Alphabet und Relativitätsprinzip: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Alphabet''' ([[lat.]] ''{{lang|la|alphabetum}}'', von {{ELSalt|ἀλφάβητος}} ''alphábētos'') umfasst sämtliche [[Buchstabe]]n einer oder mehrerer [[Sprache]]n in geordneter Reihenfolge. Die Bezeichnung leitet sich von den ersten beiden Buchstaben des [[Wikipedia:Griechisches Alphabet|griechischen Alphabets]] - ([[Wikipedia:Alpha|Alpha]] – α, [[Wikipedia:Beta|Beta]] – β) - ab.
Das '''Relativitätsprinzip''' wurde erstmals [[Wikipedia:1632|1632]] von [[Galileo Galilei]] für [[Inertialsystem]]e formuliert (relativ zu denen jeder kräftefreie Körper in Ruhe verharrt oder sich gleichförmigen bewegt) und besagt, dass die [[Naturgesetz]] dann für alle [[Beobachter]] dieselbe Form haben müssen. Daraus folgt unmittelbar, dass es unmöglich ist den absoluten Bewegungszustand des Objektes oder des Beobachters festzustellen, sondern nur ihre relative Bewegung zueinander. Für beschleunigte Bezugssysteme gilt das zunächst nicht, da dort die Naturgesetze eine kompliziertere Form annehmen. Galilei veranschaulichte das Prinzip am Beispiel eines gleichförmig bewegten fensterlosen Schiffes, dessen Passagiere dann nicht feststellen könnten, ob sich ihr Schiff bewegt oder nicht. Aus demselben Grund können wir auch die Bewegung der Erde nicht unmittelbar feststellen. In seinem „''Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische.''“ schreibt Galilei:


{{GZ|Wenn einer nur das Alphabet kann, nimmt er das Buch in
{{Zitat|Schließt Euch in Gesellschaft eines Freundes in einen möglichst großen Raum unter dem Deck eines großen Schiffes ein. Verschafft Euch dort Mücken, Schmetterlinge und ähnliches fliegendes Getier; sorgt auch für ein Gefäß mit Wasser und kleinen Fischen darin; hängt ferner oben einen kleinen Eimer auf, welcher tropfenweise Wasser in ein zweites enghalsiges darunter gestelltes Gefäß träufeln läßt. Beobachtet nun sorgfältig, solange das Schiff stille steht, wie die fliegenden Tierchen mit der nämlichen Geschwindigkeit nach allen Seiten des Zimmers fliegen. Man wird sehen, wie die Fische ohne irgend welchen Unterschied nach allen Richtungen schwimmen; die fallenden Tropfen werden alle in das untergestellte Gefäß fließen. Wenn Ihr Euerem Gefährten einen Gegenstand zuwerft, so braucht Ihr nicht kräftiger nach der einen als nach der anderen Richtung zu werfen, vorausgesetzt, daß es sich um gleiche Entfernungen handelt. Wenn Ihr, wie man sagt, mit gleichen Füßen einen Sprung macht, werdet Ihr nach jeder Richtung hin gleichweit gelangen. Achtet darauf, Euch aller dieser Dinge sorgfältig zu vergewissern, wiewohl kein Zweifel obwaltet, daß bei ruhendem Schiffe alles sich so verhält. Nun laßt das Schiff mit jeder beliebigen Geschwindigkeit sich bewegen: Ihr werdet –&nbsp;wenn nur die Bewegung gleichförmig ist und nicht hier- und dorthin schwankend&nbsp;– bei allen genannten Erscheinungen nicht die geringste Veränderung eintreten sehen. Aus keiner derselben werdet Ihr entnehmen können, ob das Schiff fährt oder stille steht. […] Die Ursache dieser Übereinstimmung aller Erscheinungen liegt darin, daß die Bewegung des Schiffes allen darin enthaltenen Dingen, auch der Luft, gemeinsam zukommt. Darum sagte ich auch, man solle sich unter Deck begeben, denn oben in der freien Luft, die den Lauf des Schiffes nicht begleitet, würden sich mehr oder weniger deutliche Unterschiede bei einigen der genannten Erscheinungen zeigen.|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Galileo Galilei |Titel=Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische |Verlag=B.G. Teubner |Ort=Leipzig |Datum=1891 |Seiten=197–198 |Online=[http://www.archive.org/details/dialogberdiebe00galiuoft online]}}</ref>}}
die Hand und sagt vielleicht: Mir ist alles klar, was in dem Buche
steht: da steht A, B, C, nur verschieden eingereiht; ich weiß alles,
was in dem Buche steht. - Aber alles, was da wirklich innerlich dem
Sinne nach drinnensteht, das kann er nicht lesen, das weiß er nicht.
Sie sehen, man muß lesen lernen mit dem, was die Buchstaben sind;
man muß wirklich in seinem Kopf und in seinem Geist die Buchstaben
so durcheinanderwürfeln können, daß Sinn daraus entsteht.
Und so haben die alten Juden lernen müssen die zehn Sephiroth; die
waren für sie Buchstaben. Sie werden sagen: Ja, das sind Worte. -
Früher aber wurden die Buchstaben auch mit Worten bezeichnet!
Das ist nur von den Menschen, als die Buchstaben nach Europa gekommen
sind, in Griechenland verloren worden.


Nicht wahr, als der Übergang von der griechischen zur römischen
Aus dem Relativitätsprinzip und der aus [[Maxwell-Gleichungen]] der [[Elektrodynamik]] folgenden Konstanz der [[Lichtgeschwindigkeit]] entwickelte [[Albert Einstein]] [[Wikipedia:1905|1905]] seine [[Spezielle Relativitätstheorie]], die ebenfalls nur Inertialsysteme erfasst. In seiner Schrift „''Zur Elektrodynamik bewegter Körper''“ definierte Einstein das Relativitätsprinzip wie folgt:
Kultur war, da geschah etwas sehr Bedeutsames. Die Griechen
nannten ihr A nicht A, sondern Alpha, und Alpha heißt eigentlich:
der geistige Mensch; und sie nannten ihr B nicht B, sondern Beta,
das ist so etwas wie ein Haus. Und so hatte jeder Buchstabe einen
Namen. Und der Grieche hätte sich gar nicht vorstellen können,
daß der Buchstabe etwas anderes ist, als was man mit einem Namen
bezeichnet. Dann erst, als der Übergang von der griechischen Kultur
zu der römischen geschah, da sagte man nicht mehr Alpha, Beta,
Gamma, Delta und so weiter, da bezeichnete man die Buchstaben
nicht mehr mit ihren Namen, wo jeder Name darauf hinwies, was
ein solcher Buchstabe bedeutet, sondern da sagte man: A, B, C, D
und so weiter, da wurde das Ganze abstrakt. Gerade als das Griechentum
untergegangen ist, in das Römertum eingegangen ist, entstand
die große Kulturdiarrhöe in Europa. Da verlor man in einer
riesigen Diarrhöe das Geistige auf diesem Weg vom Griechentum
zum Römertum.


Und sehen Sie, da war aber insbesondere das Judentum dann
{{Zitat|Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Albert Einstein |Titel=Zur Elektrodynamik bewegter Körper |Sammelwerk=Annalen der Physik |Band=322 |Nummer=10 |Datum=1905 |Seiten=891–921 |Online=''[http://www.physik.uni-augsburg.de/annalen/history/einstein-papers/1905_17_891-921.pdf PDF]''}}</ref>}}
groß. Wenn die ihr Aleph aufschrieben, ihren ersten Buchstaben, so
meinten sie damit den Menschen. Aleph ist das. Sie wußten: Überall,
wo sie diesen Buchstaben für die sinnliche Welt hinstellten, da muß
das, was sie durch diesen Buchstaben ausdrücken, auf den Menschen
passen. Und so hatte auch jeder Buchstabe, der für die Ausdrücke
der sinnlichen Welt war, einen Namen. Und die Namen jetzt:
Kether, Chokmah, Binah, Chesed, Geburah, Tiphereth, Netsah,
Hod, Jesod, Malkuth, das waren die Namen für die geistigen Buchstaben,
für das, was man lernen mußte, um in der geistigen Welt zu
lesen. Und so hatten die Juden ein Alphabet: Aleph, Beth, Gimel
und so weiter - ein Alphabet, mit dem sie die äußere Welt, die physische
Welt erfaßten. Aber sie hatten auch das andere Alphabet,
wo sie nur zehn Buchstaben, zehn Sephiroth hatten, und mit dem
erfaßten sie die geistige Welt.|353|219f}}


{{GGZ|Es ist schon so, daß es nur durch die Geisteswissenschaft heute
Erst [[Wikipedia:1915|1915]] erweiterte Einstein in seiner [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] das Relativitätsprinzip auch auf beschleunigte Bezugssysteme. Er ging dabei von dem [[Äquivalenzprinzip (Physik)|Äquivalenzprinzip der Physik]] (Gleichsetzung von träger und schwerer Masse) aus, wonach man in einer geschlossenen fensterlosen Kabine unmöglich feststellen kann, ob man fernab aller Massen schwerelos im Raum schwebt oder im freien Fall auf eine Masse zustürzt. In seinem 1916 veröffentlichten Artikel über „''Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie''“ forderte Einstein für sein verallgemeinertes Relativitätsprinzip:
möglich ist, überhaupt einen Aufschluß über diese Dinge zu bekommen.
Denn kein Mensch sagt Ihnen heute, daß diese zehn Sephiroth
solche Buchstaben waren für die geistige Welt. Das können Sie sonst
nirgends hören, das weiß eigentlich heute kein Mensch! So daß man
sagen kann, die Sache liegt da so, daß die heutige Wissenschaft die
meisten Sachen, die man schon einmal gewußt hat in der Menschheit,
nicht mehr weiß, und sie müssen erst wiederum errungen
werden.


Nehmen Sie nur diesen Buchstaben, den ich Ihnen hier aufgemalt
{{Zitat|''Die allgemeinen Naturgesetze sind durch Gleichungen auszudrücken, die für alle Koordinatensysteme gelten, d.&nbsp;h. die beliebigen Substitutionen gegenüber kovariant (allgemein kovariant) sind.''|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Albert Einstein |Titel=Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie |Sammelwerk=Annalen der Physik |Band=354 |Nummer=7 |Datum=1916 |Seiten=769–782 |Online=''[http://www.physik.uni-augsburg.de/annalen/history/einstein-papers/1916_49_769-822.pdf PDF]''}}</ref>}}
habe: Aleph {{He|א}} . Was bedeutet denn dieser Aleph für die Sinneswelt?
Nun, da steht der Mensch. So steht er, seine Kraft aussendend. Das
ist dieser Strich (Zeichnung). Er hebt die rechte Hand hinauf: das ist
dieser Strich; er streckt die andere Hand herunter: das ist dieser rec"ts
Strich. So daß dieser erste Buchstabe Aleph ausdrückt den Menschen.
Und jeder Buchstabe drückte - auch noch im Griechischen -
irgend etwas aus, so wie der erste Buchstabe «den Menschen»
ausdrückt.


Sehen Sie, meine Herren, die Leute haben heute gar kein Gefühl
Unter diesen Voraussetzungen konnte Einstein die [[Gravitation]] als Folge von [[Trägheit]]skräften interpretieren.
mehr dafür, wie die Dinge zusammenhängen. Den ersten Buchstaben
für den Menschen nannte der Hebräer Aleph, die Griechen Alpha,
und sie meinten damit das, was sich im Menschen geistig bewegt,
was hinter dem physischen Menschen geistig ist. Nun haben
Sie aber auch noch ein altes deutsches Wort. Zunächst wird es dann
gebraucht, wenn der Mensch besondere Träume hat. Wenn ihn ein
geistiger Mensch drückt, dann nennt man dies den Alpdruck, den
Alp. Da sagt man, da komme über den Menschen etwas, was ihn besessen
macht. Aber dann ist aus Alp Elp entstanden, und dann Elf,
der Elf, die Elfe - diese geistigen Wesen, die Elfen; der Mensch ist
nur ein verdichteter Elf. Dieses Wort Elf, das auf Alp zurückführt,
das kann Sie noch erinnern an Alpha im Griechischen. Sie brauchen
nur das a wegzulassen, dann haben Sie: Alph - ph ist dasselbe wie
unser f -, ein Geistiges. Dadurch, daß das f dazugesetzt worden ist,
sagt man: der Aleph im Menschen, der Alp im Menschen. Wenn Sie
im Jüdischen, wie es üblich ist, überall die Selbstlaute weglassen, so
bekommen Sie direkt Alph = Elf für den ersten Buchstaben. Die
Menschen sprechen aus: Elf für diese geistige Wesenheit. Man redet
von Elfen. Natürlich sagt man heute: Das sind Wesenheiten, welche
die Alten erfunden haben aus ihrer Phantasie heraus. Wir glauben
nicht mehr daran. - Aber die Alten haben gesagt: Ihr braucht ja nur
auf den Menschen selber hinzuschauen, dann habt ihr den Alph, nur
daß da der Alph im Körper drinnensteckt und nicht ein feines ätherisches
Wesen ist, sondern ein dichtes körperliches Wesen ist im
Menschen. - Aber die Menschen haben ja längst verlernt, überhaupt
noch den Menschen aufzufassen.|353|223f}}


{{GGZ|Die
[[Rudolf Steiner]] hielt Einsteins Schlussfolgerungen zwar für einen passiv bewegten Beobachter für logisch richtig, doch müsse man für ein wirklichkeitsgemäßes Denken bei einem sich aktiv bewegenden Beobachter auch dessen innere Zustandsänderung berücksichtigen; dann ließe sich durch die aufgewendete Kraftanstrengung sehr wohl feststellen, ob er sich im absoluten Sinn bewege oder nicht.
Griechen haben nicht ein A, ein Alpha, so gedacht, ohne an den
Menschen zu denken. Sie wurden gleich an den Menschen erinnert.
Und sie haben nicht ein Beta gehabt, ohne sich an ein Haus zu erinnern,
worin der Mensch wohnt. Das Alpha ist immer der Mensch.
Sie stellten sich etwas dem Menschen Ähnliches vor. Und bei Beta,
da stellten sie sich etwas, was um den Menschen herum ist, vor. Da
wurde dann das jüdische Beth und das griechische Beta das Umhüllende
um das Alpha, das noch drinnen ist als geistiges Wesen. So
würde auch der Körper das Beth, Beta sein, und das Alpha der Geist
darinnen. Und nun reden wir heute vom «Alphabet» - das heißt
aber für die Griechen: «der Mensch in seinem Haus», oder auch:
«der Mensch in seinem Körper», in seiner Umhüllung.


Nun, meine Herren, es ist eigentlich furchtbar lustig. Nehmen
{{GZ|Dies gilt eigentlich nur, solange man die Untersuchung
Sie heute ein Lexikon in die Hand, dann lesen Sie nach in dem Alphabet
nicht ausdehnt auf das Innere des betreffenden Körpers. Also, nicht
die ganze Weisheit, die die Menschheit hat. Wenn einer - Sie
wahr, wenn Sie zwei Menschen haben, die zueinander relativ in Bewegung
werden es nicht tun - beim A anfängt und beim 2 aufhören würde,
sind, so können Sie, solange Sie rein mathematisch räumlich
dann würde er die ganze Weisheit in sich haben. Ja, aber nach was ist
untersuchen und den Untersuchungspunkt außerhalb der betreffenden
denn diese Weisheit im Menschen anzuordnen? Nach dem Alphabet,
Menschen nehmen — es kann Ihnen gleichgültig sein, was absolut
nach dem, was man vom Menschen wissen kann. Es ist sehr interessant:
vorgeht —, Sie werden nur die Relativität der Bewegung bekommen.
Die Menschen haben es dazu gebracht, alle Weisheit zu
Aber dem Menschen ist es nicht gleichgültig. Zwei Meter zu laufen,
verbreiten, weil sie nicht mehr wußten, daß das eigentlich hindeutet
ist ein anderes, als drei Meter zu laufen. Das Prinzip gilt also nur für
auf das, was aus dem Alphabet kommt. - Übersetzt man Alphabet,
den Beobachter, der außerhalb steht. In dem Augenblick, wo er drinnensteht,
so kommt heraus, wenn man es etwas anders ausdrückt: MenschenWeisheit,
wie wir es tun als Erdenmenschen — sobald die Untersuchung
Menschenwissen - wiederum mit einem griechischen
beginnt, die innere Veränderung einzubeziehen, dann hört
Wort ausgedrückt: Anthroposophie, Menschenweisheit. Und so
die Sache auf. In dem Augenblick, wo wir Untersuchungen so
sagt es denn jedes Lexikon. Eigentlich müßte in jedem Lexikon
machen, daß wir absolute Veränderungen feststellen in den aufeinanderfolgenden
Anthroposophie drinnenstehen, denn es ist nur nach dem Alphabet,
Erdenepochen, hört die Sache auf.
nach der Menschenweisheit, «der Mensch in seinem Körper» angeordnet.
 
Es ist also furchtbar lustig: Eigentlich stellt jedes Lexikon ein
Deshalb betone ich so scharf, daß der Mensch heute ganz anders ist
Totengerippe dar, wo in der alphabetisch angeordneten Wissenschaft
als in der Griechenzeit. Da kann man nicht vom Relativitätsprinzip
die alte Weisheit verschwunden ist. Es ist alles Fleisch und
sprechen. Bei dem Eisenbahnzug auch nicht; beim Schnellzug werden
Blut weg, alle Muskeln und alle Nerven sind heruntergefallen. Jetzt
die Wagen mehr abgenützt als beim Bummelzug. Wenn man beim
gehen Sie zum Lexikon; da ist nur noch das tote Gerippe von der
inneren Zustand ankommt, hört das Relativitätsprinzip auf. Das
alten Wissenschaft drinnen. - Jetzt muß wieder eine neue Wissenschaft
Relativitätsprinzip Einsteins ist aus unrealem Denken entsprungen.
entstehen, die nicht bloß das Totengerippe hat, wie das Lexikon,
Er fragte, was geschieht, wenn einer anfängt fortzufliegen mit der
sondern wirklich alles wieder hat vom Menschen, Fleisch und
Lichtgeschwindigkeit und wieder zurückkommt; dann geschieht das
Blut und so weiter: das ist die Anthroposophie! Daher möchte man
und das. Nun möchte ich fragen, was mit einer Uhr überhaupt
am liebsten - trotzdem man sie heute braucht - alle diese Lexika
geschehen würde, wenn sie mit Lichtgeschwindigkeit fortflöge. Das
zum Teufel schmeißen, weil sie das tote Gerippe sind von einer
ist doch unreal gedacht. Das ist aus dem Zusammenhang. Es sind
alten Wissenschaft. Neue Wissenschaft muß begründet werden!|353|226f}}
bloß die Raumverhältnisse gedacht. Das ist seit Galilei möglich
geworden. Galilei selber hat die Sache noch nicht so verzerrt, aber
heute ist schon durch diese Überspannung der Relativitätstheorie
möglich geworden, daß man solche Sachen vorbringt.|300a|92}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Relativitätsprinzip}}
* {{WikipediaDE|Alphabet}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924'', Band I: Ausführliche Einleitung (E. Gabert) / Konferenzen 1919–1921, [[GA 300a]] (1995), ISBN 3-7274-3000-1 {{Vorträge|300a}}


#Rudolf Steiner: ''Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker'', [[GA 353]] (1988), ISBN 3-7274-3532-1 {{Vorträge|353}}
{{GA}}


{{GA}}
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Alphabet]]
[[Kategorie:Relativitätstheorie]]

Version vom 7. Februar 2020, 18:48 Uhr

Das Relativitätsprinzip wurde erstmals 1632 von Galileo Galilei für Inertialsysteme formuliert (relativ zu denen jeder kräftefreie Körper in Ruhe verharrt oder sich gleichförmigen bewegt) und besagt, dass die Naturgesetz dann für alle Beobachter dieselbe Form haben müssen. Daraus folgt unmittelbar, dass es unmöglich ist den absoluten Bewegungszustand des Objektes oder des Beobachters festzustellen, sondern nur ihre relative Bewegung zueinander. Für beschleunigte Bezugssysteme gilt das zunächst nicht, da dort die Naturgesetze eine kompliziertere Form annehmen. Galilei veranschaulichte das Prinzip am Beispiel eines gleichförmig bewegten fensterlosen Schiffes, dessen Passagiere dann nicht feststellen könnten, ob sich ihr Schiff bewegt oder nicht. Aus demselben Grund können wir auch die Bewegung der Erde nicht unmittelbar feststellen. In seinem „Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische.“ schreibt Galilei:

„Schließt Euch in Gesellschaft eines Freundes in einen möglichst großen Raum unter dem Deck eines großen Schiffes ein. Verschafft Euch dort Mücken, Schmetterlinge und ähnliches fliegendes Getier; sorgt auch für ein Gefäß mit Wasser und kleinen Fischen darin; hängt ferner oben einen kleinen Eimer auf, welcher tropfenweise Wasser in ein zweites enghalsiges darunter gestelltes Gefäß träufeln läßt. Beobachtet nun sorgfältig, solange das Schiff stille steht, wie die fliegenden Tierchen mit der nämlichen Geschwindigkeit nach allen Seiten des Zimmers fliegen. Man wird sehen, wie die Fische ohne irgend welchen Unterschied nach allen Richtungen schwimmen; die fallenden Tropfen werden alle in das untergestellte Gefäß fließen. Wenn Ihr Euerem Gefährten einen Gegenstand zuwerft, so braucht Ihr nicht kräftiger nach der einen als nach der anderen Richtung zu werfen, vorausgesetzt, daß es sich um gleiche Entfernungen handelt. Wenn Ihr, wie man sagt, mit gleichen Füßen einen Sprung macht, werdet Ihr nach jeder Richtung hin gleichweit gelangen. Achtet darauf, Euch aller dieser Dinge sorgfältig zu vergewissern, wiewohl kein Zweifel obwaltet, daß bei ruhendem Schiffe alles sich so verhält. Nun laßt das Schiff mit jeder beliebigen Geschwindigkeit sich bewegen: Ihr werdet – wenn nur die Bewegung gleichförmig ist und nicht hier- und dorthin schwankend – bei allen genannten Erscheinungen nicht die geringste Veränderung eintreten sehen. Aus keiner derselben werdet Ihr entnehmen können, ob das Schiff fährt oder stille steht. […] Die Ursache dieser Übereinstimmung aller Erscheinungen liegt darin, daß die Bewegung des Schiffes allen darin enthaltenen Dingen, auch der Luft, gemeinsam zukommt. Darum sagte ich auch, man solle sich unter Deck begeben, denn oben in der freien Luft, die den Lauf des Schiffes nicht begleitet, würden sich mehr oder weniger deutliche Unterschiede bei einigen der genannten Erscheinungen zeigen.“[1]

Aus dem Relativitätsprinzip und der aus Maxwell-Gleichungen der Elektrodynamik folgenden Konstanz der Lichtgeschwindigkeit entwickelte Albert Einstein 1905 seine Spezielle Relativitätstheorie, die ebenfalls nur Inertialsysteme erfasst. In seiner Schrift „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ definierte Einstein das Relativitätsprinzip wie folgt:

„Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.“[2]

Erst 1915 erweiterte Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie das Relativitätsprinzip auch auf beschleunigte Bezugssysteme. Er ging dabei von dem Äquivalenzprinzip der Physik (Gleichsetzung von träger und schwerer Masse) aus, wonach man in einer geschlossenen fensterlosen Kabine unmöglich feststellen kann, ob man fernab aller Massen schwerelos im Raum schwebt oder im freien Fall auf eine Masse zustürzt. In seinem 1916 veröffentlichten Artikel über „Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie“ forderte Einstein für sein verallgemeinertes Relativitätsprinzip:

Die allgemeinen Naturgesetze sind durch Gleichungen auszudrücken, die für alle Koordinatensysteme gelten, d. h. die beliebigen Substitutionen gegenüber kovariant (allgemein kovariant) sind.[3]

Unter diesen Voraussetzungen konnte Einstein die Gravitation als Folge von Trägheitskräften interpretieren.

Rudolf Steiner hielt Einsteins Schlussfolgerungen zwar für einen passiv bewegten Beobachter für logisch richtig, doch müsse man für ein wirklichkeitsgemäßes Denken bei einem sich aktiv bewegenden Beobachter auch dessen innere Zustandsänderung berücksichtigen; dann ließe sich durch die aufgewendete Kraftanstrengung sehr wohl feststellen, ob er sich im absoluten Sinn bewege oder nicht.

„Dies gilt eigentlich nur, solange man die Untersuchung nicht ausdehnt auf das Innere des betreffenden Körpers. Also, nicht wahr, wenn Sie zwei Menschen haben, die zueinander relativ in Bewegung sind, so können Sie, solange Sie rein mathematisch räumlich untersuchen und den Untersuchungspunkt außerhalb der betreffenden Menschen nehmen — es kann Ihnen gleichgültig sein, was absolut vorgeht —, Sie werden nur die Relativität der Bewegung bekommen. Aber dem Menschen ist es nicht gleichgültig. Zwei Meter zu laufen, ist ein anderes, als drei Meter zu laufen. Das Prinzip gilt also nur für den Beobachter, der außerhalb steht. In dem Augenblick, wo er drinnensteht, wie wir es tun als Erdenmenschen — sobald die Untersuchung beginnt, die innere Veränderung einzubeziehen, dann hört die Sache auf. In dem Augenblick, wo wir Untersuchungen so machen, daß wir absolute Veränderungen feststellen in den aufeinanderfolgenden Erdenepochen, hört die Sache auf.

Deshalb betone ich so scharf, daß der Mensch heute ganz anders ist als in der Griechenzeit. Da kann man nicht vom Relativitätsprinzip sprechen. Bei dem Eisenbahnzug auch nicht; beim Schnellzug werden die Wagen mehr abgenützt als beim Bummelzug. Wenn man beim inneren Zustand ankommt, hört das Relativitätsprinzip auf. Das Relativitätsprinzip Einsteins ist aus unrealem Denken entsprungen. Er fragte, was geschieht, wenn einer anfängt fortzufliegen mit der Lichtgeschwindigkeit und wieder zurückkommt; dann geschieht das und das. Nun möchte ich fragen, was mit einer Uhr überhaupt geschehen würde, wenn sie mit Lichtgeschwindigkeit fortflöge. Das ist doch unreal gedacht. Das ist aus dem Zusammenhang. Es sind bloß die Raumverhältnisse gedacht. Das ist seit Galilei möglich geworden. Galilei selber hat die Sache noch nicht so verzerrt, aber heute ist schon durch diese Überspannung der Relativitätstheorie möglich geworden, daß man solche Sachen vorbringt.“ (Lit.:GA 300a, S. 92)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1.  Galileo Galilei: Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische. B.G. Teubner, Leipzig 1891, S. 197–198 (online).
  2.  Albert Einstein: Zur Elektrodynamik bewegter Körper. In: Annalen der Physik. 322, Nr. 10, 1905, S. 891–921 (PDF).
  3.  Albert Einstein: Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie. In: Annalen der Physik. 354, Nr. 7, 1916, S. 769–782 (PDF).