Apollon

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Apollon

Apollon (griech. Ἀπόλλων; lat. Apollo; dt. Apoll) war einer der zwölf Olympischen Götter der griechischen und römischen Mythologie. Er galt als Gott des Lichts, der moralischen Reinheit und der Weissagung, sowie als Schirmherr der Künste und vieler Orakelstätten. Insbesondere das Orakel von Delphi, die bedeutenste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht. Als Phoibos (griech. Φοῖβος; lat. Phoebus „der Leuchtende“) wurde er dem Sonnengott Helios gleichgesetzt, seine Zwillingsschwester Artemis hingegen der Mondgöttin Semele oder auch der ägyptischen Isis. Die Herkunft seines Namens ist ungewiss. Die Pythagoräer und Platoniker, die Apollon besonders verehrten, deuteten seinen Namen als A-pollon (der „Nicht-Viele“ bzw. sinngemäß „der Eine“, von ἀ- a- „nicht“ und πολλόν pollón „viel, sehr“) und wiesen damit auf das Höchste, das Absolute hin. Dies soll auch Gegenstand der ungeschriebenen Lehre Platons gewesen sein.

Mythos

Nach der griechischen Mythologie zeugte Zeus mit seiner Geliebten Leto, der Tochter der Titanen Koios und Phoibe[1], Apollon und dessen Zwillingschwester Artemis. Hera, die eifersüchtige Gattin des Zeus, wollte die Geburt der beiden Kinder verhindern, da ihr die Erdenmutter Gaia prophezeit hatte, dass sie größer und mächtiger sein würden als ihre eigenen Kinder. So entsandte sie den schlangenartigen Drachen Drachen Python[2], der Leto verschlingen sollte, was aber von Zeus verhindert wurde. Daraufhin nahm Hera Gaia den Eid ab, dass sie der schwangeren Leto keinen Platz auf Erden zu Geburt ihrer Kinder gewähren würde. Doch dann ließ Poseidon die schwimmende Insel Delos aus dem Meer aufsteigen und Leto wurde auf Zeus Befehl von Hermes dorthin gebracht. Hera setzte nun ihre Tochter Eileithyia, die Göttin der Geburt, so unter Druck, dass sie Leto nicht beizustehen wagte. Die anderen Götter standen aber auf Letos Seite und kauften dem Himmel (Uranos) den Mond ab und übergaben ihn Hephaistos, damit er daraus das schönste Halsband schmiede. Mit diesem bestachen sie Eileithyia und Leto konnte endlich ihre Zwillinge entbinden. Unter einer Palme gebar sie zuerst Artemis und dann mit deren Hilfe Apollon. Währenddessen lärmten rings um sie die Kureten mit ihren Waffen, so dass Hera Letos Schreie während der Wehen nicht hören konnte.[3]

Einzelnachweise

  1. Hesiod, Theogonie 404–406
  2. Hyginus, Fabulae 53 und 140
  3. Homerischer Hymnos auf Apollon 14–119; Kallimachos, Hymnos auf Delos 36–274