Georges Cuvier und Europäische Union: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Georges Cuvier large.jpg|mini|Baron Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobert Cuvier (1769–1832)]]
Die '''Europäische Union''' ('''EU''') ist ein [[Staatenverbund|Verbund]] von derzeit [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union|28 Mitgliedstaaten]]. Außerhalb von [[Europa]] umfasst die EU auch einige [[#Außereuropäische Gebiete|Überseegebiete]]. Sie hat insgesamt mehr als eine halbe [[Milliarde]] Einwohner. Gemessen am [[Bruttoinlandsprodukt]] ist der [[Europäischer Binnenmarkt|EU-Binnenmarkt]] der größte [[Binnenmarkt|gemeinsame Wirtschaftsraum]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.bpb.de/internationales/europa/europaeische-union/ |titel=Die Europäische Union {{!}} EU {{!}} Dossier |werk=bpb.de |hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung|zugriff=2017-11-19 }}</ref> der Erde. Die EU stellt eine eigenständige [[Rechtspersönlichkeit]] dar und hat daher Einsichts- und Rederecht bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Die verbreitetsten [[Amtssprachen der Europäischen Union#Demografie|Sprachen]] in der EU sind [[Englische Sprache|Englisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Französische Sprache|Französisch]]. Im Jahre 2012 wurde die Europäische Union mit dem [[Friedensnobelpreis]] ausgezeichnet.<ref name="nobelprize.org">[http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/2012/ Website des norwegischen Nobelpreiskomitees.] Abgerufen am 12. Oktober 2012. Den Prinzessin-von-Asturien-Preis für Eintracht erhielt die Europäische Union 2017.</ref>


'''Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobert, Baron de Cuvier''' (eigentlich Jean-Léopold-Nicholas Frédéric Cuvier; * [[23. August]] [[1769]] in [[w:Montbéliard|Mömpelgard (heute Montbéliard)]]; † [[13. Mai]] [[1832]] in [[Paris]]), war ein französischer [[Naturforscher]] und Mitbegründer der Zoologie als ''vergleichende Anatomie''.
== Allgemeines ==


== Leben ==
Das [[Politisches System der Europäischen Union|politische System der EU]], das sich im Zuge der [[Europäische Integration|europäischen Integration]] herausgebildet hat, basiert auf dem [[Vertrag über die Europäische Union]] und dem [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union]]. Es enthält sowohl [[Supranationalität|überstaatliche]] als auch [[Intergouvernementalismus|zwischenstaatliche]] Elemente. Während im [[Europäischer Rat|Europäischen Rat]] und im [[Rat der Europäischen Union]] die einzelnen Staaten mit ihren Regierungen vertreten sind, repräsentiert das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] bei der [[Rechtsetzung der Europäischen Union|Rechtsetzung der EU]] unmittelbar die [[Unionsbürgerschaft|Unionsbürger]]. Die [[Europäische Kommission]] als Exekutivorgan und der [[Gerichtshof der Europäischen Union|EU-Gerichtshof]] als Rechtsprechungsinstanz sind ebenfalls überstaatliche Einrichtungen.
Georges Cuvier entstammte einer lutherischen Familie aus der damals württembergischen [[w:Grafschaft Mömpelgard|Grafschaft Mömpelgard]]. Er war der Sohn von Jean Georges Cuvier (1716–1795), einem ehemaligen Leutnant eines Schweizerregimentes, und Anne-Clémence Catherine Châtel (1736–1792).<ref>Philippe Taquet: ''Georges Cuvier: Naissance d’un génie.'' ISBN 2-7381-0969-1, S. 8, 31–32.</ref> Getauft wurde er auf die Vornamen Jean-Léopold-Nicholas Frédéric, später wurde noch der Vorname Dagobert hinzugefügt. Forthin übernahm Cuvier den Vornamen seines älteren Bruders Georges Charles Henri (1765–1767) als alleinigen Vornamen. Der Zoologe [[w:Frédéric Cuvier|Frédéric Cuvier]] war sein jüngerer Bruder.


Bereits in seiner Kindheit las er das Gesamtwerk von [[w:Georges-Louis Leclerc de Buffon|Georges-Louis Leclerc de Buffon]] und legte im Alter von zwölf Jahren seine erste naturkundliche Sammlung an. Von 1784 bis 1788 studierte Cuvier an der [[w:Hohe Karlsschule|Hohen Karlsschule]] in [[w:Stuttgart|Stuttgart]], wo er vorwiegend Kurse der administrativen, juristischen und ökonomischen Wissenschaften belegte. Während dieser Zeit freundete er sich mit [[w:Carl Friedrich Kielmeyer|Carl Friedrich Kielmeyer]] an, von dem er das [[Obduktion|Sezieren]] erlernte.
Die [[Geschichte der Europäischen Union|Anfänge der EU]] gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft]] (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte traten in mehreren Erweiterungsrunden weitere Staaten den Gemeinschaften ([[Europäische Gemeinschaften|EG]]) bei. Ab 1985 wurden mit dem [[Schengener Übereinkommen von 1985|Schengener Übereinkommen]] die [[Politische Grenze#Zwischenstaatliche Grenzziehungen|Binnengrenzen]] zwischen den Mitgliedsländern geöffnet. Nach dem Fall des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] beziehungsweise der Auflösung des [[Ostblock]]es im Jahr 1989 änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend, womit sich Möglichkeiten zur Vertiefung der Integration, aber auch zur Vorbereitung von Erweiterungen im Osten ergaben. Mit dem [[Vertrag von Maastricht]] wurde 1992 die Europäische Union gegründet, die damit Zuständigkeiten in nichtwirtschaftlichen Politikbereichen bekam. In mehreren Reformverträgen, zuletzt im [[Vertrag von Lissabon]], wurden die überstaatlichen Zuständigkeiten der EU ausgebaut und die [[Demokratiedefizit der Europäischen Union|demokratische Verankerung]] der politischen Entscheidungsprozesse auf Unionsebene nachgebessert, vor allem durch nochmalige Stärkung der Stellung des Europäischen Parlaments. Eine [[europäische Öffentlichkeit]] und [[Europäische Identität|Identität]] als Voraussetzung einer [[Supranationalität|supranationalen]] [[Volkssouveränität]] bildet sich indes erst allmählich und nicht ohne Gegenströmungen heraus. Seit den 1980er-Jahren nahm mit den Kompetenzerweiterungen und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn der EU auch die öffentliche Debatte über die Verfasstheit der EU an Intensität zu; dabei wurden auch [[EU-Skepsis|EU-skeptische]] Positionen vermehrt artikuliert. Im Vertrag von Lissabon wurden im Jahr 2007 auch [[Vertrag von Lissabon#Austritt|Austrittsszenarien]] geregelt.


1787 wurde er zum ''Chevalier'' (dt. Ritter) ernannt, was ihm den Zugang zur gehobenen Gesellschaft ermöglichte. Nach seinem Studium an der Hohen Karlsschule fand Cuvier dann für acht Jahre eine Anstellung als [[Hauslehrer]] beim Grafen d’Héricy in der [[w:Normandie|Normandie]]. In seiner Freizeit widmete er sich naturkundlichen Studien, bei denen er Pflanzen, Seevögel und Meerestiere untersuchte. [[w:Henri-Alexandre Tessier|Henri-Alexandre Tessier]] (1741–1837) und [[Étienne Geoffroy Saint-Hilaire]] empfahlen, Cuvier an das ''[[Muséum national d’histoire naturelle]]'' von Paris zu berufen, im Jahre 1795 wurde er zum Mitglied der [[w:Société d’histoire naturelle|Société d’histoire naturelle]]. Hilaire, der dort Professor für „Säugetiere, Cetaceen, Vögel, Reptilien und Fische“ war, folgte dieser Empfehlung. Im selben Jahr wurde Cuvier Mitglied des neu gegründeten [[w:Institut de France|Institut de France]].
Von den 28 EU-Staaten bilden 19 Staaten eine [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Wirtschafts- und Währungsunion]]. Im Jahr 2002 wurde eine gemeinsame Währung für diese Länder, der [[Euro]], eingeführt. Im Rahmen des [[Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts|Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts]] arbeiten die EU-Mitgliedstaaten in der Innen- und Justizpolitik zusammen. Durch die [[gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] bemühen sie sich um ein gemeinsames Auftreten gegenüber [[Drittstaat]]en. Zukunftsbezogenes gemeinsames Handeln ist Gegenstand der Initiative [[Europa 2020]], zu der unter anderem die [[Digitale Agenda für Europa 2020|Digitalpolitik]] gehört. Die Europäische Union hat Beobachterstatus in der [[G7]], ist Mitglied in der [[Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer|G20]] und vertritt ihre Mitgliedstaaten in der [[Welthandelsorganisation]].


Während der durch den [[w:Ägyptische Expedition|Ägyptenfeldzug]] bedingten Abwesenheit Geoffroys gewann Cuvier unter den Zoologen des ''Muséums'' an Einfluss. 1800 wurde er Professor der Zoologie und 1803 Sekretär der Physikalischen Wissenschaften am [[w:Collège de France|Collège de France]]. 1801 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger [[w:Akademie der Wissenschaften zu Göttingen|Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>Holger Krahnke: ''Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse.'' Folge 3, Bd. 246 = ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse.'' Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 64.</ref> Am 17. April 1806 nahm ihn die ''[[w:Royal Society|Royal Society]]'' als Mitglied auf. 1808 wurde er zum auswärtigen Mitglied der [[w:Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] gewählt.<ref>{{BAdW|555|Kommentar=mit Bild|Datum=3. Februar 2016}}</ref> Im Auftrag [[w:Napoléon Bonaparte|Napoléons]] reorganisierte er die akademischen Institute in Italien, den Niederlanden und in Süddeutschland und wurde für seine Verdienste 1811 mit dem Orden ''[[w:Ehrenlegion|Chevalier de la Légion d’Honneur]]'' ausgezeichnet. 1814 erfolgte die Ernennung zum ''[[w:Conseil d’État (Frankreich)|Conseil d’État]]''. 1822 wurde er in die [[w:American Academy of Arts and Sciences|American Academy of Arts and Sciences]] gewählt. Kurz vor seinem Tod stieg er bis zum ''[[w:Pair von Frankreich|Pair von Frankreich]]'' auf.
Die EU war 2016 der weltweit zweitgrößte Wirtschaftsraum nach nominalem (hinter den USA) sowie kaufkraftbereinigten [[Bruttoinlandsprodukt]] (hinter der Volksrepublik China). Als Staatenverbund ist sie der größte Güterproduzent und die größte Handelsmacht der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben einen der höchsten Lebensstandards weltweit, wobei es jedoch auch innerhalb der EU deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gibt. Im [[Index der menschlichen Entwicklung]] galten 2015 26 der 28 Mitgliedstaaten als „sehr hoch“ entwickelt.


1804 heiratete Cuvier die Witwe Duvaucel, die vier Kinder mit in die Ehe brachte und mit der er weitere vier Kinder hatte. Georges Cuvier starb 1832 an den Folgen einer [[w:Cholera|Cholera]]-Infektion. Er wurde auf dem Pariser Friedhof [[w:Père Lachaise|Père Lachaise]] beigesetzt.
Nach der [[Erweiterung der Europäischen Union|Osterweiterung]] in den Jahren [[Erweiterung der Europäischen Union#Fünfte Erweiterung (Osterweiterung, Teil I) 2004|2004]] und [[Erweiterung der Europäischen Union#Sechste Erweiterung (Osterweiterung, Teil II) 2007|2007]] ist die Europäische Union infolge der [[Finanzkrise ab 2007]] und durch die [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015|Flüchtlingskrise ab 2015]] in verschiedenen Mitgliedsstaaten einer zunehmenden [[EU-Skepsis]] von Teilen der Bevölkerung ausgesetzt, die sich unter anderem in dem [[EU-Mitgliedschaftsreferendum im Vereinigten Königreich 2016|Brexit-Referendum von 2016]] niedergeschlagen hat. Unter dem Eindruck der Krisenerscheinungen und der Zunahme von [[Rechtspopulismus|rechtspopulistischen]] Tendenzen in den Mitgliedstaaten der Union wird die [[EU-Finalitätsdebatte]] neuerlich intensiv geführt. Einen auf die nähere Zukunft gerichteten, stark beachteten Reformplan hat der französische Staatspräsident [[Emmanuel Macron]] mit seiner [[Macrons Initiative für Europa|Initiative für Europa]] vorgelegt.
[[Datei:Tombe Cuvier.jpg|miniatur|Die letzte Ruhestätte von George Cuvier, auf dem Pariser Friedhof [[w:Père Lachaise|Père Lachaise]]]]


== Werk ==
== Geschichte ==
Georges Cuvier gilt als [[wissenschaft]]licher Begründer der [[Paläontologie]] und machte die [[vergleichende Anatomie]] zu einer Forschungsdisziplin. Er untersuchte die Anatomie verschiedener Lebewesen und verglich systematisch alle Ähnlichkeiten und Unterschiede. Diese Studien ermöglichten ihm, aus der Existenz einiger Knochen die Gestalt anderer Knochen und die zugehörigen Muskeln abzuleiten. So gelang ihm schließlich die Rekonstruktion eines ganzen Tierkörpers aus nur wenigen Teilen.
{{Hauptartikel|Geschichte der Europäischen Union}}
Schon nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gab es verschiedene Bestrebungen, eine Union europäischer Staaten zu bilden, etwa die 1922 gegründete [[Paneuropa-Union]]. Diese Bestrebungen blieben jedoch letztlich erfolglos.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Burgard |url=http://www.zeit.de/2000/03/Europa_von_oben/komplettansicht |titel=Europa von oben – Warum die politischen Initiativen für eine Europäische Union nach dem Ersten Weltkrieg scheiterten |werk=Die Zeit |datum=2000-01-13 |zugriff=2014-05-09}}</ref> Der entscheidende Ausgangspunkt für die [[europäische Integration]] wurde erst das Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]: Durch eine Vernetzung der militärisch relevanten Wirtschaftssektoren sollte ein neuer Krieg zwischen den früheren Gegnern unmöglich gemacht und in der Folge auch die politische Annäherung und dauerhafte Versöhnung der beteiligten Staaten erreicht werden. Daneben waren auch sicherheitspolitische Erwägungen von Bedeutung: Im beginnenden [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] sollten die westeuropäischen Staaten enger zusammengeschlossen und die Bundesrepublik Deutschland in den westlichen Block eingebunden werden.<ref>Peter Krüger: ''Das unberechenbare Europa: Epochen des Integrationsprozesses vom späten 18.&nbsp;Jahrhundert bis zur Europäischen Union.'' W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016586-0, S. 207 (Beginn Kalter Krieg); Gustav Schmidt: {{Webarchiv |url=http://www.uni-hildesheim.de/de/24564.htm |text=''Die Römischen Verträge und der (Kalte Krieg) Ost–West–Konflikt'' |wayback=20081224171334}}, abgerufen 29. März 2008.</ref>


Zu Cuviers Schülern zählten [[w:Alcide Dessalines d’Orbigny|Alcide Dessalines d’Orbigny]], [[w:Achille Valenciennes|Achille Valenciennes]], [[w:Gotthelf Fischer von Waldheim|Gotthelf Fischer von Waldheim]], [[w:Henri Marie Ducrotay de Blainville|Henri Marie Ducrotay de Blainville]] und [[w:Franco Andrea Bonelli|Franco Andrea Bonelli]].
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}


Seine Untersuchungen von etwa 1803 an beschäftigten sich besonders mit
== Siehe auch ==
# der Gliederung der [[Weichtiere|Mollusken]] (''Mémoires pour servir à l’histoire et a l’anatomie des mollusques'', dt. ''Geschichte und Anatomie der Mollusken'', 1817)
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}
# der vergleichenden Anatomie und der Arteneinteilung der [[Fische]] (''Histoire naturelle des poissons'', dt. ''Naturgeschichte der Fische'' 1828–1831)
# den [[Fossilien]] von Reptilien und Säugetieren sowie der [[Osteologie]] rezenter Lebewesen.
Zum dritten Bereich veröffentlichte Cuvier eine Flut von Abhandlungen, die seine außerordentliche Beobachtungsgabe und seine präzisen Schlussfolgerungen dokumentieren. Durch seine geognostischen Untersuchungen des [[w:Pariser Becken|Pariser Becken]]s kam er zuerst auf den Gedanken, dass abwechselnd Fluten von Süß- und Meerwasser die Erdoberfläche verändert haben müssen ([[Transgression (Geologie)|Transgression]]). Zusammenfassungen dieser Arbeiten sind die ''Recherches sur les ossements fossiles de quadrupèdes'' (dt. ''Untersuchungen an fossilen Knochen von Vierbeinern'' 1812) sowie der ''Discours sur les révolutions de la surface du globe'' (dt. ''Diskurs über die Veränderungen der Erdoberfläche'' 1825).
In seinem vierbändigen Werk ''Le règne animal distribué d'après son organisation'' (dt. ''Das Tierreich nach Gestaltung unterteilt'' 1817) teilte er das Tierreich in vier unveränderliche Großgruppen ein, die er als [[Wirbeltiere]] (Vertebrata), [[Weichtiere]] (Mollusca), [[Radiata|Strahlentiere]] (Radiata) und [[Gliedertiere]] (Articulata) bezeichnete, und denen er einen jeweils eigenen grundlegenden Bauplan zuordnete. Seine gewissenhaften Untersuchungen der [[w:Stratigraphie (Geologie)|Schichtfolgen]] und der in ihnen enthaltenen [[Fossilien]] führten zum Nachweis, dass Lebewesen (und ganze Arten) aussterben können. Dies war noch von [[Jean-Baptiste de Lamarck]] und [[Étienne Geoffroy Saint-Hilaire|Geoffroy Saint-Hilaire]] grundsätzlich bestritten worden.


Als Sammler naturhistorischer Gegenstände, als systematischer Forscher, Lehrer und [[Bildungspolitik]]er war er gleichermaßen bedeutend. Das Schulwesen und die protestantische Kirche in Frankreich verdanken ihm außerordentlich viel.
== Siehe auch ==
{{Portal|Europäische Union}}
* {{WikipediaDE|Europäische Union}}
* {{WikipediaDE|Europäische Kommission}}
* {{WikipediaDE|Europäisches Parlament}}
* {{WikipediaDE|Liste der Regierungen der Staaten der Europäischen Union}}


=== Katastrophismus ===
== Literatur ==
Cuvier galt lange als der bekannteste Verfechter des Katastrophismus ([[Kataklysmentheorie]]), demzufolge in der [[Erdgeschichte]] wiederholt große [[Katastrophe]]n einen Großteil der [[Lebewesen]] vernichteten und aus den verbliebenen Arten in darauf folgenden Phasen neues Leben entstanden sei.
'''Überblickswerke'''
Im Jahre 1808 gliederte Cuvier gemeinsam mit dem französischen Naturforscher [[w:Alexandre Brongniart|Alexandre Brongniart]] die geologische Schichtung im [[w:Pariser Becken|Pariser Becken]] (älteres [[w:Känozoikum|Känozoikum]] bzw. [[w:Tertiär|Tertiär]]). Dabei untersuchten sie die Fossilien in den einzelnen Erdschichten. Sie entdeckten eine Abfolge von insgesamt sieben fossilen [[Fauna|Faunen]], wobei jede Fauna einer bestimmten Schicht in der darauffolgenden Schicht von einer anderen Fauna abgelöst wurde und also verschwand. Zwischen jeder der übereinander folgenden terrestrischen [[fossil]]en Faunen lagen nun aber Schichten, die marine Mollusken aufwiesen, sodass sich also Süßwasser- und Meerwasser[[Sedimentation|ablagerungen]] abwechselten.<ref>Gerhard Schurz: ''Evolution in Natur und Kultur: Eine Einführung in die verallgemeinerte Evolutionstheorie.'' Springer, 2012, ISBN 978-3-8274-3118-9.</ref><ref>Philippe Taquet: ''Georges Cuvier: Naissance d’un génie.'' Odile Jacob, Paris 2006, ISBN 2-7381-0969-1, S. 376.</ref>


Cuvier schloss daraus, dass diese Lücken ein Hinweis für globale Katastrophen sein mussten. Er mutmaßte, dass der Ozean sich von Norden aus in Richtung des Pariser Beckens ausgebreitet, dabei die Landsäugetiere ausgelöscht und in der Folge marine Organismen mitgebracht hatte. Nach dem Rückzug des Meeres erschienen erneut Landsäugetiere. Cuvier verallgemeinerte, dass diese globalen Katastrophen in der Erdgeschichte immer wieder das Leben zerstörten und anschließend zu einem Neubeginn geführt hätten.<ref>Steven M. Stanley: ''Historische Geologie.'' Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Berlin (2001) ISBN 3-8274-0569-6, S. 141.</ref>
* Ruth Reichstein: ''Die 101 wichtigsten Fragen – Die Europäische Union ''(= ''C.H.Beck Paperback'', Band 7034), 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Beck, München (Februar) 2016, ISBN 978-3-406-68396-1.
Er war ein Kind der französischen [[Aufklärung]], dogmatisch-theologische Thesen innerhalb der Naturwissenschaften wären ihm ein Gräuel gewesen. Die Legende, Cuvier habe nach jeder Katastrophe eine Neuschöpfung durch Gott postuliert, wurde von seinem Gegner [[Charles Lyell]] verbreitet. Diese Behauptung lässt sich mit keiner der vielen Veröffentlichungen Cuviers belegen. Ebenso unhaltbar ist die Unterstellung, Cuvier habe noch an eine an biblischen Vorstellungen orientierte Dauer der Erdgeschichte geglaubt.
* Werner Weidenfeld: ''Die Europäische Union.'' 3., aktualisierte Auflage. UTB / Fink, München 2013, ISBN 978-3-8252-3986-2.
* Andreas Wehr: ''Die Europäische Union.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Papyrossa, Köln 2015, ISBN 978-3-89438-498-2.


Cuvier nutzte seine überragenden Kenntnisse in der Anatomie, um fehlende versteinerte Knochen [[idealtyp]]isch zu einem Gesamtskelett zu ergänzen. Seine Entdeckung eines [[Fauna|Faunen]]<nowiki>schnitts</nowiki> anhand von [[Fossilien]] verband er mit seiner Ablehnung der [[Gradualismus|gradualistischen]] [[Lamarckismus|Evolutionstheorie]] von [[Jean Baptiste Lamarck]].
'''Politikwissenschaft'''
* Hans-Jürgen Bieling: ''Die Globalisierungs- und Weltordnungspolitik der Europäischen Union''. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17303-0.
* Sven Bernhard Gareis, Gunther Hauser, Franz Kernic (Hrsg.): ''The European Union – A Global Actor?''. Opladen, Berlin u.&nbsp;a. 2013, ISBN 978-3-8474-0040-0.
* Jürgen Hartmann: ''Das politische System der Europäischen Union. Eine Einführung.'' 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-39025-3.
* Ulrike Jureit, Nikola Tietze (Hrsg.): ''Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union und ihr Raum''. Hamburger Edition, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86854-287-5.
* Claus Offe: : ''Europa in der Falle.'' Berlin 2016
* Jürgen Rüttgers, Frank Decker (Hrsg.): ''Europas Ende, Europas Anfang. Neue Perspektiven für die Europäische Union.'' Frankfurt/New York 2017
* Wolfgang Wessels: ''Das politische System der Europäischen Union.'' VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8100-4065-7.
* Jens Wissel: ''Staatsprojekt Europa. Grundzüge einer materialistischen Theorie der Europäischen Union''. Münster 2015, ISBN 978-3-89691-859-8.


=== Der Pariser Akademiestreit ===
'''Geschichte'''
{{Hauptartikel|Pariser Akademiestreit}}
* Wilfried Loth: ''Europas Einigung. Eine unvollendete Geschichte.'' Campus, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-593-50077-5.
* Guido Thiemeyer: ''Europäische Integration. Motive, Prozesse, Strukturen.'' Böhlau / UTB, Köln 2010, ISBN 978-3-412-20411-2 (Böhlau) / ISBN 978-3-8252-3297-9 (UTB).


Der bekannteste wissenschaftliche Gegner Cuviers war [[Étienne Geoffroy Saint-Hilaire|Geoffroy Saint-Hilaire]], bei dem er als [[w:Hochschulassistent|Assistent]] begonnen hatte. Berühmt wurde der Pariser Akademiestreit von 1830, bei dem nicht nur die Katastrophentheorie eine Rolle spielte, sondern auch die Frage, ob die [[Naturgeschichte]] einem einheitlichen [[Bauplan (Morphologie)|Bauplan]] folge (Saint-Hilaire) oder mehreren grundsätzlich verschiedenen (Cuvier).
'''Rechtswissenschaft'''
* Manfred A. Dauses (Hrsg.): ''Handbuch des EU-Wirtschaftsrechts.'' 24. Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-44100-4.
* Dieter Grimm: ''Europa ja – aber welches? Zur Verfassung der europäischen Demokratie.'' München 2016.
* Stephan Keiler, Christoph Grumböck (Hrsg.): ''EuGH-Judikatur aktuell.'' Linde, Wien 2006, ISBN 3-7073-0606-2.
* Marcel Haag, Roland Bieber, Astrid Epiney: ''Die Europäische Union: Europarecht und Politik.'' 11. Auflage. Nomos, Banden-Baden / Helbing Lichtenhahn, Basel 2015, ISBN 978-3-8487-0122-3 (Nomos) / ISBN 978-3-7190-3563-1 (Helbing Lichtenhahn).


Lange Zeit wurde Cuvier aufgrund der Angriffe Lyells und seiner Ablehnung der Theorie einer kontinuierlich verlaufenden [[Evolution]] ([[Gradualismus]]), als rückständig betrachtet, doch wurde die [[Evolutionstheorie]] unter Cuviers wissenschaftlichen Zeitgenossen noch kontrovers diskutiert. Heute ist unumstritten, dass neben dem allmählichen Wandel auch [[w:Exzeptionalismus (Geologie)|katastrophale Ereignisse]] für die Geschichte des Lebens entscheidend waren – wie etwa die erdumspannende Katastrophe vor rund 66 Millionen Jahren an der [[w:Kreide-Paläogen-Grenze|Kreide-Paläogen-Grenze]], die für das [[w:Massenaussterben|Massenaussterben]] am Ende des [[w:Mesozoikum|Mesozoikum]]s verantwortlich gemacht wird.
'''Politik'''
* Daniel Cohn-Bendit, Guy Verhofstadt: ''Für Europa. Ein Manifest.'' Übersetzt von Philipp Blom. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24187-9.
* Ulrike Guérot: ''Warum Europa eine Republik werden muss!: Eine politische Utopie'' Dietz, Bonn 2016, ISBN 978-3-8012-0479-2.
* Jürgen Habermas: ''Zur Verfassung Europas. Ein Essay.'' Bonn 2012
* Johannes Heinrichs: ''Die Logik des europäischen Traums. Eine systemtheoretische Vision.'' Academia Verlag, Sankt Augustin 2014, ISBN 978-3-89665-641-4.
* Bodo Hombach, Edmund Stoiber (Hrsg.): ''Europa in der Krise. Vom Traum zum Feindbild?'' Marburg 2017
* Srecko Horvat, Slavoj Žižek: ''Was will Europa?'' Laika, Hamburg 2013, ISBN 978-3-942281-68-3.
* Jeremy Rifkin: ''Der Europäische Traum: Die Vision einer leisen Supermacht'' Übersetzt von Hartmut Schickert. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-593-37431-4.
* Thomas Schmid, ''Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden''. München 2016, ISBN 978-3-570-10318-0.


== Schriften (Auswahl) ==
== Weblinks ==
* ''Mémoire sur la structure externe et interne et sur les affinités des animaux auxquels on a donné le nom de ver.'' In: ''La Décade philosophique, litteraire et politique.'' Bd. 5, H. 40 (29. Mai 1795), S. 385–396 ([http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k423973f/f390.image.langEN Digitalisat]).
{{Commons|European Union|Europäische Union}}
* ''Tableau élémentaire de l’histoire naturelle des animaux''. Paris 1798.
{{Wikinews|Portal:Europäische Union|Europäische Union}}
* ''Leçons d’anatomie comparée.'' 5 Bände. Paris 1798–1805 (deutsch: ''Vorlesungen über vergleichende Anatomie''. Band 1 und 2, Vieweg, Braunschweig, 1801–1802; Band 1–4, Kummer, Leipzig, 1809–1810); 2. Auflage. 8 Bände. Crochard, Paris 1835–1846.
{{Wiktionary}}
* ''Mémoires pour servir a l’histoire et a l’anatomie des mollusques''. Deterville, Paris 1817 ([http://www.biodiversitylibrary.org/item/17949#page/7/mode/1up Digitalisat]).
{{Wiktionary|EU}}
* ''Le règne animal; distribué d’après son organisation; pour servir de base à l’histoire naturelle des animaux et d’introduction à l’anatomie comparée''. 4 Bände. Paris 1817 (deutsch: ''Das Thierreich, geordnet nach seiner Organisation: als Grundlage der Naturgeschichte der Thiere und Einleitung in die vergleichende Anatomie''. 6 Bände. Brockhaus, Leipzig 1831–1843).
* ''Recherches sur les ossemens fossiles ou l’on rétablit les caractères de plusieurs animaux dont les révolutions du globe ont détruit les espèces''. 4 Bände. Dufour et d’Ocagne, Paris 1812; 4. Auflage. 12 Bände. Paris 1835–1837.
* ''Discours sur les Révolutions de la surface du Globe, et sur les changemens qu’elles ont produits dans le règne animal''. Dufour et d’Ocagne, Paris 1825 (deutsch: ''Cuvier’s Ansichten von der Urwelt.'' Weber, Bonn 1822; ''Die Umwälzungen der Erdrinde in naturwissenschaftlicher und geschichtlicher Beziehung.'' 2. Auflage. 2 Bände. Weber, Bonn 1830).


== Nachweise ==
'''Offizielle Seiten'''
=== Literatur ===
* [https://europa.eu/european-union/index_de/ Offizielle Website der Europäischen Union]
* Olivier Rieppel: ''Georges Cuvier (1769–1832)''. In: [[w:Ilse Jahn|Ilse Jahn]], Michael Schmitt: ''Darwin & Co. Eine Geschichte der Biologie in Portraits''. Band 1, C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44638-8, S. 139–156.
* [https://bookshop.europa.eu/de/home/ Kostenloser Download der amtlichen EU-Veröffentlichungen]
* Philippe Taquet: ''Georges Cuvier: Naissance d’un génie''. Odile Jacob, Paris 2006, ISBN 2-7381-0969-1.
* [http://ec.europa.eu/germany/ Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland]
* [http://ec.europa.eu/eurostat/web/main/home Eurostat – Statistiken über die EU]
* [http://www.politische-bildung.de/eu_europaeische_union.html Europäische Union auf dem Informationsportal zur politischen Bildung]
* [http://www.bpb.de/internationales/europa/europaeische-union/ Europäische Union] – Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung
* [http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/ Zahlen und Fakten: Europa] – Online-Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
* [http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+RULES-EP+20090714+RULE-201+DOC+XML+V0//DE&language=DE&navigationBar=YES Die Voraussetzungen zur Einreichung einer gültigen EU-Petition beim Europäischen Parlament]
* [http://www.eui.eu/Research/HistoricalArchivesOfEU/Index.aspx Historisches Archiv der Europäischen Union]


=== Einzelnachweise ===
'''Unabhängige Informations- und Medienportale'''
* [http://www.cvce.eu/ CVCE] – Informationen und Quellen zur Europäischen Union und ihrer Geschichte
* [http://www.europa-digital.de/ europa-digital] – Informationen über die Europäische Union
* [http://www.euractiv.de/ EurActiv] – Medienportal zu EU-Fragen mit aktuellen Nachrichten (10 Sprachen)
* [http://www.econbiz.de/Search/Results?lookfor=subject%3AEuropa+OR+subject%3AEurope+OR+subject%3AEastern+Europe+OR+subject%3AEU-Staaten&type=AllFields&limit=100 Laufend aktualisierte Literaturliste zu wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrundinformationen (u.&nbsp;a. Statistiken) zum Thema (Fachdatenbank EconBiz)]
* [http://www.eurotopics.net/ euro|topics – Presseschau] aus allen EU-Ländern und der Schweiz (5 Sprachen)
* {{Pressemappe|FID=co/071613|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=}}
* ''visualcapitalist.com'',  Jenny Scribani, 27. Oktober 2018: [http://www.visualcapitalist.com/a-guide-to-europes-member-states/ ''A Visual Guide To Europe’s Member States''] ("visueller Leitfaden für die europäischen Mitgliedstaaten", Karte mit den Zugehörigkeiten der europäischen Länder zu Europäischer Union, Eurozone, NATO und Schengen-Raum, englisch)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Weitere Literatur ==
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; Moderne
* Toby A. Appel: ''The Cuvier-Geoffroy Debate: French Biology in the Decades Before Darwin''. Oxford University Press, 1987, ISBN 0-19-504138-0.
* William Coleman: ''Georges Cuvier, zoologist: a study in the history of evolution theory''. Harvard University Press, 1964.
* Howard Elias Negrin: ''Georges Cuvier: Administrator and educator''. New York University, 1977.
* Dorinda Outram: ''Georges Cuvier: Vocation, Science, and Authority in Post-Revolutionary France''. Manchester University Press, Manchester 1984, ISBN 0-7190-1077-2.
* [[w:Martin Rudwick|Martin J. S. Rudwick]]: ''Georges Cuvier, Fossil Bones, and Geological Catastrophes: New Translations and Interpretations of the Primary Texts''. University of Chicago Press, Chicago 1997 ISBN 0-226-73106-5.
* Jean Chandler Smith: ''Georges Cuvier. An annotated bibliography of his published works''. Smithsonian Institution Press, 1993, ISBN 1-56098-199-7.
 
; Ältere
* W. F. G. Behn (Hrsg.): ''Briefe an C. H. Pfaff: aus den Jahren 1788 bis 1792, naturhistorischen, politischen und literarischen Inhalts''. Schwers, Kiel 1845. [http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ163479806 (online)]
* Pierre Flourens: ''Histoire des travaux de Georges Cuvier''. 3. Auflage. Garnier, Paris 1858. [http://archive.org/details/histoiredestrava00flou (online)]
* Sarah Lee: ''Mémoires du baron Georges Cuvier''. H. Fournier, 1833. [http://books.google.de/books?id=---OxXKeVSAC (online)]
 
== Weblinks ==
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Version vom 19. April 2019, 13:39 Uhr

Die Europäische Union (EU) ist ein Verbund von derzeit 28 Mitgliedstaaten. Außerhalb von Europa umfasst die EU auch einige Überseegebiete. Sie hat insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Einwohner. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist der EU-Binnenmarkt der größte gemeinsame Wirtschaftsraum[1] der Erde. Die EU stellt eine eigenständige Rechtspersönlichkeit dar und hat daher Einsichts- und Rederecht bei den Vereinten Nationen. Die verbreitetsten Sprachen in der EU sind Englisch, Deutsch und Französisch. Im Jahre 2012 wurde die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.[2]

Allgemeines

Das politische System der EU, das sich im Zuge der europäischen Integration herausgebildet hat, basiert auf dem Vertrag über die Europäische Union und dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union. Es enthält sowohl überstaatliche als auch zwischenstaatliche Elemente. Während im Europäischen Rat und im Rat der Europäischen Union die einzelnen Staaten mit ihren Regierungen vertreten sind, repräsentiert das Europäische Parlament bei der Rechtsetzung der EU unmittelbar die Unionsbürger. Die Europäische Kommission als Exekutivorgan und der EU-Gerichtshof als Rechtsprechungsinstanz sind ebenfalls überstaatliche Einrichtungen.

Die Anfänge der EU gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte traten in mehreren Erweiterungsrunden weitere Staaten den Gemeinschaften (EG) bei. Ab 1985 wurden mit dem Schengener Übereinkommen die Binnengrenzen zwischen den Mitgliedsländern geöffnet. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs beziehungsweise der Auflösung des Ostblockes im Jahr 1989 änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend, womit sich Möglichkeiten zur Vertiefung der Integration, aber auch zur Vorbereitung von Erweiterungen im Osten ergaben. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde 1992 die Europäische Union gegründet, die damit Zuständigkeiten in nichtwirtschaftlichen Politikbereichen bekam. In mehreren Reformverträgen, zuletzt im Vertrag von Lissabon, wurden die überstaatlichen Zuständigkeiten der EU ausgebaut und die demokratische Verankerung der politischen Entscheidungsprozesse auf Unionsebene nachgebessert, vor allem durch nochmalige Stärkung der Stellung des Europäischen Parlaments. Eine europäische Öffentlichkeit und Identität als Voraussetzung einer supranationalen Volkssouveränität bildet sich indes erst allmählich und nicht ohne Gegenströmungen heraus. Seit den 1980er-Jahren nahm mit den Kompetenzerweiterungen und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn der EU auch die öffentliche Debatte über die Verfasstheit der EU an Intensität zu; dabei wurden auch EU-skeptische Positionen vermehrt artikuliert. Im Vertrag von Lissabon wurden im Jahr 2007 auch Austrittsszenarien geregelt.

Von den 28 EU-Staaten bilden 19 Staaten eine Wirtschafts- und Währungsunion. Im Jahr 2002 wurde eine gemeinsame Währung für diese Länder, der Euro, eingeführt. Im Rahmen des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts arbeiten die EU-Mitgliedstaaten in der Innen- und Justizpolitik zusammen. Durch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik bemühen sie sich um ein gemeinsames Auftreten gegenüber Drittstaaten. Zukunftsbezogenes gemeinsames Handeln ist Gegenstand der Initiative Europa 2020, zu der unter anderem die Digitalpolitik gehört. Die Europäische Union hat Beobachterstatus in der G7, ist Mitglied in der G20 und vertritt ihre Mitgliedstaaten in der Welthandelsorganisation.

Die EU war 2016 der weltweit zweitgrößte Wirtschaftsraum nach nominalem (hinter den USA) sowie kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt (hinter der Volksrepublik China). Als Staatenverbund ist sie der größte Güterproduzent und die größte Handelsmacht der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben einen der höchsten Lebensstandards weltweit, wobei es jedoch auch innerhalb der EU deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern gibt. Im Index der menschlichen Entwicklung galten 2015 26 der 28 Mitgliedstaaten als „sehr hoch“ entwickelt.

Nach der Osterweiterung in den Jahren 2004 und 2007 ist die Europäische Union infolge der Finanzkrise ab 2007 und durch die Flüchtlingskrise ab 2015 in verschiedenen Mitgliedsstaaten einer zunehmenden EU-Skepsis von Teilen der Bevölkerung ausgesetzt, die sich unter anderem in dem Brexit-Referendum von 2016 niedergeschlagen hat. Unter dem Eindruck der Krisenerscheinungen und der Zunahme von rechtspopulistischen Tendenzen in den Mitgliedstaaten der Union wird die EU-Finalitätsdebatte neuerlich intensiv geführt. Einen auf die nähere Zukunft gerichteten, stark beachteten Reformplan hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron mit seiner Initiative für Europa vorgelegt.

Geschichte

Schon nach dem Ersten Weltkrieg gab es verschiedene Bestrebungen, eine Union europäischer Staaten zu bilden, etwa die 1922 gegründete Paneuropa-Union. Diese Bestrebungen blieben jedoch letztlich erfolglos.[3] Der entscheidende Ausgangspunkt für die europäische Integration wurde erst das Ende des Zweiten Weltkrieges: Durch eine Vernetzung der militärisch relevanten Wirtschaftssektoren sollte ein neuer Krieg zwischen den früheren Gegnern unmöglich gemacht und in der Folge auch die politische Annäherung und dauerhafte Versöhnung der beteiligten Staaten erreicht werden. Daneben waren auch sicherheitspolitische Erwägungen von Bedeutung: Im beginnenden Kalten Krieg sollten die westeuropäischen Staaten enger zusammengeschlossen und die Bundesrepublik Deutschland in den westlichen Block eingebunden werden.[4]

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Europäische Union – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Europäische Union

Literatur

Überblickswerke

  • Ruth Reichstein: Die 101 wichtigsten Fragen – Die Europäische Union (= C.H.Beck Paperback, Band 7034), 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Beck, München (Februar) 2016, ISBN 978-3-406-68396-1.
  • Werner Weidenfeld: Die Europäische Union. 3., aktualisierte Auflage. UTB / Fink, München 2013, ISBN 978-3-8252-3986-2.
  • Andreas Wehr: Die Europäische Union. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Papyrossa, Köln 2015, ISBN 978-3-89438-498-2.

Politikwissenschaft

  • Hans-Jürgen Bieling: Die Globalisierungs- und Weltordnungspolitik der Europäischen Union. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17303-0.
  • Sven Bernhard Gareis, Gunther Hauser, Franz Kernic (Hrsg.): The European Union – A Global Actor?. Opladen, Berlin u. a. 2013, ISBN 978-3-8474-0040-0.
  • Jürgen Hartmann: Das politische System der Europäischen Union. Eine Einführung. 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-39025-3.
  • Ulrike Jureit, Nikola Tietze (Hrsg.): Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union und ihr Raum. Hamburger Edition, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86854-287-5.
  • Claus Offe: : Europa in der Falle. Berlin 2016
  • Jürgen Rüttgers, Frank Decker (Hrsg.): Europas Ende, Europas Anfang. Neue Perspektiven für die Europäische Union. Frankfurt/New York 2017
  • Wolfgang Wessels: Das politische System der Europäischen Union. VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8100-4065-7.
  • Jens Wissel: Staatsprojekt Europa. Grundzüge einer materialistischen Theorie der Europäischen Union. Münster 2015, ISBN 978-3-89691-859-8.

Geschichte

Rechtswissenschaft

  • Manfred A. Dauses (Hrsg.): Handbuch des EU-Wirtschaftsrechts. 24. Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-44100-4.
  • Dieter Grimm: Europa ja – aber welches? Zur Verfassung der europäischen Demokratie. München 2016.
  • Stephan Keiler, Christoph Grumböck (Hrsg.): EuGH-Judikatur aktuell. Linde, Wien 2006, ISBN 3-7073-0606-2.
  • Marcel Haag, Roland Bieber, Astrid Epiney: Die Europäische Union: Europarecht und Politik. 11. Auflage. Nomos, Banden-Baden / Helbing Lichtenhahn, Basel 2015, ISBN 978-3-8487-0122-3 (Nomos) / ISBN 978-3-7190-3563-1 (Helbing Lichtenhahn).

Politik

  • Daniel Cohn-Bendit, Guy Verhofstadt: Für Europa. Ein Manifest. Übersetzt von Philipp Blom. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-24187-9.
  • Ulrike Guérot: Warum Europa eine Republik werden muss!: Eine politische Utopie Dietz, Bonn 2016, ISBN 978-3-8012-0479-2.
  • Jürgen Habermas: Zur Verfassung Europas. Ein Essay. Bonn 2012
  • Johannes Heinrichs: Die Logik des europäischen Traums. Eine systemtheoretische Vision. Academia Verlag, Sankt Augustin 2014, ISBN 978-3-89665-641-4.
  • Bodo Hombach, Edmund Stoiber (Hrsg.): Europa in der Krise. Vom Traum zum Feindbild? Marburg 2017
  • Srecko Horvat, Slavoj Žižek: Was will Europa? Laika, Hamburg 2013, ISBN 978-3-942281-68-3.
  • Jeremy Rifkin: Der Europäische Traum: Die Vision einer leisen Supermacht Übersetzt von Hartmut Schickert. Campus, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-593-37431-4.
  • Thomas Schmid, Europa ist tot, es lebe Europa! Eine Weltmacht muss sich neu erfinden. München 2016, ISBN 978-3-570-10318-0.

Weblinks

Commons: Europäische Union - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Europäische Union – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: EU – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Offizielle Seiten

Unabhängige Informations- und Medienportale

Einzelnachweise

  1. Die Europäische Union | EU | Dossier. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 19. November 2017.
  2. Website des norwegischen Nobelpreiskomitees. Abgerufen am 12. Oktober 2012. Den Prinzessin-von-Asturien-Preis für Eintracht erhielt die Europäische Union 2017.
  3. Oliver Burgard: Europa von oben – Warum die politischen Initiativen für eine Europäische Union nach dem Ersten Weltkrieg scheiterten. In: Die Zeit. 13. Januar 2000, abgerufen am 9. Mai 2014.
  4. Peter Krüger: Das unberechenbare Europa: Epochen des Integrationsprozesses vom späten 18. Jahrhundert bis zur Europäischen Union. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-016586-0, S. 207 (Beginn Kalter Krieg); Gustav Schmidt: Die Römischen Verträge und der (Kalte Krieg) Ost–West–Konflikt (Memento vom 24. Dezember 2008 im Internet Archive), abgerufen 29. März 2008.


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