Riesen

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Riesen, wie sie in vielen Märchen und Mythen geschildert werden, sind übermäßig große, mächtige, begierdenvolle und gewalttätige, aber dumme Wesen von menschlicher Gestalt und Göttern wie Menschen meist feindlich gesinnt. Oft handelt es sich dabei um Elementarwesen, wie etwa bei den Frostriesen, die übergroße Gnome sind, oder den Sturm- und Feuerriesen, die riesenhafte Sylphen und Salamander sind (Lit.: GA 228, S. 110). Aber auch unter den Menschen der atlantischen Zeit gab es solche von riesenhaftem Wuchs; sie hatten bereits die Empfindungsseele stark ausgebildet, aber noch kaum die Verstandesseele.

"In der atlantischen Zeit war der menschliche Leib noch nicht wie heute in feste Formen gebannt, sondern es war noch so, daß geistig sehr bedeutende, hochentwickelte Menschen in der damaligen Zeit physisch klein waren, kleine Menschen waren. Dagegen hatte der, der geistig nicht sehr bedeutend war, in der atlantischen Zeit einen riesig entwickelten physischen Körper. Und man konnte, wenn man damals einem solchen Riesen begegnete, sich sagen: Der steht auf keiner sehr hohen Stufe der Geistigkeit, denn der ist mit seiner ganzen Wesenheit in den Leib hineingerannt! - Alles, was in den Sagen von den «Riesen» enthalten ist, beruht durchaus auf Erkenntnis der Wahrheit. Wenn daher in den germanischen Sagen eine wirkliche Erinnerung an jene Zeiten erhalten ist, so empfinden wir es vom geisteswissenschaftlichen Standpunkt aus als etwas durchaus Richtiges, daß die Riesen dumm sind und daß die Zwerge eigentlich sehr gescheit sind. Das beruht durchaus darauf, daß man von der atlantischen Bevölkerung sagen konnte: Da sind kleine Leute, da ist eine große Intelligenz zu Hause; dort hingegen ist ein großer Menschenschlag, und die sind alle dumm! Wo die menschliche Intelligenz ins Fleisch gegangen war, da war geistig nicht sehr viel zurückgeblieben. So daß physische Größe der Ausdruck dafür war, daß die Geistigkeit nicht zurückbehalten werden konnte. Es war der Körper in gewisser Weise damals noch durchaus verwandlungsfähig. Gerade in der Zeit, als die Atlantis anfing unterzugehen, da war ein großer Unterschied zwischen den Menschen, die gut waren in ihren seelischen Eigenschaften und die ein kleiner Menschenschlag waren gegenüber den Riesengestalten, welche lasterhaft waren, bei denen alles ins Fleisch gegangen war. Sogar in der Bibel könnten Sie noch Nachklänge dieser Tatsache finden, wenn Sie sie suchen wollten." (Lit.: GA 107, S. 284f)

"Ja, innerhalb dieser Naturwirkungen - aber jetzt mit seiner ganzen Sonneninitiation - stand also der Druidenpriester, sah, wie ich es geschildert habe, sah zusammen: Sonne, Mond, vermittelt durch die Erdenwirkung, Pflanzenwachstum, Wurzel-, Blätter-, Blütenwachstum; das alles nicht in abstrakten Naturgesetzen, wie wir heute, sondern in lebendigen Elementarwesen. In der Wurzel wirken andere Elementarwesen, andere Sonnen-Elementarwesen, andere Monden-Elementarwesen, als im Blatte, als in der Blüte. Aber nun wußte der Druidenpriester dasjenige, was in wohltätigen Grenzen in Wurzel, Blatt und Blüte der Pflanze lebt, auch in den weiten Horizonten der Natur zu verfolgen. Er sah vermöge seiner imaginativen Gabe in der Wurzel die kleinen Elementarwesen in enge Grenzen gebannt. Er wußte, was als Wohltätiges in der Wurzel lebt, kann sich emanzipieren, ins Riesenhafte auswachsen. Und so sah er die großen Naturwirkungen als die zu Riesen gewordenen kleinen Naturwirkungen der Pflanze. Und wie er gesprochen hat von Elementarwesen, die in der Wurzel leben, so sprach er von den, man möchte sagen, auf eine kosmisch unrichtige Weise ausgewachsenen Wurzelwesen, die sichtbar wurden in der Reif-, in der Tau-, in der Hagelbildung. Er sprach von den in wohltätiger Weise wirkenden Wurzelwesen und von den Reif- und Frostriesen, die dasselbe wie die in der Natur ins Riesenhafte ausgewachsenen Wurzelwesen sind. Und er sprach von den kleinen Elementarwirkungen im Pflanzenblatte, die sich durchdringen mit demjenigen, was in der Luft wirkt. Und wieder verfolgte er das in die weiten Horizonte der Natur, und er sprach davon, wie dasjenige, was im Pflanzenblatte lebt, wenn es sich emanzipiert und aus seinen wohltätigen Grenzen heraus in die Weiten der Natur strebt, dasjenige umfaßt, was auf den Wellen des Windes getragen wird. Die Wind- und Sturmriesen sind die ausgewachsenen Elementarwesen des Pflanzenblattes. Und dasjenige, was in der Blüte kocht dem Sonnenlichte entgegen, und was da in der Blüte die ätherischen Öle mit phosphorigem Charakter erzeugt, wenn sich das emanzipiert, wird es zu den Feuerriesen, aus deren Geschlecht zum Beispiel Loki war. Und so sah in Eins zusammen in dieser seiner Sonnen-Monden-Wissenschaft der Druidenpriester das, was im engbegrenzten Raum der Pflanze lebt, und was sich emanzipiert als dasjenige, was in Wind und Wetter lebt.

Aber er ging weiter, er sagte sich: Was in Wurzel, Blatt und Blüte lebt, wenn es in die wohltätigen Grenzen gebannt ist, in welche die guten Götter es bannen, da entfaltet es das normale Pflanzenwachstum. Wenn es in Reif und Frost erscheint, ist es ein Erzeugnis der Göttergegner. Die Elementarwesen, die zu den Göttergegnern ausgewachsen sind, sie gehen über in das Verheerende, Schädigende des Naturwirkens. Ich kann als Mensch die verheerenden Wirkungen der Göttergegner aufnehmen, ich kann in entsprechender Weise den Reif, den Frost sammeln, das, was der Sturm einherträgt, dasjenige, was auf den Wellen des Windes oder im Regen aufgefangen werden kann. Ich kann es benützen für dasjenige, was ich erzeuge, indem ich die Riesenkräfte verwende, indem ich die Pflanze verbrenne, zu Asche mache, zu Kohle mache und so weiter. Ich entnehme den Riesen ihre Kräfte, um dasjenige, was normales Pflanzenwachstum ist, durch Anwendung der oftmals zum Schaden auswachsenden Kräfte des Frostes, des Hagels, der Regentropfen, sonstiger Bildungen und dessen, was die Feuerriesen in ihren Gewalten tragen, zu schützen. Ich entreiße all das den Riesen, um damit die normale Pflanze zu behandeln, um aus den Pflanzen, die von den wohltätigen Elementarkräften in ihren normalen Grenzen gehalten werden, Heilmittel zu machen, indem ich sie mit diesen Göttergegnerkräften behandle. - Und das war eine der Methoden, Heilmittel aus Pflanzen zu machen durch Verwendung des Frostes, Verwendung desjenigen, was in Schnee- und Eisbildungen lebt, was durch die Verbrennung, durch die Kalzinierung und so weiter erzielt werden konnte. Und so empfand sich der Druidenpriester als derjenige, der den Göttergegnern, den Riesen abnahm dasjenige, was sein Schädigendes bei sich trägt, um es wieder zurückzubringen in den Dienst der guten Götter." (Lit.: GA 228, S. 133f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis, GA 228 (2002), ISBN 3-7274-2280-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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