Wilhelm Anton Neumann: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Anton Neumann besuchte von 1847 bis 1855 das [[Wikipedia:Schottengymnasium|Schottengymnasium]] und später das [[Wikipedia:Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie|Theresianum]] in Wien. Am Hochfest [[Wikipedia:Kreuzerhöhung|Kreuzerhöhung]] ist er 1855 dem [[Wikipedia:Stift Lilienfeld|Stift Lilienfeld]] beigetreten, nahm den [[Wikipedia:Ordensname|Ordensname]]n ''Wilhelm'' an, studierte von 1856 bis 1860 am [[Wikipedia:Päpstliche Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.|Institutum Theologicum in Heiligenkreuz]] und übertrug 1858 seine [[Ordensgelübde|Ordensprofess]] auf Heiligenkreuz, um wissenschaftlichen Studien eher nachgehen zu können. 1860 empfing er die [[Wikipedia:Priester (Christentum)|Priesterweihe]]. Von 1861 bis 1874 war Neumann [[Wikipedia:Professor|Professor]] für [[Wikipedia:Altes Testament|Altes Testament]] und [[Wikipedia:Bibliothekar|Bibliothekar]] in Heiligenkreuz. 1874 promovierte er an der [[Wikipedia:Universität Wien|Universität Wien]] und wurde im selben Jahr ebendort Professor für Altes Testament und Orientalische Sprachen. In den Jahren von 1890 und 1891 war er [[Wikipedia:Dekan (Hochschule)|Dekan]] der [[Wikipedia:Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien|Katholisch-Theologischen Fakultät]], von 1899 bis 1901 Rector Magnificus der Universität Wien. Am 28. Dezember 1910 leistete er demonstrativ den [[Wikipedia:Antimodernisteneid|Antimodernisteneid]], obwohl er bereits emeritiert war und kein Druck dazu bestand. Seine Palästinaforschungen und kunsthistorischen Untersuchungen zum [[Wikipedia:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]] waren ausschlaggebend für die Regotisierung des Stiftes.
Anton Neumann besuchte von 1847 bis 1855 das [[Wikipedia:Schottengymnasium|Schottengymnasium]] und später das [[Wikipedia:Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie|Theresianum]] in Wien. Am Hochfest [[Wikipedia:Kreuzerhöhung|Kreuzerhöhung]] ist er 1855 dem [[Wikipedia:Stift Lilienfeld|Stift Lilienfeld]] beigetreten, nahm den [[Wikipedia:Ordensname|Ordensname]]n ''Wilhelm'' an, studierte von 1856 bis 1860 am [[Wikipedia:Päpstliche Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.|Institutum Theologicum in Heiligenkreuz]] und übertrug 1858 seine [[Wikipedia:Ordensgelübde|Ordensprofess]] auf Heiligenkreuz, um wissenschaftlichen Studien eher nachgehen zu können. 1860 empfing er die [[Wikipedia:Priester (Christentum)|Priesterweihe]]. Von 1861 bis 1874 war Neumann [[Wikipedia:Professor|Professor]] für [[Wikipedia:Altes Testament|Altes Testament]] und [[Wikipedia:Bibliothekar|Bibliothekar]] in Heiligenkreuz. 1874 promovierte er an der [[Wikipedia:Universität Wien|Universität Wien]] und wurde im selben Jahr ebendort Professor für Altes Testament und Orientalische Sprachen. In den Jahren von 1890 und 1891 war er [[Wikipedia:Dekan (Hochschule)|Dekan]] der [[Wikipedia:Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien|Katholisch-Theologischen Fakultät]], von 1899 bis 1901 Rector Magnificus der Universität Wien. Am 28. Dezember 1910 leistete er demonstrativ den [[Wikipedia:Antimodernisteneid|Antimodernisteneid]], obwohl er bereits emeritiert war und kein Druck dazu bestand. Seine Palästinaforschungen und kunsthistorischen Untersuchungen zum [[Wikipedia:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]] waren ausschlaggebend für die Regotisierung des Stiftes.


== Begegnung mit Rudolf Steiner ==
== Begegnung mit Rudolf Steiner ==

Version vom 15. Juli 2013, 01:01 Uhr

P. Wilhelm Neumann O.Cist.

Wilhelm Neumann O.Cist. (* 4. Juli 1837 in Wien als Anton Neumann; † 5. Oktober 1919 in Mödling, Niederösterreich) war ein katholischer Ordensgeistlicher und Theologe sowie Archäologe, Bibelwissenschaftler und Mediävist.

Leben

Anton Neumann besuchte von 1847 bis 1855 das Schottengymnasium und später das Theresianum in Wien. Am Hochfest Kreuzerhöhung ist er 1855 dem Stift Lilienfeld beigetreten, nahm den Ordensnamen Wilhelm an, studierte von 1856 bis 1860 am Institutum Theologicum in Heiligenkreuz und übertrug 1858 seine Ordensprofess auf Heiligenkreuz, um wissenschaftlichen Studien eher nachgehen zu können. 1860 empfing er die Priesterweihe. Von 1861 bis 1874 war Neumann Professor für Altes Testament und Bibliothekar in Heiligenkreuz. 1874 promovierte er an der Universität Wien und wurde im selben Jahr ebendort Professor für Altes Testament und Orientalische Sprachen. In den Jahren von 1890 und 1891 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, von 1899 bis 1901 Rector Magnificus der Universität Wien. Am 28. Dezember 1910 leistete er demonstrativ den Antimodernisteneid, obwohl er bereits emeritiert war und kein Druck dazu bestand. Seine Palästinaforschungen und kunsthistorischen Untersuchungen zum Stift Heiligenkreuz waren ausschlaggebend für die Regotisierung des Stiftes.

Begegnung mit Rudolf Steiner

Rudolf Steiner lernte Neumann um 1886 im Haus der Dichterin Marie Eugenie delle Grazie kennen, deren Lehrer und „spätere vorsorgliche edle Freund“[1] der katholische Priester und Theologieprofessor Laurenz Müllner war.

"Um die beiden sammelten sich Professoren der theologischen Fakultät, katholische Priester von der alierfeinsten Gelehrsamkeit. Da war vor allem immer intensiv anregend der Heiligenkreuzer Zisterzienser Ordenspriester Wilhelm Neumann. Müllner verehrte ihn mit Recht wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit. Er sagte mir, als ich einmal in Abwesenheit Neumanns von dessen weitausschauendem Wissen mit enthusiastischer Bewunderung sprach: ja, der Professor Neumann kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer. Ich schloß mich gerne dem gelehrten Manne an, wenn wir von dem Besuche bei delle Grazie weggingen. Ich hatte so viele Gespräche mit diesem «Ideal» eines wissenschaftlichen Mannes, aber zugleich «treuen Sohnes seiner Kirche». Ich möchte nur zweier hier Erwähnung tun. Das eine war über die Wesenheit Christi. Ich sprach meine Anschauung darüber aus, wie Jesus von Nazareth durch außerirdischen Einfluß den Christus in sich aufgenommen habe und wie Christus als eine geistige Wesenheit seit dem Mysterium von Golgatha mit der Menschheitsentwickelung lebt. Dies Gespräch blieb tief in meiner Seele eingeprägt; es tauchte immer wieder aus ihr auf. Denn es war für mich tief bedeutsam. Es unterredeten sich damals eigentlich drei. Professor Neumann und ich und ein dritter Unsichtbarer, die Personifikation der katholischen Dogmatik, die sich wie drohend, dem geistigen Auge sichtbar, hinter Professor Neumann, diesen begleitend, zeigte, und die stets ihm verweisend auf die Schulter klopfte, wenn die feinsinnige Logik des Gelehrten mir zu weit zustimmte. Es war bei diesem merkwürdig, wie der Vordersatz gar oft im Nachsatze in sein Gegenteil umschlug. Ich stand damals der katholischen Lebensart in einem ihrer besten Vertreter gegenüber; ich habe sie achtend, aber auch wirklich gründlich gerade durch ihn kennen gelernt.

Ein andres Mal sprachen wir über die wiederholten Erdenleben. Da hörte mich der Professor an, sprach von allerlei Literatur, in der man darüber etwas finden könne; er schüttelte oft leise den Kopf, hatte aber wohl gar nicht die Absicht, auf das Inhaltliche des ihm absonderlich scheinenden Themas einzugehen. Und dennoch ist mir auch dieses Gespräch wichtig geworden. Die Unbehaglichkeit Neumanns, mit der er seine nicht ausgesprochenen Urteile gegenüber meinen Aussagen empfunden hat, ist mir tief in das Gedächtnis eingeschrieben geblieben." (Lit.: GA 028, S. 125ff)

Anmerkungen

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks