imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| [[Datei:Schamanentrommel2.JPG|mini|300px|Schamanentrommel mit der Darstellung der Grundsymbolik der tengristischen Drei-Welten-Kosmologie. Der senkrechte Pfeil symbolisiert den Weltenbaum, der in der Mitte der Welt steht und Unterwelt, irdische Welt und Himmel miteinander verbindet.]] | | #REDIRECT [[Geist]] |
| [[Datei:FagusTortuosaGremsheim01.jpg|miniatur|300px|Prächtige Bäume zeigen an, dass Mutter-Erde mit den Menschen zufrieden ist. Gebete an Mutter-Erde wurden an gesunde, große Bäume gerichtet.]]
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| [[Datei:Mongolische Jurte.jpg|miniatur|300px|Mongolische Jurten in einer älteren Bauform, 19. Jahrhundert]]
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| [[Datei:Die Sitzordnung in einer Jurte.JPG|miniatur|300px|Die Sitzordnung in einer Jurte]]
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| Als '''Tengrismus''' oder '''Tengerismus''' wird heute die ursprüngliche, weitgehend [[Schamanismus|schamanistische]], naturverbundene [[Religion]] der als [[Wikipedia:Nomaden|Nomaden]] umherziehenden [[Wikipedia:Mongolen|Mongolen]] und [[Turkvölker]] [[Wikipedia:Zentralasien|Zentralasien]]s bezeichnet.
| | [[Kategorie:Das alte Kybalion|102]] |
| | | [[Kategorie:Das neue Kybalion|102]] |
| == Drei-Welten-Kosmologie ==
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| Die [[Erde (Planet)|Erde]] wird im tengristischen Weltbild als Scheibe vorgestellt, über der sich der Himmel wie das Zeltdach des Nomadenzelts wölbt.
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| Im Mittelpunkt der Drei-Welten-Kosmologie steht der ''nicht-personifizierte'' Himmelsgott '''Tengri''', der den „ewigen blauen Himmel“ ({{mnS|''Mönkh khökh Tengeri''}}), der die ''obere Welt'', die [[Himmel]]swelt, repräsentiert. Ähnlich hatten in der [[Wikipedia:Antike|Antike]] die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] den vom Sonnen- und Sternenlicht durchhellten blauen Himmel, den sie [[Aither]] ({{ELSalt|αιτηρ}} „[[Äther]]“) nannten, als Übergang zu einer höheren, nichtmateriellen Welt empfunden. Später wurde der Äther als [[5. Element]] ([[Quintessenz]]) von [[Aristoteles]] der [[Vier-Elemente-Lehre]] hinzugefügt.
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| In der ''mittleren Welt'' steht der [[Mensch]], der seine persönliche, in der [[Wikipedia:Brust|Brust]] wohnende [[geist]]ige Kraft, das [[Windpferd]] ({{mnS|*хиймори, ''Chiimori''}}), so im Gleichgewicht zu halten sucht, dass er im harmonischen Einklang mit der [[Natur]] lebt, wobei ihm verschiedenste [[Naturgeister]] und [[Ahnen]] helfend zur Seite stehen, mit denen der [[Schamane]] in der durch [[Trance]] induzierten [[Ekstase]] verkehren und so auch böse Geister abwehren und [[Krankheit]]en heilen kann. Er ist der Mittler zwischen den Welten, die sich in einem ewigen geschlossenen Kreislauf bewegen. Durch Tieropfer oder die Inhalation des Rauchs bestimmter Kräuter kann der Schamane sein Windpferd stärken. Böse Absichten schwächen das Windpferd und wirken als ''Buyan'' (auch ''Buyanhischig''), vergleichbar dem [[Karma]], zerstörerisch auf den Menschen zurück.
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| Zu Füßen der Menschenwelt liegt die - ebenfalls ''nicht-personifizierte'' - fruchtbare [[Mutter Erde]] ({{mnS|''Gazar Eje''}}; {{trS|''Yer Ana''}}), die ''untere Welt'', die mit ihren Töchtern den Menschen trägt und nährt. Prächtig wachsende Bäume zeigen an, dass die Erdenmutter gut gestimmt und mit den Menschen zufrieden ist. Die unterirdische Welt, die [[Unterwelt]], in der auch die bösen Geister wohnen, wird von ''Erlik Khan'' ({{mnS|''Erleg Han''}}), einem Sohn des Himmelsgottes Tengri, beherrscht.
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| Die ''obere'' und die ''untere Welt'' untergliedern sich, je nach Anschauung, in jeweils [[7]], manchmal auch [[9]] Ebenen<ref>Für die Himmlische Welt wird sogar auch eine Gliederung in 17 Ebenen genannt.</ref>. Der [[Weltenbaum]], der im Süden steht, verbindet alle drei Welten miteinander. In Richtung Norden fließt der Weltenfluss, der sich in die [[Unterwelt]] ergießt.
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| == Die drei Seelen des Menschen ==
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| Jeder Mensch hat drei Seelen, die den drei Welten entstammen und nach dem [[Tod]] verschiedene Wege gehen und von denen zwei auch der [[Reinkarnation]] unterliegen. Die [[Wikipedia:Nenzen|Nenzen]] ({{RuS|ненцы}}, historisch: ''Samojeden'') sprechen sogar von vier Seelen der Frauen und fünf Seelen der Männer. Die drei Seelen sind:
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| * Die ''Suld''-Seele (auch ''Özüt''), die an der Kopfkrone sitzt und mit dem Himmlischen Vater direkt verbunden ist, ist für das Leben unerlässlich und auch am stärksten individualisiert; verlässt sie den Leib, stirbt der Mensch und die Suld lebt in der [[Natur]] weiter und kann sich ''nicht'' wieder in menschlicher Gestalt inkarnieren.
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| * Die ''Ami''-Seele ermöglicht die Atmung; nach dem Tod kehrt sie zum Weltenbaum zurück, auf dessen Ästen und Zweigen sie in Gestalt eines [[Vogel]]s sitzt, und kann später, meist unter Verwandten, [[Reinkarnation|wiedergeboren]] werden. ''Umay'' ([[Wikipedia:Tungusische Sprachen|tungusisch]] „Erde“), eine Tochter der Mutter Erde, hütet diese ungeborenen Seelen.
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| * Die ''Suns''-Seele, die die Persönlichkeit des Menschen ausmacht, hängt mit dem Wasser zusammen und geht nach dem Tod mit dem Weltenfluss in die Unterwelt. Sie trägt in sich die Erfahrungen aller früheren Inkarnationen. Um wiedergeboren zu werden, muss sie die Quellen des Weltenflusses erreichen.
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| Im Gegensatz zur ''Suld-Seele'' können die ''Ami-Seele'' und auch die ''Suns-Seele'' den Körper kurzzeitig verlassen, ohne dass der Tod, sondern nur Bewusstlosigkeit eintritt. Diese beiden Seelen müssen sich stets an entgegengesetzten des Körpers aufhalten, um das Gleichgewicht zu wahren. Krankheit und Gesundheit hängen von den Launen dieser drei Seelen und der Stärke des Windpferds ab.
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| Auch Tiere verfügen über eine ''Ami-'' und eine ''Suns-Seele'', die ebenfalls beide wiedergeboren werden können. Tiere müssen daher entsprechend respektvoll behandelt werden.
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| == Die Jurte als Mikrokosmos ==
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| Das streng nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtete Rundzelt, die [[Wikipedia:Jurte|Jurte]] ({{mnS|гэр, ''ger''}}; {{trS|''Yurt''}} „Heim“), spiegelt als [[Mikrokosmos]] den dreigliedrigen [[Makrokosmos]] wider. Der Eingang („vorne“) liegt im Süden. An der Nordseite („hinten“) hinter der Feuerstelle steht ein Tisch mit den [[Opfer]]gaben und dem [[Totem]]. Daneben ist der ehrwürdigste Sitzplatz. Im Westen („rechts“) sitzen die Männer, im Osten („links“) die Frauen. Das Zeltgewölbe repräsentiert den [[Himmel]]. Der heiligste Platz im Zelt ist die zentrale Feuerstelle ({{mnS|''Gal Golomto''}}). ''Golomto'', die Tochter Tengris und der Mutter Erde, ist der Geist des [[Feuer]]s. | |
| Der [[Sonne]]nstrahl, der tagsüber durch die kleine kreisrunde Rauchöffnung fällt, bewegt sich im Uhrzeigersinn und zeigt dadurch die Tageszeit an. Durch diese Rauchöffnung beginnt auch der Schamane zumeist seine ekstatische [[Jenseitsreise]].
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| == Wirkung in Europa ==
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| [[Image:Huns450.png|thumb|right|300px|Ungefähre Ausdehnung des Hunnenreichs und der von ihm abhängigen Stämme unter Attila.]]
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| Durch die Kriegszüge der [[Wikipedia:Hunnen|Hunnen]], [[Wikipedia:Awaren|Awaren]], [[Wikipedia:Protobulgaren|Protobulgaren]], [[Wikipedia:Kumanen|Kumanen]] und später durch die [[Wikipedia:Goldene Horde|Goldene Horde]] [[Wikipedia:Dschingis Khan|Dschingis Khan]]s wurde der Tengrismus bis nach [[Wikipedia:Europa|Europa]] getragen. [[Wikipedia:Attila|Attila]] († [[Wikipedia:453|453]]), die „Geißel Gottes“, errichtete sein Reich im heutigen [[Wikipedia:Ungarn|Ungarn]]. Über seine geistige Aufgabe sagt [[Rudolf Steiner]]:
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| "Die damaligen Mongolen
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| hatten einen Monotheismus ausgebildet, der bis zur psychischen
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| Greifbarkeit, bis zum Fühlen des Geistigen ging, und wenn der alte
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| Chinese, der alte Mongole, das Wort [[TAO]] aussprach, so fühlte er
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| das beim Aussprechen. TAO ist nicht «der Weg», wie das gewöhnlich
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| übersetzt wird, es ist die Grundkraft, durch die der Atlantier
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| noch die Pflanzen verwandeln konnte, durch die er seine merkwürdigen
| |
| Luftschiffe in Bewegung setzen konnte. Diese Grundkraft,
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| die man auch «[[Vril]]» nennt, hat der Atlantier überall genutzt, und
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| er nannte sie seinen Gott. Er fühlte diese Kraft in sich, sie war ihm
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| «der Weg und das Ziel». Daher hat jeder Mongole sich als ein
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| Werkzeug in der Hand der großen Vril-Kraft betrachtet.
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| Dieser Monotheismus der Atlantier ist geblieben bei denjenigen
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| Rassen, welche die große Flut überlebt haben. Von dieser Religionsform,
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| die aber noch geistig war, ging die fünfte Wurzelrasse
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| aus. Diese alten spirituellen Religionsformen der Anbetung eines
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| einheitlichen Gottes arteten aber nach und nach zum Polytheismus
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| aus. Der Monotheismus war nur noch bei den höchstentwickelten
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| Priestern vorhanden. Am Anfange des [[Christentum]]s verhielten
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| sich die Mönche schlau: Baldur, so sagten sie, sei in Palästina
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| Mensch geworden. - In den frühen Jahrhunderten würde man ein
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| mit Heidnischem bunt gemischtes Christentum gefunden haben,
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| auch noch im arianischen Christentum. Diese Entwicklung erfolgte
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| in der Zeit, als ein besonders lebhaftes Aufglimmen des religiösen
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| Gefühls in den alten mongolischen Rassen durch hochentwickelte
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| Schamanen veranlaßt wurde. Wir sehen als Reaktion auf den Polytheismus
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| einerseits das Heraufkommen einer neuen Einheitsreligion
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| in Arabien durch [[Mohammed]]. Auf der anderen Seite sehen
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| wir, etwas früher, sich erheben einen initiierten Schamanen in seinem
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| TAO-Bewußtsein, der sich zum Rächer macht gegenüber denjenigen,
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| die abgefallen sind von der alten monotheistischen Gottesidee.
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| Attila wurde «Gottesgeißel» genannt. Wir sehen ringsum in
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| seinem Reich die von ihm abgesetzten Fürsten in Pracht und Prunk
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| leben, er aber, der Schamane, lebt in größter Einfachheit. Von ihm
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| wird gesagt, daß seine Augen glühten und der Erdball erzitterte,
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| wenn er sein Schwert erhob. Dieser große Initiierte hätte seine
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| volle Berechtigung gehabt in der atlantischen Zeit; in unserer heutigen
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| Zeit würde er sich ausnehmen wie ein Verbrecher. Dieselbe
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| Kraft, die zu ihrer Zeit Ausdruck des göttlichen Feuers ist, erscheint
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| in einer anderen Zeitperiode als göttlicher Zorn. Warum
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| geschieht so etwas? Es ist nötig, um überhaupt eine Weiterentwicklung
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| möglich zu machen. Wenn die Entwicklung weitergebracht
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| werden soll, müssen sich - vom höheren Plan aus gesehen - die
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| einzelnen Fäden wieder harmonisch ineinanderschließen." {{Lit|{{G|092|18f}}}}
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| == Schamanismus und schwarze Magie ==
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| Rudolf Steiner hat sich auch sehr kritisch über die durch den Schamanismus erweckten [[Magie|magischen]] Kräfte geäußert, durch die sich ''„furchtbare ahrimanische, ätherisch-astralische Wesen“'' in der unmittelbar an das Irdische angrenzenden Welt herumtrieben. Man hätte es also mit weitgehend [[Schwarze Magie|schwarzmagischen Kräften]] zu tun, die schon in der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] vornehmlich von den [[Ur-Turanier]]n benutzt wurden. Von ihnen leiten sich die [[Turanier]] ab, die eine wesentliche Rolle in der [[Urpersische Zeit|Urpersischen Zeit]] spielten, und deren Nachfahren laut [[Rudolf Steiner]] die späteren [[Turkvölker]] sind {{Lit|{{G|216|129}}}}.
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| "In der atlantischen Rasse sind es hauptsächlich die Turanier, die
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| sich der schwarzen Magie ergaben und in ausgiebigstem Maße mit
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| der Elementarwelt bekannt geworden sind." {{Lit|{{G|089|135|136}}}}
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| "Die geistige Welt
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| hat durch lange Jahrhunderte hindurch wie durch eine Gnade von
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| oben der Menschheit die Offenbarung des [[Pleroma]]s gegeben. Die
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| Menschheit sah diese lichtvolle, diese in und durch Licht in Ideen
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| sich offenbarende Welt. Vor diese Welt wurde gewissermaßen eine
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| Decke gezogen. In Asien drüben blieben in der menschlichen Erkenntnis
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| die dekadenten Reste desjenigen, was hinter der Decke war [...]
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| Es ist schon einmal so in der menschlichen Entwickelung, daß in
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| gewissen Epochen, wo irgend etwas Bestimmtes herauskommen soll
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| aus der Menschheit, andere Teile dessen, womit der Mensch zusammenhängt,
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| verhüllt, verdeckt werden. Und im Grunde genommen
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| entwickelte sich auf dem Boden der Erde hinter der Tapetenwand
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| für das Irdische eben nur die dekadente Ostkultur. In Europa entwickelte
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| sich die in den ersten Anfängen steckenbleibende Westkultur.
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| Und in diesem Zustande ist im Grunde genommen die europäische
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| Welt noch heute, nur daß sie versucht, durch allerlei Äußeres, Historisches
| |
| sich zu informieren über dasjenige, was, mit Ausschluß aller
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| Einsicht in das Pleroma, in der Welt des finsteren Daseins wie eine
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| Wissenschaft, wie eine Erkenntnis, die aber keine ist, erworben worden
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| ist. Man bekommt eine Möglichkeit, diese Dinge in ihrer Bedeutung
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| für die Gegenwart zu durchschauen, wenn man einsieht, wie
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| gewissermaßen östlich hinter der Tapetenwand die frühere Einsicht
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| in das Pleroma immer mehr und mehr dekadent geworden ist, zurückgegangen
| |
| ist, daß also eine hohe, aber instinktive, von der Menschheit
| |
| erworbene Geistkultur in Asien drüben dekadente Formen angenommen
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| hat; daß in Europa ein Weben und Leben der Menschenseele
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| im Geiste heruntergerückt worden ist in die Sphäre des Physisch-
| |
| Sinnlichen, die vorerst ja den Menschen in den mittelalterlichen Jahrhunderten
| |
| allein zugänglich war. Und so entstand jenseits der Tapetenwand
| |
| im Orient eine Kultur, die eigentlich keine ist, die in irdischphysischen
| |
| Formen zauberisch nachbilden möchte, was im Weben
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| des Geistes pleromatisch erlebt werden sollte. Das Walten und Weben
| |
| der Geistwesen im Pleroma sollte gewissermaßen auf die Erde heruntergetragen
| |
| werden im Stein, im Holzklotz, und in ihrer Wirkung
| |
| aufeinander sollte gesucht werden etwas von solchen geistigen Wirkungen,
| |
| die, wenn ich mich so ausdrücken darf, angepaßt sind dem
| |
| Weben und Wesen von Geistwesen im Pleroma. Das, was eigentlich
| |
| nur Götter untereinander tun, wurde gedacht als die Taten physischsinnlicher
| |
| Götzen. Der Götzendienst trat an die Stelle des Götterdienstes.
| |
| Und dasjenige, was nun ins Schlechte wirkende orientalische,
| |
| nordasiatisch-orientalische Magie genannt werden kann, das ist
| |
| die ins Sinnliche auf unrechtmäßige Weise versetzte Tatsachenwelt
| |
| des Pleromas, zu der man einstmals den Seelenblick aufgerichtet hat.
| |
| Die magische Zauberei der Schamanen und ihr Nachklang in Mittelund
| |
| Nordasien - der Süden von Asien wurde ja auch angesteckt, hat
| |
| sich aber verhältnismäßig freier erhalten davon -, das ist die dekadente
| |
| Form der alten Pleroma-Anschauung. Physisch-sinnliche Zauberei
| |
| trat an die Stelle der Teilnahme der menschlichen Seelenwirksamkeiten
| |
| an den Götterwelten des Pieromas. Was die Seele tun sollte und
| |
| ehemals getan hat, das wurde mit Hilfe von sinnlich-physischen Zaubermitteln
| |
| versucht. Eine ganz ahrimanisierte Pleroma-Tätigkeit
| |
| wurde gewissermaßen dasjenige, was auf der Erde getrieben wurde
| |
| und was namentlich von den an die Erde angrenzenden, nächsten
| |
| Geisteswesen getrieben wurde, wovon aber die Menschen angesteckt
| |
| wurden.
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| Gelangt man also ostwärts vom Ural und der Wolga nach Asien
| |
| hinüber, so haben wir, namentlich in der an die menschliche irdische
| |
| Welt anstoßenden astralischen Welt, in den Jahrhunderten des zweiten
| |
| Mittelalters, in den Jahrhunderten der Neuzeit bis heute eine
| |
| ahrimanisierte Magie, welche ja namentlich von gewissen geistigen
| |
| Wesenheiten ausgeübt wird, die in ihrer ätherisch-astralischen Bildung
| |
| zwar über dem Menschen stehen, aber in ihrer Seelen- und
| |
| Geistesbildung unter dem Menschen zurückgeblieben sind. Durch
| |
| das ganze Sibirien hindurch, durch Mittelasien hindurch über den
| |
| Kaukasus, da treiben sich überall in der unmittelbar an das Irdische
| |
| angrenzenden Welt furchtbare ahrimanische, ätherisch-astralische
| |
| Wesen herum, welche ins Astralische und Irdische heruntergesetzte
| |
| ahrimanische Zauberei treiben. Und das wirkt ansteckend auf die
| |
| Menschen, die ja nicht alles gleich selber können, die ungeschickt
| |
| sind in den Dingen, die aber wie gesagt angesteckt werden, beeinflußt
| |
| werden davon und somit unter dem Einflüsse der an die Erde angrenzenden,
| |
| unmittelbar an das Astralische grenzenden Welt stehen." {{Lit|{{G|225|123ff}}}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Tengrismus}}
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| == Anmerkungen ==
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| <references/>
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| == Literatur ==
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| # [[wikipedia:Mircea Eliade|Mircea Eliade]]: ''Schamanismus und archaische Ekstasetechnik''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, OA 1951, ISBN 3-518-27726-X
| |
| # Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
| |
| # Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}
| |
| # Rudolf Steiner: ''Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit'', [[GA 216]] (1988), ISBN 3-7274-2160-6 {{Vorträge|216}}
| |
| # Rudolf Steiner: ''Drei Perspektiven der Anthroposophie. Kulturphänomene, geisteswissenschaftlich betrachtet.'', [[GA 225]] (1990), ISBN 3-7274-2252-1 {{Vorträge|225}}
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| {{GA}}
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| == Weblinks ==
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| * [http://face-music.ch/bi_bid/historyoftengerism_de.html Schamanismus (Tengerismus) in der Mongolei]
| |
| * Marion Linska, Andrea Handl, Gabriele Rasuly-Paleczek: [http://web.archive.org/web/20060909170802/http://www.univie.ac.at/ksa/html/inh/stud/studmate_files/Zentralas_0405/EinfZentralas.pdf ''Einführung in die Ethnologie Zentralasiens.''] (PDF; 619 kB; 129 S.) Vorlesungsskriptum, Wien Januar 2003, S. 109–112: ''Religion der frühen Türken und Mongolen'' (abgerufen am 16. Juni 2013). ''Info:'' Rasuly-Paleczek ist mittlerweile Ass.-Professorin am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien.
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| * [http://www.tengerism.org/ Tengerism.org] (englisch)
| |
| * Julie Stewart: [http://members.tripod.com/Mongolian_Page/shaman.txt ''Mongolischer Schamanismus'']; Golomt Center for Shamanist Studies, Ulaanbaatar, Mongolia, 1997 (englisch).
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| [[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Tengrismus]] [[Kategorie:Schamanismus]]
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