Teilchen

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Als Teilchen oder Partikel (eng. particle) werden in der Physik idealisierte Objekte bezeichnet, die sehr klein im Verhältnis zu dem gesamten betrachteten System sind. Sie werden daher theoretisch auch vielfach als ausdehnungslose Punktteilchen bzw. - sofern massebehaftet - als Punktmassen behandelt. Kleinste massebehaftete Teilchen werden auch als Korpuskel (von lat. corpusculum „Körperchen“) bezeichnet und im Rahmen der klassischen Physik als winzige materielle Gegenstände vorgestellt. Diese Vorstellung ist allerdings nur für solche Größenbereiche gerechtfertigt, in denen keine quantenphysikalischen Phänomene zu berücksichtigen sind. Im Bereich der Moleküle und namentlich der Atome ist das nur mehr sehr, sehr eingeschränkt und bei den Elementarteilchen gar nicht mehr möglich.

Ein Teilchen, auf das keine Kräfte einwirken (das sich also in keinem Potential befindet), ist ein freies Teilchen.

Die Teilchenzahl gibt die absolute Anzahl der Teilchen in einem System an und ist direkt proportional zur Stoffmenge. Sie ist eine extensive, dimensionslose physikalische Größe. Die Teilchenzahl in einem Mol einer beliebigen Substanz wir durch die nach Amedeo Avogadro benannte Avogadro-Konstante angegeben, deren Wert seit der Neudefinition des Internationalen Einheitensystems im Jahr 2019 exakt festgelegt ist.

Subatomare Teilchen sind kleiner, aber nicht notwendigerweise leichter als Atome. Dabei kann es sich um Elementarteilchen oder um aus Elementarteilchen zusammengesetzte Teilchen handeln. Zusammengesetzte Teilchen sind etwa Atomkerne, die aus Protonen und Neutronen (ausgenommen Wasserstoff, dessen häufigstes Isotop 1H nur aus einem Proton im Kern besteht) aufgebaut sind. Aber auch die Protonen und Neutronen (die sog. Nukleonen) selbst sind keine Elementarteilchen, da sie ihrerseits - wie alle Baryonen - aus 3 Quarks gebildet werden. Weitere zusammengesetzte Teilchen sind die Mesonen, die aus Quark-Antiquark-Paaren aufgebaut sind.

Nanoteilchen (auch: Nanopartikel) mit einer typischen Größe von 1 - 100 Nanometer bzw. Cluster, die aus einigen wenigen bis zu vielen tausend Atomen oder Molekülen bestehen, zeigen oft schon den Flüssigkeiten oder Feststoffen vergleichbare Eigenschaften. Allerdings zeigen auch makroskopisch fassbare Stoffe unter bestimmten Bedingungen nur quantenphysikalisch erklärbare Phänomene wie etwa Suprafluidität oder Supraleitfähigkeit

Im Bereich der Quantenphysik werden „Teilchen“ bzw. Quantenobjekte nicht einseitig als lokalisierte Objekte, sondern zugleich auch als Welle behandelt (→ Welle-Teilchen-Dualismus) und durch eine entsprechende Wellenfunktion dargestellt, deren Amplitudenquadrat die Wahrscheinlichkeit angibt, für eine ausgewählte Eigenschaft des Teilchens (z.B. seinen Impuls oder seine Energie) an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt einen bestimmten Wert zu messen. Daher kann auch in diesem Sinn nicht von einer durchgängigen realen Existenz des Teilchens gesprochen werden, sondern nur von einer durch die Interaktion mit dem Messgerät bedingten Erscheinung einer ausgewählten Eigenschaft.

Siehe auch