Eingeweihter und Quarz: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Eingeweihter''' ({{ELSalt|Τελέστης}} ''Telestes'', von {{polytonisch|τελεῖται}} ''teleitai'' „ein Ziel erreichen“, „sich verbessern“, aus {{ELSalt|τέλος}} ''[[telos]]'' „Ziel“; auch {{ELSalt|εποπται}} ''epoptai'' „Augenzeuge, [[Seher]]“<ref name="epopteia"></ref>) vermag kraft des [[Schulungsweg]]s, den er gegangen ist, und die dadurch erreichte '''Initiation''' (von [[lat.]] ''initium'' „Eingang, Anfang, Beginn“) oder '''Einweihung''', die Gesetzmäßigkeiten der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] zu erkennen. Diese Fähigkeit beruht auf der [[Inspiration]], durch die sich die geistige Welt selbst über ihr [[Wesen]] ausspricht. Der Eingeweihte muss dabei die geistigen Welten nicht notwendigerweise wie ein [[Hellseher]] aus eigener Anschaung kennen, muss also nicht notwendig die Fähigkeit zur [[Imagination]] voll ausgebildet haben.  
[[Bild:Quarz.jpg|thumb|Bergkristall]]
'''Quarz''' ist nach den [[Feldspat]]en das zweithäufigste [[Mineral]] der [[Erdkruste]] und erscheint in seiner schönsten Form als '''Bergkristall'''. Quarz besteht [[Wikipedia:Chemie|chemisch]] gesehen aus sehr reinem [[Wikipedia:Siliciumdioxid|Siliciumdioxid]] (SiO<sub>2</sub>) und kristallisiert im [[Wikipedia:Trigonales Kristallsystem|trigonalen Kristallsystem]].  


== Hellseher und Eingeweihte ==
Im [[mensch]]lichen [[Organismus]] ist der Quarz besonders bedeutsam für den [[Kieselsäureprozess]], durch den die [[Ich-Organisation]] in das [[Nerven-Sinnes-System]] [[gestalt]]end eingreifen kann. Quarz hängt dadurch stark mit dem [[Kopf]] des Menschen, der ja das Sinneszentrum ist, zusammen.
 
In den alten [[Mysterien]] gab es eine strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten. Heute kann diese strenge Trennung nicht mehr durchgeführt werden. Jetzt ist es notwendig, dass jedem, der einen bestimmten Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des [[Hellsehen]]s zu erlangen. Der Grund dafür ist, dass in unserer Zeit das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht herzustellen ist, das in alten Zeiten ganz selbstverständlich vorhanden war. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst sehen.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Derjenige nun, der, ohne selbst hellsichtig zu sein, alles
"Nun, gehen Sie hinaus ins Urgebirge, in die Mittelschweiz, so finden
einsieht, was die Geheimwissenschaft zu sagen hat, ist ein
Sie da ganz besonders Granit und Gneis. In diesem Granit und Gneis
Eingeweihter. Wer aber selbst eintreten kann in diese Welten,
ist der wirksamste Stoff die Kieselsäure, die dann im Quarz für sich ist,
die wir die unsichtbaren nennen, der ist ein Hellseher.
Kieselsäure, Kiesel. Das ist also der älteste Stoff der Erde auch. Das
In alten Zeiten, die noch gar nicht so lange hinter uns liegen,
muß verwandt sein mit den menschlichen Kopfkräften. Daher kann
bestand in den Geheimschulen eine strenge Trennung zwischen
man Kopfkrankheiten am leichtesten heilen, wenn man Heilmittel
Hellsehern und Eingeweihten. Man konnte als Eingeweihter,
macht aus Kiesel, weil man da dem Kopf des Menschen beikommt.
ohne Hellseher zu sein, hinaufsteigen zu den
Denn in der Zeit, als der Kiesel noch eine besondere Rolle auf Erden
Erkenntnissen der höheren Welten, wenn man nur in richtiger
gespielt hat, noch im Urbrei drinnen war, nicht so hart war - heute ist
Weise den Verstand anwendete. Auf der anderen
er hart in Granit und Gneis drinnen -, damals aber, als der Kiesel noch
Seite konnte man Hellseher sein, ohne in besonders hohem
wie Flüssigkeit dahinfloß, da sind die Kräfte, die heute im menschlichen
Grade eingeweiht zu sein. Es wird Ihnen schon klar werden,
Kopfe sind, gebildet worden - die Winterkräfte - und haben
wie das gemeint ist. Denken Sie sich zwei Menschen,
sich erhalten." {{Lit|{{G|348|336f|335}}}}
einen sehr gelehrten Herrn, der alles mögliche weiß, was
die Physik und die Physiologie über das Licht und die Lichterscheinungen
zu sagen haben, jedoch so kurzsichtig ist, daß
er kaum zehn Zentimeter weit sehen kann: er sieht nicht
viel, ist aber eingeweiht in die Gesetze des Lichtwirkens.
So kann jemand eingeweiht sein in die übersinnliche Welt
und schlecht darin sehen. Ein anderer kann ausgezeichnet
in der äußeren sinnlichen Welt sehen, aber so gut wie nichts
wissen von dem, was der gelehrte Herr weiß. So kann es
auch Hellseher geben, vor deren geistigen Augen die geistigen
Welten offen daliegen. Sie können hineinschauen in die
geistige Welt, haben aber keine Wissenschaft, keine Erkenntnis
von derselben. Daher hat man eine lange Zeit
hindurch den Unterschied gemacht zwischen dem Hellseher
und dem Eingeweihten. Um die Fülle des Lebens zu umfangen,
brauchte man oft nicht einen, sondern viele Menschen.
Die einen wurden, um weiterzukommen, nicht hellsichtig
gemacht. Anderen wurden die geistigen Augen und
Ohren geschaffen. Das, was in der Geheimwissenschaft vorhanden
war, ist durch Mitteilung und Gedankenaustausch
zwischen Geheimwissenschaftern und Hellsehern zustande
gekommen.
 
In unserer Zeit kann diese strenge Trennung zwischen
Hellsehern und Eingeweihten gar nicht durchgeführt werden.
Heute ist es notwendig, daß jedem, der einen bestimmten
Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die
Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des Hellsehens
zu erlangen. Der Grund dafür ist, daß in unserer Zeit
das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht
herzustellen ist. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst
sehen. Jener tiefe, hingebungsvolle Glaube, wie er früher
von Mensch zu Mensch geherrscht hat, machte es möglich,
daß es eine besondere Art von Hellsehern gab, von denen
man vernahm, was sie in den höheren Welten wahrnahmen.
Andere ordneten dann systematisch, was diese wahrgenommen
hatten. Heute ist eine Art Harmonie in der Entwickelung
der Fähigkeiten zum Eingeweihten und zum Hellseher
geschaffen. Daher kann ein Drittes, das Adeptentum, heute
sehr stark zurücktreten." {{Lit|{{G|56|26f}}}}
</div>
</div>


Noch höher als der Eingeweihte steht der [[Adept]], der die Kräfte der geistigen Welt nicht nur zu erkennen, sondern auch wirksam zu handhaben versteht.
Im Quarz liegen aber auch die Kräfte, die uns aus dem irdischen Dasein herausführen wollen in jenen Zustand, in dem wir im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] sind. Dem wirkt der [[Kohlenstoff]] entgegen.


== Die Einweihung in den vorchristlichen und christlichen Mysterien ==
<div style="margin-left:20px">
"Die Kräfte, die im
Bergkristall, im Quarz sind, sind durchaus auch in ihren Strahlungen
und Strömungen im Menschen selber. Und würde der Mensch nur
diese Kräfte haben, die er also schon mit dem härteren Schiefrigen
in sich aufnimmt, würde der Mensch gewissermaßen nur die quarzartigen
Kräfte in sich haben, dann würde er fortwährend der Gefahr
ausgesetzt sein, mit seinem Geistig-Seelischen zurückzustreben zu
dem, was er zwischen Tod und neuer Geburt war, bevor er die Erde
betreten hat. Das Quarzige will den Menschen immerfort aus sich
herausbringen, zurückbringen zu seiner noch unverkörperlichten Wesenheit.
Es muß dieser Kraft, die den Menschen zurückbringen will
in seine unverkörperlichte Wesenheit, eine andere entgegenwirken,
und das ist die Kraft des Kohlenstoffes. Der Mensch hat den Kohlenstoff
vielfach in sich. Der Kohlenstoff wird ja natürlich von der
heutigen Naturwissenschaft nur äußerlich betrachtet, nur durch physische,
durch chemische Methoden. In Wahrheit ist aber der Kohlenstoff
das, was uns immer bei uns bleiben läßt. Er ist eigentlich unser
Haus. Er ist das, worin wir wohnen, während uns das Silicium fortwährend
aus unserem Haus herausführen will und uns zurückbringen
will in die Zeit, in der wir waren, bevor wir in unser Kohlenstoffhaus
eingezogen sind." {{Lit|{{G|213|88}}}}
</div>


{{GZ|Der Mensch muß so vorbereitet werden, daß er
Für die [[Imagination|imaginative Anschauung]] zeigen sich die Quarzkristalle, überhaupt alles [[Kristall]]ine, als [[Sinnesorgane]] der [[Erde (Planet)|Erde]], in denen sich der [[Kosmos]], die [[Stern]]enwelt widerspiegelt. Die Quarzkristalle und ähnliche Bildungen, z.B. auch Schneekristalle, sind so etwas wie die Augen der Erde.
während des gewöhnlichen Tageslebens jene Übungen macht, die
ihm von den Eingeweihtenschulen vorgeschrieben werden, Meditation,
Konzentration und so weiter. Diese Übungen sind im
Grunde genommen in bezug auf ihre Bedeutung für den Menschen
bei allen Einweihungsschulen dieselben. Sie sind nur insofern ein
wenig voneinander verschieden, als sie, je weiter wir zurückgehen
in die vorchristlichen Einweihungsschulen, mehr darauf gerichtet
sind, das Denken, die Denkkräfte zu üben, zu trainieren. Je mehr
wir uns den christlichen Zeiten nähern, desto mehr sind sie darauf
gerichtet, die Gemütskräfte zu schulen, und je näher wir den
neueren Zeiten kommen, desto mehr sehen wir, wie in den sogenannten
Rosenkreuzerschulungen, durch die Forderungen und
Bedürfnisse der Menschheit bedingt, eine besondere Art der Willenskultur,
der Willensübungen eingeführt wird.|104|53}}


Um der Einweihung teilhaftig zu werden, musste der [[Geistesschüler]] nach dieser Vorbereitung durch den [[Mystischer Tod|mystischen Tod]] gehen, wie es etwa schon [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] (* um 45 in [[Wikipedia:Chaironeia|Chaironeia]]; † um 125) andeutungsweise beschrieben hat. Durch den [[Tod]], so sagt er, kehrt die [[Seele]] zum [[Ganzheit|Ganzen]] zurück:
<div style="margin-left:20px">
"Nehmen wir
einfach an, jemand träte mit dem imaginativen Bewußtsein, das ich ja
öfter geschildert habe, einen Gang an durch die Uralpen, durch die
Uralpen mit jenem Gestein, das namentlich in quarzigen, also kieselsäurehaltigen
Mineralien und Gesteinen besteht, das sonst auch ähnliche
Gesteine in sich enthält. Wir treten ja da, wenn wir ins Urgebirge
kommen, an die härtesten Gesteine der Erde heran, aber auch an diejenigen
Gesteine, die, wenn sie in ihrer besonderen ureigenen Ausbildung
erscheinen, etwas in sich Reines haben, man möchte sagen, etwas,
was nicht berührt ist von dem gewöhnlichen Alltäglichen der
Erde. Es ist doch wirklich gut zu verstehen, wenn Goethe einmal in
einem schönen Aufsatze, der ja auch hier schon vorgebracht worden
ist, von seinem Erfahren innerhalb des Urgebirges spricht, allerdings
davon spricht, wie er sich in Einsamkeit fühlt, sitzend im Granitgebirge,
die Eindrücke sich, man möchte sagen, eingeprägt hat von diesem
hart und straff aus der Erde nach oben gewissermaßen sich türmenden Gestein. Und wie den dauernden Sohn der Erde spricht Goethe
den Granit an, der da aus Quarz, also aus Kieselsäure, aus Glimmer
und aus Feldspat besteht.


{{Zitat|Von diesem hat die Seele gar keine Kenntnis, so lange sie hier lebt; nur erst nach dem Tode gelangt sie dazu, und dann geht mit ihr eben die Veränderung vor, welche diejenigen erfahren, die in die großen Mysterien<ref>Plutarch bezieht sich hier mit höchster Wahrscheinlichkeit auf die [[Große Mysterien von Eleusis|großen Mysterien von Eleusis]].</ref> eingeweiht werden. Daher kommt es, dass die Wörter, welche ''sterben'' und ''eingeweiht werden''<ref>''[[Sterben]]'' heißt nämlich {{ELSalt|τελευτᾷν}} ''teleutan'' und ''eingeweiht werden'' {{polytonisch|τελεῖται}} ''teleitai''. Beide kommen von einem Stammwort her.</ref> bedeuten, eben so wie die Sache selbst, einander sehr ähnlich sind. Das erste, was uns in diesem Leben zu Teil wird, ist ein ermüdendes und beschwerliches Herumschweifen, ein rastloses Laufen durch finstere, grauenvolle Wege. Selbst dann, wenn wir das Ende erreicht zu haben glauben, warten noch auf uns alle Arten von Schrecknissen, Angst, Bangigkeit, Todesschweiß und sinnlose Betäubung. Endlich aber schimmert uns auf einmal ein wundervolles Licht entgegen. Wir betreten nun die anmutigsten Gefilde, auf welchen überall fröhliche Gesänge und Tänze herrschen, wo Auge und Ohr durch die heiligsten, erhabensten Gegenstände entzückt wird. Hier wandelt der Vollendete, der Eingeweihte aller Banden entledigt in voller Freiheit herum, feiert mit Kränzen geschmückt die heiligsten Mysterien, genießt des Umganges frommer und gerechter Menschen, und sieht mit Bedauern herab auf den ungeweihten und unreinen Haufen derer, die sich noch hier auf der Erde in Schlamm und Nebel ängstlich herumtreiben, und teils aus Furcht vor dem Tode, teils aus Misstrauen gegen die Glückseligkeit der andern Welt in ihrem elenden Zustande beharren.|Plutarch|''Moralische Abhandlungen'' 5, S. 85f [http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Plutarch/Plutarchs_Moralische_Abhandlungen_5.pdf#page&#61;100&view&#61;Fit]}}
Wenn der Mensch mit dem gewöhnlichen Bewußtsein an dieses Urgebirgsgestein
herandringt, dann ist es ja so, daß er allerdings zunächst
es von außen bewundern kann, daß ihm auffallen seine Formen, die
ganze wunderbar primitive Plastik, die aber außerordentlich vielsprechend
ist. Wenn aber der Mensch dann mit dem imaginativen Bewußtsein
an dieses fast härteste Gestein der Erde herantritt, dann dringt
er gerade bei diesem härtesten Gestein unter die Oberfläche des Mineralischen.
Er ist dann in der Lage, mit seinem Denken wie zusammenzuwachsen
mit dem Gestein. Man möchte sagen: überall hinein in die
Tiefen des Gesteins setzt sich die seelische Wesenheit des Menschen
fort, und man tritt eigentlich im Geiste wie in einen heiligen Götterpalast.
Das Innere erweist sich für die imaginative Anschauung wie
durchlässig, und die äußere Grenze erweist sich so, wie die Mauern
dieses Götterpalastes. Aber man hat zu gleicher Zeit die Erkenntnis,
daß innerhalb dieses Gesteines eine innere Spiegelung alles desjenigen
lebt, was im Kosmos außerhalb der Erde ist. Die Sternenwelt hat man
noch einmal in einer Spiegelung innerhalb dieses harten Gesteins vor
der Seele stehen. Man bekommt zuletzt den Eindruck, daß in jedem
solchen Quarzgestein etwas vorhanden ist wie ein Auge der Erde selber
für das Weltenall. Man wird erinnert an die Insektenaugen, diese
Facettenaugen, die in viele, viele Abteilungen zerfallen, die dasjenige,
was von außen an sie herandringt, in viele einzelne Teile zerlegen. Und
man möchte sich vorstellen und muß sich eigentlich vorstellen, daß, so
unzählige viele solche Quarz- und ähnliche Bildungen an der Oberfläche
der Erde sind, das alles sind wie Augen der Erde, um die kosmische
Umgebung innerlich zu spiegeln und eigentlich innerlich wahrzunehmen.
Und man bekommt schon allmählich die Erkenntnis, daß jedes
Kristallische, das innerhalb der Erde vorhanden ist, ein kosmisches
Sinnesorgan der Erde ist." {{Lit|{{G|232|57f}}}}
</div>
[[Goethe]] schreibt in seinem Aufsatz «[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]»:


[[Rudolf Steiner]] erläutert die geistigen Hintergründe dieses todesähnlichen Einweihungsprozesses:
{{Zitat|Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, keine neuere Schicht, keine aufgehäufte zusammengeschwemmte Trümmer haben sich zwischen dich und den festen Boden der Urwelt gelegt, du gehst nicht wie in jenen fruchtbaren schönen Tälern über ein anhaltendes Grab, diese Gipfel haben nichts Lebendiges erzeugt und nichts Lebendiges verschlungen, sie sind vor allem Leben und über alles Leben. In diesem Augenblicke, da die innern anziehenden und bewegenden Kräfte der Erde gleichsam unmittelbar auf mich wirken, da die Einflüsse des Himmels mich näher umschweben, werde ich zu höheren Betrachtungen der Natur hinaufgestimmt, und wie der Menschengeist alles belebt, so wird auch ein Gleichnis in mir rege, dessen Erhabenheit ich nicht widerstehen kann. So einsam, sage ich zu mir selber, indem ich diesen ganz nackten Gipfel hinabsehe und kaum in der Ferne am Fuße ein geringwachsendes Moos erblicke, so einsam, sage ich, wird es dem Menschen zumute, der nur den ältsten, ersten, tiefsten Gefühlen der Wahrheit seine Seele eröffnen will. Ja, er kann zu sich sagen: Hier auf dem ältesten, ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem nähern Himmel.|Goethe|''[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]'' {{Lit|Goethes Werke}}}}


[[Datei:Siegel 01 (Tafel VII) AS.jpg|thumb|[[Apokalyptische Siegel#Siegel I|Erstes apokalyptisches Siegel]]]]
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] lernen wir, dass wir im Quarz, in allem [[Kiesel]]igen, die Taten der [[Engel]], [[Erzengel]] und [[Urengel]] anschauen und uns wird klar, dass wir diese Taten nur in der [[Inkarnation|physischen Verkörperung]] schauen können. Das gibt uns einen starken Impuls, wieder zu einer irdischen Inkarnation herunterzusteigen.
 
{{GGZ|Bei einem Menschen, der solche, sagen wir,
okkulte Übungen macht, bei dem zeigt nach und nach der astralische
Leib in der Nacht die mannigfaltigsten Veränderungen. Er
weist andere Lichterscheinungen auf, er zeigt jene plastische Gliederung
der Organe, von der wir schon gesprochen haben; und dann
wird das immer deutlicher und deutlicher. Der astralische Leib
bekommt nach und nach eine innere Organisation, wie sie der physische
Leib in seinen Augen, Ohren und so weiter hat.
 
Das würde aber noch immer nicht dahin führen, viel zu schauen,
insbesondere nicht beim heutigen Menschen. Allerdings, einiges
nimmt der Mensch schon wahr, wenn seine inneren Organe eine
Weile ausgebildet sind. Dann beginnt er, während des Schlafes ein
Bewußtsein zu haben. Geistige Umwelten dämmern heraus aus der
sonstigen allgemeinen Finsternis. Was da der Mensch wahrnehmen
kann, was namentlich in den älteren Zeiten der Mensch wahrgenommen
hat, denn heute ist es schon seltener, das sind wunderbare
Bilder pflanzlichen Lebens. Das sind die primitivsten Errungenschaften
des Hellsehertums. Wo früher nur die Finsternis
der Bewußtlosigkeit war, steigt etwas wie ein traumhaft Lebendiges,
aber Wirkliches von einer Art Pflanzengebilde auf. Und vieles
von dem, was Ihnen geschildert ist in den Mythologien der
alten Völker, ist auf diese Art gesehen worden. Wenn geschildert
wird in Sagen, daß Wotan, Wile und We einen Baum am Strande
fanden und daß sie daraus den Menschen gebildet haben, so weist
das darauf hin, daß es zuerst in einem solchen Bilde geschaut worden
ist. In allen Mythologien können Sie diese primitive Art des
Schauens, des pflanzlichen Schauens wahrnehmen. Die Schilderung
eines solchen Schauens ist auch das Paradies, namentlich mit seinen
beiden Bäumen der Erkenntnis und des Lebens; das ist das Ergebnis
dieses astralischen Schauens.|104|54}}
 
{{GGZ|Das ist also das Erste. Dann aber mußte in den vorchristlichen
Mysterien noch etwas Besonderes eintreten [...]
 
Es genügt nicht, daß im astralischen Leib die Organe ausgebildet
werden. Sie müssen sich abdrucken im Ätherleib. Wie das Petschaft
seine Buchstaben abdruckt im Siegellack, so müssen die Organe des
astralischen Leibes abgedruckt werden im Ätherleib. Zu diesem
Zwecke wurde in alten Einweihungen der einzuweihende Schüler
in eine ganz besondere Lage gebracht. Er wurde nämlich dreieinhalb
Tage hindurch in einen todähnlichen Zustand gebracht.
Wir werden immer mehr erkennen, daß jener Zustand heute nicht
mehr durchgeführt werden kann und darf, sondern daß man jetzt
andere Mittel der Einweihung hat. Ich schildere jetzt die vorchristliche
Einweihung. In dieser wurde der Einzuweihende durch dreieinhalb
Tage von dem, der das verstand, in einen todähnlichen Zustand
gebracht. Entweder wurde er in eine Art kleinen Gemaches
gelegt, in eine Art Grab. Da ruhte er in einem Zustand von Todesschlaf.
Oder aber er wurde in einer besonderen Lage an ein Kreuz
gebunden mit ausgestreckten Händen, denn das fördert das Eintreten
jenes Zustandes, den man erzielen wollte.|104|55f}}
 
So geschah es z.B. in der [[Ägyptische Einweihung|ägyptischen Einweihung]]:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Schüler so weit war, dann erst wurden die realen Vorgänge
"Jetzt
mit ihm vorgenommen, dann erst sollte er erfahren, dass er als Mensch nicht
werden wir gewahr, daß bei diesem Aufgehen in das ganze Weltenall
nur dazu berufen ist zu erkennen, in die Erkenntnis eingeführt zu werden,
durch die Lichtdurchdringung des quarzigen Kieselgesteins um uns
sondern dass diese Erkenntnis Leben zu gewinnen hat.
herum sind die Wesenheiten der dritten Hierarchie, die Angeloi,
Dies ist in einem tiefsinnigen Symbol im Osiris-Mythos und namentlich
Archangeloi und Archai. Und wir lernen etwas ganz Besonderes, wir
im Kultus ausgedrückt. Isis und Horus wurden darin dargestellt als Personen,
lernen, daß es ja eigentlich nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick
welche auf dem Boden liegend die Hände seitwärts ausstreckten. Darunter
sagt, wenn wir ins Hochgebirge gehen, daß es nicht wahr
legten sie das Kreuz (das kann man nicht weiter nennen). Das war das
ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir in die Tiefen
Symbol für die Wiedererweckung von dem, was dem Staub verfallen war. Im
der Erde zu den Metalladern hinuntersteigen. Wir lernen das Wunderbare
Kreuz haben wir dieselbe Vorstellung, wie wir sie bei der platonischen Philosophie
kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die
haben, in welcher Gott, der Allgeist gekreuzigt ist. Hier wird es
Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen
Symbol und zu gleicher Zeit der Erwecker. Durch das Kreuz hindurchgehend,
umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten
am Sarge des Osiris wird er auferstehen und dann von neuem Herrscher sein.
Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir
Dieser Vorgang spielte sich jahrhundertelang in den ägyptischen
hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß
Tempeln ab. Der junge Priester wurde tatsächlich in eine neue Welt eingeführt." {{Lit|Steiner (1901), S 211}} [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#page=211&view=Fit]
diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf
</div>
ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir
sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins
in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen
inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und
einer neuen Geburt sind.


<div style="margin-left:20px">
Treten wir durch die Pforte des Todes, so gelangen wir nach einer
"Die ägyptischen Mysterien und Mysterienpriester haben erreicht
gewissen Zeit bewußt in die Region der Angeloi, Archangeloi und
ihren Höhepunkt in der Initiation. Der Initiationsprozess gehörte den Kulten
Archai... Aber dann «erzählen» uns - ich darf
der indischen Religion an und wurde auch da vollzogen. Der Prozess hat
mich dieses Ausdrucks bedienen, denn er trifft ganz die Wirklichkeit -
darin bestanden, dass das grosse Osiris-Drama als Einweihungsprozess an der
, dann erzählen uns die Angeloi, Archangeloi, Archai davon, was sie
einzelnen Persönlichkeit vollzogen worden ist. Die einzelne Persönlichkeit
unten auf der Erde tun. Dann erzählen sie uns, wie sie nicht nur beschäftigt
musste sich einem Vorgang unterwerfen, wodurch die Sinnlichkeit und das
sind in demjenigen Leben, in dem sie jetzt mit uns zusammen
Leibliche so weit gereinigt wurde, dass sie die Welt auf geistige Weise
sind, sondern dann raunen sie unserer Seele zu: Wir sind auch beteiligt
begreifen konnte. Der Prozess wurde vollzogen innerhalb der ägyptischen
am Schaffen des Kosmos, wir sind die schaffenden Wesen des Kosmos
Priestermysterien so, dass man denjenigen, welchen man für reif hielt, dass
und schauen unten im Erdendasein dasjenige an, was an Erdengestalten
man ihn einer Aetherisierung des Leibes unterwerfen konnte, in eine Art höhere
das quarzige Kieselgestein und seine Verwandten machen, da
Hypnose versetzte, ihn in einen Sarg, in ein Grab legte. Mit ausgereckten
siehst du unsere Taten. - Und da begreift der Mensch, gerade wenn er
Händen lag er da im mystischen Schlaf, aus dem er am dritten Tage erweckt
zwischen Tod und neuer Geburt unter den Angeloi, Archangeloi und
werden sollte; das Erwecken aus dem mystischen Schlaf wurde dadurch
Archai ist, daß er wieder hinunter muß auf die Erde. Denn er lernt
vollzogen, dass es durch die aufgehende Morgensonne geschah. Jetzt hat aber
diese Wesenheiten der dritten Hierarchie kennen zwischen dem Tode
dieser ganze Vorgang auf ihn einen so grossen Eindruck gemacht, dass er
und einer neuen Geburt, er erfährt aber auch, wie diese Wesenheiten
ein tatsächlich neues Leben führte, wenn er diesen Prozess durchgemacht
in einer wunderbaren Weise von ihren Taten auf der Erde sprechen.
hatte. Jetzt konnte er verstehen, wenn die ägyptischen und indischen Weltanschauungen
Und er lernt wissen, daß er diese Taten nur schauen kann, wenn er auf
behaupten, dass das Irdische ein Nichts ist und dass die Sinnenwelt
die Erde hinuntersteigt, sich mit einem physischen Menschenleibe
nichts mehr bedeutet. Goethes Worte dafür waren: «Stirb und werde»." {{Lit|Steiner (1901), S 236}} [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#page=236&view=Fit]
umhüllt und dadurch der sinnlichen Wahrnehmung teilhaftig wird. Ja,
die tiefsten Geheimnisse der sinnlichen Wahrnehmung, nicht nur der
Wahrnehmungen des Hochgebirges, sondern aller sinnlichen Wahrnehmungen,
enthüllen uns in wunderbaren Gesprächen die Wesenheiten,
mit denen wir zusammen sind zwischen Tod und neuer Geburt." {{Lit|{{G|231|140ff}}}}
</div>
</div>


[[Datei:Siegel 02 (Tafel VIII) AS.jpg|thumb|[[Apokalyptische Siegel#Siegel II|Zweites apokalyptisches Siegel]]]]
In ähnlicher Weise wirken in den [[Metall]]adern der Erde die Wesenheiten der [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]], die [[Exusiai]], [[Dynameis]] und [[Kyriotetes]]. Sie bewahren die [[Erderinnerungen]].
 
{{GGZ|Während
jenes todesähnlichen Zustandes nun verließ wenigstens ein Teil des
Ätherleibes auch den physischen Leib, so daß also ein Teil des
Ätherleibes, der sonst darinnen war, in diesem Zustand sich draußen
befand. Man schildert das, wie Sie wissen, in mehr exoterischen
Vorträgen dadurch, daß man sagt, der Ätherleib werde herausgezogen.
Das ist nicht eigentlich der Fall. Aber diese feinen Unterscheidungen
können wir erst jetzt machen. So also haben wir während
dieser dreieinhalb Tage, während welcher der Priester-Initiator
den Einzuweihenden wohl überwachte, den Menschen in einem
Zustande, daß nur sein unterer Teil mit dem Ätherleib vereinigt
war. Das ist der Moment, wo sich der astralische Leib mit all dem,
was er an Organen in sich ausgebildet hat, abdruckt im Ätherleibe.
In diesem Moment tritt die Erleuchtung ein. Wenn der Einzuweihende
nach dreieinhalb Tagen erweckt wurde, dann war bei
ihm das eingetreten, was man die Erleuchtung nennt, dasjenige,
was folgen mußte auf die Reinigung, die bloß in der Ausbildung
der Organe des astralischen Leibes besteht. Jetzt war der Schüler
ein Wissender in der geistigen Welt. Was er früher gesehen hatte,
war nur eine Vorstufe des Schauens. Diese Welt, die aus einer Art
von Gebilden bestand, die vorzugsweise Pflanzen nachbildete, sie
ergänzte sich jetzt durch wesentlich neue Gebilde.|104|56}}
 
{{GGZ|Der Eingeweihte, der den großen Moment erlebte, wo
der astralische Leib in den Ätherleib hineingedruckt wurde1, der
bekam zuerst die wichtigsten Gruppenseelen zu schauen. Wenn wir
nämlich zurückschauen in die alten Zeiten der Menschheit, so finden
wir überall, daß das gegenwärtige Ich sich herausentwickelt
hat aus solchem Gruppenbewußtsein, Gruppen-Ich, so daß für den
Seher, wenn er zurückschaut, die einzelnen Menschen immer mehr
zusammenströmen in die Gruppenseelen. Nun gibt es hauptsächlich
vier Typen von Gruppenseelen, vier Urbilder von Gruppenseelen.|104|58}}
 
{{GGZ|Wie steht es nun mit dem, was während des Schlafes herausgerückt
ist beim gewöhnlichen Menschen, wie steht es mit dem
astralischen Leib und dem Ich? Diese sind ja auch nicht bewußt
in der Nacht. Beim gewöhnlichen Menschen wird während des
Nachtschlafes nichts innerhalb des astralischen Leibes erfahren.
Aber denken Sie jetzt einmal, Sie übten die sieben Stufen der
Johannes-Einweihung, diese bedeutungsvollen Momente der christlichen
Gemütseinweihung. Dann würde für Sie nicht bloß das auftreten,
was bisher geschildert worden ist. Ganz abgesehen davon,
daß Sie bei der Berührung des astralischen Leibes mit dem Ätherleibe
hellseherische Kraft entwickeln können, würde noch etwas
anderes auftreten. Der Mensch wird sich bewußt der seelischen
Eigenheiten, der seelisch-menschlichen Eigenschaften der astralischen
Welt und der devachanischen Welt, aus der er eigentlich
herausgeboren ist seiner Seele nach. Und es tritt zu diesem Bilde
ein noch höheres Symbolum, das die ganze Welt zu erfüllen scheint.
Zu diesem Symbolum der alten Einweihung tritt für den, der durch
die Johannes-Einweihungsstufen geht, etwas hinzu, was am besten
durch das erste Siegel dargestellt wird. Als eine hellseherische Erscheinung
sieht er den Priesterkönig mit goldenem Gürtel, mit
Füßen, die aus Metallguß zu bestehen scheinen, das Haupt bedeckt
mit Haaren wie von weißer Wolle, aus dem Munde ein feuriges
Schwert flammend und in der Hand die sieben Weltensterne:
Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus.
 
Die Gestalt, die in der Mitte auf dem zweiten Siegelbild ist, war
in der alten Einweihung nur als die fünfte der Gruppenseelen angedeutet.
Sie ist das, was in der Menschheit der alten Zeit erst in
der Keimanlage vorhanden war und erst in der christlichen Einweihung
herausgekommen ist als das, was man auch als Menschensohn
bezeichnet, der die sieben Sterne beherrscht, wenn er völlig in
seiner wahren Gestalt vor dem Menschen auftritt.
 
So also soll uns durch diese zunächst symbolische Art der Darstellung
vor allen Dingen klar sein, daß man dasjenige, was beim
heutigen Menschen als Trennung der verschiedenen Glieder auftritt
— physischer und Ätherleib auf der einen Seite, astralischer
Leib und Ich auf der anderen —, so behandeln kann, daß beides
sozusagen zur Einweihung sein Stück beitragen kann, zunächst
durch die Einweihungsform bei der Berührung des astralischen
Leibes mit dem Atherleib, wo die vier Gruppenseelen aufleuchten,
dann bei der Behandlung des Astralleibes, so daß dieser im besonderen
sehend wird. Früher war ein eigentliches Sehen in der übersinnlichen
Welt höchstens bis zu einer Art pflanzlicher Durchlebung
der Welt gekommen. Durch die christliche Einweihung ist
das gegeben, was eine höhere Einweihungsstufe im astralischen
Leib bedeutet und was symbolisch angedeutet wird durch das
zweite Bild.|104|63f}}
 
== Erscheint ein Eingeweihter im nächsten Erdenleben wieder als Eingeweihter? ==
 
Das muss nicht immer der Fall sein. Es kommt auch immer wieder vor, dass ein Eingweihter in der nächsten Inkarnation nicht eingeweiht wird, weil er besondere äußere Aufgaben zu verrichten hat, für die er sich zwar die notwendigen Kräfte aus dem früheren Erdenleben mitbringt, für die aber gegenwärtig keine unmittelbare Einweihung notwendig oder sogar hinderlich wäre.


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"... es kann vorkommen, daß irgendeine
"Denn die
Menschen-Individualität, die in der Vorzeit als geistiger
Metalle schauen nicht nur die Umgebung des Kosmos, sondern sie
Schauer sehr hoch gestanden hat, später wieder verkörpert ist und
sprechen: sie sprechen auf geistige Weise, aber sie erzählen, sie sprechen.
scheinbar heruntergestiegen ist von ihrer früheren geistigen Höhe.
Und sie sprechen in der Art, daß diese Sprache, die sie sprechen,
Die wahre Tatsache ist nur die, daß innerhalb der Menschheitsentwickelung
ganz ähnlich ist derjenigen, die man noch auf einem anderen Gebiete
Dinge zu verrichten sind, wo solche, die schon Initiierte
als Eindruck empfängt.  
waren, hineinverkörpert sind als Uninitiierte, um Taten zu verrichten,
für die sie durch die Zeitverhältnisse nötig sind, so daß die Initiation,
die sich für eine oder mehrere Inkarnationen verbirgt, hineinwirken
muß in eine gewisse Arbeitsweise. Da können dann über
solche Individualitäten, wie sie uns da oder dort in ihrem äußeren
Lebenslauf entgegentreten, um selbst ihren Weg zu machen, sehr
leicht Täuschungen entstehen, und man kann sich über sie ganz falsche
Vorstellungen machen. Die werden aber nach und nach im
Laufe des Fortschreitens korrigiert werden müssen. Deshalb bleibt
es doch richtig, daß die Stellung des Menschen zu den Initiierten im
allgemeinen eine solche ist, daß er sie immer mehr und mehr kennenlernt,
je mehr er selbst die Stufen hinaufschreitet, die ihm das
Geisteslicht zugänglich machen. Nur eine merkwürdige Erscheinung
finden wir in der Aufeinanderfolge der Menschheitsepochen.


Was ich Ihnen eben gesagt habe von dem manchmal beirrenden
Sehen Sie, wenn man dahin gelangt, eine seelische Verbindung herzustellen
Wiedererscheinen der Initiierten, so daß man glauben könnte, sie
mit Menschen, die in der Entwickelung sind zwischen dem
seien heruntergestiegen von ihrer Höhe, dafür könnte ich Beispiele
Tode und einer neuen Geburt - ich habe es ja schon Öfter hier ausgesprochen
anführen, und wahrscheinlich würden Sie im höchsten Grade erstaunt
-, dann braucht man dazu eine besondere Sprache...
sein, wenn ich Ihnen sagte, in welcher Weise zum Beispiel
Es ist erst
[[Dante]] im 19. Jahrhundert wieder inkarniert war. Aber ich habe hier
notwendig, sich sozusagen ganz in jene Sprache hineinzufinden, die der
nicht die Aufgabe, das, was für mich selbst ein Forschungsergebnis
Tote spricht, die gar keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner der Erdensprachen,
war und was für mich selber feststeht, jetzt weiter zu besprechen,
die einen allerdings vokalisch-konsonantischen Charakter
sondern die Dinge, die alle kennen, welche im Okkultismus bewandert
hat, aber nicht ähnlich ist der Erdensprache. Aber dieselbe Sprache,
sind, beweiskräftig vorzubringen, alles andere zurücktreten zu
die nur mit dem Geistgehör wahrgenommen werden kann, dieselbe
lassen und nichts anderes vorzubringen, als was allgemein anerkannt
Sprache sprechen die Metalle im Innern der Erde. Und dieselbe Sprache,
ist da, wo echter Okkultismus vertreten ist." {{Lit|{{G|138|40f}}}}
durch die man sich den Seelen selber nähern kann, die zwischen
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dem Tode und einer neuen Geburt leben, dieselbe Sprache erzählt die
Erinnerungen der Erde, die Dinge, die die Erde durchgemacht hat
bei ihrem Durchgang durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter.
Man muß sich von den Metallen erzählen lassen, was die Schicksale
der Erde waren. Die Schicksale des ganzen Planetensystems, ich
habe es schon erwähnt, die erzählt einem dasjenige, was der Saturn
dem planetarischen Weltensystem, in dem wir sind, mitzuteilen hat.
Was die Erde dabei durchlebt hat, davon sprechen die Metalle der
Erde." {{Lit|{{G|232|61f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Geistesforscher]]
 
* [[Kieselsäureprozess]]
* [[Silizium]]


== Literatur ==
== Literatur ==


#[[Woldemar von Uxkull]]: ''Die Eleusinischen Mysterien. Eine Rekonstruktion. Mit einer Einleitung: Das Wesen der Einweihungen im Altertum'', Edition Geheimes Wissen 2013, ISBN 978-3902881618
# ''Goethes Werke''. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 13, Hamburg 1948 ff, S 254f [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Naturwissenschaftliche+Schriften/Zur+Geologie/%C3%9Cber+den+Granit]
#Woldemar von Uxkull: ''Eine Einweihung im alten Ägypten. Nach dem Buch Thot geschildert'', Edition Geheimes Wissen 2013, ISBN 978-3902881625
#Dankmar Bosse: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
#Konrad Dietzfelbringer: ''Mysterienschulen des Abendlandes: Vom alten Ägypten bis zu den Rosenkreuzern der Neuzeit'', Königsdorfer-Verlag, Königsdorf 2010, ISBN 978-3938156162
#Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
#Bastiaan Baan, Conrad Schaefer (Übers.): ''Alte und neue Mysterien: Von der Seelenprüfung zur Lebenseinweihung'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3825176426
#Rudolf Steiner: ''Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt'', [[GA 231]] (1999), ISBN 3-7274-2310-2 {{Vorträge|231}}
#Rudolf Steiner: ''Das Christentum als mystische Tatsache'', 24 Vorträge, gehalten in Berlin vom 19. Oktober 1901 - 26. April 1902 (nicht in GA) [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#view=Fit]
#Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis der Seele und des Geistes'', [[GA 56]] (1985), 10. Oktober 1907, Berlin {{Vorträge|56}}
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen, ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt.'', [[GA 98]] (1996), 5. November 1907, Wien {{Vorträge|98}}
#Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
#Rudolf Steiner: ''Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel'', [[GA 138]] (1986), ISBN 3-7274-1380-8 {{Vorträge|138}}
# [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/anthroposophie_aetherisation.pdf Die Ätherisation des Blutes - Über den Initiations- und Einweihungsweg] PDF


{{GA}}
{{GA}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Mineral]] [[Kategorie:Geologie]]
 
<references>
<ref name="epopteia">Als ''epoptai'' wurde in den [[Mysterien von Eleusis]] die dritte und letzte Stufe des Einweihungsweges bezeichnet. </ref>
 
</references>
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]][[Kategorie:Hellsehen]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Einweihung]]

Version vom 6. September 2015, 13:28 Uhr

Bergkristall

Quarz ist nach den Feldspaten das zweithäufigste Mineral der Erdkruste und erscheint in seiner schönsten Form als Bergkristall. Quarz besteht chemisch gesehen aus sehr reinem Siliciumdioxid (SiO2) und kristallisiert im trigonalen Kristallsystem.

Im menschlichen Organismus ist der Quarz besonders bedeutsam für den Kieselsäureprozess, durch den die Ich-Organisation in das Nerven-Sinnes-System gestaltend eingreifen kann. Quarz hängt dadurch stark mit dem Kopf des Menschen, der ja das Sinneszentrum ist, zusammen.

"Nun, gehen Sie hinaus ins Urgebirge, in die Mittelschweiz, so finden Sie da ganz besonders Granit und Gneis. In diesem Granit und Gneis ist der wirksamste Stoff die Kieselsäure, die dann im Quarz für sich ist, Kieselsäure, Kiesel. Das ist also der älteste Stoff der Erde auch. Das muß verwandt sein mit den menschlichen Kopfkräften. Daher kann man Kopfkrankheiten am leichtesten heilen, wenn man Heilmittel macht aus Kiesel, weil man da dem Kopf des Menschen beikommt. Denn in der Zeit, als der Kiesel noch eine besondere Rolle auf Erden gespielt hat, noch im Urbrei drinnen war, nicht so hart war - heute ist er hart in Granit und Gneis drinnen -, damals aber, als der Kiesel noch wie Flüssigkeit dahinfloß, da sind die Kräfte, die heute im menschlichen Kopfe sind, gebildet worden - die Winterkräfte - und haben sich erhalten." (Lit.: GA 348, S. 336f)

Im Quarz liegen aber auch die Kräfte, die uns aus dem irdischen Dasein herausführen wollen in jenen Zustand, in dem wir im Leben zwischen Tod und neuer Geburt sind. Dem wirkt der Kohlenstoff entgegen.

"Die Kräfte, die im Bergkristall, im Quarz sind, sind durchaus auch in ihren Strahlungen und Strömungen im Menschen selber. Und würde der Mensch nur diese Kräfte haben, die er also schon mit dem härteren Schiefrigen in sich aufnimmt, würde der Mensch gewissermaßen nur die quarzartigen Kräfte in sich haben, dann würde er fortwährend der Gefahr ausgesetzt sein, mit seinem Geistig-Seelischen zurückzustreben zu dem, was er zwischen Tod und neuer Geburt war, bevor er die Erde betreten hat. Das Quarzige will den Menschen immerfort aus sich herausbringen, zurückbringen zu seiner noch unverkörperlichten Wesenheit. Es muß dieser Kraft, die den Menschen zurückbringen will in seine unverkörperlichte Wesenheit, eine andere entgegenwirken, und das ist die Kraft des Kohlenstoffes. Der Mensch hat den Kohlenstoff vielfach in sich. Der Kohlenstoff wird ja natürlich von der heutigen Naturwissenschaft nur äußerlich betrachtet, nur durch physische, durch chemische Methoden. In Wahrheit ist aber der Kohlenstoff das, was uns immer bei uns bleiben läßt. Er ist eigentlich unser Haus. Er ist das, worin wir wohnen, während uns das Silicium fortwährend aus unserem Haus herausführen will und uns zurückbringen will in die Zeit, in der wir waren, bevor wir in unser Kohlenstoffhaus eingezogen sind." (Lit.: GA 213, S. 88)

Für die imaginative Anschauung zeigen sich die Quarzkristalle, überhaupt alles Kristalline, als Sinnesorgane der Erde, in denen sich der Kosmos, die Sternenwelt widerspiegelt. Die Quarzkristalle und ähnliche Bildungen, z.B. auch Schneekristalle, sind so etwas wie die Augen der Erde.

"Nehmen wir einfach an, jemand träte mit dem imaginativen Bewußtsein, das ich ja öfter geschildert habe, einen Gang an durch die Uralpen, durch die Uralpen mit jenem Gestein, das namentlich in quarzigen, also kieselsäurehaltigen Mineralien und Gesteinen besteht, das sonst auch ähnliche Gesteine in sich enthält. Wir treten ja da, wenn wir ins Urgebirge kommen, an die härtesten Gesteine der Erde heran, aber auch an diejenigen Gesteine, die, wenn sie in ihrer besonderen ureigenen Ausbildung erscheinen, etwas in sich Reines haben, man möchte sagen, etwas, was nicht berührt ist von dem gewöhnlichen Alltäglichen der Erde. Es ist doch wirklich gut zu verstehen, wenn Goethe einmal in einem schönen Aufsatze, der ja auch hier schon vorgebracht worden ist, von seinem Erfahren innerhalb des Urgebirges spricht, allerdings davon spricht, wie er sich in Einsamkeit fühlt, sitzend im Granitgebirge, die Eindrücke sich, man möchte sagen, eingeprägt hat von diesem hart und straff aus der Erde nach oben gewissermaßen sich türmenden Gestein. Und wie den dauernden Sohn der Erde spricht Goethe den Granit an, der da aus Quarz, also aus Kieselsäure, aus Glimmer und aus Feldspat besteht.

Wenn der Mensch mit dem gewöhnlichen Bewußtsein an dieses Urgebirgsgestein herandringt, dann ist es ja so, daß er allerdings zunächst es von außen bewundern kann, daß ihm auffallen seine Formen, die ganze wunderbar primitive Plastik, die aber außerordentlich vielsprechend ist. Wenn aber der Mensch dann mit dem imaginativen Bewußtsein an dieses fast härteste Gestein der Erde herantritt, dann dringt er gerade bei diesem härtesten Gestein unter die Oberfläche des Mineralischen. Er ist dann in der Lage, mit seinem Denken wie zusammenzuwachsen mit dem Gestein. Man möchte sagen: überall hinein in die Tiefen des Gesteins setzt sich die seelische Wesenheit des Menschen fort, und man tritt eigentlich im Geiste wie in einen heiligen Götterpalast. Das Innere erweist sich für die imaginative Anschauung wie durchlässig, und die äußere Grenze erweist sich so, wie die Mauern dieses Götterpalastes. Aber man hat zu gleicher Zeit die Erkenntnis, daß innerhalb dieses Gesteines eine innere Spiegelung alles desjenigen lebt, was im Kosmos außerhalb der Erde ist. Die Sternenwelt hat man noch einmal in einer Spiegelung innerhalb dieses harten Gesteins vor der Seele stehen. Man bekommt zuletzt den Eindruck, daß in jedem solchen Quarzgestein etwas vorhanden ist wie ein Auge der Erde selber für das Weltenall. Man wird erinnert an die Insektenaugen, diese Facettenaugen, die in viele, viele Abteilungen zerfallen, die dasjenige, was von außen an sie herandringt, in viele einzelne Teile zerlegen. Und man möchte sich vorstellen und muß sich eigentlich vorstellen, daß, so unzählige viele solche Quarz- und ähnliche Bildungen an der Oberfläche der Erde sind, das alles sind wie Augen der Erde, um die kosmische Umgebung innerlich zu spiegeln und eigentlich innerlich wahrzunehmen. Und man bekommt schon allmählich die Erkenntnis, daß jedes Kristallische, das innerhalb der Erde vorhanden ist, ein kosmisches Sinnesorgan der Erde ist." (Lit.: GA 232, S. 57f)

Goethe schreibt in seinem Aufsatz «Über den Granit»:

„Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, keine neuere Schicht, keine aufgehäufte zusammengeschwemmte Trümmer haben sich zwischen dich und den festen Boden der Urwelt gelegt, du gehst nicht wie in jenen fruchtbaren schönen Tälern über ein anhaltendes Grab, diese Gipfel haben nichts Lebendiges erzeugt und nichts Lebendiges verschlungen, sie sind vor allem Leben und über alles Leben. In diesem Augenblicke, da die innern anziehenden und bewegenden Kräfte der Erde gleichsam unmittelbar auf mich wirken, da die Einflüsse des Himmels mich näher umschweben, werde ich zu höheren Betrachtungen der Natur hinaufgestimmt, und wie der Menschengeist alles belebt, so wird auch ein Gleichnis in mir rege, dessen Erhabenheit ich nicht widerstehen kann. So einsam, sage ich zu mir selber, indem ich diesen ganz nackten Gipfel hinabsehe und kaum in der Ferne am Fuße ein geringwachsendes Moos erblicke, so einsam, sage ich, wird es dem Menschen zumute, der nur den ältsten, ersten, tiefsten Gefühlen der Wahrheit seine Seele eröffnen will. Ja, er kann zu sich sagen: Hier auf dem ältesten, ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem nähern Himmel.“

Goethe: Über den Granit (Lit.: Goethes Werke)

Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt lernen wir, dass wir im Quarz, in allem Kieseligen, die Taten der Engel, Erzengel und Urengel anschauen und uns wird klar, dass wir diese Taten nur in der physischen Verkörperung schauen können. Das gibt uns einen starken Impuls, wieder zu einer irdischen Inkarnation herunterzusteigen.

"Jetzt werden wir gewahr, daß bei diesem Aufgehen in das ganze Weltenall durch die Lichtdurchdringung des quarzigen Kieselgesteins um uns herum sind die Wesenheiten der dritten Hierarchie, die Angeloi, Archangeloi und Archai. Und wir lernen etwas ganz Besonderes, wir lernen, daß es ja eigentlich nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir ins Hochgebirge gehen, daß es nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir in die Tiefen der Erde zu den Metalladern hinuntersteigen. Wir lernen das Wunderbare kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und einer neuen Geburt sind.

Treten wir durch die Pforte des Todes, so gelangen wir nach einer gewissen Zeit bewußt in die Region der Angeloi, Archangeloi und Archai... Aber dann «erzählen» uns - ich darf mich dieses Ausdrucks bedienen, denn er trifft ganz die Wirklichkeit - , dann erzählen uns die Angeloi, Archangeloi, Archai davon, was sie unten auf der Erde tun. Dann erzählen sie uns, wie sie nicht nur beschäftigt sind in demjenigen Leben, in dem sie jetzt mit uns zusammen sind, sondern dann raunen sie unserer Seele zu: Wir sind auch beteiligt am Schaffen des Kosmos, wir sind die schaffenden Wesen des Kosmos und schauen unten im Erdendasein dasjenige an, was an Erdengestalten das quarzige Kieselgestein und seine Verwandten machen, da siehst du unsere Taten. - Und da begreift der Mensch, gerade wenn er zwischen Tod und neuer Geburt unter den Angeloi, Archangeloi und Archai ist, daß er wieder hinunter muß auf die Erde. Denn er lernt diese Wesenheiten der dritten Hierarchie kennen zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, er erfährt aber auch, wie diese Wesenheiten in einer wunderbaren Weise von ihren Taten auf der Erde sprechen. Und er lernt wissen, daß er diese Taten nur schauen kann, wenn er auf die Erde hinuntersteigt, sich mit einem physischen Menschenleibe umhüllt und dadurch der sinnlichen Wahrnehmung teilhaftig wird. Ja, die tiefsten Geheimnisse der sinnlichen Wahrnehmung, nicht nur der Wahrnehmungen des Hochgebirges, sondern aller sinnlichen Wahrnehmungen, enthüllen uns in wunderbaren Gesprächen die Wesenheiten, mit denen wir zusammen sind zwischen Tod und neuer Geburt." (Lit.: GA 231, S. 140ff)

In ähnlicher Weise wirken in den Metalladern der Erde die Wesenheiten der zweiten Hierarchie, die Exusiai, Dynameis und Kyriotetes. Sie bewahren die Erderinnerungen.

"Denn die Metalle schauen nicht nur die Umgebung des Kosmos, sondern sie sprechen: sie sprechen auf geistige Weise, aber sie erzählen, sie sprechen. Und sie sprechen in der Art, daß diese Sprache, die sie sprechen, ganz ähnlich ist derjenigen, die man noch auf einem anderen Gebiete als Eindruck empfängt.

Sehen Sie, wenn man dahin gelangt, eine seelische Verbindung herzustellen mit Menschen, die in der Entwickelung sind zwischen dem Tode und einer neuen Geburt - ich habe es ja schon Öfter hier ausgesprochen -, dann braucht man dazu eine besondere Sprache... Es ist erst notwendig, sich sozusagen ganz in jene Sprache hineinzufinden, die der Tote spricht, die gar keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner der Erdensprachen, die einen allerdings vokalisch-konsonantischen Charakter hat, aber nicht ähnlich ist der Erdensprache. Aber dieselbe Sprache, die nur mit dem Geistgehör wahrgenommen werden kann, dieselbe Sprache sprechen die Metalle im Innern der Erde. Und dieselbe Sprache, durch die man sich den Seelen selber nähern kann, die zwischen dem Tode und einer neuen Geburt leben, dieselbe Sprache erzählt die Erinnerungen der Erde, die Dinge, die die Erde durchgemacht hat bei ihrem Durchgang durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter. Man muß sich von den Metallen erzählen lassen, was die Schicksale der Erde waren. Die Schicksale des ganzen Planetensystems, ich habe es schon erwähnt, die erzählt einem dasjenige, was der Saturn dem planetarischen Weltensystem, in dem wir sind, mitzuteilen hat. Was die Erde dabei durchlebt hat, davon sprechen die Metalle der Erde." (Lit.: GA 232, S. 61f)

Siehe auch

Literatur

  1. Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 13, Hamburg 1948 ff, S 254f [1]
  2. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  3. Rudolf Steiner: Menschenfragen und Weltenantworten, GA 213 (1987), ISBN 3-7274-2130-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt, GA 231 (1999), ISBN 3-7274-2310-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Mysteriengestaltungen, GA 232 (1998), ISBN 3-7274-2321-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.