Tempellegende und Hans Jonas: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Salomonischer_Tempel.jpg|thumb|350px|Modell des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] mit dem [[Ehernes Meer|ehernen Meer]] (links) und dem zentralen Altar (rechts) im Vorhof.]]
'''Hans Jonas''' (* [[10. Mai]] [[1903]] in [[w:Mönchengladbach|Mönchengladbach]]; † [[5. Februar]] [[1993]] in [[w:New Rochelle|New Rochelle]]) war ein [[Philosoph]], der von 1955 bis 1976 als Professor an der [[w:New School for Social Research|New School for Social Research]] in New York lehrte. Sein Hauptwerk ist die 1979 veröffentlichte und bis heute wirkungsstarke Schrift ''[[w:Das Prinzip Verantwortung|Das Prinzip Verantwortung]]''.
Die '''Tempellegende''', die an den Bau des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] {{B|1 Kön|6|1}} und insbesondere an den Guß des [[Ehernes Meer|Ehernen Meers]] {{B|1 Kön|7|23|LUT}} anknüpft, bildet die Grundlage der [[Freimaurer]]ei und wurde nach den Angabe [[Rudolf Steiner]]s im 15. Jahrhundert von [[Christian Rosenkreutz]] selbst gegeben. Was Christian Rosenkreutz lehrte, konnte er nur an wenige Schüler, nicht mehr als zehn, direkt weitergeben, für die anderen musste er seine Lehre in einen Mythus einkleiden, der ungefähr folgenden Inhalt hat:


<div style="margin-left:20px">
== Leben ==
"Es gab eine Zeit, da schuf einer der Elohim den Menschen; einen Menschen, den er Eva nannte. Mit Eva verband sich der Elohim selbst und es wurde von Eva Kain geboren. Darauf schuf der Elohim Jahve oder Jehova den Adam. Adam verband sich ebenfalls mit Eva und aus dieser Ehe ging Abel hervor.
[[Datei:Hans Jonas' birth house in Moenchengladbach.JPG|mini|Mönchengladbach, Mozartstraße&nbsp;9 – hier wuchs Hans Jonas auf.]]
[[Datei:Moenchengladbach Stolpersteine Mozartstrasse.jpg|mini|Vor dem Haus befindet sich seit 2008 ein [[w:Stolpersteine|Stolperstein]] unter anderem für die in Auschwitz ermordete Mutter des Philosophen (links).]]
Hans Jonas wurde 1903 in Mönchengladbach als Sohn des Textilfabrikanten Gustav Jonas und dessen Frau Rosa geboren, der Tochter des [[w:Krefeld|Krefeld]]er [[Rabbiner|Oberrabbiners]] [[w:Jakob Horowitz|Jakob Horowitz]]. Hans hatte einen älteren Bruder, Ludwig (1901–1916), und einen jüngeren Bruder, Georg (1906–1994).<ref>Digitale Edition – Jüdischer Friedhof Mönchengladbach, e26-4032; URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=e26-4032
(letzte Änderungen – 2013-07-03 13:35).</ref> In seiner Jugend wandte er sich gegen den Willen des Vaters örtlichen [[Zionismus|zionistischen]] Zirkeln zu. Am [[w:Stiftisches Humanistisches Gymnasium Mönchengladbach|Stiftischen Humanistischen Gymnasium]] in Mönchengladbach legte Jonas 1921 sein Abitur ab. Im Sommersemester desselben Jahres nahm er ein Studium der [[Philosophie]] und
Kunstgeschichte an der [[w:Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität Freiburg]] auf, wo [[Edmund Husserl]], [[Martin Heidegger]] und [[w:Jonas Cohn|Jonas Cohn]] zu seinen Dozenten zählten. Auch begegnete er [[w:Karl Löwith|Karl Löwith]].


Wir haben es also bei Kain mit einem unmittelbaren Göttersohn zu tun und bei Abel mit einem Sprößling des als Mensch geschaffenen Adam und der Eva. Nun geht der Mythus weiter.
Im Wintersemester schrieb sich Jonas in [[Berlin]] an der [[w:Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität]] für das Fach Philosophie ein, wo auch [[w:Eduard Spranger|Eduard Spranger]], [[w:Ernst Troeltsch|Ernst Troeltsch]], [[w:Hugo Gressmann|Hugo Gressmann]], [[w:Ernst Sellin|Ernst Sellin]] und [[w:Eduard Meyer|Eduard Meyer]] zu seinen Dozenten zählten. Daneben studierte er [[Judaistik]] an der [[w:Hochschule für die Wissenschaft des Judentums|Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]] unter anderem bei [[w:Julius Guttmann|Julius Guttmann]], [[w:Naftali Herz Tur-Sinai|Harry Torczyner]] und [[w:Eduard Baneth|Eduard Baneth]]. Hier begegnete er [[w:Leo Strauss|Leo Strauss]] und [[w:Günther Anders|Günther Anders]] geb. Stern, dem späteren ersten Ehemann von [[w:Hannah Arendt|Hannah Arendt]]. In Berlin wurde er Mitglied der [[w:Jüdische Studentenverbindung|jüdischen Studentenverbindung]] „Makkabäa Berlin“.<ref>Christian Wiese: ''The life and thought of Hans Jonas: Jewish dimensions'' UPNE, 2007, ISBN 978-1-58465-638-8, S. 5.</ref>


Die Opfergaben, welche Abel dem Gotte Jahve darbrachte, waren dem Gotte angenehm. Aber die Opfergaben des Kain nicht, denn Kain war nicht auf direktes Geheiß von Jahve entstanden. Die Folge davon war, daß Kain den Brudermord beging. Er erschlug Abel. Deshalb wurde er von der Gemeinschaft mit Jahve ausgeschlossen. Er ging in entfernte Gegenden und wurde dort der Stammvater eines eigenen Geschlechts.
Im März 1923 begann Jonas eine [[landwirtschaft]]liche Ausbildung, [[w:Hachschara|Hachschara]], welche die [[w:Alija|Alija]] (Auswanderung nach Palästina) vorbereiten sollte. Im Oktober desselben Jahres beschloss er jedoch, sein Studium fortzusetzen, und kehrte dazu nach Freiburg zurück. Im folgenden Semester folgte er [[Martin Heidegger]], dessen studentischem Zirkel er angehörte, nach [[w:Philipps-Universität Marburg|Marburg]] (Lehrer hier unter anderem [[Rudolf Bultmann]]). Dort begründete er mit Hannah Arendt eine lebenslange Freundschaft, die lediglich für einige Zeit wegen Auseinandersetzungen über Arendts Werk ''[[w:Eichmann in Jerusalem|Eichmann in Jerusalem]]'' unterbrochen war.<ref>Diese Kontroverse ist auch Gegenstand des Films ''[[w:Hannah Arendt (Film)|Hannah Arendt – Ihr Denken veränderte die Welt]]'' von [[w:Margarethe von Trotta|]] mit [[w:Barbara Sukowa|]] als Hanna Arendt [[w:Ulrich Noethen|]] als Hans Jonas.</ref> Und Jonas entwickelte sein ständiges Interesse an der [[Gnosis]].


Adam verband sich weiterhin mit Eva und zum Ersatz von Abel wurde Seth geboren, der auch in der Bibel vorkommt. So entstanden zwei Menschengeschlechter: das erste von Eva und dem Elohim abstammend, das Geschlecht Kains; und das zweite von den bloßen Menschen abstammend, die auf Geheiß des Jahve sich verbunden haben.
Nachdem sich Jonas 1928 für eine Promotion entschieden hatte, wechselte er kurzzeitig zwischen den Universitäten [[w:Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]], [[w:Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]] und [[w:Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main|Frankfurt]], kehrte dann jedoch nach Marburg zurück und begann bei Heidegger die Arbeit an seiner [[w:Dissertation|Dissertation]] ''Der Begriff der Gnosis''. 1930 folgte seine zweite Schrift ''[[Augustinus von Hippo|Augustin]] und das [[Paulus von Tarsus|paulinische]] Freiheitsproblem. Ein philosophischer Beitrag zur Genesis der christlich-abendländischen Freiheitsidee'' – ein der Dissertation Arendts ''[[w:Der Liebesbegriff bei Augustin|Der Liebesbegriff bei Augustin]]'' verwandtes Thema.


Von dem Geschlecht des Kain stammen alle ab, die auf der Erde Künste und Wissenschaften ins Leben gerufen haben, zum Beispiel Methusael, der die Schrift, die Tau-Schrift erfunden hat und Tubal-Kain, der die Bearbeitung der Erze und des Eisens lehrte. So entstand in dieser Linie, direkt von dem Elohim abstammend, die Menschheit, die sich in Künsten und Wissenschaften ausbildet.
Nach der Machtübergabe an die [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] wanderte Hans Jonas im September 1933 nach London aus, von dort 1935 nach [[Jerusalem]], wo er der [[w:Hagana|Hagana]] beitrat. Bei Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] formulierte er einen Kriegsaufruf unter dem Titel ''Unsere Teilnahme an diesem Kriege. Ein Wort an jüdische Männer'' und trat den [[w:Streitkräfte des Vereinigten Königreichs|Streitkräften des Vereinigten Königreiches]] bei. 1940 wurde er in [[w:Sarafant|Sarafant]] zum Flakhelfer ausgebildet und verteidigte danach mit der ''First Palestine Anti-Aircraft Battery'' Haifa gegen Luftangriffe aus Damaskus und Beirut. [[w:Michael Evenari|Michael Evenari]], der mit ihm zusammen Dienst tat, erinnert sich:{{Zitat|Da die Engländer auf den Krieg völlig unvorbereitet waren, gab es in Palästina keine englischen Flakkanonen. Unsere Kanonen waren von den Italienern erbeutete kleine Geschütze, die wir »pea shooters« nannten. Wir mußten selber herausfinden, wie sie funktionierten und für sie bessere Zielvorrichtungen erfinden. Dabei zeichnete sich Hans Jonas, ein Doktor der Philosophie und später sehr bekannter Philosophieprofessor in Nordamerika, besonders aus. Er wurde deshalb zum »armourer« befördert.<ref>Michael Evenari: Und die Wüste trage Frucht. Ein Lebensbericht. Bleicher, Gerlingen 1990, ISBN 3-88350-230-8, S. 93. Das Buch enthält eine ausführliche Darstellung von Evenaris Zeit in der britischen Armee und in der Jüdischen Brigade.</ref>}}
Aus diesem Geschlecht der Kains ging auch hervor Hiram. Der war der Erbe alles dessen, was innerhalb der verschiedenen Generationen der Kainssöhne an Wissen, Kunst und Technik aufgespeichert worden war. Hiram war der bedeutendste Baukünstler, den man sich denken kann.
1943 heiratete Hans Jonas [[w:Lore Weiner|Lore Weiner]], die er am [[w:Purim|Purim]]fest 1937 kennengelernt hatte. 1944 trat er der neugegründeten [[w:Jüdische Brigade|Jüdischen Brigade]] (''Jewish Brigade Group'') bei. Nach seiner Ausbildung in [[Alexandria]] wurde er mit seinem Verband in [[w:Italienfeldzug (Zweiter Weltkrieg)|Italien]] eingesetzt. Die Brigade zog von hier aus weiter durch das befreite Italien und später quer durch das besiegte Deutschland nach Belgien und Holland. Im Juli 1945 wurde Jonas mit seinem Verband in [[w:Venlo|Venlo]] stationiert und konnte so nach Mönchengladbach zurückkehren. Hier erfuhr er von der Ermordung seiner Mutter im [[w:KZ Auschwitz-Birkenau|KZ Auschwitz]]. Strenge Einreiseregelungen der Briten hatten verhindert, dass die anderen Mitglieder der Familie Jonas ihm gemeinsam folgen konnten, weshalb Rosa Jonas einem seiner Brüder die Einreiseerlaubnis überlassen hatte.


Aus der anderen Linie, aus dem Geschlechte Seths stammte Salomo, der sich auszeichnete in alledem, was von Jahve oder Jehova herrührte. Er war ausgestattet mit der Weisheit der Welt, mit alledem, was die ruhige, klare, abgeklärte Weisheit bei den Jehovasöhnen liefern kann. Dies war eine Weisheit, die man wohl mit Worten aussprechen kann, die dem Menschen tief ins Herz gehen, ihn erheben kann, aber nicht eine solche, welche das unmittelbare Objekt angreifen und etwas Wirkliches an Technik, Kunst und Wissenschaft hervorbringen kann. Es war eine Weisheit, die eine unmittelbare inspirierte Gabe des Gottes ist, nicht eine von unten herausgearbeitete, aus der menschlichen Leidenschaft, aus dem Menschenwollen hervorquillende Weisheit. Die fand sich bei den Kainssöhnen, bei denen, die unmittelbar von dem anderen Elohim abstammten. Das waren die strengen Arbeiter, die alles selbst erarbeiten wollten.
1948 bis 1949 diente Jonas in der [[w:Israelische Streitkräfte|israelischen Armee]]. 1949 siedelte er nach Kanada und 1955 schließlich nach New York über. Er war Fellow an der [[w:McGill University|McGill University]] Montreal und 1950 bis 1954 an der [[w:Carleton University|Carleton University]] Ottawa sowie anschließend Professor an der [[w:The New School|New School for Social Research]] in New York. Gastprofessuren hatte er an der [[w:Princeton University|Princeton University]], [[w:Columbia University|Columbia University]], [[w:University of Chicago|University of Chicago]] und der [[w:Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität München]] inne.


Nun beschloß Salomo einen Tempel zu bauen. Er bestellte dazu als Baumeister den Sprößling der Kainssöhne: Hiram. Es war zu der Zeit, da die Königin von Saba, Balkis, nach Jerusalem kam, weil sie von dem weisen Salomo gehört hatte. Und sie war in der Tat, als sie ankam, entzückt von der erhabenen, klaren Weisheit und Schönheit des Salomo. Er warb um sie und erlangte auch ihr Jawort. Da hörte diese Königin von Saba auch von dem Tempelbau. Nun wollte sie auch den Baumeister Hiram kennenlernen. Als sie ihn sah, machte sein bloßer Blick auf sie einen ungeheuren Eindruck und nahm sie ganz gefangen.
Für sein Werk erhielt Jonas zahlreiche internationale Auszeichnungen, 1984 den [[w:Dr.-Leopold-Lucas-Preis|Dr.-Leopold-Lucas-Preis]] (zusammen mit [[w:Fritz Stern|Fritz Stern]]), 1987 den [[w:Friedenspreis des Deutschen Buchhandels|Friedenspreis des Deutschen Buchhandels]],<ref>[http://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/sixcms/media.php/1290/1987_jonas.pdf friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de]</ref> das Große [[w:Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz]], die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Mönchengladbach, zahlreiche Ehrendoktorate wie von der [[w:Universität Konstanz|Universität Konstanz]] (Philosophie) und die Verleihung von Ehrenmitgliedschaften in der [[w:American Academy of Arts and Sciences|American Academy of Arts and Sciences]] (Cambridge/Mass.)


Nun entspann sich etwas wie Eifersuchtsstimmung zwischen Hiram und dem weisen Salomo. Die Folge davon war, daß Salomo gern etwas gegen Hiram getan hätte; aber er mußte ihn behalten, damit der Tempel fertig gebaut werden konnte.
Er starb 1993 in New York.<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9274810.html Nachruf. Hans Jonas.]'' Der Spiegel, 8. Februar 1993</ref> 2003 erschien zum 10. Todestag seine Autobiographie ''Erinnerungen''. Ebenfalls 2003 erschien zu seinem 100. Geburtstag ein Sonderpostwertzeichen der Deutsche Post.


Es kam nun folgendes. Der Tempel war bis zu einer ganz bestimmten Stufe fertig. Nur eines fehlte noch, was das Meisterstück des Hiram sein sollte: nämlich das Eherne Meer. Dieses Meisterstück Hirams sollte darstellen den Ozean, in Erz gegossen, und den Tempel schmücken<ref name="Meer">In der Bibel wird das Eherne Meer so beschrieben:
== Werk ==
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Jonas beschäftigte sich zunächst vorwiegend mit geistes- und philosophiegeschichtlichen Themen. Dabei galt sein Hauptinteresse der spätantiken Gnosis, die er aus [[Existenzphilosophie|existenzphilosophischer]] Perspektive als Ausdruck der menschlichen Grunderfahrung einer tiefen Entzweiung von Ich und Welt deutete.
23 Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand zum andern zehn [[Wikipedia:Elle|Elle]]n weit rundherum und fünf Ellen hoch, und eine Schnur von dreißig Ellen war das Maß ringsherum. 24 Und um das Meer gingen Knoten an seinem Rand ringsherum, je zehn auf eine Elle; es hatte zwei Reihen Knoten, die beim Guss mitgegossen waren. 25 Und es stand auf zwölf Rindern, von denen drei nach Norden gewandt waren, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten, und das Meer stand obendrauf, und ihre Hinterteile waren alle nach innen gekehrt. 26 Die Wanddicke des Meeres aber war eine Hand breit und sein Rand war wie der Rand eines Bechers, wie eine aufgegangene Lilie, und es gingen zweitausend Eimer hinein. {{B|1 Kön|7|23|LUT}}
</div>
</ref>. Alle Erzmischungen waren in wunderbarer Weise von Hiram veranlagt worden und alles war zu dem Guß vorbereitet. Nun machten sich aber drei Gesellen ans Werk, die Hiram beim Tempelbau für unfähig befunden hatte, zu Meistern ernannt zu werden. Sie hatten ihm deshalb Rache geschworen und wollten die Ausführung des Ehernen Meeres verhindern. Ein Freund Hirams, der davon erfuhr, teilte Salomo diesen Plan der Gesellen mit, damit er ihn vereiteln würde. Aber Salomo ließ aus Eifersucht gegen Hiram der Sache ihren Lauf, weil er Hiram verderben wollte. Die Folge war, daß Hiram zusehen mußte, wie der ganze Guß zerstob, weil die drei Gesellen einen ungehörigen Stoff der Masse zugefügt hatten. Er versuchte noch durch Zugießen von Wasser das aufschäumende Feuer zu löschen, aber es wurde dadurch nur schlimmer. Während er schon nahe daran war, an dem Zustandekommen des Werkes zu verzweifeln, erschien ihm Tubal-Kain selbst, einer seiner Ahnherren. Dieser sagte ihm, er solle sich ruhig in das Feuer hineinstürzen, er sei durch das Feuer nicht verwundbar. Hiram tat es und gelangte bis zum Mittelpunkt der Erde. Tubal-Kain führte ihn zu Kain, der dort im Zustande der ursprünglichen Göttlichkeit war. Hiram wurde nun in das Geheimnis der Feuerschöpfung eingeweiht, in das Geheimnis des Erzgusses und so weiter. Er erhielt von Tubal-Kain noch einen Hammer und ein [[Goldenes Dreieck]], das er am Halse zu tragen habe. Dann kehrte er zurück und war nun imstande, das Eherne Meer wirklich herzustellen, den Guß wieder in Ordnung zu bringen.


Hierauf gewinnt Hiram die Hand der Königin von Saba. Er aber wird von den drei Gesellen überfallen und getötet. Doch ehe er starb, gelang es ihm noch, das Goldene Dreieck in einen Brunnen zu werfen. Als man nun nicht weiß, wo Hiram ist, wird er gesucht. Salomo selbst ist ängstlich und will hinter die Sache kommen. Man fürchtete, die drei Gesellen könnten das alte Meisterwort verraten und es wurde daher ein neues verabredet. Die ersten Worte, die fallen, wenn man Hiram wieder findet, sollten das neue Meisterwort sein. Als Hiram nun aufgefunden wurde, konnte er noch einige Worte sprechen<ref name=HiramsTod>In ''Charles William Heckethorns'' «Geheime Gesellschaften, Geheimbünde und Geheimlehren» wird diese Szene so dargestellt:
Spätere Arbeiten entwickelten die Konzeption einer philosophischen [[Biologie]], die als [[Ontologie|ontologisch]] orientierte Philosophie des [[Organismus|Organischen]] den in Gnosis und [[Neuzeit]] gleichermaßen aufbrechenden [[Dualismus (Ontologie)|Dualismus]] von [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] und [[Objekt (Philosophie)|Objekt]], [[Geist]] und [[Materie]], [[Seele]] und [[Leib]], [[Freiheit]] und [[Notwendigkeit]] theoretisch zu überwinden versucht. Ihr zufolge bildet das Organische bereits in seinen [[Phylogenese|phylo-]] und [[Ontogenese|ontogenetisch]] elementarsten Formen das Geistige vor, während der Geist umgekehrt noch in seinen höchsten und subtilsten Leistungen stets Teil des Organischen bleibt. So wird z.&nbsp;B. die alles Geistige wesentlich kennzeichnende Freiheit als ein im Kern schon im organischen Vorgang des [[Stoffwechsel]]s angelegtes Prinzip interpretiert, das sich in steter Abhängigkeit von seinen materiellen Grundlagen gleichwohl zu gattungsgeschichtlich immer höher entwickelten Formen entfaltet.


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Auf dieser [[Naturphilosophie|naturphilosophischen]] Grundlage wandte sich Jonas schließlich zunehmend [[Ethik|ethischen]] Fragestellungen zu, die insbesondere das Verhältnis des Menschen zur [[Natur]] und seinen Umgang mit der [[Technik]] betrafen. Gegenüber der vorwiegend auf den Menschen als denkendes und handelndes Subjekt bezogenen Ethik der Neuzeit blieb dabei der ontologische Gesichtspunkt bestimmend: Was gut und richtig ist, verdankt sich nicht primär subjektiver [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]], sondern ist im [[Sein]] selbst gleichsam objektiv vorgezeichnet.
"In seiner Eifersucht gab er [Salomo] den drei Gesellen, die den Guß des ehernen Meeres verdorben hatten, den Wink, daß ihm die Beseitigung des Nebenbuhlers erwünscht wäre. Vor der geplanten Abreise erschien Hiram nochmals im Tempel und hier wurde er von den Dreien erschlagen. Doch gelang es ihm vor dem Aushauchen des letzten Seufzers, das goldne Dreieck, das er um den Hals trug und auf dem das Meisterwort eingraviert war, in einen tiefen Brunnen zu werfen. Die Mörder hüllten den Leichnam ein, begruben ihn auf einem einsamen Hügel und pflanzten einen Akazienzweig aufs Grab.


Als Hiram sich sieben Tage lang nicht zeigte, mußte Salomo, wenngleich ungern, dem Wunsche des Volkes nachgeben und ihn suchen lassen. Drei Meister entdeckten die Leiche, und da sie jene drei Gesellen des Mordes verdächtigten, weil sie wußten, daß Hiram ihnen den Meistergrad verweigert hatte, beschlossen sie vorsichtshalber, das Meisterwort abzuändern. Das erstbeste Wort, welches während der Emporhebung des Leichnams zufällig fallen würde, sollte das künftige Meisterwort werden. Als nun einer von ihnen sah, daß sich die Haut vom Körper loslöste, rief er aus: «Makbenach!» (etwa «Bruder erschlagen» oder «Fleisch vom Knochen getrennt») und so wurde «Makbenach» zum Kennwort des Meistergrades. Man erwischte die drei Mörder und sie entleibten sich, um nicht in die Hände der Gerechtigkeit zu fallen; ihre Köpfe wurden dem König überbracht. Da sich das goldne Dreieck nicht bei der Leiche Hirams vorfand, forschte man danach und fand es schließlich in jenem Brunnen. Salomo ließ es auf einen dreieckigen Altar legen, der sich in einem geheimen Gewölbe unterhalb des entlegensten Teiles des Tempels befand; um das goldne Dreieck noch besser zu verbergen, stellte man darauf einen kubischen Stein, der die zehn Gebote enthielt. Schließlich wurde das Gewölbe, dessen Vorhandensein nur 27 Erwählten bekannt war, zugemauert." {{Lit|Heckethorn, S 503}}
Jonas’ Hauptwerk erschien 1979 unter dem Titel ''[[Das Prinzip Verantwortung]] – Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation''. Aus dem Werk mit dem gegen [[Ernst Bloch]]s Hauptwerk ''[[Das Prinzip Hoffnung]]'' gewendeten Titel stammt das bekannte, in der Formulierung an [[Immanuel Kant|Kants]] [[Kategorischer Imperativ|kategorischen Imperativ]] angelehnte Zitat, das auch als ein ökologischer Imperativ bekannt ist:
</div></ref>. Er sagte: Tubal-Kain hat mir verheißen, daß ich einen Sohn haben werde, der viele Söhne haben wird, die die Erde bevölkern und mein Werk - den Tempelbau - zu Ende führen werden. Dann bezeichnete er noch den Ort, wo das Goldene Dreieck zu finden sei. Es wurde zu dem Ehernen Meer gebracht und beide an einem besonderen Ort des Tempels, im Allerheiligsten, aufbewahrt. Sie können nur von denen gefunden werden, die Verständnis dafür haben, was diese ganze Tempellegende von dem Tempel des Salomo und seinem Baumeister Hiram zu bedeuten hat." {{Lit|{{G|093|59ff}}}}
</div>


Die [[Kainssöhne]] sind nach dieser Legende die Söhne jener [[Elohim]], die auf der [[Weltentwicklungsstufe]] des [[Alter Mond|alten Mondes]] ein wenig zurückgeblieben sind. Damals wurde der [[mensch]]liche [[Astralleib]] aus dem [[Kama]], aus der allgemeinen [[astral]]en [[Substanz]] herausgebildet und Kama, das [[Feuer der Leidenschaft]], nach und nach mit [[Weisheit]] durchdrungen. Andere Elohim schritten über diese Verbindung von Weisheit und Leidenschaft hinaus und als sie während der [[Erdentwicklung]] den irdischen [[Mensch]]en schufen, waren sie nicht mehr von Leidenschaft durchdrungen und statteten den Menschen mit ruhiger, abgeklärter Weisheit aus. Das waren die Söhne [[Seth]]s. Die anderen Elohim aber, die noch mit Kama verbunden waren, gaben den Kainssöhnen ein leidenschaftliches Element, so dass sie sich mit feurigem Enthusiasmus für die Weisheit begeistern konnten. Aus der leidenschaftlichen Begeisterung der Kainssöhne gingen alle Künste und Wissenschaften hervor, während die priesterliche [[Abel]]-[[Seth]]-Strömung von abgeklärter und völlig leidenschaftsloser Frömmigkeit und Weisheit beseelt war. Diese beiden gegensätzlichen Strömungen waren bis zur [[Griechisch-Lateinische Zeit|Griechisch-Lateinischen Zeit]] immer vorhanden.
{{Zitat|Handle so, daß<!--sic!--> die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.|''Das Prinzip Verantwortung''|ref=<ref>Hans Jonas: ''Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation.'' Frankfurt am Main 1979, S. 36.</ref>}}


Hiram erscheint in der Tempellegende als Repräsentant der [[Initiation|initiierten]] Kainssöhne der vierten und fünften nachatlantischen Kulturepoche und die Königin von Saba gibt ein Bild der menschlichen [[Seele]], die sich zwischen der abgeklärten, leidenschaftslosen Weisheit und Frömmigkeit Salomons und der erdumwandelnden Tatkraft der Kainssöhne zu entscheiden hat.  
Zuletzt suchte Jonas diesen [[Verantwortungsethik|verantwortungsethischen]] Ansatz auch für konkrete Anwendungsfelder wie die [[Ökologie]], die [[Medizin]] und insbesondere die [[Biomedizin]] zu präzisieren.


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Im Spätwerk wandte sich Jonas wieder vermehrt [[Religionsphilosophie|religionsphilosophischen]] Fragestellungen zu, die insbesondere die eigene [[Jüdische Philosophie|jüdische Tradition]] einer neuen Lesart unterzogen haben. Von besonderer Bedeutung ist hier sein Beitrag zur [[Theodizee]]frage nach Auschwitz. Um nach dem millionenfachen Mord an den Juden Europas überhaupt noch von Gott sprechen zu können, müsse die Vorstellung von der Allmacht Gottes aufgegeben werden. Gott, der sich in der [[Schöpfung|Erschaffung der Welt]] ihrem zufälligen, evolutionären Werden ausgesetzt hat, bleibt zwar gütig und steht in Kommunikation zu seiner Schöpfung, doch kann er selbst auf den Weltlauf keinen Einfluss nehmen. Die Verantwortung für [[das Böse]] in der Welt trägt infolgedessen der Mensch allein. Um dies zu veranschaulichen, entwarf er den ''Mythos eines werdenden Gottes'':
"Das Eherne Meer ist jener Guß, der entsteht, wenn in der entsprechenden Weise Wasser mit Erz vermischt ist. Die drei Gesellen machen es falsch, der Guß wird zerstört. Aber indem Tubal-Kain dem Hiram die Mysterien des Feuers enthüllt, ist Hiram imstande, Wasser und Feuer in der richtigen Weise zu verbinden. Dadurch entsteht das Eherne Meer. Es ist das, was das Geheimnis der Rosenkreuzer ist. Es entsteht, wenn das Wasser der ruhigen Weisheit sich verbindet mit dem Feuer des astralen Raumes, dem Feuer der Leidenschaft. Dadurch muß eine Verbindung Zustandekommen, die «ehern» ist, die getragen werden kann in die folgenden Zeitalter, wenn hinzukommt das Geheimnis von dem heiligen Goldenen Dreieck, das Geheimnis von Atma-Buddhi-Manas. Dieses Dreieck, mit all dem, was es im Gefolge hat, wird der Inhalt des erneuerten Christentums der sechsten Unterrasse sein. Das wird vorbereitet durch die Rosenkreuzer und dann wird das, was im Ehernen Meer symbolisiert wird, verbunden sein mit der Erkenntnis von Reinkarnation und Karma. Dies ist die neue okkulte Lehre, die dem Christentum wieder eingefügt wird. Atma-Buddhi-Manas, das höhere Selbst, ist das Geheimnis, das offenbar werden wird, wenn die sechste Unterrasse dazu reif sein wird. Dann wird Christian Rosenkreutz nicht mehr als Warner dazustehen brauchen, sondern es wird alles, was Kampf bedeutet hat auf dem äußeren Plan, den Frieden finden durch das Eherne Meer, durch das heilige Goldene Dreieck." {{Lit|{{G|093|66}}}}
</div>


Als sich der [[Christus]] mit der [[Erde]] verband, trat ein ganz neues Element in die [[Erdentwicklung]] ein. Der Christus ist nicht bloß Weiheit, sonder er ist die [[Inkarnation|inkarnierte]] [[Liebe]]. Die Liebe ist
: ''Im Anfang (…) entschied der göttliche Grund des Seins, sich dem Zufall (…) hinzugeben. Und zwar gänzlich: Da sie einging in das Abenteuer von Raum und Zeit, hielt die Gottheit nichts von sich zurück (…). Damit Welt sei, und für sich selbst sei, entsagte Gott seinem eigenen Sein; er entkleidete sich seiner Gottheit, um sie zurückzuempfangen von der Odyssee der Zeit, beladen mit der Zufallsernte unvorhersehbarer zeitlicher Erfahrung, verklärt oder vielleicht auch entstellt durch sie. (…) Jeder Artenunterschied, den die Evolution hervorbringt, fügt den Möglichkeiten von Fühlen und Tun die eigene hinzu und bereichert damit die Selbsterfahrung des göttlichen Grundes. (…) Die Schöpfung war der Akt der absoluten Souveränität, mit dem sie [Anmerkung: die Gottheit] um des Daseins selbstbestimmter Endlichkeit willen einwilligte, nicht länger absolut zu sein – ein Akt also der göttlichen Selbstentäußerung. (…) Nachdem er sich ganz in die werdende Welt hineingab, hat Gott nichts mehr zu geben: Jetzt ist es am Menschen, ihm zu geben.''


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== Zitate ==
"ein hohes göttliches Kama, das zu gleicher Zeit [[Buddhi]] ist; ein rein flutendes Kama, das nichts für sich will, sondern alle Leidenschaften in unendlicher Hingabe nach außen richtet, ein umgekehrtes Kama ist. Buddhi ist umgekehrtes Kama. {{Lit|{{G|093|63}}}}
</div>


Dadurch bereitet sich innerhalb der Strömung der ''Söhne der Weisheit'' eine neue, höhere Frömmigkeit vor, die allerdings enthusiastisch sein kann, aber nicht vom Feuer des alten Monden-Kama genährt wird, sondern aus der christlichen Liebe, dem umgekehrten Kama. Diese neue, christliche Frömmigkeit wird im [[Griechisch-Lateinische Kultur|vierten nachatlantischen Zeitalter]] veranlagt, kann sich aber noch nicht mit der Strömung der Kainssöhne verbinden. Sie bleiben zunächst noch Gegner:
* ''Der schlechten Prognose den Vorrang zu geben gegenüber der guten, ist verantwortungsbewußtes Handeln im Hinblick auf zukünftige Generationen.''<!--bitte Quelle hinzufügen – das Zitat stammt aus einer seriösen universitären Fundstelle: http://www.natwiss.de/vortrg.mskr._j.sn._7.1.04_.pdf !-->
* ''In ihrem Wetterleuchten aus der Zukunft, im Vorschein ihres planetarischen – globalen – Umfangs und ihres humanen Tiefgangs, werden zuallererst die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten neuer Macht herleiten lassen.'' <!--zit. nach: Konrad Beyreuther: Gene. Über menschliches Schicksal und die Fähigkeit zur Umgestaltung der Lebenswelten. In: Das Design des Menschen. Vom Wandel des Menschenbildes unter dem Einfluss der modernen Naturwissenschaft. Hrsg. von Wolfgang Frühwald. Köln: DuMont 2004. S. 100–124; hier S. 122.!-->


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== Werke (Auswahl) ==
"Würde nämlich das Christentum unbedingt schnell alle Menschen ergreifen, so würde es sie zwar mit Liebe erfüllen können, aber das einzelne menschliche Herz, das individuelle menschliche Herz wäre nicht dabei. Es wäre keine freie Frömmigkeit, es wäre nicht das Gebären des Christus in sich selbst als Bruder, sondern bloß als Herrn. Dazu müssen noch durch die ganze fünfte Unterrasse hindurch die Kainssöhne wirken. Sie wirken in ihren Initiierten und bauen den Tempel der Menschheit, aufgebaut aus weltlicher Kunst und weltlicher Wissenschaft." {{Lit|{{G|093|63}}}}
=== Einzelausgaben ===
</div>
* ''Der Begriff der Gnosis'', Marburg, 1930, {{DNB|570748143}}, Philosophische Dissertation, Universität Marburg 1928, 52 Seiten, 8°, im Buchhandel als: ''Gnosis und spätantiker Geist.'' in zwei Teilen:
** Teil 1: ''Die mythologische Gnosis''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1934; 4. Auflage (= ''Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments,'' 51, NF.: Heft 33), 1988, ISBN 3-525-53123-0.
** Teil 2: ''Von der Mythologie zur mystischen Philosophie''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1954; (= ''Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments'', Heft 159), 1993, ISBN 3-525-53841-3.
* ''Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes'', Verlag der Weltreligionen, Taschenbuch, 2008, ISBN 978-3-458-72008-9.
* ''Organismus und Freiheit. Ansätze zu einer philosophischen Biologie.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973, ISBN 3-525-01311-6.
* ''[[Das Prinzip Verantwortung]]. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37585-7.
* mit [[Dietmar Mieth]]: ''Was für morgen lebenswichtig ist. Unentdeckte Zukunftswerte.'' Herder, Freiburg im Breisgau 1983, ISBN 3-451-19817-7.
* ''Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38016-8.
* ''[[Macht oder Ohnmacht der Subjektivität?]]. Das Leib-Seele-Problem im Vorfeld des Prinzips Verantwortung.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38013-3.
* 1987: ''Technik, Medizin und Ethik. Zur Praxis des Prinzips Verantwortung''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38014-1.
* 1988: ''Materie, Geist und Schöpfung: Kosmologischer Befund und kosmogonische Vermutung.'' Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-38080-X.
* 1992: ''Philosophische Untersuchungen und metaphysische Vermutungen.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-38779-0.
* 1993: ''Dem bösen Ende näher. Gespräche über das Verhältnis des Menschen zur Natur.'' Hrsg. von Wolfgang Schneider. Suhrkamp, 1993, ISBN 3-518-38697-2.
* 1997: ''Das Prinzip Leben. Ansätze zu einer philosophischen Biologie.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-39198-4.
* 2003: ''Erinnerungen''. Nach Gesprächen mit [[Rachel Salamander]]. Hrsg. und Nachwort Christian Wiese, Insel, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-458-17156-8.


Aber ein neues Christentum wird künftig entstehen, in dem sich beide Strömungen vereinigen, ein Christentum, das im Besitz der Geheimnisse des [[Ehernes Meer|Ehernen Meers]] und des [[Goldenes Dreieck|Goldenen Dreiecks]] ist:
=== Werkausgabe ===
* ''Kritische Gesamtausgabe''. Hrsg. [[Dietrich Böhler]], Michael Bongardt, Holger Burkhart, [[Christian Wiese]] und [[Walther Christoph Zimmerli|Walther Zimmerli]]. 5 Abteilungen mit 11 Bänden in 13 Teilbänden. Rombach, Freiburg und Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010 ff., ISBN 978-3-7930-9515-6.


<div style="margin-left:20px">
== Siehe auch ==
"Dieses Christentum hat ein anderes Symbol; nicht mehr den gekreuzigten Gottessohn, sondern das Kreuz, von Rosen umwunden. Das wird das Symbol des neuen Christentums der sechsten Unterrasse sein. Aus dem Mysterium der Rosenkreuzerbruderschaft wird sich dieses Christentum der sechsten Unterrasse entwickeln, das das Eherne Meer und das Goldene Dreieck kennen wird." {{Lit|{{G|093|65f}}}}
* {{WikipediaDE|Hans Jonas}}
</div>
* {{WikipediaDE|Zukunftsethik}}
* {{WikipediaDE|Technikphilosophie}}


In einer handschriftlich 1906 von [[Rudolf Steiner]] festgehaltenen Fassung, die noch zusätzlich Erläuterungen enthält, lautet die Tempellegende so:
== Literatur ==
=== Einführung ===
* Jürgen Nielsen-Sikora: ''Hans Jonas. Für Freiheit und Verantwortung''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-534-74319-3.
* Franz Josef Wetz: ''Hans Jonas zur Einführung''. Junius, Hamburg 1994.
** Neuauflage: ''Hans Jonas. Eine Einführung.'' Panorama, Wiesbaden 2005, ISBN 3-926642-69-6.
* Christian Wiese: ''Hans Jonas. Zusammen Philosoph und Jude.'' Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-633-54194-2.


<div style="margin-left:20px">
=== Leben, Werk und Einzelaspekte ===
"Im Beginn der Erdenentwickelung stieg einer der Lichtgeister oder
* Dietrich Böhler (Hrsg.): ''Ethik für die Zukunft. Im Diskurs mit Hans Jonas.'' Beck, München 1994, ISBN 3-406-38655-5.
Elohim aus dem Sonnenbereich in den Erdenbereich und verband
* Dietrich Böhler: ''Verantwortung für das Menschliche. Hans Jonas und die Ethik in der Medizin'' Hans-Jonas-Gedenkvorlesung. Palm & Enke, Erlangen, Jena 1998 ISBN 3-7896-0589-1
sich mit Eva, der Urmutter des Lebendigen. Aus dieser Verbindung
* Dietrich Böhler, Jens Peter Brune (Hrsg.): ''Orientierung und Verantwortung. Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Hans Jonas.'' Königshausen & Neumann Verlag, Würzburg 2004 ISBN 3-8260-2816-3.
entstand Kain, der erste der Erdenmenschen. Darauf bildete ein
* Dietrich Böhler (Hrsg.): ''Hans Jonas. Fatalismus wäre Todsünde. Gespräche über Ethik und Mitverantwortung im dritten Jahrtausend.'' LIT, Münster 2005 ISBN 3-8258-7573-3
anderer aus der Reihe der Elohim, Jahve oder Jehova, den Adam;
* Gero von Boehm: ''Hans Jonas. 2. September 1987''. Interview. In: ''Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten.'' Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 159–166.
und aus der Verbindung des Adam mit Eva entstand Abel, des Kain
* Eva Buddeberg: ''Verantwortung im Diskurs. Grundlinien einer rekonstruktiv-hermeneutischen Konzeption moralischer Verantwortung im Anschluss an Hans Jonas, Karl-Otto Apel und Emmanuel Lévinas.'' De Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-025146-3.
Stiefbruder. Die Ungleichheit der Abstammung von Kain und Abel
* David Dambitsch: „Erziehung zur Scham wider die Zerstörung der Natur“&nbsp;Der Religions- und Technikphilosoph Hans Jonas, RIAS-Berlin, Kulturzeit am Sonntag, 5. Juli 1992
(geschlechtliche und ungeschlechtliche Abstammung) bewirkte
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629094330/http://www.bautz.de/bbkl/j/jonas_h.shtml |band=15|spalten=763-773|autor=Wolfgang Fasching|artikel=Jonas, Hans}}
Streit zwischen Kain und Abel. Und Kain erschlug den Abel. Abel
* Klaus Harms: ''Hannah Arendt und Hans Jonas. Grundlagen einer philosophischen Theologie der Weltverantwortung.'' WiKu Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-936749-84-1.
war durch die geschlechtliche Abstammung, Kain durch den moralischen
* Holger Hintzen: ''Paul Raphaelson und Hans Jonas. Ein jüdischer Kapo und ein bewaffneter Philosoph im Holocaust.'' Greven, Köln 2012 ISBN 978-3-7743-0496-3<ref>Rezensionen: [https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article107305229/Ein-juedischer-Haeftling-der-zum-Folterknecht-wurde.html ''Ein jüdischer Häftling, der zum Folterknecht wurde''], Die Welt, 1. Juli 2012, und [http://www.rp-online.de/kultur/zwei-juedische-schicksale-aid-1.2801116 ''Zwei jüdische Schicksale''], Rheinische Post, 21. April 2012</ref>
Fall des Lebens in der geistigen Welt verlustig gegangen. Für
* Gertrude Hirsch Hadorn: ''Umwelt, Natur und Moral. Eine Kritik an Hans Jonas, Georg Picht und Vittorio Hösle.'' Karl Alber, Freiburg im Breisgau, München 2000 ISBN 3-495-47976-7
Abel gab Jehova dem Elternpaar den Ersatzsohn Seth. Von Kain
* Eric Jakob: ''Martin Heidegger und Hans Jonas. Die Metaphysik der Subjektivität und die Krise der technologischen Zivilisation.'' Franke, Tübingen 1996 ISBN 3-7720-2076-3
und Seth stammen zwei Menschentypen ab. Die Nachkommen
* Alexander Klier: ''Umweltethik: Wider die ökologische Krise. Ein kritischer Vergleich der Positionen von Vittorio Hösle und Hans Jonas.'' Tectum, Marburg 2007 ISBN 978-3-8288-9391-7
Seths konnten in besonderen (traumhaften) Bewußtseinszuständen
* Udo Lenzig: ''Das Wagnis der Freiheit. Der Freiheitsbegriff im philosophischen Werk von Hans Jonas aus theologischer Perspektive'' (Forum Systematik. Beiträge zur Dogmatik, Ethik und ökumenischen Theologie, Band 28), Kohlhammer, Stuttgart 2006 ISBN 3-17-019550-6
in die geistige Welt schauen. Die Nachkommen Kains waren dieses
* Alfons Matheis: ''Diskurs als Grundlage der politischen Gestaltung. Das politisch-verantwortungsethische Modell der Diskursethik als Erbe der moralischen Implikationen der Kritischen Theorie Max Horkheimers im Vergleich mit dem Prinzip Verantwortung von Hans Jonas.'' Rörig, St. Ingbert 1996 ISBN 3-86110-100-9
Schauens ganz verlustig gegangen. Sie mußten sich im Laufe der
* Wolfgang Erich Müller: ''Der Begriff der Verantwortung bei Hans Jonas.'' Athenäum, Frankfurt 1988 ISBN 3-610-09114-2
Generationen hindurch durch allmähliche Ausbildung der menschlichen
* Wolfgang Erich Müller: ''Hans Jonas. Von der Gnosisforschung zur Verantwortungsethik.'' Kohlhammer, Stuttgart 2003 ISBN 3-17-017178-X
Erdenkräfte zur Wiedererringung der spirituellen Fähigkeiten
* Wolfgang Erich Müller: ''Hans Jonas. Philosoph der Verantwortung.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-17534-5.
hinaufarbeiten.
* Frank Niggemeier: ''Pflicht zur Behutsamkeit? Hans Jonas' naturphilosophische Ethik für die technologische Zivilisation.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2002 ISBN 3-8260-2282-3
* Sebastian Poliwoda: ''Versorgung von Sein. Die philosophischen Grundlagen der Bioethik bei Hans Jonas.'' Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12993-0.
* Jörg Schubert: ''Das 'Prinzip Verantwortung' als verfassungsstaatliches Rechtsprinzip. Rechtsphilosophische und verfassungsrechtliche Betrachtungen zur Verantwortungsethik von Hans Jonas'' Nomos, Baden-Baden 1998, ISBN 3-7890-5697-9.
* Ruth Schwerdt: ''Eine Ethik für die Altenpflege. Ein transdisziplinärer Versuch aus der Auseinandersetzung mit Peter Singer, Hans Jonas und Martin Buber.'' Huber, Bern 1998, ISBN 3-456-82841-1.
* Ralf Seidel, Roman Seidel: ''Hans Jonas.'' Mönchengladbach 1997.<ref>Hrsg. Gladbacher Bank AG von 1922</ref>
* Ralf Seidel, Meiken Endruweit (Hrsg.): ''Das Prinzip Zukunft. Im Dialog mit Hans Jonas.'' Mentis, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89785-233-4
* Jürgen Sikora: ''Mit-Verantwortung. Hans Jonas, Vittorio Hösle und die Grundlagen normativer Pädagogik.'' Gata, Eitorf 1999, ISBN 3-932174-45-3
* Christian Wiese, Eric Jacobson (Hrsg.): ''Weiterwohnlichkeit der Welt. Zur Aktualität von Hans Jonas.'' Philo, Berlin 2003 ISBN 3-8257-0337-1
* Bernd Wille: ''Ontologie und Ethik bei Hans Jonas.'' Röll, Dettelbach 2002 ISBN 3-927522-54-6
* Walther Christoph Zimmerli: ''Technologie als „Kultur“.'' Olms, Hildesheim 2005 ISBN 3-487-12817-9


Einer der Nachkommen Abel-Seths war der weise Salomo. Er
=== Gottesbegriff und Theodizee ===
hatte sich die Gabe traumhaften Hellsehens noch ererbt; ja hatte sie
* Wolfgang Baum: ''Gott nach Auschwitz. Reflexionen zum Theodizeeproblem im Anschluß an Hans Jonas.'' Schöningh, Paderborn u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-506-70136-3.
in einem besonderen Grade als Anlage mitbekommen; so kam es,
* Thomas Schieder: ''Weltabenteuer Gottes. Die Gottesfrage bei Hans Jonas.'' 2. Auflage. Schöningh, Paderborn u.&nbsp;a. 1998, ISBN 3-506-70198-3.
daß seine Weisheit so weithin berühmt war, daß symbolisch von
* Andreas Urs Sommer: ''Gott als Knecht der Geschichte. Hans Jonas' „Gottesbegriff nach Auschwitz“.'' In: ''Theologische Zeitschrift.'' 51 (1995), S. 340–356.
ihm berichtet wird, er habe auf einem Throne von Gold und Elfenbein
gesessen (Gold und Elfenbein Symbole der Weisheit).


Aus dem Kainsgeschlechte stammten Menschen, die sich im Laufe
== Weblinks ==
der Zeit immer mehr und mehr die Hinaufentwickelung der menschlichen
{{Wikiquote}}
Erdenkräfte angelegen sein ließen. Einer dieser Menschen
war Lamech, der Bewahrer der T-Bücher, in welchen, soweit dies
durch Erdenkräfte möglich war, die Urweisheit wiederhergestellt
war, so daß diese Bücher den uneingeweihten Menschen unverständlich
sind. Ein andrer Nachkomme der Kain-Menschheit ist Tubalkain,
welcher in der Bearbeitung der Metalle es weit brachte, ja die
Metalle kunstvoll zu Musikinstrumenten zu formen verstand. Und
als Zeitgenosse Salomos lebte Hiram Abiff oder Adoniram aus dem
Kainsgeschlecht, der in seiner Kunst so weit gelangt war, daß diese
unmittelbar an das Schauen der höheren Welten grenzte, eben noch
eine dünne Wand gegen die Initiation für ihn zu durchstoßen war.
Der weise Salomo erdachte den Plan eines Tempels, der in seinen
Formteilen symbolisch die Menschheitsentwickelung zum Ausdrukke
bringen sollte. Durch seine Traumweisheit konnte er die Gedanken
dieses Tempels in allen Einzelheiten ersinnen; doch fehlte ihm
die Kenntnis der Erdenkräfte zum wirklichen Bau, welche nur durch
Ausbildung der Erdenkräfte im Kainsgeschlecht zu erringen waren.
Es verband sich deshalb Salomo mit Hiram-Abiff. Dieser baute
nun den die Menschheitsentwickelung symbolisch ausdrückenden
Tempel.
 
Salomos Ruhm war gedrungen bis zur Königin von Saba, Balkis.
Diese begab sich eines Tages an den Hof Salomos, um diesen zu ehelichen.
Es wurden ihr alle Herrlichkeiten des salomonischen Hofes
gezeigt; auch der gewaltige Tempel. Sie konnte aus den Vorstellungen
heraus, die sie bis dahin gewonnen hatte, nicht begreifen, wie
ein Baumeister, der nur menschliche Kräfte zur Verfügung hatte, so
etwas habe leisten können. Sie hatte ja nur erfahren, daß die Führer
von Arbeitern durch den Besitz von atavistischen magischen Kräften
genügende Scharen von Arbeitern hatten zusammenführen können,
um die alten gewaltigen Bauten aufzuführen. Sie verlangte den ihr
seltsam-merkwürdigen Baumeister zu sehen. Als er ihr begegnete,
machte sein Auge sogleich einen tief bedeutsamen Eindruck auf sie.
Dann sollte er ihr zeigen, wie er durch bloße Menschen-Verabredung
die Arbeiter führe. Er nahm seinen Hammer, bestieg einen Hügel,
und auf ein Zeichen mit dem Hammer eilten große Scharen von
Arbeitern herbei. Die Königin von Saba merkte, daß Menschen-
Erdenkräfte zu solcher Bedeutung sich entwickeln können.
 
Bald darauf erging sich die Königin mit ihrer Amme (Amme steht
symbolisch für eine prophetische Person) vor den Toren der Stadt.
Sie begegneten Hiram Abiff. In dem Augenblicke, als die beiden
Frauen den Baumeister erblickten, flog aus den Lüften der Vogel
Had-Had auf den Arm der Königin von Saba.
 
Die prophetische Amme deutete dieses dahin, daß die Königin
von Saba nicht für Salomo, sondern für Hiram Abiff bestimmt sei.
Von diesem Augenblicke an dachte die Königin nur mehr daran, wie
sie das Verlöbnis mit Salomo lösen könne. Es wird weiter erzählt,
daß nun «im Rausche» dem König der Verlobungs-«ring» vom Finger
gezogen wurde, so daß sich nun die Königin für die dem Hiram
Abiff bestimmte Braut betrachten konnte. (Es Hegt das Bedeutungsvolle
diesem Zug der Legende zugrunde, daß in der Königin von
Saba zu sehen ist die alte Sternenweisheit, die bis in jene Zeitepoche
verbunden war den alten atavistischen Seelenkräften, die in Salomo
symbolisiert sind. Die okkulten Legenden drücken in den Symbolen
von weiblichen Personen die Weisheit aus, welche sich mit dem
männlichen Teil der Seele vermählen kann. Mit der Zeit Salomos ist
die Epoche eingetreten, in welcher diese Weisheit übergehen soll
von den atavistischen alten Kräften an die neu erworbenen Erden-
Ich-Kräfte. Der «Ring» ist immer das Symbol des «Ich». Salomo
wird noch im Besitz eines nicht voll-menschlichen Ich gedacht, sondern
eines solchen, welches nur der Widerschein ist des «höheren
Ichs» der Engel im atavistischen Traum-Hellseher-Bewußtsein. Der
«Rausch» deutet darauf hin, daß dieses Ich wieder verloren wird
innerhalb der halbbewußten Seelenkräfte, durch die es erworben ist.
Hiram ist erst im Besitze eines real-menschlichen «Ich».)
 
Von diesem Zeitpunkte an ergreift den König Salomo eine heftige
Eifersucht gegen seinen Baumeister. Es haben es daher drei verräterische
Gesellen leicht, das Ohr des Königs für eine Tat zu finden, durch
welche sie Hiram Abiff verderben wollen. Sie sind dessen Gegner,
weil sie von ihm zurückgewiesen werden mußten, als sie den Meistergrad
und das Meisterwort verlangten, für die sie nicht reif sind.
 
Diese drei verräterischen Gesellen beschließen nun, dem Hiram
Abiff das Werk zu verderben, das er als die Krönung seines Wirkens
am Hofe Salomos vollbringen soll. Es ist dies der Guß des «Ehernen
Meeres». Das ist ein aus den sieben Grundmetallen (Blei, Kupfer,
Zinn, Quecksilber, Eisen, Silber, Gold) in solchen Maß Verhältnissen
hergestellter künstlicher Guß, der völlig durchsichtig ist. Die Sache
war vollendet, bis auf einen allerletzten Einschlag, der vor versammeltem
Hof - auch vor der Königin von Saba - gemacht werden
sollte, und durch welchen die noch trübe Substanz bis zur völligen
Klarheit sich umbilden sollte. Nun mischten die drei verräterischen
Gesellen etwas Unrechtes in den Guß, so daß, statt daß sich dieser
klärte, Feuerfunken aus ihm sprühten. Hiram Abiff suchte das Feuer
durch Wasser zu beruhigen. Das gelang nicht, sondern die Flammen
schlugen nach allen Seiten. Die versammelten Leute eilten nach allen
Seiten auseinander. Hiram Abiff aber hörte aus den Flammen und
der glühenden Masse eine Stimme: «Stürze dich in das Flammenmeer;
du bist unversehrbar.» Er stürzte sich in die Flammen und
merkte bald, daß sein Weg nach dem Mittelpunkte der Erde zuginge.
Auf halbem Wege traf er seinen Vorfahren Tubalkain. Dieser führte
ihn nach dem Erdmittelpunkte, wo sich der große Vorfahre Kain befand,
in dem Zustande, wie er vor der Sünde war. Hier erhielt Hiram
Abiff von Kain die Erklärung, daß die energische Entfaltung der
menschlichen Erdenkräfte zuletzt zu der Höhe der Initiation führe,
und daß die auf diesem Wege erlangte Initiation im Erdenverlaufe an
Stelle des Schauens der Abel-Seth-Söhne treten müsse, das verschwinden
werde. Symbolisch wird die mutverleihende Kraft, welche
Hiram Abiff von Kain erhält, dadurch ausgedrückt, daß gesagt wird,
Hiram habe einen neuen Hammer von Kain erhalten, mit dem er an
die Erdenoberfläche zurückkehrte, das Eherne Meer berührte und
dadurch dessen völlige Durchsichtigkeit bewirken konnte. (Mit dieser
Symbolik ist dasjenige gegeben, was in gehöriger Meditation die
innere Wesenheit der Menschenentwickelung auf der Erde zur Imagination
erhebt. Das Eherne Meer kann als Symbol dessen gelten,
was der Mensch geworden wäre, wenn nicht die drei verräterischen
Kräfte in der Seele Platz gegriffen hätten: Zweifel, Aberglaube, Illusion
des persönlichen Selbstes. Durch diese Kräfte ist die Erden-
Menschheitsentwickelung zur Feuerentfaltung in der lemurischen
Zeit gekommen, welche durch die Wasserentwickelung der atlantischen
Zeit nicht gedämpft werden kann. Es muß vielmehr eine solche
Entwickelung der menschlichen Erdenkräfte stattfinden, daß in der
Seele der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt wird, der in Kain
vor dem Brudermorde vorhanden war. Es können sich nicht die
traumhaften Seelenkräfte der Kinder Abel-Seths gegen die Erdenkräfte
halten, sondern nur die zur vollen realen Ich-Entwickelung
kommenden Nachkommen Kains.)" {{Lit|{{G|265|366ff}}}}
</div>
 
In der esoterischen Stunde vom 27. Mai 1923 schildert Steiner den Guss des Ehernen Meeres und den Tod Hirams in einer etwas anderen Variante, in der auch das neue Meisterwort genannt wird:
 
<div style="margin-left:20px">
"Von diesem Zeitpunkt an ergreift den König Salomo heftige Eifersucht
gegen seinen Baumeister Hiram Abiff. Dieser hatte beim
Tempelbau drei Gesellen, die den Meistergrad von.ihm forderten.
Sie hatten aber ihre Untüchtigkeit gezeigt, indem sie einen für den
Tempelbau unersetzbaren mächtigen Balken zu kurz geschnitten
hatten. Hiram hatte das Unglück gut gemacht dadurch, daß er durch
seine besonderen Kräfte den Balken hatte in die richtige Länge dehnen
können. Sie sind nun die Gegner Hiram Abiffs, weil sie von
ihm zurückgewiesen werden mußten, als sie den Meistergrad und
das Meisterwort von ihm verlangten, für das sie noch nicht reif
waren. Die drei verräterischen Gesellen haben es leicht, das Ohr
des Königs für die Tat zu finden, durch welche sie Hiram Abiff
verderben wollen.
 
Die Vollendung des Tempelbaus sollte durch ein Werk gekrönt
werden, in dem Hiram Abiff die Spannung und Feindschaft zwischen
den Kain- und Abel-Söhnen zu versöhnen gedachte. Es war
das eherne Meer, dessen Guß aus den sieben Grundmetallen (Blei,
Zinn, Eisen, Gold, Kupfer, Quecksilber und Silber) und Wasser,
dem Metall der Erde, so gemischt werden sollte, daß der fertige Guß
völlig durchsichtig sein sollte. Die Sache war vollendet bis auf einen
allerletzten Einschlag, der vor versammeltem Hof, auch vor der Königin
von Saba, gemacht werden sollte und durch welchen die noch
trübe Substanz bis zur völligen Klarheit umgewandelt werden sollte.
Nun mischten die drei verräterischen Gesellen, die die Aufgabe
hatten, den letzten Bestandteil hinzuzufügen, das Wasser in falschem
Verhältnis zu, und statt durchsichtig zu werden, versprühte
der Guß in verheerenden Flammen. Hiram Abiff suchte das Feuer
zu beruhigen, das gelang nicht, die Flammen schlugen nach allen
Seiten auseinander.


Hiram Abiff aber hörte aus den Flammen und aus der glühenden
* [http://www.hansjonas.de/ Hans Jonas Gesellschaft] (veranstaltet u.&nbsp;a. regelmäßig die Hans Jonas Symposien)
Masse eine Stimme: Stürze dich hinein in das Feuermeer, du bist unversehrbar.
Er stürzte sich in die Flammen und merkte, daß sein
Weg nach dem Mittelpunkte der Erde führte. Auf halbem Wege traf
er Tubal Kain, seinen Vorfahren. Dieser führte ihn zum Erdmittelpunkt,
wo sich der große Vorfahr Kain befand in dem Zustande, wie
er vor der Sünde, dem Abel-Mord, war. Dieser gab ihm das goldene
Dreieck mit dem Meisterwort. Auf halbem Wege nach oben übergab
ihm Tubal Kain einen Hammer und wies ihn an, damit den Guß
des ehernen Meeres zu berühren. Es erhält Hiram Abiff von Kain
die Erklärung, daß die energische Entfaltung der menschlichen Erdenkräfte
zuletzt zu der Höhe der Initiation führe, und daß die auf
diesem Wege erlangte Initiation im Erdenlaufe an Stelle des alten
Schauens treten müsse, daß dieses verschwinden werde. Mit dem
Hammer geht Hiram an die Erdoberfläche zurück; er berührt mit
diesem das eherne Meer, der Guß gelingt, und er konnte dessen
völlige Durchsichtigkeit bereiten.


Hiram wollte sein Werk, den Tempel, zum letzten Male sehen
* {{DNB-Portal|118558226}}
und begab sich nachts dahin. Da lauerten ihm die falschen Gesellen
* {{DDB|Person|118558226}}
auf. Der erste versetze ihm an dem einen Tore einen Schlag auf die
* Hans Jonas: [http://www.pkgodzik.de/fileadmin/user_upload/Entwicklungsgeschichte/Hans_Jonas.pdf Geist, Natur und Schöpfung] (PDF; 152&nbsp;kB), erschienen in:  [[Hans-Peter Dürr]]/ Walter Zimmerli (Hrsg.): Geist und Natur. über den Widerspruch zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Welterfahrung,  Scherz, München 1989, S. 61–77.
linke Schläfe, daß das Blut herunterfloß bis auf die Schulter. Hiram
* [http://www.hans-jonas-zentrum.de/ Hans Jonas Zentrum] (auch: jeweils aktuelle Literaturhinweise)
Abiff wandte sich zum zweiten Tor, um den Tempel zu verlassen.
* {{Webarchiv | url=http://www.wikischool.de/wiki/Verantwortung | wayback=20090714060440 | text=Verantwortung bei Hans Jonas}}
Da versetzte ihm der zweite Geselle einen Schlag auf die rechte
* [http://www.swr.de/-/id=1638490/property=download/kzmvcy/index.rtf Manuskript von ''Zwischen Sollen und (Nicht)können'' (SWR-Sendung)] (RTF; 42&nbsp;kB) Erwähnung mehrerer Denker
Schläfe, daß das Blut bis auf die Schulter floß. Er wandte sich zum
* Patrick Spät: [https://freidok.uni-freiburg.de/data/7608 ''Panpsychismus. Ein Lösungsvorschlag zum Leib-Seele-Problem''], Freiburg: FreiDok der Universität Freiburg 2010 (Doktorarbeit, S. 229–243 diskutieren Hans Jonas' Ethik).
dritten Tor. Da traf ihn der Schlag des dritten Gesellen auf die Stirn,
* [https://re-visionen.net/rezension-prinzip-leben-hans-jonas/ Eckart Löhr: Eine Ontologie des Lebens.] Eine Erinnerung an das Buch „Das Prinzip Leben.“
so daß er zusammenbrach. Er schleppte sich noch hinaus bis zu
* [http://www.hansjonasinstitut.de/ Hans Jonas Institut] (Universität Siegen in Kooperation mit der Universität zu Köln).
einem Brunnen, in den er das goldene Dreieck versenkte. Die drei
* [http://www.mediathek.at/trefferliste/searchword/czoxMjoiIkhhbnMgSm9uYXMiIjs=/ O-Töne von Hans Jonas] im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
Gesellen verscharrten seine Leiche. Vor seinem Tod konnte Hiram
* 1992: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680535.html ''„Dem bösen Ende näher“'' – Hans Jonas im Spiegelgespräch] In: ''Der Spiegel'', 20/1992.
noch das goldene Dreieck mit dem Meisterwort versenken in einen
* [https://re-visionen.net/eckart-loehr-der-werdende-gott-zum-gottesbegriff-von-hans-jonas/ Der werdende Gott. Eckart Löhr über den Gottesbegriff bei Hans Jonas].
tiefen Brunnen. Auf seinem Grabe wuchs ein Kassia-Baum, eine
* [https://www.nzz.ch/feuilleton/hans-jonas-der-mensch-muss-der-natur-ihre-wuerde-zurueckgeben-ld.1479968 Der Mensch muss der Natur ihre Würde zurückgeben, um seine eigene Würde zu bewahren: Warum es sich lohnt, Hans Jonas wieder zu lesen.] Von Eckart Löhr in der NZZ vom 12. Mai 2019.
Akazie. Den Wissenden war bekannt, daß aus dem Grabe eines Eingeweihten
ein Kassia-Baum herauswächst. Als man seinen Leichnam
fand, ertönte das neue Meisterwort: «Mach ben ach». Das bedeutet:
Das Geistig-Seelische hat sich vom Physisch-Leiblichen getrennt -
oder: Anderssein des Leibes.<ref>Nach einer anderen Mitschrift heißt die Übersetzung: «Erdensohn des Leides»</ref> Man suchte dann das goldene Dreieck
und fand es in dem Brunnen. Es wurde auf das Dreieck ein kubischer
Stein gelegt mit den zehn Geboten und so wurde es verborgen
im Tempel eingemauert.
 
Mit dieser Symbolik ist dasjenige gegeben, was in Meditation die
innere Wesenheit der menschlichen Entwicklung auf der Erde zur
Imagination erhöhte. Das eherne Meer kann als Symbol dessen gelten,
was der Mensch geworden wäre, wenn nicht die drei verräterischen
Kräfte in der Seele Platz gefunden hätten. Diese drei verräterischen
Kräfte sind: Zweifel, Aberglaube, Illusion des persönlichen
Selbst.
 
Hiram Abiff wurde wiedergeboren als Lazarus und war so derjenige,
der als erster von Christus eingeweiht wurde. Mit ihm setzte
ein die (Versöhnung der Differenz), die zwischen der Kain- und
Abelströmung stand." {{Lit|{{G|265|458ff}}}}
</div>
 
In einer weiteren Mitschrift dieser esoterischen Stunde findet sich noch folgende wichtige Ergänzung, die eine Verbindung zum Brand des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] herstellt:
 
<div style="margin-left:20px">
"Hiram Abiff wurde wiedergeboren als Lazarus und wurde so derjenige,
der als erster von Christus eingeweiht wurde. Mit ihm setzte
ein die Strömung der Mitte, die zwischen der Kain- und Abelströmung
stand. Die Kain-Strömung fand im Laufe der Zeiten ihre
Hauptvertreter in der F. (Freimaurerei-Strömung), während das
Abelitentum seinen Ausdruck fand in der Priesterströmung der (katholischen
?) Kirche. Beide Menschheitsströmungen blieben einander
streng feindlich. Nur einmal vereinten sie sich in Eintracht: in
ihrem Haß gegen die Strömung der Mitte. Das Ergebnis dieser einträchtigen
Vereinigung beider sonst feindlicher Richtungen war die
Vernichtung des Johannesbaues (Goetheanums)." {{Lit|{{G|265|460f}}}}
</div>
 
== Anmerkungen ==


== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Literatur ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118558226|LCCN=n/80/65852|NDL=00444841|VIAF=4931565}}
#Charles William Heckethorn: ''Geheime Gesellschaften, Geheimbünde und Geheimlehren'', Autorisierte deutsche Ausgabe, bearbeitet von Leopold Katscher, Leipzig, Rengersche Verlagsbuchhandlung 1900 (neu verlegt im Anaconda Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-86647-087-3) [http://archive.org/details/geheimegesellsc00katsgoog]
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende'', [[GA 93]] (1991)
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Jonas, Hans}}
#[[Bild:adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Texte/Tempellegende.pdf Die Tempellegende] - aus ''Charles William Heckethorn'' «Geheime Gesellschaften, Geheimbünde und Geheimlehren», Leipzig 1900
[[Kategorie:Moralphilosoph]]
[[Kategorie:Umweltethiker]]
[[Kategorie:Vertreter der Philosophie des Geistes]]
[[Kategorie:Philosoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1903]]
[[Kategorie:Gestorben 1993]]
[[Kategorie:Mann]]


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Version vom 31. Juli 2019, 07:42 Uhr

Hans Jonas (* 10. Mai 1903 in Mönchengladbach; † 5. Februar 1993 in New Rochelle) war ein Philosoph, der von 1955 bis 1976 als Professor an der New School for Social Research in New York lehrte. Sein Hauptwerk ist die 1979 veröffentlichte und bis heute wirkungsstarke Schrift Das Prinzip Verantwortung.

Leben

Mönchengladbach, Mozartstraße 9 – hier wuchs Hans Jonas auf.
Vor dem Haus befindet sich seit 2008 ein Stolperstein unter anderem für die in Auschwitz ermordete Mutter des Philosophen (links).

Hans Jonas wurde 1903 in Mönchengladbach als Sohn des Textilfabrikanten Gustav Jonas und dessen Frau Rosa geboren, der Tochter des Krefelder Oberrabbiners Jakob Horowitz. Hans hatte einen älteren Bruder, Ludwig (1901–1916), und einen jüngeren Bruder, Georg (1906–1994).[1] In seiner Jugend wandte er sich gegen den Willen des Vaters örtlichen zionistischen Zirkeln zu. Am Stiftischen Humanistischen Gymnasium in Mönchengladbach legte Jonas 1921 sein Abitur ab. Im Sommersemester desselben Jahres nahm er ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Freiburg auf, wo Edmund Husserl, Martin Heidegger und Jonas Cohn zu seinen Dozenten zählten. Auch begegnete er Karl Löwith.

Im Wintersemester schrieb sich Jonas in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität für das Fach Philosophie ein, wo auch Eduard Spranger, Ernst Troeltsch, Hugo Gressmann, Ernst Sellin und Eduard Meyer zu seinen Dozenten zählten. Daneben studierte er Judaistik an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums unter anderem bei Julius Guttmann, Harry Torczyner und Eduard Baneth. Hier begegnete er Leo Strauss und Günther Anders geb. Stern, dem späteren ersten Ehemann von Hannah Arendt. In Berlin wurde er Mitglied der jüdischen Studentenverbindung „Makkabäa Berlin“.[2]

Im März 1923 begann Jonas eine landwirtschaftliche Ausbildung, Hachschara, welche die Alija (Auswanderung nach Palästina) vorbereiten sollte. Im Oktober desselben Jahres beschloss er jedoch, sein Studium fortzusetzen, und kehrte dazu nach Freiburg zurück. Im folgenden Semester folgte er Martin Heidegger, dessen studentischem Zirkel er angehörte, nach Marburg (Lehrer hier unter anderem Rudolf Bultmann). Dort begründete er mit Hannah Arendt eine lebenslange Freundschaft, die lediglich für einige Zeit wegen Auseinandersetzungen über Arendts Werk Eichmann in Jerusalem unterbrochen war.[3] Und Jonas entwickelte sein ständiges Interesse an der Gnosis.

Nachdem sich Jonas 1928 für eine Promotion entschieden hatte, wechselte er kurzzeitig zwischen den Universitäten Heidelberg, Bonn und Frankfurt, kehrte dann jedoch nach Marburg zurück und begann bei Heidegger die Arbeit an seiner Dissertation Der Begriff der Gnosis. 1930 folgte seine zweite Schrift Augustin und das paulinische Freiheitsproblem. Ein philosophischer Beitrag zur Genesis der christlich-abendländischen Freiheitsidee – ein der Dissertation Arendts Der Liebesbegriff bei Augustin verwandtes Thema.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wanderte Hans Jonas im September 1933 nach London aus, von dort 1935 nach Jerusalem, wo er der Hagana beitrat. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges formulierte er einen Kriegsaufruf unter dem Titel Unsere Teilnahme an diesem Kriege. Ein Wort an jüdische Männer und trat den Streitkräften des Vereinigten Königreiches bei. 1940 wurde er in Sarafant zum Flakhelfer ausgebildet und verteidigte danach mit der First Palestine Anti-Aircraft Battery Haifa gegen Luftangriffe aus Damaskus und Beirut. Michael Evenari, der mit ihm zusammen Dienst tat, erinnert sich:

„Da die Engländer auf den Krieg völlig unvorbereitet waren, gab es in Palästina keine englischen Flakkanonen. Unsere Kanonen waren von den Italienern erbeutete kleine Geschütze, die wir »pea shooters« nannten. Wir mußten selber herausfinden, wie sie funktionierten und für sie bessere Zielvorrichtungen erfinden. Dabei zeichnete sich Hans Jonas, ein Doktor der Philosophie und später sehr bekannter Philosophieprofessor in Nordamerika, besonders aus. Er wurde deshalb zum »armourer« befördert.[4]

1943 heiratete Hans Jonas Lore Weiner, die er am Purimfest 1937 kennengelernt hatte. 1944 trat er der neugegründeten Jüdischen Brigade (Jewish Brigade Group) bei. Nach seiner Ausbildung in Alexandria wurde er mit seinem Verband in Italien eingesetzt. Die Brigade zog von hier aus weiter durch das befreite Italien und später quer durch das besiegte Deutschland nach Belgien und Holland. Im Juli 1945 wurde Jonas mit seinem Verband in Venlo stationiert und konnte so nach Mönchengladbach zurückkehren. Hier erfuhr er von der Ermordung seiner Mutter im KZ Auschwitz. Strenge Einreiseregelungen der Briten hatten verhindert, dass die anderen Mitglieder der Familie Jonas ihm gemeinsam folgen konnten, weshalb Rosa Jonas einem seiner Brüder die Einreiseerlaubnis überlassen hatte.

1948 bis 1949 diente Jonas in der israelischen Armee. 1949 siedelte er nach Kanada und 1955 schließlich nach New York über. Er war Fellow an der McGill University Montreal und 1950 bis 1954 an der Carleton University Ottawa sowie anschließend Professor an der New School for Social Research in New York. Gastprofessuren hatte er an der Princeton University, Columbia University, University of Chicago und der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.

Für sein Werk erhielt Jonas zahlreiche internationale Auszeichnungen, 1984 den Dr.-Leopold-Lucas-Preis (zusammen mit Fritz Stern), 1987 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels,[5] das Große Bundesverdienstkreuz, die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Mönchengladbach, zahlreiche Ehrendoktorate wie von der Universität Konstanz (Philosophie) und die Verleihung von Ehrenmitgliedschaften in der American Academy of Arts and Sciences (Cambridge/Mass.)

Er starb 1993 in New York.[6] 2003 erschien zum 10. Todestag seine Autobiographie Erinnerungen. Ebenfalls 2003 erschien zu seinem 100. Geburtstag ein Sonderpostwertzeichen der Deutsche Post.

Werk

Jonas beschäftigte sich zunächst vorwiegend mit geistes- und philosophiegeschichtlichen Themen. Dabei galt sein Hauptinteresse der spätantiken Gnosis, die er aus existenzphilosophischer Perspektive als Ausdruck der menschlichen Grunderfahrung einer tiefen Entzweiung von Ich und Welt deutete.

Spätere Arbeiten entwickelten die Konzeption einer philosophischen Biologie, die als ontologisch orientierte Philosophie des Organischen den in Gnosis und Neuzeit gleichermaßen aufbrechenden Dualismus von Subjekt und Objekt, Geist und Materie, Seele und Leib, Freiheit und Notwendigkeit theoretisch zu überwinden versucht. Ihr zufolge bildet das Organische bereits in seinen phylo- und ontogenetisch elementarsten Formen das Geistige vor, während der Geist umgekehrt noch in seinen höchsten und subtilsten Leistungen stets Teil des Organischen bleibt. So wird z. B. die alles Geistige wesentlich kennzeichnende Freiheit als ein im Kern schon im organischen Vorgang des Stoffwechsels angelegtes Prinzip interpretiert, das sich in steter Abhängigkeit von seinen materiellen Grundlagen gleichwohl zu gattungsgeschichtlich immer höher entwickelten Formen entfaltet.

Auf dieser naturphilosophischen Grundlage wandte sich Jonas schließlich zunehmend ethischen Fragestellungen zu, die insbesondere das Verhältnis des Menschen zur Natur und seinen Umgang mit der Technik betrafen. Gegenüber der vorwiegend auf den Menschen als denkendes und handelndes Subjekt bezogenen Ethik der Neuzeit blieb dabei der ontologische Gesichtspunkt bestimmend: Was gut und richtig ist, verdankt sich nicht primär subjektiver Reflexion, sondern ist im Sein selbst gleichsam objektiv vorgezeichnet.

Jonas’ Hauptwerk erschien 1979 unter dem Titel Das Prinzip Verantwortung – Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Aus dem Werk mit dem gegen Ernst Blochs Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung gewendeten Titel stammt das bekannte, in der Formulierung an Kants kategorischen Imperativ angelehnte Zitat, das auch als ein ökologischer Imperativ bekannt ist:

„Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“

Das Prinzip Verantwortung[7]

Zuletzt suchte Jonas diesen verantwortungsethischen Ansatz auch für konkrete Anwendungsfelder wie die Ökologie, die Medizin und insbesondere die Biomedizin zu präzisieren.

Im Spätwerk wandte sich Jonas wieder vermehrt religionsphilosophischen Fragestellungen zu, die insbesondere die eigene jüdische Tradition einer neuen Lesart unterzogen haben. Von besonderer Bedeutung ist hier sein Beitrag zur Theodizeefrage nach Auschwitz. Um nach dem millionenfachen Mord an den Juden Europas überhaupt noch von Gott sprechen zu können, müsse die Vorstellung von der Allmacht Gottes aufgegeben werden. Gott, der sich in der Erschaffung der Welt ihrem zufälligen, evolutionären Werden ausgesetzt hat, bleibt zwar gütig und steht in Kommunikation zu seiner Schöpfung, doch kann er selbst auf den Weltlauf keinen Einfluss nehmen. Die Verantwortung für das Böse in der Welt trägt infolgedessen der Mensch allein. Um dies zu veranschaulichen, entwarf er den Mythos eines werdenden Gottes:

Im Anfang (…) entschied der göttliche Grund des Seins, sich dem Zufall (…) hinzugeben. Und zwar gänzlich: Da sie einging in das Abenteuer von Raum und Zeit, hielt die Gottheit nichts von sich zurück (…). Damit Welt sei, und für sich selbst sei, entsagte Gott seinem eigenen Sein; er entkleidete sich seiner Gottheit, um sie zurückzuempfangen von der Odyssee der Zeit, beladen mit der Zufallsernte unvorhersehbarer zeitlicher Erfahrung, verklärt oder vielleicht auch entstellt durch sie. (…) Jeder Artenunterschied, den die Evolution hervorbringt, fügt den Möglichkeiten von Fühlen und Tun die eigene hinzu und bereichert damit die Selbsterfahrung des göttlichen Grundes. (…) Die Schöpfung war der Akt der absoluten Souveränität, mit dem sie [Anmerkung: die Gottheit] um des Daseins selbstbestimmter Endlichkeit willen einwilligte, nicht länger absolut zu sein – ein Akt also der göttlichen Selbstentäußerung. (…) Nachdem er sich ganz in die werdende Welt hineingab, hat Gott nichts mehr zu geben: Jetzt ist es am Menschen, ihm zu geben.

Zitate

  • Der schlechten Prognose den Vorrang zu geben gegenüber der guten, ist verantwortungsbewußtes Handeln im Hinblick auf zukünftige Generationen.
  • In ihrem Wetterleuchten aus der Zukunft, im Vorschein ihres planetarischen – globalen – Umfangs und ihres humanen Tiefgangs, werden zuallererst die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten neuer Macht herleiten lassen.

Werke (Auswahl)

Einzelausgaben

  • Der Begriff der Gnosis, Marburg, 1930, DNB 570748143, Philosophische Dissertation, Universität Marburg 1928, 52 Seiten, 8°, im Buchhandel als: Gnosis und spätantiker Geist. in zwei Teilen:
    • Teil 1: Die mythologische Gnosis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1934; 4. Auflage (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, 51, NF.: Heft 33), 1988, ISBN 3-525-53123-0.
    • Teil 2: Von der Mythologie zur mystischen Philosophie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1954; (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, Heft 159), 1993, ISBN 3-525-53841-3.
  • Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes, Verlag der Weltreligionen, Taschenbuch, 2008, ISBN 978-3-458-72008-9.
  • Organismus und Freiheit. Ansätze zu einer philosophischen Biologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973, ISBN 3-525-01311-6.
  • Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37585-7.
  • mit Dietmar Mieth: Was für morgen lebenswichtig ist. Unentdeckte Zukunftswerte. Herder, Freiburg im Breisgau 1983, ISBN 3-451-19817-7.
  • Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38016-8.
  • Macht oder Ohnmacht der Subjektivität?. Das Leib-Seele-Problem im Vorfeld des Prinzips Verantwortung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38013-3.
  • 1987: Technik, Medizin und Ethik. Zur Praxis des Prinzips Verantwortung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-38014-1.
  • 1988: Materie, Geist und Schöpfung: Kosmologischer Befund und kosmogonische Vermutung. Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-38080-X.
  • 1992: Philosophische Untersuchungen und metaphysische Vermutungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-38779-0.
  • 1993: Dem bösen Ende näher. Gespräche über das Verhältnis des Menschen zur Natur. Hrsg. von Wolfgang Schneider. Suhrkamp, 1993, ISBN 3-518-38697-2.
  • 1997: Das Prinzip Leben. Ansätze zu einer philosophischen Biologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-39198-4.
  • 2003: Erinnerungen. Nach Gesprächen mit Rachel Salamander. Hrsg. und Nachwort Christian Wiese, Insel, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-458-17156-8.

Werkausgabe

Siehe auch

Literatur

Einführung

  • Jürgen Nielsen-Sikora: Hans Jonas. Für Freiheit und Verantwortung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-534-74319-3.
  • Franz Josef Wetz: Hans Jonas zur Einführung. Junius, Hamburg 1994.
  • Christian Wiese: Hans Jonas. Zusammen Philosoph und Jude. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-633-54194-2.

Leben, Werk und Einzelaspekte

  • Dietrich Böhler (Hrsg.): Ethik für die Zukunft. Im Diskurs mit Hans Jonas. Beck, München 1994, ISBN 3-406-38655-5.
  • Dietrich Böhler: Verantwortung für das Menschliche. Hans Jonas und die Ethik in der Medizin Hans-Jonas-Gedenkvorlesung. Palm & Enke, Erlangen, Jena 1998 ISBN 3-7896-0589-1
  • Dietrich Böhler, Jens Peter Brune (Hrsg.): Orientierung und Verantwortung. Begegnungen und Auseinandersetzungen mit Hans Jonas. Königshausen & Neumann Verlag, Würzburg 2004 ISBN 3-8260-2816-3.
  • Dietrich Böhler (Hrsg.): Hans Jonas. Fatalismus wäre Todsünde. Gespräche über Ethik und Mitverantwortung im dritten Jahrtausend. LIT, Münster 2005 ISBN 3-8258-7573-3
  • Gero von Boehm: Hans Jonas. 2. September 1987. Interview. In: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 159–166.
  • Eva Buddeberg: Verantwortung im Diskurs. Grundlinien einer rekonstruktiv-hermeneutischen Konzeption moralischer Verantwortung im Anschluss an Hans Jonas, Karl-Otto Apel und Emmanuel Lévinas. De Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-025146-3.
  • David Dambitsch: „Erziehung zur Scham wider die Zerstörung der Natur“ Der Religions- und Technikphilosoph Hans Jonas, RIAS-Berlin, Kulturzeit am Sonntag, 5. Juli 1992
  • Wolfgang Fasching: Jonas, Hans In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 763–773.
  • Klaus Harms: Hannah Arendt und Hans Jonas. Grundlagen einer philosophischen Theologie der Weltverantwortung. WiKu Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-936749-84-1.
  • Holger Hintzen: Paul Raphaelson und Hans Jonas. Ein jüdischer Kapo und ein bewaffneter Philosoph im Holocaust. Greven, Köln 2012 ISBN 978-3-7743-0496-3[8]
  • Gertrude Hirsch Hadorn: Umwelt, Natur und Moral. Eine Kritik an Hans Jonas, Georg Picht und Vittorio Hösle. Karl Alber, Freiburg im Breisgau, München 2000 ISBN 3-495-47976-7
  • Eric Jakob: Martin Heidegger und Hans Jonas. Die Metaphysik der Subjektivität und die Krise der technologischen Zivilisation. Franke, Tübingen 1996 ISBN 3-7720-2076-3
  • Alexander Klier: Umweltethik: Wider die ökologische Krise. Ein kritischer Vergleich der Positionen von Vittorio Hösle und Hans Jonas. Tectum, Marburg 2007 ISBN 978-3-8288-9391-7
  • Udo Lenzig: Das Wagnis der Freiheit. Der Freiheitsbegriff im philosophischen Werk von Hans Jonas aus theologischer Perspektive (Forum Systematik. Beiträge zur Dogmatik, Ethik und ökumenischen Theologie, Band 28), Kohlhammer, Stuttgart 2006 ISBN 3-17-019550-6
  • Alfons Matheis: Diskurs als Grundlage der politischen Gestaltung. Das politisch-verantwortungsethische Modell der Diskursethik als Erbe der moralischen Implikationen der Kritischen Theorie Max Horkheimers im Vergleich mit dem Prinzip Verantwortung von Hans Jonas. Rörig, St. Ingbert 1996 ISBN 3-86110-100-9
  • Wolfgang Erich Müller: Der Begriff der Verantwortung bei Hans Jonas. Athenäum, Frankfurt 1988 ISBN 3-610-09114-2
  • Wolfgang Erich Müller: Hans Jonas. Von der Gnosisforschung zur Verantwortungsethik. Kohlhammer, Stuttgart 2003 ISBN 3-17-017178-X
  • Wolfgang Erich Müller: Hans Jonas. Philosoph der Verantwortung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-17534-5.
  • Frank Niggemeier: Pflicht zur Behutsamkeit? Hans Jonas' naturphilosophische Ethik für die technologische Zivilisation. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002 ISBN 3-8260-2282-3
  • Sebastian Poliwoda: Versorgung von Sein. Die philosophischen Grundlagen der Bioethik bei Hans Jonas. Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12993-0.
  • Jörg Schubert: Das 'Prinzip Verantwortung' als verfassungsstaatliches Rechtsprinzip. Rechtsphilosophische und verfassungsrechtliche Betrachtungen zur Verantwortungsethik von Hans Jonas Nomos, Baden-Baden 1998, ISBN 3-7890-5697-9.
  • Ruth Schwerdt: Eine Ethik für die Altenpflege. Ein transdisziplinärer Versuch aus der Auseinandersetzung mit Peter Singer, Hans Jonas und Martin Buber. Huber, Bern 1998, ISBN 3-456-82841-1.
  • Ralf Seidel, Roman Seidel: Hans Jonas. Mönchengladbach 1997.[9]
  • Ralf Seidel, Meiken Endruweit (Hrsg.): Das Prinzip Zukunft. Im Dialog mit Hans Jonas. Mentis, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89785-233-4
  • Jürgen Sikora: Mit-Verantwortung. Hans Jonas, Vittorio Hösle und die Grundlagen normativer Pädagogik. Gata, Eitorf 1999, ISBN 3-932174-45-3
  • Christian Wiese, Eric Jacobson (Hrsg.): Weiterwohnlichkeit der Welt. Zur Aktualität von Hans Jonas. Philo, Berlin 2003 ISBN 3-8257-0337-1
  • Bernd Wille: Ontologie und Ethik bei Hans Jonas. Röll, Dettelbach 2002 ISBN 3-927522-54-6
  • Walther Christoph Zimmerli: Technologie als „Kultur“. Olms, Hildesheim 2005 ISBN 3-487-12817-9

Gottesbegriff und Theodizee

  • Wolfgang Baum: Gott nach Auschwitz. Reflexionen zum Theodizeeproblem im Anschluß an Hans Jonas. Schöningh, Paderborn u. a. 2003, ISBN 3-506-70136-3.
  • Thomas Schieder: Weltabenteuer Gottes. Die Gottesfrage bei Hans Jonas. 2. Auflage. Schöningh, Paderborn u. a. 1998, ISBN 3-506-70198-3.
  • Andreas Urs Sommer: Gott als Knecht der Geschichte. Hans Jonas' „Gottesbegriff nach Auschwitz“. In: Theologische Zeitschrift. 51 (1995), S. 340–356.

Weblinks

 Wikiquote: Hans Jonas – Zitate

Einzelnachweise

  1. Digitale Edition – Jüdischer Friedhof Mönchengladbach, e26-4032; URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=e26-4032 (letzte Änderungen – 2013-07-03 13:35).
  2. Christian Wiese: The life and thought of Hans Jonas: Jewish dimensions UPNE, 2007, ISBN 978-1-58465-638-8, S. 5.
  3. Diese Kontroverse ist auch Gegenstand des Films Hannah Arendt – Ihr Denken veränderte die Welt von [[w:Margarethe von Trotta|]] mit [[w:Barbara Sukowa|]] als Hanna Arendt [[w:Ulrich Noethen|]] als Hans Jonas.
  4. Michael Evenari: Und die Wüste trage Frucht. Ein Lebensbericht. Bleicher, Gerlingen 1990, ISBN 3-88350-230-8, S. 93. Das Buch enthält eine ausführliche Darstellung von Evenaris Zeit in der britischen Armee und in der Jüdischen Brigade.
  5. friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de
  6. Nachruf. Hans Jonas. Der Spiegel, 8. Februar 1993
  7. Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt am Main 1979, S. 36.
  8. Rezensionen: Ein jüdischer Häftling, der zum Folterknecht wurde, Die Welt, 1. Juli 2012, und Zwei jüdische Schicksale, Rheinische Post, 21. April 2012
  9. Hrsg. Gladbacher Bank AG von 1922


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