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Die '''Europäische Union''' ('''EU''') ist ein [[Staatenverbund|Verbund]] von derzeit [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|28 Mitgliedstaaten]]. Außerhalb von [[Europa]] umfasst die EU auch einige [[#Außereuropäische Gebiete|Überseegebiete]]. Sie hat insgesamt mehr als eine halbe [[Milliarde]] Einwohner. Gemessen am [[Bruttoinlandsprodukt]] ist der [[Europäischer Binnenmarkt|EU-Binnenmarkt]] der größte [[Binnenmarkt|gemeinsame Wirtschaftsraum]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.bpb.de/internationales/europa/europaeische-union/ |titel=Die Europäische Union {{!}} EU {{!}} Dossier |werk=bpb.de |hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung|zugriff=2017-11-19 }}</ref> der Erde. Die EU stellt eine eigenständige [[Rechtspersönlichkeit]] dar und hat daher Einsichts- und Rederecht bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Die verbreitetsten [[Amtssprachen der Europäischen Union#Demografie|Sprachen]] in der EU sind [[Englische Sprache|Englisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Französische Sprache|Französisch]]. Im Jahre 2012 wurde die Europäische Union mit dem [[Friedensnobelpreis]] ausgezeichnet.<ref name="nobelprize.org">[http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/2012/ Website des norwegischen Nobelpreiskomitees.] Abgerufen am 12. Oktober 2012. Den Prinzessin-von-Asturien-Preis für Eintracht erhielt die Europäische Union 2017.</ref>
[[Kategorie:Technik]]
 
== Allgemeines ==
 
Das [[Politisches System der Europäischen Union|politische System der EU]], das sich im Zuge der [[Europäische Integration|europäischen Integration]] herausgebildet hat, basiert auf dem [[Vertrag über die Europäische Union]] und dem [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union]]. Es enthält sowohl [[Supranationalität|überstaatliche]] als auch [[Intergouvernementalismus|zwischenstaatliche]] Elemente. Während im [[Europäischer Rat|Europäischen Rat]] und im [[Rat der Europäischen Union]] die einzelnen Staaten mit ihren Regierungen vertreten sind, repräsentiert das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] bei der [[Rechtsetzung der Europäischen Union|Rechtsetzung der EU]] unmittelbar die [[Unionsbürgerschaft|Unionsbürger]]. Die [[Europäische Kommission]] als Exekutivorgan und der [[Gerichtshof der Europäischen Union|EU-Gerichtshof]] als Rechtsprechungsinstanz sind ebenfalls überstaatliche Einrichtungen.
 
Die [[Geschichte der Europäischen Union|Anfänge der EU]] gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte traten in mehreren Erweiterungsrunden weitere Staaten den Gemeinschaften ([[Europäische Gemeinschaften|EG]]) bei. Ab 1985 wurden mit dem [[Schengener Übereinkommen von 1985|Schengener Übereinkommen]] die [[Politische Grenze#Zwischenstaatliche Grenzziehungen|Binnengrenzen]] zwischen den Mitgliedsländern geöffnet. Nach dem Fall des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] beziehungsweise der Auflösung des [[Ostblock]]es im Jahr 1989 änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend, womit sich Möglichkeiten zur Vertiefung der Integration, aber auch zur Vorbereitung von Erweiterungen im Osten ergaben. Mit dem [[Vertrag von Maastricht]] wurde 1992 die Europäische Union gegründet, die damit Zuständigkeiten in nichtwirtschaftlichen Politikbereichen bekam. In mehreren Reformverträgen, zuletzt im [[Vertrag von Lissabon]], wurden die überstaatlichen Zuständigkeiten der EU ausgebaut und die [[Demokratiedefizit der Europäischen Union|demokratische Verankerung]] der politischen Entscheidungsprozesse auf Unionsebene nachgebessert, vor allem durch nochmalige Stärkung der Stellung des Europäischen Parlaments. Eine [[europäische Öffentlichkeit]] und [[Europäische Identität|Identität]] als Voraussetzung einer [[Supranationalität|supranationalen]] [[Volkssouveränität]] bildet sich indes erst allmählich und nicht ohne Gegenströmungen heraus. Seit den 1980er-Jahren nahm mit den Kompetenzerweiterungen und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn der EU auch die öffentliche Debatte über die Verfasstheit der EU an Intensität zu; dabei wurden auch [[EU-Skepsis|EU-skeptische]] Positionen vermehrt artikuliert. Im Vertrag von Lissabon wurden im Jahr 2007 auch [[Vertrag von Lissabon#Austritt|Austrittsszenarien]] geregelt.
 
Von den 28 EU-Staaten bilden 19 Staaten eine [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Wirtschafts- und Währungsunion]]. Im Jahr 2002 wurde eine gemeinsame Währung für diese Länder, der [[Euro]], eingeführt. Im Rahmen des [[Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts|Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts]] arbeiten die EU-Mitgliedstaaten in der Innen- und Justizpolitik zusammen. Durch die [[gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] bemühen sie sich um ein gemeinsames Auftreten gegenüber [[Drittstaat]]en. Zukunftsbezogenes gemeinsames Handeln ist Gegenstand der Initiative [[Europa 2020]], zu der unter anderem die [[Digitale Agenda für Europa 2020|Digitalpolitik]] gehört. Die Europäische Union hat Beobachterstatus in der [[G7]], ist Mitglied in der [[Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer|G20]] und vertritt ihre Mitgliedstaaten in der [[Welthandelsorganisation]].
 
Die EU war 2016 der weltweit zweitgrößte Wirtschaftsraum nach nominalem (hinter den USA) sowie kaufkraftbereinigten [[Bruttoinlandsprodukt]] (hinter der Volksrepublik China). Als Staatenverbund ist sie der größte Güterproduzent und die größte Handelsmacht der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben einen der höchsten Lebensstandards weltweit, wobei es jedoch auch innerhalb der EU deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gibt. Im [[Index der menschlichen Entwicklung]] galten 2015 26 der 28 Mitgliedstaaten als „sehr hoch“ entwickelt.
 
Nach der [[Erweiterung der Europäischen Union|Osterweiterung]] in den Jahren [[Erweiterung der Europäischen Union#Fünfte Erweiterung (Osterweiterung, Teil I) 2004|2004]] und [[Erweiterung der Europäischen Union#Sechste Erweiterung (Osterweiterung, Teil II) 2007|2007]] ist die Europäische Union infolge der [[Finanzkrise ab 2007]] und durch die [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015|Flüchtlingskrise ab 2015]] in verschiedenen Mitgliedsstaaten einer zunehmenden [[EU-Skepsis]] von Teilen der Bevölkerung ausgesetzt, die sich unter anderem in dem [[EU-Mitgliedschaftsreferendum im Vereinigten Königreich 2016|Brexit-Referendum von 2016]] niedergeschlagen hat. Unter dem Eindruck der Krisenerscheinungen und der Zunahme von [[Rechtspopulismus|rechtspopulistischen]] Tendenzen in den Mitgliedstaaten der Union wird die [[EU-Finalitätsdebatte]] neuerlich intensiv geführt. Einen auf die nähere Zukunft gerichteten, stark beachteten Reformplan hat der französische Staatspräsident [[Emmanuel Macron]] mit seiner [[Macrons Initiative für Europa|Initiative für Europa]] vorgelegt.
 
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Europäischen Union}}
Schon nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gab es verschiedene Bestrebungen, eine Union europäischer Staaten zu bilden, etwa die 1922 gegründete [[Paneuropa-Union]]. Diese Bestrebungen blieben jedoch letztlich erfolglos.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Burgard |url=http://www.zeit.de/2000/03/Europa_von_oben/komplettansicht |titel=Europa von oben – Warum die politischen Initiativen für eine Europäische Union nach dem Ersten Weltkrieg scheiterten |werk=Die Zeit |datum=2000-01-13 |zugriff=2014-05-09}}</ref> Der entscheidende Ausgangspunkt für die [[europäische Integration]] wurde erst das Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]: Durch eine Vernetzung der militärisch relevanten Wirtschaftssektoren sollte ein neuer Krieg zwischen den früheren Gegnern unmöglich gemacht und in der Folge auch die politische Annäherung und dauerhafte Versöhnung der beteiligten Staaten erreicht werden. Daneben waren auch sicherheitspolitische Erwägungen von Bedeutung: Im beginnenden [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] sollten die westeuropäischen Staaten enger zusammengeschlossen und die Bundesrepublik Deutschland in den westlichen Block eingebunden werden.<ref>Peter Krüger: ''Das unberechenbare Europa: Epochen des Integrationsprozesses vom späten 18.&nbsp;Jahrhundert bis zur Europäischen Union.'' W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016586-0, S. 207 (Beginn Kalter Krieg); Gustav Schmidt: {{Webarchiv |url=http://www.uni-hildesheim.de/de/24564.htm |text=''Die Römischen Verträge und der (Kalte Krieg) Ost–West–Konflikt'' |wayback=20081224171334}}, abgerufen 29. März 2008.</ref>
 
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Europäische Union}}
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}
* {{WikipediaDE|Europäische Kommission}}
* {{WikipediaDE|Europäisches Parlament}}
* {{WikipediaDE|Liste der Regierungen der Staaten der Europäischen Union}}
 
== Literatur ==
'''Überblickswerke'''
 
* Ruth Reichstein: ''Die 101 wichtigsten Fragen – Die Europäische Union ''(= ''C.H.Beck Paperback'', Band 7034), 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Beck, München (Februar) 2016, ISBN 978-3-406-68396-1.
* Werner Weidenfeld: ''Die Europäische Union.'' 3., aktualisierte Auflage. UTB / Fink, München 2013, ISBN 978-3-8252-3986-2.
* Andreas Wehr: ''Die Europäische Union.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Papyrossa, Köln 2015, ISBN 978-3-89438-498-2.
 
'''Politikwissenschaft'''
* Hans-Jürgen Bieling: ''Die Globalisierungs- und Weltordnungspolitik der Europäischen Union''. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17303-0.
* Sven Bernhard Gareis, Gunther Hauser, Franz Kernic (Hrsg.): ''The European Union – A Global Actor?''. Opladen, Berlin u.&nbsp;a. 2013, ISBN 978-3-8474-0040-0.
* Jürgen Hartmann: ''Das politische System der Europäischen Union. Eine Einführung.'' 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-39025-3.
* Ulrike Jureit, Nikola Tietze (Hrsg.): ''Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union und ihr Raum''. Hamburger Edition, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86854-287-5.
* Claus Offe: : ''Europa in der Falle.'' Berlin 2016
* Jürgen Rüttgers, Frank Decker (Hrsg.): ''Europas Ende, Europas Anfang. Neue Perspektiven für die Europäische Union.'' Frankfurt/New York 2017
* Wolfgang Wessels: ''Das politische System der Europäischen Union.'' VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8100-4065-7.
* Jens Wissel: ''Staatsprojekt Europa. Grundzüge einer materialistischen Theorie der Europäischen Union''. Münster 2015, ISBN 978-3-89691-859-8.
 
'''Geschichte'''
* Wilfried Loth: ''Europas Einigung. Eine unvollendete Geschichte.'' Campus, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-593-50077-5.
* Guido Thiemeyer: ''Europäische Integration. Motive, Prozesse, Strukturen.'' Böhlau / UTB, Köln 2010, ISBN 978-3-412-20411-2 (Böhlau) / ISBN 978-3-8252-3297-9 (UTB).
 
'''Rechtswissenschaft'''
* Manfred A. Dauses (Hrsg.): ''Handbuch des EU-Wirtschaftsrechts.'' 24. Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-44100-4.
* Dieter Grimm: ''Europa ja – aber welches? Zur Verfassung der europäischen Demokratie.'' München 2016.
* Stephan Keiler, Christoph Grumböck (Hrsg.): ''EuGH-Judikatur aktuell.'' Linde, Wien 2006, ISBN 3-7073-0606-2.
* Marcel Haag, Roland Bieber, Astrid Epiney: ''Die Europäische Union: Europarecht und Politik.'' 11. Auflage. Nomos, Banden-Baden / Helbing Lichtenhahn, Basel 2015, ISBN 978-3-8487-0122-3 (Nomos) / ISBN 978-3-7190-3563-1 (Helbing Lichtenhahn).
 
'''Politik'''
* Daniel Cohn-Bendit, Guy Verhofstadt: ''Für Europa. Ein Manifest.'' Übersetzt von Philipp Blom. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24187-9.
* Ulrike Guérot: ''Warum Europa eine Republik werden muss!: Eine politische Utopie'' Dietz, Bonn 2016, ISBN 978-3-8012-0479-2.
* Jürgen Habermas: ''Zur Verfassung Europas. Ein Essay.'' Bonn 2012
* Johannes Heinrichs: ''Die Logik des europäischen Traums. Eine systemtheoretische Vision.'' Academia Verlag, Sankt Augustin 2014, ISBN 978-3-89665-641-4.
* Bodo Hombach, Edmund Stoiber (Hrsg.): ''Europa in der Krise. Vom Traum zum Feindbild?'' Marburg 2017
* Srecko Horvat, Slavoj Žižek: ''Was will Europa?'' Laika, Hamburg 2013, ISBN 978-3-942281-68-3.
* Jeremy Rifkin: ''Der Europäische Traum: Die Vision einer leisen Supermacht'' Übersetzt von Hartmut Schickert. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-593-37431-4.
* Thomas Schmid, ''Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden''. München 2016, ISBN 978-3-570-10318-0.
 
== Weblinks ==
{{Commons|European Union|Europäische Union}}
{{Wikinews|Portal:Europäische Union|Europäische Union}}
{{Wiktionary}}
{{Wiktionary|EU}}
 
'''Offizielle Seiten'''
* [https://europa.eu/european-union/index_de/ Offizielle Website der Europäischen Union]
* [https://bookshop.europa.eu/de/home/ Kostenloser Download der amtlichen EU-Veröffentlichungen]
* [http://ec.europa.eu/germany/ Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland]
* [http://ec.europa.eu/eurostat/web/main/home Eurostat – Statistiken über die EU]
* [http://www.politische-bildung.de/eu_europaeische_union.html Europäische Union auf dem Informationsportal zur politischen Bildung]
* [http://www.bpb.de/internationales/europa/europaeische-union/ Europäische Union] – Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung
* [http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/ Zahlen und Fakten: Europa] – Online-Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
* [http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+RULES-EP+20090714+RULE-201+DOC+XML+V0//DE&language=DE&navigationBar=YES Die Voraussetzungen zur Einreichung einer gültigen EU-Petition beim Europäischen Parlament]
* [http://www.eui.eu/Research/HistoricalArchivesOfEU/Index.aspx Historisches Archiv der Europäischen Union]
 
'''Unabhängige Informations- und Medienportale'''
* [http://www.cvce.eu/ CVCE] – Informationen und Quellen zur Europäischen Union und ihrer Geschichte
* [http://www.europa-digital.de/ europa-digital] – Informationen über die Europäische Union
* [http://www.euractiv.de/ EurActiv] – Medienportal zu EU-Fragen mit aktuellen Nachrichten (10 Sprachen)
* [http://www.econbiz.de/Search/Results?lookfor=subject%3AEuropa+OR+subject%3AEurope+OR+subject%3AEastern+Europe+OR+subject%3AEU-Staaten&type=AllFields&limit=100 Laufend aktualisierte Literaturliste zu wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrundinformationen (u.&nbsp;a. Statistiken) zum Thema (Fachdatenbank EconBiz)]
* [http://www.eurotopics.net/ euro|topics – Presseschau] aus allen EU-Ländern und der Schweiz (5 Sprachen)
* {{Pressemappe|FID=co/071613|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=}}
* ''visualcapitalist.com'',  Jenny Scribani, 27. Oktober 2018: [http://www.visualcapitalist.com/a-guide-to-europes-member-states/ ''A Visual Guide To Europe’s Member States''] ("visueller Leitfaden für die europäischen Mitgliedstaaten", Karte mit den Zugehörigkeiten der europäischen Länder zu Europäischer Union, Eurozone, NATO und Schengen-Raum, englisch)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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[[Kategorie:Europäische Union|!]]
[[Kategorie:Europäische Organisation]]
[[Kategorie:Staatswesen]]
[[Kategorie:Europa]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. April 2019, 13:39 Uhr

Die Europäische Union (EU) ist ein Verbund von derzeit 28 Mitgliedstaaten. Außerhalb von Europa umfasst die EU auch einige Überseegebiete. Sie hat insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Einwohner. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist der EU-Binnenmarkt der größte gemeinsame Wirtschaftsraum[1] der Erde. Die EU stellt eine eigenständige Rechtspersönlichkeit dar und hat daher Einsichts- und Rederecht bei den Vereinten Nationen. Die verbreitetsten Sprachen in der EU sind Englisch, Deutsch und Französisch. Im Jahre 2012 wurde die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.[2]

Allgemeines

Das politische System der EU, das sich im Zuge der europäischen Integration herausgebildet hat, basiert auf dem Vertrag über die Europäische Union und dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union. Es enthält sowohl überstaatliche als auch zwischenstaatliche Elemente. Während im Europäischen Rat und im Rat der Europäischen Union die einzelnen Staaten mit ihren Regierungen vertreten sind, repräsentiert das Europäische Parlament bei der Rechtsetzung der EU unmittelbar die Unionsbürger. Die Europäische Kommission als Exekutivorgan und der EU-Gerichtshof als Rechtsprechungsinstanz sind ebenfalls überstaatliche Einrichtungen.

Die Anfänge der EU gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte traten in mehreren Erweiterungsrunden weitere Staaten den Gemeinschaften (EG) bei. Ab 1985 wurden mit dem Schengener Übereinkommen die Binnengrenzen zwischen den Mitgliedsländern geöffnet. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs beziehungsweise der Auflösung des Ostblockes im Jahr 1989 änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend, womit sich Möglichkeiten zur Vertiefung der Integration, aber auch zur Vorbereitung von Erweiterungen im Osten ergaben. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde 1992 die Europäische Union gegründet, die damit Zuständigkeiten in nichtwirtschaftlichen Politikbereichen bekam. In mehreren Reformverträgen, zuletzt im Vertrag von Lissabon, wurden die überstaatlichen Zuständigkeiten der EU ausgebaut und die demokratische Verankerung der politischen Entscheidungsprozesse auf Unionsebene nachgebessert, vor allem durch nochmalige Stärkung der Stellung des Europäischen Parlaments. Eine europäische Öffentlichkeit und Identität als Voraussetzung einer supranationalen Volkssouveränität bildet sich indes erst allmählich und nicht ohne Gegenströmungen heraus. Seit den 1980er-Jahren nahm mit den Kompetenzerweiterungen und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn der EU auch die öffentliche Debatte über die Verfasstheit der EU an Intensität zu; dabei wurden auch EU-skeptische Positionen vermehrt artikuliert. Im Vertrag von Lissabon wurden im Jahr 2007 auch Austrittsszenarien geregelt.

Von den 28 EU-Staaten bilden 19 Staaten eine Wirtschafts- und Währungsunion. Im Jahr 2002 wurde eine gemeinsame Währung für diese Länder, der Euro, eingeführt. Im Rahmen des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts arbeiten die EU-Mitgliedstaaten in der Innen- und Justizpolitik zusammen. Durch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik bemühen sie sich um ein gemeinsames Auftreten gegenüber Drittstaaten. Zukunftsbezogenes gemeinsames Handeln ist Gegenstand der Initiative Europa 2020, zu der unter anderem die Digitalpolitik gehört. Die Europäische Union hat Beobachterstatus in der G7, ist Mitglied in der G20 und vertritt ihre Mitgliedstaaten in der Welthandelsorganisation.

Die EU war 2016 der weltweit zweitgrößte Wirtschaftsraum nach nominalem (hinter den USA) sowie kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt (hinter der Volksrepublik China). Als Staatenverbund ist sie der größte Güterproduzent und die größte Handelsmacht der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben einen der höchsten Lebensstandards weltweit, wobei es jedoch auch innerhalb der EU deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gibt. Im Index der menschlichen Entwicklung galten 2015 26 der 28 Mitgliedstaaten als „sehr hoch“ entwickelt.

Nach der Osterweiterung in den Jahren 2004 und 2007 ist die Europäische Union infolge der Finanzkrise ab 2007 und durch die Flüchtlingskrise ab 2015 in verschiedenen Mitgliedsstaaten einer zunehmenden EU-Skepsis von Teilen der Bevölkerung ausgesetzt, die sich unter anderem in dem Brexit-Referendum von 2016 niedergeschlagen hat. Unter dem Eindruck der Krisenerscheinungen und der Zunahme von rechtspopulistischen Tendenzen in den Mitgliedstaaten der Union wird die EU-Finalitätsdebatte neuerlich intensiv geführt. Einen auf die nähere Zukunft gerichteten, stark beachteten Reformplan hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron mit seiner Initiative für Europa vorgelegt.

Geschichte

Schon nach dem Ersten Weltkrieg gab es verschiedene Bestrebungen, eine Union europäischer Staaten zu bilden, etwa die 1922 gegründete Paneuropa-Union. Diese Bestrebungen blieben jedoch letztlich erfolglos.[3] Der entscheidende Ausgangspunkt für die europäische Integration wurde erst das Ende des Zweiten Weltkrieges: Durch eine Vernetzung der militärisch relevanten Wirtschaftssektoren sollte ein neuer Krieg zwischen den früheren Gegnern unmöglich gemacht und in der Folge auch die politische Annäherung und dauerhafte Versöhnung der beteiligten Staaten erreicht werden. Daneben waren auch sicherheitspolitische Erwägungen von Bedeutung: Im beginnenden Kalten Krieg sollten die westeuropäischen Staaten enger zusammengeschlossen und die Bundesrepublik Deutschland in den westlichen Block eingebunden werden.[4]

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Europäische Union – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Europäische Union

Literatur

Überblickswerke

  • Ruth Reichstein: Die 101 wichtigsten Fragen – Die Europäische Union (= C.H.Beck Paperback, Band 7034), 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Beck, München (Februar) 2016, ISBN 978-3-406-68396-1.
  • Werner Weidenfeld: Die Europäische Union. 3., aktualisierte Auflage. UTB / Fink, München 2013, ISBN 978-3-8252-3986-2.
  • Andreas Wehr: Die Europäische Union. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Papyrossa, Köln 2015, ISBN 978-3-89438-498-2.

Politikwissenschaft

  • Hans-Jürgen Bieling: Die Globalisierungs- und Weltordnungspolitik der Europäischen Union. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17303-0.
  • Sven Bernhard Gareis, Gunther Hauser, Franz Kernic (Hrsg.): The European Union – A Global Actor?. Opladen, Berlin u. a. 2013, ISBN 978-3-8474-0040-0.
  • Jürgen Hartmann: Das politische System der Europäischen Union. Eine Einführung. 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-39025-3.
  • Ulrike Jureit, Nikola Tietze (Hrsg.): Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union und ihr Raum. Hamburger Edition, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86854-287-5.
  • Claus Offe: : Europa in der Falle. Berlin 2016
  • Jürgen Rüttgers, Frank Decker (Hrsg.): Europas Ende, Europas Anfang. Neue Perspektiven für die Europäische Union. Frankfurt/New York 2017
  • Wolfgang Wessels: Das politische System der Europäischen Union. VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8100-4065-7.
  • Jens Wissel: Staatsprojekt Europa. Grundzüge einer materialistischen Theorie der Europäischen Union. Münster 2015, ISBN 978-3-89691-859-8.

Geschichte

Rechtswissenschaft

  • Manfred A. Dauses (Hrsg.): Handbuch des EU-Wirtschaftsrechts. 24. Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-44100-4.
  • Dieter Grimm: Europa ja – aber welches? Zur Verfassung der europäischen Demokratie. München 2016.
  • Stephan Keiler, Christoph Grumböck (Hrsg.): EuGH-Judikatur aktuell. Linde, Wien 2006, ISBN 3-7073-0606-2.
  • Marcel Haag, Roland Bieber, Astrid Epiney: Die Europäische Union: Europarecht und Politik. 11. Auflage. Nomos, Banden-Baden / Helbing Lichtenhahn, Basel 2015, ISBN 978-3-8487-0122-3 (Nomos) / ISBN 978-3-7190-3563-1 (Helbing Lichtenhahn).

Politik

  • Daniel Cohn-Bendit, Guy Verhofstadt: Für Europa. Ein Manifest. Übersetzt von Philipp Blom. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24187-9.
  • Ulrike Guérot: Warum Europa eine Republik werden muss!: Eine politische Utopie Dietz, Bonn 2016, ISBN 978-3-8012-0479-2.
  • Jürgen Habermas: Zur Verfassung Europas. Ein Essay. Bonn 2012
  • Johannes Heinrichs: Die Logik des europäischen Traums. Eine systemtheoretische Vision. Academia Verlag, Sankt Augustin 2014, ISBN 978-3-89665-641-4.
  • Bodo Hombach, Edmund Stoiber (Hrsg.): Europa in der Krise. Vom Traum zum Feindbild? Marburg 2017
  • Srecko Horvat, Slavoj Žižek: Was will Europa? Laika, Hamburg 2013, ISBN 978-3-942281-68-3.
  • Jeremy Rifkin: Der Europäische Traum: Die Vision einer leisen Supermacht Übersetzt von Hartmut Schickert. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-593-37431-4.
  • Thomas Schmid, Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden. München 2016, ISBN 978-3-570-10318-0.

Weblinks

Commons: Europäische Union - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Europäische Union – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: EU – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Offizielle Seiten

Unabhängige Informations- und Medienportale

Einzelnachweise

  1. Die Europäische Union | EU | Dossier. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 19. November 2017.
  2. Website des norwegischen Nobelpreiskomitees. Abgerufen am 12. Oktober 2012. Den Prinzessin-von-Asturien-Preis für Eintracht erhielt die Europäische Union 2017.
  3. Oliver Burgard: Europa von oben – Warum die politischen Initiativen für eine Europäische Union nach dem Ersten Weltkrieg scheiterten. In: Die Zeit. 13. Januar 2000, abgerufen am 9. Mai 2014.
  4. Peter Krüger: Das unberechenbare Europa: Epochen des Integrationsprozesses vom späten 18. Jahrhundert bis zur Europäischen Union. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016586-0, S. 207 (Beginn Kalter Krieg); Gustav Schmidt: Die Römischen Verträge und der (Kalte Krieg) Ost–West–Konflikt (Memento vom 24. Dezember 2008 im Internet Archive), abgerufen 29. März 2008.


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