Sozialdemokratische Partei Österreichs und Metis (Mythologie): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Sozialdemokratische Partei Österreichs''' ('''SPÖ''') ist eine der ältesten bestehenden Parteien [[Österreich]]s und eine der beiden traditionellen Großparteien des Landes. Gegründet 1889 in [[Hainfeld (Niederösterreich)|Hainfeld]], Niederösterreich, als '''Sozialdemokratische Arbeiterpartei''' (SDAP), hieß sie 1918 bis 1934 '''Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs''' (SDAPDÖ). Während des [[Austrofaschismus]] und der [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus|NS-Diktatur]] war sie verboten. Von 1945 bis 1991 lautete der Parteiname '''Sozialistische Partei Österreichs.''' Seit Juni 1945 hat die SPÖ ihre Parteizentrale in der Löwelstraße 18 im ersten Bezirk in Wien, weshalb die ''Löwelstraße'' in Bezug auf die SPÖ meist [[Metonymie|metonymisch]] für die Bundespartei steht.
'''Metis''' ({{grcS|Μῆτις|Mḗtis|de=kluger Rat}}) ist in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] eine [[Okeanide]] und die erste Geliebte des [[Zeus]]. Philosophisch steht Metis für den Scharfsinn, der als „praktisches, komplexes, implizites Wissen“ von den drei anderen Wissensformen ''[[episteme]]'', ''[[techne]]'' und ''[[phronesis]]'' unterschieden wird.<ref>Birgit Renzl: ''Zentrale Aspekte des Wissensbegriffs – Kernelemente der Organisation von Wissen'', in: Boris Wyssusek (Hg.): ''Wissensmanagement komplex: Perspektiven und soziale Praxis'', Berlin 2003, S. 27–42, hier S. 32.</ref>


Die von der SPÖ vertretenen Positionen sind im aktuellen [[Parteiprogramm]] von 1998 („Das Grundsatzprogramm“) niedergeschrieben.  
== Mythos ==
Wie die Göttin [[Nemesis (Mythologie)|Nemesis]] verstand es auch Metis, sich in vielerlei Gestalten zu verwandeln und so [[Zeus]] lange Zeit zu widerstehen, als dieser sie zur Geliebten wollte. Zeus zeugte mit ihr schließlich die [[Athene]], fraß die schwangere Metis aber auf: Ein Orakel hatte ihm geweissagt, eine Tochter der Metis wäre ihm gleichrangig, ein Sohn würde ihn stürzen. Nach mehreren Erzählungen gebar Zeus die Tochter, indem ihm [[Hephaistos]] mit einem Hammer oder Doppelbeil auf den Kopf schlug. Aus dem gespaltenen Kopf sprang Athene mit weit hallendem Schlachtruf, in voller Rüstung und mit ihrem spitzen Wurfspeer bewaffnet hervor.
Ein zweites Kind – ein Sohn, mit dem Metis gleichzeitig schwanger war – wurde nicht befreit, blieb ungeboren und unbenannt.
Dass Zeus Metis verschlungen hat, macht ihn somit selbst zum „Gott des klugen Rates“.


Die SPÖ stellte ab 1945 in 16 von 29 Bundesregierungen den [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] und sechs von neun [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsidenten]] der Zweiten Republik waren SPÖ-Mitglieder oder wurden beim Erstantritt von der Partei unterstützt (zuletzt [[Heinz Fischer]] 2004–2016). Weiters stellt sie drei der insgesamt neun Landeshauptleute ([[Wien]], [[Burgenland]] und [[Kärnten]]).
Bei [[w:Michael Köhlmeier|Michael Köhlmeier]] ist eine Variante nachzulesen, in der Metis sich in alle möglichen pflanzlichen und tierischen Formen verwandelte, um dem ihr nachstellenden Zeus zu entkommen. Als sie sich jedoch in eine Fliege verwandelte, fing Zeus sie ein und verschluckte sie. Sie kroch durch seine Adern und wurde erst in ihm befruchtet. Die schwangere Metis kroch in seinen Kopf. Zeus bekam Schmerzen, denn die Leibesfrucht drückte gegen seinen Schädel. Deshalb wurde Hephaistos gerufen.<ref>Michael Köhlmeier: ''Das große Sagenbuch des klassischen Altertums''. Piper Verlag, München. 2002, 5. Aufl. 2004. Seite 85–86 ISBN 3-492-23804-1</ref>


== Zu weiteren Themen siehe auch ==
Es wird gesagt, dass Metis die Meistwissende unter Göttern und Menschen gewesen sei. [[w:Karl Kerényi|Karl Kerényi]] verweist auf Fragmente von [[w:Chrysippos von Soli|Chrysippus Stoicus]], in denen sie sogar als die „Bewirkerin aller gerechten Dinge“ bezeichnet wird.<ref>Karl Kerényi: ''Die Mythologie der Griechen'', Band 1. dtv, München. 1966, 24. Aufl. 2007, S. 96, ISBN 978-3-423-30030-8</ref> Sie ist Tochter des [[Okeanos]] und der [[Tethys (Mythologie)|Tethys]] und damit eine der 3000 [[Okeanide]]n. Nach der ''[[w:Bibliotheke des Apollodor|Bibliotheke des Apollodor]]'' half sie Zeus, seine Geschwister zu befreien, die [[Kronos]] verschlungen hatte, indem sie ihm ein Mittel (Salzwasser oder auch Wasser mit Senfpulver) gab (oder nur den Rat dazu), nach dessen Einnahme Kronos seine verschlungenen Kinder wieder erbrach.
* {{WikipediaDE|Sozialdemokratische Partei Österreichs}}


== Siehe auch ==
Astrologisch wird Metis mit dem Planeten [[Merkur (Planet)|Merkur]]<ref>[http://www.desy.de/gna/interpedia/greek_myth/titanPlanet.html#planets Pantheon (engl.)]</ref> assoziiert.
* {{WikipediaDE|Kategorie:Sozialdemokratische Partei Österreichs}}
* {{WikipediaDE|Sozialdemokratische Partei Österreichs}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Martin van Amerongen: ''Kreisky und seine unbewältigte Gegenwart.'' Styria, Graz u. a. 1977, ISBN 3-222-10995-8.
* Karl Kerényi: ''Die Mythologie der Griechen. Die Götter- und Menschheitsgeschichten''. dtv, ISBN 3-423-30030-2
* Caspar Einem, Wolfgang Neugebauer, Andreas Schwarcz: ''Der Wille zum aufrechten Gang.'' Czernin, Wien 2005, ISBN 3-7076-0196-X.
* Harald Atmanspacher: ''Die Vernunft der Metis: Theorie und Praxis einer integralen Wirklichkeit'', J.B. Metzler Verlag 1993, ISBN 978-3476008848, eBook {{ASIN|B071HKZGMF}}
* Ralf Hoffrogge: ''Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland und Österreich. Von den Anfängen bis 1914.'' 2., erweiterte Auflage Schmetterling, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-89657-691-0.
* Barbara Kaindl-Widhalm: ''Demokraten wider Willen? Autoritäre Tendenzen und Antisemitismus in der 2. Republik.'' (= ''Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik'', Band 40) Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1990, ISBN 3-900351-99-6.
* Helene Maimann (Hrsg.): ''Die ersten 100 Jahre. Österreichische Sozialdemokratie 1888–1988.'' Brandstätter, Wien 1988, ISBN 3-85447-322-2.
* Maria Mesner (Hrsg.): ''Entnazifizierung zwischen politischem Anspruch, Parteienkonkurrenz und Kaltem Krieg. Das Beispiel der SPÖ.'' Verlag Oldenbourg, München 2005 ISBN 3-486-57815-4.
* Wolfgang Neugebauer: ''Widerstand und Opposition.'' In: Emmerich Tálos (Hrsg.): ''NS-Herrschaft in Österreich. Ein Handbuch.'' öbv und hpt, Wien 2000, ISBN 3-209-03179-7, S. 187–212.
* Anton Pelinka: ''Nach der Windstille. Eine politische Autobiografie.'' Lesethek, Wien 2009, ISBN 978-3-9910000-6-8.
* Oliver Rathkolb: ''Die paradoxe Republik. Österreich 1945 bis 2005.'' Zsolnay, Wien 2005, ISBN 3-552-04967-3.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Social Democratic Party of Austria|Sozialdemokratische Partei Österreichs}}
{{Commonscat|Metis (mythology)}}
{{Wikinews|Kategorie:SPÖ|SPÖ}}
* [http://www.theoi.com/Titan/TitanisMetis.html Metis] im Theoi Project (engl.)
* [https://spoe.at/ Website der Sozialdemokratischen Partei Österreichs]
* [http://www.klub.spoe.at Der Sozialdemokratische Parlamentsklub]
* [http://www.rotbewegt.at/ Geschichte der Sozialdemokratie in Österreich]


{{Normdaten|TYP=k|GND=5060450-8|VIAF=124868449}}
== Einzelnachweise ==
<references/>


{{SORTIERUNG:Sozialdemokratische Partei Osterreichs}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=130958131|VIAF=74970848}}
[[Kategorie:Sozialdemokratische Partei]]
 
[[Kategorie:Partei (Österreich)]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie]] [[Kategorie:Okeanide]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 24. März 2019, 10:30 Uhr

Metis (altgriech. Μῆτις Mḗtis, deutsch ‚kluger Rat‘) ist in der griechischen Mythologie eine Okeanide und die erste Geliebte des Zeus. Philosophisch steht Metis für den Scharfsinn, der als „praktisches, komplexes, implizites Wissen“ von den drei anderen Wissensformen episteme, techne und phronesis unterschieden wird.[1]

Mythos

Wie die Göttin Nemesis verstand es auch Metis, sich in vielerlei Gestalten zu verwandeln und so Zeus lange Zeit zu widerstehen, als dieser sie zur Geliebten wollte. Zeus zeugte mit ihr schließlich die Athene, fraß die schwangere Metis aber auf: Ein Orakel hatte ihm geweissagt, eine Tochter der Metis wäre ihm gleichrangig, ein Sohn würde ihn stürzen. Nach mehreren Erzählungen gebar Zeus die Tochter, indem ihm Hephaistos mit einem Hammer oder Doppelbeil auf den Kopf schlug. Aus dem gespaltenen Kopf sprang Athene mit weit hallendem Schlachtruf, in voller Rüstung und mit ihrem spitzen Wurfspeer bewaffnet hervor. Ein zweites Kind – ein Sohn, mit dem Metis gleichzeitig schwanger war – wurde nicht befreit, blieb ungeboren und unbenannt. Dass Zeus Metis verschlungen hat, macht ihn somit selbst zum „Gott des klugen Rates“.

Bei Michael Köhlmeier ist eine Variante nachzulesen, in der Metis sich in alle möglichen pflanzlichen und tierischen Formen verwandelte, um dem ihr nachstellenden Zeus zu entkommen. Als sie sich jedoch in eine Fliege verwandelte, fing Zeus sie ein und verschluckte sie. Sie kroch durch seine Adern und wurde erst in ihm befruchtet. Die schwangere Metis kroch in seinen Kopf. Zeus bekam Schmerzen, denn die Leibesfrucht drückte gegen seinen Schädel. Deshalb wurde Hephaistos gerufen.[2]

Es wird gesagt, dass Metis die Meistwissende unter Göttern und Menschen gewesen sei. Karl Kerényi verweist auf Fragmente von Chrysippus Stoicus, in denen sie sogar als die „Bewirkerin aller gerechten Dinge“ bezeichnet wird.[3] Sie ist Tochter des Okeanos und der Tethys und damit eine der 3000 Okeaniden. Nach der Bibliotheke des Apollodor half sie Zeus, seine Geschwister zu befreien, die Kronos verschlungen hatte, indem sie ihm ein Mittel (Salzwasser oder auch Wasser mit Senfpulver) gab (oder nur den Rat dazu), nach dessen Einnahme Kronos seine verschlungenen Kinder wieder erbrach.

Astrologisch wird Metis mit dem Planeten Merkur[4] assoziiert.

Literatur

  • Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, ISBN 3-423-30030-2
  • Harald Atmanspacher: Die Vernunft der Metis: Theorie und Praxis einer integralen Wirklichkeit, J.B. Metzler Verlag 1993, ISBN 978-3476008848, eBook ASIN B071HKZGMF

Weblinks

Commons: Metis (mythology) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
  • Metis im Theoi Project (engl.)

Einzelnachweise

  1. Birgit Renzl: Zentrale Aspekte des Wissensbegriffs – Kernelemente der Organisation von Wissen, in: Boris Wyssusek (Hg.): Wissensmanagement komplex: Perspektiven und soziale Praxis, Berlin 2003, S. 27–42, hier S. 32.
  2. Michael Köhlmeier: Das große Sagenbuch des klassischen Altertums. Piper Verlag, München. 2002, 5. Aufl. 2004. Seite 85–86 ISBN 3-492-23804-1
  3. Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen, Band 1. dtv, München. 1966, 24. Aufl. 2007, S. 96, ISBN 978-3-423-30030-8
  4. Pantheon (engl.)


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Metis (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.