Mikroökonomie und Konrad Fleck: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Flore und Blancheflor cpg362-300.jpg|mini|300px|Die Sage von [[Flor und Blancheflor]]. Flor im Gespräch mit dem Turmwächter.<br>Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ 362, S. 300 [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg362/0300] ]]
Die '''Mikroökonomie''' ({{elS|μικρός|mikrós|de=klein}}, {{lang|el|οἶκος}} ''oíkos'' ‚Haus‘ und [[-nomie]]), auch '''Mikroökonomik''' oder '''Mikrotheorie''', ist ein Teilgebiet der [[Volkswirtschaftslehre]]. Manche Autoren unterscheiden zwischen ''Mikroökonomik als Wissenschaft'' und ''Mikroökonomie als deren [[Wikipedia:Erkenntnisobjekt|Untersuchungsgegenstand]]''.<ref>[http://www.mikrooekonomie.de/Einfuehrung/Einfuehrung.htm Einführung] – Seite auf ''mikrooekonomie.de''</ref>


== Allgemeinses ==
'''Konrad Fleck''' war ein in [[Wikipedia:Alemannische Dialekte|alemannischem Dialekt]] schreibender Dichter des [[Mittelalter]]s; über sein Leben ist nur wenig bekannt. [[Wikipedia:Rudolf von Ems|Rudolf von Ems]] erwähnt ihn in seinem um 1235 entstandenen Versroman ''„Willehalm von Orlens“'' als bereits verstorbenen Dichter. Konrad Fleck stammte aus dem [[Wikipedia:Elsass|Elsass]] oder aus der Region um [[Wikipedia:Basel|Basel]].


Ihr Gegenstand ist das wirtschaftliche Verhalten einzelner [[Wikipedia:Wirtschaftssubjekt]]e ([[Haushalte]] und [[Unternehmen]]). Sie analysiert die Entscheidungsprobleme und Koordinationsvorgänge, die aufgrund der Arbeitsteiligkeit des Produktionsprozesses notwendig werden, und die [[Wikipedia:Ressourcenallokation|Allokation]] von [[Wikipedia:Knappheit|knappen]] Ressourcen und [[Wikipedia:Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Gütern]] durch den [[Wikipedia:Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Marktmechanismus]].<ref name="gabler">[http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/mikrooekonomik.html Mikroökonomik] – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon</ref> Insbesondere untersucht die Mikroökonomie Märkte, in denen Güter und Dienstleistungen gekauft und verkauft werden. Neben den Akteuren auf diesen Märkten werden auch die Marktstrukturen (Monopol, Oligopol, Polypol) berücksichtigt und die jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen. Ein zentrales Konzept ist das [[Wikipedia:Marktgleichgewicht|Marktgleichgewicht]], welches sich durch die [[Wikipedia:Preisbildung|Preisbildung]] einstellt.
Von ihm stammen nach Rudolf von Ems die 8.006 Verse der Dichtung ''„Flore und Blanscheflur“'', die etwa 1220 entstanden. Das Werk ist in vier [[Wikipedia:Manuskript|Manuskript]]en überliefert, von denen die zwei späten, aus der Werkstatt des [[Wikipedia:Diebold Lauber|Diebold Lauber]] stammenden Handschriften vollständig sind. Rudolf von Ems benennt Konrad Fleck auch als Autor eines ''„Clies“'' (siehe [[Chrétien de Troyes|Chrétiens de Troyes]] ''Cligès''), dieses Werk ist verloren gegangen.


Das zweite wichtige Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre ist die [[Makroökonomie]]. Im Gegensatz zur Mikroökonomie arbeitet die Makroökonomie mit [[Wikipedia:Aggregation (Wirtschaft)|aggregierten]] Größen, also zum Beispiel mit dem Gesamteinkommen aller Haushalte. Mikroökonomische Aussagen lassen sich nicht ohne Weiteres zu makroökonomisch sinnvollen Aussagen zusammenfassen, was die Denkrichtung von der Einzel- zur Gesamtwirtschaft darstellt. Jedoch lassen sich viele makroökonomische Modellprämissen mikroökonomisch begründen. Der Fachterminus für die Vorgehensweise lautet [[Wikipedia:Mikrofundierung|Mikrofundierung]].
Konrad gibt an, seinen ''„Flore und Blanscheflur“'' nach einer französischen Vorlage verfasst zu haben, die er einem heute weiter nicht bekannten '''Ruopreht von Orbent''' zuschreibt (''„ez hât Ruopreht von Orbênt / getihtet in welschen / mit rîmen ungevelschen / des ich in tiuschen willen hân“'', v.142–145). Unter den beiden erhaltenen altfranzösischen Bearbeitungen des Stoffes ''„[[Floire et Blancheflor]]“'', die man in der Forschung als ''„version populaire“'' und ''„version aristocratique“'' unterscheidet, entspricht seine Bearbeitung weitgehend der Letzteren, die anstelle von Kampf und Abenteuer die [[Minne]] in den Mittelpunkt stellt.


'''Die Makroökonomie beschäftigt sich mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP).'''
== Geschichte des Stoffes ==
 
Der altfranzösische Stoff war im Deutschen zuvor bereits in einer fragmentarisch erhaltenen und anonymen Übersetzung um 1170 (''„Trierer Floyris“'') behandelt worden. In der Zeit nach Konrad Fleck, aber unabhängig von ihm, entstanden eine niederländische Bearbeitung von ''Diederic von Assenede'' (''„Flôris ende Blanceflor“''), eine niederdeutsche (''„Van Flosse un Blankflosse“'') sowie Bearbeitungen im Englischen, Dänischen und Schwedischen. Maßgebend für die europäische Tradition des Stoffes wurde dann die italienische Adaption in [[Wikipedia:Giovanni Boccaccio|Boccaccios]] Roman ''„Filocolo“'', auf den die [[Wikipedia:Volksbuch|Volksbücher]] oder Prosafassungen im Französischen (1485), Deutschen (1499) und Spanischen (1512) sowie die Komödie ''„Florio, des Königs Sohn“'' (1545) von [[Wikipedia:Hans Sachs|Hans Sachs]] zurückgehen.
'''Die Mikroökonomie beschäftigt sich mit Märkten.'''
== Unterparadigmen der Mikroökonomie ==
=== Fundamentale Theorien der Mikroökonomie ===
* [[Angebots-Nachfrage-Modell]]
** [[Elastizität (Wirtschaft)]]
* [[Kostenpreis-Nachfrage-Modell]]
** [[Elastizität (Wirtschaft)]]
 
=== Fundamentale Naturgesetze der Mikroökonomie ===
* [[Angebot]] und [[Nachfrage]] bestimmen den [[Preis]].
* [[Kostenpreis]] und [[Nachfrage]] betimmen desn [[Preis]].
* [[Erlös|Umsatz]] = [[Erlös]] = [[Preis]] x [[Menge]].
* [[Erlös]] - [[Kosten]] = [[Gewinn]].
* [[Output]] - [[Input]] = [[Gewinn]]
 
=== Themen der Mikroökonimie ===
* Theorie der Hauhalte
** Haushaltstheorie
*** Budgetmenge
*** Budgetrestiktion
*** Budgetgerade
*** Substitutionsgut
*** Komplementäres Gut
** Tauschtheorie
** Nachfragetheorie
** Nutzentheorie
* Theorie der Unternehmen
** Angebotstheorie
** Produktionstheorie
** Kostentheorie
*** Fixe Kosten
*** Variable Kosten
** Preistheorie
** Absatztheorie
** Wettbewerbstheorie
 
=== Auftretende Entitäten ===
* [[Angebot]] - [[Nachfrage]] - [[Preis]]
* [[Kostenpreis]] - [[Nachfrage]] - [[Preis]]
* [[Erlös|Umsatz]] - [[Erlös]] - [[Preis]] - [[Menge]]
* [[w:Erlös|Erlös]] - [[Kosten]] - [[Gewinn]]
* [[w:Input|Input]] - [[w:Output|Output]] - [[Gewinn]]
 
===  Auftretende Funktionen ===
* [[w:Nachfragefunktion|Nachfragefunktion]]
* [[w:Nutzenfunktion (Mikroökonomie)|Nutzenfunktion]]
* [[w:Angebotsfunktion|Angebotsfunktion]]
* [[w:Produktionsfunktion|Produktionsfunktion]]
* [[w:Kostenfunktion|Kostenfunktion]]
* [[w:Preisfunktion|Preisfunktion]]
* [[w:Absatzfunktion|Absatzfunktion]]
* [[w:Wettbewerbsfunktion|Wettbewerbsfunktion]]
 
=== Aufretende Unternehmenspolitiken ===
* Unternehmenspolitik
** Angebotspolitik
** Produktionspolitik
** Kostenpolitik
** Preispolitik
** Absatzpolitik
** Wettbewerbspolitik
 
=== Die klassischen Produktionsfaktoren ===
* [[Grund und Boden|Boden]]
* [[Arbeit]]
* [[Kapital]]
* [[Bildung]]
* [[Wohlstand]]
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Mikroökonomie}}
* {{WikipediaDE|Betriebswirtschaftslehre}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Friedrich Breyer: ''Mikroökonomik. Eine Einführung''. 4. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-85119-6.
* Elisabeth Martschini: ''Schrift und Schriftlichkeit in höfischen Erzähltexten des 13. Jahrhunderts.'' Kiel, Solivagus-Verlag 2014, Kapitel Konrad Fleck: Flore und Blanscheflur: S. 56-64, S. 291-556, ISBN 978-3-943025-14-9.
* Eberhard Feess: ''Mikroökonomie. Eine spieltheoretisch- und anwendungsorientierte Einführung''. 3. Auflage. Metropolis, Marburg 2004, ISBN 3-89518-491-8.
* {{HLS|21558|Fleck, Konrad|Autor=Max Schiendorfer}}
* Michael Heine, Hansjörg Herr: ''Volkswirtschaftslehre. Paradigmenorientierte Einführung in die Mikro- und Makroökonomie''. Oldenbourg, München 2003, ISBN 3-486-27293-4.
* {{ADB|7|111|112|Fleck, Konrad|Elias von Steinmeyer|ADB:Fleck, Konrad}}
* Klaus Herdzina: ''Einführung in die Mikroökonomik''. 10. Auflage. Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3272-1.
* {{NDB|5|227|228|Fleck, Konrad|Ludwig Wolff|118533797}}
* Robert S. Pindyck, Daniel L. Rubinfeld: ''Mikroökonomie''. 6. aktual. Auflage. Pearson Studium, München 2005, ISBN 3-8273-7164-3.
** [https://www.amazon.de/VP-Mikro%C3%B6konomie-%C3%9Cbungsbuch-Pearson-Economic/dp/3868943706/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=Mikro%C3%B6konomie&qid=1618167520&sr=8-4&fbclid=IwAR2rfikc2i6xvS9JIKzGKu79nzesuci0oBUlXeRTyFH9_uoA5xvDHxQtuRk Aktuelle Ausgabe] Buchsuche bei Amazon
* Winfried Reiß: ''Mikroökonomische Theorie. Historisch fundierte Einführung''. 6. Auflage. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58544-5.
* Hal R. Varian: ''Grundzüge der Mikroökonomik''. 8. Auflage. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70453-2.
* Werner Hofmann: ''Wert- und Preislehre'', Vlg. Duncker & Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-01511-8


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikibooks}}
* {{DNB-Portal|118533797}}
{{Commonscat|Microeconomics|Mikroökonomie}}
* [http://www.handschriftencensus.de/werke/204 Fleck, Konrad: 'Flore und Blanscheflur'] im Handschriftencensus
* [http://www.mikrooekonomie.org/ Winfried Reiß: ''Mikroökonomische Theorie''.]
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg362/0001 Cod. Pal. germ. 362 (um 1442–1444, aus der Werkstatt des Diebold Lauber)]
* [http://www.mikroo.de/ Wilhelm Lorenz: Online-Einführung in die Mikroökonomie.]
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/Sommer1846 Flore und Blanscheflur, eine Erzählung von Konrad Fleck, herausgegeben von Emil Sommer, Quedlinburg / Leipzig, 1846 (= Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur, Bd. 12)]
* [http://www.wagner-berlin.de/leit.htm Ralf Wagner: Leitfaden Volkswirtschaftslehre.]
* [http://books.google.de/books?id=AeZH-9nby2oC Nacherzählung] von [[Wikipedia:Ottmar Schönhuth|Ottmar Schönhuth]], 1854


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118533797|LCCN=no/2004/3762|VIAF=19381613}}
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4039225-9}}
{{SORTIERUNG:Fleck, Konrad}}
[[Kategorie:Schriftsteller (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Dichter]]
[[Kategorie:Geboren im 12. oder 13. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 13. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]


{{SORTIERUNG:Mikrookonomie}}
[[Kategorie:Liste (Wirtschaft)]]
[[Kategorie:Mikroökonomie|!]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 2. Dezember 2018, 00:37 Uhr

Die Sage von Flor und Blancheflor. Flor im Gespräch mit dem Turmwächter.
Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ 362, S. 300 [1]

Konrad Fleck war ein in alemannischem Dialekt schreibender Dichter des Mittelalters; über sein Leben ist nur wenig bekannt. Rudolf von Ems erwähnt ihn in seinem um 1235 entstandenen Versroman „Willehalm von Orlens“ als bereits verstorbenen Dichter. Konrad Fleck stammte aus dem Elsass oder aus der Region um Basel.

Von ihm stammen nach Rudolf von Ems die 8.006 Verse der Dichtung „Flore und Blanscheflur“, die etwa 1220 entstanden. Das Werk ist in vier Manuskripten überliefert, von denen die zwei späten, aus der Werkstatt des Diebold Lauber stammenden Handschriften vollständig sind. Rudolf von Ems benennt Konrad Fleck auch als Autor eines „Clies“ (siehe Chrétiens de Troyes Cligès), dieses Werk ist verloren gegangen.

Konrad gibt an, seinen „Flore und Blanscheflur“ nach einer französischen Vorlage verfasst zu haben, die er einem heute weiter nicht bekannten Ruopreht von Orbent zuschreibt („ez hât Ruopreht von Orbênt / getihtet in welschen / mit rîmen ungevelschen / des ich in tiuschen willen hân“, v.142–145). Unter den beiden erhaltenen altfranzösischen Bearbeitungen des Stoffes Floire et Blancheflor, die man in der Forschung als „version populaire“ und „version aristocratique“ unterscheidet, entspricht seine Bearbeitung weitgehend der Letzteren, die anstelle von Kampf und Abenteuer die Minne in den Mittelpunkt stellt.

Geschichte des Stoffes

Der altfranzösische Stoff war im Deutschen zuvor bereits in einer fragmentarisch erhaltenen und anonymen Übersetzung um 1170 („Trierer Floyris“) behandelt worden. In der Zeit nach Konrad Fleck, aber unabhängig von ihm, entstanden eine niederländische Bearbeitung von Diederic von Assenede („Flôris ende Blanceflor“), eine niederdeutsche („Van Flosse un Blankflosse“) sowie Bearbeitungen im Englischen, Dänischen und Schwedischen. Maßgebend für die europäische Tradition des Stoffes wurde dann die italienische Adaption in Boccaccios Roman „Filocolo“, auf den die Volksbücher oder Prosafassungen im Französischen (1485), Deutschen (1499) und Spanischen (1512) sowie die Komödie „Florio, des Königs Sohn“ (1545) von Hans Sachs zurückgehen.

Literatur

Weblinks


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