Technik und Bedarf (Wirtschaft): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Steam engine in action.gif|thumb|300px|[[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]] mit [[Wikipedia:Fliehkraftregler|Fliehkraftregler]] (Animation)]]
'''Bedarf''' bzw. [[Angebot und Nachfrage|Nachfrage]] soll im Rahmen einer assoziativen Wirtschaft nicht künstlich aus volkswirtschaftlichen Gründen, mittels wirtschaftspolitischer Maßnahmen (z.B. Stimulierung der Binnennachfrage, um die Konjunktur anzukurbeln), oder um von Unternehmen aus Profitinteresse Produziertes absetzen zu können (mittels Werbung), erzeugt werden.
[[Datei:Fliehkraftregler.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Fliehkraftregler|Fliehkraftregler]] einer [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]]]]
{{GZ|Nach dem, was ich hier eben
[[Datei:Magnetelektrische Maschinen 1890.jpg|thumb|300px|"Magnetelektrische Maschinen" (um 1890)]]
schon ausgesprochen habe, darf niemals das Bedürfnis durch einen
[[Datei:Gluehbirne 2 db.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Glühlampe|Glühlampe]] für 230 V mit 40 Watt Leistungsaufnahme, klarem Glaskolben und einem Edisonsockel E14]]
sozialen Eigenprozeß, durch einen wirtschaftlichen Eigenprozeß erzeugt
Die '''Technik''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] τέχνη [''téchne''], „Fähigkeit, Kunstfertigkeit, [[Wikipedia:Handwerk|Handwerk]]“) umfasst im weitesten Sinn alle [[Wikipedia:Verfahren|Verfahren]], [[Wikipedia:Methode|Methode]]n, [[Wikipedia:Fähigkeit|Fähigkeit]]en und [[Wikipedia:Theorie|theoretischen Kenntnisse]] (→ [[Wikipedia:Technologie|Technologie]]), um auf [[Naturwissenschaft|naturwissenschaftlicher]] Grundlage die [[Natur]] durch die Erzeugung [[Kunst|künstlerischer]], [[Wikipedia:Handwerk|handwerklicher]] oder [[Wikipedia:Industrie|industrieller]] Produkte zweckvoll zu verwandeln, um dadurch die [[Materie|materiellen]], aber auch [[Kultur|kulturelle]] Bedürfnisse zu befriedigen. Technik war von Anfang an ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil des [[Mensch]]seins, beschränkte sich aber für lange Zeit auf die engsten Bedürfnisse. Einen ersten wesentlichen Aufschwung erlebte die Technik mit den ersten [[Hochkulturen]] der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Zeit]], als die [[Menschheit]] begann, die [[Empfindungsseele]] zu entwickeln. Ein weiterer Fortschritt wurde in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Zeit]] erreicht. Der große, geradezu explosionsartige Durchbruch der Technik kam aber erst mit unserem gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], insbesondere mit der im späten [[Wikipedia:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]] und verstärkt ab Mitte des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s einsetzenden [[Wikipedia:Industrielle Revolution|industriellen Revolution]]. Die Technik wurde dabei selbst zu einer wesentlichen und notwendigen Antriebskraft für die weitere Entwicklung der [[Bewusstseinsseele]].  
werden, sondern das Bedürfnis muß gerade von außen herein
entwickelt werden durch einen andern, sei es durch einen ethischen
oder einen andern Kulturprozeß. In ungesunden Zeiten werden Bedürfnisse
rein volkswirtschaftlich entwickelt, und darüber sind die
ungesund denkenden Menschen eigentlich froh. Sie haben in der Zeit,
die gerade zu unserer sozialen Katastrophe geführt hat, in der Zeit,
wo das soziale Karzinom, die soziale Krebskrankheit sich allmählich
heraufgesteigert hat, an allen Ecken und Enden sehen können, wie das
Bedürfnis, das nicht aus der sozialen Struktur selber kommen, sondern
das von anderen Kulturaufgaben der Menschheit her hineinkommen
sollte in die soziale Struktur, wie das durch den sozialen Prozeß
selbst erzeugt werden sollte. Eine Zeitlang las man immer wieder:
Kocht mit Maggi gute Suppen! - Nun, das Bedürfnis nach Maggi
wäre ganz gewiß nicht entstanden ohne diese Reklame! Diese Reklame
ist aus der reinen Volkswirtschaft heraus. Das ist kein Bedürfnis, das
sich auf wirkliche Weise ergeben hat. So Bedürfnisse erzeugen, so ein
künstliches Interesse für ein bestimmtes Produkt erzeugen, das ist
geradeso unheilsam und muß zur Krankheit des sozialen Organismus
führen, als wenn Sie als Arzt zum Beispiel den Knaben, der etwas
lernen soll, nicht durch moralische Mittel zum Fleiß anfeuern wollten,
sondern wenn Sie ihm ein Pülverchen gäben, damit er durch dieses
Pülverchen vielleicht da oder dort eine Aufrüttelung erlebe und
durch seinen Magen fleißiger werde. ... Denn es darf
eben nicht der soziale Organismus selber auf der einen Seite die Bedürfnisse
erzeugen, und auf der andern Seite darf er auch nicht Ware
erzeugen, die nur dem sozialen Organismus als solchem dienen soll.
Der soziale Organismus muß die Ware geliefert bekommen von der
Naturgrundlage. Er muß die Bedürfnisse geliefert bekommen auf der
andern Seite von der Menschheitsentwickelung selbst.|188|198}}


== Die Technik auf dem Weg von der Natur zur Unter-Natur ==
In einer etablierten assoziativen Wirtschaft hat [[wikipedia:Werbung|Werbung]] lediglich die Funktion von Anzeige, Bekanntmachung und Präsentation.


[[Rudolf Steiner]] hat deutlich gemacht, dass die [[Menschheit]] mit der hochindustrialisierten Technik der [[Wikipedia:Neuzeit|Neuzeit]], insbesondere seit der immer weiter um sich greifenden Anwendung der modernen [[Wikipedia:Elektrotechnik|Elektrotechnik]], den Weg von der [[Natur]] zur [[Unter-Natur]] eingeschlagen hat und dadurch verstärkt in den Einflussbereich [[Ahriman]]s geraten ist. Das ist ein an sich notwendiger Schritt in der [[Menschheitsentwicklung]], er bedarf aber des Ausgleichs durch eine entsprechende [[Bewusstsein|bewusste]] [[Schulungsweg|geistige Entwicklung]], wenn die Menschheit dadurch nicht Schaden nehmen soll.
Zur Unterscheidung von assoziativer, bedarfsorientierter Wirtschaft von nachfrage- oder angebotsorientierter kapitalistischer Wirtschaft vgl. [[Folkert Wilken]]: Selbstgestaltung der Wirtschaft.  


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{{LZ|Wenn man aus einer lebendigen Denkhaltung tiefer in das Problem des Bedarfs hineingeht, dann wird die Tatsache, daß in der freien kapitalisti­schen Verkehrswirtschaft der wirtschaftliche Bedarf niemals anders als in Gestalt der „Nachfrage" in Erscheinung tritt, ein besonders schwerwie­gendes Problem. Die marktwirtschaftliche Konkurrenzwirtschaft stellt dem Angebot die Nachfrage gegenüber. Die Nachfrage bringt aber nur den­jenigen Bedarf zum Ausdruck, welcher geldlich fundiert ist. Wenn man die Nachfrage ganz genau kennen würde, würde man doch niemals den wahren Bedarf der konsumierenden Menschen kennen. Der wirtschaftliche Bedarf entspringt eben nicht nur denjenigen menschlichen Bedürfnissen, für deren Befriedigung das entsprechende Kaufgeld zur Verfügung steht, sondern es ist der Sinn eines entwickelten Wirtschaftslebens, für alle materiellen Bedürfnisse, die geltend gemacht werden, die Güter zu erzeu­gen. Die kapitalistische Wirtschaft ist so geordnet, daß nur produziert werden kann oder soll für die Nachfrage, d. h. den geldlich fundierten Bedarf. Die wahre Wirtschaft muß ihren Ausgang nehmen von dem wirk­lichen Bedarf aller Konsumenten. Das heißt, sie muß so geordnet sein, daß sich dieser Bedarf auch wirklich geltend machen kann. Das Geltend­machen eines solchen Bedarfs und seine Befriedigung ist aber nicht nur eine Angelegenheit der Warenerzeugung, sondern ebenso eine Angelegen­heit der zureichenden Einkommensbildung. Damit diese erreicht werde, muß es möglich sein, daß die Träger eines unbefriedigten Bedarfs in der Gestaltung der Wirtschaft mitwirken.|Folkert Wilken, Selbstgestaltung der Wirtschaft, S. 22}}
"Man spricht davon, daß mit der Überwindung des philosophischen Zeitalters das naturwissenschaftliche in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts heraufgezogen ist. Und man spricht auch so, daß dieses naturwissenschaftliche Zeitalter heute noch andauert, indem zugleich viele betonen, man habe sich zu gewissen philosophischen Intentionen wieder zurückgefunden.
 
Das alles entspricht den Erkenntniswegen, die die neuere Zeit eingeschlagen hat, nicht aber den Lebenswegen. Mit seinen Vorstellungen lebt der Mensch noch in der Natur, wenn er auch das mechanische Denken in die Naturauffassung hineinträgt. Mit seinem Willensleben aber lebt er in so weitem Umfange in einer Mechanik des technischen Geschehens, daß dies dem naturwissenschaftlichen Zeitalter seit lange eine ganz neue Nuance gegeben hat.
 
Will man das menschliche Leben verstehen, so muß man es zunächst von zwei Seiten her betrachten. Aus den vorigen Erdenleben bringt sich der Mensch die Fähigkeit mit, das Kosmische aus dem Erden-Umkreis und das im Erdenbereich wirkende vorzustellen. Er nimmt durch die Sinne das auf der Erde wirksame Kosmische wahr, und er denkt durch seine Denkorganisation das aus dem Erden-Umkreis auf die Erde hereinwirkende Kosmische.
 
So lebt er durch seinen physischen Leib im Wahrnehmen, durch seinen Ätherleib im Denken.
 
Das, was in seinem astralischen Leib und in seinem Ich vor sich geht, waltet in verborgeneren Regionen der Seele. Es waltet zum Beispiel im Schicksal. Aber man muß es zunächst nicht in den komplizierten Schicksalszusammenhängen, sondern in den elementarischen, einfachen Lebensvorgängen aufsuchen.
 
Der Mensch verbindet sich mit gewissen Erdenkräften, indem er seinen Organismus in diese Kräfte hineinorientiert. Er lernt aufrechtstehen und gehen, er lernt mit seinen Armen und Händen sich in das Gleichgewicht der irdischen Kräfte hineinstellen.
 
Nun sind diese Kräfte keine solchen, die vom Kosmos hereinwirken, sondern die bloß irdisch sind.
 
In Wirklichkeit ist nichts eine Abstraktion, das der Mensch erlebt. Er durchschaut nur nicht, woher das Erlebnis kommt, und so bildet er aus Ideen über Wirklichkeiten Abstraktionen. Der Mensch redet von der mechanischen Gesetzmäßigkeit. Er glaubt, sie aus den Naturzusammenhängen heraus abstrahiert zu haben. Das ist aber nicht der Fall, sondern alles, was der Mensch an rein mechanischen Gesetzen in der Seele erlebt, ist an seinem Orientierungsverhältnis zur Erdenwelt (an seinem Stehen, Gehen usw.) innerlich erfahren.
 
Damit aber kennzeichnet sich das Mechanische als das rein Irdische. Denn das Naturgesetzmäßige, in Farbe, Ton und so weiter ist im Irdischen aus dem Kosmos zugeflossen. Erst im Erdenbereich wird auch dem Naturgesetzmäßigen das Mechanische eingepflanzt, wie ihm der Mensch mit seinem eigenen Erleben erst im Erdenbereich gegenübersteht.
 
Das weitaus meiste dessen, was heute durch die Technik in der Kultur wirkt und in das er mit seinem Leben im höchsten Grade versponnen ist, das ist nicht Natur, sondern Unter-Natur. Es ist eine Welt, die sich nach unten hin von der Natur emanzipiert.
 
Man sehe, wie der Orientale, wenn er nach dem Geiste strebt, herauszukommen sucht aus den Gleichgewichtszuständen, die bloß vom Irdischen kommen. Er nimmt eine Meditationsstellung an, die ihn in das bloße kosmische Gleichgewicht hineinbringt. Die Erde wirkt dann nicht mehr auf die Orientierung seines Organismus. (Dies sei nicht zur Nachahmung, sondern nur zur Verdeutlichung des hier Vorgebrachten gesagt. Wer meine Schriften kennt, weiß, wie sich in dieser Richtung östliches und westliches Geistesleben unterscheiden.)
 
Der Mensch brauchte die Beziehung zu dem bloß Irdischen für seine Bewußtseinsseelenentwickelung. Da kam denn in der neuesten Zeit die Tendenz zustande, überall auch im Tun das zu verwirklichen, in das sich der Mensch einleben muß. Er trifft, indem er sich in das bloß Irdische einlebt, das Ahrimanische. Er muß sich mit seinem eigenen Wesen in das rechte Verhältnis zu diesem Ahrimanischen bringen.
 
Aber es entzieht sich ihm in dem bisherigen Verlauf des technischen Zeitalters noch die Möglichkeit, auch gegenüber der ahrimanischen Kultur das rechte Verhältnis zu finden. Der Mensch muß die Stärke, die innere Erkenntniskraft finden, um von Ahriman in der technischen Kultur nicht überwältigt zu werden. Die Unter-Natur muß als solche begriffen werden. Sie kann es nur, wenn der Mensch in der geistigen Erkenntnis mindestens gerade so weit hinaufsteigt zur außerirdischen Über-Natur, wie er in der Technik in die Unter-Natur heruntergestiegen ist. Das Zeitalter braucht eine über die Natur gehende Erkenntnis, weil es innerlich mit einem gefährlich wirkenden Lebensinhalt fertig werden muß, der unter die Natur heruntergesunken ist. Es soll hier natürlich nicht etwa davon gesprochen werden, daß man zu früheren Kulturzuständen wieder zurückkehren soll, sondern davon, daß der Mensch den Weg finde, die neuen Kulturverhältnisse in ein rechtes Verhältnis zu sich und zum Kosmos zu bringen.
 
Heute fühlen noch die wenigsten, welch bedeutsamen geistigen Aufgaben sich da für den Menschen herausbilden. Die Elektrizität, die nach ihrer Entdeckung als die Seele des natürlichen Daseins gepriesen wurde, sie muß erkannt werden in ihrer Kraft, von der Natur in die Unter-Natur hinabzuleiten. Es darf der Mensch nur nicht mitgleiten.
 
In der Zeit, in der es eine von der eigentlichen Natur unabhängige Technik noch nicht gab, fand der Mensch den Geist in der Naturanschauung. Die sich unabhängig machende Technik ließ den Menschen auf das Mechanistisch-Materielle als das für ihn nun wissenschaftlich werdende hinstarren. In diesem ist nun alles Göttlich-Geistige, das mit dem Ursprünge der Menschheitsentwickelung zusammenhängt, abwesend. Das rein Ahrimanische beherrscht die Sphäre.
 
In einer Geistwissenschaft wird nun die andere Sphäre geschaffen, in der ein Ahrimanisches gar nicht vorhanden ist. Und gerade durch das erkennende Aufnehmen derjenigen Geistigkeit, zu der die ahrimanischen Mächte keinen Zutritt haben, wird der Mensch gestärkt, um in der Welt Ahriman gegenüberzutreten." {{Lit|{{G|026|255ff}}}}
</div>
 
== Gefahren der Technik ==
 
=== Schreibmaschinenschreiben ===
[[File:Adler 7 - ohne Deckel 2006-07-26.jpg|mini|300px|Stoßstangen-Schreibmaschine "Adler" Modell No. 7 (ohne Frontdeckel), Baujahr um 1915]]
Exemplarisch hat [[Rudolf Steiner]] auf die mit einzelnen technischen Erfindungen verbundenen gesundheitlichen Risiken hingewiesen. So wirkt etwa das [[Schreibmaschinenschreiben]] schädigend auf das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] ein.
 
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"Man kann dasjenige, was im Inneren des Menschen geschieht, besonders anschaulich vor Augen haben, wenn man es dann im hellsichtigen Imaginieren vor sich hingestellt findet: jeder Druck auf eine Taste wird zu einem Blitzschlag in diesem objektiven Anschauen des Subjektiven. Und dasjenige, was hingestellt ist als das menschliche Herz, das wird fortwährend von diesen Blitzschlägen durchstoßen. Und nun ist ja auf der Schreibmaschine nicht gerade nach einem spirituellen Prinzip eine Taste neben die andere gestellt, sondern nach dem reinen Utilitätsprinzip die Buchstaben, welche man öfter notwendig hat, so daß man schnell schreiben kann. Das alles bewirkt, daß dadrinnen nicht gerade viel Spirituelles ist. So daß das Fahren des Fingers von einer Taste auf die andere die Blitzschläge nicht nur als Blitzschläge erscheinen läßt, sondern noch dazu in Unordnung bringt. Kurz, es ist ein fürchterliches Gewitter, in dem sich ein Schreibmaschinenschreiben objektiviert." {{Lit|{{G|303|167f}}}}
</div>
 
=== Kernenergie ===
[[Datei:Nuclear fireball.jpg|thumb|300px|Oberirdische [[Wikipedia:Kernwaffenexplosion|Kernwaffenexplosion]] auf der [[Wikipedia:Nevada Test Site|Nevada Test Site]] am 18. April 1953]]
Auf die Frage, ob nach der [[Wikipedia:Albert Einstein|Einsteinsche]] Theorie, dass in einem Kilogramm Masse gemäß der Formel E = mc<sup>2</sup> eine ungeheure Energie aufgespeichert ist, durch Auflösung, also Vergeistigung, der Materie eine neue Kraftquelle erschlossen werden könne, hat Rudolf Steiner geantwortet:
 
<div style="margin-left:20px">
"Hinter diesen Sachen steckt sehr viel, aufzusuchen die Kraft, die man bekommt, wenn man Masse zersplittert. Da handelt es sich dann darum - das Theoretische bietet ja keine besonderen Schwierigkeiten -, ob man diese Kraft technisch ausnützen kann. Und da würde es darauf ankommen, ob man diese Riesenkräfte, wenn man sie bloßlegt, verwerten kann. Denn wenn der Motor, durch den man sie ver­werten will, sogleich durch die Energie dieser Kräfte zersplittert wird, kann man sie nicht verwerten. Es handelt sich darum, daß man die Möglichkeit gewinne, diese Energien auch in mechani schen Maschinensystemen zu verwerten. Dann ist erst der Weg gefunden.
Rein theoretisch gedacht, brauchen wir, wenn wir die höchste Strahlungsenergie - oder eine hohe Strahlungsenergie - irgend einer Materie bloßlegen können, um sie verwerten zu können in einem mechanischen System, eine Materie, die einen Widerstand leistet gegen diese Energie. Die Möglichkeit, diese Energie frei­zumachen, ist vorhanden, sie liegt näher, als die Energie auszu nützen." {{Lit|{{G|342a|146}}}}
</div>
 
Die [[Wikipedia:Kernspaltung|Kernspaltung]], die erst [[Wikipedia:1938|1938]] gemeinsam von [[Wikipedia:Otto Hahn|Otto Hahn]] und [[Wikipedia:Fritz Straßmann|Fritz Straßmann]] und im Kontakt mit [[Wikipedia:Lise Meitner|Lise Meitner]] entdeckt wurde, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
 
=== Audiovisuellen Medien ===
[[Datei:Kinetograph.jpg|thumb|300px|Um 1891 von [[Wikipedia:William K. L. Dickson|William K. L. Dickson]] als Chef-Ingenieur der ''Edison Laboratories'' entwickelter [[Wikipedia:Kinetograph|Kinetograph]] mit horizontalem Filmlauf.]]
 
'''Kino''', '''Fernsehen''', '''Video''', '''Radio''', '''CD-Player''', '''Mobiltelefone''' und '''Computer''' sind heute in den modernen Industrieländern nahezu allgegenwärtig und so innig mit dem menschlichen Leben verbunden wie kein anderes technisches Produkt. Dass mit diesen [[Audiovisuelle Medien|audiovisuellen Medien]] ganz besondere Gefahren verbunden sind, hat [[Rudolf Steiner]] am Beispiel des [[Grammophon]]s verdeutlicht:
 
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"Aber all das, was die Menschheit wird durchmachen müssen, um wirklich hinaufzufinden den innersten Impuls in die geistige Welt, das hängt zusammen mit mancherlei scheinbar unbedeutenden Kulturzivilisationssystemen und -Symptomen.
 
Verzeihen Sie, daß ich Großes, das ich eben ausgesprochen habe, mit Kleinem zusammenbringe, aber man sieht an den kleinen Symptomen das Große. Ich habe vor einigen Tagen gesagt: Gerade hier, wo sich die Imaginationen wie fest hinstellen schon im Geiste, bekomme man die Autos störend hinein. Ich spreche nicht gegen die Autos, das habe ich schon erwähnt; Anthroposophie kann nichts Reaktionäres aussprechen. Ich fahre selbstverständlich leidenschaftlich gern im Auto, wenn es notwendig ist, denn man darf nicht die Welt zurückschrauben wollen, sondern man muß demjenigen, was auf der einen Seite auftritt, eben das andere entgegensetzen können, so daß das Im-Auto-Fahren ganz richtig ist. Aber neben dem Autofahren mit allem, was damit zusammenhängt, muß auftreten ein Herz, das hinneigt zur spirituellen Welt. Und dann wird sich die Menschheit, auch wenn noch andere Sachen kommen werden als das Autofahren, gerade durch ihre eigene Kraft und Freiheit, die entstehen mußte, die aber auch wiederum zum Bodhisattva führen muß, weiter durchringen können.
 
Den Dingen gegenüber, die für die mechanische Verrichtung der Menschendienste in die Welt eintreten, wird sich die Menschheit selber helfen können. Und so kann man schon sagen: gegen all das, was von Auto, Schreibmaschine und so weiter auftritt, wird sich die Menschheit selber helfen können.
 
Anders liegt die Sache - verzeihen Sie, daß ich mit diesem scheinbar Trivialen abschließe - beim Grammophon. Beim Grammophon ist es so, daß die Menschheit in das Mechanische die Kunst hereinzwingen will. Wenn die Menschheit also eine leidenschaftliche Vorliebe für solche Dinge bekäme, wo das, was als Schatten des Spirituellen in die Welt herunterkommt, mechanisiert würde, wenn die Menschheit also Enthusiasmus für so etwas, wofür das Grammophon ein Ausdruck ist, zeigen würde, dann könnte sie sich davor nicht mehr helfen. Da müßten ihr die Götter helfen.
 
Nun, die Götter sind gnädig, und heute liegt die Hoffnung ja auch vor, daß in bezug auf das Vorrücken der Menschheitszivilisation die gnädigen Götter selbst über solche Geschmacksverirrungen, wie sie beim Grammophon zum Ausdrucke kommen, weiter hinweghelfen." {{Lit|{{G|227|222f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Viele Erscheinungen des heutigen Kulturlebens wirken zerstörend, zum Beispiel insbesondere auch die Lichtbilder, die den Ätherleib durchaus schädigen. Lichtbilder erregen auch die Sinnlichkeit." {{Lit|{{G|130|326}}}}
</div>
 
* siehe auch: [[Audiovisuelle Medien]], [[Schreibmaschinenschreiben]]
 
=== Die Gefahren des mit der Technik verbundenen abstrakten Denkens ===
 
Nicht nur die Anwendung der Technik als solcher, sondern auch das zu ihrer Erzeugung notwendige abstrakte [[Denken]], wenn es einseitig ohne entsprechenden geistigen Ausgleich gepflegt wird, gefährdet die Zukunft der Menschheit:
 
<div style="margin-left:20px">
"Sehen Sie, heute kann es den Menschen verhältnismäßig noch harmlos erscheinen, wenn sie nur diejenigen Gedanken ausdenken, automatische, leblose Gedanken, welche entstehen, wenn man er faßt die mineralische Welt und das Mineral an Pflanzen, das Mineral an Tieren, das Mineral am Menschen. Ich möchte sagen, an diesen Gedanken, an denen laben sich heute die Menschen, mit denen fühlen sie sich als Materialisten wohl, denn nur sie werden heute gedacht. Aber bedenken Sie einmal, die Menschen dächten so fort, die Menschen würden wirklich nichts anderes ausbilden als solche Gedanken, bis zu dem Zeitpunkte, wo im 8. Jahrtausend das Mon dendasein wiederum sich mit dem Erdendasein vereinigt, was würde dann entstehen? Ja, die Wesenheiten, von denen ich gesprochen habe, sie werden nach und nach auf die Erde herunterkommen, Vulkanwesenheiten, vulkanische Übermenschen, Venus-Übermenschen, Merkur-Übermenschen, Sonnen-Übermenschen und so weiter werden sich mit dem Erdendasein vereinigen. Aber wenn die Men schen fortfahren, ihnen bloß Opposition zu machen, so wird das Erdendasein in ein Chaos im Laufe der nächsten Jahrtausende über gehen. Die Erdenmenschen werden ihren Intellekt ja weiter automa tisch entwickeln können; der kann sich auch innerhalb der Barbarei entwickeln; aber das Vollmenschentum wird nicht hineingezogen sein in diesen Intellekt, und die Menschen werden keine Beziehung haben zu denjenigen Wesenheiten, die sich ihnen hinunterneigen wollen ins Erdendasein herein. Und alle diejenigen Wesen, welche nun vom Menschen unrichtig gedacht werden, die Wesen, welche unrichtig gedacht werden aus dem Grunde, weil der bloße schatten hafte Intellekt nur das Mineralische, ich möchte sagen das grob Materielle im Mineralteich, im Pflanzen-, im Tierreich und sogar im Menschenreich denkt, diese Gedanken der Menschen, die keine Wirklichkeit haben, die bekommen mit einem Schlage Wirklichkeit, wenn der Mond sich mit der Erde vereinigt. Und aus der Erde wird aufsprießen ein furchtbares Gezücht von Wesenheiten, die in ihrem Charakter zwischen dem Mineralreich und dem Pflanzenreich drinnenstehen als automatenartige Wesen mit einem überreichlichen Verstande, mit einem intensiven Verstande. Mit dieser Bewegung, die über der Erde Platz greifen wird, wird die Erde überzogen werden wie mit einem Netz, einem Gewebe von furchtbaren Spinnen, Spinnen von einer riesigen Weisheit, die aber in ihrer Organisation nicht einmal bis zum Pflanzendasein heraufreichen, furchtbare Spinnen, die sich ineinander verstricken werden, die in ihren äußeren Bewegungen alles das imitieren werden, was die Menschen ausdachten mit dem schattenhaften Intellekt, der sich nicht anregen ließ von demjenigen, was durch eine neue Imagination, was über haupt durch Geisteswissenschaft kommen soll. All dasjenige, was die Menschen an solchen Gedanken denken, die irreal sind, das wird wesenhaft. Die Erde wird überzogen sein, wie sie jetzt mit einer Luftschicht überzogen ist, wie sie sich manchmal mit Heuschreckenschwärmen überzieht, mit furchtbaren mineralisch-pflanzlichen Spinnen, die sehr verständig, aber furchtbar bösartig sich inein anderspinnen. Und der Mensch wird, insoweit er nicht seine schattenhaften intellektuellen Begriffe belebt hat, statt sein Wesen mit den Wesen, die heruntersteigen wollen seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, zu vereinigen, er wird sein Wesen mit diesen furchtbaren mineralisch-pflanzlichen Spinnengetieren vereinigen müssen. Er wird selber zusammenleben mit diesen Spinnentieren, und er wird sein weiteres Fortschreiten im Weltendasein suchen müssen in derjenigen Entwickelung, die dann annimmt dieses Spinnengetier." {{Lit|{{G|204|244f}}}}
</div>
 
== Technik und Naturrhythmen ==
 
{{GZ|Sobald wir über das bloß Spektrale, über das bloße Gespenstische
der Naturerscheinungen herauskommen, treffen wir Geistiges. Das
heißt, alles Forschen nach der sogenannten groben Materie ist überhaupt
ziemlich unsinnig. Wird man einmal aufgeben - und die Menschheit
wird es vor dem 4. Jahrtausend tun - das Suchen nach dem Grobsinnlichen
als der Natur zugrunde liegend, dann wird man auf etwas
ganz anderes kommen, dann wird man überall in der Natur Rhythmen
finden, rhythmische Ordnungen. Diese rhythmischen Ordnungen
sind vorhanden, nur macht sich die heutige materialistische Wissenschaft
über diese rhythmischen Ordnungen in der Regel lustig. Wir
haben diese rhythmische Ordnung bildhaft ausgedrückt in unseren
sieben Säulen, in der ganzen Konfiguration unseres Baues hier. Aber
diese rhythmische Ordnung ist in der ganzen Natur vorhanden.
Rhythmisch wächst an der Pflanze ein Blatt nach dem andern;
rhythmisch sind die Blumenblätter angeordnet, rhythmisch ist alles
angeordnet. Rhythmisch tritt das Fieber ein bei einer Krankheit,
flutet wieder ab; rhythmisch ist das ganze Leben. Das Durchdringen
der Naturrhythmen, das wird wahre Naturwissenschaft sein.
 
Aber durch das Durchdringen der Naturrhythmen kommt man
auch zu einer gewissen Benützung der Rhythmik in der Technik. Das
ist dann das Ziel der künftigen Technik: durch zusammenstimmende
Schwingungen, Schwingungen, die man im Kleinen erregt und die
sich dann ins Große übertragen, durch das einfache Zusammenstimmen
ungeheuere Arbeit zu verrichten.|184|295}}
 
== Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen ==
 
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass in der Zukunft eine immer engere Verbindung des Menschen mit den von ihm erzeugten Maschinen entstehen wird. Durch seine [[Gedanke]]nkraft wird der Mensch die Maschinen lenken, die zunehmend zu einem Teil seines eigenen Wesens werden. Deutliche Ansätze dazu sind heute bereits vorhanden.
 
{{GZ|Noch einmal will ich darauf hinweisen, daß der Menschheit bevorsteht
in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum, hineinzukommen
in eine besondere Behandlung großer Lebensfragen, die in einer gewissen
Weise verdunkelt gewesen sind durch die Weisheit der bisherigen
Zeit. Ich habe schon auf sie hingewiesen. Die eine große
Lebensfrage kann damit bezeichnet werden, daß man sagt: Es soll
versucht werden, das Geistig-Ätherische in den Dienst des äußeren
praktischen Lebens zu stellen. - Ich habe Sie aufmerksam darauf
gemacht, daß der fünfte nachatlantische Zeitraum das Problem wird
lösen müssen, wie menschliche Stimmungen, die Bewegung menschlicher
Stimmungen sich in Wellenbewegung auf Maschinen übertragen
lassen, wie der Mensch in Zusammenhang gebracht werden
muß mit dem, was immer mechanischer und mechanischer werden
muß. Ich habe deshalb heute vor acht Tagen hier darauf aufmerksam
gemacht, in welcher äußerlichen Weise von einem gewissen Teil
unserer Erdoberfläche diese Mechanisierung genommen wird. Ich
habe Ihnen ein Beispiel vorgeführt, wie aus amerikanischer Denkweise
heraus versucht wird, das Maschinelle über das Menschenleben
selber auszudehnen. Ich habe dieses Beispiel angeführt von den Pausen,
die man ausnützen will, so daß, statt viel weniger Tonnen, bis
gegen fünfzig Tonnen verladen werden können von einer Anzahl
Arbeitern: man braucht nur das Darwinsche Selektionsprinzip wirklich
ins Leben einzuführen.
 
An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.
 
Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.
 
Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
der Zukunft. Das andere Problem liegt in demjenigen, was die geistigen
Verhältnisse zu Hilfe rufen wird. Das kann aber nur gemacht
werden, wenn die Zeit reif ist, und wenn eine genügende Anzahl
Menschen dazu in der richtigen Weise vorbereitet ist.|178|218f}}
 
== Technik und moralische Gesinnung ==
 
Die Technik wird sich künftig sehr stark verändern. Laut [[Rudolf Steiner]] wird man Maschinen entwerfen, die nur funktionieren, wenn sie von [[Mensch]]en mit entsprechend guter [[moral]]ischer Gesinnung in Gang gesetzt werden.
 
{{GZ|Die
feinen, in dem menschlichen Willensleben und Gesinnungsleben liegenden
Pulsationen werden sich immer mehr und mehr in dasjenigehin
ein verweben, hineingliedern, was der Mensch erzeugt, und es wird
nicht gleichgültig sein, ob man einen zubereiteten Stoff von dem einen
Menschen empfängt oder von dem anderen Menschen.
 
Selbst die äußerste, kälteste technische Entwickelung tendiert nach
einem ganz bestimmten Ziele hin. Derjenige, der heute sich ahnende
Vorstellungen von der Zukunft der technischen Entwickelung machen
kann, der weiß, daß in der Zukunft ganze Fabriken individuell wirken
werden, je nach demjenigen, der die Fabrik leitet. Die Gesinnung wird
mit in die Fabrik hineingehen und sich übertragen auf die Art und
Weise, wie die Maschinen arbeiten. Der Mensch wird zusammenwachsen
mit der Objektivität. Alles, was wir berühren werden, wird nach
und nach den Abdruck menschlichen Wesens an sich tragen. Und Zeiten
werden kommen, so dumm es heute noch den gescheiten Leuten
auch erscheinen mag - aber schon der heilige Paulus sagte, dasjenige,
was die Menschen für gescheit halten, ist manchmal Torheit vor Gott -,
in denen ein Mechanismus dastehen wird, der in Ruhe verharrt; ein
Mensch wird hinzutreten, der wissen wird, daß er eine Handbewegung
so, eine andere in einer bestimmten Weise dazu, eine dritte so zu machen
hat, und durch dasjenige, was da als Luftschwingungen entsteht und
was die Folge eines bestimmten Zeichens ist, wird der Motor in Bewegung
gesetzt sein, der abgestimmt sein wird auf dieses Zeichen.
 
Und die nationalökonomische Entwickelung wird ein solches Gesicht
bekommen, daß äußere Patente und dergleichen völlig ausgeschlossen
sein werden, denn was in solchen Dingen liegt, wird durch
das ersetzt werden, was ich eben auseinandergesetzt habe. Dafür aber
wird auch alles dasjenige ausgeschaltet werden, was in keiner Beziehung
steht zur menschlichen Natur. Dadurch wird etwas ganz Bestimmtes
bewirkt werden können. Denn denken Sie sich einmal einen
recht guten Menschen in der Zukunft, einen Menschen, der wirklich
auf besonderer Höhe menschlicher Gesinnung ist, was wird der können?
Der wird Maschinen konstruieren und Zeichen für sie festsetzen können,
die nur vollzogen werden können von Menschen, die so gesinnt
sind wie er, die also auch gutgesinnt sind. Und alle Bösgesinnten werden
mit dem Zeichen eine ganz andere Schwingung erregen, und die
Maschine wird nicht gehen!
 
Davon, sagte ich, ahnen die Leute heute schon einiges. Ich habe Ihnen
nicht umsonst den Hinweis darauf gegeben, wie gewisse Leute Flammen
tanzen sehen unter dem Einfluß bestimmter Töne. Wird man einmal
nach dieser Richtung weiter forschen, dann wird man den Weg finden
zu dem, was ich gerade angedeutet habe, man könnte auch sagen, zurückfinden
zu gewissen alten Zeiten, wo der eine Alchimist, der nur
Geld in seinen Beutel stecken wollte, nichts erreichen konnte mit dem
nämlichen Prozesse, mit dem der andere, der nicht Geld in seinen Beutel
stecken wollte, sondern der ein Sakrament verrichten wollte zur Ehre
der Götter und zum Heile der Menschheit, etwas erzielte.|172|91ff}}
 
{{GZ|Und nun steht die Menschheit davor, ganz bestimmte Dinge lösen
zu müssen. Vor allen Dingen etwas, worauf ich schon aufmerksam
gemacht habe und was zusammenhängt mit der bewunderten modernen
Technik, die ein Ergebnis ist der auch von der Geisteswissenschaft
bewunderten Naturwissenschaft. Diese bewunderte moderne Technik
gelangt in verhältnismäßig nicht zu ferner Zeit an ein Ende, wo sie sich
in einer gewissen Weise selber aufheben wird. Dagegen wird etwas eintreten,
was dahin gehen wird - ich habe die Sache hier schon angedeutet
- , daß der Mensch die Möglichkeit erlangen wird, von jenen feinen
Vibrationen, feinen Schwingungen, die in seinem Ätherleib sind, Gebrauch
zu machen für die Imputation von Mechanismen. Maschinen
wird man haben, die an den Menschen gebunden sein werden, aber der
Mensch wird seine eigenen Vibrationen auf die Maschine übertragen,
und nur er wird imstande sein, unter dem Einfluß gewisser von ihm
erregter Schwingungen gewisse Maschinen in Bewegung zu setzen. Die
Leute, die sich heute als Praktiker betrachten, werden sich in gar nicht
zu ferner Zeit einer vollständigen Umänderung dessen gegenübergestellt
sehen, was man Praxis nennt, wenn der Mensch mit seinem Willen eingeschaltet
werden wird in das objektive Fühlen der Welt.|173|214f}}
 
== Technik und soziales Leben ==
 
Die moderne Technik hat das [[soziale Leben]] tiefgreifend verwandelt und fordern eine angemessene Neustrukturierung des ganzen [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]]. Anregungen dazu hat [[Rudolf Steiner]] durch seinen Impuls der [[Soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]] gegeben.
 
=== Technik und Nationalismus ===
Darüber hinaus hat Steiner sehr deutlich ausgesprochen, dass die moderne Technik nur dann segensvoll für die [[Menschheit]] sein kann, wenn sie nicht durch [[Nationalismus|nationalistische Gesinnungen]] missbraucht wird:
 
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"Heute gibt es - ich meine jetzt nicht bloß in bezug auf die menschliche Wissenschaft, sondern in bezug auf das soziale Leben, das ja alle Menschen angeht, nicht bloß diejenigen, die zu den sogenannten Gebildeten gehören -, heute gibt es wirksam im sozialen Leben eine große Anzahl von Dingen, die deshalb da sind, weil man gewisse rein technisch-mechanische, physikalische, chemische und ähnliche Gedanken hat, weil man einen gewissen Umfang der physischen Wissenschaft hat. Man kennt heute, benützt heute Maschinen, man benützt ein gewisses maschinelles Vorgehen auch in der Finanzgebarung der Welt. Man denkt mechanisch über die ganze Welt hin. Ich meine jetzt nicht bloß die mechanische Weltanschauung, sondern ich meine das, was jeden Menschen angeht, den einfachsten Bauern in der letzten Alphütte angeht, denn er weiß natürlich nichts von mechanischer Wissenschaft. Aber worinnen er lebt, das ist durchzogen von diesen Gedanken. Darauf kommt es ja an.
 
Wie im Altertum diese mechanischen, chemischen, physischen Verrichtungen sich mit luziferischer Kraft vermischten, so vermischen sie sich heute, wo sie nicht mehr hintangehalten werden können, mit ahrimanischen Kräften, und zwar durch einen ganz gewissen Umstand. Es ist ein Gesetz, daß alles das, was herstammt aus maschineller, mechanischer, chemischer, physischer Denkweise, in einer eigentümlichen Weise befruchtet werden kann von dem, was aus partieller Menschennatur stammt, in der folgenden Weise: Diese Gedankensummen, die sich auf Chemisches, Physikalisches, Mechanisches, Technisches beziehen, Finanzielles beziehen, die werden heute gedacht von Menschen, welche zum Beispiel - es kommen auch noch andere Dinge in Betracht - noch in nationaler Denkweise drinnen sind; aber damit vertragen sie sich nicht. Denkt man das, was heute physikalisch, mechanisch, chemisch ist, so, daß gleichzeitig dasselbe Hirn, das diese Dinge denkt, von nationaler Gesinnung durchdrungen ist, dann wirkt durch die nationale Gesinnung auf diese Dinge, die man denkt in bezug auf Physikalisches, Chemisches, Mechanisches, Technisches, dann wirkt Ahriman befruchtend, und es entstehen durch die Verbindungen von nationaler Gesinnung mit internationaler physischer Wissenschaft heute ahrimanische Elementarwesenheiten in unserer Umgebung. Denn verträglich sind Gedanken und Verrichtungen, wie sie die heutige Chemie, Physik, Mechanik, Technik, Finanzgebarung, die kommerzielle Gebarung hat, verträglich sind sie nur mit nichtnationaler Denkweise.
 
Das ist ein bedeutsames Geheimnis, das man kennen muß, wenn man das Gefüge des Lebens in der Gegenwart verstehen will. Es liegt nicht in der Zeitmöglichkeit, diese Dinge auf eine andere Weise hintanzuhalten als durch Erkenntnis. Die alten Mysterienführer suchten durch Sekretierung der Erkenntnisse die Dinge hintanzuhalten. Heute muß das Gegenteil eintreten: durch möglichst weite Verbreitung der entgegengesetzt wirkenden geistigen Erkenntnisse muß das Übel gebannt werden. In dieser Beziehung hat die Menschheit einen vollständigen Umschwung erfahren. Dazumal mußte man durch die Schranken der Mysterien etwas zurückhalten über die physischen Wissenschaften; heute muß man geistige Wissenschaft so viel verbreiten, als möglich ist, weil nur dadurch allmählich dasjenige, was in der Richtung wirkt, die eben geschildert worden ist, ausgetrieben werden kann. Die Menschheit hat ja heute vielfach gar keine Ahnung davon, was es bedeutet, wenn man auf der einen Seite national gesinnt ist und auf der ändern Seite internationale Physik treiben will. Diese Dinge begegnen sich aber in der Menschennatur und befruchten sich in der Menschennatur und führen, wie sie im Altertum geführt haben zu luziferischen Bildungen, in der Gegenwart zu ahrimanischen Bildungen. Die Menschheit hat ja keine andere Alternative, als entweder alles, was Physik, Chemie und dergleichen ist, zu lassen, oder international zu werden in der Denkweise.
 
Daß es solche Gesetze gibt, die innig zusammenhängen mit dem allgemeinen Leben, das ahnen ja die Menschen der Gegenwart noch nicht. Und doch ist es eine Wahrheit, die unmittelbar an die Türe unserer Gegenwartsentwickelung klopft und eingelassen werden muß zum Heile der Gegenwartsentwickelung. Die dem Menschenfortschritt am meisten feindlichen Mächte widerstreben solchen Dingen gerade und verführen heute die Menschen dazu, die Nationalitätsidee zum besonders radikalen Ausdruck zu bringen. Es müßte schon auf solche Dinge heute hingewiesen werden, denn sie enthalten dasjenige, was wahr ist, und sie sind vielleicht allein in der Lage, weil sie die lautere und wirkliche Wahrheit enthalten, die Menschen zu heilen vor solchem Zeug, wie es gegenwärtig in den Köpfen figuriert." {{Lit|{{G|180|53ff}}}}
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=== Dämonomagie und Technik ===
 
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"Alles, was der Mensch der Erde einverleibt unter dem Gesichtspunkte der Erkenntnis, der Weisheit und Schönheit und des wahren sozialen Lebens, alles, was er an Symbolen in die äußere Welt hineinwirkt, selbst wenn er es nur in Gedanken bildet, wird zu einer großen erfreulichen fortschrittlichen Gewalt für die Fortentwickelung der Erde; es werden reale Kräfte und Formen der Zukunft sein. Unsere Maschinen und unsere Fabriken aber, alles, was wir nur machen, um der äußeren Nützlichkeit zu dienen, dem Utilitätsprinzip, wird in der nächsten Verkörperung unserer Erde ein schädliches Element sein. Wenn wir der Materie Symbole einprägen, die Ausdruck höherer Welten sind, werden sie fortschrittlich wirken; unsere Maschinen und Fabriken dagegen, die nur dem äußeren Nutzen dienen, werden zu einer Art dämonischer, verderblicher Wirkung in der nächsten Verkörperung unserer Erde. Wir formen uns also selbst unsere guten Kräfte und ebenso die dämonischen Gewalten für das nächste Zeitalter der Menschheit. Heute, in der fünften nachatlantischen Kulturepoche, sind wir am tiefsten in der Materie und schaffen die schlimmsten dämonischen Gewalten für die nächste Zeitepoche. Wo wir Uralt-Heiliges in physisch-mechanische Dinge umgestalten, da arbeiten wir unter den physischen Plan hinunter. Unterwelt wird das sein, was der Mensch so gestaltet. Man muß sich darüber im klaren sein, daß auch die bösen Mächte der Erdentwickelung eingefügt werden müssen. In der Zeit, wo sie überwunden werden müssen, wird der Mensch eine gewaltige Kraft aufzuwenden haben, um das Böse und das Dämonische wiederum in das Gute umzuwandeln. Aber seine Kraft wird dadurch wachsen, denn das Böse ist dazu da, die Kraft des Menschen zu stählen durch dessen Überwindung. Alles Böse muß wiederum umgeschmolzen werden in das Gute, und es ist geradezu im Blicke der Vorsehung gelegen, damit starke energische Wirkungen im Menschen zu entwickeln, viel höhere, als wenn er niemals Böses in Gutes zu verwandeln hätte." {{Lit|{{G|101|237f}}}}
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Bedürfnis]]
*[[Konsum]]


* [[Keely-Motor]]
== Literatur ==
* [[Strader-Apparat]]
*[[Folkert Wilken]]: ''Selbstgestaltung der Wirtschaft'', Novalis Verlag 1949, {{HT|16|http://www.forum-dreigliederung.de/alsodrei/herunterladen.html|Volltext (zip)}}
* [[Mechanischer Okkultismus]]
* [[Morgen- und Abendkräfte]]
* [[Mittagskräfte]]
* [[Mitternachtskräfte]]
* [[Universalkräfte]]
 
==Literatur==
 
#Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998) {{Schriften|26}}
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1987) {{Vorträge|130}}
#Rudolf Steiner: ''Das Karma des Berufes des Menschen in Anknüpfung an Goethes Leben'', [[GA 172]] (2002), ISBN 3-7274-1720-X {{Vorträge|172}}
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
#Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
#Rudolf Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse'', [[GA 180]] (1980) {{Vorträge|180}}
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Perspektiven der Menschheitsentwickelung'', [[GA 204]] (1979) {{Vorträge|204}}
#Rudolf Steiner: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (1982) {{Vorträge|227}}
#Rudolf Steiner: ''Die gesunde Entwicklung des Menschenwesens'', GA 303 (1978) {{Vorträge|303}}
#Rudolf Steiner: ''Die vierte Dimension'', [[GA 324a]] (1995) {{Vorträge|324a}}
 
{{GA}}
 
==Weblinks==
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/leitsaetze/bib_steiner_leitsaetze.htm Anthroposophische Leitsätze] - Der gesamte Text online.
#http://anthroposophie.byu.edu/schriften/026.pdf - Der gesamte Text als PDF-Dokument.
#[http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Die_modernen_elektronischen_Medien.pdf Wolfgang Peter: ''Die modernen elektronischen Medien und ihre Wirkung auf die kindliche Seele'']
#[http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/ENetz.pdf Wolfgang Peter: ''Gefangen im weltweiten elektronischen Netz?'']
#[http://www.anthroposophie.net/buttons/adobepdf_small.gif Wolfgang Peter: ''Freie Intelligenz oder weltweite maschinelle Vernetzung?'']
#[http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Dritte_Kraft.pdf Wolfgang Peter: ''Die dritte Kraft'']


[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Wirtschaft]][[Kategorie:Assoziative Wirtschaft]]

Version vom 31. Dezember 2016, 14:09 Uhr

Bedarf bzw. Nachfrage soll im Rahmen einer assoziativen Wirtschaft nicht künstlich aus volkswirtschaftlichen Gründen, mittels wirtschaftspolitischer Maßnahmen (z.B. Stimulierung der Binnennachfrage, um die Konjunktur anzukurbeln), oder um von Unternehmen aus Profitinteresse Produziertes absetzen zu können (mittels Werbung), erzeugt werden.

„Nach dem, was ich hier eben schon ausgesprochen habe, darf niemals das Bedürfnis durch einen sozialen Eigenprozeß, durch einen wirtschaftlichen Eigenprozeß erzeugt werden, sondern das Bedürfnis muß gerade von außen herein entwickelt werden durch einen andern, sei es durch einen ethischen oder einen andern Kulturprozeß. In ungesunden Zeiten werden Bedürfnisse rein volkswirtschaftlich entwickelt, und darüber sind die ungesund denkenden Menschen eigentlich froh. Sie haben in der Zeit, die gerade zu unserer sozialen Katastrophe geführt hat, in der Zeit, wo das soziale Karzinom, die soziale Krebskrankheit sich allmählich heraufgesteigert hat, an allen Ecken und Enden sehen können, wie das Bedürfnis, das nicht aus der sozialen Struktur selber kommen, sondern das von anderen Kulturaufgaben der Menschheit her hineinkommen sollte in die soziale Struktur, wie das durch den sozialen Prozeß selbst erzeugt werden sollte. Eine Zeitlang las man immer wieder: Kocht mit Maggi gute Suppen! - Nun, das Bedürfnis nach Maggi wäre ganz gewiß nicht entstanden ohne diese Reklame! Diese Reklame ist aus der reinen Volkswirtschaft heraus. Das ist kein Bedürfnis, das sich auf wirkliche Weise ergeben hat. So Bedürfnisse erzeugen, so ein künstliches Interesse für ein bestimmtes Produkt erzeugen, das ist geradeso unheilsam und muß zur Krankheit des sozialen Organismus führen, als wenn Sie als Arzt zum Beispiel den Knaben, der etwas lernen soll, nicht durch moralische Mittel zum Fleiß anfeuern wollten, sondern wenn Sie ihm ein Pülverchen gäben, damit er durch dieses Pülverchen vielleicht da oder dort eine Aufrüttelung erlebe und durch seinen Magen fleißiger werde. ... Denn es darf eben nicht der soziale Organismus selber auf der einen Seite die Bedürfnisse erzeugen, und auf der andern Seite darf er auch nicht Ware erzeugen, die nur dem sozialen Organismus als solchem dienen soll. Der soziale Organismus muß die Ware geliefert bekommen von der Naturgrundlage. Er muß die Bedürfnisse geliefert bekommen auf der andern Seite von der Menschheitsentwickelung selbst.“ (Lit.:GA 188, S. 198)

In einer etablierten assoziativen Wirtschaft hat Werbung lediglich die Funktion von Anzeige, Bekanntmachung und Präsentation.

Zur Unterscheidung von assoziativer, bedarfsorientierter Wirtschaft von nachfrage- oder angebotsorientierter kapitalistischer Wirtschaft vgl. Folkert Wilken: Selbstgestaltung der Wirtschaft.

„Wenn man aus einer lebendigen Denkhaltung tiefer in das Problem des Bedarfs hineingeht, dann wird die Tatsache, daß in der freien kapitalisti­schen Verkehrswirtschaft der wirtschaftliche Bedarf niemals anders als in Gestalt der „Nachfrage" in Erscheinung tritt, ein besonders schwerwie­gendes Problem. Die marktwirtschaftliche Konkurrenzwirtschaft stellt dem Angebot die Nachfrage gegenüber. Die Nachfrage bringt aber nur den­jenigen Bedarf zum Ausdruck, welcher geldlich fundiert ist. Wenn man die Nachfrage ganz genau kennen würde, würde man doch niemals den wahren Bedarf der konsumierenden Menschen kennen. Der wirtschaftliche Bedarf entspringt eben nicht nur denjenigen menschlichen Bedürfnissen, für deren Befriedigung das entsprechende Kaufgeld zur Verfügung steht, sondern es ist der Sinn eines entwickelten Wirtschaftslebens, für alle materiellen Bedürfnisse, die geltend gemacht werden, die Güter zu erzeu­gen. Die kapitalistische Wirtschaft ist so geordnet, daß nur produziert werden kann oder soll für die Nachfrage, d. h. den geldlich fundierten Bedarf. Die wahre Wirtschaft muß ihren Ausgang nehmen von dem wirk­lichen Bedarf aller Konsumenten. Das heißt, sie muß so geordnet sein, daß sich dieser Bedarf auch wirklich geltend machen kann. Das Geltend­machen eines solchen Bedarfs und seine Befriedigung ist aber nicht nur eine Angelegenheit der Warenerzeugung, sondern ebenso eine Angelegen­heit der zureichenden Einkommensbildung. Damit diese erreicht werde, muß es möglich sein, daß die Träger eines unbefriedigten Bedarfs in der Gestaltung der Wirtschaft mitwirken.“ (Lit.: Folkert Wilken, Selbstgestaltung der Wirtschaft, S. 22)

Siehe auch

Literatur

  • Folkert Wilken: Selbstgestaltung der Wirtschaft, Novalis Verlag 1949, Volltext (zip)