Zimzum und Leber: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Zimzum''' oder '''Tzimtzum''' ({{HeS|צמצום|ṣimṣūm}}, wörtlich ''Zusammenziehung'' oder ''Rückzug'') bezeichnet den Akt der ''Selbstbeschränkung'' und des ''Rückzugs'' [[Gott]]es bzw. des Unendlichen, des [[Ain Soph]], durch den erst die [[Schöpfung]] möglich wurde. Diese Lehre wurde  vor allem von dem [[Judentum|jüdischen]] [[Kabbalah|Kabbalisten]] [[Isaak Luria]] systematisch dargestellt und steht im Gegensatz zu den verbreiteten [[Emanation]]slehren, nach denen die Schöpfung als eine Ausstrahlung Gottes entstanden ist. Gott habe vielmehr sein unendliches göttliches [[Licht]], das alles erfüllte, an den Rändern zusammengezogen, um so einen endlichen Leerraum ({{HeS|חלל}}, chalal = ''[[Raum]]'') zu öffnen, in dem die geschaffenen Welten entstehen konnten. Da Gott in dem so entstandenen Schöpfungsraum nicht oder zumindest nicht vollständig [[immanent]] anwesend und wirksam ist, ist hier der Raum für das [[Böse]] geschaffen zugleich aber auch die Grundlage für die [[Freiheit]] des [[Mensch]]en.
Die '''Leber''' ({{ELSalt|ἧπαρ}} ''Hepar'', {{laS|''iecur''}}) ist das zentrale [[Organ|Stoffwechselorgan]] des [[Organismus]] und bildet die größte [[Drüse]] im Körper der [[Wirbeltiere]]. Sie ist das [[Leben]]sorgan schlechthin und zeichnet sich durch ihre hohe [[Regeneration]]sfähigkeit aus; der [[Ätherleib]] erweist sich hier als besonders wirksam. Die [[mensch]]liche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g und liegt rechts im [[Wikipedia:Epigastrium|Oberbauch]] (''Epigastrium''). Sie ist durch mehrere [[Wikipedia:Band (Anatomie)|Bänder]] in der Bauchhöhle fixiert. [[Wikipedia:Anatomisch|Anatomisch]] gliedert sie sich in zwei große und zwei kleine Leberlappen. Der rechte große Leberlappen (''Lobus dexter'') liegt unter dem [[Wikipedia:Zwerchfell|Zwerchfell]], der linke große Leberlappen (''Lobus sinister'') ragt bis in den linken Oberbauch hinein. Die beiden kleineren Lappen sind der quadratischen Lappen (''Lobus quadratus'') und der „geschwänzten“ Lappen (''Lobus caudatus''). Im [[Makrokosmos]] entspricht die Leber dem [[Planet]]en [[Jupiter]] {{GZ||128|36}} und dem zugehörigen [[Planetenmetall]] [[Zinn]].


{{Zitat|Wisse, bevor die Emanationen emaniert wurden und das Erschaffene erschaffen war, erfüllte ein höchstes einfaches Licht alle Wirklichkeit, so dass es überhaupt keinen freien Ort im Sinne eines leeren, hohlen Raums gab, sondern alles war von jenem einfachen Licht des En Sof erfüllt. [...] Und als es in seinem einfachen Willen aufstieg, die Welten zu erschaffen und die Emanationen zu emanieren, um damit die Vollkommenheit seiner Werke, seiner Namen und seiner Attribute erkennbar zu machen, welches der Grund für die Erschaffung der Welten war [...], da kontrahierte sich das En Sof am mittleren Punkt, wahrhaft in der Mitte seines Lichts. Es kontrahierte das Licht und entfernte sich nach allen Seiten rund um den Mittelpunkt. Dadurch blieb um den Mittelpunkt ein freier Platz, ein leerer, hohler Raum übrig [...] Diese Kontraktion (Zimzum) war rings um den leeren [virtuellen] Mittelpunkt von absoluter Gleichheit, und zwar so, dass der leere Raum die Form einer vollkommenen sphärischen Kugel hatte [...] weil sich das En Sof in der Form einer vollkommenen Kugel von allen umgebenden Seiten in sich selbst zusammengezogen hatte. Der Grund dafür war, dass das Licht des En Sof von vollkommener absoluter Gleichheit ist [...]|Sefer Ez Chajim<ref>Sefer Ez Chajim, Hechal I, Scha'ar I, zitiert nach Grözinger, [http://books.google.at/books?id=xxxF_2UzuRYC&pg=PA626 S. 626 f.]</ref>}}
== Die Leber als Willensorgan ==


Da das unbegrenzte göttliche Licht [[Ain Soph Aur]] in sich völlig unterschiedslos und gleichförmig war, zog es sich völlig gleichmäßig nach allen Seiten zurück und bildete nun das ''umgebende Licht'' ({{HeS|אור מקיף|[[Or Makif]]}}); der entstandene Freiraum hatte daher die Gestalt eines vollkommenen [[Igulim|Kreises]] ({{He|עִגּוּל}}, [[igul]]). Doch blieb dieser noch rein geistig aufzufassende „Raum“ nicht völlig leer, sondern war erfüllt von feinsten Impressionen des göttlichen Lichts ({{HeS|רשם|[[Reshima]]}} „Eindruck, Abdruck“) - so wie Öl und Wein in einer Flasche, die man entleert hat, auch noch feinste Tropfen zurück lässt (ein Bild, das Luria öfter gebraucht). Der so vom ''reshima'' des Urlichts durchglänzte primordiale geistige Urraum wird von den Kabbalisten auch [[Tehiru]] ({{HeS|טהירו}} „Glanz“) genannt, was einen Vergleich mit [[Akasha]] (von [[Sanskrit|skrt.]] kash = ''leuchten, strahlen, glänzen'') nahelegt. Ähnlich wie der [[Akasha-Stoff]] die [[Urmaterie]] ist, aus der alles Geschaffene geformt wird, so kann auch ''Tehiru'' als Urstoff der Schöpfung angesehen werden.
Die Leber ist das wesentliche [[Organ]], um [[Idee]]n in die Tat umzusetzen. Ist die Lebertätigkeit gestört, treten [[Wille]]nshemmungen auf.


Alles, was später in Form der 10 [[Sephiroth]] als manifeste Schöpfung in Erscheinung treten sollte, war schon in ungeschiedener Einheit in [[Ain Soph]] enthalten. So auch die göttliche [[Gnade]] ({{HeS|חסד|[[Chesed]]}}), aber auch das strenge göttliche Gericht ({{HeS|דין|[[Din]]}}), das zugleich die Wurzel des [[Das Böse|Bösen]] ist. Es würde, wie die Kabbalisten meinten, Gottes Vollkommenheit widersprechen, wenn nicht auch das Böse ein ursprünglicher, wenn auch winziger Bestandteil seines Wesens gewesen wäre. Überdies ist die durch das Gericht bewirkte Scheidung und Begrenzung des unendlichen Lichts die eigentliche schöpferische Kraft Gottes.
<div style="margin-left:20px">
"Denn die Crux ist, daß die Leber
nicht bloß das Organ ist beim Menschen, das die heutige Physiologie
beschreibt, sie ist im eminentesten Sinne dasjenige Organ, das dem
Menschen die Courage gibt, eine ausgedachte Tat in eine wirklich ausgeführte
umzusetzen. Also wenn es geschieht, daß ich so organisiert bin
als Mensch, daß da ein Tram wegfährt, ich weiß, ich soll nach Basel
fahren - es gibt solche Menschen - ich bin schon da: im letzten Moment
kann ich nicht aufsteigen, es will mich etwas zurückhalten, ich komme
nicht dazu, aufzusteigen! - Sehen Sie, so etwas enthüllt sich manchmal
auf eine merkwürdige Weise, wenn eine Stockung des Willens auftritt.
Wenn aber so etwas auftritt, dann liegt immer ein feiner Leberdefekt
vor. Die Leber vermittelt immer das Umsetzen der vorgenommenen
Ideen in die durch die Gliedmaßen durchgeführten Handlungen." {{Lit|{{G|317|22}}}}
</div>


Vorsichtig wird von manchen Kabbalisten - wie auch von [[Isaak Luria]] - angedeutet, dass in der Ausscheidung von ''Din'' aus dem unbegrenzten Licht, der wesentliche Grund für den Schöpfungsprozess zu sehen ist. Dieser führte gleichsam zu einer [[Läuterung]], zu einer [[Katharsis]] des göttlichen Urlichts, das [[das Gute]] und [[das Böse]] gleichermaßen in sich trug.<ref>Necker, S. 81ff</ref>
== Die Leber und das Wasserelement ==


Durch die Ausscheidung von ''Din'' wurde allerdings der Raum ({{HeS|חלל|chalal}}) verunreinigt, in dem sich die Schöpfung entfalten sollte. Er war nun erfüllt von einer [[Chaos|chaotischen]] Mischung von ''Tehiru'' und ''Din''. [[Luria]] spricht ihn sogar als [[Golem]] an, als formlose schmutzige Masse, die erst durch das schöpferische Licht, das in Form eines feinen Strahls ({{HeS|קו|[[Kav]]}}, „Linie [des Lichts]“) in den Raum hereintrat, geformt und belebt wurde. Während [[Adam Kadmon]] aus dem reinen Urlicht entstand, wurden die [[Kelim|Gefäße]] der 10 [[Sephirot]] aus dem Golem gebildet. Doch nur die obersten drei Gefäße ([[Kether]], [[Chochma]] und [[Binah]]) konnten der Macht des Lichtes standhalten, die anderen, mit Ausnahme des untersten Gefäßes für die [[Sephira]] [[Malchuth]], zerbrachen. Das unterste Gefäß zerbrach zwar nicht, wurde aber dennoch beeinträchtigt und konnte nicht das ganze Licht in sich aufnehmen. Dieser ''[[Bruch der Gefäße]]'' ({{HeS|שבירת הכלים|[[Schvirat ha-Kelim]]}}) hatte dramatische Folgen für das Schöpfungsgeschehen, die erst durch [[Tikkun Olam]] ({{HeS|תיקון עולם}}), das „[[Reparieren der Welt]]“, an dem der [[Mensch]] wesentlich beteiligt ist, wieder ausgeglichen werden können.
Die Leber hat einen starken Bezug zum [[Wasser]]element, das der stoffliche Träger des [[Ätherleib]]s ist. Wenn wir Durst empfinden, hängt das ebenfalls mit dem Lebersystem zusammen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Alles dasjenige nun, was mit dem Wässerigen zusammenhängt,
was mit dem Flüssigen zusammenhängt, für das müssen wir die
tieferen Gründe in dem Lebersystem suchen. So wie die Atemnot
und Atemregulierung, der Atembedarf, mit dem Nierensystem
zusammenhängt, so hängt der Durst mit dem Lebersystem zusammen.
Aller Durst hängt mit dem Lebersystem zusammen. Das wäre
schon eine interessante Aufgabe, einmal die Wechselbeziehungen
der verschiedenen menschlichen Dursteigenschaften in den Leberwirkungen
zu studieren. Und innig hängen mit der Innenbeschaffenheit
der Lunge, gewissermaßen mit dem Innenstoffwechsel der
Lunge, die Erscheinungen des Hungers und all dasjenige zusammen,
was auf diesem Felde steht." {{Lit|{{G|312|225}}}}
</div>
 
== Die Leber als «Chemikator» ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch hat in sich — wenn
ich mich so ausdrücken darf — einen Chemikator. Er hat etwas von
der himmlischen Sphäre in sich, in der der Ursprung der chemischen
Aktionen liegt. Und das ist recht stark lokalisiert im Menschen,
was da so wirkt, das ist nämlich lokalisiert in der Leber.
Und studieren Sie diese ganze merkwürdige Tätigkeit, welche die
Leber im menschlichen Organismus entfaltet, all den Anteil, den
sie hat auf der einen Seite, indem sie, ich möchte sagen, wie saugend
wirkt für die Beschaffenheit des Blutes, auf der anderen Seite,
indem sie regulierend wirkt durch die Gallenabsonderung im
menschlichen Organismus, für die ganze Zubereitung der Blutflüssigkeit.
Sehen Sie diese ganze ausgebreitete Tätigkeit der Leber
an, und Sie werden in ihr erblicken müssen dasjenige, was, wenn
es zu Ende studiert wird, die Chemie, die wirkliche Chemie gibt,
denn unsere äußerliche Chemie ist ja auf der Erde gar nicht in
ihrer Wirklichkeit zu finden. Die müssen wir ja als ein Spiegelbild
der außermenschlichen chemischen Sphäre ansehen. Aber
wir können auch diese außerirdische Sphäre studieren, indem
wir alle die wunderbaren Wirkungen der menschlichen Leber
studieren [...]
 
Alles
dasjenige überhaupt, was laugenartig ist, hat eine Wirkung tiefer
nach dem Inneren des Organismus zu gelegen, nach den Leberprozessen
hin, während alles dasjenige, was mit Carbo vegetabilis
zusammenhängt, mit seinen Wirkungen nach dem Nierentrakt hinweist.
Und wir werden eine durchaus deutliche Wechselwirkung
wahrnehmen können zwischen alledem, was laugenartig ist, und
dem, was Prozesse des Lebersystems sind." {{Lit|{{G|312|221}}}}
</div>
 
== Leber und Musikalität ==
 
{{GZ|Aber das Bedeutsame besteht
darinnen, daß ein gewichtiger Unterschied ist zwischen der Leber eines
Musikers und der Leber eines Nichtmusikers, weil die Leber sehr,
sehr viel zu tun hat mit dem, was widerklingt im Menschen von musikalischen
Vorstellungen. Ja, es nützt nichts, in asketischer Erkenntnis
die Leber als ein geringes Organ zu betrachten. Diese Leber, die
scheinbar ein so geringes Organ ist, ist der Sitz alles dessen, was in
der schönen Folge der Melodien lebt, und die Leber hat sehr viel mit
dem Anhören einer Symphonie zu tun. Nur muß man natürlich
sich klar sein, daß diese Leber auch noch ein Ätherorgan hat und daß
das in erster Linie damit zu tun hat. Aber die äußere physische Leber
ist eben gewissermaßen das Exsudat der Ätherleber und ist so gestaltet,
wie diese Ätherleber gestaltet ist.|201|111}}
 
== Zusammenhang der Leber mit den Wesensgliedern des Menschen ==
 
{{GZ|Der astralische Leib
durchsetzt und durcharbeitet die Gehirnsubstanz, und es ist nichts
innerhalb der Gehirnsubstanz, nichts innerhalb irgendeiner Nervensubstanz,
worin nicht der astralische Leib neben dem ätherischen
Leib mitarbeitete. Nehmen Sie dagegen einen großen Teil der
Leber, so müßten Sie sich das so vorstellen, daß zwar der astralische
Leib auch die Leber durchdringt, daß er aber nichts tut in der
Leber, keinen Anteil nimmt an der inneren Organisation der Leber,
daß dagegen einen ganz wesentlichen Anteil nimmt an der Organisation,
an der Struktur der Leber der Ätherleib. Die verschiedenen
Organe sind eigentlich ganz verschiedene Dinge beim Menschen.
Ein Stück Leber ist etwas, was wir nur studieren können, wenn wir
wissen, daß da der Ätherleib mit seinen Kräften den Hauptanteil
hat und daß der astralische Leib, wie Wasser den Schwamm, zwar
die Leber durchsetzt, aber an der Bildung der Leber, an der inneren
Konfiguration derselben keinen besonderen Anteil hat. Ein Stück
Gehirnsubstanz können wir uns nicht anders vorstellen als so, daß
einen wesentlich großen Anteil der astralische Leib hat und nur
einen geringen der ätherische Leib. Wiederum an der ganzen
Struktur des Blutsystemes, bis in den Bau des Herzens hinein, hat
das Ich seinen wesentlichen Anteil, während zum Beispiel an der
Organisation der Nervensubstanz als solcher das Ich gar keinen
Anteil hat, geschweige denn an den anderen Organen.|136|124}}
 
== Die Leber als Spiegelungsorgan zur Erinnerung gefühlsmäßig gefärbter Gedanken ==
 
Die Leberoberfläche ist ein Spiegelungsorgan, durch das [[gefühl]]sbetonte [[Gedanke]]n wieder in der [[Erinnerung]] gerufen werden können:
 
{{GZ|Nehmen Sie
die Lungenorganisation, Leberorganisation und so weiter, Sie kommen
dazu, nach dem Inneren schauend, gewissermaßen die Oberfläche der
einzelnen Organe zu überblicken, natürlich durch geistigen Blick nach
innen. Was ist diese Oberfläche der Organe? Diese Oberfläche der Organe
ist nämlich nichts anderes als ein Spiegelungsapparat für das seelische
Leben. Was wir wahrnehmen und auch was wir gedanklich verarbeiten,
das spiegelt sich an der Oberfläche unserer sämtlichen inneren
Organe, und diese Spiegelung bedeutet unsere Erinnerungen, unser Gedächtnis
während des Lebens. Also was sich da, nachdem wir es wahrgenommen
und verarbeitet haben, an der Außenfläche unseres Herzens,
unserer Lunge, unserer Milz und so weiter spiegelt, was da zurückgeworfen
wird, das ist dasjenige, was die Erinnerungen abgibt. Und bei
einer gar nicht sehr weitgehenden Trainierung können Sie schon bemerken,
wie gewisse Gedanken auf den ganzen Organismus zurückstrahlen
in der Erinnerung. Da sind die verschiedensten Organe beteiligt.
Wenn es sich zum Beispiel handelt um die Erinnerung, sagen wir
sehr abstrakter Gedanken, da ist außerordentlich stark beteiligt daran
die Lunge, die Lungenoberfläche. Wenn es sich mehr um gefühlsgefärbte Gedanken handelt, um Gedanken also, die eine Gefühlsnuance
haben, da ist sehr stark die Leberoberfläche daran beteiligt. So daß
wir wirklich im einzelnen gut beschreiben können, wie die einzelnen
Organe des Menschen beteiligt sind an dieser Rückstrahlung, die dann
als Gedächtnis, als Erinnerungsvermögen auftritt. Wir dürfen nicht,
wenn wir das Seelische ins Auge fassen, sagen: Im Nervensystem
allein liegt der Parallelorganismus für das seelische Leben; im ganzen
menschlichen Organismus liegt diese Parallelorganisation für das
menschliche Seelenleben.|205|100f}}
 
== Leber und Ich-Organisation ==
 
Die Leber steht in engem Zusammenhang mit dem [[Wärmeleib]] und mit der [[Ich-Organisation]] des [[Mensch]]en.
 
{{GZ|... die Niere hat eine innige Beziehung zum astralischen Leib, und die Leber zum Ich.|218|80}}
 
{{GZ|In die Ich-
Organisation wird alles aufgenommen zunächst durch das Leber-
Gallensystem. Dasjenige, was in der Wärmestruktur und in alledem,
was im Leber-Gallensystem als Wärmestruktur vorhanden ist, strahlt
so aus, daß der Mensch durchzogen ist mit dem, was Ich-Organisation
ist, die gebunden ist überhaupt an die Wärmedifferenzierungen
im gesamten Organismus.
 
Zu dem, was ich jetzt sage, können Sie wirklich so exakt wie möglich
Ihre Versuchsmethoden ausgestalten. Denn erstens: Sehen Sie sich
niedere Tiere an, bei denen noch gar kein Anflug ist zu einer Ich-Organisation, seelisch angesehen. Da finden Sie keine ausgebildete
Leber, noch weniger Gallensäure im Prozeß. Diese Dinge entwickeln
sich auch phylogenetisch durchaus erst im Laufe der Tierreihe, wenn
es gegen die Ich-Organisation hingeht. Ganz parallel mit der Stärke
der Ich-Organisation, die ein Wesen bekommt, geht seine Leber-
Gallenausbildung. Und ebenso können Sie natürlich physiologische
Versuchsreihen anstellen, die Sie nur ausdehnen müssen über die verschiedenen
menschlichen Lebensalter. Dann werden Sie sehen, wie
mit der Leberfunktion zusammenhängt, was als Ich-Organisation im
Menschen vorhanden ist. Sie brauchen nur namentlich pathologische
Zustände, sagen wir, gewisse Kinderkrankheiten zu beobachten, die
letal ausgehen, und Sie werden schon finden, wie mit der Gallenabsonderung
gewisse seelische, nicht nach der Empfindungsseite hin,
sondern nach der Ich-Seite hin gehende Organisationen zusammenhängen.
Dann werden Sie eben finden: da eröffnet sich eine ungeheuer
fruchtbare Reihe von Versuchsmethoden, die zum Teil aber
zusammengesucht werden können aus dem, was die sinnenfälligempirische
Wissenschaft bietet, die nur ausgebildet werden müssen.
Sie werden sehen, daß in ebensolcher Weise, wie die physische Organisation
mit dem Kohlenstoff, die ätherische Organisation mit dem
Sauerstoff, die astralische Organisation mit dem Stickstoff, so die
Ich-Organisation mit dem Wasserstoff zusammenhängt. Sie werden
die ganzen Wärmedifferenzierungen eingliedern können — ich kann
das hier nur andeuten — in dasjenige, was der Wasserstoff als seine
besondere Funktion, natürlich immer in Verbindung mit anderen
Substanzen, im menschlichen Organismus ausübt. Und so kommen
wir dazu, indem wir aus dem Sinnlichen ins Übersinnliche sogleich
heraufsteigen, aber dieses Übersinnliche dadurch packen, daß wir
seine physischen Repräsentanten ins Auge fassen, den ganzen Menschen
gewissermaßen als eine sehr komplizierte Zelle, die beseelt
und durchgeistigt ist, auffassen zu können.|314|114f}}
 
== Die Leber und die innere Gehirndisposition der folgenden Inkarnation ==
 
Während die [[Lunge]] wesentlich die [[Kopf]]form der folgenden [[Inkarnation]] bestimmt, bildet sich durch die Leber die innere Disposition des [[Gehirn]]s für das nächste Erdenleben. Werden diese Kräfte schon in der gegenwärtigen Inkarnation wirksam, führt das zu [[Halluzination]]en oder starken [[Vision]]en.
 
{{GZ|Wenn Sie nun in derselben Weise, wie ich es jetzt für die Lunge
auseinandergesetzt habe, die Leber studieren, dann finden Sie: Da wird
ebenso im Inneren der Leber konzentriert an Kräften alles dasjenige,
was in der nächsten Inkarnation sich hinüberleitet in die inneren Dispositionen
des Gehirnes. Also wiederum auf dem Umwege des Stoffwechselorganismus
des jetzigen Lebens gehen die inneren Kräfte der
Leber hinüber, aber jetzt nicht in die Form des Kopfes wie die Lunge,
sondern in die innere Disposition des Gehirnes. Ob jemand ein scharfer
Denker ist in der nächsten Inkarnation, hängt davon ab, wie er sich in
der gegenwärtigen Inkarnation benimmt. So daß also auf dem Umweg
durch den Stoffwechsel in der Leber bestimmte Kräfte auftreten; wenn
diese Kräfte aber ausgepreßt werden in der gegenwärtigen Inkarnation,
dann führen sie zu Halluzinationen oder starken Visionen.|205|103}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Kenosis]]
* [[Entäußerung]]


== Anmerkungen ==
* {{WikipediaDE|Leber}}
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==


* Gerold Necker: ''Einführung in die lurianische Kabbla'', Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main Leipzig 2008 ISBN 978-3458710080
#Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
* [[Wikipedia:Karl Erich Grözinger|Karl Erich Grözinger]]: ''Jüdisches Denken. Theologie - Philosophie - Mystik: Band 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus'', Campus Verlag, Frankfurt/New York 2006, ISBN 978-3593375137
#Rudolf Steiner: ''Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen'', [[GA 136]] (1996), ISBN 3-7274-1361-1 {{Vorträge|136}}
#Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
#Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995), ISBN 3-7274-3171-7 {{Vorträge|317}}


== Weblinks ==
{{GA}}
* [http://www.de.chabad.org/library/article_cdo/aid/534913/jewish/Tzimtzum.htm Tzimtzum]


[[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Kabbala]]
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Organ]]

Version vom 7. März 2017, 13:54 Uhr

Die Leber (griech. ἧπαρ Hepar, lat. iecur) ist das zentrale Stoffwechselorgan des Organismus und bildet die größte Drüse im Körper der Wirbeltiere. Sie ist das Lebensorgan schlechthin und zeichnet sich durch ihre hohe Regenerationsfähigkeit aus; der Ätherleib erweist sich hier als besonders wirksam. Die menschliche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g und liegt rechts im Oberbauch (Epigastrium). Sie ist durch mehrere Bänder in der Bauchhöhle fixiert. Anatomisch gliedert sie sich in zwei große und zwei kleine Leberlappen. Der rechte große Leberlappen (Lobus dexter) liegt unter dem Zwerchfell, der linke große Leberlappen (Lobus sinister) ragt bis in den linken Oberbauch hinein. Die beiden kleineren Lappen sind der quadratischen Lappen (Lobus quadratus) und der „geschwänzten“ Lappen (Lobus caudatus). Im Makrokosmos entspricht die Leber dem Planeten Jupiter (Lit.:GA 128, S. 36) und dem zugehörigen Planetenmetall Zinn.

Die Leber als Willensorgan

Die Leber ist das wesentliche Organ, um Ideen in die Tat umzusetzen. Ist die Lebertätigkeit gestört, treten Willenshemmungen auf.

"Denn die Crux ist, daß die Leber nicht bloß das Organ ist beim Menschen, das die heutige Physiologie beschreibt, sie ist im eminentesten Sinne dasjenige Organ, das dem Menschen die Courage gibt, eine ausgedachte Tat in eine wirklich ausgeführte umzusetzen. Also wenn es geschieht, daß ich so organisiert bin als Mensch, daß da ein Tram wegfährt, ich weiß, ich soll nach Basel fahren - es gibt solche Menschen - ich bin schon da: im letzten Moment kann ich nicht aufsteigen, es will mich etwas zurückhalten, ich komme nicht dazu, aufzusteigen! - Sehen Sie, so etwas enthüllt sich manchmal auf eine merkwürdige Weise, wenn eine Stockung des Willens auftritt. Wenn aber so etwas auftritt, dann liegt immer ein feiner Leberdefekt vor. Die Leber vermittelt immer das Umsetzen der vorgenommenen Ideen in die durch die Gliedmaßen durchgeführten Handlungen." (Lit.: GA 317, S. 22)

Die Leber und das Wasserelement

Die Leber hat einen starken Bezug zum Wasserelement, das der stoffliche Träger des Ätherleibs ist. Wenn wir Durst empfinden, hängt das ebenfalls mit dem Lebersystem zusammen.

"Alles dasjenige nun, was mit dem Wässerigen zusammenhängt, was mit dem Flüssigen zusammenhängt, für das müssen wir die tieferen Gründe in dem Lebersystem suchen. So wie die Atemnot und Atemregulierung, der Atembedarf, mit dem Nierensystem zusammenhängt, so hängt der Durst mit dem Lebersystem zusammen. Aller Durst hängt mit dem Lebersystem zusammen. Das wäre schon eine interessante Aufgabe, einmal die Wechselbeziehungen der verschiedenen menschlichen Dursteigenschaften in den Leberwirkungen zu studieren. Und innig hängen mit der Innenbeschaffenheit der Lunge, gewissermaßen mit dem Innenstoffwechsel der Lunge, die Erscheinungen des Hungers und all dasjenige zusammen, was auf diesem Felde steht." (Lit.: GA 312, S. 225)

Die Leber als «Chemikator»

"Der Mensch hat in sich — wenn ich mich so ausdrücken darf — einen Chemikator. Er hat etwas von der himmlischen Sphäre in sich, in der der Ursprung der chemischen Aktionen liegt. Und das ist recht stark lokalisiert im Menschen, was da so wirkt, das ist nämlich lokalisiert in der Leber. Und studieren Sie diese ganze merkwürdige Tätigkeit, welche die Leber im menschlichen Organismus entfaltet, all den Anteil, den sie hat auf der einen Seite, indem sie, ich möchte sagen, wie saugend wirkt für die Beschaffenheit des Blutes, auf der anderen Seite, indem sie regulierend wirkt durch die Gallenabsonderung im menschlichen Organismus, für die ganze Zubereitung der Blutflüssigkeit. Sehen Sie diese ganze ausgebreitete Tätigkeit der Leber an, und Sie werden in ihr erblicken müssen dasjenige, was, wenn es zu Ende studiert wird, die Chemie, die wirkliche Chemie gibt, denn unsere äußerliche Chemie ist ja auf der Erde gar nicht in ihrer Wirklichkeit zu finden. Die müssen wir ja als ein Spiegelbild der außermenschlichen chemischen Sphäre ansehen. Aber wir können auch diese außerirdische Sphäre studieren, indem wir alle die wunderbaren Wirkungen der menschlichen Leber studieren [...]

Alles dasjenige überhaupt, was laugenartig ist, hat eine Wirkung tiefer nach dem Inneren des Organismus zu gelegen, nach den Leberprozessen hin, während alles dasjenige, was mit Carbo vegetabilis zusammenhängt, mit seinen Wirkungen nach dem Nierentrakt hinweist. Und wir werden eine durchaus deutliche Wechselwirkung wahrnehmen können zwischen alledem, was laugenartig ist, und dem, was Prozesse des Lebersystems sind." (Lit.: GA 312, S. 221)

Leber und Musikalität

„Aber das Bedeutsame besteht darinnen, daß ein gewichtiger Unterschied ist zwischen der Leber eines Musikers und der Leber eines Nichtmusikers, weil die Leber sehr, sehr viel zu tun hat mit dem, was widerklingt im Menschen von musikalischen Vorstellungen. Ja, es nützt nichts, in asketischer Erkenntnis die Leber als ein geringes Organ zu betrachten. Diese Leber, die scheinbar ein so geringes Organ ist, ist der Sitz alles dessen, was in der schönen Folge der Melodien lebt, und die Leber hat sehr viel mit dem Anhören einer Symphonie zu tun. Nur muß man natürlich sich klar sein, daß diese Leber auch noch ein Ätherorgan hat und daß das in erster Linie damit zu tun hat. Aber die äußere physische Leber ist eben gewissermaßen das Exsudat der Ätherleber und ist so gestaltet, wie diese Ätherleber gestaltet ist.“ (Lit.:GA 201, S. 111)

Zusammenhang der Leber mit den Wesensgliedern des Menschen

„Der astralische Leib durchsetzt und durcharbeitet die Gehirnsubstanz, und es ist nichts innerhalb der Gehirnsubstanz, nichts innerhalb irgendeiner Nervensubstanz, worin nicht der astralische Leib neben dem ätherischen Leib mitarbeitete. Nehmen Sie dagegen einen großen Teil der Leber, so müßten Sie sich das so vorstellen, daß zwar der astralische Leib auch die Leber durchdringt, daß er aber nichts tut in der Leber, keinen Anteil nimmt an der inneren Organisation der Leber, daß dagegen einen ganz wesentlichen Anteil nimmt an der Organisation, an der Struktur der Leber der Ätherleib. Die verschiedenen Organe sind eigentlich ganz verschiedene Dinge beim Menschen. Ein Stück Leber ist etwas, was wir nur studieren können, wenn wir wissen, daß da der Ätherleib mit seinen Kräften den Hauptanteil hat und daß der astralische Leib, wie Wasser den Schwamm, zwar die Leber durchsetzt, aber an der Bildung der Leber, an der inneren Konfiguration derselben keinen besonderen Anteil hat. Ein Stück Gehirnsubstanz können wir uns nicht anders vorstellen als so, daß einen wesentlich großen Anteil der astralische Leib hat und nur einen geringen der ätherische Leib. Wiederum an der ganzen Struktur des Blutsystemes, bis in den Bau des Herzens hinein, hat das Ich seinen wesentlichen Anteil, während zum Beispiel an der Organisation der Nervensubstanz als solcher das Ich gar keinen Anteil hat, geschweige denn an den anderen Organen.“ (Lit.:GA 136, S. 124)

Die Leber als Spiegelungsorgan zur Erinnerung gefühlsmäßig gefärbter Gedanken

Die Leberoberfläche ist ein Spiegelungsorgan, durch das gefühlsbetonte Gedanken wieder in der Erinnerung gerufen werden können:

„Nehmen Sie die Lungenorganisation, Leberorganisation und so weiter, Sie kommen dazu, nach dem Inneren schauend, gewissermaßen die Oberfläche der einzelnen Organe zu überblicken, natürlich durch geistigen Blick nach innen. Was ist diese Oberfläche der Organe? Diese Oberfläche der Organe ist nämlich nichts anderes als ein Spiegelungsapparat für das seelische Leben. Was wir wahrnehmen und auch was wir gedanklich verarbeiten, das spiegelt sich an der Oberfläche unserer sämtlichen inneren Organe, und diese Spiegelung bedeutet unsere Erinnerungen, unser Gedächtnis während des Lebens. Also was sich da, nachdem wir es wahrgenommen und verarbeitet haben, an der Außenfläche unseres Herzens, unserer Lunge, unserer Milz und so weiter spiegelt, was da zurückgeworfen wird, das ist dasjenige, was die Erinnerungen abgibt. Und bei einer gar nicht sehr weitgehenden Trainierung können Sie schon bemerken, wie gewisse Gedanken auf den ganzen Organismus zurückstrahlen in der Erinnerung. Da sind die verschiedensten Organe beteiligt. Wenn es sich zum Beispiel handelt um die Erinnerung, sagen wir sehr abstrakter Gedanken, da ist außerordentlich stark beteiligt daran die Lunge, die Lungenoberfläche. Wenn es sich mehr um gefühlsgefärbte Gedanken handelt, um Gedanken also, die eine Gefühlsnuance haben, da ist sehr stark die Leberoberfläche daran beteiligt. So daß wir wirklich im einzelnen gut beschreiben können, wie die einzelnen Organe des Menschen beteiligt sind an dieser Rückstrahlung, die dann als Gedächtnis, als Erinnerungsvermögen auftritt. Wir dürfen nicht, wenn wir das Seelische ins Auge fassen, sagen: Im Nervensystem allein liegt der Parallelorganismus für das seelische Leben; im ganzen menschlichen Organismus liegt diese Parallelorganisation für das menschliche Seelenleben.“ (Lit.:GA 205, S. 100f)

Leber und Ich-Organisation

Die Leber steht in engem Zusammenhang mit dem Wärmeleib und mit der Ich-Organisation des Menschen.

„... die Niere hat eine innige Beziehung zum astralischen Leib, und die Leber zum Ich.“ (Lit.:GA 218, S. 80)

„In die Ich- Organisation wird alles aufgenommen zunächst durch das Leber- Gallensystem. Dasjenige, was in der Wärmestruktur und in alledem, was im Leber-Gallensystem als Wärmestruktur vorhanden ist, strahlt so aus, daß der Mensch durchzogen ist mit dem, was Ich-Organisation ist, die gebunden ist überhaupt an die Wärmedifferenzierungen im gesamten Organismus.

Zu dem, was ich jetzt sage, können Sie wirklich so exakt wie möglich Ihre Versuchsmethoden ausgestalten. Denn erstens: Sehen Sie sich niedere Tiere an, bei denen noch gar kein Anflug ist zu einer Ich-Organisation, seelisch angesehen. Da finden Sie keine ausgebildete Leber, noch weniger Gallensäure im Prozeß. Diese Dinge entwickeln sich auch phylogenetisch durchaus erst im Laufe der Tierreihe, wenn es gegen die Ich-Organisation hingeht. Ganz parallel mit der Stärke der Ich-Organisation, die ein Wesen bekommt, geht seine Leber- Gallenausbildung. Und ebenso können Sie natürlich physiologische Versuchsreihen anstellen, die Sie nur ausdehnen müssen über die verschiedenen menschlichen Lebensalter. Dann werden Sie sehen, wie mit der Leberfunktion zusammenhängt, was als Ich-Organisation im Menschen vorhanden ist. Sie brauchen nur namentlich pathologische Zustände, sagen wir, gewisse Kinderkrankheiten zu beobachten, die letal ausgehen, und Sie werden schon finden, wie mit der Gallenabsonderung gewisse seelische, nicht nach der Empfindungsseite hin, sondern nach der Ich-Seite hin gehende Organisationen zusammenhängen. Dann werden Sie eben finden: da eröffnet sich eine ungeheuer fruchtbare Reihe von Versuchsmethoden, die zum Teil aber zusammengesucht werden können aus dem, was die sinnenfälligempirische Wissenschaft bietet, die nur ausgebildet werden müssen. Sie werden sehen, daß in ebensolcher Weise, wie die physische Organisation mit dem Kohlenstoff, die ätherische Organisation mit dem Sauerstoff, die astralische Organisation mit dem Stickstoff, so die Ich-Organisation mit dem Wasserstoff zusammenhängt. Sie werden die ganzen Wärmedifferenzierungen eingliedern können — ich kann das hier nur andeuten — in dasjenige, was der Wasserstoff als seine besondere Funktion, natürlich immer in Verbindung mit anderen Substanzen, im menschlichen Organismus ausübt. Und so kommen wir dazu, indem wir aus dem Sinnlichen ins Übersinnliche sogleich heraufsteigen, aber dieses Übersinnliche dadurch packen, daß wir seine physischen Repräsentanten ins Auge fassen, den ganzen Menschen gewissermaßen als eine sehr komplizierte Zelle, die beseelt und durchgeistigt ist, auffassen zu können.“ (Lit.:GA 314, S. 114f)

Die Leber und die innere Gehirndisposition der folgenden Inkarnation

Während die Lunge wesentlich die Kopfform der folgenden Inkarnation bestimmt, bildet sich durch die Leber die innere Disposition des Gehirns für das nächste Erdenleben. Werden diese Kräfte schon in der gegenwärtigen Inkarnation wirksam, führt das zu Halluzinationen oder starken Visionen.

„Wenn Sie nun in derselben Weise, wie ich es jetzt für die Lunge auseinandergesetzt habe, die Leber studieren, dann finden Sie: Da wird ebenso im Inneren der Leber konzentriert an Kräften alles dasjenige, was in der nächsten Inkarnation sich hinüberleitet in die inneren Dispositionen des Gehirnes. Also wiederum auf dem Umwege des Stoffwechselorganismus des jetzigen Lebens gehen die inneren Kräfte der Leber hinüber, aber jetzt nicht in die Form des Kopfes wie die Lunge, sondern in die innere Disposition des Gehirnes. Ob jemand ein scharfer Denker ist in der nächsten Inkarnation, hängt davon ab, wie er sich in der gegenwärtigen Inkarnation benimmt. So daß also auf dem Umweg durch den Stoffwechsel in der Leber bestimmte Kräfte auftreten; wenn diese Kräfte aber ausgepreßt werden in der gegenwärtigen Inkarnation, dann führen sie zu Halluzinationen oder starken Visionen.“ (Lit.:GA 205, S. 103)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen, GA 136 (1996), ISBN 3-7274-1361-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos, GA 201 (1987), ISBN 3-7274-2012-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil, GA 205 (1987), ISBN 3-7274-2050-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene, GA 314 (1989), ISBN 3-7274-3141-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Rudolf Steiner: Heilpädagogischer Kurs, GA 317 (1995), ISBN 3-7274-3171-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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