Verdauung und Yama (Todesgott): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Verdauungssystem.png|thumb|400px|Das Verdauungssystem]]
[[Datei:Bruxelles Yama Mongolie 02 10 2011.jpg|mini|300px|Yama, Bronzestatute aus der Mongolei (19. Jahrhundert)]]
Die '''Verdauung''' ([[Latein|lat.]] ''Digestion'') ist ein Teil des [[Ernährung]]sprozesses bei [[Tier]] und [[Mensch]] und dient dazu, die [[Nahrung]]sstoffe soweit zu zerlegen, dass sie alle [[art]]typischen Eigenschaften der tierischen oder pflanzlichen Nahrungsquelle verlieren und aller [[äther]]ischer Qualitäten entkleidet werden. Erst die derart abgetöteten Nahrungsstoffe können durch den [[Ätherleib]] ergriffen, neu belebt und zu körpereigene [[Substanz]]en aufgebaut und so vom [[Organismus]] [[assimiliert]] werden.


Bei der Verdauung und der sich daran anschließenden [[Assimilation]] der [[Nahrung]] sind auf [[leib]]licher Ebene dieselben Kräfte tätig, die [[seelisch]] an der [[Gedächtnis]]bildung beteiligt sind.
'''Yama''' ({{SaS|यम|Yama}}, in [[Wikipedia:Indien|Indien]] auch: Yama-[[Wikipedia:Raja|rāja]] ({{lang|sa|यमराज}}, dt. „König Yama“); in chinesischer Schreibung {{zh|kurz=|t=閻羅王|p=Yanluowang}}, kurz: {{zh|kurz=|c=閻}}, alternativ auch: {{zh|kurz=|t=閻魔}}, {{zh|kurz=|t=閻羅王}}, {{zh|kurz=|c=閻摩羅}}, {{zh|kurz=|t=閻老}}<ref>[[Wikipedia:William Edward Soothill|William Edward Soothill]] und [[Wikipedia:Lewis Hodous|Lewis Hodous]]: ''A Dictionary of Chinese Buddhist Terms with Sanskrit and English Equivalents …''; London 1937 (Kegan Paul, Trench, Trubner)</ref>; [[Wikipedia:Umschrift nach Wylie|tibetisch]]: gshin rje) verkörpert den [[Wikipedia:Hinduismus|hinduistischen]] Gott des Todes und den „Dharmaraja“, den Herrn des [[Dharma]], der Rechtschaffenheit.


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''Yama'' wird im japanischen als ''Enma'' bezeichnet, nach der japanischen Aussprache der chinesischen Schriftzeichen {{zh|kurz=|t=閻魔|p=Yanmo}} zur phonetischen Wiedergabe von Yama. Üblicher ist jedoch die sinngemäße Wiedergabe von Yama-rāja als ''Enma-ō'' ({{lang|ja|閻魔王}}, dt. „König Yama“), neben dessen phonetischer Wiedergabe ''Enma-raja'' ({{lang|ja|閻魔羅闍}}), sowie ''Enma-daiō'' ({{lang|ja|閻魔大王}}, dt. „Großer König Yama“) für Sanskrit ''Yama-mahārāja''. Kurzformen sind ''Enmara'' ({{lang|ja|閻魔羅}}), ''Enra-ō'' ({{lang|ja|閻羅王}}), und ''En'' ({{lang|ja|閻}}).
"Eine
sehr wichtige Kraft für das gewöhnliche Leben - wir haben es öfters
besprochen - ist die Gedächtniskraft, die Erinnerungsfähigkeit. Diese
Erinnerungsfähigkeit, wir beherrschen sie seelisch dann, wenn wir uns
an irgend etwas, das wir erlebt haben, eben, wie wir sagen, erinnern.
Aber Sie wissen alle: Mit dieser Erinnerungskraft ist es etwas Eigenartiges.
Wir beherrschen sie und beherrschen sie doch nicht ganz.
Gar mancher Mensch kämpft diesen oder jenen Augenblick seines
Lebens damit, daß er sich an etwas erinnern möchte, aber er kann
sich nicht erinnern. Dieses Sich-erinnern-Mögen und Sich-nicht-vollständig-
erinnern-Können, das rührt davon her, daß dieselbe Kraft, die
wir seelisch als Erinnerungskraft benützen, dazu dient, unsere aufgenommenen
Nahrungsstoffe umzuwandeln in solche Substanzen, die
von unserem Leib gebraucht werden können. Wenn Sie also ein
Stück Brot essen und dieses Brot umgewandelt wird in Ihrem Leib
in eine solche Substanz, daß diese Substanz Ihrem Leben dient, so
ist das scheinbar ein physischer Vorgang. Aber dieser physische
Vorgang wird beherrscht von übersinnlichen Kräften. Diese übersinnlichen
Kräfte sind dieselben, die Sie anwenden, wenn Sie sich
erinnern. So daß dieselbe Kräfteart verwendet wird auf der einen
Seite zur Erinnerung, auf der anderen Seite zur Verarbeitung der
NahrungsStoffe im menschlichen Leben. Und Sie müssen eigentlich
immer ein wenig hin und her pendeln zwischen Ihrer Seele und zwischen
Ihrem Leibe, wenn Sie sich der Erinnerungskraft hingeben
wollen. Verdaut Ihr Leib allzugut, dann, sehen Sie, können Sie vielleicht
nicht so viel Kräfte abgewinnen diesem Leib, daß Sie sich gut
erinnern können an gewisse Dinge. Sie müssen immer einen inneren
Kampf, der im Unbewußten sich abspielt zwischen einem Seelischen
und einem Leiblichen, ausführen, wenn Sie sich erinnern wollen an
irgend etwas. Sie haben, wenn Sie so die Gedächtniskraft anschauen,
die beste Art zu begreifen, wie unsinnig es im Grunde von einem
höheren Gesichtspunkte aus ist, wenn die einen Menschen Idealisten
sind und die anderen Menschen Materialisten. Das Verarbeiten der
Nahrungsstoffe im menschlichen Leibe ist zweifellos ein materieller
Vorgang. Die Kräfte, die ihn beherrschen, sind dieselben, die bei
einem ideellen Vorgang wirksam sind: die Kräfte des Erinnerungsvermögens,
die Gedächtniskräfte. Nur dann sieht man die Welt richtig,
wenn man sie weder materialistisch noch idealistisch sieht, sondern
wenn man imstande ist, dasjenige, was sich als materialistisch
offenbart, ideell zu sehen, und dasjenige, was sich als Ideelles offenbart,
ganz materiell verfolgen zu können." {{Lit|{{G|191|33}}}}
</div>


Im Gegensatz zum [[Nervensystem]], dessen Tätigkeit weitgehend auf [[Abbauprozesse]]n beruht, die die Grundlage des [[Denken]]s bzw. des [[Wachbewusstsein]]s überhaupt bilden, ist das Verdauungssystem in aufsteigender Entwicklung begriffen. Die Verdaungstätigkeit läuft aber darum auch weitgehend bewusstlos ab:
Für das Glaubensleben der Hindus spielt er kaum eine Rolle, die [[Mythologie]] dagegen kennt unzählige Geschichten, in denen er erscheint um sein Opfer zu holen. Yama ist ursprünglich eine vedische Gottheit, die die Unterwelt regiert (und selbst noch nach Erleuchtung strebt<ref>vgl. [[Wikipedia:Majjhimanikāya|Majjhimanikāya]] 130:186</ref>). Leben und Tod sind in ihm (und seinem Palast) vereint. Besuchern der Unterwelt teilt Yama mit, welchen der fünf (sechs) Schicksalspfade er zu beschreiten hat, basierend auf seinem [[Karma]] d.h. der Summe seiner guten und schlechten Taten.


<div style="margin-left:20px">
== Hinduismus ==
"Das gibt den fundamentalen Unterschied zwischen einem Organ,
[[File:Yama, God Of Death.jpg|thumb|300px|Indische Darstellung des Totengottes Yama]]
das der Nerven-Sinnesorganisation angehört, und einem Organ, das
Yama, Sohn von [[Vivasvat]], gilt als der erste Sterbliche, der in die himmlische Welt gelangte. Er weist den Menschen den Weg zu den Göttern. <ref>Gerhard J. Bellinger, ''Knaurs Lexikon der Mythologie'', Knaur, München 1999, ''Yama'' </ref>Die [[Wikipedia:Ikonographie|Ikonographie]] stellt ihn als reichgeschmückten König dar, meist von grüner Farbe, seltener schwarz, in rotem Gewand. Er trägt eine mächtige Keule sowie ein Seil mit sich, mit dem er seine Opfer einfängt und bindet, manchmal ein Schwert und einen Schild. Diese Attribute sind auch geistig zu deuten: Die Schlinge etwa bindet an den [[Samsara|Kreislauf der Wiedergeburten]], das Schwert wird in der Hindu-Literatur oft als „Schwert der Erkenntnis“ bezeichnet. Yamas charakteristisches Begleittier ist der schwarze Büffel ''([[Mahisha]])'', oft begleiten ihn zwei Hunde mit vier furchterregenden Augen und großen Nasenlöchern. Sie durchstreifen die Welt immer auf der Suche nach den Seelen der Toten. <ref>Storm, Rachel, ''Enzyklopädie der östlichen Mythologie'', Reichelsheim 2000, ''Yama''</ref>Der Büffel als vielschichtiges Symbol, etwa des geistigen Todes, der Unwissenheit und allen Übels, ist ein häufiges Motiv in hinduistischen Darstellungen.
der Verdauungsorganisation angehört. Ein Organ, das der Nerven-
Sinnesorganisation angehört, ist in der Evolution wesentlich weitergeschritten,
ist in einer absteigenden Evolution. Ein Organ, das der
Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation angehört, ist nur in einer aufsteigenden
Evolution, geht bis zu einem gewissen Punkte und fördert
von diesem Punkte an die Ausscheidung." {{Lit|{{G|319|63}}}}
</div>


[[Rudolf Steiner]] weist auch darauf hin, dass die [[Wikipedia:graue Substanz|graue Substanz]] der [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]] nicht, wie oft fälschlich angenommen, das Werkzeug des [[Denken]]s ist, sondern vor allem der [[Ernährung]] des [[Gehirn]]s dient. Die [[Wikipedia:weiße Substanz|weiße Substanz]], die aus den [[Wikipedia:Nervenfaser|Nervenfaser]]n gebildet wird, ist die eigentliche Denksubstanz.
In den [[Veden]] ist er der Gott der Toten und der Zeit ''(kala)'', sowie Gott und Herrscher der Unterwelt, bei dem die Geister der Verstorbenen wohnen. Er selbst war der Sohn der Sonne ([[Surya]]), sowie der Bruder des [[Manu (Hinduismus)|Manu]] und der [[Ashvins]] und Zwillingsbruder der ''[[Yami (Mythologie)|Yami]]'' oder [[Yamuna]]. Sie werden im [[Rigveda]] als das erste Menschenpaar beschrieben. Sie gilt auch als seine Frau oder Geliebte. Gemeinsam werden sie manchmal in [[Yab-Yum|Yab-Yum-Pose]] dargestellt. Yama wollte in den Himmel zu den Göttern emporsteigen und wurde daher von den Göttern sterblich gemacht. In späterer [[Brahmanismus|brahmanischer]] Zeit ist Yama verheiratet mit ''[[Wikipedia:Dhumorna|Dhumorna]]'' ("Rauchfahne"), die das Feuer bei der [[Leichenverbrennung]] symbolisiert.  <ref>Gerhard J. Bellinger, ''Knaurs Lexikon der Mythologie'', Knaur, München 1999, ''Yama'' </ref> In späterer brahmanischer Mythologie ist er einer der acht [[Wikipedia:Lokapala|Lokapāla]]s, Wächter des Südens und Herrscher über das ''Yamadevaloka,'' dabei Richter über die Toten.<ref>Soothill, William; Hodous, Louis; A Dictionary of Chinese Buddhist Terms ...; 閻羅王</ref>


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Entscheidet in der Philosophie die Folgen der Taten, [[Karma]], als was ein Individuum wiedergeboren wird, tritt in der Mythologie Yama als Richter der Verstorbenen auf, belohnt und straft. Darum ist er auch „Dharmaraja“, Herr der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit. Sein Buchhalter und Diener ist ''[[Wikipedia:Chitragupta|Chitragupta]]'', der über die guten und schlechten Taten der Menschen Buch führt und selbst als Totenrichter auftritt. <ref> Gerhard J. Bellinger, ''Knaurs Lexikon der Mythologie'', Knaur, München 1999, ''Yama''</ref>
"Es ist ja eine
 
ganz, man möchte schon fast sagen, alberne Ansicht, daß in der
Eine der bekanntesten ist die [[Wikipedia:Savitri und Satyavan|Geschichte von Savitri]], die den Tod überlisten und mit ihrer Weisheit und Reinheit den geliebten Gatten aus seiner Macht befreien konnte. Das Thema ähnelt sehr dem griechischen ''Orpheus in der Unterwelt'', doch im Gegensatz zu diesem kann die Königstochter ihren Liebsten dem Tod wieder abtrotzen. Sie hatte den armen Prinzen Satyavan als Gatten gewählt, der aber nach einer Weissagung in genau einem Jahr sterben würde. Am vorherbestimmten Tag brach der Geliebte bei einem Spaziergang zusammen und Yama kam auf seinem Büffel herbei. Die Prinzessin folgte Yama und bat um das Leben von Satyavan. Doch die Antwort war deutlich: „Du darfst mich um alles bitten, nur nicht um sein Leben.“ Zwei Wünsche gewährte der Todesgott der Unglücklichen: er machte ihren blinden Schwiegervater sehend und versprach männliche Nachkommen für ihren eigenen Vater. Dann verlangte Savitri, sie wolle Mutter werden von hundert Söhnen. Selbst das konnte Yama zusagen. Doch nun stellte sie die entscheidende Frage: „Wie kann ich Söhne haben, wenn mein Mann gestorben ist?“ Damit musste der Tod sich geschlagen geben und Satyavan öffnete seine Augen wie nach einem langen Schlaf.
grauen Hirnsubstanz im wesentlichen die Denksubstanz gegeben
 
ist, denn das ist nicht der Fall. Die graue Hirnsubstanz ist im
In einer der wichtigsten [[Upanishaden]], der ''[[Katha-Upanishad]]'', ist Yama der Lehrende. Die Rahmenhandlung berichtet über [[Wikipedia:Naciketas|Naciketas]], den Sohn eines [[Brahmane]]n: Der Bub kommt zu Yama. Weil er ihn aber nicht antrifft muss er drei Tage und drei Nächte warten und Yama gewährt ihm als Entschädigung für seine Verletzung des Gastrechts drei Wünsche. Der Bub verlangt, das Geheimnis von Leben und Tod zu erfahren. Yama will ihn mit allerlei anderen verlockenden Vorschlägen ablenken, denn "... es ist schwer diese Wahrheit zu begreifen." Doch letztlich lässt er sich von der Ernsthaftigkeit des Buben überzeugen und lehrt ihn den Inhalt der ''Katha-[[Upanishaden|Upanishad]]'', von [[Atman]] und [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] sowie vom Wesen des Todes und der Wiederkehr.
wesentlichen zur Ernährung des Gehirnes da und ist eigentlich eine
<!-- == Hinayāna ==
Kolonie der Verdauungswerkzeuge zur Ernährung des Gehirnes,
Um die Bedrohlichkeit der Höllen (jigoku, ,,unterirdisches Gefängnis")
während gerade dasjenige, was weiße Hirnsubstanz ist, von einer
anschaulicher zu machen, versehen sie die frühen Buddhisten mit Namen
großen Bedeutung als Denksubstanz ist. Daher werden Sie auch
und beschreiben ausdrucksvoll verschiedenste Foltermethoden.
in der anatomischen Beschaffenheit der grauen Hirnsubstanz schon
<ref> Zum Hinayāna-Verständnis siehe [[Milindapañha]] 67,4; zu den Boten Yamas [[Anguttara-Nikāya]] III, 35.</ref> -->
etwas finden, was viel mehr zusammenhängt mit einer totalen
 
Tätigkeit als mit dem, was ihr gewöhnlich zugeschrieben wird. Also
== China und Japan ==
Sie sehen, daß, wenn man von Verdauung spricht, man nicht bloß
[[Bild:Nariaiji2559.jpg|thumb|right|Japanische Schnitzerei]]
vom Unterleib sprechen kann." {{Lit|{{G|312|113}}}}
Das Bild von Yama als „Richter“ findet sich früh in chinesischer Literatur, z.B. im ''Ming pao chi'' (冥報 記<ref>engl.: Gjertson, Donald Edward; A study and translation of the Ming-pao chi: a T'ang Dynasty collection of Buddhist tales; Stanford, Univ., Diss., 1975</ref>) des [[Tang Lin]] (*600; 唐 臨). Er ist der einzige hinduistische Gott, der, in unveränderter Funktion, in die chinesische Mythologie übernommen wurde. Das Bildliche der Erzählungen ist deutlich dem Irdischen entnommen. Yama hat eine Schar von Boten (使鬼), die - wie auch er - selbst der Vergeltung bzw. Bestrafung unterliegend, in seinem Namen die Menschen herbescheiden. Ihr Atem ist für Menschen tödlich. Das über die Unterwelt Berichtete ist in den Einzelheiten sehr verschieden. Doch gewisse Züge kehren immer, bzw. häufig wieder: weit ist der Weg; fern und dunkel das Land; „wie wenn man im Nebel geht, ist es“; Boten stehen plötzlich da und holen den Geladenen mit sich fort; steil ist der Hang, tief und dunkel das Wasser. Endlich taucht das Amt auf. Riesig ist die Anlage: Tore und Mauern und fern wieder Tore und Mauern. Ort an Ort zeigt sich Qual, Strafe, Marter. Man wird vor den Richter geführt. Zittern ergreift die Seele. Oftmals geschieht es, dass der Richter fragt: „Was hast Du Gutes getan?“ und der Gerufene antwortet meist: „Arm und gering war mein Haus und Leben; einzig das Wort des Überirdischen Wissens ließ ich nicht ab zu singen.“ – „Vortrefflich, vortrefflich!“ ruft der Richter und seufzt tief auf in vor innerer Bewunderung und schickt die Gerufenen wieder ins Leben zurück. — Riesig ist der Betrieb. Aller angestrebten Genauigkeit zum Trotz, laufen bei solch großem Rechtsorganismus natürlich auch Versehen mitunter: mancher wird fälschlich herbestellt.
</div>
 
Vielleicht entwickelte sich zugleich mit der Erfahrung des riesigen, chinesischen Rechtsorganismus, der über Provinzen, Völker und Rassen hinwegreichte, das religiös-metaphysische Karma-Erlebnis. Nun haben in China Amt und Gericht es selten an Belobigungen, Ehrenpforten, öffentlichen Auszeichnungen fehlen lassen; allein ebenso dringt der Chinese, in vielem dem Römer verwandt, auf strenges Recht. Viele wahre und übertreibend-unwahre Geschichten sind darüber im Westen im Umlauf. Auch geht die natürliche Inklination des Rechts, vollends in alter Zeit, zum Strafrechte hin. Das „(von Hunden bewachte oder hundsmäßige) Erdgefängnis,“ wie die Hölle chinesisch-japanisch heißt ist vom „Amt“ schwer zu trennen (Dieses „Amt,“ von dem fast alle diesbezüglichen Erzählungen sprechen, wird zunächst gleichsam olympisch, vom chinesischen Olymp her gesehen). Wenn nun heute noch dem Europäer vor chinesischem Kerker graust, wenn der Anblick der Strafjustiz ihm Schaudern einflößt, wie mag das alles oftmals in alter Zeit gewesen sein! Von der Hölle war es zeitweise nicht viel verschieden. Und man erzählte davon!<ref>Hermann Bohner; ''Legenden ...;'' {{Webarchiv | url=http://freenet-homepage.de/ryoiki/nr_htm/nr_einl_05.html | wayback=20090804053520 | text=Nihon Ryoiki: Quellen: Legenden aus der Frühzeit des japanischen Buddhismus}} (mit ausführlichen klassischen Fundstellenangaben)</ref>
 
Das buddhistische Konzept eines „Richters“, sowie von Paradies und Hölle war für Japan neu. Es kam jedoch schon mit den frühesten buddhistischen Lehren nach Japan. Enra ist aber kein „Richter“ im herkömmlichen Sinne, sondern lediglich der Walter des Gesetzes von (karmischer) Ursache und Wirkung, ohne das auch er nicht existiert. Buddhistische Höllen, die in acht Abstufungen existieren, sind immer nur Fegefeuer.<ref>Zur "Beschreibung" der Schlimmsten (''Avici''-Hölle; 阿鼻獄) vgl.: Reischauer, A. K.; Genshin's Ojo Yoshu, Transactions Asiatic Soc Japan II. Ser. (Dec. 1930) S 40-6</ref>
 
Schon in der um 800 entstandenen Sammlung des [[Nihon Ryōiki]] finden sich mehrere Legenden<ref>[{{Toter Link|inline=ja|url=http://freenet-homepage.de/ryoiki/nr_htm/nr_fs01/nr_fs01_30.html}} I, 30 (Hölle detailliert)]; II, 5, 7, 24, 25; III, 9, 22, 23, 35</ref> in denen ''Enra'' (oder ''Emma'') eine Rolle spielt und Höllenqualen eindrucksvoll geschildert werden.
 
[[Wikipedia:Ksitigarbha|Ksitigarbha]] (jp.: Jizō Bosatsu) ein [[Bodhisattva]] – seit dem 4. Jahrhundert im Mahāyāna nachweisbar, aber anfangs nicht sehr populär – ist identisch mit Enra. Besonders, basierend auf den Lehren Eshin's (= [[Genshin]], 942-1017), wird er hauptsächlich, aber nicht ausschließlich innerhalb der [[Tendai-shū|Tendai]]- und [[Shingon]]-Schulen, mit einer jährlichen ''Jizō''-Beichte verehrt.<ref>Visser, Marianus de; The Bodhisattva Ti-tsang (Jizō) in China and Japan; S 120-</ref>
 
== Tibetischer Buddhismus ==
[[Bild:Yama tibet.jpg|thumb|Yama in tibetischer Darstellung]]
Im [[Wikipedia:Buddhismus in Tibet|tibetisch-buddhistischen]] Mythos hat der zornvolle Aspekt des Weisheits-Buddha [[Manjushri]] [[Wikipedia:Yamantaka|Yamantaka]] Yama unterworfen und ihn zu einem [[Wikipedia:Dharmapala|Beschützer des Dharma]] gemacht. Aufgrund der besonderen Beziehung [[Wikipedia:Tsongkhapa|Tsongkhapa]]s zu Manjuschri ist er in der [[Wikipedia:Gelug|Gelug]]-Schule von großer Bedeutung. Seine Gefährtin ist [[Wikipedia:Chamunda|Chamundi]].<ref>[http://www.thangka.de/Gallery-2/Wrathful/5-33/yama-0.htm Dharmapala Thangka Centre über Yama]</ref>
In der Kunst wird Yamantaka gewöhnlich auf einem Ochsen reitend oder stehend gezeigt, der auf Yama trampelt.
 
== Siehe auch ==
* [[Yama|Yama]]s (und [[Niyama]]s) sind Gebote im [[Yoga]]
* [[Jigoku]] / ([[Diyu]]): buddhistische Unterwelt


== Literatur ==
== Literatur ==
* Anneliese und Peter Keilhauer: ''Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik''. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1983, ISBN 3770113470 (10), ISBN 978-3770113477 (13)
* [[Wikipedia:Hermann Bohner|Hermann Bohner]]: ''Legenden aus der Frühzeit des japanischen Buddhismus''. (Nihon Ryōiki 日本霊異記); Tōkyō 1934 ([[Wikipedia:Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens|OAG]])
* [[Wikipedia:Alex Wayman|Alex Wayman]]: ''Studies in Yama and Māra;'' in: Indo-Iranian Jnl, Vol III (1959), Nr. 1, S 44-73
* Gerhard J. Bellinger, ''Knaurs Lexikon der Mythologie'', Knaur, München 1999, ''Yama''
* Storm, Rachel, ''Enzyklopädie der östlichen Mythologie'', Reichelsheim 2000, ''Yama'' 
== Weblinks ==
* [http://tencoo.fc2web.com/jinja/xenma.htm Photos von Enma in japanischen Schreinen und Tempeln]
* {{Commonscat|Yama|{{PAGENAME}}}}
== Referenzen ==
<references/>


* [[Rudolf Steiner]]: ''Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis'', [[GA 191]] (1989), ISBN 3-7274-1910-5 {{Vorträge|191}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=120043203|VIAF=54968844}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}


{{GA}}
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Indische Gottheit]]
[[Kategorie:Tibetische Gottheit]]
[[Kategorie:Tibetische Mythologie]]
[[Kategorie:Männliche Gottheit]]
[[Kategorie:Totengottheit]]
[[Kategorie:Unterweltsgottheit]]


[[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Leben]] [[Kategorie:Die zwölf Körperteile|F]] [[Kategorie:Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Biochemischer Prozess]]
[[Kategorie:Biologischer Prozess]]
[[Kategorie:Verdauungssystem|!]]
[[Kategorie:Ernährung]]

Version vom 24. August 2015, 08:54 Uhr

Yama, Bronzestatute aus der Mongolei (19. Jahrhundert)

Yama (skrt. यम Yama , in Indien auch: Yama-rāja (यमराज, dt. „König Yama“); in chinesischer Schreibung 閻羅王, Yanluowang, kurz: , alternativ auch: 閻魔, 閻羅王, 閻摩羅, 閻老[1]; tibetisch: gshin rje) verkörpert den hinduistischen Gott des Todes und den „Dharmaraja“, den Herrn des Dharma, der Rechtschaffenheit.

Yama wird im japanischen als Enma bezeichnet, nach der japanischen Aussprache der chinesischen Schriftzeichen 閻魔, Yanmo zur phonetischen Wiedergabe von Yama. Üblicher ist jedoch die sinngemäße Wiedergabe von Yama-rāja als Enma-ō (閻魔王, dt. „König Yama“), neben dessen phonetischer Wiedergabe Enma-raja (閻魔羅闍), sowie Enma-daiō (閻魔大王, dt. „Großer König Yama“) für Sanskrit Yama-mahārāja. Kurzformen sind Enmara (閻魔羅), Enra-ō (閻羅王), und En ().

Für das Glaubensleben der Hindus spielt er kaum eine Rolle, die Mythologie dagegen kennt unzählige Geschichten, in denen er erscheint um sein Opfer zu holen. Yama ist ursprünglich eine vedische Gottheit, die die Unterwelt regiert (und selbst noch nach Erleuchtung strebt[2]). Leben und Tod sind in ihm (und seinem Palast) vereint. Besuchern der Unterwelt teilt Yama mit, welchen der fünf (sechs) Schicksalspfade er zu beschreiten hat, basierend auf seinem Karma d.h. der Summe seiner guten und schlechten Taten.

Hinduismus

Indische Darstellung des Totengottes Yama

Yama, Sohn von Vivasvat, gilt als der erste Sterbliche, der in die himmlische Welt gelangte. Er weist den Menschen den Weg zu den Göttern. [3]Die Ikonographie stellt ihn als reichgeschmückten König dar, meist von grüner Farbe, seltener schwarz, in rotem Gewand. Er trägt eine mächtige Keule sowie ein Seil mit sich, mit dem er seine Opfer einfängt und bindet, manchmal ein Schwert und einen Schild. Diese Attribute sind auch geistig zu deuten: Die Schlinge etwa bindet an den Kreislauf der Wiedergeburten, das Schwert wird in der Hindu-Literatur oft als „Schwert der Erkenntnis“ bezeichnet. Yamas charakteristisches Begleittier ist der schwarze Büffel (Mahisha), oft begleiten ihn zwei Hunde mit vier furchterregenden Augen und großen Nasenlöchern. Sie durchstreifen die Welt immer auf der Suche nach den Seelen der Toten. [4]Der Büffel als vielschichtiges Symbol, etwa des geistigen Todes, der Unwissenheit und allen Übels, ist ein häufiges Motiv in hinduistischen Darstellungen.

In den Veden ist er der Gott der Toten und der Zeit (kala), sowie Gott und Herrscher der Unterwelt, bei dem die Geister der Verstorbenen wohnen. Er selbst war der Sohn der Sonne (Surya), sowie der Bruder des Manu und der Ashvins und Zwillingsbruder der Yami oder Yamuna. Sie werden im Rigveda als das erste Menschenpaar beschrieben. Sie gilt auch als seine Frau oder Geliebte. Gemeinsam werden sie manchmal in Yab-Yum-Pose dargestellt. Yama wollte in den Himmel zu den Göttern emporsteigen und wurde daher von den Göttern sterblich gemacht. In späterer brahmanischer Zeit ist Yama verheiratet mit Dhumorna ("Rauchfahne"), die das Feuer bei der Leichenverbrennung symbolisiert. [5] In späterer brahmanischer Mythologie ist er einer der acht Lokapālas, Wächter des Südens und Herrscher über das Yamadevaloka, dabei Richter über die Toten.[6]

Entscheidet in der Philosophie die Folgen der Taten, Karma, als was ein Individuum wiedergeboren wird, tritt in der Mythologie Yama als Richter der Verstorbenen auf, belohnt und straft. Darum ist er auch „Dharmaraja“, Herr der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit. Sein Buchhalter und Diener ist Chitragupta, der über die guten und schlechten Taten der Menschen Buch führt und selbst als Totenrichter auftritt. [7]

Eine der bekanntesten ist die Geschichte von Savitri, die den Tod überlisten und mit ihrer Weisheit und Reinheit den geliebten Gatten aus seiner Macht befreien konnte. Das Thema ähnelt sehr dem griechischen Orpheus in der Unterwelt, doch im Gegensatz zu diesem kann die Königstochter ihren Liebsten dem Tod wieder abtrotzen. Sie hatte den armen Prinzen Satyavan als Gatten gewählt, der aber nach einer Weissagung in genau einem Jahr sterben würde. Am vorherbestimmten Tag brach der Geliebte bei einem Spaziergang zusammen und Yama kam auf seinem Büffel herbei. Die Prinzessin folgte Yama und bat um das Leben von Satyavan. Doch die Antwort war deutlich: „Du darfst mich um alles bitten, nur nicht um sein Leben.“ Zwei Wünsche gewährte der Todesgott der Unglücklichen: er machte ihren blinden Schwiegervater sehend und versprach männliche Nachkommen für ihren eigenen Vater. Dann verlangte Savitri, sie wolle Mutter werden von hundert Söhnen. Selbst das konnte Yama zusagen. Doch nun stellte sie die entscheidende Frage: „Wie kann ich Söhne haben, wenn mein Mann gestorben ist?“ Damit musste der Tod sich geschlagen geben und Satyavan öffnete seine Augen wie nach einem langen Schlaf.

In einer der wichtigsten Upanishaden, der Katha-Upanishad, ist Yama der Lehrende. Die Rahmenhandlung berichtet über Naciketas, den Sohn eines Brahmanen: Der Bub kommt zu Yama. Weil er ihn aber nicht antrifft muss er drei Tage und drei Nächte warten und Yama gewährt ihm als Entschädigung für seine Verletzung des Gastrechts drei Wünsche. Der Bub verlangt, das Geheimnis von Leben und Tod zu erfahren. Yama will ihn mit allerlei anderen verlockenden Vorschlägen ablenken, denn "... es ist schwer diese Wahrheit zu begreifen." Doch letztlich lässt er sich von der Ernsthaftigkeit des Buben überzeugen und lehrt ihn den Inhalt der Katha-Upanishad, von Atman und Brahman sowie vom Wesen des Todes und der Wiederkehr.

China und Japan

Japanische Schnitzerei

Das Bild von Yama als „Richter“ findet sich früh in chinesischer Literatur, z.B. im Ming pao chi (冥報 記[8]) des Tang Lin (*600; 唐 臨). Er ist der einzige hinduistische Gott, der, in unveränderter Funktion, in die chinesische Mythologie übernommen wurde. Das Bildliche der Erzählungen ist deutlich dem Irdischen entnommen. Yama hat eine Schar von Boten (使鬼), die - wie auch er - selbst der Vergeltung bzw. Bestrafung unterliegend, in seinem Namen die Menschen herbescheiden. Ihr Atem ist für Menschen tödlich. Das über die Unterwelt Berichtete ist in den Einzelheiten sehr verschieden. Doch gewisse Züge kehren immer, bzw. häufig wieder: weit ist der Weg; fern und dunkel das Land; „wie wenn man im Nebel geht, ist es“; Boten stehen plötzlich da und holen den Geladenen mit sich fort; steil ist der Hang, tief und dunkel das Wasser. Endlich taucht das Amt auf. Riesig ist die Anlage: Tore und Mauern und fern wieder Tore und Mauern. Ort an Ort zeigt sich Qual, Strafe, Marter. Man wird vor den Richter geführt. Zittern ergreift die Seele. Oftmals geschieht es, dass der Richter fragt: „Was hast Du Gutes getan?“ und der Gerufene antwortet meist: „Arm und gering war mein Haus und Leben; einzig das Wort des Überirdischen Wissens ließ ich nicht ab zu singen.“ – „Vortrefflich, vortrefflich!“ ruft der Richter und seufzt tief auf in vor innerer Bewunderung und schickt die Gerufenen wieder ins Leben zurück. — Riesig ist der Betrieb. Aller angestrebten Genauigkeit zum Trotz, laufen bei solch großem Rechtsorganismus natürlich auch Versehen mitunter: mancher wird fälschlich herbestellt.

Vielleicht entwickelte sich zugleich mit der Erfahrung des riesigen, chinesischen Rechtsorganismus, der über Provinzen, Völker und Rassen hinwegreichte, das religiös-metaphysische Karma-Erlebnis. Nun haben in China Amt und Gericht es selten an Belobigungen, Ehrenpforten, öffentlichen Auszeichnungen fehlen lassen; allein ebenso dringt der Chinese, in vielem dem Römer verwandt, auf strenges Recht. Viele wahre und übertreibend-unwahre Geschichten sind darüber im Westen im Umlauf. Auch geht die natürliche Inklination des Rechts, vollends in alter Zeit, zum Strafrechte hin. Das „(von Hunden bewachte oder hundsmäßige) Erdgefängnis,“ wie die Hölle chinesisch-japanisch heißt ist vom „Amt“ schwer zu trennen (Dieses „Amt,“ von dem fast alle diesbezüglichen Erzählungen sprechen, wird zunächst gleichsam olympisch, vom chinesischen Olymp her gesehen). Wenn nun heute noch dem Europäer vor chinesischem Kerker graust, wenn der Anblick der Strafjustiz ihm Schaudern einflößt, wie mag das alles oftmals in alter Zeit gewesen sein! Von der Hölle war es zeitweise nicht viel verschieden. Und man erzählte davon![9]

Das buddhistische Konzept eines „Richters“, sowie von Paradies und Hölle war für Japan neu. Es kam jedoch schon mit den frühesten buddhistischen Lehren nach Japan. Enra ist aber kein „Richter“ im herkömmlichen Sinne, sondern lediglich der Walter des Gesetzes von (karmischer) Ursache und Wirkung, ohne das auch er nicht existiert. Buddhistische Höllen, die in acht Abstufungen existieren, sind immer nur Fegefeuer.[10]

Schon in der um 800 entstandenen Sammlung des Nihon Ryōiki finden sich mehrere Legenden[11] in denen Enra (oder Emma) eine Rolle spielt und Höllenqualen eindrucksvoll geschildert werden.

Ksitigarbha (jp.: Jizō Bosatsu) ein Bodhisattva – seit dem 4. Jahrhundert im Mahāyāna nachweisbar, aber anfangs nicht sehr populär – ist identisch mit Enra. Besonders, basierend auf den Lehren Eshin's (= Genshin, 942-1017), wird er hauptsächlich, aber nicht ausschließlich innerhalb der Tendai- und Shingon-Schulen, mit einer jährlichen Jizō-Beichte verehrt.[12]

Tibetischer Buddhismus

Yama in tibetischer Darstellung

Im tibetisch-buddhistischen Mythos hat der zornvolle Aspekt des Weisheits-Buddha Manjushri Yamantaka Yama unterworfen und ihn zu einem Beschützer des Dharma gemacht. Aufgrund der besonderen Beziehung Tsongkhapas zu Manjuschri ist er in der Gelug-Schule von großer Bedeutung. Seine Gefährtin ist Chamundi.[13] In der Kunst wird Yamantaka gewöhnlich auf einem Ochsen reitend oder stehend gezeigt, der auf Yama trampelt.

Siehe auch

Literatur

  • Anneliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1983, ISBN 3770113470 (10), ISBN 978-3770113477 (13)
  • Hermann Bohner: Legenden aus der Frühzeit des japanischen Buddhismus. (Nihon Ryōiki 日本霊異記); Tōkyō 1934 (OAG)
  • Alex Wayman: Studies in Yama and Māra; in: Indo-Iranian Jnl, Vol III (1959), Nr. 1, S 44-73
  • Gerhard J. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, Knaur, München 1999, Yama
  • Storm, Rachel, Enzyklopädie der östlichen Mythologie, Reichelsheim 2000, Yama

Weblinks

Referenzen

  1. William Edward Soothill und Lewis Hodous: A Dictionary of Chinese Buddhist Terms with Sanskrit and English Equivalents …; London 1937 (Kegan Paul, Trench, Trubner)
  2. vgl. Majjhimanikāya 130:186
  3. Gerhard J. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, Knaur, München 1999, Yama
  4. Storm, Rachel, Enzyklopädie der östlichen Mythologie, Reichelsheim 2000, Yama
  5. Gerhard J. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, Knaur, München 1999, Yama
  6. Soothill, William; Hodous, Louis; A Dictionary of Chinese Buddhist Terms ...; 閻羅王
  7. Gerhard J. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, Knaur, München 1999, Yama
  8. engl.: Gjertson, Donald Edward; A study and translation of the Ming-pao chi: a T'ang Dynasty collection of Buddhist tales; Stanford, Univ., Diss., 1975
  9. Hermann Bohner; Legenden ...; Nihon Ryoiki: Quellen: Legenden aus der Frühzeit des japanischen Buddhismus (Memento vom 4. August 2009 im Internet Archive) (mit ausführlichen klassischen Fundstellenangaben)
  10. Zur "Beschreibung" der Schlimmsten (Avici-Hölle; 阿鼻獄) vgl.: Reischauer, A. K.; Genshin's Ojo Yoshu, Transactions Asiatic Soc Japan II. Ser. (Dec. 1930) S 40-6
  11. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/freenet-homepage.deI, 30 (Hölle detailliert); II, 5, 7, 24, 25; III, 9, 22, 23, 35
  12. Visser, Marianus de; The Bodhisattva Ti-tsang (Jizō) in China and Japan; S 120-
  13. Dharmapala Thangka Centre über Yama


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