Werner Christian Simonis und Weisheit, Schönheit und Güte: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
Dr. med. '''Werner Christian Simonis''' wurde am 02.04.1898 in Altona an der Elbe (Deutschland) geboren und starb am 15.01.1984 in Arlesheim (Schweiz).
'''[[Weisheit]]''', '''[[Schönheit]]''' und '''[[Das Gute|Güte]]''' (oder '''Stärke''' bzw. '''Gewalt''') sind die höchsten Ideale der [[Menschheitsentwicklung]] und die drei großen [[Tugend]]en der [[Einweihung|Eingeweihten]], durch die sie auf dem [[Schulungsweg]] die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s und ihre drei [[Leibeshüllen]], den [[Astralleib]], den [[Ätherleib]] und den [[Physischer Leib|physischen Leib]] verwandeln und zu den höheren [[geist]]igen [[Wesensglieder]]n, also zu [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atma]], veredeln.  


Er war Arzt, Botaniker und [[Anthroposoph]]. Innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft fühlte er sich dem Kreis um [[Marie Steiner]] sehr verbunden.
== Die drei höchsten Ideale der Menschheit ==


Sein Wirken galt neben der Tätigkeit als praktischer Arzt, darin für ein breites Publikum aufklärend zugunsten einer natürlichen, vernunftgemäßen Lebensweise zu wirken.
<div style="margin-left:20px">
"In allen Mysterienstätten sprach der Schüler diese Worte als sein
Glaubensbekenntnis aus: Weisheit - Schönheit - Stärke." {{Lit|{{G|265|234}}}}
</div>


== Werke (Auswahl) ==
<div style="margin-left:20px">
"Nun hat man in den neueren Zeiten immer diese drei höchsten Ideale
der Menschheit in Zusammenhang gebracht mit den drei uns bekannten
und in den verschiedensten Beziehungen betrachteten menschlichen
Seelenkräften. Man hat das Ideal der Weisheit mit dem Denken oder
dem Vorstellen in Zusammenhang gebracht, das Ideal der Schönheit
mit dem Fühlen, das Ideal der Güte mit dem Wollen.


* ''Erdstrahlen, Rutengängerei und Krankheit'', Vlg. Br. Sachse, Hamburg 1933
Weisheit kann dem Menschen nur werden in klaren Vorstellungen,
* ''Milch und Honig'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1965
in klarem Denken. Das, was Gegenstand der Kunst ist, das Schöne,
* ''Das verkannte Herz'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1975
kann nicht so erfaßt werden. Das Fühlen ist diejenige Seelenkraft, die
* ''Wege zum Heilpflanzen-Erkennen'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1975
vorzugsweise zu tun hat mit der Schönheit, so sagten die Seelenforscher,
* ''Im Schutze der Meister'', Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1977
die Psychologen seit langer Zeit. Und das, was als das Gute in der Welt
* ''Vom Wandel der Heilungen'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1977
sich verwirklicht, hängt mit dem Wollen zusammen." {{Lit|{{G|272|194}}}}
* ''Die geistigen Hintergründe zum Entstehen und zum Wandel der Geschlechter'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1977.
</div>
* ''Doppelgänger des Menschen'', Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1978
* ''Korn und Brot'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1979
* ''Aus der kosmischen Pädagogik'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1979
* ''Taschenbuch der häuslichen Krankenpflege'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1980
* ''Medizinisch-botanische Wesensdarstellungen'', Bände I, II und III, Schaffhausen 1981/1982/1983
* ''Genuss aus dem Gift? - Kaffee, Alkohol, Haschisch, Tee, Tabak, Kakao''. Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1984
* ''Die ersten sieben Jahre''. Ein Ratgeber zum Verständnis des Kleinkindes, Fischer TB, Frankfurt a. M. 1986
* ''Herz- und Kreislaufstörungen im Spiegel ihrer Heilmittel'', J.Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1988
* ''Wolle und Seide'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1995
* ''Heilpflanzen und Mysterienpflanzen. Medizinisch-botanische Wesendarstellungen'', Vma-Vertriebsgesellschaft, Wiesbaden 2001, ISBN 3-928127-26-8


== Weblinks ==
<div style="margin-left:20px">
"Daher sagten die [[Rosenkreuzer]]: Gestalte die Welt so, daß sie in sich
enthält Weisheit, Schönheit und Stärke, dann spiegelt sich in uns Weisheit,
Schönheit und Stärke. Hast du die Zeit dazu benutzt, dann ziehst
du selbst aus dieser Erde hinaus mit dem Spiegelbild von Weisheit,
Schönheit und Stärke. Weisheit ist das Spiegelbild des Manas; Schönheit,
Frömmigkeit, Güte ist das Spiegelbild der Buddhi; Stärke ist das
Spiegelbild des Atma.


* [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=605 Biographischer Eintrag im Online-Projekt der Forschungsstelle Kulturimpuls]
Zuerst entwickeln wir um uns her ein Reich der Weisheit dadurch,
daß wir die Weisheit fördern. Dann entwickeln wir ein Reich der
Schönheit auf allen Gebieten. Dann tritt sichtbar Weisheit auf und es
spiegelt sich in uns: Buddhi. Zuletzt verleihen wir dem Ganzen
physisches Dasein, Weisheit im Inneren, Schönheit nach außen.
Wenn wir die Kraft haben, dies durchzusetzen, dann haben wir
Stärke: Atma, die Kraft, alles das in Realität umzusetzen. So richten
wir in uns die drei Reiche auf: Manas, Buddhi, Atma.


{{DEFAULTSORT:Simonis, Werner Christian}}
Nicht durch müßige Beschaulichkeit gelangt der Mensch auf der
[[Kategorie:Arzt]][[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Mann]][[Kategorie:Anthroposoph]]
Erde weiter, sondern indem er der Erde Weisheit, Schönheit und
Stärke einverleibt. Durch die Arbeit unseres höheren Ich gestalten
wir die uns von den Göttern gegebenen vergänglichen Leiber um
und schaffen uns selbst ewige Leiber." {{Lit|{{G|093a|177}}}}
</div>
 
== Verwandlung der Erde ==
 
Indem der [[Mensch]] nach Wahrheit, Schönheit und Güte strebt, verwandelt er zugleich die ganze [[Erde (Planet)|Erde]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Was wird die Erde einst sein? Ein Bau, den der Mensch vollendet.
Und die Pflicht jedes Menschen ist, mitzuwirken an diesem Bau. In
den Tempelbau müssen drei Kräfte hereingebaut werden, sonst entsteht
ein Chaos, und die Säulen, auf denen dieser Tempel ruht, sind
Weisheit, Schönheit, Stärke.
 
Weisheit, wenn er seinen Geist veredelt; Schönheit, wenn er sein
Gemüt veredelt; Stärke, wenn er seinen Willen veredelt.
Daher gelten diese drei Säulen als die Grundlage von allem
Wirken." {{Lit|{{G|265|234}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Weisheit, Schönheit, Stärke ist eigentlich nur in der geistigen Welt
vorhanden, hier unten ist nur die Spiegelung davon. Wer die Worte
Weisheit, Schönheit, Stärke ausspricht, der sollte eingedenk sein,
daß er damit ein Glaubensbekenntnis ausspricht. «Ich glaube an eine
astralische Welt» sagt er, wenn er das Wort «Weisheit» ausspricht;
«ich glaube an ein unteres Devachan» heißt es, wenn er das Wort
«Schönheit» ausspricht; «ich glaube an ein oberes Devachan» sagt er,
wenn er das Wort «Stärke» ausspricht. Die Spiegelung von Weisheit
hier unten ist die Wahrheit, die von Schönheit ist hier unten die
Frömmigkeit, und die von Stärke ist hier unten die Tugend." {{Lit|{{G|265|234}}}}
</div>
 
<center><table width="800px" border="1"> 
    <tr>
      <td colspan="" align="">Überwindung der Physischen Liebe </td>
      <td colspan="" align=""> Ausbildung des Astralkörpers <br />
Umwandlung in Manas <br />
Veredlung des Tierreiches </td>
      <td colspan="" align=""> Weisheit </td>
    </tr>
    <tr>
      <td colspan="" align=""> Rhythmisierung des Atmens </td>
      <td colspan="" align=""> Ausbildung des Ätherleibes <br />
Umwandluung in Buddhi <br />
Höherheben des Pflanzenreichs </td>
      <td colspan="" align=""> Schönheit </td>
    </tr>
    <tr>
      <td colspan="" align=""> Ausstrahlen der Kundalini </td>
      <td colspan="" align=""> Ausbildung des phys. Körpers <br />
Umwandlung in Atma <br />
Höherheben des Mineralreiches {{Lit|{{G|266a|149}}}}</td>
      <td colspan="" align=""> Gewalt </td>
    </tr>
</table></center>
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Aufstieg und die Fortentwicklung besteht nun darin, daß
die Menschen die physische Liebe überwinden. Die Trennung in
die beiden Geschlechter war notwendig, damit sich im Menschen
der Intellekt entwickeln konnte. Er wurde dadurch in eine niedere
und eine höhere Natur gespalten. Nun muß aber das, was
die beiden Geschlechter zusammen verbindet, auch wieder überwunden
werden. Es ist eine Stufe des Aufstiegs, wenn der Mensch
die Kräfte der physischen Liebe opfert und in höhere Kräfte
umwandelt. Dadurch, daß er diese niederen Kräfte opfert, kann
das Höhere in ihm zutage treten. Als zweites muß er dann die
Kräfte opfern, die er der Pflanzenwelt entzieht. Durch den Atmungsprozeß
verbraucht der Mensch den Sauerstoff, die Lebensluft,
die die Pflanzen ausatmen. Durch die Rhythmisierung des
Atmungsprozesses und durch die innere Vergeistigung des Menschen
wird sein Atem reiner; er enthält dann weniger Kohlensäure;
die Atmosphäre um ihn herum wird dann weniger schnell
verbraucht, und er entzieht den andern Lebewesen nicht so viel
von dem Lebensstoff, dem Sauerstoff [...]
Als Drittes lernt der Schüler das Licht bewußt zurückstrahlen.
Das Kundalinilicht entwickelt er und strahlt es in die Welt.
So gibt er an die Welt zurück das Licht des Mineralreichs." {{Lit|{{G|266a|152f}}}}<ref>«Damit entstand bei den Menschen die physische Liebe. Dadurch konnte sich über das Reich der Menschen noch erheben das Reich der Götter.
Diese leben von der physischen Liebe der Menschen, so wie Menschen und Tiere
von dem Sauerstoff, den die Pflanzen ausströmen, und wie die Pflanzen von
dem aus der Mineralwelt zurückgestrahlten Lichte. Es wird in der griechischen
Sage erzählt, daß die Götter von Nektar und Ambrosia leben, das ist die männliche
und weibliche Liebe der Menschen.<br>
Der Aufstieg des Menschen vollzieht sich zunächst durch die Überwindung
der physischen Liebe; zweitens durch die Regelung des Atmungsprozesses, das
Verzichtleisten auf das Leben der Pflanze, den Sauerstoff; drittens durch Entwicklung
des Kundalinilichtes, das Zurückgeben des vom Mineralreich zurückgestrahlten
Lichtes.»</ref>
</div>
 
== Zusammenhang mit den Wesensgliedern und den planetarischen Weltentwicklungsstufen ==
 
Die [[Wahrheit]], die mit dem [[Ätherleib]] zusammenhängt, nahm ihren Anfang schon auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] und wird bereits dem [[Neuer Jupiter|neuen Jupiter]] zur vollendeten [[Weisheit]] geläutert sein. Die [[Schönheit]], die unmittelbar den [[Astralleib]] ergreift, begann sich erst auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] zu entwickeln und wird während der [[Neue Venus|künftigen Venusentwicklung]] vollkommen ausgereift sein. Die Güte, die [[Moral]]ität, die aus dem [[mensch]]lichen [[Ich]] entspringt, hat erst auf der [[Erde (Planet)|Erde]] ihren Ursprung und wird sich auf dem [[Vulkan]] vollenden.
 
<div style="margin-left:20px">
"So steht der Mensch zum Wahren, Schönen, Guten. Im Wahren öffnet
er seinen Ätherleib, zunächst den Ätherteil des Kopfes, unmittelbar
dem Kosmos. Im Schönen öffnet er seinen astralischen Leib unmittelbar
dem Kosmos. In der Moralität öffnet er unmittelbar sein Ich dem
Kosmos. Im Wahren - wir werden diese Dinge morgen weiter ausführen
und dann auch die Gesetze des Lebens zwischen Geburt und
Tod und auch zwischen dem Tod und einer neuen Geburt anführen -,
im Wahren haben wir etwas, was am längsten schon vorbereitet ist für
den Menschen. Im Schönen haben wir etwas, was verhältnismäßig
kürzer vorbereitet ist; und im Moralischen haben wir etwas, was erst
jetzt auf der Erde seinen Anfang nimmt. Was in der Wahrheit lebt, die
sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der Sonnenentwickelung
seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise
seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in
der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet
sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das
menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen
vollen Abschluß erlangt haben. Schönheit - was eine sehr innerliche
Sache für den Menschen ist - nimmt ihren Anfang während der
Mondenentwickelung, setzt sich während der Erdenentwickelung fort,
wird den Abschluß erlangen während der Venusentwickelung, was wir
die Venusentwickelung nennen. Diese Dinge sind alle so, daß da, wo
aus dem Okkulten heraus Namen gewählt werden, sie schon ihre gute
Bedeutung haben. Ich nenne nicht umsonst diese Entwickelung «Venusentwickelung» ; sie wird eben mit Bezug auf die maßgeblichen Prozesse
schon so genannt.
 
Von Moralität konnte man während der Mondenentwickelung noch
nicht sprechen, denn da war der Mensch in bezug auf das, was er tat,
noch in eine Notwendigkeit, fast in eine Naturnotwendigkeit eingeschaltet.
Moralität beginnt erst auf der Erde. Und die Vollendung wird
sie erreichen in der Vulkanentwickelung, wenn alles das, was in den
Feuerprozessen des Blutes pulsiert, geläutertes Ich sein wird, von der
Moralität geläutertes Ich, von der Moralität ganz ergriffenes Ich:
wenn Ich-Kräfte des Menschen und Moralkräfte eines und dasselbe
sein werden, und sein Blut, das heißt seine Blutwärme - denn das Materielle
ist ja nur das äußere Zeichen -, wenn seine Blutwärme das heilige
Feuer des Vulkans sein wird." {{Lit|{{G|170|74f}}}}
</div>
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1|GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266a}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band I: Faust, der strebende Mensch , [[GA 272]] (1981), ISBN 3-7274-2720-5 {{Vorträge|272}}
 
{{GA}}
 
== Einzelanchweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]]

Version vom 22. März 2018, 12:40 Uhr

Weisheit, Schönheit und Güte (oder Stärke bzw. Gewalt) sind die höchsten Ideale der Menschheitsentwicklung und die drei großen Tugenden der Eingeweihten, durch die sie auf dem Schulungsweg die Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens und ihre drei Leibeshüllen, den Astralleib, den Ätherleib und den physischen Leib verwandeln und zu den höheren geistigen Wesensgliedern, also zu Manas, Buddhi und Atma, veredeln.

Die drei höchsten Ideale der Menschheit

"In allen Mysterienstätten sprach der Schüler diese Worte als sein Glaubensbekenntnis aus: Weisheit - Schönheit - Stärke." (Lit.: GA 265, S. 234)

"Nun hat man in den neueren Zeiten immer diese drei höchsten Ideale der Menschheit in Zusammenhang gebracht mit den drei uns bekannten und in den verschiedensten Beziehungen betrachteten menschlichen Seelenkräften. Man hat das Ideal der Weisheit mit dem Denken oder dem Vorstellen in Zusammenhang gebracht, das Ideal der Schönheit mit dem Fühlen, das Ideal der Güte mit dem Wollen.

Weisheit kann dem Menschen nur werden in klaren Vorstellungen, in klarem Denken. Das, was Gegenstand der Kunst ist, das Schöne, kann nicht so erfaßt werden. Das Fühlen ist diejenige Seelenkraft, die vorzugsweise zu tun hat mit der Schönheit, so sagten die Seelenforscher, die Psychologen seit langer Zeit. Und das, was als das Gute in der Welt sich verwirklicht, hängt mit dem Wollen zusammen." (Lit.: GA 272, S. 194)

"Daher sagten die Rosenkreuzer: Gestalte die Welt so, daß sie in sich enthält Weisheit, Schönheit und Stärke, dann spiegelt sich in uns Weisheit, Schönheit und Stärke. Hast du die Zeit dazu benutzt, dann ziehst du selbst aus dieser Erde hinaus mit dem Spiegelbild von Weisheit, Schönheit und Stärke. Weisheit ist das Spiegelbild des Manas; Schönheit, Frömmigkeit, Güte ist das Spiegelbild der Buddhi; Stärke ist das Spiegelbild des Atma.

Zuerst entwickeln wir um uns her ein Reich der Weisheit dadurch, daß wir die Weisheit fördern. Dann entwickeln wir ein Reich der Schönheit auf allen Gebieten. Dann tritt sichtbar Weisheit auf und es spiegelt sich in uns: Buddhi. Zuletzt verleihen wir dem Ganzen physisches Dasein, Weisheit im Inneren, Schönheit nach außen. Wenn wir die Kraft haben, dies durchzusetzen, dann haben wir Stärke: Atma, die Kraft, alles das in Realität umzusetzen. So richten wir in uns die drei Reiche auf: Manas, Buddhi, Atma.

Nicht durch müßige Beschaulichkeit gelangt der Mensch auf der Erde weiter, sondern indem er der Erde Weisheit, Schönheit und Stärke einverleibt. Durch die Arbeit unseres höheren Ich gestalten wir die uns von den Göttern gegebenen vergänglichen Leiber um und schaffen uns selbst ewige Leiber." (Lit.: GA 093a, S. 177)

Verwandlung der Erde

Indem der Mensch nach Wahrheit, Schönheit und Güte strebt, verwandelt er zugleich die ganze Erde:

"Was wird die Erde einst sein? Ein Bau, den der Mensch vollendet. Und die Pflicht jedes Menschen ist, mitzuwirken an diesem Bau. In den Tempelbau müssen drei Kräfte hereingebaut werden, sonst entsteht ein Chaos, und die Säulen, auf denen dieser Tempel ruht, sind Weisheit, Schönheit, Stärke.

Weisheit, wenn er seinen Geist veredelt; Schönheit, wenn er sein Gemüt veredelt; Stärke, wenn er seinen Willen veredelt. Daher gelten diese drei Säulen als die Grundlage von allem Wirken." (Lit.: GA 265, S. 234)

"Weisheit, Schönheit, Stärke ist eigentlich nur in der geistigen Welt vorhanden, hier unten ist nur die Spiegelung davon. Wer die Worte Weisheit, Schönheit, Stärke ausspricht, der sollte eingedenk sein, daß er damit ein Glaubensbekenntnis ausspricht. «Ich glaube an eine astralische Welt» sagt er, wenn er das Wort «Weisheit» ausspricht; «ich glaube an ein unteres Devachan» heißt es, wenn er das Wort «Schönheit» ausspricht; «ich glaube an ein oberes Devachan» sagt er, wenn er das Wort «Stärke» ausspricht. Die Spiegelung von Weisheit hier unten ist die Wahrheit, die von Schönheit ist hier unten die Frömmigkeit, und die von Stärke ist hier unten die Tugend." (Lit.: GA 265, S. 234)

Überwindung der Physischen Liebe Ausbildung des Astralkörpers

Umwandlung in Manas

Veredlung des Tierreiches
Weisheit
Rhythmisierung des Atmens Ausbildung des Ätherleibes

Umwandluung in Buddhi

Höherheben des Pflanzenreichs
Schönheit
Ausstrahlen der Kundalini Ausbildung des phys. Körpers

Umwandlung in Atma

Höherheben des Mineralreiches (Lit.: GA 266a, S. 149)
Gewalt

"Der Aufstieg und die Fortentwicklung besteht nun darin, daß die Menschen die physische Liebe überwinden. Die Trennung in die beiden Geschlechter war notwendig, damit sich im Menschen der Intellekt entwickeln konnte. Er wurde dadurch in eine niedere und eine höhere Natur gespalten. Nun muß aber das, was die beiden Geschlechter zusammen verbindet, auch wieder überwunden werden. Es ist eine Stufe des Aufstiegs, wenn der Mensch die Kräfte der physischen Liebe opfert und in höhere Kräfte umwandelt. Dadurch, daß er diese niederen Kräfte opfert, kann das Höhere in ihm zutage treten. Als zweites muß er dann die Kräfte opfern, die er der Pflanzenwelt entzieht. Durch den Atmungsprozeß verbraucht der Mensch den Sauerstoff, die Lebensluft, die die Pflanzen ausatmen. Durch die Rhythmisierung des Atmungsprozesses und durch die innere Vergeistigung des Menschen wird sein Atem reiner; er enthält dann weniger Kohlensäure; die Atmosphäre um ihn herum wird dann weniger schnell verbraucht, und er entzieht den andern Lebewesen nicht so viel von dem Lebensstoff, dem Sauerstoff [...] Als Drittes lernt der Schüler das Licht bewußt zurückstrahlen. Das Kundalinilicht entwickelt er und strahlt es in die Welt. So gibt er an die Welt zurück das Licht des Mineralreichs." (Lit.: GA 266a, S. 152f)[1]

Zusammenhang mit den Wesensgliedern und den planetarischen Weltentwicklungsstufen

Die Wahrheit, die mit dem Ätherleib zusammenhängt, nahm ihren Anfang schon auf der alten Sonne und wird bereits dem neuen Jupiter zur vollendeten Weisheit geläutert sein. Die Schönheit, die unmittelbar den Astralleib ergreift, begann sich erst auf dem alten Mond zu entwickeln und wird während der künftigen Venusentwicklung vollkommen ausgereift sein. Die Güte, die Moralität, die aus dem menschlichen Ich entspringt, hat erst auf der Erde ihren Ursprung und wird sich auf dem Vulkan vollenden.

"So steht der Mensch zum Wahren, Schönen, Guten. Im Wahren öffnet er seinen Ätherleib, zunächst den Ätherteil des Kopfes, unmittelbar dem Kosmos. Im Schönen öffnet er seinen astralischen Leib unmittelbar dem Kosmos. In der Moralität öffnet er unmittelbar sein Ich dem Kosmos. Im Wahren - wir werden diese Dinge morgen weiter ausführen und dann auch die Gesetze des Lebens zwischen Geburt und Tod und auch zwischen dem Tod und einer neuen Geburt anführen -, im Wahren haben wir etwas, was am längsten schon vorbereitet ist für den Menschen. Im Schönen haben wir etwas, was verhältnismäßig kürzer vorbereitet ist; und im Moralischen haben wir etwas, was erst jetzt auf der Erde seinen Anfang nimmt. Was in der Wahrheit lebt, die sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der Sonnenentwickelung seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen vollen Abschluß erlangt haben. Schönheit - was eine sehr innerliche Sache für den Menschen ist - nimmt ihren Anfang während der Mondenentwickelung, setzt sich während der Erdenentwickelung fort, wird den Abschluß erlangen während der Venusentwickelung, was wir die Venusentwickelung nennen. Diese Dinge sind alle so, daß da, wo aus dem Okkulten heraus Namen gewählt werden, sie schon ihre gute Bedeutung haben. Ich nenne nicht umsonst diese Entwickelung «Venusentwickelung» ; sie wird eben mit Bezug auf die maßgeblichen Prozesse schon so genannt.

Von Moralität konnte man während der Mondenentwickelung noch nicht sprechen, denn da war der Mensch in bezug auf das, was er tat, noch in eine Notwendigkeit, fast in eine Naturnotwendigkeit eingeschaltet. Moralität beginnt erst auf der Erde. Und die Vollendung wird sie erreichen in der Vulkanentwickelung, wenn alles das, was in den Feuerprozessen des Blutes pulsiert, geläutertes Ich sein wird, von der Moralität geläutertes Ich, von der Moralität ganz ergriffenes Ich: wenn Ich-Kräfte des Menschen und Moralkräfte eines und dasselbe sein werden, und sein Blut, das heißt seine Blutwärme - denn das Materielle ist ja nur das äußere Zeichen -, wenn seine Blutwärme das heilige Feuer des Vulkans sein wird." (Lit.: GA 170, S. 74f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte, GA 170 (1992), ISBN 3-7274-1700-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914, GA 265 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909, GA 266a (1995), ISBN 3-7274-2661-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust», Band I: Faust, der strebende Mensch , GA 272 (1981), ISBN 3-7274-2720-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelanchweise

  1. «Damit entstand bei den Menschen die physische Liebe. Dadurch konnte sich über das Reich der Menschen noch erheben das Reich der Götter. Diese leben von der physischen Liebe der Menschen, so wie Menschen und Tiere von dem Sauerstoff, den die Pflanzen ausströmen, und wie die Pflanzen von dem aus der Mineralwelt zurückgestrahlten Lichte. Es wird in der griechischen Sage erzählt, daß die Götter von Nektar und Ambrosia leben, das ist die männliche und weibliche Liebe der Menschen.
    Der Aufstieg des Menschen vollzieht sich zunächst durch die Überwindung der physischen Liebe; zweitens durch die Regelung des Atmungsprozesses, das Verzichtleisten auf das Leben der Pflanze, den Sauerstoff; drittens durch Entwicklung des Kundalinilichtes, das Zurückgeben des vom Mineralreich zurückgestrahlten Lichtes.»