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Anselm von Canterbury
Anselm von Canterbury OSB (lat. Anselmus Cantuariensis; nach seinem Geburtsort auch Anselm von Aosta oder nach seinem Kloster Anselm von Bec genannt; * um 1033 in Aosta; † 21. April 1109 in Canterbury) war ein mittelalterlicher Philosoph, Theologe und Mystiker. 1093 wurde er von William II. zum Erzbischof von Canterbury ernannt. Wegen des Investiturstreit wurde er 1097 aus England verbannt und konnte erst nach dem Tod Williams II. zurückkehren.
Anselm von Cantergbury gilt vielfach als „Vater der Scholastik“. Als Hauptrepräsentant der Frühscholastik vertrat er einen starken Ideenrealismus. Nachhaltig bekannt ist er vor allem durch seinen ontologischen Gottesbeweis und durch zwei Sätze aus der Vorrede zu seine Proslogion, in denen das für die Scholastik typische Verhältnis von Glaube und Vernunft wie folgt umreisst:
- Fides quaerens intellectum[1] – „Glaube, der nach Einsicht sucht“[2]
- Credo ut intelligam[1] – „Ich glaube, damit ich verstehe“[2]
1494 wurde Anselm heiliggesprochen und 1720 von Clemens XI. zum Kirchenlehrer ernannt.[3]
Werke
- Monologion (Gottes- u. Trinitätslehre)
- Proslogion
- liber contra insipientem auch Liber apologeticus contra Gaunilonem (Verteidigung und Ergänzung des ontologischen Gottesbeweises des Proslogion)
- De grammatico (u. a. Unterscheidung zwischen significatio (Sinn) und appelatio (Bedeutung))
- De veritate (Über die Wahrheit)
- De libertate arbitrii
- De casu diaboli (über den Ursprung des Bösen)
- De fide trinitatis et incarnatione verbi (gegen Roscelin v. Compiègne)
- Cur deus homo (1094 begonnen, 1098 in der Verbannung bei Capua vollendet)
- De conceptu virginali et originali peccato (behandelt die Frage, wie Gottes Sohn habe Mensch werden können, ohne damit Sünder zu werden)
- De concordia praescientiae et praedestinationis et gratiae Dei cum libero arbitrio (dogmatische Schriften)
- Homilien[4]
- Meditationen (Betrachtungen)
- Orationen (Gebete)
- Briefe
- MS-B-203 - (Ps.-)Anselmus Cantuariensis. Bonaventura. (Ps.-)Augustinus. (Ps.-)Bernardus Claraevallensis. Arnulfus de Boeriis. Petrus de Alliaco (Theologische Sammelhandschrift). Kreuzherrenkonvent (?), Düsseldorf [um 1508] Digitalisat
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 http://www.thelatinlibrary.com/anselmproslogion.html Zuletzt aufgerufen am 12. August 2009
- ↑ 2,0 2,1 Christoph Helferich: Geschichte der Philosophie: Von den Anfängen bis zur Gegenwart und Östliches Denken. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1999, S. 91, ISBN 3-423-30706-4
- ↑ Joachim Schäfer: Art. Anselm von Canterbury, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, abgerufen am 29. August 2014.
- ↑ Nach Josef Pieper, Scholastik, dtv, München 1978, S. 51 Fn. 1 sollen alle Homilien unecht sein.