Blattform und Sinn des Lebens: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Blattform''' eines [[Blatt (Pflanze)|Blattes]], insbesondere der [[Blatt (Pflanze)#Blattspreite|Blattspreite]], kann sehr vielgestaltig sein und ist für das Erkennen der Arten wichtig. In diesem Artikel werden die vielfältigen Begriffe, die zur Beschreibung der Blattmerkmale und anderer flächiger Strukturen verwendet werden, erläutert.
Die Frage nach dem '''Sinn des Lebens''' beinhaltet die auf einen Zweck gerichtete ([[Teleologie|teleologische]]) Bedeutung des [[Leben]]s im [[Universum]] an sich. Im engeren Sinn erfragt sie die [[Evolution|biologische]] und [[Soziokulturelle Evolution|sozio-kulturelle Evolution]] und insbesondere die Bestimmung des [[Mensch|Homo sapiens]]. Im engsten Sinn forscht sie nach der „Deutung des Verhältnisses, in dem der Mensch zu seiner Welt steht“.<ref>Herbert Frohnhofen zitiert P. Tiedemann, S. 2, These 7 ([http://www.theologie-beitraege.de/sinn.pdf PDF]).</ref>


Für eine grundlegende Beschreibung des Blattes siehe [[Blatt (Pflanze)]].
Sie ist eng verbunden mit den Fragestellungen „Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum sind wir hier auf Erden?“ und weiter: „Wie sollen wir leben, um unseren Daseinszweck zu erfüllen?“ Hierbei wird diskutiert, ob diese durch eine äußere [[Institution]] vorgegeben ist, etwa ein göttliches Gebot, ob ein bestimmtes Verhalten der [[Natur]] entspringt, dass z. B. der Mensch dem Zweck der Fortpflanzung oder der Arterhaltung folgt, oder ob er gefordert ist, autonom ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich einen Lebensweg zu wählen, den er als sinnvoll erachtet.<ref>Volker Gerhardt: Stichwort ''Sinn des Lebens''. In: ''HWPh'', Band 9, 1995.</ref> Sinnvoll erscheint ein Leben dann, wenn es einer idealen [[Wikipedia:Axiologie (Philosophie)|Wertvorstellung]] entspricht.<ref>Friedrich Schleiermacher: ''Über den Wert des Lebens.'' (1792/93, posthum), G. Meckenstock (Hrsg.): ''Kritische Gesamtausgabe.'' Band I/1, de Gruyter, Berlin/New York, S. 391 ff.; William James: ''Is life worth living?'' In: ''The will to believe, and other essays in popular philosophy.'' Longmans, Green & Co., New York 1897.</ref>


== Erläuterungen ==
== Problematik der Fragestellung ==
In Klammern stehen die eingedeutschten Begriffe aus der lateinischen Fachsprache, die in leicht abgewandelter Form vor allem in englischer und anderer fremdsprachlicher Fachliteratur, gelegentlich aber auch in deutschsprachigen Veröffentlichungen verwendet werden. Die Begriffe sind nicht völlig standardisiert und unterliegen zeitlichem Wandel. Ihre Umschreibung weicht von Werk zu Werk leicht ab.
Zumeist wird die Frage nach dem Sinn des Lebens so verstanden, dass nach einem bestimmten [[Zweck]] gefragt wird, dem das Leben dienen soll, oder nach einem bestimmten [[Ziel]], das angestrebt werden soll. Genauso kann nach dem [[Wert (Philosophie)|Wert]], dem [[Nutzen (Wirtschaft)|Nutzen]] oder der [[Bedeutung]] des Lebens gefragt werden. Viele Missverständnisse bei den Versuchen, einen solchen Zweck zu bestimmen, haben ihre Ursache darin, dass versäumt wird, die Begriffe ''Sinn'' und ''Leben'' eindeutig und klar zu [[Definition|definieren]]. Hinzu kommt, dass man bezweifeln kann, ob eine vernünftige Antwort überhaupt möglich ist. [[Günther Anders]] hat dazu geschrieben: „Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?“<ref>Günther Anders: ''Die Antiquiertheit des Menschen.'' Band II, C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-47645-7, Kapitel Die Antiquiertheit des Sinns, S. 369: ''Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution.''.</ref>


=={{Anker|Ansatz an der Sprossachse}} Gliederung nach Stiel und Ansatz an der Sprossachse ==
Ein anderer Autor unterscheidet zuerst die Begriffswelt: ''„[[Sinn (Philosophie)|Sinn]] und Zweck“, das wird oft zusammen gebraucht. Ziel ist fern, Zweck ist nah. Sinn ist tief, Zweck ist flach. Ziel ist erreichbar, Sinn nicht. Sex im Alter ist zwecklos, aber nicht sinnlos. Sinn ist ein Füllstand in einem Gefäß – ein „erfülltes Leben“, sagt man.''<ref>Jürgen Beetz: ''Eine phantastische Reise durch Wissenschaft und Philosophie: Don Quijote und Sancho Pansa im Gespräch'', Kapitel 13: Diskurs über den Sinn des Lebens. Alibri, Aschaffenburg 2012, S. 234.</ref>
=== Unterscheidung nach Stiel ===
* Gestielt (petiolate): Meist besitzt ein Blatt einen Blattstiel (Petiolus), es heißt dann gestielt (petiolat).
* Sitzend (sessile): Besitzt es keinen Stiel, so heißt das Blatt sitzend (sessile).


=== Unterscheidung nach Ansatz an der Sprossachse bei sitzenden Blättern ===
Eine Verständigung über das mit „Lebenssinn“ Gemeinte setzt zunächst eine sprachliche Klärung und Eingrenzung voraus.<ref>Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels: ''Vorab.'' In: dies. (Hrsg.): ''Der Sinn des Lebens.'' 5. Auflage. Dtv, München 2002, S. 14.</ref> „Sinn“ ist ein mehrdeutiger Begriff, er kann entweder als [[Teleologie|teleologischer Sinn]] oder als rein [[Sinn (Semantik)|sprachlicher Begriff]] („Sinn“ als [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Bedeutung]] einer Aussage) aufgefasst werden.<ref>Fredrik Agell: ''Die Frage nach dem Sinn des Lebens: Über Erkenntnis und Kunst im Denken Nietzsches.'' Wilhelm Fink, München 2006, S. 135.</ref> Auch der Begriff „Leben“ muss geklärt werden, denn es kann das „Leben“ als biologisches Phänomen – insbesondere eines Kollektivs höherer Lebewesen (vgl. hierzu [[Anthropisches Prinzip]]) – oder das „Leben“ eines einzelnen Individuums gemeint sein.
[[Datei:Amplexicaul leaves (PSF).png|mini|Stängelumfassender Ansatz]]
Bei den sitzenden Blättern gibt es wieder verschiedene Sonderfälle:
* Stängelumfassend (amplexicaul, clasping): Die Basis der Spreite greift um (fast) den ganzen Stängel, z.B. [[Kohl-Gänsedistel]] (''Sonchus oleraceus'').
* Halbstängelumfassend (semiamplexicaul): Die Basis der Spreite greift etwa um den halben Stängel, z.B. [[Schlafmohn]] (''Papaver somniferum'').
* Durchwachsen (perfoliate): Das Blatt umgibt den durchstoßenden Stängel geschlossen, z.B. das [[Rundblättriges Hasenohr|Rundblättrige Hasenohr]] (''Bupleurum rotundifolium'').
* Verwachsen, scheidig-verwachsen (connate-perfoliate): Zwei gegenständige oder mehrere quirlständige Blätter sind am Grund verbunden, z.B. beim [[Gartengeißblatt]] (''Lonicera caprifolium'').
* Herablaufend (decurrent, winged): Die Spreite setzt sich am Stängel abwärts flügelartig fort, z.B. bei der [[Kleinblütige Königskerze|Kleinblütigen Königskerze]] (''Verbascum thapsus'') oder bei der [[Neuseeländische Warzeneibe|Neuseeländischen Warzeneibe]] ''(Dacrycarpus dacrydioides)'' und bei ''[[Viola primulifolia]]''.
* Reitend, umfassend (equitant): Die Blätter sind ungestielt, mit, zur Sprossachse, rinnen-, röhrenförmig umgebogenem Grund. Das erste umfasst die Sprossachse, die nachfolgenden Blätter umfassen dann jeweils das vorhergehende. Z.B. „Schwertblatt“ der [[Schwertlilien|Iris]].


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== Gründe für die Sinnfrage ==
Sonchus oleraceus1.jpg|Stängelumfassender Blattgrund der Kohl-Gänsedistel (''Sonchus oleraceus'')
Die Fragestellung nach dem Sinn des Lebens ist offenbar nur dem Menschen zu eigen. Schon in der [[Philosophie der Antike|antiken Philosophie]] hat man festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte [[Sprache|sprachbegabte]] [[Vernunft]]- und [[Verstand]]eswesen (''[[zoon logon echon]]'') ist, das die Voraussetzungen für eine [[Selbstbezüglichkeit|selbstbezügliche]] Sinn[[Reflexion (Philosophie)|reflexion]] vorweisen kann.
Papaver somniferum 'Opium poppy' (Papaveraceae) leaves.JPG|Halbstängelumfassender Blattgrund beim Schlafmohn (''Papaver somniferum'')
Bupleurum rotundifolium sl2.jpg|Durchwachsener Blattgrund beim Rundblättrigen Hasenohr (''Bupleurum rotundifolium'')
Растения в Седово 305.jpg|Verwachsene Blätter des Gartengeißblatts (''Lonicera caprifolium'')
Onopordum acanthium-Detail.jpg|Herablaufender Blattgrund bei der Eselsdistel (''Onopordum acanthium'')
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Es kann auch der innere Winkel an der [[Blattachsel]] zur Stängelachse unterschieden werden; spitz < 45°, moderat 45 °C, rechtwinklig 90°C.
Der Mensch als gesellschaftliches Wesen ist mit der Erziehung, Ausbildung, dem Berufsleben usw. stets in Beziehung zu anderen Menschen und wird von klein auf zur Nützlichkeit, zur [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]], zu sinnvollem [[Handeln]], zu einem sinnvollen Leben angehalten, oftmals ohne dieses ausdrücklich als Sinn seines Lebens benannt zu bekommen.


=== Pflanzen mit Blattscheiden / Blatthäutchen ===
Viele Menschen stellen sich die Frage nach dem Sinn des Lebens im [[Alltag]] in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird. Häufig kommt es zu einer existenziellen Sinn[[krise]], wenn Ereignisse nicht mehr in das vorhandene Sinnkonzept integriert werden können: z.&nbsp;B. durch [[Enttäuschung]]en, [[Unglück]]e oder die Anforderungen eines neuen Lebensabschnitts. Die Folge ist oftmals der Beginn oder die Wiederaufnahme der Reflexion über den Lebenssinn, zu denen dann auch Fragen wie die nach dem [[Glück]] oder gar dem Sinn des [[Leid]]ens gehören. Wenn eine Person ein [[kritisches Lebensereignis|kritisches Ereignis]] bewältigt, das zu einem Sinnverlust geführt hatte, findet sie für es häufig auch einen Sinn (s. [[Sinnfindung]]).
Einige Pflanzen vor allem [[Süßgräser|Süß-]] und [[Sauergräser]] besitzen offene oder geschlossene [[Blattscheide]]n (sheathing; open, closed sheath), die den Stängel ein Stück weit umhüllen. Am Übergang zwischen Scheide und Blattspreite kann sich ein [[Blatthäutchen]] ([[Ligula]]) befinden. Auch gibt es welche die eine [[Ochrea]] (Tute) bilden.


=={{Anker|Gliederung der Spreite}} Gliederung nach der Spreitenzusammensetzung und Tiefe der Einschnitte ==
Der [[Tod]] macht das eigene Leben fraglich.
Das Oberblatt besteht aus Stiel (Petiolus) und Spreite (Lamina).
=== Unterteilung in einfaches und zusammengesetztes Blatt ===
Je nach Spreite kann weiters unterschieden werden:
* Einfaches Blatt (unifoliolate): Die [[Blatt (Pflanze)#Morphologische Gliederung|Spreite]] kann unzerteilt sein oder Einschnitte verschiedener Tiefe aufweisen, besteht aus einer wenigstens entlang der Blattspindel ([[Rhachis]]) zusammenhängenden Fläche. Die Teile heißen dann Abschnitte.
* Zusammengesetztes Blatt (compound): Die Spreite ist in mehrere, vollständig voneinander getrennte und gestielte Abschnitte zerteilt. Diese Teile werden – unabhängig von ihrer Größe – [[Blättchen]] oder Fiedern genannt. Die Blättchen setzen an der Blattspindel (Rhachis) an, die der Mittelrippe des einfachen Blattes entspricht.
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Lapo gyslos.jpeg|einfaches, unzerteiltes Blatt der [[Espe|Zitterpappel]]
Folla Roseira 004eue.jpg|zusammengesetztes Blatt der [[Rosen|Rose]]
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=== Tiefe der Einschnitte ===
Viele Menschen, die sich an die [[Psychotherapie]] wenden, betrachten den Sinnverlust als Krankheit und äußern die Hoffnung, ihrem Leben einen neuen Sinn geben zu können.<ref>Harry Stroeken: ''Psychotherapie und der Sinn des Lebens.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 30.</ref> Die Empfindung völliger Sinnlosigkeit des eigenen Daseins, zusammen mit einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ und der inneren Leere, kann auch ein [[Symptom]] einer (schweren) [[Depression]] sein.<ref>[https://www.welt.de/gesundheit/article5562551/Depression-die-Krankheit-mit-dem-Mangel-an-Sinn.html ''Psychologie: Depression – die Krankheit mit dem Mangel an Sinn.''] In: ''Welt online'', abgerufen am 19. Februar 2012</ref>
* Unzerteilt, Vollblatt (ganz, entire, undivided): Die Spreite besitzt keine tieferen Einschnitte. Nur am Rand kann eine Sägung oder Zähnung bestehen.
* Gelappt (-lappig, -lobate): die Einschnitte sind 20 bis 40 % der Spreitenhälfte tief.
* Gespalten (-spaltig, -fid): die Einschnitte sind 40 bis 60 % der Spreitenhälfte tief.
* Geteilt (-teilig, -partite): die Einschnitte sind 60 bis 80 % der Spreitenhälfte tief.<ref name="AbweichungÖsterreichflora" />
* Geschnitten, zerschnitten (-schnittig, -sect): die Einschnitte sind 80 bis 100 % der Spreitenhälfte tief. Auch bei vollständiger Teilung sitzen die Abschnitte der Blattspindel breit an.<ref name="AbweichungÖsterreichflora" />
* Vollständige Trennung (zusammengesetztes Blatt, compound): die Blättchen sitzen mit verschmälertem Grund oder Stiel der Blattspindel an.<ref name="AbweichungÖsterreichflora" />
In den neuen Auflagen der Exkursionsfloren wird die Einschnitttiefe in weniger Abstufungen eingeteilt. In der ''Exkursionsflora von Österreich'' werden unter Verzicht auf „geteilt“ die Begriffe „gelappt“ (25 bis 33 %), „gespalten“ (33 bis 66 %) und „geschnitten“ (66 bis 100 %) verwendet, in Rothmaler (2011) bleibt die Bedeutung von „gespalten“ und „geteilt“ gleich, die Begriffsdefinition von „gelappt“ wird auf 20 bis 50 %, von „geschnitten“ auf 50 bis 100 % Einschnitttiefe erweitert.


In den englischsprachigen Gebieten wird etwas anders unterteilt:
== Die negative Antwort: Das Leben hat "keinen" Sinn oder nur den, den der Mensch selbst ihm gibt ==
* lobed: 1/8 bis 1/4; 12,5 %–25 %
* cleft: 1/4 bis 1/2; 25 %–50 %
* parted: 1/2 bis 3/4; 50 %–75 %
* divided: 3/4 bis 1; 75 %–100 %


=={{Anker| Anordnung der Abschnitte bzw. Blättchen}} Gliederung nach Form und Anordnung der Abschnitte bzw. Blättchen ==
Von atheistischer Seite wird die Frage nach dem Sinn des Lebens zumeist verneint. Man versucht dann höchstesn noch, dem Menschen selbst die Aufgabe zuzuspielen, dem eigene Leben einen Sinn zu geben. Einen höheren Sinn gibt es dabei allerdings nicht...
=== Handförmig ===
Handförmig = palmat: Einschnitte auf einen Punkt, den Blattgrund am Ende des Blattstiels, strahlig gerichtet.
* Einfaches Blatt (simple, unifoliolate); finger- (palmati-) mit wie oben definierten Einschnitttiefen:
** handförmig gelappt (palmatilobate, palmately lobed)
** handförmig gespalten (palmatifid, palmately cleft)
** handförmig geteilt (palmatipartite, palmately parted)
*** costapalmat: handförmig geteilte Blätter, Umriss fächerförmig, ausgeprägte Mittelrippe
** handförmig geschnitten, zerschnitten (palmatisect, palmately divided); Einschnitte bis zum Grund
* Handförmig zusammengesetztes Blatt: gefingert (multifoliolate) (digitate, palmate) (palmately compoud)
** doppelt, dreifach gefingert (bi-, tripalmate):


=== Fiederförmig ===
== Die positive Antort: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst ==
Fiederförmig, fiederig (pinnately, lobed): zweizeilig längs der Blattspindel angeordnet.
* Einfaches Blatt (simple, unifoliolate) (fieder-, pinnati-), mit wie oben definierten Einschnitttiefen: Gelappt, buchtig, fiederlappig; mit durch abgerundete Einschnitte getrennten, ebenfalls abgerundeten Abschnitten.
** fiederlappig (pinnatilobate, pinnately lobed)
** fiederspaltig (pinnatifid, pinnately cleft)
** fiederteilig (pinnatipartit, pinnately parted)
** fiederschnittig (pinnatisect, pinnately divided)
* Leierförmig (lyrate): fiederförmig mit vergrößertem Endabschnitt z.B. [[Barbarakraut]] (''Barbarea vulgaris'').
* Schrotsägeförmig (runcinate): fiederförmig mit dreieckigen, spitzen, zum Blattgrund gerichteten Abschnitten z.B. [[Kuhblume]] (''Taraxacum'').
* Kammförmig (pectinate): regelmäßig fiederförmig mit dicht stehenden, gleich langen, sehr schmalen Abschnitten.
* Eingeschnitten (incised, dissected): Mit tiefen, scharfen, unregelmäßigen Zacken. Blätter, die tief oder mehrfach in viele Abschnitte geschnitten werden.
* Zerschlitzt, zerrissen (laciniate, lacerate): unregelmäßig fiederförmig mit unregelmäßigen und schmalen Abschnitten.


=== Gefiedert ===
Für den religiösen Menschen ist klar, dass das Leben einen höheren Sinn hat. Aber zunächst kennen wir den Sinn nicht. Befragt man sich aber einmal ehrlich, welchen Sinn Gott dem Leben beigemessen haben könnte, vor allem auch unter der Prämisse, dass Gott uns in jeder Hinsicht frei lässt, uns also keinerlei Vorschriften macht, dann kommt man eigentlich immer zu dem Ergebnis, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst is, so der Anthroposoph [[Joachim Stiller]]. Diese Formel kann somit tatsächlich als Kompromissformel dienen, auch über die Grenzen wahrer Spirituelaität hinaus. Das der Sinn des Lebens das Leben selbst ist, wird inzwischen auch von [[Markus Gabriel]] und von [[Richard David Precht]] gesagt. Aber das hat Vorläufer. Bereits in fürherern Zeiten haben sich große spirituelle Lehrer - etwa in Indien - dahingehend ausgesprochen. Im Netz findenden sich zahlreiche Zeugnisse dazu.
Gefiedert (pinnate, unipinnate, pinnately compound), zusammengesetztes Blatt (compound); mit völlig voneinander getrennten Blättchen (Fiedern, leaflets).
* paarig gefiedert (paripinnate, even-pinnate): Es gibt kein Endblättchen, sondern eine Endranke oder Spitze. Die Fiedern müssen nicht gegenständig, die Fiederzahl nicht gerade sein.
** paarig gefiedert mit Endranke (tendril-pinnate):
* unpaarig gefiedert (imparipinnate, odd-pinnate) bzw. fiederschnittig/-teilig/-spaltig/-lappig: Es gibt ein Endblättchen bzw. einen Endabschnitt.
** wechselnd unpaarig gefiedert (alternipinnate): Die Blättchen sind nicht gegenständig.
* zweizählig (bifoliolate, geminate, jugate):
** doppelt zweizählig (bigeminate, bijugate):
** dreifach zweizählig (tergeminate, trijugate):
* dreizählig (gefingert) (ternate, trifoliolate) (ternately compound): mit drei angeordneten Blättchen, z.B. [[Weiß-Klee]] (''Trifolium repens''); ein Teil der Floren unterscheidet zwischen dreizählig gefingerten Blättern (mit gleich lang gestielten Blättchen) (pinnate-ternate) und dreizählig gefiederten Blättern (mit länger gestieltem oder gegliedertem mittlerem Blättchen) (palmate-ternate).
** doppelt dreizählig (biternat) (biternately compound): mit drei angeordneten, erneut dreizähligen Blättchen.
** dreifach dreizählig (triternate):
* vierzählig (quadrifoliolate, tetramerous):
* gefingert: siehe Handförmig
* gescheitelt, in Büscheln, nadelartig (fascicled):
* unterbrochen gefiedert (interrupted pinnate): mit regelmäßig oder unregelmäßig abwechselnden größeren und kleineren Fiedern z.B. [[Gänse-Fingerkraut]] (''Potentilla anserina'').
* Fußförmig (pedate, birdfooth-shaped): Die Blättchen sind fast handförmig angeordnet, gehen aber von einem verbreiterten Blattgrund aus. Wobei die äußeren Blättchen, nahe dem Grund, den nach innen folgenden, abzweigen, z.B. [[Schneerose]]. Gilt sinngemäß auch für die Abschnitte unvollständig zerteilter Blätter.
** fußförmig geschnitten (fiederförmig) (pedatisect, pedately lobed, radiatisect):
** fußförmig zusammengesetzt (pedate compound):
* doppelt bzw. mehrfach gefiedert (bipinnate; twice-pinnate, tripinnate; thrice-pinnate oder decompound): mit ihrerseits wieder gefiederten Fiedern. Die eigenständigen Abschnitte heißen Fiederchen oder Fiedern zweiter, dritter … letzter Ordnung. Gilt sinngemäß auch für unvollständig zerteilte Blätter.
** zweifach gefiedert (geminate, bipartite pinnate): ''[[Calliandra haematocephala]]''
 
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Autumn Horse Chestnut Leaf.jpg|handförmig zusammengesetztes Blatt der [[Gewöhnliche Rosskastanie|Rosskastanie]]
Helleborus niger Leaf.jpg|zusamgesetztes, fußförmiges Blatt der [[Schneerose]]
Folla Roseira 004eue.jpg|unpaarig gefiedertes Blatt der [[Rosen|Rose]]
Aegopodium podagraria1 ies.jpg|doppelt dreizählig gefiedertes Blatt des [[Giersch]]
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=={{Anker|Gestalt der Spreite}} Gliederung nach Gestalt der Spreite ==
[[Datei:Turrillleafshapes.svg|mini|Klassifikation von Blattformen nach [[William Bertram Turrill]]]]
[[Datei:Cussonia nicholsonii, blaar, Burmanbos.jpg|mini|''[[Cussonia nicholsonii]]'' Blätter]]
* Asymmetrisch, ungleich: Die Spreite ist beidseits der Mittelvene in ungleich große Teile geteilt.
* Symmetrisch, gleichseitig: Die Spreite ist beidseits der Mittelvene in zwei etwa gleich große Teile geteilt.
* [[Variegation|Panaschiert]] (variegated): mit weißer (farbiger) Musterung, Flecken, Streifen versehen.
 
* Kreisrund (orbiculate): Die Spreite hat einen kreisförmigen Umriss.
* Halbkreisförmig (semicircular): Die Spreite hat einen halbkreisförmigen Umriss.
* Rundlich (suborbiculate): Die Spreite hat einen annähernd kreisförmigen Umriss und ist etwas (1- bis 1,5-mal) länger als breit.
* Elliptisch (oval<ref name="AbweichungÖsterreichflora" />) (eirund; veraltet): Das Blatt ist 1,5 bis 2,5-mal, und so es ''schmalelliptisch'' (narrowly-elliptic) ist auch bis 3-mal so lang wie breit. Die breiteste Stelle ist in der Mitte.
* Querelliptisch (transverse-elliptic): Die Spreite ist 0,3- bis 0,7-mal so lang wie breit bzw. 1,5- bis 3-mal so breit wie lang. Die breiteste Stelle ist in der Mitte.
* Eiförmig (ovate) (eirund; veraltet): Die Spreite ist 1,5- bis 3-mal so lang wie breit. Die breiteste Stelle ist unterhalb der Mitte. Der Begriff ist weiter unterteilbar in ''breiteiförmig'' (broadly-obovate;  1,5- bis 2-mal so lang wie breit), ''eiförmig im engeren Sinne'' (2- bis 2,5-mal so lang wie breit) und ''schmaleiförmig'' (narrowly-ovate; 2,5- bis 3-mal so lang wie breit). Entsprechendes gilt für die anderen Begriffe mit gleichem Längen-/Breitenverhältnis.
* Verkehrteiförmig (obovate): wie eiförmig, aber die breiteste Stelle ist oberhalb der Mitte.
* Spatelförmig, spatelig (spatulate, unguiculate); (auch obpyriform): Die Spreite besitzt eine abgerundete Spitze, die größte Breite ist im Spitzendrittel. Die Spreite verschmälert sich zum Grund hin mit konkaven, dann geraden Rändern. Die Spreite unterteilt sich im Prinzip in [[Nagel (Botanik)|Nagel]] und [[Platte (Botanik)|Platte]], wie bei einigen Kronblättern.
* Eilanzettlich, eiförmig-lanzettlich (ovate-lanceolate): Die Spreite ist im Grenzbereich zwischen eiförmig und lanzettlich und (3- bis 8-mal) so lang wie breit. Die breiteste Stelle ist unterhalb der Mitte.
* Verkehrteilanzettlich (obovate-lanceolate); Verkehrtlanzettlich (oblanceolate): Die Spreite ist im Grenzbereich zwischen eiförmig und lanzettlich und (3- bis 8-mal) so lang wie breit. Die breiteste Stelle ist oberhalb der Mitte.
* Lanzettlich (lanceolate): Die Spreite ist (3- bis 8-mal) so lang wie breit. Die breiteste Stelle ist in der Mitte. Die Ränder sind bogig gekrümmt und verschmälern sich nach beiden Enden. In fremdsprachigen aber auch in manchen deutschsprachigen Werken wird für diese Blattform der Ausdruck „schmal elliptisch“ verwendet oder von „eilanzettlich“ nicht getrennt. Der Begriff ist weiter unterteilbar in ''breitlanzettlich'' (broadly-lanceolate) (3- bis 4-mal) so lang wie breit, lanzettlich im engeren Sinne (4- bis 5,5-mal so lang wie breit) und ''schmallanzettlich'' (narrowly-lanceolate) (5,5- bis 8-mal) so lang wie breit. Entsprechendes gilt für die anderen Begriffe mit gleichem Längen-/Breitenverhältnis.
* Länglich (oblong): Die Spreite ist (3- bis 8-mal) so lang wie breit. Sie besitzt mehr oder weniger parallele Blattränder mit abgerundeten Ecken.
* Lineallanzettlich (lineal-lanceolate): Die Spreite ist im Grenzbereich zwischen linealisch und lanzettlich und (7- bis 10-mal oder länger) so lang wie breit.
* Linealisch, grasartig, Grasblatt (lineal, linear): Die Spreite ist mindestens (6- bis) 8-mal länger als breit und besitzt parallele Blattränder.
* Bandförmig (flexuous): So bezeichnet man auf und ab gebogene Blätter von Wasserpflanzen mit weicher Beschaffenheit und linealischer, mit parallelen Rändern versehener, relativ breiter Gestalt und (12-mal oder mehr) so lang wie breit.<ref>Christel Kasselmann: ''Aquarienpflanzen.'' S.&nbsp;479.</ref>
* Nadelförmig (acicular, acerose): Die Spreite ist schmal, parallelrandig, starr, mit derber, oft stechender Spitze.
* Pfriemlich (subulate): Die Spreite ist sehr schmal, dreieckig, über (6-mal) so lang wie breit, am Grund am breitesten, in eine feine Spitze verschmälert.
* Dreieckig, keilförmig (triangulate): Die Spreite ist (0,5- bis 6-mal) so lang wie breit und am Grund am breitesten und gegen die Spitze allmählich und geradlinig verschmälert.
* Deltaförmig (deltate): Die Spreite ist dreieckig und so lang wie breit, die Spitze ist am Apex. Wird auch als „deltoid“ bezeichnet, dies ist aber geometrisch unzutreffend.
* Verkehrtdeltaförmig (obdeltate): Die Spreite ist dreieckig und so lang wie breit, die Spitze ist am Blattgrund.
* Verkehrtdreieckig, keilförmig (cuneate, obtriangulate): Die Spreite ist (0,5- bis 6-mal) so lang wie breit und an der Spitze am breitesten und gegen den Grund allmählich und geradlinig oder konvex verschmälert.
* Rhombisch, rautenförmig (rhomboid): Die Spreite hat die Form eines auf der Spitze stehenden Vierecks. Sie ist (1- bis 3-mal) so lang wie breit und ungefähr in der Mitte am breitesten.
* Kellenförmig, [[drachenviereck]]ig, deltoid (trullate): Wie rhombisch, die Spreite ist (1- bis 3-mal) so lang wie breit, aber unterhalb der Mitte am breitesten.
* Verkehrtkellenförmig, -drachenviereckig, -deltoid (obtrullate): Wie rhombisch, die Spreite ist (1- bis 3-mal) so lang wie breit, aber oberhalb der Mitte am breitesten.
* Herzförmig (cordate, cordiform): Die Spreite hat die Form eines [[Herz]]es und ist spitzig, zugespitz, bespitzt bis abgerundet. Eine abgerundete Kerbung oder ein (tieferer) Einschnitt teilt die grundständige Hälfte in zwei breite, nach hinten weisende, abgerundete Lappen. Sie ist in der Bucht gestielt oder sitzt ungestielt an der Achse. Sie ist (1- bis 2-mal) so lang wie breit.
* Verkehrtherzförmig (obcordate): Die Spreite hat an der Spitze eine runde Ausrandung. Sie ist an der Herzspitze gestielt oder sitzt ungestielt an der Achse.
* Nierenförmig (reniform): Die Spreite ist querelliptisch bis rundlich und hat die Form einer [[Niere]]. Eine abgerundete Kerbung oder (tieferer) Einschnitt teilt die grundständige Hälfte in zwei breite, nach hinten weisende, abgerundete Lappen.
* Geigenförmig, eingeschnürt (panduriform, pandurate, fiddle-shaped): Die Spreite ist länglich oder elliptisch und hat in der Mitte oder darunter auf beiden Seiten eine bogenförmige Einschnürung. Der untere Teil ist breiter als der obere.
* Birnenförmig (pyriform); (auch obspatulate): Die Spreite besitzt einen abgerundete Grund, die größte Breite ist im Grunddrittel. Die Spreite verschmälert sich zur Spitze hin mit konkaven, dann konvexen Rändern.
* Schuppenförmig, dachziegelig (scale leaf, imbricate): kurz, breit und meist dem Spross anliegend. [[Zimmertanne]] (''Araucaria heterophylla'')
* Schildförmig (peltate): Der Blattstiel setzt an der Spreitenunterseite an, zentral oder exzentrisch.
* Sichelförmig (falcate): Die Spreite ist sichelförmig gebogen.
* Halbmondförmig (lunate, crescent-shaped); flügelförmig (aliform): Die Spreite ist halbmondförmig geformt, in der Form eines [[Deltasegler]]s, mit zwei langen, abgerundeten, dreieckigen Lappen (Flügeln), die zu einem größeren Dreieck verbunden sind. ''[[Christia vespertilionis]]'', ''[[Passiflora biflora]]''.
* Schwertförmig, Riemenförmig (ensiform)(lorate): Die Blattspreite ist seitlich stark flachgedrückt, mit scharfen Kanten und verjüngend zu einer (schlanken) Spitze; [[Klivie]] (''Clivia miniata'').
* Zungen-, bandförmig (ligulate): [[Zungenblüte|zungenblattförmig]], gurtförmig, schmal mit parallelen Seiten, gerieft und wie abgebissen.
* Fächerförmig (flabellate): Mit fächerförmiger Spreite z.B. [[Ginkgo]] Blätter.
* Spießförmig (hastate, halberd-shaped): Die beiden spitzen, auch gerundeten Seitenlappen am Grund stehen recht- bis stumpfwinkelig (> 110°), auswärts ab.<ref name="Arch" />
* Pfeilförmig (sagittate): Die beiden spitzen, auch gerundeten Seitenlappen am Grund weisen, spitz- bis stumpfwinklig (< 110°) nach hinten.<ref name="Arch">Leaf Architecture Working Group: ''Manual of Leaf Architecture.'' Smithsonian Institution, 1999, ISBN 0-9677554-0-9, [http://www3.geosc.psu.edu/~pdw3/1999_MLA.pdf online] (PDF; 4,1&nbsp;MB), auf geosc.psu.edu, abgerufen am 15. Juni 2017.</ref>
* Verdreht, gewunden, spiralig (twisted, curled, spirally, turbinate, tortuous, helical, helicoidal): Die Spreite ist axial verdreht, gewunden; ''[[Albuca spiralis]]'', ''[[Chrysothamnas viscidiflorus]]''.
* Deformiert, verzerrt (distorted, contorted): Die Spreite ist verkrümmt, runzelig auch verdreht.
 
=={{Anker|Spreitengrund}} Gliederung nach Spreitengrund ==
Der Spreitengrund (Basis) ist das (proximale) Spreitenende am Blattstiel.
* Schief, schräg, (ungleich)seitig (oblique, inequilateral): Der Blattgrund ist asymmetrisch, mit zwei ungleichen Hälften, z.B. [[Berg-Ulme]] (''Ulmus glabra''). ''Halbiert'' (dimidate); wenn eine Spreitenhälfte fast ganz fehlt.
* Gleichseitig (equilateral): Der Blattgrund ist symmetrisch, mit zwei gleiche Hälften.
* Gestutzt (truncate): Die (fast; subtruncate) geraden Spreitenränder treffen senkrecht auf die Mittelrippe.
* Gerundet (rotundate): Die [[Linse (Optik)#Verschiedene Linsenformen|konvex]] gebogenen Spreitenränder treffen senkrecht auf die Mittelrippe.<ref name="Stearn" />
* Verschmälert (attenuate): Die konkav gebogenen Spreitenränder treffen im spitzen Winkel (< 45°) auf die Mittelrippe.
* Zugespitzt (acuminate): Die konkaven Seitenränder treffen spitzwinkling (< 90°) auf die Mittelrippe und bilden eine langgezogene Spitze.
* Keilförmig, keilig (narrowly cuneate): Die geraden oder konvexen Spreitenränder treffen im spitzen Winkel (< 45°) auf die Mittelrippe.
* Spitz (acute, cuneate): Die geraden oder konvexen Seitenränder treffen spitzwinkling (45–90°) auf die Mittelrippe. Die Spitze ist spitzig.
* Rundspitzig (subobtuse, subacute): Die geraden oder konvexen Seitenränder treffen spitzwinkling (45–90°) auf die Mittelrippe. Die Spitze ist knapp abgerundet.
* Stumpf (obtuse): Die geraden oder konvexen Spreitenränder treffen stumpfwinklig (> 90°) auf die Mittelrippe. Die Spitze ist abgerundet oder leicht spitzig.
* Herzförmig (cordate, cordiform): Siehe unter Gestalt der Spreite.
* Nierenförmig (reniform): Siehe unter Gestalt der Spreite.
* Geöhrt, Lappenförmig (auriculate, lobate): wenn der Spreitengrund mit zwei kleinen runden, stumpfen Läppchen oder Anhängseln (Öhrchen) versehen ist z.B. [[Stieleiche]] (''Quercus robur''). Man kann hier noch zwischen der Größe der Läppchen unterscheiden klein, mittel und groß.
* Spießförmig (hastate, halberd-shaped): Die beiden spitzen, auch gerundeten Seitenlappen am Grund stehen recht- bis stumpfwinkelig (> 110°), auswärts ab;<ref name="Arch" /> ''[[Hibiscus laevis]]'', ''[[Polygonum arifolium]]''.
* Pfeilförmig (sagittate): Die beiden spitzen, auch gerundeten Seitenlappen am Grund weisen, spitz- bis stumpfwinklig (< 110°) nach hinten.<ref name="Arch" />
* Atypisch, gelappt (divergent, lobate): Eine Basis mit kurzen, geradlinigen, stumpfwinklig (> 110°), nach außen gerichteten Spitzen, Lappen.
* Umgedreht, resupiniert (resupinate): Der Blattgrund ist (180°) verdreht; [[Inkalilien]] (''Alstroemeria'').
* Kapuzenförmig: (cucullate)(cymbiform): mit kappen-, kahnförmig-rinnigen bis eingerollten Blatträndern am Spreitengrund.
* Komplex: Der Spreitengrund wird durch mehrere, verschiedene Seitenkrümmungen gebildet, die Seitenränder treffen ohne Vertiefung an einem Punkt zusammen.<ref name="Arch" />
 
=={{Anker|Spreitenspitze}} Gliederung nach Spreitenspitze ==
Die Spreitenspitze oder der Apex ist das der Sprossachse abgewandte (distale) Ende der Spreite.
* Gestutzt (truncate): Der Spreitenrand verläuft an der Spitze als (fast) gerade Querlinie und trifft im rechten Winkel auf die Mittelrippe.
* Abgerundet (rotundate, rounded): Der Spreitenrand ist an der Spitze konvex gebogen und trifft im rechten Winkel auf die Mittelrippe.
* Stumpf (obtuse): Die Spreitenränder bilden einen stumpfen Winkel (> 90°) zueinander. Die Spreitenränder sind zur Spitze hin gerade oder [[Krümmung|konvex]]. Die Spitze ist abgerundet oder leicht spitzig.
* Spitz (acute): Die Spreitenränder bilden einen spitzen Winkel (45–90°) zueinander. Die Spreitenränder sind zur Spitze hin gerade oder konvex. Die Spitze ist spitzig.
* Rundspitzig (subobtuse, subacute): Die geraden oder konvexen Seitenränder treffen spitzwinkling (45–90°) auf die Mittelrippe. Die Spitze ist knapp abgerundet.
* Zugespitzt (acuminate): Die Spreitenränder bilden einen spitzen Winkel (< 45°) zueinander. Die Spreitenränder sind zur Spitze hin konkav.
* Bespitzt (apiculate): Die abgerundete Spreitenspitze besitzt eine kleine, flexible, flächige, von der Spreite plötzlich abgesetzte Spitze (l/b > 3:1).
* Kurz-, Feinspitzig (kurzzahnig, höckerspitzig) (cuspidate): mit abgesetzter, kurzer, schmaler, eher steifen Spitze oder Höcker (kürzere [[Träufelspitze]]n).
* Geschwänzt (caudate): mit abgesetztem, langem, schwanzähnlichen Anhängsel an der Spitze (längere Träufelspitzen).
* Stachelspitzig (mucronate): mit kurzer, weicher bis harter, von der austretenden Mittelrippe gebildeten Endborste (l/b 1:1 bis 3:1).
* Feinstachelspitzig (mucronulate): mit sehr kurzer, weicher bis harter, von der austretenden Mittelrippe gebildeten Endborste (l/b ≤ 1:1).
* Grannenspitzig, begrannt (aristate): mit einer langen, geraden, steifen von der austretenden Mittelrippe gebildeten Endborste (l/b > 3:1). Die [[Granne]] kann bei den [[Spelze]]n der Gräser auch aus dem Rücken austreten.
* Dornspitzig (pungent): mit einem stechenden dornähnlichen Spitz.
* Kapuzenförmig: (cucullate) (cymbiform): mit kappen-, kahnförmig-rinnigen bis eingerollten Blatträndern an der Spitze, z.B. [[Zweiblättriger Blaustern]] (''Scilla bifolia'').
* Glashaarig: Mit einem sehr dünnen [[Glashaar]]; ''[[Tortula ruralis]]''.
* Verschmälert (attenuate): Die konkav gebogenen Spreitenränder bilden in spitzen Winkel (< 45°) eine scharfe Spitze.
* Langausgezogen, ''nadelförmig'' oder ''pfriemlich'' (acicular, subulate): Allmählicher Übergang in die Spitze.
* Wickelförmig (cirrhose, cirrhous) (tendrillar): Mit einem dünnen, spiralförmigen, flexiblen Wickel; [[Ruhmeskrone]] (''Gloriosa superba'').
* Hakig (uncinate, circumflex): Mit einem Haken an der Spitze.
* Abgebissen (pre(a)morse, bitten): abrupt, unregelmäßig gestutzt, wie abgebissen, abgebrochen.
* Stachelig (aculeate, spiny, spinose, bristle-tipped): Mit kleinen, steifen Stacheln am Blattrand, auch an der Spitze, auch mit Haken (uncinate); ''[[Mahonia aquifolium]]'', ''[[Berberis koreana]]'', [[Stechpalmen]] (''Ilex'').
* Spaltig, Gekerbt, Gebuchtet, es kann auch ungleich (oblique) sein.
** Zwei-, Dreilappig, -spitzig (bi-, trifid, bi-, tridentate): Mit zwei oder drei Lappen, Spitzen.
** Gespalten (notched): Mit einem Spalt (1/4–1/2 l) an der Spitze, in runde oder geradlinige Lappen geteilt, Seitenränder konvex oder gerade..
** Geteilt, gelappt (cleft, lobed): Mit einer Einbuchtung (1/4–1/2 l) an der Spitze, in runde oder geradlinige Lappen geteilt, Seitenränder konvex oder gerade.
** Verkehrtherzförmig (obcordate): Mit einer kleinen (1/10–1/4 l), abgerundeten Einbuchtung an der Spitze, Seitenränder konvex oder gerade.
** Ausgerandet (emarginate): Mit einer sehr kleinen (1/20–1/10 l), abgerundeten Einbuchtung an der Spitze, Seitenränder konvex oder gerade.
** Eingebuchtet (retuse): Mit einer ganz kleinen (1/100 bis 1/20 l), abgerundeten Einbuchtung an der Spitze, Seitenränder konvex.
* Atypisch (divergent): Die beiden spitzen, auch gerundeten Seitenlappen am Apex stehen stumpfwinkelig, auswärts ab (bi,-trifid; auch mit Mittellappen); ''[[Passiflora citrina]]'', [[Tulpenbaum]] (''Liriodendron tulipifera'').
* Aufgerollt (circinate): Die Spreitenspitze ist aufgerollt.
* Umgerollt, zurückgerollt (revolute): Die Spreitenspitze ist zur Unterseite hin eingerollt.
* Eingerollt (involute): Die Spreitenspitze ist zur Oberseite hin eingerollt.
* Umgebogen (recurved): Die Spreitenspitze ist zur Unterseite hin umgebogen.
* Eingebogen (incurved): Die Spreitenspitze ist zur Oberseite hin umgebogen.
* Komplex: Der Apexbereich wird durch mehrere, verschiedene Seitenkrümmungen gebildet, die Seitenränder treffen ohne Vertiefung an einem Punkt zusammen.<ref name="Arch" />
 
=={{Anker|Spreitenrand}} Gliederung nach Spreitenrand ==
[[Datei:Bladrande.JPG|mini|Blattrand: A ganzrandig, B bewimpert, C-E gesägt, F doppelt gesägt, G gezähnt, H gekerbt, I stachelspitzig gezähnt, J zerschlitzt]]
* Ganzrandig (entire): mit ungezähntem Rand, ohne Einschnitte.
* Gesägt (serrate): Zwischen den spitzen Vorsprüngen (Zähne) befinden sich spitze Einschnitte.
** Doppelt gesägt (biserrate, doubly, double serrate): mit ihrerseits gesägten Sägezähnen. Mit regelmäßig oder unregelmäßig, abwechselnden größeren und kleinen Sägezähnen.<ref name="AbweichungÖsterreichflora" />
** Vorwärts gesägt (forward-pointing, forth-serrated, antrorse): Sägezähne weisen zur Spreitenspitze. Die englischen Bezeichnungen für ''gesägt'' (serrate) und ''gekerbt'' (crenate) sind immer vorwärts gemeint.
** Abstehend, gerade gesägt (straight-serrated, saw-toothed) (in manchen, v.a. fremdsprachlichen Werken „gezähnt“; ''dentate'' genannt): Sägezähne stehen gerade ab.
** Rückwärts gesägt (backward-pointing, back, retro-serrated, retrorse): Sägezähne weisen zum Spreitengrund.
** Feingesägt (serrulate): mit kleinen Sägezähnen in gleichmäßigem Abstand.
** Grobgesägt (coarsley serrated): mit großen Sägezähnen.
** Entfernt gesägt (distantly, remotely-serrated): mit entfernt voneinander stehenden Sägezähnen.
* Gekerbt (crenate): Zwischen den abgerundeten Vorsprüngen (Kerbzähnen) liegen spitze Einschnitte.
* Feingekerbt (crenulate): mit kleinen Kerbzähnen.
* Rundgezahnt, stumpfgezahnt, kreneliert (scalopped, broad-crenate): Mit breiten, runden Zähnen, Läppchen; [[Gundermann]] (''Glechoma hederacea''), [[Echte Betonie]] (''Betonica officinalis''), Schwedischer Efeu (''[[Plectranthus verticillatus]]'').
* Grobgekerbt (cleft, notched): mit tieferen Kerbzähnen.
* Gezähnt (dentate): zwischen den gerade abstehenden, spitzigen oder leicht abgestumpften Zähnen liegen abgerundete oder gerade Einschnitte; mit gleichen Unterteilungen wie gesägt.
* Spitziggezähnt, -gesägt (spinose-dentate, -serrate): mit kleinen Spitzen auf den Zähnen.
* Gezähnelt (denticulate): mit sehr kleinen Zähnchen.
* Geschweift, seichtbuchtig (distantly shallowly-sinuate, dentately): Flache, runde oder spitze Vorsprünge wechseln mit weitbogigen Einschnitten ab, z.B. ''[[Brachyglottis repanda]]''.
* Gefranst, fransig (fimbriate, fringed): Die Spreitenränder sind fransig, mit (un)regelmäßig, langen, schmalen fädlichen Spitzen.
* Fadentragend (filiferous): Die Spreite hat lange, abstehende Fäden wie bei der [[Kalifornische Washingtonpalme|Kalifornischen Washingtonpalme]] (''Washingtonia filifera'') oder der ''[[Agave filifera]]''.
* Gewimpert (ciliate): mit abstehenden Haaren am Blattrand.
* Feingewimpert (ciliolate): mit ganz feinen abstehenden Härchen am Blattrand.
* Vor-, rückwärts-rauh (ciliate, ciliolate, antrorse, retrorse bristly, prickly, scabrous): mit winzigen, steifen (hackigen) Härchen besetzt, daher beim Vor- Rückwärtswärtsstreichen sich rauh anfühlend.  [[Sumpf-Labkraut]] (''Galium palustre''),  [[Kletten-Labkraut]] (''Galium aparine'')
* Abgebissen (pre(a)morse, bitten): abrupt, unregelmäßig gestutzt, wie abgebissen, abgebrochen.
* Wellig, gewellt (undulate, corrugated): mit dreidimensionalen Wellen, im Gegensatz dazu; flache, zweidimensionale Wellen werden als „gebuchtet“ (sinuate) bezeichnet. [[Rotbuche]] (''Fagus sylvatica'')
* Gebuchtet, buchtiggezähnt (sinuate): gewellte Ränder, [[sinuskurve]]nförmig, mit flachen, gerundeten Zähnen und Buchten.
* Ausgeschweift, feingewellt (repand): mit kleineren, flachen, dreidimensionalen Wellen; ''[[Berchemia scandens]]''.
* Kraus, gekräuselt (crispate): stark und unregelmäßig gewellt; [[Petersilie]].
* Knorpelrandig (cartilaginous): mit verdicktem, meist bleichem Rand; [[Aurikel]] (''Primula auricula'').
* Genagt (erose): Die Seiten sind fein, unregelmäßig gezackt, gekerbt, wie abgenagt, abgebrochen.
* Stachelig (aculeate, spiny, spinose, bristle-tipped, spinescent): mit kleinen, steifen Stacheln am Blattrand, auch mit Haken (uncinate).
* Gerafft, gefältelt (rüschig) (ruffled, frilly): Die Spreitenränder sind zusammengerafft, -gefältelt.
* Eingeschnitten (incised): Mit tiefen, scharfen, unregelmäßigen Zacken.
* Zerschlitzt, zerrissen (laciniate, lacerate): unregelmäßig fiederförmig mit unregelmäßigen und schmalen Abschnitten.
* Kammförmig (pectinate): regelmäßig fiederförmig mit dicht stehenden, gleich langen, sehr schmalen Abschnitten.
* Haarspitzig (hirsute, hispid): mit einem Haar ([[Trichom]]) an den Spitzen der Zähne.
* Drüsenspitzig (glandular): mit Drüsen besetzten Zähne; ''[[Ceanothus tomentosus]]''.
 
=={{Anker|Spreitenquerschnitt}} Gliederung nach Spreitenquerschnitt ==
* Gerade (plane): Der Querschnitt ist annähernd gerade.
* Umgerollt, zurückgerollt (revolute): Der Spreitenrand ist zur Unterseite hin eingerollt.
* Eingerollt (involute): Der Spreitenrand ist zur Oberseite hin eingerollt.
* Umgebogen (recurved): Der Spreitenrand ist zur Unterseite hin umgebogen.
* Eingebogen (incurved): Der Spreitenrand ist zur Oberseite hin umgebogen.
* Gerollt (convolute): Die Spreite ist vollständig längs gerollt.
{{Siehe auch|Rollblatt}}
* Hochgebogen (bend-, tipped up,): Die Spreitenränder sind etwa gerade hochgebogen.
* Muschelförmig, löffelförmig (conchiform) (spoon-shaped, [[Cochlear (Löffel)|cochlear]]): Die Spreitenhälften sind hochgebogen, so dass sich eine Schale oder Löffel ergibt.
* Zerknautscht, knittrig (crumpled, crinkled): Das Blatt ist zerknautscht, knittrig; [[Gartensalat]] (''Lactuca sativa''), [[Gemüsekohl]] (''Brassica oleracea'').
* Kuppenförmig, abaxial konkav (cupuliform, cup-shape, saddle-shape): Die Spreite ist zur Oberseite hin konvex gebogen.
* Eingefaltet, gefalzt (conduplicate): Längs der Mittelrippe nach oben geklappt. Der Querschnitt ist deutlich V-förmig.
* Gefaltet (plicate, pleated)(induplicate, reduplicate): Die einzelnen Blättchen oder Blätter sind parallel gefaltet, wie z.B. ein Fächer – Palmblätter oder längs wie beim [[Weißer Germer|Weißen Germer]] (''Veratrum album'') und bei ''[[Wachendorfia thyrsiflora]]''.
* Rinnenförmig, rinnig (channelled, canaliculate; keeled, carinate): Der Querschnitt ist U- bis V-förmig.
* Gekielt (carinat): Die Spreite besitzt auf der Unterseite eine kantige Längsleiste, die meist aus der verdickten Mittelrippe besteht. Bei Gras[[spelze]]n genügt ein gewinkelter Rücken.
* Rohrförmig, röhrig (tubular); Der Querschnitt ist rohrförmig, innen hohl. ''Röhrige Affodill'' (''Asphodelus fistulosus''), ''Schnittlauch'' (''Allium schoenoprasum'')
* Kahnförmig, bootförmig, wannenförmig, abaxial konvex (cymbiform): Gekielt mit nach oben gewölbten Seitenhälften, im Querschnitt U- bis V-förmig, mit zusammengezogener Spitze.
* Wellig, längsfaltig (undulate/repand): Mit einem welligen Querschnitt.
* Übergerollt (supervolute): Die eine Blattseite umrollt ein anderes, zusammengerolltes Blatt, die andere Blattseite rollt sich darüber, wenn sie oberhalb des Bodenniveaus erscheinen; ''[[Glanthus elwesii]]''.
* Hängend (dropped, flaccid): Wenn z.B. bei schildförmigen Blättern die Lamina zu allen Seiten herabhängt.
 
== Riefung ==
Wenn im Querschnitt der Blattspreite deutliche Täler (Rillen, Furchen) und Berge (Rippen) zu erkennen sind, bezeichnet man die Spreite als gerieft (striation). Im Allgemeinen ist die Riefung gleichmäßig.
* glatt bzw. beinahe glatt (smooth, plane) z.B. ''[[Briza media]]''.
* glatt mit Doppelrille (Skispur-, Schienenblatt)(smooth with tramline) in der Mitte z.B. die meisten Arten der Gattungen [[Rispengräser|Poa]], [[Wiesenhafer]] (''Helictotrichon''), [[Schwaden]] (''Glyceria'').
* schwach bzw. flach gerieft (slightly striated): Rippen breiter als hoch
* deutlich gerieft (clearly striated): Rippen etwa gleich breit wie hoch z.B. die meisten Arten der Gattung ''[[Agrostis]]''.
* sehr stark gerieft (extremely striated): Rippen höher als breit z.B. ''[[Deschampsia cespitosa]]'', ''[[Festuca rubra]]''.
* einen längs verlaufenden, hellen bis weißlichen Mittelstreifen (white central strip); [[Hühnerhirse]] (''Echinochloa crus-galli'') oder [[Haarästige Rispenhirse]] (''Panicum capillare'').
* Unregelmäßig gerieft (unequal striated): Die Rippen sind ganz unterschiedlich breit.
 
== Oberflächenbeschaffenheit ==
* Riefen (striate): siehe oben
* Löchrig (fenestrate, perforated): kleine Löcher sind in der Blattspreite [[köstliches Fensterblatt]] (''Monstera deliciosa'').
* Gepunktet, getüpfelt, punktiert (punctate): mit winzigen Punkten oder kleinen Dellen, Löchern.
* Papillös (papillose): mit kleinen warzenähnlichen Erhebungen.
* Warzig, verrukös (tuberculate, verrucose): mit Warzen, Knötchen bedeckt.
* Runzelig (rugose, wrinkled): netzartig, irregulär knitterig.
* Blasig (bullate): mit kleinen Blasen.
* Kopfsteinartig (cobblestone, torose, knobbed, knopped, tortoise):
* Gekaut (ruminate, chewed): grob uneben, sehr stark knittrig, wie gekaut.
* Querwellen, hügelig (cross bumps, bumpily): Mit hügeligen Erhebungen auf der Blattoberseite ''[[Poa annua]]'' oder ''[[Dactylis glomerata]]''.
 
== Gliederung nach Biegung ==
* (recurved): Mit einer auswärts nach unten gebogenen Spitze.
* (cernuous): Mit einer auswärts abnickenden Spitze.
* (squarrose): Mit einer rechtwinkligen, abwärts, auswärts Biegung der Spitzen.
* (incurved): Mit einer kurvig nach oben gebogenen Spitze.
* (flexuous): Band-, wellenförmig gebogen.
 
=={{Anker|Dreidimensionale Form des Blattes}} Gliederung nach dreidimensionaler Form des Blattes ==
Laubblätter sind nicht immer flächig gestaltet, sondern können in vielen Formen auftreten.
* Kugelig (globose): [[kugel]]förmig.
* Eiförmig (ovoid): ähnlich einem [[Ovoid|Ei]], d.h. unten breiter als oben.
* Birnenförmig (pyriform, auch piriform): gegen den Grund (Stiel) zu stark verschmälert.
* Ellipsoidal ([[ellipsoid]], [[Rotationsellipsoid|spheroid]])(oblate, prolate): eine dreidimensionale [[Ellipsoid|Ellipse]].
* Walzlich, [[Zylinder (Geometrie)|zylindrisch]], drehrund (terete): mit rundem, gleichbleibendem Querschnitt.
* Röhrig (fistulose): schmal zylindrisch und hohl.
* Spindelförmig (fusiform): gegen beide Enden zu verschmälert ''[[Austrocylindropuntia subulata]]''.
* Borstenförmig, borstlich (setiform): mindestens (20-mal) so lang wie breit, gleich dick und steif, mit einem Durchmesser von (0,8 bis 1,5&nbsp;mm). Im Querschnitt zylindrisch oder mit Rinne. [[Borstgras]] (''Nardus stricta'')
* Fadenförmig, fädlich (filiform): wie oben, aber nicht steif, mit einem Durchmesser von (0,5 bis 0,8&nbsp;mm).
* Haarförmig (filamentous): wie oben, aber nicht steif, mit einem Durchmesser von unter (0,5&nbsp;mm).
* Binsenförmig, binsenartig (junciform): lang, schmal und stielrund, ohne Rinne.
 
== Gliederung nach Fläche der Spreite ==
Nach [[Christen Raunkiær]], Webb:<ref>L. J. Webb: ''A physiognomic classification of Australian rain forests.'' In: ''Journal of Ecology.'' 47(3), 1959, S.&nbsp;551–570, {{doi|10.2307/2257290}}.</ref><ref>Geoff Williams, Paul Adam: ''The Flowering of Australia's Rainforests.'' Csiro, 2010, ISBN 978-0-643-10187-6, S.&nbsp;36.</ref>
* leptophyll: < 25 mm<sup>2</sup>
* nanophyll: 25–225 mm<sup>2</sup>; l = < 2,5 cm
* microphyll: 225–2,025 mm<sup>2</sup>; l =  2.5–7.5 cm
* notophyll: 2,025–4,500 mm<sup>2</sup>; l = 7.5–12.5 cm
* mesophyll: 4,500–18,225 mm<sup>2</sup>; l =  12.5–25 cm
* macrophyll: 18,225–164,025 mm<sup>2</sup>; l = > 25 cm
* megaphyll: >164,025 mm<sup>2</sup>
 
Es werden von anderen Autoren auch etwas abweichenden Masse und Subklassen angegeben.<ref>Eddy van der Maarel, Janet Franklin: ''Vegetation Ecology.'' 2nd Edition, Wiley, 2013, ISBN 978-1-4443-3888-1, S.&nbsp;388, {{Google Buch| BuchID=bY_VpioznAAC| Seite=PT388}}.</ref><ref>M. Ingrouille: ''Diversity and Evolution of Land Plants.'' Chapman & Hall, 1992, 1995, ISBN 0-412-44230-2, S.&nbsp;260, {{Google Buch| BuchID=JwfwCAAAQBAJ| Seite=260}}.</ref>
 
== Sonstige Merkmale ==
* Als [[Domatium|Domatien]] werden in der Botanik Pflanzenteile  (z.B. ein Hohlraum, ein Haarbüschel) bezeichnet, die Tieren, meist Insekten, Wohnraum bieten.
* Als [[Blatthäutchen]] (Ligula) bezeichnet man bei Pflanzen mit [[Blattscheide]]n ein Anhängsel an der Übergangsstelle von Scheide und [[Blattspreite|Spreitenoberseite]].
* [[Blattnarbe]]n entstehen auf den Trieben von ausdauernden Pflanzen nach dem Abfall der Blätter.
* [[Hydathode]]n oder Wasserspalten sind wasserabscheidende [[Drüse]]n, die häufig an Blattspitzen, an Zähnchen des Blattrandes oder am Ende großer Blattadern liegen.
* [[Phyllodium|Phyllodien]] sind blattartig verbreiterte Blattstiele, welche die Assimilationsfunktion der Blattspreite übernehmen, während letztere rückgebildet ist.
* [[Pulvinus]] sind verdickte Stellen (Blattgelenke) in den Stielen oder an der Basis der Fiedern von Pflanzenblättern
 
=== Konsistenz ===
Unter „Konsistenz“ versteht man die Art und Weise, wie sich ein Blatt beim Anfassen und Bewegen anfühlt. Man unterscheidet zwischen:<ref>B. Rollet, Ch. Högermann, Ingrid Roth: ''Stratification of tropical forests as seen in leaf structure.'' Teil 2, Kluwer Academic, 1990, ISBN 978-94-010-7335-6, S.&nbsp;46.</ref>
* Unauffällig (inconspicuous)
* Schlaff, weich (limp, soft): wenn man leicht gegen die Spitze der Spreite drückt, knickt sie wenige Millimeter unterhalb der Spitze ab z.B. ''[[Poa pratensis]]'', ''[[Milium effusum]]''.
* Extrem weich (very soft):
* Steif und derb (stiff and firm): wenn man leicht gegen die Spitze der Spreite drückt, knickt sie erst ca.&nbsp;zwei Zentimeter unterhalb der Spitze ab z.B. ''[[Sesleria caerulea]]'', ''[[Calamagrostis epigejos]]'', ''[[Phragmites australis]]''.
* Lederig (leathery):
* Wie Leder (coriaceous), leicht brüchig (like leather, slightly breakable):
* Papieriger Klang:
* Metallischer Klang:
* Sehr fibrös (very fibrous): Palmblätter
* Sukkulent, saftreich:
* Krautartig (herbaceous): schwache, wässerige Struktur
 
=== Griff ===
Unter „Griff“ versteht man die Art und Weise, wie sich ein Blatt beim Anfassen und Darüberstreichen anfühlt. Man unterscheidet zwischen:
* Unauffällig (inconspicuous)
* Glatt (glabous subglabrous):
* Fettig-seifig (oleaginous-soapy) z.B. ''[[Briza media]]''
* Rau, aufwärts rau bzw. abwärts rau (rough, scabrid) z.B. ''[[Deschampsia cespitosa]]''.
* Seidig (silky): mit seidigen Trichomen
* Klebrig (viscid, glutinous): mit klebriger Oberfläche
* Sandig (scabrous, scaberulous):
* Borstig (bristly, hirsute):
* Schuppig (lepidote):
* Stachelig (muricate, prickly):
* Gepunktet, getüpfelt, punktiert (punctate):  mit winzigen Punkten oder kleinen Dellen, Löchern.
* Papillös (papillose): mit kleinen warzenähnlichen Erhebungen.
* Warzig, verrukös (tuberculate, verrucose): mit Warzen, Knötchen bedeckt.
* Blasig (bullate):
* Runzlig (rugose):
* Kopfsteinartig (cobblestone, torose, knobbed, tortoise):
* Geriffelt (striate):
* Mehlig, schorfig (farinaceous, scurfy): bedeckt mit mehlartigem Pulver oder kleinen Partikeln.
* Behaart (pubescent):
* Schleimig (slimy, mucous):
 
== Blattanatomietyp ==
Bei der Einschätzung der Blattanatomie und generell des Wasser- und Gaswechsels werden neben der Blattstruktur wie Stomata pro Fläche, Leitbündel pro Fläche, Art der Kutikula, Behaarungen usw. auch Merkmale der Wurzel mit berücksichtigt. Mögliche Zustände oder Ausformungen:<ref>Stefan Klotz & Ingolf Kühn: ''Blattmerkmale.'' In: Bundesamt für Naturschutz, Bonn: ''Schriftenreihe für Vegetationskunde.'' H. 38, 2002, S.&nbsp;119–126, [http://www2.ufz.de/biolflor/info/blattmerkmale.pdf online] (PDF; 235&nbsp;kB).</ref>
* hydromorph – grüne Organe sind an Gasaustausch im Wasser angepasst.
* blattsukkulent – mit Wasserspeichern in den Blättern sowie dicker Epidermis und Kutikula.
* helomorph – mit lufterfüllten Räumen in der Wurzelrinde durch die der Gasaustausch verbesser wird; eine Anpassung an Sauerstoffmangel im Sumpfboden. Blätter mit vielen Stomata und Leitbündeln pro Fläche.
* mesomorph – ohne Besonderheiten, zwischen skleromorph, xeromorph und hygromorph stehend.
* skleromorph, xeromorph – versteift, derb-ledrig, wachsig und saftarm, meist klein, sowie mit dicklicher Epidermis und Kutikula, aber auch mit Einrichtungen zur Förderung der Wassernachlieferung bei guter Wasserversorgung.
* hygromorph – zart gebaut, großflächig, dünn, saftreich und reich an Interzellularräumen. Blätter der [[Schattenpflanze|Schatten]]- und Halbschattenpflanzen, bei Bäumen mit hohem Wasserbedarf und ausgeprägter Transpiration. Diese Arten sind an relativ hohe Luftfeuchtigkeit gebunden, feuchte bis nasse Standorte. Die Kutikula und die Epidermis sind schwach entwickelt, helomorelt und dünn. Ebenso ist die Zahl der Spaltöffnungen sehr klein.
 
== Blattausdauer ==
* vorsommergrün (spring green)
* sommergrün, wechselgrün (summer green)
* überwinternd grün, halbimmergrüne (overwintering green)
* immergrün (persistent green)
 
== Lichtlage ==
Es gibt auch eine Einteilung der Blattstellungen zum Licht, die Lichtlage; ''Blatt[[heliotropismus]]'', ''Plagio[[phototropismus]]'', sie richten sich in einem Winkel zur Lichtrichtung aus.<ref>Oscar Drude: ''Die Ökologie der Pflanzen.'' Vieweg, 1913, [http://digisrv-1.biblio.etc.tu-bs.de/dfg-files/00052191/2304-3743.pdf online] (PDF; 33,5&nbsp;MB).</ref><ref>Katharina Munk (Hrsg.): ''Botanik.'' Thieme, 2009, ISBN 978-3-13-144851-4, S.&nbsp;432.</ref>
* aphototrop, apophotometrisch; werden vom Licht nicht beeinflusst.
* dysphototrop; Ausrichtung der Ebene der Lamina ''nicht-senkrecht'' aber anders auf einfallendes Licht.
* spirophototrop; spiralige Ausrichtung der Blätter, dass die größte Lichtfülle auf die Sprossachse gerichtet ist.
* diaphototrop, transversalphototrop; Ausrichtung der Ebene der Lamina senkrecht auf einfallendes Licht, mit Drehung am Blattgrund.
* euphototrop, euphotometrisch, transversalphototrop; Ausrichtung der Ebene der Lamina senkrecht auf einfallendes Licht, selbständige Drehung am Blattstiel.
* paraphototrope, panphotometrisch; Ausrichtung der Ebene der Lamina parallel auf einfallendes Licht. Blätter, die sich so stellen um das Maximum des diffusen Lichtes zu erhalten.
* photokinetisch; mit lichtreizbaren Blättern
 
Die Blätter der [[Sonnenpflanzen|Lichtpflanzen]] sind in der Regel dicker, kleiner und in spitzeren, steileren Winkel ausgerichtet als die horizontalen, dünneren, größeren der [[Schattenpflanze]]n. Dies sorgt auch dafür, dass die anderen, weiter unten wachsenden genug Licht bekommen. Die Photosyntheskapazität ist auch höher als bei den Schattenpflanzen.<ref>Michael Begon,Robert W. Howarth,Colin R. Townsend: ''Ökologie.'' 3. Auflage, Springer, 2017, ISBN 978-3-662-49906-1, S.&nbsp;88.</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Blattform}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Lexikon der Biologie.'' Band 3, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0328-6, S. 1–9.
* Jürgen August Alt: ''Wenn Sinn knapp wird. Über das gelingende Leben in einer entzauberten Welt.'' Campus, Frankfurt am Main / Wien 1997, ISBN 3-593-35684-8. <small>(Diskussion verschiedener historischer und moderner Sinnangebote)</small>
* Christel Kasselmann: ''Aquarienpflanzen.'' 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Ulmer Verlag, 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 479–483 (zu Blattformen, Blattstellung und Blattrandformen).
* Johanna J. Danis: ''Sinnführung.'' Vorträge Dezember 1997 – Mai 1999, Edition Psychosymbolik, München 2000, ISBN 3-925350-74-8.
* Konrad Lauber, Gerhart Wagner: ''Bestimmungsschlüssel zur Flora Helvetica.'' Mit Zeichnungen von André Michel. 4. Auflage, Paul Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 2007, ISBN 978-3-258-07240-1.
* Viktor Frankl: ''Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk.'' 17. Auflage. Piper, München 2004, ISBN 3-492-20289-6 (Die Logotherapie beschäftigt sich besonders mit der Sinnfrage).
* Michael G. Simpson: ''Plant Systematics.'' Academic Press, 2006, ISBN 978-0-12-644460-5.
* Terry Eagleton: ''Der Sinn des Lebens.'' Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-550-08720-2.
* Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): ''Der Sinn des Lebens.'' 5. Auflage. dtv, München 2002, ISBN 3-423-30744-7. (Hervorragende Zusammenstellung wichtiger Quellentexte)
* Hartmut Gese: ''Die Frage nach dem Lebenssinn. Hiob und die Folgen.'' In: ''Alttestamentliche Studien.'' Mohr, Tübingen 1991, S. 170–188, ISBN 3-16-145699-8 (Pp) / ISBN 3-16-145739-0 (Gb).
* Bernulf Kanitscheider: ''Auf der Suche nach dem Sinn.'' Insel-Taschenbuch, Frankfurt am Main / Leipzig 1995, ISBN 3-458-33448-3.
* Peter Lauster: ''Der Sinn des Lebens.'' Econ, Düsseldorf, u.&nbsp;a. 1991, ISBN 3-430-15911-3.
* Horst-Joachim Rahn: ''Zum Sinn des Lebens. ''Windmühle, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86451-005-2
* Hans Reiner: ''Der Sinn unseres Daseins. Herausgegeben und bearbeitet von Norbert Huppertz. ''Pais, Oberried 2004, ISBN 978-3-931992-21-7.
* Manfred Spitzer: ''Vom Sinn des Lebens: Wege statt Werke.'' Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2563-8.
* Pirmin Stekeler-Weithofer: ''Sinn (Grundthemen Philosophie).'' de Gruyter, Berlin / Boston 2011, ISBN 978-3-11-025415-0.
* Paul Tiedemann: ''Über den Sinn des Lebens. Die perspektivische Lebensform.'' WBG, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-12030-2 (Systematisierung verschiedener Typen von Sinnkonzepten).
* Reinhard Lauth: ''Der Sinn des Daseins'', Jerrentrup, München 2002, ISBN 3-935990-02-2 (Facsimile der Habilitationsschrift Universität München [1948], 381 Seiten).
* Tatjana Schnell: ''Psychologie des Lebenssinns''. Springer 2016, ISBN 978-3-662-48921-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://mitglied.lycos.de/sinndeslebens/Resultate/Konkretes/Konkretes.htm Zusammenfassungen (Epochen, Strömungen), die einen allerersten Überblick für Einsteiger bieten können (Schulprojekt)]
* [http://www.sinnforschung.org/ Ergebnisse aus der empirischen Forschung zur Sinnfrage.] Universität Innsbruck
* Christian Thies: [http://www.uni-rostock.de/fakult/philfak/fkw/iph/thies/Sinn.html ''Denn jeder sucht ein All. Vom Sinn des Lebens.''] Reclam-Verlag Leipzig 2003, ISBN 3-379-20048-4.
* Herbert Frohnhofen: [http://www.theologie-beitraege.de/sinn.pdf ''Der christliche Glaube und die Sinnfrage.''] In: ''theologie-beitraege.de'' (PDF-Datei; 124&nbsp;kB)
* [http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4458526 ''Der Sinn des Lebens – Philosophie einer unendlichen Sehnsucht.''] Bayern 2-Beitrag in der ARD-Mediathek, 2. Dezember 2009
* Klaus-Peter Pfeiffer: [http://d-nb.info/96845738x/34 „Sinn des Lebens“.] Systematische Überlegungen im Ausgang von Robert Reininger, Diss. Bonn 2001


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references />
<ref name="AbweichungÖsterreichflora">Die Definition dieses Begriffes weicht in Fischer et al. 2005 und 2008, Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol ab.</ref>
 
<ref name="Stearn">William Thomas Stearn: ''Botanical Latin. History, Grammar, Syntax, Terminology and Vocabulary.'' 3. überarbeitete Auflage. David & Charles, Newton Abbot / London / North Pomfret VT 1983, ISBN 0-7153-8548-8, ''Descriptive Terminology'', S. 311–357.</ref>
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</references>


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Version vom 8. September 2020, 02:21 Uhr

Die Frage nach dem Sinn des Lebens beinhaltet die auf einen Zweck gerichtete (teleologische) Bedeutung des Lebens im Universum an sich. Im engeren Sinn erfragt sie die biologische und sozio-kulturelle Evolution und insbesondere die Bestimmung des Homo sapiens. Im engsten Sinn forscht sie nach der „Deutung des Verhältnisses, in dem der Mensch zu seiner Welt steht“.[1]

Sie ist eng verbunden mit den Fragestellungen „Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum sind wir hier auf Erden?“ und weiter: „Wie sollen wir leben, um unseren Daseinszweck zu erfüllen?“ Hierbei wird diskutiert, ob diese durch eine äußere Institution vorgegeben ist, etwa ein göttliches Gebot, ob ein bestimmtes Verhalten der Natur entspringt, dass z. B. der Mensch dem Zweck der Fortpflanzung oder der Arterhaltung folgt, oder ob er gefordert ist, autonom ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich einen Lebensweg zu wählen, den er als sinnvoll erachtet.[2] Sinnvoll erscheint ein Leben dann, wenn es einer idealen Wertvorstellung entspricht.[3]

Problematik der Fragestellung

Zumeist wird die Frage nach dem Sinn des Lebens so verstanden, dass nach einem bestimmten Zweck gefragt wird, dem das Leben dienen soll, oder nach einem bestimmten Ziel, das angestrebt werden soll. Genauso kann nach dem Wert, dem Nutzen oder der Bedeutung des Lebens gefragt werden. Viele Missverständnisse bei den Versuchen, einen solchen Zweck zu bestimmen, haben ihre Ursache darin, dass versäumt wird, die Begriffe Sinn und Leben eindeutig und klar zu definieren. Hinzu kommt, dass man bezweifeln kann, ob eine vernünftige Antwort überhaupt möglich ist. Günther Anders hat dazu geschrieben: „Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?“[4]

Ein anderer Autor unterscheidet zuerst die Begriffswelt: Sinn und Zweck“, das wird oft zusammen gebraucht. Ziel ist fern, Zweck ist nah. Sinn ist tief, Zweck ist flach. Ziel ist erreichbar, Sinn nicht. Sex im Alter ist zwecklos, aber nicht sinnlos. Sinn ist ein Füllstand in einem Gefäß – ein „erfülltes Leben“, sagt man.[5]

Eine Verständigung über das mit „Lebenssinn“ Gemeinte setzt zunächst eine sprachliche Klärung und Eingrenzung voraus.[6] „Sinn“ ist ein mehrdeutiger Begriff, er kann entweder als teleologischer Sinn oder als rein sprachlicher Begriff („Sinn“ als Bedeutung einer Aussage) aufgefasst werden.[7] Auch der Begriff „Leben“ muss geklärt werden, denn es kann das „Leben“ als biologisches Phänomen – insbesondere eines Kollektivs höherer Lebewesen (vgl. hierzu Anthropisches Prinzip) – oder das „Leben“ eines einzelnen Individuums gemeint sein.

Gründe für die Sinnfrage

Die Fragestellung nach dem Sinn des Lebens ist offenbar nur dem Menschen zu eigen. Schon in der antiken Philosophie hat man festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte sprachbegabte Vernunft- und Verstandeswesen (zoon logon echon) ist, das die Voraussetzungen für eine selbstbezügliche Sinnreflexion vorweisen kann.

Der Mensch als gesellschaftliches Wesen ist mit der Erziehung, Ausbildung, dem Berufsleben usw. stets in Beziehung zu anderen Menschen und wird von klein auf zur Nützlichkeit, zur Arbeit, zu sinnvollem Handeln, zu einem sinnvollen Leben angehalten, oftmals ohne dieses ausdrücklich als Sinn seines Lebens benannt zu bekommen.

Viele Menschen stellen sich die Frage nach dem Sinn des Lebens im Alltag in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird. Häufig kommt es zu einer existenziellen Sinnkrise, wenn Ereignisse nicht mehr in das vorhandene Sinnkonzept integriert werden können: z. B. durch Enttäuschungen, Unglücke oder die Anforderungen eines neuen Lebensabschnitts. Die Folge ist oftmals der Beginn oder die Wiederaufnahme der Reflexion über den Lebenssinn, zu denen dann auch Fragen wie die nach dem Glück oder gar dem Sinn des Leidens gehören. Wenn eine Person ein kritisches Ereignis bewältigt, das zu einem Sinnverlust geführt hatte, findet sie für es häufig auch einen Sinn (s. Sinnfindung).

Der Tod macht das eigene Leben fraglich.

Viele Menschen, die sich an die Psychotherapie wenden, betrachten den Sinnverlust als Krankheit und äußern die Hoffnung, ihrem Leben einen neuen Sinn geben zu können.[8] Die Empfindung völliger Sinnlosigkeit des eigenen Daseins, zusammen mit einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ und der inneren Leere, kann auch ein Symptom einer (schweren) Depression sein.[9]

Die negative Antwort: Das Leben hat "keinen" Sinn oder nur den, den der Mensch selbst ihm gibt

Von atheistischer Seite wird die Frage nach dem Sinn des Lebens zumeist verneint. Man versucht dann höchstesn noch, dem Menschen selbst die Aufgabe zuzuspielen, dem eigene Leben einen Sinn zu geben. Einen höheren Sinn gibt es dabei allerdings nicht...

Die positive Antort: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst

Für den religiösen Menschen ist klar, dass das Leben einen höheren Sinn hat. Aber zunächst kennen wir den Sinn nicht. Befragt man sich aber einmal ehrlich, welchen Sinn Gott dem Leben beigemessen haben könnte, vor allem auch unter der Prämisse, dass Gott uns in jeder Hinsicht frei lässt, uns also keinerlei Vorschriften macht, dann kommt man eigentlich immer zu dem Ergebnis, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst is, so der Anthroposoph Joachim Stiller. Diese Formel kann somit tatsächlich als Kompromissformel dienen, auch über die Grenzen wahrer Spirituelaität hinaus. Das der Sinn des Lebens das Leben selbst ist, wird inzwischen auch von Markus Gabriel und von Richard David Precht gesagt. Aber das hat Vorläufer. Bereits in fürherern Zeiten haben sich große spirituelle Lehrer - etwa in Indien - dahingehend ausgesprochen. Im Netz findenden sich zahlreiche Zeugnisse dazu.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen August Alt: Wenn Sinn knapp wird. Über das gelingende Leben in einer entzauberten Welt. Campus, Frankfurt am Main / Wien 1997, ISBN 3-593-35684-8. (Diskussion verschiedener historischer und moderner Sinnangebote)
  • Johanna J. Danis: Sinnführung. Vorträge Dezember 1997 – Mai 1999, Edition Psychosymbolik, München 2000, ISBN 3-925350-74-8.
  • Viktor Frankl: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk. 17. Auflage. Piper, München 2004, ISBN 3-492-20289-6 (Die Logotherapie beschäftigt sich besonders mit der Sinnfrage).
  • Terry Eagleton: Der Sinn des Lebens. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-550-08720-2.
  • Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): Der Sinn des Lebens. 5. Auflage. dtv, München 2002, ISBN 3-423-30744-7. (Hervorragende Zusammenstellung wichtiger Quellentexte)
  • Hartmut Gese: Die Frage nach dem Lebenssinn. Hiob und die Folgen. In: Alttestamentliche Studien. Mohr, Tübingen 1991, S. 170–188, ISBN 3-16-145699-8 (Pp) / ISBN 3-16-145739-0 (Gb).
  • Bernulf Kanitscheider: Auf der Suche nach dem Sinn. Insel-Taschenbuch, Frankfurt am Main / Leipzig 1995, ISBN 3-458-33448-3.
  • Peter Lauster: Der Sinn des Lebens. Econ, Düsseldorf, u. a. 1991, ISBN 3-430-15911-3.
  • Horst-Joachim Rahn: Zum Sinn des Lebens. Windmühle, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86451-005-2
  • Hans Reiner: Der Sinn unseres Daseins. Herausgegeben und bearbeitet von Norbert Huppertz. Pais, Oberried 2004, ISBN 978-3-931992-21-7.
  • Manfred Spitzer: Vom Sinn des Lebens: Wege statt Werke. Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2563-8.
  • Pirmin Stekeler-Weithofer: Sinn (Grundthemen Philosophie). de Gruyter, Berlin / Boston 2011, ISBN 978-3-11-025415-0.
  • Paul Tiedemann: Über den Sinn des Lebens. Die perspektivische Lebensform. WBG, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-12030-2 (Systematisierung verschiedener Typen von Sinnkonzepten).
  • Reinhard Lauth: Der Sinn des Daseins, Jerrentrup, München 2002, ISBN 3-935990-02-2 (Facsimile der Habilitationsschrift Universität München [1948], 381 Seiten).
  • Tatjana Schnell: Psychologie des Lebenssinns. Springer 2016, ISBN 978-3-662-48921-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Frohnhofen zitiert P. Tiedemann, S. 2, These 7 (PDF).
  2. Volker Gerhardt: Stichwort Sinn des Lebens. In: HWPh, Band 9, 1995.
  3. Friedrich Schleiermacher: Über den Wert des Lebens. (1792/93, posthum), G. Meckenstock (Hrsg.): Kritische Gesamtausgabe. Band I/1, de Gruyter, Berlin/New York, S. 391 ff.; William James: Is life worth living? In: The will to believe, and other essays in popular philosophy. Longmans, Green & Co., New York 1897.
  4. Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Band II, C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-47645-7, Kapitel Die Antiquiertheit des Sinns, S. 369: Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution..
  5. Jürgen Beetz: Eine phantastische Reise durch Wissenschaft und Philosophie: Don Quijote und Sancho Pansa im Gespräch, Kapitel 13: Diskurs über den Sinn des Lebens. Alibri, Aschaffenburg 2012, S. 234.
  6. Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels: Vorab. In: dies. (Hrsg.): Der Sinn des Lebens. 5. Auflage. Dtv, München 2002, S. 14.
  7. Fredrik Agell: Die Frage nach dem Sinn des Lebens: Über Erkenntnis und Kunst im Denken Nietzsches. Wilhelm Fink, München 2006, S. 135.
  8. Harry Stroeken: Psychotherapie und der Sinn des Lebens. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 30.
  9. Psychologie: Depression – die Krankheit mit dem Mangel an Sinn. In: Welt online, abgerufen am 19. Februar 2012


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