GA 106 und Arzt: Unterschied zwischen den Seiten

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== Ägyptische Mythen und Mysterien ==
Ein '''Arzt''' (von {{mhd|arzât}}, über [[lat.]] ''archiater'', aus {{ELSalt|ἀρχίατρος}} ''archiatros'' „Oberarzt, Leibarzt“; abgeleitet von: {{polytonisch|ἀρχή}} ''arché'' „[[Anfang]], [[Prinzip]], [[Ursprung]], Herrschaft, Kommando“ und {{polytonisch|ἰατρός}} ''iatros'' „Arzt, Heilkundiger“; [[lat.]] ''medicus'' „Mediziner“ bezeichnete ursprünglich den [[Wikipedia:Wundarzt|Wundarzt]]) hat die Aufgabe, seine Patienten bei der [[Heilung]] von [[Krankheit]]en und [[Verletzung]]en zu unterstützen. Alle [[Heilkunde]] beruht nach [[Rudolf Steiner]] letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der [[Mensch]] die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine [[Gesundheit|Gesundung]] bzw. Gesunderhaltung bewirken:


=== im Verhältnis zu den wirkenden Geisteskräften der Gegenwart ===
{{GZ|Würde
man dasjenige aber sehen, was da fortwährend als Kräfte dem Auflösungs-
und Erneuerungsprozeß zugrunde liegt, dann würde mit dem
gegeben sein eine medizinische Wissenschaft, jene geistige medizinische
Wissenschaft, die allerdings eine andere Gestalt haben würde,
als die heutige medizinische Wissenschaft sie schon hat. Jene medizinische
Wissenschaft können Sie nicht etwa danach beurteilen, daß
Sie sagen: Nun ja, mit dieser medizinischen Wissenschaft werden also
Krankheiten geheilt! - Es werden nicht Krankheiten geheilt, weil es
sich nicht darum handeln kann, Krankheiten so zu heilen, wie es die
heutigen Menschen haben wollen. Man kann mit wirklicher geistiger
medizinischer Wissenschaft nur die gesundenden Kräfte in ihrer
Totalität erhalten. Die wahre Heilkunde würde darinnen bestehen, das
Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die
seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung
bewirken. Dann brauchte man keine Apothekerwaren, wenn nicht nur
ein einzelner Mensch dies auf seine menschliche Persönlichkeit anzuwenden
weiß, sondern mit den andern Menschen zusammen so lebt,
daß es Eingang gewinnen könnte in das ganze menschliche Geschlecht.|184|293}}


Zwölf Vorträge, Leipzig 2. bis 14. September 1908 ([[Zyklus 5]])
In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich [[Selbstheilung]], die aber in vielen Fällen durch äußere [[Therapie|therapeutische]] Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Da der [[Ätherleib]] der Träger des [[Leben]]s ist, ist er der eigentliche [[Heiler]] des [[Organismus]].


=== Inhalt (Auswahl) ===
{{GZ|Der wirkliche Arzt,
 
er muß erkennen [[kosmologisch]] die [[Heilmittel]], er muß erkennen [[anthropologisch]]
Die geistigen Zusammenhänge zwischen den Kulturströmungen der alten
oder eigentlich [[anthroposophisch]] die innere menschliche
und der neuen Zeit / Die alten Einweihungsstätten / Der Osirismythos / Die Entstehung des
[[Organologie]]. Er muß erkennend die äußere Welt durch [[Inspiration]]
Männlichen und Weiblichen / Die Entstehung des Tierreichs / Das Fischsymbol der ersten
begreifen, die innere Welt durch [[Imagination]] begreifen, und er
Christen / Das Wesen der ägyptischen Einweihung / Der Abdruck des Geistes in den griechischen
muß sich erheben zur [[Therapie]] durch eine wirkliche [[Intuition]].|322|86}}
Kunstschöpfungen / Der Christus-Impuls als Überwinder der Materie


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Grenzen der Naturerkenntnis'', [[GA 322]] (1981), ISBN 3-7274-3220-9 {{Vorträge|322}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:GA]] [[Kategorie:GA (Mitgliedervorträge)]] [[Kategorie: GA (Zyklus)]] [[Kategorie:Gesamtausgabe]]
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]]

Version vom 9. August 2015, 18:11 Uhr

Ein Arzt (von mhd. arzât, über lat. archiater, aus griech. ἀρχίατρος archiatros „Oberarzt, Leibarzt“; abgeleitet von: ἀρχή archéAnfang, Prinzip, Ursprung, Herrschaft, Kommando“ und ἰατρός iatros „Arzt, Heilkundiger“; lat. medicus „Mediziner“ bezeichnete ursprünglich den Wundarzt) hat die Aufgabe, seine Patienten bei der Heilung von Krankheiten und Verletzungen zu unterstützen. Alle Heilkunde beruht nach Rudolf Steiner letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine Gesundung bzw. Gesunderhaltung bewirken:

„Würde man dasjenige aber sehen, was da fortwährend als Kräfte dem Auflösungs- und Erneuerungsprozeß zugrunde liegt, dann würde mit dem gegeben sein eine medizinische Wissenschaft, jene geistige medizinische Wissenschaft, die allerdings eine andere Gestalt haben würde, als die heutige medizinische Wissenschaft sie schon hat. Jene medizinische Wissenschaft können Sie nicht etwa danach beurteilen, daß Sie sagen: Nun ja, mit dieser medizinischen Wissenschaft werden also Krankheiten geheilt! - Es werden nicht Krankheiten geheilt, weil es sich nicht darum handeln kann, Krankheiten so zu heilen, wie es die heutigen Menschen haben wollen. Man kann mit wirklicher geistiger medizinischer Wissenschaft nur die gesundenden Kräfte in ihrer Totalität erhalten. Die wahre Heilkunde würde darinnen bestehen, das Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung bewirken. Dann brauchte man keine Apothekerwaren, wenn nicht nur ein einzelner Mensch dies auf seine menschliche Persönlichkeit anzuwenden weiß, sondern mit den andern Menschen zusammen so lebt, daß es Eingang gewinnen könnte in das ganze menschliche Geschlecht.“ (Lit.:GA 184, S. 293)

In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich Selbstheilung, die aber in vielen Fällen durch äußere therapeutische Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Da der Ätherleib der Träger des Lebens ist, ist er der eigentliche Heiler des Organismus.

„Der wirkliche Arzt, er muß erkennen kosmologisch die Heilmittel, er muß erkennen anthropologisch oder eigentlich anthroposophisch die innere menschliche Organologie. Er muß erkennend die äußere Welt durch Inspiration begreifen, die innere Welt durch Imagination begreifen, und er muß sich erheben zur Therapie durch eine wirkliche Intuition.“ (Lit.:GA 322, S. 86)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit., GA 184 (2002), ISBN 3-7274-1840-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Grenzen der Naturerkenntnis, GA 322 (1981), ISBN 3-7274-3220-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.