Trieb und Anton Kimpfler: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Trieb''' entspringt aus den inneren vitalen Lebensbedürfnissen eines [[Lebewesen]]s, die nach Erfüllung streben. Er ist eine Äußerung des [[Wille]]ns im [[Ätherleib]].
'''Anton Kimpfler''' (* [[Wikipedia:1952|1952]] in [[Wikipedia:Kißlegg|Kißlegg]] im [[Wikipedia:Allgäu|Allgäu]]) ist ein [[Wikipedia:Deutschland|deutscher]] [[Anthroposoph]], Schriftsteller, Vortragender und Seminarleiter.


== Instinkt, Trieb und Begierde ==
Anton Kimpfler studierte verschiedene Fächer an der [[Wikipedia:Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]]. Nach
frühen naturwissenschaftlichen Studien rang er schon in jungen
Jahren um ein [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretisches]] und [[geisteswissenschaft]]liches
Fundament. Anknüpfend an die „[[Philosophie der Freiheit]]“ [[Rudolf Steiner]]s entstand bereits 1974 eine seiner ersten Schriften – „Wege
zum Ich. Der Mensch und sein Erkennen der Welt“ –, die dann 1980 im UWS-Buch-Verlag erscheinen konnte. In dieser Schrift
ist eine „Anthroposophische Erkenntnislehre“ gegeben, wie der Autor selber schreibt, wobei er versucht, „nicht durch theoretische
Spekulation, sondern in lebendiger Belehrung durch die Erfahrung zu ergründen, wie Erkenntnis entsteht.“


Der Trieb, der seinen Ursprung im Ätherleib hat, unterscheidet sich dadurch sowohl vom [[Instinkt|instinktgeleiteten Verhalten]], das unmittelbar im [[Physischer Leib|physischen Leib]] verwurzelt ist, als auch von der [[Begierde]], die von den Bedürfnissen des [[Astralleib]]s ausgeht. Beim [[Mensch]]en wird das [[bewusst]]e [[Handeln]] durch [[Motiv]]e geleitet, die seinem [[Ich]] entspringen.
Anton Kimpfler ist von [[Wikipedia:Freiburg im Breisgau|Freiburg im Breisgau]] aus im Rahmen der Erwachsenenbildung und als Begleiter vieler verschiedener sozialer und kultureller Projekte in über 20 Ländern tätig. Er ist ein weltoffener und bescheidener Mensch und wirkt nicht in der großen Öffentlichkeit und im lauten Gerede unserer Zeit. So ist im Stillen über Jahrzehnte sein Lebenswerk gewachsen. Weit über 40 Bücher und Schriften liegen vor, seit Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts der Welt übergeben, viele davon mittlerweile vergriffen oder kaum beachtet. Seine Schriften sind durch sein ganz eigenständiges, für sich selbst sprechendes authentisches Denken geprägt, mit großer Wertschätzung für [[Rudolf Steiner]], aber weitgehend ohne Zitate aus dessen Werken oder sonstiger anthroposophischer Sekundärliteratur als Argumentationshilfe zu gebrauchen. Schon seit Anbeginn seiner Veröffentlichungstätigkeit war Anton Kimpfler auf das engste verbunden mit dem spirituellen Erbe der Ökologie- und Friedensbewegung. Schwerpunkte seiner Arbeit sind: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen der zwischenmenschlichen Beziehungen, aktuelle Zeitprobleme. Darüber hinaus ist Anton Kimpfler Redaktionsleiter der Zeitschrift "[[Wege]]" mit Erde, Ich und All.
<!-- Der Grad seiner Inspiriertheit aus dem lebendigen Quell der "[[Anthroposophia]]", verführte einige Zeitgenossen denn auch dazu ihn irrtümlich als die [[Inkarnation Rudolf Steiners]] anzusehen. (scheint mir nicht mehr relevant und könnte den falschen Eindruck erwecken, dass Anton Kimpfler selbst irgendeinen Anstoß zu diesen Gerüchten gegeben hätte, was ihn unnötig in ein schiefes Licht rücken könnte) -->


In der [[Pflanzenwelt]] äußert sich der Trieb in seiner reinsten Form nur als [[Bewusstsein|bewusstloser]] (-> [[Schlafbewusstsein]]) keuscher '''Wachstumstrieb'''. Bei [[Tier]] und [[Mensch]] spiegelt er sich in Form von [[Lust]] oder [[Unlust]] im [[Astralleib]] wider, in dem dadurch sehr leicht [[Begierden]] erregt werden. Beispiele hierfür sind etwa der '''Nahrungstrieb''', der der Erhaltung des individuellen Lebewesens dient, oder der '''Fortpflanzungstrieb''', der auf die Arterhaltung ausgerichtet ist.
==Ausgewählte Veröffentlichungen==
* ''Fragmentarisches aus ungeistiger Zeit'', Achberger Vlg., Achberg 1975


{{GZ|Nun lebt in unserem physischen Leibe, diesen ganz durchgestaltend, durchdringend, der Ätherleib. Er ist für die äußeren Sinne übersinnlich, unsichtbar. Aber wenn wir auf die Willensnatur schauen, dann ist es so, daß ebenso, wie der Ätherleib den physischen Leib durchdringt, so ergreift er auch das, was sich im physischen Leibe als Instinkt äußert. Dann wird der Instinkt zum Trieb. Im physischen Leib ist der Wille Instinkt; sobald der Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt, wird der Wille Trieb. Es ist dann sehr interessant, zu verfolgen, wie in der Beobachtung der Instinkt, den man in der äußeren Form mehr konkret erfassen kann, sich verinnerlicht und sich auch mehr vereinheitlicht, indem man ihn als Trieb betrachtet. Von Instinkt wird man immer so sprechen, daß er, wenn er sich im Tiere oder in seiner Abschwächung im Menschen vorfindet, dem Wesen von außen aufgedrängt ist; beim Trieb ist schon daran zu denken, daß das, was sich in einer mehr verinnerlichten Form äußert, auch mehr von innen kommt, weil der übersinnliche Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt und dadurch der Instinkt zum Trieb wird.
* ''Okkulte Umweltfragen''. Zur Urteilsbildung gegenüber der Unternatur und den untersinnlichen Kräften, Anders Leben Vlg., Wies 1982


Nun hat der Mensch auch noch den Empfindungsleib. Der ist noch innerlicher. Er ergreift nun wieder den Trieb, und dann wird nicht nur eine Verinnerlichung erzeugt, sondern es wird Instinkt und Trieb auch schon ins Bewußtsein heraufgehoben, und so wird daraus dann die Begierde. Die Begierde finden Sie auch noch beim Tiere, wie Sie den Trieb bei ihm finden, weil das Tier ja alle diese drei Glieder, physischen Leib, Ätherleib, Empfindungsleib, auch hat. Aber wenn Sie von der Begierde sprechen, so werden Sie schon, ganz instinktiv, sich herbeilassen müssen, die Begierde als etwas sehr Innerliches anzusehen. Beim Trieb sprechen Sie so, daß er doch, ich möchte sagen von der Geburt bis zum späten Alter sich einheitlich äußert; bei der Begierde sprechen Sie von etwas, was erkraftet wird von dem Seelischen, was mehr einmalig erkraftet wird. Eine Begierde braucht nicht charakterologisch zu sein, sie braucht nicht dem Seelischen anzuhaften, sondern sie entsteht und vergeht. Dadurch zeigt sich die Begierde als mehr dem Seelischen eigentümlich als der bloße Trieb.|293|66f|64}}
* ''Inmitten der Menschheit'', Anders Leben Vlg., Wies 1984


== Niedere Triebe und der problematische Verkehr mit den Toten ==
* ''Die elektronische Seuche'', Rolf Kugler Vlg., Oberwil b. Zug (CH) 1985


Während das allgemeine Sich-Bekanntmachen mit der geistigen Welt relativ unproblematisch ist, kann der Verkehr mit konkreten [[Tote]]n, die sich im [[Kamaloka]] befinden, ohne entsprechende [[Läuterung]] größere Schwierigkeiten bereiten, da dadurch sehr leicht die niederen Triebe angeheizt werden können. Was für den Toten höheres Leben ist, hängt für den auf Erden verkörperten Menschen mit den niederen Trieben und Begierden zusammen. Das Kamaloka ist nämlich der „Ort“, wo sich die drei obersten Bereiche der [[physisch-ätherische Welt|physisch-ätherischen Welt]] ([[Lichtäther]], [[Klangäther]] und [[Lebensäther]]) mit den drei untersten Regionen der [[Astralwelt]] ([[Begierdenglut]], [[fließende Reizbarkeit]] und [[Region der Wünsche]]) überschneiden; das ist zugleich die [[sublunare Sphäre]]:
* ''Friedensgespräch''. Meditative Annäherungen im Umgang mit Konflikten, Anders Leben Vlg., Wies 1986


{{GZ|Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen
* (als Herausgeber): ''Neuen Geisteswelten begegnen'', Gauke Vlg., Hannoversch Münden 1987
des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen
des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den
drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den
Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten,
daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich
die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können
von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach
dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch
an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka.|101|223}}


{{GZ|Das andere ist das, was man nennen kann unmittelbarer Verkehr
* ''Vom Umgang mit der Macht des Geldes''. Die Kunst des Zugriffs auf die Welt, Anders Leben Vlg., Wies 1988
mit den Wesen der geistigen Welt, konkreter unmittelbarer Verkehr,
aus dem wir heute herausgreifen wollen den Verkehr, den
man haben kann von hier aus zu den sogenannten Toten hinüber.
Das ist etwas, was durchaus möglich ist, was aber eben größere
Schwierigkeiten bietet als das zuerst Charakterisierte. Das Erstcharakterisierte
ist etwas, was leicht zu erringen ist; das andere, wirklich
mit einzelnen Toten zu verkehren, das ist zwar durchaus möglich,
es ist aber schwierig zu erringen, weil es Achtsamkeit erfordert von
dem, der diesen Verkehr sucht. Es ist notwendig zu diesem besonderen
Verkehr, daß der Mensch sich wirklich in eine gewisse Zucht
nehmen kann. Denn es gibt ein sehr bedeutsames Gesetz für den
Verkehr mit der geistigen Welt. Das kann man so aussprechen, daß
man sagt: Dasjenige, was gerade für den Menschen hier mehr niedrige
Triebe sind, das ist von der anderen Seite, von der geistigen Seite
angesehen, höheres Leben, und es kann daher sehr leicht sein, wenn
der Mensch sich nicht ordentlich in der Zucht hat, daß er durch den
unmittelbaren Verkehr mit den sogenannten Toten niedere Triebe
erregt fühlt. Wenn wir nur mit der geistigen Welt im allgemeinen
zusammenkommen, wenn wir uns Erkenntnisse verschaffen über
unsere eigene Unsterblichkeit und es da zu tun haben mit dem
Seelisch-Geistigen, da kann nicht die Rede davon sein, daß da irgendwie
etwas Unlauteres hineinkommen kann. Wenn wir es aber
zu tun haben mit einzelnen konkreten Toten, dann ist immer eine
Beziehung des einzelnen Toten - so sonderbar es klingt - zu unserem
Blut- und Nervensystem. In die Triebe, die im Blut- und Nervensystem
sich ausleben, lebt sich der Tote hinein; das kann niedere
Triebe anregen. Gefahrvoll kann es natürlich nur für den sein, der
nicht seine Natur durch Zucht geläutert hat. Das muß einmal betont
werden, denn das ist der Grund, warum das Alte Testament geradezu
den Menschen verbietet, mit den Toten zu verkehren; nicht
weil es sündhaft wäre, wenn es in der richtigen Weise geschieht.
Man muß von den Methoden des modernen Spiritismus natürlich
absehen. Wenn es geistig geschieht, ist es nicht sündhaft, aber wenn
der Mensch nicht diesen Verkehr mit reinen, durchseelten Gedanken
pflegt, führt es sehr leicht dazu, daß der Mensch, wie gesagt, niedere
Leidenschaften aufstacheln kann. Nicht die Toten stacheln sie
auf, aber das Element, in dem die Toten leben. Bedenken Sie:
Was wir hier als tierisch empfinden, ist das Grundelement, in dem
die Toten leben. Das Reich, in dem die Toten leben, das kann
sehr leicht, indem es in uns hereinschlägt, umschlagen; es kann in
uns niedrig werden, was dort eigentlich ein Höheres ist. Das ist
sehr wichtig, daß wir das ins Auge fassen. Das kann man durchaus
sagen, wenn über den Verkehr der sogenannten Lebenden mit
den sogenannten Toten gesprochen wird, weil es eine okkulte
Tatsache ist.|182|42f}}


{{GZ|Es war wirklich schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine große
* ''Praktische Esoterik''. Der Weg ins dritte Jahrtausend, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1999
Frage unter den Okkultisten, ob sie von ihrer Seite aus dieser ganzen
spiritistischen Bewegung etwas entgegenhalten sollten. Man hat
sich damals entschlossen, zunächst nichts entgegenzuhalten, weil
man erwartet hat - was aber eine Kurzsichtigkeit war -, daß, wenn
die Menschen sehen, wie durch das Medium aus der geistigen Welt
heraus allerlei zum Vorschein kommt, sie dann vor allen Dingen
darauf verfallen werden, daß es eben Dinge und Kräfte gibt in der
Welt, die auf geistige Art von einem zum andern wirken. Statt dessen
tauchte der ganze [[Spiritismus]] in ein sehr egoistisches, materialistisches
Fahrwasser unter. Die Medien haben zumeist überall gesagt,
daß sie mit diesem oder jenem Toten in Verbindung ständen. Sie
brachten dadurch allerlei zum Vorschein, indem sie sagten: diese
oder jene Seele, die da oder dort gestorben ist, verkündet durch das
Medium das eine oder das andere. Gewiß, sie brachten manches zum
Vorschein. Aber in den allerallermeisten Fällen war da ein kolossaler
Irrtum zugrunde liegend. Der bestand darinnen, daß wir, wenn
wir uns das Medium als den Menschen I hier (siehe Zeichnung) vorstellen,
wir uns den Experimentator oder Hypnotiseur, also denjenigen,
der alles arrangierte, als den Menschen II vorzustellen haben.


[[Datei:GA162 233.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 162, S. 233]]
* ''Die hilfreiche Begleitung der Verstorbenen'', Ogham Vlg., Dornach 2004


Nun ist ja in jedem Menschen, wenn er hier lebt, schon dasjenige
* ''Der menschliche Lebenslauf als Einweihungsweg''. Jahreszeiten unserer Biographie und die Bedeutung der Kindheitskräfte, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2002
in ihm, was all sein Totes ist. Aber das rumort unten; während des
wachen Tageslebens rumort es unten in den sinnlichen Empfindungen.
Der tote Mensch rumort unten in den sinnlichen Empfindungen.
Jetzt stellen Sie sich vor: das Medium ist da, der Experimentator
ist auch da. Der Experimentator überträgt eigentlich das, was in seinen
sinnlichen Empfindungen und oftmals niederen Trieben pulsiert
- und was dann zum Vorschein kommen wird, wenn er selber
einmal tot sein wird -, auf das Medium oder auf dasjenige, was sich
sonst in den Veranstaltungen manifestiert. Darinnen können Wahrheiten
enthalten sein; aber man muß verstehen, wie der ganze Zusammenhang
dessen ist, was da zum Vorschein kommt; man darf
nicht auf das Medium hinhören, wenn es erklärt: was da kommt,
was sich ihm offenbart, seien Mitteilungen der Verstorbenen.


Die Leute, welche sich nicht gleich gewehrt haben gegen den Spiritismus,
* ''Gaben der Anthroposophie''. Vom Allgemeinmenschlichen der Geisteswissenschaft, Vlg. Ch. Möllmann, Borchen 2009
die haben sich gesagt: Man wird schon sehen, was das ist. -
Sie wollten eigentlich die Wirkung des Lebendigen auf das Medium,
dessen, was im Lebendigen lebt, was im verkörperten Menschen
lebt, das wollten sie gefördert wissen. Die Medien haben das vollständig
mißverstanden, haben immer geglaubt, mit den Toten in
Verbindung zu stehen. So sehen wir, wie die Medialität zwar eine
Verbindung schafft mit der anderen Welt, aber eine trügerische Verbindung.
Luzifer wird nicht etwa hinweggeschafft von dem Wege
der Normalität zur Medialität, sondern er wird noch mehr hineingezogen,
der Trug wird noch größer. Das, was im Innern ist, wird
nicht losgelöst und in das Kosmische hinaus verteilt, sondern das,
was im Innern ist, das dunstet in die Vorstellungswelt hinauf und
wird zu einer imaginativen Welt. Das, was so im Inneren des Menschen
ist, kann von dem Menschen selber kommen oder von dem
Einfluß eines anderen Menschen im Menschen aufsteigen.|162|232ff}}


== Die zwölf Triebe in Tier und Mensch ==
* ''Mensch werden mit den Widersachermächten''. Unser Weg zwischen Luzifer und Ahriman, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010


[[Frits Julius]] hat [[Phänomenologie|phänomenologisch]] zwölf grundlegende Triebe in [[Tier]] und [[Mensch]] unterschieden, die er paarweise gegenüberliegenden [[Tierkreiszeichen]] zuordnet, um ihre einander ergänzende Gegensätzlichkeit deutlich zu machen.
* ''Die Himmelsleiter des Erkennens'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011


{|width="95%" align="center"
* ''Kinder bringen die Welt weiter'' - Auch Erwachsene spielen eine entscheidende Rolle dabei, Vlg. Ch. Möllmann, Borchen 2016
|-
|'''Zeichen'''
|'''Name'''
|width="300px" | '''Trieb'''
|'''Beschreibung'''<ref>vgl. Julius, S. 53ff.</ref>
|-
|[[Bild:Aries.svg|20px|Widder]]
|[[Widder (Tierkreiszeichen)|Widder]]
|[[Wachtrieb]]
|„Beim Erwachen gibt sich das Tier sofort seinen Sinneswahrnehmungen hin, stellt sich zugleich aber auch seiner Umwelt entgegen und sucht ihr gegenüber einen Zustand der Spannung aufzubauen. Es erhebt sich, verläßt sein Versteck, setzt sich in Bewegung usw. Dahinter steckt wiederum ein scharf umgrenzter Trieb, der Drang zum Wachen, zum Erwachen.“
|-
|[[Bild:Taurus.svg|20px|Stier]]
|[[Stier (Tierkreiszeichen)|Stier]]
|[[Nahrungstrieb]]
|„Durch seinen Körperumfang, seine Nahrung sowie durch seine gesamte Konstitution ist es dazu bestimmt, einen großen Teil seines Lebens der Aufnahme und Verarbeitung von Nahrung zu widmen. Das Rind ist überwiegend vom Nahrungstrieb oder Freßtrieb beherrscht.“
|-
|[[Bild:Gemini.svg|20px|Zwillinge]]
|[[Zwillinge (Tierkreiszeichen)|Zwillinge]]
|[[Spieltrieb]]
|„Betrachtet man aber, wie das Spielen das Tier ganz und gar gefangennimmt, und berücksichtigt man, daß dabei ein ganz charakteristisches und sonst nirgends zu beobachtendes Verhältnis zur Umwelt zustande kommt, so liegt der Schluß nahe, daß man hier von einem Trieb sprechen muß.“
|-
|[[Bild:Cancer.svg|20px|Krebs]]
|[[Krebs (Tierkreiszeichen)|Krebs]]
|[[Selbsterhaltungstrieb]]
|„Eine Maus wird ähnlich wie der Krebs größtenteils vom Drang zur Vorsicht beherrscht und neigt dazu, sich versteckt zu halten.“
|-
|[[Bild:Leo.svg|20px|Löwe]]
|[[Löwe (Tierkreiszeichen)|Löwe]]
|[[Kampftrieb]]
|„Als besonders charakteristisch für den Löwen erscheint seine Neigung, große Tiere anzufallen und zu vernichten. Etwas von dieser Neigung finden wir bei den unterschiedlichsten Tieren in Form des Kampftriebes.“
|-
|[[Bild:Virgo.svg|20px|Jungfrau]]
|[[Jungfrau (Tierkreiszeichen)|Jungfrau]]
|[[Brutpflegetrieb]]
|„Beim entgegengesetzten Zeichen der Jungfrau wird der Umhüllung, auch der des Kindes, allergrößte Sorge entgegengebracht. Hier wird auf etwas hingedeutet, was bei jeder Brutpflege stattfindet: das Zurückhalten der Fortpflanzungsprodukte, ihre Umhüllung und ihr Schutz.“
|-
|[[Bild:Libra.svg|20px|Waage]]
|[[Waage (Tierkreiszeichen)|Waage]]
|[[Schlaftrieb]]
|„Daß es einen Drang zum Schlafen gibt, der uns vollständig beherrschen kann, wissen wir aus eigener Erfahrung nur allzugut, und wir können seine Symptome auch bei den Tieren wiederfinden. Er zeigt deutlich alle Eigenschaften, die ihn als Trieb charakterisieren und äußert sich unter anderem dadurch, daß die Tätigkeit der Sinnesorgane ausgeschaltet wird.“
|-
|[[Bild:Scorpio.svg|20px|Skorpion]]
|[[Skorpion (Tierkreiszeichen)|Skorpion]]
|[[Lauertrieb]], Beschleichen der Beute
|„Bei einem Skorpion spielt die Aufnahme und Verarbeitung seiner Nahrung eine viel geringere Rolle, was sich auch deutlich an seiner Taille ablesen läßt. Um so mehr Mühe muß er sich mit dem Belauern und Beschleichen seiner Beute geben. Für ihn ist der Lauertrieb von größter Bedeutung.“
|-
|[[Bild:Sagittarius.svg|20px|Schütze]]
|[[Schütze (Tierkreiszeichen)|Schütze]]
|[[Jagdtrieb]]
|„Der Schütze ist ein Wesen mit einem ungewöhnlich stark entwickelten Fortbewegungsapparat und einer Schußwaffe. Er lebt sich also in der schnellen Bewegung aus, die auf ein fliehendes Ziel und seine Tötung ausgerichtet ist. Deutlich ist zu erkennen, daß es sich hier um den Jagdtrieb handelt.“
|-
|[[Bild:Capricorn.svg|20px|Steinbock]]
|[[Steinbock (Tierkreiszeichen)|Steinbock]]
|[[Selbstdarstellungstrieb]]
|„Wie ganz anders lebt dagegen ein Mauersegler! Andauernd fliegt er in pfeilschneller Bewegung umher. Selten berührt er die Erde oder ihre Erhebungen, außer in der Zeit des Nestbaus. Nie sucht er irgendwo Schutz. Gefahren entgeht er durch seine alles übertreffende Schnelligkeit und Unermüdlichkeit. Seine Lebensweise macht ihn zu einem der auffallendsten Tiere.“
|-
|[[Bild:Aquarius.svg|20px|Wassermann]]
|[[Wassermann (Tierkreiszeichen)|Wassermann]]
|[[Nährtrieb]], Säugen der Jungen
|„Kann sich ein Löwe auch anders verhalten, kann er sich zurückhalten, einem anderen Wesen helfen und es unterstützen,so wie es dem Menschen angemessen ist? Tatsächlich finden wir ein solches Verhalten bei der Löwin, die ihre Jungen säugt und füttert. Den Nährtrieb dürfen wir also dem gegenüberliegenden Zeichen des Wassermanns zuordnen.“
|-
|[[Bild:Pisces.svg|20px|Fische]]
|[[Fische (Tierkreiszeichen)|Fische]]
|[[Fortpflanzungstrieb]]
|„Unter all den Tierkreiszeichen zeigen die Fische bei der Fortpflanzung die größte Sorglosigkeit. Der Fischlaich wird in großen Mengen rückhaltlos in die Umgebung geschleudert.“
|}


== Siehe auch ==
==Literatur==


* [[Trieb (Psychologie)]]
* Steffen Hartmann: ''Wege zum Geist. Zum Lebenswerk von Anton Kimpfler'', Edition Widar, Hamburg 2012, ISBN 9783000406416


== Literatur ==
==Weblinks==


* [[Frits Julius]]: ''Die zwölf Triebe in Tier und Mensch: Eine kosmisch orientierte Triebpsychologie'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 978-3825170769
* [http://www.hermannkeimeyer.de/index.php?option=com_content&task=view&id=276 Hermann Keimeyer: Freundschaftsanzeige für Anton Kimpfler]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* Rudolf Steiner: ''Kunst- und Lebensfragen im Lichte der Geisteswissenschaft'', [[GA 162]] (2000), ISBN 3-7274-1620-3 {{Vorträge|162}}
* Rudolf Steiner: ''Der Tod als Lebenswandlung'', [[GA 182]] (1996), ISBN 3-7274-1820-6 {{Vorträge|182}}
* Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), Vierter Vortrag, Stuttgart, 25. August 1919
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/psychologie_triebpsychologie.pdf Zur Triebpsychologie] PDF


{{GA}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
 
[[Kategorie:Schriftsteller]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Deutscher]]
<references />
[[Kategorie:Sachbuchautor]]
 
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Die zwölf Triebe in Tier und Mensch|!]]
[[Kategorie:Geboren 1952]]
[[Kategorie:Triebpsychologie]]  
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Trieb (Psychologie)|!]]

Version vom 5. November 2018, 13:33 Uhr

Anton Kimpfler (* 1952 in Kißlegg im Allgäu) ist ein deutscher Anthroposoph, Schriftsteller, Vortragender und Seminarleiter.

Anton Kimpfler studierte verschiedene Fächer an der Universität Tübingen. Nach frühen naturwissenschaftlichen Studien rang er schon in jungen Jahren um ein erkenntnistheoretisches und geisteswissenschaftliches Fundament. Anknüpfend an die „Philosophie der FreiheitRudolf Steiners entstand bereits 1974 eine seiner ersten Schriften – „Wege zum Ich. Der Mensch und sein Erkennen der Welt“ –, die dann 1980 im UWS-Buch-Verlag erscheinen konnte. In dieser Schrift ist eine „Anthroposophische Erkenntnislehre“ gegeben, wie der Autor selber schreibt, wobei er versucht, „nicht durch theoretische Spekulation, sondern in lebendiger Belehrung durch die Erfahrung zu ergründen, wie Erkenntnis entsteht.“

Anton Kimpfler ist von Freiburg im Breisgau aus im Rahmen der Erwachsenenbildung und als Begleiter vieler verschiedener sozialer und kultureller Projekte in über 20 Ländern tätig. Er ist ein weltoffener und bescheidener Mensch und wirkt nicht in der großen Öffentlichkeit und im lauten Gerede unserer Zeit. So ist im Stillen über Jahrzehnte sein Lebenswerk gewachsen. Weit über 40 Bücher und Schriften liegen vor, seit Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts der Welt übergeben, viele davon mittlerweile vergriffen oder kaum beachtet. Seine Schriften sind durch sein ganz eigenständiges, für sich selbst sprechendes authentisches Denken geprägt, mit großer Wertschätzung für Rudolf Steiner, aber weitgehend ohne Zitate aus dessen Werken oder sonstiger anthroposophischer Sekundärliteratur als Argumentationshilfe zu gebrauchen. Schon seit Anbeginn seiner Veröffentlichungstätigkeit war Anton Kimpfler auf das engste verbunden mit dem spirituellen Erbe der Ökologie- und Friedensbewegung. Schwerpunkte seiner Arbeit sind: Neue soziale und spirituelle Wege, Fragen der zwischenmenschlichen Beziehungen, aktuelle Zeitprobleme. Darüber hinaus ist Anton Kimpfler Redaktionsleiter der Zeitschrift "Wege" mit Erde, Ich und All.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • Fragmentarisches aus ungeistiger Zeit, Achberger Vlg., Achberg 1975
  • Okkulte Umweltfragen. Zur Urteilsbildung gegenüber der Unternatur und den untersinnlichen Kräften, Anders Leben Vlg., Wies 1982
  • Inmitten der Menschheit, Anders Leben Vlg., Wies 1984
  • Die elektronische Seuche, Rolf Kugler Vlg., Oberwil b. Zug (CH) 1985
  • Friedensgespräch. Meditative Annäherungen im Umgang mit Konflikten, Anders Leben Vlg., Wies 1986
  • (als Herausgeber): Neuen Geisteswelten begegnen, Gauke Vlg., Hannoversch Münden 1987
  • Vom Umgang mit der Macht des Geldes. Die Kunst des Zugriffs auf die Welt, Anders Leben Vlg., Wies 1988
  • Praktische Esoterik. Der Weg ins dritte Jahrtausend, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1999
  • Die hilfreiche Begleitung der Verstorbenen, Ogham Vlg., Dornach 2004
  • Der menschliche Lebenslauf als Einweihungsweg. Jahreszeiten unserer Biographie und die Bedeutung der Kindheitskräfte, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2002
  • Gaben der Anthroposophie. Vom Allgemeinmenschlichen der Geisteswissenschaft, Vlg. Ch. Möllmann, Borchen 2009
  • Mensch werden mit den Widersachermächten. Unser Weg zwischen Luzifer und Ahriman, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2010
  • Die Himmelsleiter des Erkennens, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011
  • Kinder bringen die Welt weiter - Auch Erwachsene spielen eine entscheidende Rolle dabei, Vlg. Ch. Möllmann, Borchen 2016

Literatur

  • Steffen Hartmann: Wege zum Geist. Zum Lebenswerk von Anton Kimpfler, Edition Widar, Hamburg 2012, ISBN 9783000406416

Weblinks