Tanne und Ertrag: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Tannen''' (''Abies'') bilden eine Pflanzengattung in der Familie der [[Wikipedia:Kieferngewächse|Kieferngewächse]] (Pinaceae). Je nach taxonomischer Auffassung werden heute entweder 40 Arten oder 47 Arten sowie etliche Gruppen hybriden Ursprungs oder Varietäten, die alle in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel und zumeist in Gebirgsregionen vorkommen, unterschieden.
'''Ertrag''' ist in der [[Wirtschaft]] allgemein die Summe oder das Ergebnis der erbrachten wirtschaftlichen [[Leistung (Rechnungswesen)|Leistung]]. Pendant ist der [[Aufwand]].


Praktisch alle Tannen können in ihnen zusagenden Lebensräumen zumeist End- oder Klimaxgesellschaften bilden und sind auch auf guten Standorten konkurrenzstarke Nadelbäume. Dabei sind Tannen sowohl dominante als auch kodominante Bäume von Nadel- und Mischwäldern montaner Höhenstufen der (kalt-)gemäßigten Breiten und Subtropen sowie auch Charakterarten in Grenzökotonen der alpinen Baumgrenze subtropischer Hochgebirge.
== Allgemeines ==
Während das Begriffspaar [[Einnahme]]n und [[Ausgabe (Rechnungswesen)|Ausgaben]] die Veränderungen des [[Geldvermögen]]sbestandes erfasst, stellen Ertrag und Aufwand auf die [[Produktion|Entstehung]] und den [[Verbrauch]] von [[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Gütern]] und [[Dienstleistung]]en ab.<ref>[https://books.google.de/books?id=vMI2GC_7VGgC&pg=PT312&dq=Ertrag+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi0zPXfttXmAhVTXMAKHfrsDs0Q6AEIajAJ#v=onepage&q=Ertrag%20lexikon&f=false Ottmar Schneck (Hrsg.), ''Lexikon der Betriebswirtschaft'', 2011, o. S.]</ref>


Mit maximalen Wuchshöhen von 20 bis 90&nbsp;m und Stammstärken von 1 bis 3&nbsp;Meter, wobei Weißtannen unter günstigen Bedingungen über 6&nbsp;m Umfang erreichen können, sowie einem Lebensalter von 200 bis 800 Jahren gehören Tannen zu den großen Waldbäumen, wenn auch in ihren Lebensräumen teilweise größere Bäume vorkommen (so in den westlichen USA die Douglasie oder Sitka-Fichte). So gehören die Holzerträge pro ha auch zu den absolut höchsten (wie bei der amerikanischen Edel-Tanne) und das relativ leichte Tannenholz aller großwachsenden Arten wird für viele unterschiedliche Anwendungen genutzt.
Ursprünglich stammt der Begriff aus der [[Landwirtschaft]], wo der [[Ertrag (Landwirtschaft)|landwirtschaftliche Ertrag]] noch heute die [[Menge (Mathematik)|Menge]] der durch [[Agrarproduktion]] gewonnenen [[Agrarprodukt]]e darstellt. Die [[Physiokratie|Physiokraten]] der [[Frühe Neuzeit|frühen Neuzeit]] untersuchten den landwirtschaftlichen [[Boden (Bodenkunde)|Boden]], der sich als Teil der [[Natur]] stets regeneriere und ohne Aufwand erhalte. Deren wichtigster Vertreter [[François Quesnay]] ging 1757 davon aus, dass der [[Reichtum]] nicht in der Bewegung ([[Handel]]), sondern in der Ruhe (des Bodens) liege. Das Prinzip aller Arbeit sei der [[Bodenertrag]], denn alle Arbeit richte sich nach dem Preis der Bodenprodukte, den [[Agrarpreise]]n. „Der Ertrag ist das Ergebnis der Bodenbeschaffenheit und des Menschen. Ohne die Arbeit des Menschen hat der Boden keinen Wert“.<ref>François Quesnay, ''Getreide'' ({{frS|„Grains“}}), in: Encyclopédie vol. 7, November 1757, S. 44</ref> „Der Überschuss aus [[Grund und Boden]] ist es, welcher die Landwirtschaft ... für die Besteuerung zur Verfügung stellt…“<ref>François Quesnay, ''Tableau Economique'', 1757, S. 188</ref>


Alle Tannen bilden streng monopodiale Wuchsformen mit durchgehender Hauptachse. Sie haben eine etagenweise Verzweigung mit sehr harmonischen Kronenformen, die sie mit ihren weichen Nadelblättern und dem daraus hergestellten Schmuckreisig auch zum klassischen [[Weihnachtsbaum]] macht.
Während die Physiokraten nur die landwirtschaftliche Arbeit für produktiv hielten, ergänzte im Jahre 1777 [[Johann Georg Schlosser]], dass auch die Klasse „der Künstler, Handwerker und Kaufleute“ produktiv sei.<ref>Johann Georg Schlosser, ''Politische Fragmente'', 1777, S. 43</ref> Für [[Adam Smith]] galt bereits in dem im März 1776 erschienenen Standardwerk [[Der Wohlstand der Nationen]] nicht der landwirtschaftlich genutzte Boden als die Quelle des [[Wohlstand]]s, sondern die menschliche Arbeit.<ref>Adam Smith, ''An Inquiry into the Nature and Causes of Wealth of Nations'', 1776, Übersetzung Claus Recktenwald, 1995, S. 3</ref>


Tannen sind nach den [[Kiefern|Kiefern]] (''Pinus'') die am weitesten verbreitete und artenreichste Gattung in der Familie der Kieferngewächse. In [[Mitteleuropa]] ist die Weißtanne (''Abies alba'') heimisch. In naturnahen Wäldern Mitteleuropas ist die Tanne fast ausschließlich in Buchenwäldern beigemischt und aufgrund ihrer besonders günstigen Wurzelentwicklung und Schattentoleranz wesentlich für die Stabilisierung und Aufwertung des Bergmischwaldes.
Gemessen wurde und wird der Bodenertrag in Mengeneinheiten wie [[Stück (Mengeneinheit)|Stück]], [[Kilogramm]] oder [[Zentner]]. Ertrag wurde deshalb 1827 definiert als das „jährliche Product des Bodens“<ref>[https://books.google.de/books?id=_39kAAAAcAAJ&pg=PA650&dq=Ertrag+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi0zPXfttXmAhVTXMAKHfrsDs0Q6AEINjAC#v=onepage&q=Ertrag%20lexikon&f=false Friedrich Arnold Brockhaus (Hrsg.), ''Allgemeine deutsche Real-Encykopädie für die gebildeten Stände'', Band 3, 1827, S. 659 f.]</ref> oder 1837 als „den Wert oder die Menge der Erzeugnisse der Äcker und Wiesen, den Nutzen von der Viehzucht, aber auch jeden Gewinn von irgendeinem landwirtschaftlichen Gewerbezweig.“<ref>[https://books.google.de/books?id=TylAAAAAIAAJ&pg=PA53&dq=Ertrag+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjJnP_f89XmAhXbMMAKHdkKAj04ChDoAQhTMAY#v=onepage&q=Ertrag%20%20&f=false Alexander von Lengerke, ''Landwirthschaftliches Conversations-Lexikon für Praktiker und Laien'', Band 1, 1837, S. 842]</ref>


Die [[Wikipedia:Gemeine Fichte|Gemeine Fichte]] wird zwar auch ''Rot-Tanne'' genannt, gehört aber wie auch die Zimmertanne (''Araucaria heterophylla'') oder die Sicheltanne (''Cryptomeria japonica'') nicht zu den Tannen.
== Volkswirtschaftslehre ==
Jeder [[Produktionsfaktor]] erzielt einen Ertrag. Bei der [[Arbeit (Volkswirtschaftslehre)|Arbeit]] heißt der Ertrag [[Arbeitseinkommen]], beim [[Kapital]] ist es der [[Kapitalertrag]] ([[Zinsertrag]], [[Dividende]]nertrag) oder beim [[Boden (Produktionsfaktor)|Boden]] der [[Bodenertrag]] durch die [[Bodennutzung]]. Er entsteht in der Landwirtschaft durch [[Ernte]] ([[Frucht|Früchte]], [[Weinlese]], [[Getreideernte]]), in der [[Forstwirtschaft]] durch [[Holzernte]] und im [[Bergbau]] durch [[Abbau (Bergbau)|Abbau]] von [[Rohstoff]]en. Im weiteren Sinne gehören zum Bodenertrag auch die [[Frucht (Recht)|Rechtsfrüchte]], also [[Immobiliarmiete|Mieteinnahmen]] oder [[Pachtvertrag (Deutschland)|Pachtzinsen]] aus der [[Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (Deutschland)|Vermietung oder Verpachtung]] des Bodens.


== Beschreibung ==
Die [[Volkswirtschaftslehre]] versteht unter dem Ertrag die Gütermenge, die mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wird.<ref>Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), ''Gablers Wirtschafts-Lexikon'', Band 2, 1984, Sp. 1360</ref> Der Ertrag pro Aufwandseinheit heißt [[Durchschnittsertrag]], der Ertragszuwachs bei Veränderung des Aufwands um eine infinitesimale Einheit heißt [[Grenzertrag]]. Der Grenzertrag steht im Mittelpunkt des [[Ertragsgesetz]]es, das auch ''Gesetz des sinkenden Grenzertrags'' heißt. Es wurde ursprünglich von [[Anne Robert Jacques Turgot]] für die Landwirtschaft als ''Bodenertragsgesetz'' formuliert: Erhöht man auf der gleichen [[Agrarfläche]] stetig den [[Arbeitseinsatz]], so nimmt der Bodenertrag zunächst überproportional zu, dann nur noch unterproportional, dann bleibt er gleich, und schließlich nimmt er sogar wieder ab.<ref>Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), ''Gablers Wirtschafts-Lexikon'', Band 2, 1984, Sp. 1361</ref> Aus dem Ertragsgesetz lässt sich eine dreidimensionale Darstellung ableiten, die [[Ertragsgebirge]] genannt wird und die Abhängigkeit der [[Ausbringungsmenge]] von unterschiedlichen Einsatzmengen zweier Produktionsfaktoren veranschaulicht.
=== Habitus ===
Alle Tannen-Arten sind immergrüne tiefwurzelnde Bäume mit einem geraden, säulenförmigen Stamm. Die konische Krone wird aus regelmäßigen Etagen von relativ kurzen, horizontalen Ästen gebildet. Wenige Arten bleiben mit einer Wuchshöhe von 20 Metern relativ klein (''Abies koreana''), die meisten Arten sind aber in ihren Lebensraum dominante Waldbäume und gehören dann oft zu den größten Waldbaumarten (die Europäische Weiß-Tanne gilt als größter Baum des Kontinents). So erreichen die meisten Tannen Wuchshöhen zwischen 40 und 70 Metern, für manche amerikanische Arten sind aber auch Wuchshöhen von 90 Metern verbürgt (''Abies grandis'', ''Abies procera''). Der Stamm der monopodial wachsenden Tannen wird in der Regel 1 bis 2 Meter dick (bis zu 3 Meter bei ''Abies procera'' und ''Abies spectabilis'').


=== Wurzelsystem ===
Multipliziert man die Gütermenge <math>G</math> mit ihrem [[Preis (Wirtschaft)|Preis]] <math>P</math>, so erhält man den Ertrag in [[Geldeinheit]]en (<math>E</math>):
Mit wenigen Ausnahmen haben Tannen ein pfahlfömiges Wurzelsystem. Dieses wird unabhängig vom Bodentyp entwickelt. Für die Purpur-Tanne (''Abies amabilis'') ist dagegen ein flaches Wurzelsystem kennzeichnend. Sie ist daher wenig sturmresistent. Von allen Nadelbaumarten leisten die Tannen auf den waldbaulich schwierigen, sauerstoffarmen Böden (Staunässe, Pseudogley, Ton) den weitaus besten vertikalen Aufschluss.


[[Datei:Abies nordmannia Zweig Detailaufnahme.jpg|mini|links|Direkt auf dem Zweig sitzende Nadeln bei der Nordmann-Tanne (''Abies nordmanniana'')]]
:<math> E = G \cdot P</math>.
[[Datei:Abies procera top Sherrard Point.jpg|mini|links|Wipfel der Edel-Tanne (''Abies procera'') mit den für die Art typischen sehr großen Zapfen]]


=== Borke ===
Ertrag ist somit sowohl eine ''physische Summe'' als auch ein ''Wertbegriff''. Der Wertbegriff des Ertrags kommt in der [[Distributionstheorie]] als [[Wertprodukt]] und [[Wertgrenzprodukt]] vor. Bei [[Vollständige Konkurrenz|vollständiger Konkurrenz]] entspricht das Wertgrenzprodukt dem [[Faktorpreis]].
Die Borke ist in der Jugend zumeist glatt, oft grau, nur bei ''Abies squamata'' auch schon in der Jugend schuppig, zerfällt aber im Alter zumeist in kleine Platten (''Abies alba'', ''Abies nordmanniana'', ''Abies procera'').


=== Nadeln ===
== Betriebswirtschaftslehre  ==
Die nadelförmigen [[Blatt|Blätter]] sind flach und leicht biegsam und tragen auf der Unterseite oft zwei helle Stoma-Bänder. Die Nadeln werden acht bis elf Jahre alt. Mit ihrem verbreiterten Fuß sitzen sie unmittelbar auf den Ästen (siehe Bild). Sie unterscheiden sich dadurch z.&nbsp;B. von [[Fichten]].
In der [[Betriebswirtschaftslehre]] ist der Ertrag der in Geldeinheiten bewertete
[[Bruttowertschöpfung|Bruttowertzuwachs]], der durch die [[Produktion]] von Gütern oder Dienstleistungen von einem [[Unternehmen]] in einem [[Geschäftsjahr]] erwirtschaftet wird.<ref>Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), ''Gablers Wirtschafts-Lexikon'', Band 2, 1984, Sp. 1360</ref> Er schlägt sich als Zuwachs des [[Reinvermögen]]s nieder, der nach dem Prinzip der Erfolgswirksamkeit einem bestimmten Geschäftsjahr zugeordnet wird.


=== Blüten, Zapfen und Samen ===
Für Zwecke der [[Erfolgsrechnung]] unterscheidet man zwischen betriebsbedingten Erträgen (Betriebsertrag) und nicht-betrieblichen Erträgen (neutraler Ertrag):
Tannen-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), es gibt weibliche und männliche Zapfen an einer Pflanze. Die Zapfen finden sich nur in den obersten Zweigen am Wipfel und stehen immer aufrecht am Zweig (im Gegensatz zu den hängenden und als Ganzes herabfallenden Fichtenzapfen). Die Achse (Spindel) des Zapfens verbleibt am Baum, während die Schuppen einzeln abfallen. Folglich können auch keine herabgefallenen Tannenzapfen gesammelt werden. Die geflügelten Samen reifen im Zapfen. Keimpflanzen haben vier bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).
* ''Betriebsertrag'' oder [[Betriebsergebnis]] ist der erzielte [[Erfolg]] eines Unternehmens in dessen [[Kerngeschäft]].
* ''Neutraler Ertrag'' ist in der [[Kosten- und Leistungsrechnung]] allgemein der Teil des Ertrags, der nicht aus der Verfolgung des [[Betriebszweck]]s stammt, der in Art und Höhe so außergewöhnlich ist, dass er nicht als betrieblicher Ertrag verrechnet wird oder zeitlich einer anderen Periode zufällt:
** ''betriebsfremder Ertrag'' ist der „reinste“ Fall eines neutralen Ertrags, da keine Beziehung zur betrieblichen Leistungserstellung besteht (z.&nbsp;B. Mieterträge aus einem nicht dem Betrieb dienenden Grundstück);<ref>[https://books.google.de/books?id=Zao5RTDsHyUC&pg=PA34&dq=betriebsfremder+ertrag&hl=de&sa=X&ei=JUTxUqmMMIXAswaCpoHwDg#v=onepage&q=betriebsfremder%20ertrag&f=false Erich Gutenberg, ''Einführung in die Betriebswirtschaftslehre'', 1958, S. 34]</ref>
** ''periodenfremder Ertrag'': ist zwar betriebsbedingt, fällt jedoch in einer anderen Periode an als in der, in der die entsprechenden Leistungen erbracht werden (z.&nbsp;B. [[Steuererstattungsanspruch|Steuererstattungen]], erhaltene [[Anzahlung]]en);
** ''außerordentlicher Ertrag'': ist in seiner Art und Höhe so außergewöhnlich, dass er nicht als ordentlicher Ertrag verrechnet wird (z.&nbsp;B. Erträge aus Versicherungsentschädigungen, [[Kursgewinn]]e);
** ''bewertungsbedingter Ertrag'': darunter fällt z.&nbsp;B. der Ertrag aus [[Zuschreibung (Rechnungswesen)|Zuschreibungen]].
Durch das [[Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz]] sind seit Dezember 2005 unter anderem der neutrale Ertrag (Position 16) und das neutrale Ergebnis (Position 17) als Zwischengröße in der [[Gewinn- und Verlustrechnung]] entfallen ({{§|275|hgb|juris}} Abs. 2 [[Handelsgesetzbuch|HGB]]).


Die Stellung und Entwicklung der Zapfen ist nicht nur für die Gattungsabgrenzung essentiell, ihre Form ist auch eines der wichtigsten morphologischen Unterscheidungsmerkmale zwischen den einzelnen Arten.
Das Verhältnis zwischen Ertrag und [[Leistung (Rechnungswesen)|Leistung]] lässt sich wie folgt aufgliedern:<ref>[https://books.google.de/books?id=N5BdDwAAQBAJ&pg=PA178&dq=erfolg+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwill6ne6d3mAhULaFAKHcm7AqQQ6AEIODAC#v=onepage&q=erfolg%20lexikon&f=false Ulrich Döring/Dietrich Jacobs, ''Ertrag'', in: Wolfgang Lück (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2004, S. 185]</ref>


=== Holz ===
{| class="wikitable" style="padding:1em; vertical-align:top; border:2px;"
Tannenholz ist weich, in der Regel geruchslos, cremeweiß bis lohfarben. Kern- und Splintholz sind praktisch nicht unterscheidbar. Die Holzfasern sind gerade, mit einem graduellen Übergang zwischen Früh- und Spätholz. Harzkanäle werden in der Regel nicht gebildet.
|-
! Begriff
! Unterart
|-
| Ertrag ||
* [[Zweckertrag]]
* neutraler Ertrag 
** Zusatzertrag 
** Andersertrag 
|-
| Zweckertrag und gleichzeitig Grundleistung
|
* Andersleistung
* Zusatzleistung 
* [[Kalkulatorische Erlöse|kalkulatorische Leistung]]
|}


== Globale Verbreitung ==
Zum ''Zweckertrag'' gehören die [[Umsatzerlös]]e aus dem [[Kerngeschäft]], der [[Gesamtleistung#Ermittlung|Bestandszuwachs]] im [[Lagerbestand]] und [[Eigenleistung|aktivierte Eigenleistungen]]. Es ist der betriebsbezogene, ordentliche, zeitraumgerechte Ertrag mit den Unterarten „Zweckertrag als Grundleistung“ und „Zweckertrag als Andersleistung“. ''Andersleistungen'' werden in der [[Kosten- und Leistungsrechnung]] in anderer Höhe erfasst als in der [[Finanzbuchhaltung]].<ref>[https://books.google.de/books?id=J3kfDAAAQBAJ&pg=PA29&dq=Zweckertrag&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi7z_fk8d3mAhWFZVAKHSlrCKYQ6AEIMDAB#v=onepage&q=Zweckertrag&f=false Eike Clausius, ''Fakten über Wirtschaft'', Band 8, 2016, S. 29]</ref> ''Neutraler Ertrag'' sind alle betriebsfremden Erträge in Form des ''Zusatzertrags'' oder ''Andersertrags''. Der Zusatzertrag ist weder [[sachziel]]bezogen noch zeitraumgerecht, noch steht ihm eine [[Einnahme]] gegenüber. ''Andersertrag'' entsteht, wenn Lagerbestände mit [[Verkaufspreis]]en bewertet werden, die von den [[Herstellungskosten]] der [[Gewinn- und Verlustrechnung]] abweichen.
Alle Arten der Gattung ''Abies'' sind nordhemisphärisch verbreitet. Wie die weiteren Gattungen der Kieferngewächse (''Pinus'', ''Picea'', und ''Larix'') sind sie vorwiegend über weitflächige Territorien in den temperaten und kalten Zonen der Alten und Neuen Welt von der Küste bis zu 4500 m Höhe verbreitet.
Damit gehören zum von den Tannen besiedelten Gebiet Europa, Nord-Afrika, Nord- und Zentral-Asien und Nordamerika.


In der westlichen Alten Welt liegt das südlichste Vorkommen von ''Abies pinsapo'' var. ''marocana'' und ''Abies pinsapo'' var. ''tazaotana'' im marokkanischen Atlas-Gebirge in Nordafrika bei 32°30'N, im östlichen Asien das von ''Abies kawakamii'' in Taiwan bei 23°-24°50'N; die nördlichsten Population der Alten Welt von ''Abies sibirica'' überschreiten entlang von Pur und Taz in der subarktischen Region Sibiriens den nördlichen Polarkreis bei 67°40'N.
Der nicht als Ertrag zu verrechnende Zweckertrag heißt ''Andersleistung'' (etwa ein höherer Wertansatz als im externen Rechnungswesen). Den ''Zusatzleistungen'' steht kein Ertrag gegenüber (etwa nicht aktivierbare Eigenleistungen wie selbst erstellte [[Software]] oder an Dritte als [[Spende]] unentgeltlich abgegebene [[Fertigerzeugnis]]se).<ref>[https://books.google.de/books?id=CytkCdF2DI8C&pg=PA75&dq=Zweckertrag&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi7z_fk8d3mAhWFZVAKHSlrCKYQ6AEIKDAA#v=onepage&q=andersertrag&f=false Bernhard Schroeter, ''Operatives Controlling'', 2002, S. 75]</ref>


In der Neuen Welt geht ''Abies guatemalensis'' über den Wendekreis des Krebses in die tropische Zone. Ihr südlichstes Vorkommen liegt zwischen 14° und 15°N. Am nördlichsten geht hier ''Abies lasiocarpa''. Ihr Areal reicht von Südost-Alaska, südlich des Copper-River-Tales zu ihrem nordöstlichen Limit, östlich des zentralen Yukon Territoriums (Breitengrad 64° 30' N). Nach Süden erstreckt sich das Areal von ''Abies lasiocarpa'' den Rocky Mountains folgend fast über den ganzen Kontinent, er reicht von Alaska bis New Mexico und Arizona. Die Tannen Nordamerikas reicht von Neufundland (''Abies balsamea'', Längengrad 53° 30' W.) in Kanada bis zum Copper River (''Abies lasiocarpa'' var. ''lasiocarpa'', Längengrad 145°W). Damit haben die drei borealen Arten ''Abies sibirica'', ''Abies balsamea'' und ''Abies lasiocarpa'' das größte Territorium unter den Tannen.
[[Günter Wöhe]] und andere Autoren verstehen den Ertrag als den mit dem [[Güterpreis]] bewerteten Faktoreinsatz (auch ''Output'' genannt).<ref>Günter Wöhe/Ulrich Döring, ''Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre'', 25. Auflage, 2013, S. 34</ref> Während unter der [[Ertragslage]] die vergangene Gewinnsituation eines Unternehmens verstanden wird,<ref>Guido A. Scheld/Claudia Demming, ''Fundamentale Aktienanalyse'', in: WISU 1993, S. 306</ref> ist die [[Ertragskraft]] eine zukunftsbezogene Größe, die sich aus der Verfolgung unternehmerischer [[Sachziel]]e ([[Betriebszweck]]) und [[Formalziel]]e ([[Unternehmensziele]] wie Gewinnmaximierung), insbesondere im [[Kerngeschäft]] und bei [[Cashcow]]s ergibt. Als [[betriebswirtschaftliche Kennzahl]]en sind zudem der [[Rohertrag]] und [[Reinertrag]] bekannt.


Allgemein sind sich die einzelnen Tannenarten morphologisch relativ ähnlich. Auch besitzen die heute 48 unterschiedenen Arten im Vergleich zu den verwandten Gattungen mit hoher Artenzahl wie Kiefern und Fichten, höhere ökologische Ansprüche. Dazu gehört, dass sie bessere Böden zum Wachsen benötigen, sowie an klimatische Gegebenheiten ohne ausgeprägte Trockenstresssituationen mit ausgeglicheneren, kühlen Temperaturen angepasst sind. Daher treten Tannen oft in Konkurrenz zu Laubbäumen auf, oder sind kodominante Waldbäume von Mischwäldern. Tannen sind in ihren Verbreitungsgebieten zumeist Gebirgsbäume, die selten Tiefländer wie die der kontinentalen Taiga besiedeln. Doch selbst dort besiedeln sie immer günstigere Standorte als vergesellschaftete Nadelbäume anderer Gattungen.
Aufgabe des [[Ertragsmanagement]]s vor allem im [[Hotelgewerbe]] und bei [[Fluggesellschaft]]en ist es, den maximalen Ertrag für eine zeitlich begrenzte [[Kapazität (Wirtschaft)|Kapazität]] ([[Auslastungsgrad]], [[Sitzauslastung]]) an Produkten oder Dienstleistungen zu generieren.<ref>[https://books.google.de/books?id=XsEdBAAAQBAJ&pg=PA199&dq=Ertrag+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjJnP_f89XmAhXbMMAKHdkKAj04ChDoAQhrMAk#v=onepage&q=Ertrag%20lexikon&f=false Klaus Bichler/Ralf Krohn/Peter Philippi, ''Gabler Kompakt-Lexikon Logistik'', 2005, S. 199]</ref>


Tannen bilden mit fünf Teilarealen eine holarktisch zirkumpolare Sippe (west-euroasiatisch, sibirisch-ostasiatisch, himalayisch-südost-asiatisch, boreo-kanadisch, westpazifisch). Geschlossen (temperat)-boreal/kontinental bilden Balsam-Tanne (''Abies balsamea'') und Sibirische Tanne (''Abies sibirica'') einen wesentlichen Teil der borealen Nadelwälder Sibiriens und Kanadas, ohne hochkontinentale Bereiche in Nähe der Wald- und Baumgrenze zu besiedeln. Östliche Vorposten dieses Arealtyps finden sich disjunkt im pazifischen Ostsibirien, dem Sichote-Alin-Gebirge, der Mandschurei und Hokkaidō. Neben temperat-borealen sind kontinentale Arten in meridional-submeridionalen Florenzonen anzufinden (mexikanische und südwestchinesische Arten, ''Abies lasiocarpa'' in den Rocky Mountains).
Der Ertrag kommt als [[Rechtsbegriff]] insbesondere im [[Handelsrecht (Deutschland)|Handels-]] und [[Bilanzrecht (Deutschland)|Bilanzrecht]] vor. So hat der [[Jahresabschluss]] gemäß {{§|246|hgb|juris}} Abs. 1 [[Handelsgesetzbuch|HGB]] unter anderem sämtliche Aufwendungen und Erträge zu enthalten. Die Gliederungsvorschrift des {{§|275|hgb|juris}} Abs. 2 Nr. 9 bis 11 HGB kennt zudem „Erträge aus Beteiligungen“ (richtiger: [[Gewinn]]e), „Erträge aus anderen [[Wertpapier]]en und Ausleihungen des [[Finanzanlage]]vermögens“ und [[Zinsertrag|„sonstige Zinsen und ähnliche Erträge“]]. Sie werden im [[Rechnungswesen]] auf [[Ertragskonten]] verbucht, die in die [[Gewinn- und Verlustrechnung]] eingehen.


Formenreich sind die Tannen in montanen, subalpinen und oromediterranen Stufen temperater, submeridionaler und meridionaler Zonen, (sub)ozeanischer Gebirge (''Abies spectabilis'' und ''Abies densa'' im „cloud belt“ des perhumiden Ost-Himalayas, ''Abies squamata'' in China noch in 4000 bis 4500 m Höhe). Altweltlich sind die Tannen gewöhnlich mit Zedern und Kiefern vergesellschaftet; in den Subtropen kommen auch Reinbestände vor. In baumartenarmen gemäßigten Breiten Europas kommen unter den Nadelholzgewächsen nur Kiefern- und Fichten-Arten zusammen mit Tannen vor. Die temperat-submeridional, (sub)ozeanisch bis subkontinental verbreitete Weißtanne fällt im stärker kontinentalen Nordeuropa sowie der borealen Taiga in Westasien aus.
== Abgrenzung ==
 
[[Erlös]] <math>E</math> und Ertrag <math>Er</math> werden manchmal synonym gebraucht, müssen jedoch voneinander unterschieden werden. Die Abgrenzung zwischen beiden geht auf [[Erwin Geldmacher]] zurück, der 1929 auch andere Begriffe des Rechnungswesens voneinander abgegrenzt hat. Ist der Erlös <math>E = 0</math>, dann entspricht der Ertrag der [[Leistung (Rechnungswesen) |Leistung]] <math>L</math>:<ref>Erwin Geldmacher, ''Grundbegriffe und systematischer Grundriss des betrieblichen Rechnungswesens'', in: [[ZfhF]], 1929, S. 10 und 17 f.</ref>
In den pazifischen Gebirgen Nordamerikas sowie Hindukush-Himalaja, Huangshan, den japanischen Inseln und Taiwan sind Tannen häufiger Bestandteil gemischter Nadelwälder. So kommen mit Douglasien (''Pseudotsuga''), Schierlingstannen (''Tsuga'') und [[Fichten]] (''Picea'') und [[Kiefern]] (''Pinus'') mit Tannen vor.
:<math>Er = L</math>.  
 
Ist <math>E < L</math>, gilt
Gebiete mit vielen Tannen-Arten sind altweltlich die Mittelmeerregion, der Südwesten der Volksrepublik China bis zum Himalaya, neuweltlich die Westküsten-Kordilleren der USA bis ins westliche Mexiko und Mittelamerika.
:<math>Er = E + \text{nicht verkaufte L}</math>.
 
Bei <math>E > L</math> ist  
Tannen dieser Regionen befinden sich oft in isolierten Rückzugsgebieten in Gebirgen, wo ausreichend Feuchtigkeit und moderate Temperaturen vorherrschen. Absolutes Entwicklungszentrum ist hier die sino-himalayische Region mit 17 Arten, herausragend der Huang Shan in Südwestchina.
:<math>Er = E - \text{L aus früheren Perioden}</math>.
 
Ob es sich um Ertrag oder Erlös handelt, ergibt sich mithin aus den [[Gesamtleistung#Ermittlung|Bestandsveränderungen]].  
== Nutzung ==
=== Forstwirtschaft ===
[[Datei:Expo 2000 Dach Holzkonstruktion.jpg|mini|Baumstämme von Weiß-Tannen (''Abies alba'') aus Gersbach (Schopfheim) stützen das größte freitragende Holzdach der Welt (Fläche: 16000&nbsp;m² ≈ 2&nbsp;Fußballfelder) auf der Expo 2000]]
 
Tannen sind zwar nach den Kiefern die formenreichste Gattung der Kieferngewächse, ihre forstwirtschaftliche Bedeutung ist jedoch geringer als die der Douglasie und Fichten. In Europa ist unter den autochthonen Arten nur die Weiß-Tanne von Bedeutung. Einige eingeführte amerikanische Arten sind lokal von Bedeutung, in Deutschland darunter nur die Küsten-Tanne. Für Edel-Tanne und Purpur-Tanne wurden jedoch Anbauversuche durchgeführt. Forstwirtschaftlich empfohlen wird hierzulande insbesondere auch die in ihren Heimatländern forstlich wichtige Nordmann-Tanne. Sie stellte sich in Anbauversuchen der Weiß-Tanne gegenüber insbesondere bei geringerer Spätfrostanfälligkeit, gleichem Zuwachs und Holzqualität, aber besserer Sekundärnutzung (Christbaum, Schmuckreisig) insgesamt als überlegen heraus.
 
Im westlichen Nordamerika haben Tannen ihre allgemein größte ökologische und ökonomische Bedeutung. Mit Ausnahme von zwei nur endemisch auftretenden Tannen sind sechs weiterhin auftretende Arten hier forstwirtschaftlich vielfältig genutzt (Edel-Tanne, Küsten-Tanne, Pracht-Tanne, Purpur-Tanne, Colorado-Tanne, Balsam-Tanne). Zur Gewinnung von Papierzellulose wird das Holz der Purpur- und Balsam-Tanne verarbeitet. Eine Sondernutzung erfuhr im 19. Jahrhundert das Holz der Pracht-Tanne, als es zur Aufbewahrung von Butter und Käse genutzt wurde und daher als „Butter-Holz“ bezeichnet wurde. Wie das Holz aller Tannen ist es geschmacks- und geruchsneutral.
 
Japan als eines der Hauptabnehmerländer amerikanischen Tannenholzes nutzt dieses für die eigene Bauindustrie (Holz von Edel- und Purpur-Tanne). Aus den eigenen Tannenholzsorten werden dort Bretter, Dachschindeln, Türen, Holzschuhe, Musikinstrumente, sowie Haushaltsgegenstände hergestellt.
 
In der chinesischen Provinz Sichuan diente das Holz von ''Abies delavayii'' und  ''Abies fabri'' zur Errichtung von Tempeln.
 
Forstwirtschaftliche Nebennutzungen sind die Gewinnung von Tannenbalsam (Kanadischer Balsam und Straßburger Terpentin), Destillation ätherischer Öle (insbesondere in Tschechien, der Slowakei, Russland) für die üblicherweise Dampfdestillation der Nadeln, sowie in Indien die Destillation aus den harzreichen Samen der himalayischen Arten, Anwendung findet.
 
==== Tannenholz ====
Tannen sind Reifholzbäume, sie besitzen also keinen farblichen Unterschied zwischen Kern- und Splintholz. Das Holz ist gelblich-weiß gefärbt und besitzt im Vergleich zum sehr ähnlichen Fichtenholz keine Harzkanäle und nur kaum sichtbare Markstrahlen. Aufgrund der sehr ähnlichen Eigenschaften wird vor allem das Holz der Weiß-Tanne ähnlich wie Fichtenholz eingesetzt: Zum Anwendungsspektrum gehört vor allem die Verwendung zur Papier- und Zellstoffherstellung, als Bau- und Möbelholz für den Innenbereich sowie die Nutzung als Brennholz. Als Schnittholz wird Fichtenholz in der Regel gemeinsam mit Tannenholz als Mischsortiment Fichte/Tanne gehandelt und verwendet. Dabei wird Fichtenholz in Form von Rundholz, Schnittholz wie Brettern und Brettschichthölzern und als Furnierholz verarbeitet. Zugleich ist es das wichtigste Holz für die Herstellung von Holzwerkstoffen wie Sperrholz, Leimholz, Span- und Faserplatten.
 
Die Trocknung ist aufgrund der höheren Stammfeuchtigkeit schwieriger als bei der Fichte. Sonderanwendungen liegen im Wasserbau, wo Tannenholz eine hohe Dauerhaftigkeit besitzt und als Obst- und Gemüsekisten aufgrund seiner Geruchsfreiheit.
 
Weitere wichtige forstlich genutzte Tannen sind unter den europäischen Arten die Nordmann-Tanne sowie unter den chinesischen und himalayischen Arten unter anderen ''Abies delavayi'', ''Abies spectabilis'' oder ''Abies pindrow''.
 
Unter den amerikanischen Arten liefert die Edel-Tanne (''Abies procera'') das beste Holz. Wegen seiner Festigkeit wurde es früher unter anderem auch im Flugzeugbau (so war die Zelle der Royal Air Force de Havilland Mosquito aus Edel-Tannenholz gefertigt), aber auch im Konstruktionsholz- und Leiterbau verwendet. Die Wälder der amerikanischen Edel-Tanne gehören daneben in ihrem Ursprungsgebiet auch zu den vorratsreichsten Wäldern überhaupt. Ein etwa 350-jähriger Bestand von Edel-Tannen in der ''Goat Marsh Research Area'' am westlichen Abfall des Mount St. Helens im Bundesstaat Washington birgt nach den Redwood-Wäldern den vorratsreichsten Waldtyp der Welt. Hier werden Massenleistungen pro Hektar von über 1600 Tonnen erreicht, bei Wuchshöhen der Tanne von bis zu 90 Meter.
 
=== Landschaftsgestaltung ===
Tannen sind wichtige Bäume für Landschafts- und Gartengestaltung. Die großwachsenden Arten werden je nach klimatischer Härte auch in großen städtischen Parks und in Grünflächen angepflanzt. Oftmals werden heute nordamerikanische Gebirgsarten aufgrund ihrer auffallenden Benadelung und geringen Spätfrostgefährdung bevorzugt. Die amerikanische Edel-Tanne und die Colorado-Tanne sind aber auch wegen ihrer stärkeren Toleranz gegenüber von Luftverschmutzung teilweise der Weiß-Tanne überlegen.
 
In der Gartengestaltung werden insbesondere die kleinwachsende Korea-Tanne, sowie alle Tannenarten mit sogenannter 'Glauca'-Sorte (aufgrund des dicken Wachsüberzuges der Blätter erscheinen diese blau-weiß) angepflanzt. Dazu gehören unter anderen die Numidische Tanne (Sorte 'Glauca'), die amerikanische Edel-Tanne sowie die Colorado-Tanne, aber auch die mit einer sehr harmonischen Nordmann-Tanne.
 
In den atlantischen Gegenden Europas über Dänemark, Frankreich und Großbritannien werden aber auch die wenig spätfrostresistenten Tannen der amerikanischen Westküste (unter anderen ''Abies grandis''), sowie teilweise die Tannen des Himalayas angepflanzt. Diese sind nur in den mildesten Gegenden Deutschlands klimahart.
 
=== Sekundärnutzung ===
==== Medizin ====
Die hellgrünen Tannenspitzen im Mai – Maigrün – sind nicht nur essbar, sondern ein altes Medikament und Hausmittel gegen Husten. Sie enthalten heilsame Enzyme. Man konserviert sie als Sirup. Aus den Monoterpenen der Nadeln gewinnt man von verschiedenen Arten (''Abies spectabilis'', ''Abies alba'') ein bekanntes und angenehm harzig riechendes ätherisches Öl. Dieses wird in Badezusätzen oder zu Saunaaufgüssen verwendet. Tannenwälder ergeben auch in der Imkerei eine wichtige Bienentracht. Sortenreiner echter Tannenhonig gehört zu den teuersten Honigen.
 
==== Christbaum ====
Als klassische [[Christbaum|Christbäume]] werden in Deutschland vor allem die Nordmann-Tanne, sowie in Nordamerika, aber inzwischen auch vermehrt in Europa, die amerikanische Edel-Tanne und die Colorado-Tanne dafür in Plantagen angebaut. Außerdem wird von Tannen Schmuckreisig gewonnen. Die Weihnachtsbaum-Plantagen und die für die Weihnachtsbaumproduktion empfohlenen Arten werden in allen wichtigen Anbauländern (Großbritannien, Dänemark, Deutschland, verschiedene Bundesstaaten der USA wie Idaho, Oregon, Pennsylvania) in Anbauversuchen (sogenannte Provenienz Versuche) auf Eignung getestet. Dabei werden regional unterschiedliche Arten empfohlen.
 
== Symbolik ==
=== Religiöses Brauchtum ===
Tannen sind in vielen Kulturen Symbole von Geburt und Wiederauferstehung. Als immergrüne Bäume verkörpern sie auch den religiösen Glauben an das ewige Leben. Daher sind Tannenzweige und Tannenreisig auch Bestandteil für Grabschmuck und Grabkränze. Aber auch für die Ausschmückung von Osterschmuck an Marktbrunnen ist ihre Symbolik von Bedeutung. Zudem werden Adventskränze aus Tannenreisig geflochten. Hierbei soll das Tannengrün das Leben in der Jahreszeit, in der vieles abgestorben ist, verkörpern. Jedoch ist der Brauch erst jüngeren Datums und die Katholische Kirche hat diesen ursprünglich evangelischen Brauch erst nach dem Ersten Weltkrieg übernommen.
 
Die allgemeine Metamorphose der Tanne zum [[Weihnachtsbaum]] der Adventszeit ist gleichsam in Rainer Maria Rilkes Gedicht „Es treibt der Wind im Winterwalde“ wiedergegeben.
 
== Kunst ==
=== Lyrik und Gesang ===
Die sakrale Konnotation der Tannen-Symbolik findet sich auch in rumänischen Klage- und Totengesängen, wo Tannen die Bäume sind, die die größte Verehrung und das Höchstmaß an sakralem Charakter tragen. Ein Beispiel dieses Topos vom Tannen-Motiv als Symbol der Auferstehung in Klage- und Totenliedern findet sich auch auf der Balkanhalbinsel wie im serbischen Volkslied ''Pod jelom zaspalo devojče'' (dt. ''Unter der Tanne war das Mädchen eingeschlafen''). Eine häufige formalistische Verwendung findet dieses Motiv in der Serbischen epischen Dichtung (zumeist in der Verbindung „Vita Jela“ = „Geschmeidige Tanne“) in der christlicher Glaube und heidnische Tradition (Baumkult) ausgedrückt werden. Diese formelhafte Nutzung der Tanne in den epischen zehnsilbigen Gesängen hat sich in den Gebirgen im herzegowisch-montenegrinischen Hochkarst bis heute erhalten:
 
Lyriker griffen die Tannensymbolik als Embleme von Tod und Auferstehung wiederholt auf; Darunter in Deutschland unter anderem Franz Alfred Muth in „Die alte Tanne“, das auch von Josef Gabriel Rheinberger vertont wurde, Ferdinand Freiligrath „Die Tanne“, Gottlieb Konrad Pfeffel „Die Tanne“, Emil Rittershaus „Tanne und Rose“.
 
Das ursprünglich böhmische Wandervogellied „Hohe Tannen weisen die Sterne“, 1923 in dem Liederbuch „Das junge Volk“ des Bundes der deutschen Ringpfadfinder erstmals veröffentlicht worden, spiegelte in der NS-Zeit in einer zusätzlich eingefügten Strophe den völkisch orientierten Zeitgeist in der Hervorhebung von „germanischen“ Symbolen und Emblemen wider.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter Schütt: ''Tannenarten Europas und Kleinasiens.'' Ecomed, Landsberg am Lech 1994, ISBN 3-609-69890-X.
* Adolf G. Coenenberg/Axel Haller/Gerhard Mattner/Wolfgang Schultze: ''Einführung in das Rechnungswesen: Grundzüge der Buchführung und Bilanzierung.'' 8. Auflage. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3791028088.
* Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. ''Band 2.'' Arten und Sorten.'' Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
* Harald Wedell/Achim A. Dilling: ''Grundlagen des Rechnungswesens. Buchführung und Jahresabschluss. Kosten- und Leistungsrechnung.'' 13. überarbeitete Auflage. Verlag Neue Wirtschafts-Briefe, Herne 2010, ISBN 978-3-482-54783-6 (''NWB Studium Betriebswirtschaft'').
* Pierre Quézel: ''Diversité et répartition des sapins sur le pourtour méditerranéen.'' In: ''Foret Méditerranéene.'' Band 19, Nr. 2, Mai 1998, S. 93–104
* Marcel Barbéro, Pierre Quézel:  ''Les forêts des sapins sur le poutour méditerranéen.'' In: ''Anales del Instituto Botánico A. J. Cavanilles.'' Band 32, Nr. 2, 1975, S. 1245–1289, 1975
* M. Ducrey, H. Oswald (Hrsg.): ''Séminaire international. Sapins méditerranéens. Adaptation, sélection et sylviculture. Avignon, France du 11 au 15 juin 1990. International workshop. Mediterranean firs. Adaptation, selection and silviculture. Avignon, France 11 to 15 June 1990.'' Commission of the European Communities, Luxembourg, 1991, ISBN 92-826-2843-4
 
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 7. Juni 2022, 21:55 Uhr

Ertrag ist in der Wirtschaft allgemein die Summe oder das Ergebnis der erbrachten wirtschaftlichen Leistung. Pendant ist der Aufwand.

Allgemeines

Während das Begriffspaar Einnahmen und Ausgaben die Veränderungen des Geldvermögensbestandes erfasst, stellen Ertrag und Aufwand auf die Entstehung und den Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen ab.[1]

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Landwirtschaft, wo der landwirtschaftliche Ertrag noch heute die Menge der durch Agrarproduktion gewonnenen Agrarprodukte darstellt. Die Physiokraten der frühen Neuzeit untersuchten den landwirtschaftlichen Boden, der sich als Teil der Natur stets regeneriere und ohne Aufwand erhalte. Deren wichtigster Vertreter François Quesnay ging 1757 davon aus, dass der Reichtum nicht in der Bewegung (Handel), sondern in der Ruhe (des Bodens) liege. Das Prinzip aller Arbeit sei der Bodenertrag, denn alle Arbeit richte sich nach dem Preis der Bodenprodukte, den Agrarpreisen. „Der Ertrag ist das Ergebnis der Bodenbeschaffenheit und des Menschen. Ohne die Arbeit des Menschen hat der Boden keinen Wert“.[2] „Der Überschuss aus Grund und Boden ist es, welcher die Landwirtschaft ... für die Besteuerung zur Verfügung stellt…“[3]

Während die Physiokraten nur die landwirtschaftliche Arbeit für produktiv hielten, ergänzte im Jahre 1777 Johann Georg Schlosser, dass auch die Klasse „der Künstler, Handwerker und Kaufleute“ produktiv sei.[4] Für Adam Smith galt bereits in dem im März 1776 erschienenen Standardwerk Der Wohlstand der Nationen nicht der landwirtschaftlich genutzte Boden als die Quelle des Wohlstands, sondern die menschliche Arbeit.[5]

Gemessen wurde und wird der Bodenertrag in Mengeneinheiten wie Stück, Kilogramm oder Zentner. Ertrag wurde deshalb 1827 definiert als das „jährliche Product des Bodens“[6] oder 1837 als „den Wert oder die Menge der Erzeugnisse der Äcker und Wiesen, den Nutzen von der Viehzucht, aber auch jeden Gewinn von irgendeinem landwirtschaftlichen Gewerbezweig.“[7]

Volkswirtschaftslehre

Jeder Produktionsfaktor erzielt einen Ertrag. Bei der Arbeit heißt der Ertrag Arbeitseinkommen, beim Kapital ist es der Kapitalertrag (Zinsertrag, Dividendenertrag) oder beim Boden der Bodenertrag durch die Bodennutzung. Er entsteht in der Landwirtschaft durch Ernte (Früchte, Weinlese, Getreideernte), in der Forstwirtschaft durch Holzernte und im Bergbau durch Abbau von Rohstoffen. Im weiteren Sinne gehören zum Bodenertrag auch die Rechtsfrüchte, also Mieteinnahmen oder Pachtzinsen aus der Vermietung oder Verpachtung des Bodens.

Die Volkswirtschaftslehre versteht unter dem Ertrag die Gütermenge, die mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wird.[8] Der Ertrag pro Aufwandseinheit heißt Durchschnittsertrag, der Ertragszuwachs bei Veränderung des Aufwands um eine infinitesimale Einheit heißt Grenzertrag. Der Grenzertrag steht im Mittelpunkt des Ertragsgesetzes, das auch Gesetz des sinkenden Grenzertrags heißt. Es wurde ursprünglich von Anne Robert Jacques Turgot für die Landwirtschaft als Bodenertragsgesetz formuliert: Erhöht man auf der gleichen Agrarfläche stetig den Arbeitseinsatz, so nimmt der Bodenertrag zunächst überproportional zu, dann nur noch unterproportional, dann bleibt er gleich, und schließlich nimmt er sogar wieder ab.[9] Aus dem Ertragsgesetz lässt sich eine dreidimensionale Darstellung ableiten, die Ertragsgebirge genannt wird und die Abhängigkeit der Ausbringungsmenge von unterschiedlichen Einsatzmengen zweier Produktionsfaktoren veranschaulicht.

Multipliziert man die Gütermenge mit ihrem Preis , so erhält man den Ertrag in Geldeinheiten ():

.

Ertrag ist somit sowohl eine physische Summe als auch ein Wertbegriff. Der Wertbegriff des Ertrags kommt in der Distributionstheorie als Wertprodukt und Wertgrenzprodukt vor. Bei vollständiger Konkurrenz entspricht das Wertgrenzprodukt dem Faktorpreis.

Betriebswirtschaftslehre

In der Betriebswirtschaftslehre ist der Ertrag der in Geldeinheiten bewertete Bruttowertzuwachs, der durch die Produktion von Gütern oder Dienstleistungen von einem Unternehmen in einem Geschäftsjahr erwirtschaftet wird.[10] Er schlägt sich als Zuwachs des Reinvermögens nieder, der nach dem Prinzip der Erfolgswirksamkeit einem bestimmten Geschäftsjahr zugeordnet wird.

Für Zwecke der Erfolgsrechnung unterscheidet man zwischen betriebsbedingten Erträgen (Betriebsertrag) und nicht-betrieblichen Erträgen (neutraler Ertrag):

  • Betriebsertrag oder Betriebsergebnis ist der erzielte Erfolg eines Unternehmens in dessen Kerngeschäft.
  • Neutraler Ertrag ist in der Kosten- und Leistungsrechnung allgemein der Teil des Ertrags, der nicht aus der Verfolgung des Betriebszwecks stammt, der in Art und Höhe so außergewöhnlich ist, dass er nicht als betrieblicher Ertrag verrechnet wird oder zeitlich einer anderen Periode zufällt:
    • betriebsfremder Ertrag ist der „reinste“ Fall eines neutralen Ertrags, da keine Beziehung zur betrieblichen Leistungserstellung besteht (z. B. Mieterträge aus einem nicht dem Betrieb dienenden Grundstück);[11]
    • periodenfremder Ertrag: ist zwar betriebsbedingt, fällt jedoch in einer anderen Periode an als in der, in der die entsprechenden Leistungen erbracht werden (z. B. Steuererstattungen, erhaltene Anzahlungen);
    • außerordentlicher Ertrag: ist in seiner Art und Höhe so außergewöhnlich, dass er nicht als ordentlicher Ertrag verrechnet wird (z. B. Erträge aus Versicherungsentschädigungen, Kursgewinne);
    • bewertungsbedingter Ertrag: darunter fällt z. B. der Ertrag aus Zuschreibungen.

Durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz sind seit Dezember 2005 unter anderem der neutrale Ertrag (Position 16) und das neutrale Ergebnis (Position 17) als Zwischengröße in der Gewinn- und Verlustrechnung entfallen (§ 275 Abs. 2 HGB).

Das Verhältnis zwischen Ertrag und Leistung lässt sich wie folgt aufgliedern:[12]

Begriff Unterart
Ertrag
Zweckertrag und gleichzeitig Grundleistung

Zum Zweckertrag gehören die Umsatzerlöse aus dem Kerngeschäft, der Bestandszuwachs im Lagerbestand und aktivierte Eigenleistungen. Es ist der betriebsbezogene, ordentliche, zeitraumgerechte Ertrag mit den Unterarten „Zweckertrag als Grundleistung“ und „Zweckertrag als Andersleistung“. Andersleistungen werden in der Kosten- und Leistungsrechnung in anderer Höhe erfasst als in der Finanzbuchhaltung.[13] Neutraler Ertrag sind alle betriebsfremden Erträge in Form des Zusatzertrags oder Andersertrags. Der Zusatzertrag ist weder sachzielbezogen noch zeitraumgerecht, noch steht ihm eine Einnahme gegenüber. Andersertrag entsteht, wenn Lagerbestände mit Verkaufspreisen bewertet werden, die von den Herstellungskosten der Gewinn- und Verlustrechnung abweichen.

Der nicht als Ertrag zu verrechnende Zweckertrag heißt Andersleistung (etwa ein höherer Wertansatz als im externen Rechnungswesen). Den Zusatzleistungen steht kein Ertrag gegenüber (etwa nicht aktivierbare Eigenleistungen wie selbst erstellte Software oder an Dritte als Spende unentgeltlich abgegebene Fertigerzeugnisse).[14]

Günter Wöhe und andere Autoren verstehen den Ertrag als den mit dem Güterpreis bewerteten Faktoreinsatz (auch Output genannt).[15] Während unter der Ertragslage die vergangene Gewinnsituation eines Unternehmens verstanden wird,[16] ist die Ertragskraft eine zukunftsbezogene Größe, die sich aus der Verfolgung unternehmerischer Sachziele (Betriebszweck) und Formalziele (Unternehmensziele wie Gewinnmaximierung), insbesondere im Kerngeschäft und bei Cashcows ergibt. Als betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind zudem der Rohertrag und Reinertrag bekannt.

Aufgabe des Ertragsmanagements vor allem im Hotelgewerbe und bei Fluggesellschaften ist es, den maximalen Ertrag für eine zeitlich begrenzte Kapazität (Auslastungsgrad, Sitzauslastung) an Produkten oder Dienstleistungen zu generieren.[17]

Der Ertrag kommt als Rechtsbegriff insbesondere im Handels- und Bilanzrecht vor. So hat der Jahresabschluss gemäß § 246 Abs. 1 HGB unter anderem sämtliche Aufwendungen und Erträge zu enthalten. Die Gliederungsvorschrift des § 275 Abs. 2 Nr. 9 bis 11 HGB kennt zudem „Erträge aus Beteiligungen“ (richtiger: Gewinne), „Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens“ und „sonstige Zinsen und ähnliche Erträge“. Sie werden im Rechnungswesen auf Ertragskonten verbucht, die in die Gewinn- und Verlustrechnung eingehen.

Abgrenzung

Erlös und Ertrag werden manchmal synonym gebraucht, müssen jedoch voneinander unterschieden werden. Die Abgrenzung zwischen beiden geht auf Erwin Geldmacher zurück, der 1929 auch andere Begriffe des Rechnungswesens voneinander abgegrenzt hat. Ist der Erlös , dann entspricht der Ertrag der Leistung :[18]

.

Ist , gilt

.

Bei ist

.

Ob es sich um Ertrag oder Erlös handelt, ergibt sich mithin aus den Bestandsveränderungen.

Siehe auch

Literatur

  • Adolf G. Coenenberg/Axel Haller/Gerhard Mattner/Wolfgang Schultze: Einführung in das Rechnungswesen: Grundzüge der Buchführung und Bilanzierung. 8. Auflage. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3791028088.
  • Harald Wedell/Achim A. Dilling: Grundlagen des Rechnungswesens. Buchführung und Jahresabschluss. Kosten- und Leistungsrechnung. 13. überarbeitete Auflage. Verlag Neue Wirtschafts-Briefe, Herne 2010, ISBN 978-3-482-54783-6 (NWB Studium Betriebswirtschaft).

Einzelnachweise

  1. Ottmar Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2011, o. S.
  2. François Quesnay, Getreide (franz. „Grains“), in: Encyclopédie vol. 7, November 1757, S. 44
  3. François Quesnay, Tableau Economique, 1757, S. 188
  4. Johann Georg Schlosser, Politische Fragmente, 1777, S. 43
  5. Adam Smith, An Inquiry into the Nature and Causes of Wealth of Nations, 1776, Übersetzung Claus Recktenwald, 1995, S. 3
  6. Friedrich Arnold Brockhaus (Hrsg.), Allgemeine deutsche Real-Encykopädie für die gebildeten Stände, Band 3, 1827, S. 659 f.
  7. Alexander von Lengerke, Landwirthschaftliches Conversations-Lexikon für Praktiker und Laien, Band 1, 1837, S. 842
  8. Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 2, 1984, Sp. 1360
  9. Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 2, 1984, Sp. 1361
  10. Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, Band 2, 1984, Sp. 1360
  11. Erich Gutenberg, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 1958, S. 34
  12. Ulrich Döring/Dietrich Jacobs, Ertrag, in: Wolfgang Lück (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2004, S. 185
  13. Eike Clausius, Fakten über Wirtschaft, Band 8, 2016, S. 29
  14. Bernhard Schroeter, Operatives Controlling, 2002, S. 75
  15. Günter Wöhe/Ulrich Döring, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 25. Auflage, 2013, S. 34
  16. Guido A. Scheld/Claudia Demming, Fundamentale Aktienanalyse, in: WISU 1993, S. 306
  17. Klaus Bichler/Ralf Krohn/Peter Philippi, Gabler Kompakt-Lexikon Logistik, 2005, S. 199
  18. Erwin Geldmacher, Grundbegriffe und systematischer Grundriss des betrieblichen Rechnungswesens, in: ZfhF, 1929, S. 10 und 17 f.
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