Ohr und Selige Sehnsucht: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Ohr.png|thumb|300px|Anatomie des menschlichen Ohrs.]]
[[Datei:Goethe - West-östlicher Divan - Selige Sehnsucht 006.jpg|hochkant|miniatur|''Selige Sehnsucht'' in der Erstausgabe des West-östlichen Divan]]
Das '''Ohr''' ([[Latein|lat.]] ''auris'') ist ein Teil des ''Hörorgans'', das als [[Sinnesorgan]] der [[Gehörsinn|auditiven Wahrnehmung]] dient. Das '''Hörorgan''' umfasst insgesamt die beiden Ohren, die [[Wikipedia:Nervus vestibulocochlearis#Nervus cochlearis|Hörnerven]] (''Nervi cochleares'') und [[Wikipedia:Auditiver Cortex|die auditiven Hirnrinde]]. Das Ohr ist auch der Sitz des [[Gleichgewichtssinn]]s, dessen wesentlichsten Teil die drei [[Wikipedia:Bogengänge|Bogengänge]] bilden. Diese ermöglichen es uns zugleich nach [[Rudolf Steiner]], gehörte [[Ton|Töne]] oder [[Sprache]] im [[Gedächtnis]] zu bewahren ([[#Gedächtnis für Sprache und Töne|siehe unten]]). Eine besondere Bedeutung kommt auch dem [[Ohrläppchen]] zu.
'''Selige Sehnsucht''' ist der Titel eines [[Gedicht]]s von [[Johann Wolfgang von Goethe]], das er nach seiner Datierung am 31. Juli 1814 in [[Wiesbaden]] schrieb und das sich an vorletzter Stelle im ''Buch des Sängers'' aus dem [[West-östlicher Divan|West-östlichen Divan]] befindet. Der Erstdruck erfolgte im ''Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1817'' unter der Überschrift ''Vollendung''.


== Das Ohr als metamorphosierter kleiner Mensch ==
''Selige Sehnsucht'' gehört zu den meistinterpretierten Gedichten Goethes und zählt mit dem Motiv des Selbstopfers, den [[Religion|religiösen]] und literarischen Bezügen, ungewöhnlichen Bildern und der berühmten [[Sentenz]] „Stirb und werde!“ zu seinen schwierigsten Werken.<ref>So Karl Otto Conrady: ''Goethe. Leben und Werk.'' Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-491-69136-2. S. 870</ref>
== Form und Inhalt ==
Mit dem [[Kreuzreim|kreuzgereimten]] [[Trochäus|trochäischen]] [[Vierzeiler]] wählte Goethe für den tiefsinnigen Inhalt eine vergleichsweise einfache Form. Die in der deutschen [[Lyrik]] beliebte Strophenform verwendete er für den ''West-östlichen Divan'' am häufigsten und vertraute ihr im ''Buch Suleika'' einige zentrale Aussagen an.<ref>Karl Otto Conrady: ''Goethe. Leben und Werk.'' Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870</ref>
Neben der Liedhaftigkeit und Musikalität der Vierzeiler erleichtern die meist weiblichen [[Kadenz (Verslehre)|Kadenzen]], ein Geschehen auch über die Versschlüsse hinaus fließend zu erzählen.<ref>Gert Ueding: ''Selige Sehnsucht''. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378</ref>
In den letzten zwei Strophen änderte Goethe das Versmaß. In der vierten Strophe wählte er zwei männliche Kadenzen, in der abschließenden verkürzte er zwei Verszeilen um eine [[Hebung (Verslehre)|Hebung]].
Das Gedicht lautet:<ref>Johann Wolfgang von Goethe, ''Selige Sehnsucht''. In: Goethes Werke, Gedichte und Epen II, Hamburger Ausgabe, C.H. Beck, München 1998, S. 18–19.</ref>
<poem style="margin-left: 2em">
Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend’ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.


In seinem Bau ist das Ohr in gewissem Sinn eine [[Metamorphose]] des ganzen [[Mensch]]en.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.  


<div style="margin-left:20px">
Nicht mehr bleibest du umfangen
"Wenn Sie das menschliche Ohr in seiner innerlichen Formung ins Auge
In der Finsternis Beschattung,  
fassen, so treffen Sie zuerst, wenn Sie durch den äußeren Gehörgang
Und dich reißet neu Verlangen
durchsehen, auf das sogenannte Trommelfell. Hinter diesem Trommelfell
Auf zu höherer Begattung.  
sitzen kleine, winzig kleine Knöchelchen; die äußere Wissenschaft
spricht von Hammer, Amboß, Steigbügel. Man kommt dann weiter
hinter diesen Knöchelchen in das innere Ohr hinein. Ich will nicht
ausführlich über diese Konfiguration des inneren Ohres sprechen. Aber
schon die Bezeichnungen, die diese winzigen Knöchelchen haben, die
man gleich hinter dem Trommelfell trifft, die Bezeichnungen, die diesen
Knöchelchen die äußere Wissenschaft gibt, zeigen, daß eben diese
äußere Wissenschaft gar keine Ahnung von dem hat, was da eigentlich
vorliegt. Wenn man mit anthroposophischer Geisteswissenschaft
diese Sache zu durchleuchten versteht, dann nimmt sich - ich will
jetzt in der Betrachtung von innen nach außen gehen - dasjenige, was
zuerst mehr auf dem inneren Teil des inneren Ohres aufsitzt, und was
die Wissenschaft Steigbügel nennt, das nimmt sich aus wie ein umgewandelter,
metamorphosierter menschlicher Oberschenkel mit seinem
Ansatz an der Hüfte. Und dasjenige, was die Wissenschaft Amboß
nennt, dieses kleine Knöchelchen, das nimmt sich aus wie eine umgewandelte
Kniescheibe, und dasjenige, was von diesem Amboß dann
zum Trommelfell hingeht, das nimmt sich aus wie ein umgewandelter
Unterschenkel mit dem Fuß daran. Und der Fuß stützt sich in diesem
Falle beim Ohr eben nicht auf den Erdboden, sondern auf das Trommelfell.
Sie haben tatsächlich ein menschliches Glied im Inneren des
Ohres, das umgewandelte Gliedmaße ist. Sie können auch sagen: Oberarm
- , nur ist beim Arme die Kniescheibe nicht ausgebildet, es fehlt der
Amboß; Sie können sagen: Unterarm - anderes kleines Gehörknöchelchen,
das dann auf dem Trommelfell aufsitzt. Und ebenso wie Sie mit
Ihren beiden Beinen den Erdboden befühlen, so befühlen Sie mit dem
Fuß des kleinen Gehörknöchelchens das Trommelfell. Nur ist Ihr Erdenfuß,
mit dem Sie herumgehen, grob gebildet. Da fühlen Sie grob
den Fußboden mit der Fußsohle, während Sie das feine Erzittern des
Trommelfells fortwährend abtasten mit dieser Hand oder mit diesem
Fuße, den Sie da drinnen im Ohre haben. Wenn Sie weiter nach hinten
gehen, so finden Sie darinnen die sogenannte Ohrschnecke. Diese
Ohrschnecke, die ist mit einer Flüssigkeit gefüllt. Das alles ist zum
Hören notwendig. Es muß sich das, was der Fuß abtastet am Trommelfell,
fortsetzen nach dieser im Inneren der Ohrhöhlung liegenden
Schnecke. Oberhalb unserer Oberschenkel liegt das Eingeweide. Diese
Schnecke im Ohr ist nämlich ein sehr schön ausgebildetes Eingeweide,
ein umgewandeltes Eingeweide, so daß Sie eigentlich sich vorstellen
können, da drinnen im Ohre liegt in Wirklichkeit ein Mensch. Der
Kopf ist in das eigene Gehirn hineingesenkt. Wir tragen überhaupt in
uns eine ganze Anzahl von mehr oder weniger metamorphosierten Menschen.
Das ist einer, der da drinnen sitzt.


Ja, was liegt denn da eigentlich vor? Sehen Sie, derjenige, der nun
Keine Ferne macht dich schwierig,  
nicht mit der bloßen groben sinnlichen Wissenschaft das Werden des
Kommst geflogen und gebannt,  
Menschen studiert, sondern der weiß, daß dieser Menschenkeim, der
Und zuletzt, des Lichts begierig,  
sich im Leibe der Mutter ausbildet, eben das Abbild ist desjenigen, was
Bist du Schmetterling verbrannt.
im vorirdischen Leben vorangegangen ist, der weiß auch, daß in den
ersten Stadien der Kindeskeimesentwickelung eigentlich im wesentlichen
der Kopf veranlagt ist. Das andere sind kleine Ansatzorgane. Die
Ansatzorgane, die als Stümpelchen da sind und die dann die menschlichen
Beine und Füße werden, die könnten nämlich, wenn es nur auf
die inneren Möglichkeiten ankäme, aus dem Keim heraus, der im Mutterleibe
ist, ebensogut eine Art Ohr werden. Die haben durchaus die
Anlage, ein Ohr zu werden. Das heißt, der Mensch könnte auch so
wachsen, daß er nicht ein Ohr nur hier hätte und hier, sondern daß
er ein Ohr nach unten hätte. Das ist zwar paradox gesprochen, aber
diese Paradoxie ist völlige Wahrheit. Der Mensch könnte auch nach
unten ein Ohr werden. Warum wird er denn kein Ohr nach unten?
Er wird aus dem Grunde kein Ohr, weil er in einem gewissen Stadium
schon seiner Keimesentwickelung in den Bereich der irdischen Schwerkraft
kommt. Die Schwerkraft, die einen Stein zur Erde fallen läßt,
die das Gewicht bedeutet, diese Schwerkraft lastet an dem, was ein
Ohr werden will, gestaltet es um, und es wird der ganze untere Mensch
überhaupt daraus. Unter der Wirkung der irdischen Schwerkraft wird
das Ohr, das nach unten wachsen will, der untere Mensch. Warum
wird denn das Ohr nicht auch so, daß es seine Gehörknöchelchen so zu
hübschen Beinchen links und rechts macht? Einfach aus dem Grund,
weil durch die ganze Lage des menschlichen Keimes im Mutterleib
das Ohr davor geschützt ist, in den Bereich der Schwerkraft so zu
kommen, wie die Beinstummeln; es kommt nicht m den Bereich der
Schwerkraft. Daher bewahrt das Ohr noch dasjenige weiter fort, was
es als Anlage im vorirdischen Dasein in der geistigen Welt erhalten
hat; es ist ein reines Abbild dieser geistigen Welten. Was ist denn aber
in diesen geistigen Welten? Nun, davon habe ich oftmals gesprochen,
die Sphärenmusik ist eine Realität, und sobald wir in die geistige
Welt kommen, die hinter der Seelenwelt liegt, sind wir in einer Welt,
die überhaupt in Laut und Ton, in Melodie und Harmonie und Lautzusammenklängen
lebt. Und aus diesen Laut- und Tonzusammenhängen
formt sich das menschliche Ohr heraus. Daher können wir sagen,
in unserem Ohre haben wir eine Erinnerung an unser geistiges, vorirdisches
Dasein; in unserer unteren menschlichen Organisation haben
wir vergessen das vorirdische Dasein und den Organismus angepaßt an
die Erdenschwerkraft, an alles dasjenige, was vom Gewicht kommt.
So daß, wenn man richtig versteht die Formung des Menschen, die
Gestaltung des Menschen, man immer sagen kann, irgendein Organsystem
zeigt, daß es angepaßt ist an die Erde, aber ein anderes Organsystem
zeigt, daß es noch angepaßt bleibt an das vorirdische Dasein.
Denken Sie doch, daß wir ja eigentlich, auch wenn wir schon geboren
sind, noch fortsetzen dasjenige, was schon im Keimeszustand veranlagt
wird. Aufrecht gehen, uns vollständig einfügen in die Schwerkraft,
uns orientieren in den drei Dimensionen des Raumes, das lernen
wir erst, wenn wir schon geboren sind. Aber das Ohr reißt sich heraus
aus diesen drei Dimensionen des Raumes und behält die Eingliederung,
die Anpassung in und an die geistige Welt. Wir sind als Menschen immer
so gebildet, daß wir zum Teile eben ein lebendiges Denkmal sind
für dasjenige, was wir im Verein mit höheren Wesen zwischen dem
Tode und einer neuen Geburt gemacht haben, und auf der anderen
Seite ein Zeugnis dafür, daß wir uns eingliedern in das Erdendasein,
das von der Schwerkraft, von dem Gewichte beherrscht wird.


Aber solche Umgestaltungen, sie sind nicht bloß in der Richtung
Und so lang du das nicht hast,  
verlaufend, wie ich eben gesagt habe, sondern auch in umgekehrter
Dieses: Stirb und werde!
Richtung. Mit Ihren Beinen gehen Sie auf der Erde herum. Und Sie
Bist du nur ein trüber Gast
gehen - verzeihen Sie — zu guten, besseren und zu schlechteren Taten.
Auf der dunklen Erde.  
Aber schließlich, für die Beinbewegungen bleibt es zunächst auf der
</poem>
Erde neutral, ob man zu guten oder zu bösen Taten geht. Aber ebenso
wahr als es ist, daß sich der untere Mensch aus einer Ohranlage umwandelt
zu demjenigen, als was er auf der Erde steht mit seinen Beinen,
ebenso wahr ist es, daß alles Moralische, was durch das Gehen
bewirkt worden ist, ob Sie zu guten oder zu schlechten Taten gegangen
sind, sich umwandelt, nachdem der Mensch durch die Pforte des
Todes gegangen ist - nicht gleich, aber nach einiger Zeit - in Töne
und Laute.


Wir nehmen also an, der Mensch sei zu einer schlechten Tat gegangen.
== Entstehung und Hintergrund ==
Hier ist es höchstens so, daß wir nur verzeichnen können, wie sich
Goethe lernte [[Hafis]]’ [[Diwan (Dichtung)|Dīwān]] 1814 in der Übersetzung von [[Joseph von Hammer-Purgstall]] kennen, die sein Verleger [[Johann Friedrich Cotta]] ihm im Mai des Jahres geschenkt hatte. Nach dieser literaturgeschichtlich epochalen Begegnung und intensiver Lektüre brach er am 25. Juli von [[Weimar]] auf, um nach über siebzehn Jahren erneut seine Geburtsstadt [[Frankfurt am Main]] sowie [[Wiesbaden]] zu besuchen.  
die Beine bewegen. Aber den Beinbewegungen haftet die schlechte Tat
an, wenn Sie durch die Pforte des Todes schreiten. Da verwandelt sich,
nachdem der Mensch den physischen Leib abgelegt hat und nachdem
er auch seinen Ätherleib abgelegt hat, alles, was in den Bewegungen
der Beine lag, es verwandelt sich in einen Mißton, in eine Dissonanz
in der geistigen Welt. Und der ganze untere Mensch verwandelt sich
zurück in eine Kopforganisation. Die Art, wie Sie sich hier auf der
Erde bewegen, wird, indem wir die moralische Nuancierung nehmen,
zur Kopf organisation nach Ihrem Tode. Und Sie hören mit diesen Ohren,
wie Sie sich moralisch benommen haben hier in der Erdenwelt.
Ihre Moralität wird schöne, Ihre Unmoralität wird häßliche Musik.
Und aus den konsonierenden oder dissonierenden Tönen heraus werden
die Worte, wie von den höheren Hierarchien als Richtern gesprochen
über Ihre Taten, von Ihnen gehört werden." {{Lit|{{G|218|310ff}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Hatte er bereits in Weimar einige Verse geschrieben, begann erst mit dem Reiseantritt und dem damit verbundenen Gefühl der Befreiung ein mächtiger Schub, der täglich zu diversen Gedichten führte. Als er in Wiesbaden ankam, war mit rund 25 Gedichten bereits ein vorläufiger und schmaler ''Divan'' entstanden. In seinen ''Tages- und Jahresheften'' beschrieb Goethe den tiefen Eindruck, den Hafis’ Welt auf ihn machte und der so stark gewesen sei, dass er sich „produktiv“ habe verhalten müssen, um „vor der mächtigen Erscheinung“ noch bestehen zu können.<ref>Zit. nach: Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Schöpferischer Augenblick'', in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 210</ref>
"So stark wird das Ohr aus
der Sphärenharmonie heraus gebildet, daß es geschützt bleibt vor der
Schwerkraft. Und die ganze Einlagerung des Ohres in dieser Flüssigkeit
bezweckt, daß das Ohr geschützt ist gegen die Schwerkraft. Das
Ohr ist auch in die Flüssigkeit so hineingelagert, daß die Schwerkraft
nicht heran kann; dieses Ohr ist wirklich nicht ein Erdenbürger, dieses
Ohr in seiner ganzen Organisation ist ein Bürger der höchsten geistigen
Welt. Ebenso das Auge, und ebenso die anderen Sinnesorgane." {{Lit|{{G|218|318}}}}
</div>


== Ohr, [[Musik]] und [[Sphärenharmonie]] ==
Mag die griechisch-römische [[Antike]] für Goethe stets wichtiger gewesen sein als der [[Orient]], war ihm dieser nicht fremd. Bereits in jungen Jahren hatte er die „Patriarchenluft“ der [[1. Buch Mose|Bücher Mose]] geschnuppert und war als junger Mann von [[Johann Gottfried Herder]] in [[Straßburg]] über die kulturgeschichtliche Bedeutung der [[Bibel]] aufgeklärt worden.


Das Ohr, eines der ältesten Organe überhaupt, ist aus der [[Sphärenharmonie]] heraus gebildet und diente noch auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] als Aufnahmeorgan für diese. Erst während der [[Erdentwicklung]] öffnete es sich für die äußeren [[Töne]], durch die sich die [[Musik]] als irdischer Schatten der Sphärenklänge offenbart.
Mit der Lebensfreude und Sinnlichkeit, aber auch [[Sehnsucht]] nach [[Transzendenz]] und [[Ewigkeit]] kam die Poesie von Hafis seinem Lebensgefühl entgegen. [[Carl Friedrich Zelter]] gegenüber schwärmte er von der „mohammedanische(n) Religion“ und Mythologie, die der Poesie einen „Raum“ geben würden, „wie sie meinen Jahren ziemt. Unbedingtes Ergeben in den unergründlichen Willen Gottes, heiterer Überblick des beweglichen, immer kreis- und spiralartig wiederkehrenden Erdetreibens, Liebe, Neigung, alles Reale geläutert, sich symbolisch auflösend.“<ref>Zit. nach: Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 867</ref>


<div style="margin-left:20px">
== Vorlage und Motive ==
"Die ganze Größe dieser Tatsache können wir
[[Datei:Goethe raabe 1814.jpg|miniatur|hochkant|Goethe, <small>Porträt von Karl Josef Raabe, 1814</small>]]
nur dann ermessen, wenn wir sozusagen mit Hilfe der Akasha-
Das [[Ghasel]], von dem Goethe ausging, stammt nicht von Hafis. Es ist ein durchschnittliches Werk der [[Persische Literatur|persischen Lyrik]], das gängige [[Motiv (Literatur)|Motive]] enthält, von denen Goethe einige herausgriff.<ref>Karl Otto Conrady: ''Goethe, Leben und Werk'', Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870</ref>  
Chronik in eine weite Vergangenheit des Menschen zurückblicken
und dann aus dem, was wir da erforschen können, uns eine Vorstellung
zu bilden in der Lage sind, was denn der Gehörapparat, das
Ohr, einmal eigentlich war. Ungeheuer aufschließend für die Erkenntnis
des menschlichen Wesens ist es, gerade das Ohr zurückzuverfolgen.
Denn in seinem jetzigen Zustand ist dieser Gehörapparat
des Menschen eigentlich, man möchte sagen, wirklich nur noch
ein Schatten dessen, was er war. Dieser menschliche Gehörapparat
hört heute nur die Töne oder die in Tönen sich ausdrückenden Worte
des physischen Planes. Das ist gewissermaßen ein letzter Rest dessen,
was durch das Gehör in den Menschen eingeflossen ist, ein letzter
Rest davon; denn es flössen einstmals durch diesen Apparat ein die
gewaltigen Bewegungen des ganzen Universums. Und wie wir heute
nur irdische Musik durch das Ohr hören, so floß in den Menschen
herein in alten Zeiten Weltenmusik, Sphärenmusik. Und wie wir
heute die Worte in die Töne kleiden, so kleidete sich einstmals in
die Sphärenmusik das göttliche Weltenwort, dasjenige, wovon das
Johannes-Evangelium als dem göttlichen Weltenworte, dem Logos,
kündet. Aus der geistigen Welt floß ein in alles, was im alten Sinn
als Gehör bezeichnet werden kann, wie jetzt nur das menschliche
Wort und die irdische Musik, so einst die himmlische, die Sphärenmusik,
und innerhalb der Sphärenmusik das, was die göttlichen Geister
sprachen. Und wie heute der Mensch durch sein Wort und durch
seinen Gesang, durch seinen Ton die Luft in Formen zwingt, in Formen
bringt, so brachten die göttlichen Worte und die göttliche Musik
Formen hervor.
Und die kostbarste dieser Formen, die kann uns in der folgenden
Weise vor die Seele treten. Betrachten Sie einmal, wenn Sie heute
irgendein Wort, meinetwillen auch nur einen Vokal aussprechen,
zum Beispiel das A, wie dann durch dieses A in die Luft eindringt
die Möglichkeit, in dieser Luft eine Form zu bilden. So drang heraus
aus dem Weltenwort in die Welt herein die Form, und die kostbarste
dieser Formen ist der Mensch selber. Der Mensch selber in seinem
Urzustände wurde erzeugt dadurch, daß er aus dem göttlichen Worte
ausgesprochen wurde. Die Götter sprachen — und wie heute die
Luft in Formen kommt durch des Menschen Wort, so kam unsere
Welt in ihre Form hinein durch das Wort der Götter. Und der
Mensch ist die kostbarste dieser Formen. Da war allerdings das Gehörorgan
ein viel, viel komplizierteres noch. Jetzt ist es zusammengeschrumpft.
Denn das, was Sie heute als äußeres Gehörorgan haben,
was nur bis zu einer gewissen Tiefe in das Gehirn eindringt, das
breitete sich von außen nach innen aus über die ganze menschliche
Wesenheit. Und überall im Innern der menschlichen Wesenheit breiteten
sich aus die Wellengänge, die den Menschen aus dem Gotteswort
heraus in die Welt hineinsprachen. So ist der Mensch, als er noch
spirituell erzeugt wurde, erzeugt worden durch das Gehörorgan, und
so wird in der Zukunft der Mensch, wenn er wieder aufgestiegen
sein wird, ein ganz rudimentäres, ein ganz zusammengeschrumpftes
Ohr haben. Der Sinn des Ohres, er wird ganz und gar vergangen
sein. Das Ohr ist in absteigender Bewegung; dafür aber wird zu
höherem Glänze und höherer Vollkommenheit sich entwickelt haben
das, was heute erst im Samenzustande ist, der Kehlkopf. Und in
seiner Vollkommenheit wird es hinaussprechen das, was der Mensch
für die Welt als die Wiederholung seines Wesens hervorbringen kann,
wie die Götter den Menschen als ihr Geschöpf auf die Erde hereingesprochen
haben. So kehrt sich der Weltengang in einer gewissen
Weise um. Dieser ganze Mensch, wie wir ihn haben betrachten können,
er ist so, eben wie er vor uns steht, das Produkt einer absteigenden
Entwickelung, und wenn wir ein solches Organ wie das Ohr
betrachten, so müssen wir uns überall sagen: Dieses Ohr, das es
schon bis zu der inneren Verdichtung des Knochigen in den Gehörknöchelchen
gebracht hat, dieses Ohr ist sozusagen im letzten Stadium
absteigender Entwickelung. Der Sinn als solcher schwindet hin, der
Mensch aber entwickelt sich in die Welt der Geistigkeit hinein, und
seine aufsteigenden Organe sind die Brücken, die ihn hinaufleiten
in die Geistigkeit. So verhält sich die Welt der Sinne zu der Welt
des Geistes, indem die Welt der Sinne uns angezeigt wird durch
lauter absterbende Organe, die Welt des Geistes durch aufsteigende
Organe." {{Lit|{{G|134|103ff}}}}
</div>


== Gedächtnis für Sprache und Töne ==
Mit ihrer [[Esoterik|esoterischen]] Exklusivität und der Verachtung der Uneingeweihten reflektiert die erste Zeile der ''Seligen Sehnsucht'' das [[Horaz]]sche „odi profanum vulgus et arceo“<ref>Gert Ueding: ''Selige Sehnsucht''. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378</ref> und kann zugleich als Echo auf die [[Christus]]worte in der [[Lutherbibel]] ({{Bibel|Mt|7|6|LUT}}) von den „Perlen“, die man nicht „vor die Säue werfen“ soll, verstanden werden.<ref>Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870</ref>


<div style="margin-left:20px">
Das Bild der [[Flamme]], in der ein [[Schmetterlinge|Schmetterling]] verbrennt, gehört nach [[Hans Heinrich Schaeder]] zu den verbreitetsten Motiven der persischen Lyrik und versinnbildlicht eine [[Liebe]], die das [[Ich]] verzehrt und eben dadurch rettet.<ref> Gert Ueding: ''Selige Sehnsucht''. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378</ref>
"Damit Sie nun auch im Gedächtnis dasjenige,
In der Übersetzung Hammer-Purgstalls heißt es u.&nbsp;a.: „Wie die Kerze brennt die Seele, / Hell an Liebesflammen / Und mit reinem Sinne hab´ ich / Meinen Leib geopfert. / Bis du nicht wie Schmetterlinge / Aus Begier verbrennest, / Kannst du nimmer Rettung finden / Von dem Gram der Liebe.“<ref>Zit. nach: Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Schöpferischer Augenblick'', in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 206</ref>
was Sie hören, behalten können, ist noch eine andere Einrichtung
Das Motiv des verbrennenden Insekts war für Goethe nicht neu. Als er 1776 an [[Charlotte von Stein]] dachte, drängte sich ihm die Vorstellung einer ums Licht tanzenden Mücke auf, wie er der Freundin brieflich mitteilte.<ref>Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870</ref>
da. Da sind nämlich hier drei solche Bögen; die sind da oben (siehe
Zeichnung). Sie müssen sich vorstellen also solche Bögen, die hohl sind.
Da ist der zweite, der steht senkrecht drauf auf dem ersten; und da ist noch ein dritter, der steht wiederum senkrecht auf dem ändern. Sie stehen in den drei Richtungen senkrecht aufeinander. Das ist also noch
ein weiteres wunderbares Gebilde, das in diesem Ohr drinnen ist.
Diese Kanäle da oben sind aber hohl - natürlich, weil es Kanäle sind.
Und da drinnen ist wiederum ein feines, lebendiges Wasser. Das sitzt
da drinnen.


Aber das Merkwürdige an diesem lebendigen Wasser ist das, daß sich
== Interpretationsansätze ==
fortwährend kleine Kristalle aus diesem Wasser heraus bilden, winzige
Seit [[Konrad Burdach]] in seinem Deutungsversuch auf den scheinbaren Widerspruch zwischen den ersten vier Strophen und den abschließenden Versen hinwies, stehen die Interpreten bei dem „geheimnisvollsten der lyrischen Gedichte Goethes“ vor etlichen Schwierigkeiten.<ref>Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Schöpferischer Augenblick'', in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 202</ref> 
kleine Kristalle. Wenn Sie zum Beispiel hören: Haus, oder ein C hören,
so bilden sich da drinnen solche kleine Kristalle; wenn Sie hören:
Mensch, bilden sich etwas andere Kristalle. In diesen drei winzigen
Kanälen bilden sich winzige Kristalle, und diese winzigen Kristalle,
die machen, daß wir nicht nur verstehen können, sondern auch das
Verstandene im Gedächtnis behalten können. Denn was tut der Mensch
unbewußt?


Sie brauchen sich nur vorzustellen, Sie hören, sagen wir: fünf Franken;
Die kaum zu überblickende Interpretationsgeschichte erschwert nach [[Gert Ueding]] den Zugang, indem man sich zunächst „einen Weg durch die Gelehrsamkeit bahnen“ müsse, die vor dem Werk „aufgetürmt wurde.“<ref>[[Gert Ueding]]: ''Stirb und werde!''. In: Marcel Reich-Ranicki (Hrsg.), 1000 Deutsche Gedichte und ihre Interpretationen, Johann Wolfgang von Goethe. Insel-Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1994, S. 338 </ref>
Sie wollen das Gesprochene erinnern, schreiben sich das in Ihr
Notizbuch. Das, was Sie da mit Blei in Ihr Notizbuch eingeschrieben
haben, das hat nichts mit den fünf Franken zu tun, aber Sie erinnern
sich daran durch die Notiz. Geradeso wird in diese feinen Kanäle durch
die winzigen Kristalle, die eigentlich wie Buchstaben sind, eingeschrieben,
was man hört. Und durch einen unbewußten Verstand wird das
wiederum, wenn wir es brauchen, gelesen. So daß wir sagen können:
Da drinnen (in den drei halbkreisförmigen Kanälen), da ist das Gedächtnis
für die Töne und für die Laute. Da hier, bei diesem Arm oder
Bein (Zeichnung, Gehörknöchelchen), da ist das Verständnis. Da
drinnen in dieser Schnecke, da ist ein Stückchen Gemüt vom Menschen,
ein Stückchen Gefühl. Da fühlen wir die Töne in diesem (Teil des)
Labyrinth, in diesem Schneckenhauswasser drinnen. Da fühlen wir die
Töne. Und wenn wir reden und selbst den Ton hervorbringen, so geht
durch unsere Eustachische Trompete der Wille zum Sprechen. Da ist
das ganze Seelische des Menschen drinnen im Ohr: In dieser Trompete
hier, da lebt der Wille; da drinnen (in der Schnecke) lebt das Gefühl;
da drinnen (bei diesem Arm oder Bein, den Gehörknöchelchen) lebt der
Verstand; und da in diesem (in den drei kleinen halbkreisförmigen Kanälen) lebt das Gedächtnis. Und damit der Mensch sich das, wenn es
fertig ist, zum Bewußtsein bringen kann, geht von hier aus durch diese
Höhle hier (siehe Zeichnung), durch dieses Loch hier ein Nerv. Der
Nerv breitet sich überall aus, kleidet alles aus, geht überall hin. Und
durch diesen Nerv kommt uns das Ganze dann zum Bewußtsein hier im
Gehirn.


Sehen Sie, meine Herren, etwas höchst Eigentümliches! Wir haben
Die gleichsam hermetische Unzugänglichkeit wird häufig mit der Gedankenführung und der Bilderfolge von der Zeugung, dem Schmetterling, dessen Flammentod bis zur Idee des „Stirb und werde!“ erklärt.<ref>Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Schöpferischer Augenblick'', in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 205</ref>
da in unserem Schädel, in unseren Schädelknochen, eine Höhle drinnen;
Burdach zufolge widerspricht der „tragisch-mystisch-erotische Gedanke“ des Selbstopfers im ersten Teil des Gedichts der Idee der Metamorphose, die in der abschließenden Sentenz anklingt. Dem im Licht verbrannten, für immer vergangenen Schmetterling töne kein „werde!“ mehr, sei er doch für immer tot.
es geht einfach eine solche Höhle hinein. In die Höhle kommt man hinein,
Bei diesen Schwierigkeiten muss nach Auffassung Heinrich Schaders eine gedankliche Analyse dazu führen, die „Einheit des Gedichts“ zu sprengen.  
wenn man vom äußeren Ohr durch den Gehörgang mit Durchstoßung
Interpreten wie etwa [[Eduard Spranger]] bis [[Karl Viëtor]] erklären die zentrale Vorstellung der Wandlung, die Goethe auch in seinem Gedicht [[Die Metamorphose der Pflanzen]] umkreiste, zum Zentrum des Werkes.<ref> Gert Ueding: ''Selige Sehnsucht''. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378</ref>
vom Trommelfell hineingeht. In dieser Höhle ist all das
drinnen, was ich Ihnen gezeigt habe. Zunächst streckt man die Hand
aus, welche die Töne, die hereinkommen, berührt, so daß wir die Töne
verstehen können. Dann übertragen wir das auf diese Schnecke, auf das
lebendige Wasser; dadurch fühlen wir den Ton. Wir stoßen mit dem
Willen hinein durch unsere Eustachische Trompete. Und durch die
kleinen Kristallzeichen, die in diesen drei, wie man sie nennt, halbkreisförmigen
Kanälen sind, erinnern wir uns an dasjenige, was gesprochen
oder gesungen wird, oder was uns sonst als Klang kommt.


Wir können also sagen: Da drinnen tragen wir eigentlich wiederum
Nach Auffassung Michael Böhlers und Gabriele Schwieders legen die Entstehung wie die Platzierung des Gedichts an das Ende des ''Buchs der Sänger'' eine poetologisch ausgerichtete Lektüre nahe, die das Werk als „Dichtung über Dichtung“ begreift. So lassen sich bereits die unterschiedlichen Titel des Gedichts – von ''Vollendung'' über ''Selbstopfer'' bis zur ''Seligen Sehnsucht'' – als Hinweis darauf verstehen, dass Goethe ein zentrales Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtete und darstellte. Steht der erste Titel für die selbstbewusste Schöpferkraft, deutet der zweite auf die Preisgabe des Ich, während „Selige Sehnsucht“ die Bereitschaft zeigt, sich auf diesen besonderen Augenblick einzulassen. Zentral gehe es um den Topos der [[Inspiration]], ein jäher Vorgang von heftiger körperlicher und seelischer Intensität.<ref>Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Schöpferischer Augenblick'', in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 211</ref>
einen kleinen Menschen, richtig einen kleinen Menschen. Denn der
Mensch hat Wille, Gefühl, Verständnis, Verstand und Gedächtnis. In
dieser kleinen Höhle tragen wir wieder einen kleinen Menschen drinnen.
Wir bestehen halt nur aus lauter kleinen Menschen. Unser großer
Mensch ist nur die Zusammenfassung von lauter kleinen Menschen." {{Lit|{{G|348|63ff}}}}
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== Ohr und Kehlkopf ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Selige Sehnsicht}}
[[Datei:Menschheitsrepraesentant Luzifer.gif|thumb|250px|[[Luzifer]] als Teil der von [[Rudolf Steiner]] geschaffenen Holzskulptur "[[Der Menschheitsrepräsentant zwischen Luzifer und Ahriman]]", gezeichnet nach dem großen 1:1-Modell (Quelle: Urs Schwendener (Hrsg.): ''Anthroposophie - eine Enzyklopädie in 14 Bänden'', Band 5, S 297)]]
Erst während der [[Erdentwicklung]] haben sich Ohr und [[Kehlkopf]] zu getrennten [[Organ]]en entwickelt, auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] bildeten sie noch ein einziges zusammenhängendes Organ. In [[Rudolf Steiner]]s Statue des [[Menschheitsrepräsentant]]en ist diese Verbindung im [[Antlitz]] des [[Luzifer]] angedeutet, der bis zu einem gewissen Grad auf dem alten Mondendasein zurückgeblieben ist.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und dann
ist vor allem zu bemerken, daß an dieser Gestalt dasjenige da ist,
was in dem Luziferwesen von dem Mondendasein zurückgeblieben
ist. Das stülpt sich über das eigentliche Antlitz, das sehr tief hinein
zurücktritt.
 
Sie können sich aus dieser Beschreibung schon denken, daß wir
es mit ganz anderem zu tun haben als mit dem gewöhnlichen
menschlichen Antlitz. Es ist, wie wenn der Schädelkopf für sich
wäre und unten hineingesteckt dasjenige, was beim Menschen das
Antlitz ist. Und dann kommt noch etwas hinzu: daß eine gewisse
Verbindung gerade bei Luzifer hinzutritt zwischen dem Ohr und
dem Kehlkopf. Ohr und Kehlkopf sind ja beim Menschen erst seit
seinem Erdendasein auseinandergeschnitten; sie waren im Mondendasein
ein einziges Organ. Was die kleinen Flügel am Kehlkopf
sind, das waren mächtige Verbreiterungen, die dann die untere
Ohrmuschel bildeten. Mächtige Ohrmuscheln bildeten sich etwa
da, während das obere Ohr, was jetzt nach außen geht, von der
Stirn aus gebildet ist. Und was heute getrennt ist, so daß, wenn wir
sprechen und singen, dieses nach außen geht und wir nur mit dem
Ohr zuhören, das ging während der Mondenzeit nach innen und
von da in die Sphärenmusik. Der ganze Mensch war Ohr. Das
kommt daher, daß das Ohr die Flügel waren; so daß Sie haben
Ohr, Kehlkopf und Flügelbildungen, die nach den Schwingungen
des Weltenäthers sich harmonisch-melodisch bewegen, die dann
hervorbringen die eigentümliche Erscheinung des Luzifer; die heranbringen,
was makrokosmisch ist, denn Luzifer hat nur lokalisiert,
was eigentlich nur kosmisch ist.
 
Sie werden da sehen, daß man Konzessionen machen muß, damit
die Menschen nicht erschrecken, wenn sie ein Gesicht sehen, das
uns nicht Menschengestalt zeigt. Dann werden Sie sehen, daß sein
Gesicht langgestreckt sein muß. Luzifer muß aussehen wie ein in
die Länge gezogenes Antlitz, denn er ist ja ganz Ohr, die Flügel
sind ja ganz Ohr, eine in die Länge gezogene Ohrmuschel." {{Lit|{{G|157|253}}}}
</div>
 
Allerdings ist die Anlage des Ohres viel älter als die des Kehlkopfs. Der Kehlkopf, als aktives Klangorgan, ist noch ein sehr junges, entwicklungsfähiges Organ und wird einmal zum eigentlichen [[Reproduktionsorgan]] des [[Mensch]]en aufsteigen, das Ohr hingegen bewegt sich bereits in der absteigenden Linie.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und es ist insbesondere
darauf hingewiesen worden, wie der menschliche Kehlkopf eigentlich
ein Zukunftsorgan ist, wie er dazu berufen ist, in der Zukunft
etwas ganz und gar anderes zu sein, als er heute ist. Heute teilt er
nur unsere inneren Zustände durch das Wort der Außenwelt mit,
während er in der Zukunft mitteilen wird alles das, was wir selbst
sind, das heißt, was zur Hervorbringung des ganzen Menschen dienen
wird. Er wird das zukünftige Reproduktionsorgan sein. Der Mensch
wird in der Zukunft nicht nur die Verfassung seines Gemütes durch
das Wort zum Ausdruck bringen mit Hilfe des Kehlkopfes, sondern
er wird sich selbst in die Welt hinein durch den Kehlkopf zur Darstellung
bringen; das heißt, die Vermehrung des Menschen wird an
das Organ des Kehlkopfes gebunden sein.
 
Nun gibt es in diesem komplizierten Mikrokosmos, in dieser komplizierten
kleinen Welt, die wir als den Menschen bezeichnen, für
ein jegliches Organ, das in dieser Weise gleichsam in seinem Samenzustande
ist und in der Zukunft dann einen höheren Vollkommenheitsgrad
erreichen wird, ein anderes Organ, welches dafür — sagen
wir — in allmählicher Abnahme, im Hinsterben ist. Für den menschlichen
Kehlkopf ist nun das entsprechende hinschwindende Organ
der Gehörapparat. Und in demselben Maße, in dem der Gehörapparat
für den Menschen immer mehr dahinschwinden wird, immer
mehr abnehmen wird, in demselben Maße wird der Kehlkopf immer
vollkommener und vollkommener werden, ein immer bedeutungsvolleres
Organ werden." {{Lit|{{G|134|102f}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
*Michael Böhler und Gabriele Schwieder: ''Selige Sehnsucht''. In: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang Goethe, (Hrsg.) Bernd Witte, Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017504-6, S. 202–216
*Gert Ueding: ''Selige Sehnsucht''. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01443-6, S. 377–380
== Einzelnachweise ==
<references />


#Rudolf Steiner: ''Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes'', [[GA 134]] (1990), ISBN 3-7274-1340-9 {{Vorträge|134}}
{{SORTIERUNG:Selige Sehnsucht}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), ISBN 3-7274-1571-1 {{Vorträge|157}}
[[Kategorie:Lyrisches Werk von Goethe]]
#Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
[[Kategorie:Lyrisches Werk]]
#Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}
[[Kategorie:Gedicht]]
 
{{GA}}


[[Kategorie:Organ]] [[Kategorie:Sinne]]
{{Wikipedia}}

Version vom 7. April 2020, 15:12 Uhr

Selige Sehnsucht in der Erstausgabe des West-östlichen Divan

Selige Sehnsucht ist der Titel eines Gedichts von Johann Wolfgang von Goethe, das er nach seiner Datierung am 31. Juli 1814 in Wiesbaden schrieb und das sich an vorletzter Stelle im Buch des Sängers aus dem West-östlichen Divan befindet. Der Erstdruck erfolgte im Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1817 unter der Überschrift Vollendung.

Selige Sehnsucht gehört zu den meistinterpretierten Gedichten Goethes und zählt mit dem Motiv des Selbstopfers, den religiösen und literarischen Bezügen, ungewöhnlichen Bildern und der berühmten Sentenz „Stirb und werde!“ zu seinen schwierigsten Werken.[1]

Form und Inhalt

Mit dem kreuzgereimten trochäischen Vierzeiler wählte Goethe für den tiefsinnigen Inhalt eine vergleichsweise einfache Form. Die in der deutschen Lyrik beliebte Strophenform verwendete er für den West-östlichen Divan am häufigsten und vertraute ihr im Buch Suleika einige zentrale Aussagen an.[2] Neben der Liedhaftigkeit und Musikalität der Vierzeiler erleichtern die meist weiblichen Kadenzen, ein Geschehen auch über die Versschlüsse hinaus fließend zu erzählen.[3] In den letzten zwei Strophen änderte Goethe das Versmaß. In der vierten Strophe wählte er zwei männliche Kadenzen, in der abschließenden verkürzte er zwei Verszeilen um eine Hebung.

Das Gedicht lautet:[4]

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend’ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

Entstehung und Hintergrund

Goethe lernte HafisDīwān 1814 in der Übersetzung von Joseph von Hammer-Purgstall kennen, die sein Verleger Johann Friedrich Cotta ihm im Mai des Jahres geschenkt hatte. Nach dieser literaturgeschichtlich epochalen Begegnung und intensiver Lektüre brach er am 25. Juli von Weimar auf, um nach über siebzehn Jahren erneut seine Geburtsstadt Frankfurt am Main sowie Wiesbaden zu besuchen.

Hatte er bereits in Weimar einige Verse geschrieben, begann erst mit dem Reiseantritt und dem damit verbundenen Gefühl der Befreiung ein mächtiger Schub, der täglich zu diversen Gedichten führte. Als er in Wiesbaden ankam, war mit rund 25 Gedichten bereits ein vorläufiger und schmaler Divan entstanden. In seinen Tages- und Jahresheften beschrieb Goethe den tiefen Eindruck, den Hafis’ Welt auf ihn machte und der so stark gewesen sei, dass er sich „produktiv“ habe verhalten müssen, um „vor der mächtigen Erscheinung“ noch bestehen zu können.[5]

Mag die griechisch-römische Antike für Goethe stets wichtiger gewesen sein als der Orient, war ihm dieser nicht fremd. Bereits in jungen Jahren hatte er die „Patriarchenluft“ der Bücher Mose geschnuppert und war als junger Mann von Johann Gottfried Herder in Straßburg über die kulturgeschichtliche Bedeutung der Bibel aufgeklärt worden.

Mit der Lebensfreude und Sinnlichkeit, aber auch Sehnsucht nach Transzendenz und Ewigkeit kam die Poesie von Hafis seinem Lebensgefühl entgegen. Carl Friedrich Zelter gegenüber schwärmte er von der „mohammedanische(n) Religion“ und Mythologie, die der Poesie einen „Raum“ geben würden, „wie sie meinen Jahren ziemt. Unbedingtes Ergeben in den unergründlichen Willen Gottes, heiterer Überblick des beweglichen, immer kreis- und spiralartig wiederkehrenden Erdetreibens, Liebe, Neigung, alles Reale geläutert, sich symbolisch auflösend.“[6]

Vorlage und Motive

Goethe, Porträt von Karl Josef Raabe, 1814

Das Ghasel, von dem Goethe ausging, stammt nicht von Hafis. Es ist ein durchschnittliches Werk der persischen Lyrik, das gängige Motive enthält, von denen Goethe einige herausgriff.[7]

Mit ihrer esoterischen Exklusivität und der Verachtung der Uneingeweihten reflektiert die erste Zeile der Seligen Sehnsucht das Horazsche „odi profanum vulgus et arceo“[8] und kann zugleich als Echo auf die Christusworte in der Lutherbibel ((Mt 7,6 LUT)) von den „Perlen“, die man nicht „vor die Säue werfen“ soll, verstanden werden.[9]

Das Bild der Flamme, in der ein Schmetterling verbrennt, gehört nach Hans Heinrich Schaeder zu den verbreitetsten Motiven der persischen Lyrik und versinnbildlicht eine Liebe, die das Ich verzehrt und eben dadurch rettet.[10] In der Übersetzung Hammer-Purgstalls heißt es u. a.: „Wie die Kerze brennt die Seele, / Hell an Liebesflammen / Und mit reinem Sinne hab´ ich / Meinen Leib geopfert. / Bis du nicht wie Schmetterlinge / Aus Begier verbrennest, / Kannst du nimmer Rettung finden / Von dem Gram der Liebe.“[11] Das Motiv des verbrennenden Insekts war für Goethe nicht neu. Als er 1776 an Charlotte von Stein dachte, drängte sich ihm die Vorstellung einer ums Licht tanzenden Mücke auf, wie er der Freundin brieflich mitteilte.[12]

Interpretationsansätze

Seit Konrad Burdach in seinem Deutungsversuch auf den scheinbaren Widerspruch zwischen den ersten vier Strophen und den abschließenden Versen hinwies, stehen die Interpreten bei dem „geheimnisvollsten der lyrischen Gedichte Goethes“ vor etlichen Schwierigkeiten.[13]

Die kaum zu überblickende Interpretationsgeschichte erschwert nach Gert Ueding den Zugang, indem man sich zunächst „einen Weg durch die Gelehrsamkeit bahnen“ müsse, die vor dem Werk „aufgetürmt wurde.“[14]

Die gleichsam hermetische Unzugänglichkeit wird häufig mit der Gedankenführung und der Bilderfolge von der Zeugung, dem Schmetterling, dessen Flammentod bis zur Idee des „Stirb und werde!“ erklärt.[15] Burdach zufolge widerspricht der „tragisch-mystisch-erotische Gedanke“ des Selbstopfers im ersten Teil des Gedichts der Idee der Metamorphose, die in der abschließenden Sentenz anklingt. Dem im Licht verbrannten, für immer vergangenen Schmetterling töne kein „werde!“ mehr, sei er doch für immer tot. Bei diesen Schwierigkeiten muss nach Auffassung Heinrich Schaders eine gedankliche Analyse dazu führen, die „Einheit des Gedichts“ zu sprengen. Interpreten wie etwa Eduard Spranger bis Karl Viëtor erklären die zentrale Vorstellung der Wandlung, die Goethe auch in seinem Gedicht Die Metamorphose der Pflanzen umkreiste, zum Zentrum des Werkes.[16]

Nach Auffassung Michael Böhlers und Gabriele Schwieders legen die Entstehung wie die Platzierung des Gedichts an das Ende des Buchs der Sänger eine poetologisch ausgerichtete Lektüre nahe, die das Werk als „Dichtung über Dichtung“ begreift. So lassen sich bereits die unterschiedlichen Titel des Gedichts – von Vollendung über Selbstopfer bis zur Seligen Sehnsucht – als Hinweis darauf verstehen, dass Goethe ein zentrales Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtete und darstellte. Steht der erste Titel für die selbstbewusste Schöpferkraft, deutet der zweite auf die Preisgabe des Ich, während „Selige Sehnsucht“ die Bereitschaft zeigt, sich auf diesen besonderen Augenblick einzulassen. Zentral gehe es um den Topos der Inspiration, ein jäher Vorgang von heftiger körperlicher und seelischer Intensität.[17]

Siehe auch

Literatur

  • Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Selige Sehnsucht. In: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang Goethe, (Hrsg.) Bernd Witte, Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017504-6, S. 202–216
  • Gert Ueding: Selige Sehnsucht. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01443-6, S. 377–380

Einzelnachweise

  1. So Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, ISBN 3-491-69136-2. S. 870
  2. Karl Otto Conrady: Goethe. Leben und Werk. Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870
  3. Gert Ueding: Selige Sehnsucht. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378
  4. Johann Wolfgang von Goethe, Selige Sehnsucht. In: Goethes Werke, Gedichte und Epen II, Hamburger Ausgabe, C.H. Beck, München 1998, S. 18–19.
  5. Zit. nach: Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Schöpferischer Augenblick, in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 210
  6. Zit. nach: Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 867
  7. Karl Otto Conrady: Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870
  8. Gert Ueding: Selige Sehnsucht. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378
  9. Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870
  10. Gert Ueding: Selige Sehnsucht. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378
  11. Zit. nach: Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Schöpferischer Augenblick, in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 206
  12. Karl Otto Conrady, Goethe, Leben und Werk, Zwiesprache mit Hafis und Reise in die Rheingegenden, Patmos, Düsseldorf 2006, S. 870
  13. Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Schöpferischer Augenblick, in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 202
  14. Gert Ueding: Stirb und werde!. In: Marcel Reich-Ranicki (Hrsg.), 1000 Deutsche Gedichte und ihre Interpretationen, Johann Wolfgang von Goethe. Insel-Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1994, S. 338
  15. Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Schöpferischer Augenblick, in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 205
  16. Gert Ueding: Selige Sehnsucht. In: Goethe-Handbuch, (Hrsg.) Bernd Witte..., Band 1, Gedichte, Metzler, Stuttgart 1996, S. 378
  17. Michael Böhler und Gabriele Schwieder: Schöpferischer Augenblick, in: Interpretationen, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Reclam, Hrsg. Bernd Witte, Stuttgart 2005, S. 211


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