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'''Riesen''', wie sie in vielen [[Märchen]] und [[Wikipedia:Mythologie|Mythen]] geschildert werden, sind übermäßig große, mächtige, [[begierde]]nvolle und gewalttätige, aber dumme [[Wesen]] von [[mensch]]licher [[Gestalt]] und Göttern wie Menschen feindlich gesinnt. Oft handelt es sich dabei um [[Elementarwesen]], wie etwa bei den [[Frostriesen]], die übergroße [[Gnome]] sind, oder den [[Sturm- und Feuerriesen]], die riesenhafte [[Sylphen]] und [[Salamander]] sind {{Lit|{{G|228|110}}}}. Aber auch unter den [[Mensch]]en der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] gab es solche von riesenhaftem Wuchs; sie hatten bereits die [[Empfindungsseele]] stark ausgebildet, aber noch kaum die [[Verstandesseele]].
 
== Riesenhafte Elementarwesen ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Ja, innerhalb dieser Naturwirkungen - aber jetzt mit seiner
ganzen Sonneninitiation - stand also der Druidenpriester, sah, wie
ich es geschildert habe, sah zusammen: Sonne, Mond, vermittelt
durch die Erdenwirkung, Pflanzenwachstum, Wurzel-, Blätter-,
Blütenwachstum; das alles nicht in abstrakten Naturgesetzen, wie
wir heute, sondern in lebendigen Elementarwesen. In der Wurzel
wirken andere Elementarwesen, andere Sonnen-Elementarwesen,
andere Monden-Elementarwesen, als im Blatte, als in der Blüte.
Aber nun wußte der Druidenpriester dasjenige, was in wohltätigen
Grenzen in Wurzel, Blatt und Blüte der Pflanze lebt, auch in den
weiten Horizonten der Natur zu verfolgen. Er sah vermöge seiner
imaginativen Gabe in der Wurzel die kleinen Elementarwesen in enge
Grenzen gebannt. Er wußte, was als Wohltätiges in der Wurzel lebt,
kann sich emanzipieren, ins Riesenhafte auswachsen. Und so sah er
die großen Naturwirkungen als die zu Riesen gewordenen kleinen
Naturwirkungen der Pflanze. Und wie er gesprochen hat von Elementarwesen,
die in der Wurzel leben, so sprach er von den, man
möchte sagen, auf eine kosmisch unrichtige Weise ausgewachsenen
Wurzelwesen, die sichtbar wurden in der Reif-, in der Tau-, in der
Hagelbildung. Er sprach von den in wohltätiger Weise wirkenden
Wurzelwesen und von den Reif- und Frostriesen, die dasselbe wie
die in der Natur ins Riesenhafte ausgewachsenen Wurzelwesen sind.
Und er sprach von den kleinen Elementarwirkungen im Pflanzenblatte,
die sich durchdringen mit demjenigen, was in der Luft wirkt.
Und wieder verfolgte er das in die weiten Horizonte der Natur, und
er sprach davon, wie dasjenige, was im Pflanzenblatte lebt, wenn es
sich emanzipiert und aus seinen wohltätigen Grenzen heraus in die
Weiten der Natur strebt, dasjenige umfaßt, was auf den Wellen des
Windes getragen wird. Die Wind- und Sturmriesen sind die ausgewachsenen
Elementarwesen des Pflanzenblattes. Und dasjenige, was
in der Blüte kocht dem Sonnenlichte entgegen, und was da in der
Blüte die ätherischen Öle mit phosphorigem Charakter erzeugt,
wenn sich das emanzipiert, wird es zu den Feuerriesen, aus deren
Geschlecht zum Beispiel Loki war. Und so sah in Eins zusammen in
dieser seiner Sonnen-Monden-Wissenschaft der Druidenpriester das,
was im engbegrenzten Raum der Pflanze lebt, und was sich emanzipiert
als dasjenige, was in Wind und Wetter lebt.
 
Aber er ging weiter, er sagte sich: Was in Wurzel, Blatt und Blüte
lebt, wenn es in die wohltätigen Grenzen gebannt ist, in welche die
guten Götter es bannen, da entfaltet es das normale Pflanzenwachstum.
Wenn es in Reif und Frost erscheint, ist es ein Erzeugnis der
Göttergegner. Die Elementarwesen, die zu den Göttergegnern ausgewachsen
sind, sie gehen über in das Verheerende, Schädigende des
Naturwirkens. Ich kann als Mensch die verheerenden Wirkungen
der Göttergegner aufnehmen, ich kann in entsprechender Weise den
Reif, den Frost sammeln, das, was der Sturm einherträgt, dasjenige,
was auf den Wellen des Windes oder im Regen aufgefangen werden
kann. Ich kann es benützen für dasjenige, was ich erzeuge, indem ich
die Riesenkräfte verwende, indem ich die Pflanze verbrenne, zu
Asche mache, zu Kohle mache und so weiter. Ich entnehme den
Riesen ihre Kräfte, um dasjenige, was normales Pflanzenwachstum
ist, durch Anwendung der oftmals zum Schaden auswachsenden
Kräfte des Frostes, des Hagels, der Regentropfen, sonstiger Bildungen
und dessen, was die Feuerriesen in ihren Gewalten tragen, zu
schützen. Ich entreiße all das den Riesen, um damit die normale
Pflanze zu behandeln, um aus den Pflanzen, die von den wohltätigen
Elementarkräften in ihren normalen Grenzen gehalten werden, Heilmittel
zu machen, indem ich sie mit diesen Göttergegnerkräften
behandle. - Und das war eine der Methoden, Heilmittel aus Pflanzen
zu machen durch Verwendung des Frostes, Verwendung desjenigen,
was in Schnee- und Eisbildungen lebt, was durch die Verbrennung,
durch die Kalzinierung und so weiter erzielt werden
konnte. Und so empfand sich der Druidenpriester als derjenige, der
den Göttergegnern, den Riesen abnahm dasjenige, was sein Schädigendes
bei sich trägt, um es wieder zurückzubringen in den Dienst
der guten Götter." {{Lit|{{G|228|133f}}}}
</div>
 
== Die Riesen im Alten Testament ==
 
"In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, welche von alters her waren, die Männer von Ruhm gewesen sind." (Elberfelder Bibel: Genesis 6,4).
 
== Die Riesen der atlantischen Zeit ==
 
<div style="margin-left:20px">
"In der atlantischen Zeit war der
menschliche Leib noch nicht wie heute in feste Formen gebannt, sondern
es war noch so, daß geistig sehr bedeutende, hochentwickelte
Menschen in der damaligen Zeit physisch klein waren, kleine Menschen
waren. Dagegen hatte der, der geistig nicht sehr bedeutend
war, in der atlantischen Zeit einen riesig entwickelten physischen
Körper. Und man konnte, wenn man damals einem solchen Riesen
begegnete, sich sagen: Der steht auf keiner sehr hohen Stufe der
Geistigkeit, denn der ist mit seiner ganzen Wesenheit in den Leib
hineingerannt! - Alles, was in den Sagen von den «Riesen» enthalten
ist, beruht durchaus auf Erkenntnis der Wahrheit. Wenn daher in den
germanischen Sagen eine wirkliche Erinnerung an jene Zeiten erhalten
ist, so empfinden wir es vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt
aus als etwas durchaus Richtiges, daß die Riesen dumm sind und
daß die Zwerge eigentlich sehr gescheit sind. Das beruht durchaus
darauf, daß man von der atlantischen Bevölkerung sagen konnte:
Da sind kleine Leute, da ist eine große Intelligenz zu Hause; dort
hingegen ist ein großer Menschenschlag, und die sind alle dumm!
Wo die menschliche Intelligenz ins Fleisch gegangen war, da war
geistig nicht sehr viel zurückgeblieben. So daß physische Größe der
Ausdruck dafür war, daß die Geistigkeit nicht zurückbehalten werden
konnte. Es war der Körper in gewisser Weise damals noch
durchaus verwandlungsfähig. Gerade in der Zeit, als die Atlantis
anfing unterzugehen, da war ein großer Unterschied zwischen den
Menschen, die gut waren in ihren seelischen Eigenschaften und die ein
kleiner Menschenschlag waren gegenüber den Riesengestalten, welche
lasterhaft waren, bei denen alles ins Fleisch gegangen war. Sogar in
der Bibel könnten Sie noch Nachklänge dieser Tatsache finden, wenn
Sie sie suchen wollten." {{Lit|{{G|107|284f}}}}
</div>
 
== Dumme Riesen und weise Frauen ==
 
Die «Riesen» sind Ausdruck der [[Empfindungsseele]], in den «weisen Frauen» zeigt sich die [[Verstandesseele]].
 
<div style="margin-left:20px">
"Wir haben ja zunächst drei Glieder der Seele: die Empfindungsseele,
die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele. Wie Auge und
Ohr ihre verschiedenen Beziehungen zur Umwelt haben, so haben
diese drei Glieder der menschlichen Seele ihre ganz bestimmten Beziehungen
zur Umwelt. Dadurch wird für den Menschen in solchen
Zwischenzuständen wahrnehmbar, je nachdem der eine oder der andere
Teil der Seele auf die geistige Umgebung gerichtet ist, der eine
oder der andere Teil der geistigen Umgebung. Nehmen wir an, die
Empfindungsseele wird insbesondere auf die geistige Umgebung gerichtet.
Dann sieht der Mensch alle diejenigen geistigen Wesenheiten
in seiner Umgebung, welche mit den gewöhnlichen Naturkräften
in einem innigen Verbände stehen, dasjenige, was sozusagen in
den Elementen der Natur lebt. Er sieht nicht selbst das Spiel der Naturkräfte,
aber er sieht das, was im Spiel der Naturkräfte lebt, in
Wind und Wetter und in den anderen Vorgängen der Natur. Die
Wesen, die sich da aussprechen, die sieht der Mensch durch seine
Empfindungsseele. Und wenn insbesondere die Empfindungsseele
tätig ist, dann ist es gerade so, wie wenn der Mensch in der Zeit noch
lebte, als er seine Verstandesseele noch nicht benutzen konnte und
auch seine Bewußtseinsseele noch nicht. Der Mensch ist dann zurückversetzt
und sieht die Umgebung so, wie er sie in alten Zeiten
sah, als er noch nichts mit der Verstandesseele und der Bewußtseinsseele
anzufangen wußte.
 
Aber in jenen alten Zeiten war er selbst noch in einem innigen
Verbände mit den Naturkräften. Er selbst steckte ja noch in all den
Naturkräften drinnen. Er war da ein Wesen, bestehend nur aus physischem
Leib, Ätherleib, astralischem Leib und Empfindungsseele.
So bevölkerte er die Welt. Da konnte er dasselbe, was jetzt jene Wesen
um ihn herum können, die in den niederen Naturkräften leben.
Sie erscheinen ihm als der Ausdruck dessen, was er einst war, als die
Menschen so waren, daß sie im dahinsausenden Windsturm Bäume
umreißen konnten, daß sie Wetter, Nebel und Regen beherrschen
konnten. So erscheinen ihm die Wesen, die um ihn herum sind, wie
er selbst einmal in einer Vergangenheit war, wo er riesig mächtig
war, weil er sich noch nicht von den Naturkräften so entfernt hatte.
Die Gestalten, die ihm da erscheinen - es waren ja die Nachbilder
seiner eigenen Gestalt -, die erscheinen ihm als Menschen mit riesiger
Stärke. Das sind die «Riesen». Der Mensch sieht in einem solchen
Zwischenzustand die Riesen als wirkliche Gestalten, und sie
stellen ihm eine ganz bestimmte Art von Wesenheiten dar: Menschen
mit einer riesigen Kraft. Aber die Riesen sind dumm, weil sie
aus einer Zeit kommen, wo sie noch nicht die Verstandesseele gebrauchen
konnten. Sie sind stark und dumm.
 
Nehmen wir nun einmal das, was die Verstandesseele sehen kann
in solchen Zwischenzuständen. Sie kann dasjenige sehen, wo schon
nach einer gewissen Weisheit die Dinge gestaltet sind, nicht nur
durch bloße Kraft, wie bei den Riesen. Durch das, was die Verstandesseele
ist, sieht der Mensch, wenn er in dieser Verstandesseele lebt,
Wesenheiten um sich herum, Gestalten, die Weisheit in alles hineinbringen,
die alles weise anordnen. Während er die Riesen in der Regel
männlich sieht, sieht er die Gebilde der Verstandesseele als die
formenden weiblichen Wesenheiten, die Weisheit in die Dinge hineinbringen,
in das Gewoge der Welt. Das sind die «weisen Frauen»,
die hinter den Dingen wesen, die gestaltend sind, die alles gestalten.
Er sieht wiederum in dieser Gestalt seine eigene Gestalt, als er zwar
noch nicht eine Bewußtseinsseele hatte, aber doch schon eine Verstandesseele.
Weise walten diese Wesen hinter den Dingen. Und
weil er sich ihnen innig verwandt sieht, so fühlt der Mensch sehr
häufig, wenn er in einem solchen Zwischenzustand ist: Was ich da
als die weisen weiblichen Wesen sehe, das ist etwas, was eigentlich
mir verwandt ist. Daher sehen wir, daß hier im Märchen sehr häufig
der «Schwester»-Begriff auftritt, wenn diese weiblichen Wesenheiten
erscheinen." {{Lit|{{G|108|151ff}}}}
</div>
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
#Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Elementarwesen]]

Version vom 19. Mai 2011, 09:31 Uhr

Die Riesen Fafner und Fasolt ergreiefen Freya, Illustration von Arthur Rackham zu Richard Wagners "Das Rheingold.

Riesen, wie sie in vielen Märchen und Mythen geschildert werden, sind übermäßig große, mächtige, begierdenvolle und gewalttätige, aber dumme Wesen von menschlicher Gestalt und Göttern wie Menschen feindlich gesinnt. Oft handelt es sich dabei um Elementarwesen, wie etwa bei den Frostriesen, die übergroße Gnome sind, oder den Sturm- und Feuerriesen, die riesenhafte Sylphen und Salamander sind (Lit.: GA 228, S. 110). Aber auch unter den Menschen der atlantischen Zeit gab es solche von riesenhaftem Wuchs; sie hatten bereits die Empfindungsseele stark ausgebildet, aber noch kaum die Verstandesseele.

Riesenhafte Elementarwesen

"Ja, innerhalb dieser Naturwirkungen - aber jetzt mit seiner ganzen Sonneninitiation - stand also der Druidenpriester, sah, wie ich es geschildert habe, sah zusammen: Sonne, Mond, vermittelt durch die Erdenwirkung, Pflanzenwachstum, Wurzel-, Blätter-, Blütenwachstum; das alles nicht in abstrakten Naturgesetzen, wie wir heute, sondern in lebendigen Elementarwesen. In der Wurzel wirken andere Elementarwesen, andere Sonnen-Elementarwesen, andere Monden-Elementarwesen, als im Blatte, als in der Blüte. Aber nun wußte der Druidenpriester dasjenige, was in wohltätigen Grenzen in Wurzel, Blatt und Blüte der Pflanze lebt, auch in den weiten Horizonten der Natur zu verfolgen. Er sah vermöge seiner imaginativen Gabe in der Wurzel die kleinen Elementarwesen in enge Grenzen gebannt. Er wußte, was als Wohltätiges in der Wurzel lebt, kann sich emanzipieren, ins Riesenhafte auswachsen. Und so sah er die großen Naturwirkungen als die zu Riesen gewordenen kleinen Naturwirkungen der Pflanze. Und wie er gesprochen hat von Elementarwesen, die in der Wurzel leben, so sprach er von den, man möchte sagen, auf eine kosmisch unrichtige Weise ausgewachsenen Wurzelwesen, die sichtbar wurden in der Reif-, in der Tau-, in der Hagelbildung. Er sprach von den in wohltätiger Weise wirkenden Wurzelwesen und von den Reif- und Frostriesen, die dasselbe wie die in der Natur ins Riesenhafte ausgewachsenen Wurzelwesen sind. Und er sprach von den kleinen Elementarwirkungen im Pflanzenblatte, die sich durchdringen mit demjenigen, was in der Luft wirkt. Und wieder verfolgte er das in die weiten Horizonte der Natur, und er sprach davon, wie dasjenige, was im Pflanzenblatte lebt, wenn es sich emanzipiert und aus seinen wohltätigen Grenzen heraus in die Weiten der Natur strebt, dasjenige umfaßt, was auf den Wellen des Windes getragen wird. Die Wind- und Sturmriesen sind die ausgewachsenen Elementarwesen des Pflanzenblattes. Und dasjenige, was in der Blüte kocht dem Sonnenlichte entgegen, und was da in der Blüte die ätherischen Öle mit phosphorigem Charakter erzeugt, wenn sich das emanzipiert, wird es zu den Feuerriesen, aus deren Geschlecht zum Beispiel Loki war. Und so sah in Eins zusammen in dieser seiner Sonnen-Monden-Wissenschaft der Druidenpriester das, was im engbegrenzten Raum der Pflanze lebt, und was sich emanzipiert als dasjenige, was in Wind und Wetter lebt.

Aber er ging weiter, er sagte sich: Was in Wurzel, Blatt und Blüte lebt, wenn es in die wohltätigen Grenzen gebannt ist, in welche die guten Götter es bannen, da entfaltet es das normale Pflanzenwachstum. Wenn es in Reif und Frost erscheint, ist es ein Erzeugnis der Göttergegner. Die Elementarwesen, die zu den Göttergegnern ausgewachsen sind, sie gehen über in das Verheerende, Schädigende des Naturwirkens. Ich kann als Mensch die verheerenden Wirkungen der Göttergegner aufnehmen, ich kann in entsprechender Weise den Reif, den Frost sammeln, das, was der Sturm einherträgt, dasjenige, was auf den Wellen des Windes oder im Regen aufgefangen werden kann. Ich kann es benützen für dasjenige, was ich erzeuge, indem ich die Riesenkräfte verwende, indem ich die Pflanze verbrenne, zu Asche mache, zu Kohle mache und so weiter. Ich entnehme den Riesen ihre Kräfte, um dasjenige, was normales Pflanzenwachstum ist, durch Anwendung der oftmals zum Schaden auswachsenden Kräfte des Frostes, des Hagels, der Regentropfen, sonstiger Bildungen und dessen, was die Feuerriesen in ihren Gewalten tragen, zu schützen. Ich entreiße all das den Riesen, um damit die normale Pflanze zu behandeln, um aus den Pflanzen, die von den wohltätigen Elementarkräften in ihren normalen Grenzen gehalten werden, Heilmittel zu machen, indem ich sie mit diesen Göttergegnerkräften behandle. - Und das war eine der Methoden, Heilmittel aus Pflanzen zu machen durch Verwendung des Frostes, Verwendung desjenigen, was in Schnee- und Eisbildungen lebt, was durch die Verbrennung, durch die Kalzinierung und so weiter erzielt werden konnte. Und so empfand sich der Druidenpriester als derjenige, der den Göttergegnern, den Riesen abnahm dasjenige, was sein Schädigendes bei sich trägt, um es wieder zurückzubringen in den Dienst der guten Götter." (Lit.: GA 228, S. 133f)

Die Riesen im Alten Testament

"In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, welche von alters her waren, die Männer von Ruhm gewesen sind." (Elberfelder Bibel: Genesis 6,4).

Die Riesen der atlantischen Zeit

"In der atlantischen Zeit war der menschliche Leib noch nicht wie heute in feste Formen gebannt, sondern es war noch so, daß geistig sehr bedeutende, hochentwickelte Menschen in der damaligen Zeit physisch klein waren, kleine Menschen waren. Dagegen hatte der, der geistig nicht sehr bedeutend war, in der atlantischen Zeit einen riesig entwickelten physischen Körper. Und man konnte, wenn man damals einem solchen Riesen begegnete, sich sagen: Der steht auf keiner sehr hohen Stufe der Geistigkeit, denn der ist mit seiner ganzen Wesenheit in den Leib hineingerannt! - Alles, was in den Sagen von den «Riesen» enthalten ist, beruht durchaus auf Erkenntnis der Wahrheit. Wenn daher in den germanischen Sagen eine wirkliche Erinnerung an jene Zeiten erhalten ist, so empfinden wir es vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus als etwas durchaus Richtiges, daß die Riesen dumm sind und daß die Zwerge eigentlich sehr gescheit sind. Das beruht durchaus darauf, daß man von der atlantischen Bevölkerung sagen konnte: Da sind kleine Leute, da ist eine große Intelligenz zu Hause; dort hingegen ist ein großer Menschenschlag, und die sind alle dumm! Wo die menschliche Intelligenz ins Fleisch gegangen war, da war geistig nicht sehr viel zurückgeblieben. So daß physische Größe der Ausdruck dafür war, daß die Geistigkeit nicht zurückbehalten werden konnte. Es war der Körper in gewisser Weise damals noch durchaus verwandlungsfähig. Gerade in der Zeit, als die Atlantis anfing unterzugehen, da war ein großer Unterschied zwischen den Menschen, die gut waren in ihren seelischen Eigenschaften und die ein kleiner Menschenschlag waren gegenüber den Riesengestalten, welche lasterhaft waren, bei denen alles ins Fleisch gegangen war. Sogar in der Bibel könnten Sie noch Nachklänge dieser Tatsache finden, wenn Sie sie suchen wollten." (Lit.: GA 107, S. 284f)

Dumme Riesen und weise Frauen

Die «Riesen» sind Ausdruck der Empfindungsseele, in den «weisen Frauen» zeigt sich die Verstandesseele.

"Wir haben ja zunächst drei Glieder der Seele: die Empfindungsseele, die Verstandesseele und die Bewußtseinsseele. Wie Auge und Ohr ihre verschiedenen Beziehungen zur Umwelt haben, so haben diese drei Glieder der menschlichen Seele ihre ganz bestimmten Beziehungen zur Umwelt. Dadurch wird für den Menschen in solchen Zwischenzuständen wahrnehmbar, je nachdem der eine oder der andere Teil der Seele auf die geistige Umgebung gerichtet ist, der eine oder der andere Teil der geistigen Umgebung. Nehmen wir an, die Empfindungsseele wird insbesondere auf die geistige Umgebung gerichtet. Dann sieht der Mensch alle diejenigen geistigen Wesenheiten in seiner Umgebung, welche mit den gewöhnlichen Naturkräften in einem innigen Verbände stehen, dasjenige, was sozusagen in den Elementen der Natur lebt. Er sieht nicht selbst das Spiel der Naturkräfte, aber er sieht das, was im Spiel der Naturkräfte lebt, in Wind und Wetter und in den anderen Vorgängen der Natur. Die Wesen, die sich da aussprechen, die sieht der Mensch durch seine Empfindungsseele. Und wenn insbesondere die Empfindungsseele tätig ist, dann ist es gerade so, wie wenn der Mensch in der Zeit noch lebte, als er seine Verstandesseele noch nicht benutzen konnte und auch seine Bewußtseinsseele noch nicht. Der Mensch ist dann zurückversetzt und sieht die Umgebung so, wie er sie in alten Zeiten sah, als er noch nichts mit der Verstandesseele und der Bewußtseinsseele anzufangen wußte.

Aber in jenen alten Zeiten war er selbst noch in einem innigen Verbände mit den Naturkräften. Er selbst steckte ja noch in all den Naturkräften drinnen. Er war da ein Wesen, bestehend nur aus physischem Leib, Ätherleib, astralischem Leib und Empfindungsseele. So bevölkerte er die Welt. Da konnte er dasselbe, was jetzt jene Wesen um ihn herum können, die in den niederen Naturkräften leben. Sie erscheinen ihm als der Ausdruck dessen, was er einst war, als die Menschen so waren, daß sie im dahinsausenden Windsturm Bäume umreißen konnten, daß sie Wetter, Nebel und Regen beherrschen konnten. So erscheinen ihm die Wesen, die um ihn herum sind, wie er selbst einmal in einer Vergangenheit war, wo er riesig mächtig war, weil er sich noch nicht von den Naturkräften so entfernt hatte. Die Gestalten, die ihm da erscheinen - es waren ja die Nachbilder seiner eigenen Gestalt -, die erscheinen ihm als Menschen mit riesiger Stärke. Das sind die «Riesen». Der Mensch sieht in einem solchen Zwischenzustand die Riesen als wirkliche Gestalten, und sie stellen ihm eine ganz bestimmte Art von Wesenheiten dar: Menschen mit einer riesigen Kraft. Aber die Riesen sind dumm, weil sie aus einer Zeit kommen, wo sie noch nicht die Verstandesseele gebrauchen konnten. Sie sind stark und dumm.

Nehmen wir nun einmal das, was die Verstandesseele sehen kann in solchen Zwischenzuständen. Sie kann dasjenige sehen, wo schon nach einer gewissen Weisheit die Dinge gestaltet sind, nicht nur durch bloße Kraft, wie bei den Riesen. Durch das, was die Verstandesseele ist, sieht der Mensch, wenn er in dieser Verstandesseele lebt, Wesenheiten um sich herum, Gestalten, die Weisheit in alles hineinbringen, die alles weise anordnen. Während er die Riesen in der Regel männlich sieht, sieht er die Gebilde der Verstandesseele als die formenden weiblichen Wesenheiten, die Weisheit in die Dinge hineinbringen, in das Gewoge der Welt. Das sind die «weisen Frauen», die hinter den Dingen wesen, die gestaltend sind, die alles gestalten. Er sieht wiederum in dieser Gestalt seine eigene Gestalt, als er zwar noch nicht eine Bewußtseinsseele hatte, aber doch schon eine Verstandesseele. Weise walten diese Wesen hinter den Dingen. Und weil er sich ihnen innig verwandt sieht, so fühlt der Mensch sehr häufig, wenn er in einem solchen Zwischenzustand ist: Was ich da als die weisen weiblichen Wesen sehe, das ist etwas, was eigentlich mir verwandt ist. Daher sehen wir, daß hier im Märchen sehr häufig der «Schwester»-Begriff auftritt, wenn diese weiblichen Wesenheiten erscheinen." (Lit.: GA 108, S. 151ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis, GA 228 (2002), ISBN 3-7274-2280-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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