GA 153 und Arzt: Unterschied zwischen den Seiten

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== Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt ==
Ein '''Arzt''' (von {{mhd|arzât}}, über [[lat.]] ''archiater'', aus {{ELSalt|ἀρχίατρος}} ''archiatros'' „Oberarzt, Leibarzt“; abgeleitet von: {{polytonisch|ἀρχή}} ''arché'' „[[Anfang]], [[Prinzip]], [[Ursprung]], Herrschaft, Kommando“ und {{polytonisch|ἰατρός}} ''iatros'' „Arzt, Heilkundiger“; [[lat.]] ''medicus'' „Mediziner“ bezeichnete ursprünglich den [[Wikipedia:Wundarzt|Wundarzt]]) hat die Aufgabe, seine Patienten bei der [[Heilung]] von [[Krankheit]]en und [[Verletzung]]en zu unterstützen. Alle [[Heilkunde]] beruht nach [[Rudolf Steiner]] letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der [[Mensch]] die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine [[Gesundheit|Gesundung]] bzw. Gesunderhaltung bewirken:


Sechs Vorträge, Wien 9. bis 14. April 1914 (Zyklus 32), mit zwei vorangehenden öffentlichen Vorträgen, Wien 6. und 8. April 1914, und einer Ansprache
{{GZ|Würde
man dasjenige aber sehen, was da fortwährend als Kräfte dem Auflösungs-
und Erneuerungsprozeß zugrunde liegt, dann würde mit dem
gegeben sein eine medizinische Wissenschaft, jene geistige medizinische
Wissenschaft, die allerdings eine andere Gestalt haben würde,
als die heutige medizinische Wissenschaft sie schon hat. Jene medizinische
Wissenschaft können Sie nicht etwa danach beurteilen, daß
Sie sagen: Nun ja, mit dieser medizinischen Wissenschaft werden also
Krankheiten geheilt! - Es werden nicht Krankheiten geheilt, weil es
sich nicht darum handeln kann, Krankheiten so zu heilen, wie es die
heutigen Menschen haben wollen. Man kann mit wirklicher geistiger
medizinischer Wissenschaft nur die gesundenden Kräfte in ihrer
Totalität erhalten. Die wahre Heilkunde würde darinnen bestehen, das
Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die
seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung
bewirken. Dann brauchte man keine Apothekerwaren, wenn nicht nur
ein einzelner Mensch dies auf seine menschliche Persönlichkeit anzuwenden
weiß, sondern mit den andern Menschen zusammen so lebt,
daß es Eingang gewinnen könnte in das ganze menschliche Geschlecht.|184|293}}


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In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich [[Selbstheilung]], die aber in vielen Fällen durch äußere [[Therapie|therapeutische]] Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Da der [[Ätherleib]] der Träger des [[Leben]]s ist, ist er der eigentliche [[Heiler]] des [[Organismus]].
«Dieser Vortragszyklus wird das Ziel haben, das menschliche Innenleben zu schildern im
Zusammenhang mit dem Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, um zu zeigen,
wie innig diese beiden Gebiete des Daseins zusammenhängen. Und er wird daneben das Ziel
haben, Richtlinien zu entwickeln aus der Erkenntnis des Angedeuteten heraus, die den Menschen
wirklich orientieren können in manchen schwierigen Lebenslagen.» (Rudolf Steiner)
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=== Inhalt (Auswahl)===
{{GZ|Der wirkliche Arzt,
 
er muß erkennen [[kosmologisch]] die [[Heilmittel]], er muß erkennen [[anthropologisch]]
Die vier Kreise des menschlichen Seelenlebens und ihr Erkraften im
oder eigentlich [[anthroposophisch]] die innere menschliche
Raum / Das Aus-dem-Leibe-Treten in der Zeit / Phantome und Gedächtnisschatz / Die
[[Organologie]]. Er muß erkennend die äußere Welt durch [[Inspiration]]
Umwandlung der kosmischen Weisheit in organisierende Seelenkräfte. Der Wille als schöpferische
begreifen, die innere Welt durch [[Imagination]] begreifen, und er
Kraft / Unsere eigene Vergangenheit als Außenwelt
muß sich erheben zur [[Therapie]] durch eine wirkliche [[Intuition]].|322|86}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt'', [[GA 153]] (1997), ISBN 3-7274-1530-4
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Grenzen der Naturerkenntnis'', [[GA 322]] (1981), ISBN 3-7274-3220-9 {{Vorträge|322}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:GA]] [[Kategorie:GA (Mitgliedervorträge)]] [[Kategorie: GA (Zyklus)]] [[Kategorie:Gesamtausgabe]]
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]]

Version vom 9. August 2015, 18:11 Uhr

Ein Arzt (von mhd. arzât, über lat. archiater, aus griech. ἀρχίατρος archiatros „Oberarzt, Leibarzt“; abgeleitet von: ἀρχή archéAnfang, Prinzip, Ursprung, Herrschaft, Kommando“ und ἰατρός iatros „Arzt, Heilkundiger“; lat. medicus „Mediziner“ bezeichnete ursprünglich den Wundarzt) hat die Aufgabe, seine Patienten bei der Heilung von Krankheiten und Verletzungen zu unterstützen. Alle Heilkunde beruht nach Rudolf Steiner letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine Gesundung bzw. Gesunderhaltung bewirken:

„Würde man dasjenige aber sehen, was da fortwährend als Kräfte dem Auflösungs- und Erneuerungsprozeß zugrunde liegt, dann würde mit dem gegeben sein eine medizinische Wissenschaft, jene geistige medizinische Wissenschaft, die allerdings eine andere Gestalt haben würde, als die heutige medizinische Wissenschaft sie schon hat. Jene medizinische Wissenschaft können Sie nicht etwa danach beurteilen, daß Sie sagen: Nun ja, mit dieser medizinischen Wissenschaft werden also Krankheiten geheilt! - Es werden nicht Krankheiten geheilt, weil es sich nicht darum handeln kann, Krankheiten so zu heilen, wie es die heutigen Menschen haben wollen. Man kann mit wirklicher geistiger medizinischer Wissenschaft nur die gesundenden Kräfte in ihrer Totalität erhalten. Die wahre Heilkunde würde darinnen bestehen, das Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung bewirken. Dann brauchte man keine Apothekerwaren, wenn nicht nur ein einzelner Mensch dies auf seine menschliche Persönlichkeit anzuwenden weiß, sondern mit den andern Menschen zusammen so lebt, daß es Eingang gewinnen könnte in das ganze menschliche Geschlecht.“ (Lit.:GA 184, S. 293)

In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich Selbstheilung, die aber in vielen Fällen durch äußere therapeutische Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Da der Ätherleib der Träger des Lebens ist, ist er der eigentliche Heiler des Organismus.

„Der wirkliche Arzt, er muß erkennen kosmologisch die Heilmittel, er muß erkennen anthropologisch oder eigentlich anthroposophisch die innere menschliche Organologie. Er muß erkennend die äußere Welt durch Inspiration begreifen, die innere Welt durch Imagination begreifen, und er muß sich erheben zur Therapie durch eine wirkliche Intuition.“ (Lit.:GA 322, S. 86)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit., GA 184 (2002), ISBN 3-7274-1840-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Grenzen der Naturerkenntnis, GA 322 (1981), ISBN 3-7274-3220-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.