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imported>Joachim Stiller |
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| Die '''Taufe''' (von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''toufen''; [[Wikipedia:Gotisches Sprache|got]] ''daupjan''; {{ELSalt|βαπτίζειν}}, ''baptízein'' = „eintauchen, untertauchen“) ist ein [[christlich]]es [[Sakrament]], durch das der Täufling, der dabei mit [[Wasser]] übergossen oder in Wasser untergetaucht wird, in die christliche Gemeinschaft eintritt. Die Taufe geht auf die [[Wasserprobe]] der alten [[Mysterien]] zurück. Durch das Untertauchen wurde der Mysterienschüler dem Ertrinken nahe gebracht, wodurch sich der [[Ätherleib]] lockerte und eine Rückschau auf das [[Lebenspanorama]] des bisherigen Erdenlebens möglich wurde, wie es normalerweise nur unmittelbar nach dem [[Tod]] erlebt werden kann.
| | '''Armin Bauer''' geboren 1960, wohnhaft in Stuttgart. Nach dem Besuch der Grundschule Übergang in ein Naturwissenschaftliches Gymnasium, Mitarbeit im AK für Ernährungsforschung bei Dr. Renzenbrink, Studium in Naturheilverfahren, komplementäre Medizin und Humanmedizin, Promotion zum Thema Selbstheilung und Kommunikation. Vorträge in anthroposophischer Heilkunde und Medizin. Intensives Studium der Anthroposophie und Philosophie. |
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| | [[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]] |
| "In späteren Zeiten, noch
| | [[Kategorie:Anthroposoph (21. Jahrhundert)]] |
| zur Zeit des Mysteriums von Golgatha und darüber hinaus, wurde
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| ja zum Beispiel der Akt der Taufe zumeist so vollzogen, daß er in
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| der Tat noch eine Verrichtung am Menschen selber war. Die Täuflinge
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| wurden [ins Wasser] untergetaucht und dadurch in dieselbe
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| Lage gebracht wie ein Ertrinkender, dem in einer rückwärtslaufenden
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| Perspektive seine Lebensvorgänge am geistigen Blick vorüberziehen.
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| Das gehörte in früheren Zeiten zu der Taufe, daß dem Menschen
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| das vergangene Leben vor die Seele gebracht wurde, daß er
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| also in einer gewissen Weise geistig sehen lernte. Später ist dann das
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| Sakrament der Taufe [zeitlich] zurückverlegt worden, da konnte es
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| natürlich nicht in dieser Weise vollzogen werden, da wurde es nur
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| noch als Zeichen gemacht." {{Lit|{{G|343a|294}}}}
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| "Die
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| Taufe bedeutete ursprünglich eine der ersten Stufen, durch
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| die der Mensch allmählich zu den höheren Erkenntnissen
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| hinaufkam. Sie war als sogenannte Wasserprobe in den alten
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| Mysterien vorhanden. Sie gehörte zu den zeremoniellen
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| Handlungen, welche verknüpft waren damit, daß die Menschen
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| stufenweise zu den höchsten Weisheiten hinaufgeführt
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| wurden. Diese alten Mysterien waren nichts anderes als
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| Kultstätten und Weisheitsschulen. Die Taufe war die erste
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| Probe für die Einweihung. Sie war nicht bloß eine äußere
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| Form, sondern verknüpft mit bestimmten Erkenntnisgraden.
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| Der Täufling mußte gewisse Tugenden in sich ausgebildet
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| haben; dann wurde ihm die Taufe erteilt. Vor allen
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| Dingen wurde von den Täuflingen der alten Mysterienreligionen
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| verlangt, daß sie das im Leben sich erworben haben,
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| was man festes Selbstvertrauen nennt, die Möglichkeit, sich
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| immer auf sich selbst zu verlassen. Diese Charaktereigenschaft
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| hing damit zusammen, daß man in den tieferen
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| Mysterienreligionen das Reich Gottes inwendig im Menschen
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| gesucht hat, und daß man nur denjenigen zugestanden
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| hat, daß sie der höheren Gemeinschaft angehören, welche in
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| sich selbst Richtung und Ziel gefunden haben, welche also
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| sich selbst vertrauen durften. Für diese war dann die innere
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| Umwandlung der Schlußstein eines Lehrplanes.
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| Das war in den Mysterien der Fall. Dann kam das Christentum
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| und stellte das, was in den Mysterien gelehrt worden
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| war, als eine Wahrheit für die ganze Menschheit hin.
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| Das ist eine ganz bedeutsame mystische Tatsache, daß jetzt
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| nicht nur diejenigen selig werden können, welche in die
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| Mysterien eingeweiht werden, sondern auch diejenigen, welche
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| nur glauben. Damit wurde die Taufe zu einem sogenannten
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| Sakramente der Kirche. Diese Taufe ist die Fortsetzung
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| eines uralten zeremoniellen Gebrauches, der Wasserprobe
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| in den Mysterien. Hier ist ein Punkt, wo wir an
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| spirituelles Wissen glauben müssen oder nicht weiterkommen.
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| Die Handlungen, die vollzogen werden bei der Eingliederung
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| in die Gemeinschaft, sind so, daß damit etwas
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| Spirituelles verknüpft ist, das nicht bloß äußere Formalität
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| ist, sondern etwas ist, was mit dem ganzen spirituellen
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| Leben der Gemeinschaft zusammenhängt, so daß tatsächlich
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| - vom spirituellen Gesichtspunkte aus - mit dem Täufling
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| etwas geschieht. Für denjenigen, der Materialist ist, ist dies
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| eine ganz phantastische Sache. Aber für den, der etwas von
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| den höheren Planen des Daseins weiß, ist es auch eine
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| Tatsache." {{Lit|{{G|053|89ff}}}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
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| #Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}
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| #Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II. Dokumentarische Ergänzungen'' [[GA 343]]{{Vorträge|343b}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Christentum]] | |