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| [[Bild:Apollon.png|thumb|Apollon]]
| | == Beschreibung == |
| [[Datei:Fresco Apollo kitharoidos Palatino Inv379982 n2.jpg|mini|Apollon mit [[w:Kithara|Kithara]] (Fresko, [[w:Haus des Augustus|Haus des Augustus]], heute im ''Palatin Antiquarium'' in [[Rom]], ca. 20 v. Chr.)]]
| | [[Markus Treichler]] |
| | | == Lizenz == |
| '''Apollon''' ({{ELSalt|Ἀπόλλων}}; [[lat.]] '''Apollo'''; [[dt.]] '''Apoll''') war einer der zwölf [[Olympische Götter|Olympischen Götter]] der [[Griechische Mythologie|griechischen]] und [[Römische Mythologie|römischen Mythologie]]. Er galt als [[Gott]] des [[Licht]]s, der [[moral]]ischen Reinheit, des [[Heilen]]s und der [[Weissagung]], sowie als Schirmherr der [[Kunst|Künste]] und vieler [[Orakel]]stätten. Insbesondere das [[Orakel von Delphi]], die bedeutenste Orakelstätte der [[Antike]], war ihm geweiht. Als '''Phoibos''' ({{ELSalt|Φοῖβος}}; [[lat.]] '''Phoebus''' „der Leuchtende“) wurde er dem [[Sonnengott]] [[Helios]] gleichgesetzt, seine Zwillingsschwester [[Artemis]] hingegen der [[Mondgöttin]] [[Semele]] oder auch der ägyptischen [[Isis]]. Die Herkunft seines Namens ist ungewiss. Die [[Pythagoräer]] und [[Platoniker]], die Apollon besonders verehrten, deuteten seinen Namen als ''A-pollon'' (der „Nicht-Viele“ bzw. sinngemäß „[[der Eine]]“, von {{lang|grc|ἀ-}} ''a-'' „nicht“ und {{lang|grc|πολλόν}} ''pollón'' „viel, sehr“) und wiesen damit auf das Höchste, [[das Absolute]] hin. Dies soll auch Gegenstand der [[Platons ungeschriebene Lehre|ungeschriebenen Lehre Platons]] gewesen sein.
| | {{Bild-CC-by-sa/3.0|Bild-CC-by-sa/3.0}} |
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| == Mythos == | |
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| Nach der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] zeugte [[Zeus]] mit seiner Geliebten [[Leto (Mythologie)|Leto]], der Tochter der [[Titan (Mythologie)|Titanen]] [[Koios (Mythologie)|Koios]] und [[Phoibe (Titanin)|Phoibe]]<ref>[[w:Hesiod|Hesiod]], ''[[Theogonie]]'' 404–406</ref>, Apollon und dessen Zwillingschwester [[Artemis]]. [[Hera]], die eifersüchtige Gattin des Zeus, wollte die Geburt der beiden Kinder verhindern, da ihr die Erdenmutter [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] prophezeit hatte, dass sie größer und mächtiger sein würden als ihre eigenen Kinder. So entsandte sie den [[schlangen]]artigen [[Drache]]n Drachen [[Python (Mythologie)|Python]]<ref>[[w:Hyginus Mythographus|Hyginus]], ''Fabulae'' 53 und 140</ref>, der Leto verschlingen sollte, was aber von Zeus verhindert wurde. Daraufhin nahm Hera Gaia den Eid ab, dass sie der schwangeren Leto keinen Platz auf [[Erde (Element)|Erden]] zu Geburt ihrer Kinder gewähren würde.
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| Da ließ [[Poseidon]] die [[w:schwimmende Insel|schwimmende Insel]] [[Delos]] aus dem [[Meer]] aufsteigen.<ref>Später wurde [[Delos]] von [[Poseidon]], oder nach anderen Erzählungen von [[Zeus]], mit vier [[diamant]]enen Säulen am Meeresgrund befestigt.</ref> Leto wurde auf Zeus Befehl von [[Hermes]] dorthin gebracht. Hera setzte nun ihre Tochter [[Eileithyia]], die Göttin der Geburt, so unter Druck, dass sie Leto nicht beizustehen wagte. Die anderen Götter standen aber auf Letos Seite und kauften dem Himmel ([[Uranos]]) den Mond ab und übergaben ihn [[Hephaistos]], damit er daraus das schönste Halsband schmiede. Mit diesem bestachen sie Eileithyia und Leto konnte endlich ihre Zwillinge entbinden. Unter einer [[Palme]] gebar sie zuerst [[Artemis]] und mit deren Hilfe danach Apollon. Währenddessen lärmten die [[Kureten (Mythologie)|Kureten]], die bereits den neugeborenen Zeus vor dessen Vater [[Kronos]] beschützt hatten, rings umher mit ihren Waffen, damit Hera Letos Schreie während der Wehen nicht hören konnte.<ref>''[[w:Homerischer Hymnos|Homerischer Hymnos]] auf Apollon'' 14–119; [[w:Kallimachos|Kallimachos]], ''Hymnos auf Delos'' 36–274</ref>
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| Die erste Tat des eben erst vier Tage alten Apollons war die Tötung [[Python]]s. Schwer getroffen von Apollons Pfeil flüchtete Python zur Orakelstätte der mütterlichen Erde in [[Delphi]], die ursprünglich ''Phytho'' hieß, aber ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. nach Pythons Gattin bzw. weiblichen Erscheinungsform [[Delphyne]], einer Tochter der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]], benannt worden war. Apollon folgte Phython in das Heiligtum und tötete ihn neben dem heiligen Spalt. Dadurch gingen Pythons [[Hellsehen|hellseherischen]] und [[wahrsagen]]den Kräfte auf Apollon über, weshalb man ihn auch als ''Apollon Pythios'' bezeichnete und ihm zu Ehren die [[w:Pythische Spiele|Pythischen Spiele]] feierte. Dennoch war die Tötung Pythons eine Freveltat, zu deren Sühne sich Apollon nach [[w:Tarrha|Tarrha]] auf [[w:Kreta|Kreta]] begeben und dort einer rituellen [[Reinigung]] unterziehen musste.
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| Apollon war auch der Schirmherr der [[Kunst|Künste]] und die [[Musen]] zählten zu seinem Gefolge.
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| == Geistiger Hintergrund == | |
| [[Datei:Apollo of the Belvedere.jpg|mini|Apollo von Belvedere, ca. 140 - 130 v. Chr., [[w:Vatikanische Museen|Vatikanische Museen]]; römische Kopie nach einem Leochares zugeschriebenen griechischen Bronze-Original (ca. 330 - 320 v. Chr.)]]
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| {{Siehe auch|Nathanischer Jesus}} | |
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| Laut [[Rudolf Steiner]] spiegelt sich in der Tötung [[Python]]s die [[dritte Vorstufe zum Mysterium von Golgatha]] wider. Gegen Ende der [[Atlantis|atlantischen Zeit]] durchdrang der [[Christus]] zum Heil der [[Menschheit]] zum dritten Mal jene engelartige Wesenheit, die später zur Zeitenwende als der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]] erstmals auf Erden geboren werden sollte. Durch dieses dritte Christus-Opfer wurden die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s, die durch den gemeinsamen [[luzifer]]ischen und [[ahriman]]ischen Einfluss durcheinander geraten waren, harmonisiert, was sich auch im Saitenspiel des Apollon ausdrückt. In Wahrheit stellten die [[Griechen]] in Apollon den vom [[Christus]] durchseelten späteren [[nathanischer Jesus|nathanischen Jesus]] dar.
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| {{GZ|Aber noch ein drittes Unheil stand den Menschen bevor, ein Unheil,
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| das sich auf seinen astralischen Leib bezog, auf die Verteilung von
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| Denken, Fühlen und Wollen. Heute sind Denken, Fühlen und Wollen
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| beim Menschen in einer gewissen Harmonie, und wenn diese zerstört
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| ist, dann ist die Gesundheit des Menschen zerstört. Wenn Denken,
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| Fühlen und Wollen nicht in richtigem Maße ineinanderwirken, dann
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| kommt der Mensch entweder in übergroße Hypochondrie oder bis in
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| Wahnsinnszustände hinein. Bis zu Wahnsinnszuständen hätten also die
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| Menschen in vollkommener Unordnung in bezug auf Denken, Fühlen
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| und Wollen kommen können, wenn nicht gegen das Ende der atlantischen
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| Zeit das dritte Christus-Ereignis stattgefunden hätte. Das hat
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| bewirkt - es ist wieder eine Durchseelung des noch in den übersinnlichen
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| Welten befindlichen nathanischen Jesus mit dem Christus -, daß
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| maßvolle Harmonie in die Seelenkräfte des Menschen, in Denken,
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| Fühlen und Wollen, gebracht worden ist [...]
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| Das ist die bildliche Darstellung
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| des dritten Christus-Ereignisses: der Erzengel Michael oder
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| Sankt Georg, der spätere nathanische Jesusknabe, durchseelt von der
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| Christus-Wesenheit. Daher gibt es die erzengelhafte Gestalt in den geistigen
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| Welten. Und die Überwindung des Drachens bedeutet die Unterdrückung
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| desjenigen im menschlichen Denken, Fühlen und Wollen
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| - also in der Leidenschaftsnatur des Menschen -, welches Denken,
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| Fühlen und Wollen durcheinanderwerfen würde, in Unordnung bringen
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| würde. Man kann es tief empfinden, wie in solchen gewaltigen
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| Bildern, die gleichsam aufgerichtet sind, damit das, was nicht mit
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| dem Verstände erfaßt, begriffen werden kann, wenigstens für das
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| symbolische Anschauen und für das Gefühl vor die Menschenseele
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| hingestellt werden, wie darin tiefe, tiefe Zusammenhänge sich aussprechen [...]
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| Die Griechen stellten dar den
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| Christus, durchseelend den späteren nathanischen Jesusknaben, als
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| ihren Apollon. Und in tief bedeutsamer Weise, man möchte sagen, in
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| den Kosmos selbst hineingestellt ist Sankt Georg mit dem Drachen in
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| Griechenland. Die Griechen hatten jenen kastalischen Quell am Parnassos,
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| an dem sich eröffnete aus der Erde heraus ein Schlund, aus
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| dem Dämpfe aufstiegen. Diese Dämpfe umgaben schlangenartig den
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| Berg, so daß man in diesen schlangenartig den Berg umgebenden
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| Dämpfen selber ein Bild hatte der wild stürmenden menschlichen
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| Leidenschaften, die Denken, Fühlen und Wollen in Unordnung bringen.
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| Über dem Erdschlund, an der Stelle, wo diese schlangenartigen
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| Dämpfe herauskamen, in denen der Python lebte, errichtete man jene
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| Orakelstätte, welche der Pythia geweiht war. Die Pythia saß auf ihrem
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| Dreifuß über diesem Erdschlund und wurde durch die heraufsteigenden
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| Dämpfe in einen visionären Zustand gebracht, und was sie in
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| diesem Zustande sprach, das faßte man auf als den Ausspruch des
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| Apollon selber. Und die, welche Ratschlüsse haben wollten, schickten
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| zur Pythia und ließen sich von Apollo durch den Mund der Pythia
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| Rat erteilen.
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| Die Anschauung lag also bei den Griechen zugrunde, daß Apollo
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| zurückführt auf eine wirkliche Wesenheit. Jetzt kennen wir diese
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| Wesenheit. Es ist der von dem Christus durchseelte spätere nathanische
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| Jesusknabe, Apollo bei den Griechen genannt. Er nimmt dem,
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| was aus der Erde in der Seele der Pythia aufsteigt, seine luziferischahrimanische
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| Wirkung. Und weil in den Dämpfen das Opfer des
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| Apollon aufsteigt, so sind sie nicht mehr verwirrend, sondern weise
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| ordnend Denken, Fühlen und Wollen für die Griechen. So sehen wir,
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| wie in der Apollon-Idee der Griechen das lebt, daß in Denken, Fühlen
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| und Wollen der Menschen eingezogen ist der Gott, den wir später den
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| Christus nennen, der Gott, der damals sich geopfert hat, indem er in
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| die Seele des späteren nathanischen Jesusknaben eingezogen ist und
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| Harmonie ausgegossen hat in das, worauf der Einfluß von Luzifer und
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| Ahriman - in Denken, Fühlen und Wollen - in der Menschenseele
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| verwirrend wirken mußte.|148|194ff}}
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| {{GZ|Im Westen vom Parnaß öffnete sich
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| ein Erdschlund; die Griechen errichteten einen Tempel darüber.
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| Warum? Vorher kamen aus dem Erdschlund Dämpfe herauf, die
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| sich tatsächlich, wenn die Luftströmungen richtig waren, wie
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| Schlangengewinde, wie ein Drache um das Gebirge herumwanden.
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| Und Apollo stellten sich die Griechen vor, wie er seine Pfeile abschießt
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| gegen den Drachen, der als heftige Dämpfe heraufsteigt
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| aus dem Erdenschlunde. Da tritt uns Sankt Georg, seine Pfeile
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| gegen den Drachen sendend, im griechischen Apollo entgegen, in
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| irdischer Abschattung. Und als er ihn überwunden hatte, den Drachen
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| Python, da wird ein Tempel errichtet, und statt des Python
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| sehen wir, wie die Dämpfe in die Seele der Pythia gehen und wie
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| sich die Griechen vorstellen, daß jetzt in diesen wilden Drachendämpfen
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| Apollo drinnen lebt, der ihnen weissagt durch die Orakel
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| aus dem Mund der Pythia. Und die Griechen, dieses selbstbewußte
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| Volk, steigen hin durch die Stufen, auf denen sie seelisch sich vorbereitet
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| haben, und nehmen das entgegen, was Apollo zu sagen hat
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| durch die Pythia, die von den Drachendämpfen durchsetzt wird.
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| Das heißt, Apollo lebt im Drachenblut und durchtränkt die Menschen
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| mit Weisheit, die sie sich holen am Kastalischen Quell. Und
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| ein Versammlungsort für die heiligsten Spiele und Feste wird der Ort.
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| Und warum vermag Apollo das? Was ist Apollo? Er verrichtet
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| das, was er also aus dem Drachenblute als Weisheit aufsteigen läßt,
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| nur vom Frühling bis zum Herbst. Gegen den Herbst zu wandert
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| er nach seiner uralten Heimat, nach dem Norden, nach dem
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| hyperboräischen Lande. Feste werden gefeiert wie Abschiedsfeste,
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| weil Apollo dahinzieht. Im Frühling wird er wieder empfangen,
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| wenn er vom Norden her kommt. Tiefe Weisheit waltet in diesem
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| Nach-Norden-Gehen des Apollo. Die Sonne, die physische, zieht
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| nach Süden; im Geistigen ist es immer entgegengesetzt. Angedeutet
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| wird darin, daß Apollo mit der Sonne zu tun hat. Apollo ist das
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| engelartige Wesen, von dem wir gesprochen haben: eine Abschattung, eine Projektion in das Griechengemüt hinein des engelartigen
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| Wesens, das in Wirklichkeit gewirkt hat am Ende der atlantischen
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| Zeit, das durchseelt war von dem Christus. Die Projektion, die Abschattung
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| des von dem Christus durchseelten Engels in das Griechengemüt
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| hinein ist Apollo, der durch den Mund der Pythia Weisheit
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| zu den Griechen spricht. Und was ist alles in dieser Apolloweisheit
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| für die Griechen enthalten gewesen! Gewissermaßen alles,
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| was in den wichtigsten Angelegenheiten sie bestimmt hat, diese
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| oder jene Maßregel zu ergreifen. Immer wieder und wieder ging
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| man in schwierigen Angelegenheiten des Lebens, seelisch gut vorbereitet,
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| zu Apollo und ließ sich weissagen durch den Mund der
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| Pythia, die von den Dämpfen angeregt war, in denen Apollo lebte.
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| Und Asklepios, der Heiler, ist der Sohn des Apollo für die Griechen.
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| Der Heilgott ist Apollo: «Heiler». Die Abschwächung jenes Engels,
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| in dem der Christus einstmals war, ist auf Erden ein Heiler oder für
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| die Erde ein Heiler. Denn Apollo war niemals eine physisch verkörperte
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| Gestalt, sondern wirkte durch die Erdenelemente.|149|57f}}
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| == Literatur ==
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| * [[Wikipedia:Karl Kerényi|Karl Kerényi]]: ''Die Mythologie der Griechen - Band 1: Die Götter- und Menschheitsgeschichten''. dtv, München 1998. ISBN 3-423-30030-2
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
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| {{GA}}
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| == Einzelnachweise ==
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| <references />
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| {{Navigationsleiste Die zwölf olympischen Götter}}
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| [[Kategorie:Griechische Gottheit]] [[Kategorie:Römische Gottheit]] [[Kategorie:Olympische Götter|202]]
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| [[Kategorie:Sonnengottheit]]
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