Edward Bulwer-Lytton und Trieb: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Bild 229xyz.jpg|mini|hochkant|[[Frits H. Julius]]: ''Die zwölf Triebe in Tier und Mensch'']]


'''Edward George Bulwer-Lytton, 1st Baron Lytton of Knebworth''' (* [[25. Mai]] [[1803]] in London; † [[18. Januar]] [[1873]] in Torquay) war einer der erfolgreichsten englischen Romanautoren des 19. Jahrhunderts. [[Rudolf Steiner]] hat gelegentlich auf die Romane Bulwer-Lyttons Bezug genommen.
Der '''Trieb''' entspringt aus den inneren vitalen Lebensbedürfnissen eines [[Lebewesen]]s, die nach Erfüllung streben. Er ist eine Äußerung des [[Wille]]ns im [[Ätherleib]]. Am deutlichsten zeigt sich dieses vitale, rein ätherische Wesen des Triebs in dem [[Spross]] einer sich entwickelnden [[Pflanze]].  


== Instinkt, Trieb und Begierde ==


== Leben ==
Der Trieb, der seinen Ursprung im Ätherleib hat, unterscheidet sich dadurch sowohl vom [[Instinkt|instinktgeleiteten Verhalten]], das unmittelbar im [[Physischer Leib|physischen Leib]] verwurzelt ist, als auch von der [[Begierde]], die von den Bedürfnissen des [[Astralleib]]s ausgeht. Beim [[Mensch]]en wird das [[bewusst]]e [[Handeln]] durch [[Motiv]]e geleitet, die seinem [[Ich]] entspringen.
[[Bild:Edward bulwer-lytton.jpg|thumb|Edward Bulwer-Lytton]]


Bekannt ist Bulwer-Lytton hauptsächlich für seinen Roman ''Die letzten Tage von Pompeji''. Darüber hinaus kennt man auch sein Spätwerk ''The Coming Race''. In diesem beschreibt er eine unterirdisch lebende Gesellschaft, die eine geheime Kraft, [[Vril]] (abgeleitet vermutlich von [[lat.]] ''virilis'' „männlich“, „kraftvoll“) genannt, beherrscht. Dieser Mythos lebte später in der (fiktiven) [[Wikipedia:Vril-Gesellschaft|Vril-Gesellschaft]] fort und wurde nationalistisch bis rassistisch entfremdet.
In der [[Pflanzenwelt]] äußert sich der Trieb in seiner reinsten Form nur als [[Bewusstsein|bewusstloser]] (→ [[Schlafbewusstsein]]) keuscher '''Wachstumstrieb'''. Bei [[Tier]] und [[Mensch]] spiegelt er sich in Form von [[Lust]] oder [[Unlust]] im [[Astralleib]] wider, in dem dadurch sehr leicht [[Begierden]] erregt werden, die fast untrennbar mit dem Trieb verbunden sind. Beispiele hierfür sind etwa der '''Nahrungstrieb''', der der Erhaltung des individuellen Lebewesens dient, oder der '''Fortpflanzungstrieb''', der auf die Arterhaltung ausgerichtet ist. Es ist eine hohe geistige Entwicklungsaufgabe, die Triebe wieder keusch zu machen, d.h. von den Begierden, die dem ungeläuterten [[Astralleib]] entspringen, zu reinigen ([[Katharsis]]).


Bulwer-Lytton hatte auch eine beachtliche politische Karriere vorzuweisen. Er war lange Jahre Mitglied des britischen [[Wikipedia:Unterhaus|Unterhauses]] (zunächst für die [[Wikipedia:Liberal Party|Liberalen]] (1831–41) und später für die [[Wikipedia:Conservative Party|Konservativen]] (1852–66)); außerdem war er 1858 unter Derby - wenngleich nur recht kurz - Kolonialminister, 1866 als Baron Lytton of Knebworth zum Peer ernannt.
{{GZ|Nun lebt in unserem physischen Leibe, diesen ganz durchgestaltend, durchdringend, der Ätherleib. Er ist für die äußeren Sinne übersinnlich, unsichtbar. Aber wenn wir auf die Willensnatur schauen, dann ist es so, daß ebenso, wie der Ätherleib den physischen Leib durchdringt, so ergreift er auch das, was sich im physischen Leibe als Instinkt äußert. Dann wird der Instinkt zum Trieb. Im physischen Leib ist der Wille Instinkt; sobald der Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt, wird der Wille Trieb. Es ist dann sehr interessant, zu verfolgen, wie in der Beobachtung der Instinkt, den man in der äußeren Form mehr konkret erfassen kann, sich verinnerlicht und sich auch mehr vereinheitlicht, indem man ihn als Trieb betrachtet. Von Instinkt wird man immer so sprechen, daß er, wenn er sich im Tiere oder in seiner Abschwächung im Menschen vorfindet, dem Wesen von außen aufgedrängt ist; beim Trieb ist schon daran zu denken, daß das, was sich in einer mehr verinnerlichten Form äußert, auch mehr von innen kommt, weil der übersinnliche Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt und dadurch der Instinkt zum Trieb wird.


Im 20. Jahrhundert gelangte Bulwer-Lytton zu ganz neuer und unerwarteter Popularität durch den nach ihn benannten "Bulwer-Lytton fiction contest". In diesem Wettbewerb geht es in verschiedensten Kategorien darum, den schlechtesten möglichen Anfangssatz eines (fiktiven) Romans zu schreiben. Grund dafür, dass ausgerechnet Bulwer Lytton als Namenspatron für diesen wenig ehrenhaften Wettbewerb herhalten musste, ist sein berühmt gewordener Anfangssatz zu seinem Roman ''Paul Clifford'': "It was a dark and stormy night...". Dieser Satz inspirierte selbst ''[[Wikipedia:Peanuts|Peanuts]]''-Hund Snoopy zu schriftstellerischen Meisterleistungen.
Nun hat der Mensch auch noch den Empfindungsleib. Der ist noch innerlicher. Er ergreift nun wieder den Trieb, und dann wird nicht nur eine Verinnerlichung erzeugt, sondern es wird Instinkt und Trieb auch schon ins Bewußtsein heraufgehoben, und so wird daraus dann die Begierde. Die Begierde finden Sie auch noch beim Tiere, wie Sie den Trieb bei ihm finden, weil das Tier ja alle diese drei Glieder, physischen Leib, Ätherleib, Empfindungsleib, auch hat. Aber wenn Sie von der Begierde sprechen, so werden Sie schon, ganz instinktiv, sich herbeilassen müssen, die Begierde als etwas sehr Innerliches anzusehen. Beim Trieb sprechen Sie so, daß er doch, ich möchte sagen von der Geburt bis zum späten Alter sich einheitlich äußert; bei der Begierde sprechen Sie von etwas, was erkraftet wird von dem Seelischen, was mehr einmalig erkraftet wird. Eine Begierde braucht nicht charakterologisch zu sein, sie braucht nicht dem Seelischen anzuhaften, sondern sie entsteht und vergeht. Dadurch zeigt sich die Begierde als mehr dem Seelischen eigentümlich als der bloße Trieb.|293|66f|64}}


In Radioessays, mit der Übersetzung zweier Werke ins Deutsche und durch die aufnehmende Verarbeitung in eigenen Prosawerken unterstrich [[Wikipedia:Arno Schmidt|Arno Schmidt]] in den letzten Jahren seines Schaffens die Bedeutung von Bulwer-Lytton.
== Die zwölf Triebe in Tier und Mensch ==


Seine Frau [[Wikipedia:Rosina Bulwer-Lytton|Rosina Bulwer-Lytton]] war ebenfalls Romanschriftstellerin, sein Sohn [[Wikipedia:Robert Bulwer-Lytton, 1. Earl of Lytton|Robert Bulwer-Lytton]] war [[Wikipedia:Vizekönig von Indien|Vizekönig von Indien]].
[[Frits Julius]] hat [[Phänomenologie|phänomenologisch]] zwölf grundlegende Triebe in [[Tier]] und [[Mensch]] unterschieden, die er paarweise gegenüberliegenden [[Tierkreiszeichen]] zuordnet, um ihre einander ergänzende Gegensätzlichkeit deutlich zu machen.


== Rudolf Steiner über Bulwer-Lytton ==
{|class="wikitable" width="100%" align="center"
|-  
|'''Zeichen'''
|width="100px" |'''Name'''
|width="250px" |'''Trieb'''
|'''Beschreibung'''<ref>vgl. Julius, S. 53ff.</ref>
|-
|[[Bild:Aries.svg|20px|Widder]]
|[[Widder (Tierkreiszeichen)|Widder]]
|[[Wachtrieb]]
|„Beim Erwachen gibt sich das Tier sofort seinen Sinneswahrnehmungen hin, stellt sich zugleich aber auch seiner Umwelt entgegen und sucht ihr gegenüber einen Zustand der Spannung aufzubauen. Es erhebt sich, verläßt sein Versteck, setzt sich in Bewegung usw. Dahinter steckt wiederum ein scharf umgrenzter Trieb, der Drang zum Wachen, zum Erwachen.“
|-
|[[Bild:Taurus.svg|20px|Stier]]
|[[Stier (Tierkreiszeichen)|Stier]]
|[[Nahrungstrieb]]
|„Durch seinen Körperumfang, seine Nahrung sowie durch seine gesamte Konstitution ist es dazu bestimmt, einen großen Teil seines Lebens der Aufnahme und Verarbeitung von Nahrung zu widmen. Das Rind ist überwiegend vom Nahrungstrieb oder Freßtrieb beherrscht.“
|-
|[[Bild:Gemini.svg|20px|Zwillinge]]
|[[Zwillinge (Tierkreiszeichen)|Zwillinge]]
|[[Spieltrieb]]
|„Betrachtet man aber, wie das Spielen das Tier ganz und gar gefangennimmt, und berücksichtigt man, daß dabei ein ganz charakteristisches und sonst nirgends zu beobachtendes Verhältnis zur Umwelt zustande kommt, so liegt der Schluß nahe, daß man hier von einem Trieb sprechen muß.“
|-
|[[Bild:Cancer.svg|20px|Krebs]]
|[[Krebs (Tierkreiszeichen)|Krebs]]
|[[Selbsterhaltungstrieb]]
|„Eine Maus wird ähnlich wie der Krebs größtenteils vom Drang zur Vorsicht beherrscht und neigt dazu, sich versteckt zu halten.“
|-
|[[Bild:Leo.svg|20px|Löwe]]
|[[Löwe (Tierkreiszeichen)|Löwe]]
|[[Kampftrieb]]
|„Als besonders charakteristisch für den Löwen erscheint seine Neigung, große Tiere anzufallen und zu vernichten. Etwas von dieser Neigung finden wir bei den unterschiedlichsten Tieren in Form des Kampftriebes.“
|-
|[[Bild:Virgo.svg|20px|Jungfrau]]
|[[Jungfrau (Tierkreiszeichen)|Jungfrau]]
|[[Brutpflegetrieb]]
|„Beim entgegengesetzten Zeichen der Jungfrau wird der Umhüllung, auch der des Kindes, allergrößte Sorge entgegengebracht. Hier wird auf etwas hingedeutet, was bei jeder Brutpflege stattfindet: das Zurückhalten der Fortpflanzungsprodukte, ihre Umhüllung und ihr Schutz.“
|-
|[[Bild:Libra.svg|20px|Waage]]
|[[Waage (Tierkreiszeichen)|Waage]]
|[[Schlaftrieb]]
|„Daß es einen Drang zum Schlafen gibt, der uns vollständig beherrschen kann, wissen wir aus eigener Erfahrung nur allzugut, und wir können seine Symptome auch bei den Tieren wiederfinden. Er zeigt deutlich alle Eigenschaften, die ihn als Trieb charakterisieren und äußert sich unter anderem dadurch, daß die Tätigkeit der Sinnesorgane ausgeschaltet wird.“
|-
|[[Bild:Scorpio.svg|20px|Skorpion]]
|[[Skorpion (Tierkreiszeichen)|Skorpion]]
|[[Lauertrieb]], Beschleichen der Beute
|„Bei einem Skorpion spielt die Aufnahme und Verarbeitung seiner Nahrung eine viel geringere Rolle, was sich auch deutlich an seiner Taille ablesen läßt. Um so mehr Mühe muß er sich mit dem Belauern und Beschleichen seiner Beute geben. Für ihn ist der Lauertrieb von größter Bedeutung.“
|-
|[[Bild:Sagittarius.svg|20px|Schütze]]
|[[Schütze (Tierkreiszeichen)|Schütze]]
|[[Jagdtrieb]]
|„Der Schütze ist ein Wesen mit einem ungewöhnlich stark entwickelten Fortbewegungsapparat und einer Schußwaffe. Er lebt sich also in der schnellen Bewegung aus, die auf ein fliehendes Ziel und seine Tötung ausgerichtet ist. Deutlich ist zu erkennen, daß es sich hier um den Jagdtrieb handelt.“
|-
|[[Bild:Capricorn.svg|20px|Steinbock]]
|[[Steinbock (Tierkreiszeichen)|Steinbock]]
|[[Selbstdarstellungstrieb]]
|„Wie ganz anders lebt dagegen ein Mauersegler! Andauernd fliegt er in pfeilschneller Bewegung umher. Selten berührt er die Erde oder ihre Erhebungen, außer in der Zeit des Nestbaus. Nie sucht er irgendwo Schutz. Gefahren entgeht er durch seine alles übertreffende Schnelligkeit und Unermüdlichkeit. Seine Lebensweise macht ihn zu einem der auffallendsten Tiere.“
|-
|[[Bild:Aquarius.svg|20px|Wassermann]]
|[[Wassermann (Tierkreiszeichen)|Wassermann]]
|[[Nährtrieb]], Säugen der Jungen
|„Kann sich ein Löwe auch anders verhalten, kann er sich zurückhalten, einem anderen Wesen helfen und es unterstützen,so wie es dem Menschen angemessen ist? Tatsächlich finden wir ein solches Verhalten bei der Löwin, die ihre Jungen säugt und füttert. Den Nährtrieb dürfen wir also dem gegenüberliegenden Zeichen des Wassermanns zuordnen.“
|-
|[[Bild:Pisces.svg|20px|Fische]]
|[[Fische (Tierkreiszeichen)|Fische]]
|[[Fortpflanzungstrieb]]
|„Unter all den Tierkreiszeichen zeigen die Fische bei der Fortpflanzung die größte Sorglosigkeit. Der Fischlaich wird in großen Mengen rückhaltlos in die Umgebung geschleudert.“
|}


<div style="margin-left:20px">
== Niedere Triebe und der problematische Verkehr mit den Toten ==
"Nur Ahnungen haben einzelne Menschen gehabt. Durch
[[Datei:GA_101_223.gif|right|400px|Kamaloka]]
Ahnungen allerdings sind dann manche Menschen in jene Regionen des
Erlebens eingedrungen, um die es sich da handelt. Und solche Menschen haben manchmal sonderbare äußere Lebensformen angenommen,
wie zum Beispiel Lord Bulwer, der den «Zanoni» geschrieben hat. So
wie er in seinen späteren Lebensjahren geworden ist, das ist ja nur zu
begreifen, wenn man weiß, wie er zunächst die Tradition der menschlichen Selbsterkenntnis aufgenommen hat, wie er aber durchaus durch
seine besondere individuelle Konstitution fähig war, schon in gewisse
Mysterien einzudringen. Dadurch aber entfernte er sich von der Naturgemäßheit des Lebens. Gerade an ihm kann man sehen, wie der
Mensch dem Leben gegenüber sich dann verhält, wenn er im Inneren
eben diese andersgeartete geistige Welt nicht bloß in Begriffen aufnimmt, sondern in die ganze Seelenverfassung, eben in das innere Erleben. Man muß dann manches anders beurteilen, als es nach dem Maßstabe der gewöhnlichen Philisterei geschehen kann. Es ist ja natürlich
etwas Ungeheuerliches, wenn Bulwer herumgezogen ist so, daß er mit
einer gewissen Emphase seine inneren Erlebnisse ausgesprochen hat,
dann aber bei sich hatte eine jüngere weibliche Gestalt, die ein harfenartiges Instrument spielte, und immer dieses Spiel des harfenartigen
Instrumentes zwischen den einzelnen Passagen seiner Rede brauchte.


Er erschien da oder dort in den Gesellschaften, in denen es ja sonst formell ganz philisterhaft herging; er erschien aber niemals allein. Da erschien er in seiner etwas absonderlichen Tracht, setzte sich, und vor
Während das allgemeine Sich-Bekanntmachen mit der geistigen Welt relativ unproblematisch ist, kann der Verkehr mit konkreten [[Tote]]n, die sich im [[Kamaloka]] befinden, ohne entsprechende [[Läuterung]] größere Schwierigkeiten bereiten, da dadurch sehr leicht die niederen Triebe angeheizt werden können. Was für den Toten höheres Leben ist, hängt für den auf Erden verkörperten Menschen mit den niederen Trieben und Begierden zusammen. Das Kamaloka ist nämlich der „Ort“, wo sich die drei obersten Bereiche der [[physisch-ätherische Welt|physisch-ätherischen Welt]] ([[Lichtäther]], [[Klangäther]] und [[Lebensäther]]) mit den drei untersten Regionen der [[Astralwelt]] ([[Begierdenglut]], [[fließende Reizbarkeit]] und [[Region der Wünsche]]) überschneiden; das ist zugleich die [[sublunare Sphäre]]:
seinen Knien saß dann gewissermaßen sein Harfenmädchen, und wenn
er sprach, dann sprach er einige Sätze, dann wiederum spielte das Mädchen, dann setzte er fort, dann spielte das Mädchen wieder. So stellte
er etwas in einem höheren Sinne Kokettes - so muß man es zunächst
aussprechen - in die gewöhnliche Welt des menschlichen Philisteriums
hinein, jenes Philisteriums, in das die Menschheit ja immer mehr hineinwuchs, besonders seit der Mitte des 15. Jahrhunderts.


Es weiß die Menschheit von dem Grade der Philistrosität, in den
{{GZ|Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen
sie hineingewachsen ist, nicht viel, und immer weniger weiß sie davon,
des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen
weil diese ein Naturgemäßes wird. Man sieht nur das als vernünftig
des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den
an, wie man sich nun eben jetzt «benimmt». Aber die Dinge im Leben
drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den
hängen zusammen, und die moderne Trockenheit und Schläfrigkeit,
Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten,
die moderne Art, von Mensch zu Mensch sich zu verhalten, gehört als
daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich
Folge zu der intellektualistischen Entwickelung der letzten Jahrhunderte. Beide Dinge gehören zusammen. Solch ein Mensch wie Bulwer
die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können
paßt da natürlich an sich nicht hinein. Man kann es sich ja durchaus
von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach
als ein Mögliches vorstellen, daß die älteren Menschen in der Welt
dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch
herumgehen und von den jüngeren mit einer angenehmen Musik begleitet werden. Man muß nur den Abstand der einen Seelenverfassung
an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka.|101|223}}
von der anderen im richtigen Lichte sehen, dann wird einem so etwas
doch auch im richtigen Lichte erscheinen können. Aber es war bei
Bulwer so, weil in ihm etwas aufleuchtete, was so unmittelbar nicht da
sein konnte in der modernen intellektualistischen Zeit, sondern nur als
Tradition." {{Lit|{{G|207|17f}}}}
</div>


== Werke ==
{{GZ|Das andere ist das, was man nennen kann unmittelbarer Verkehr
* ''Ismael''. – London : Hatchard, 1820
mit den Wesen der geistigen Welt, konkreter unmittelbarer Verkehr,
* ''O'Neill, or, The rebel''. – London : Colburn, 1827
aus dem wir heute herausgreifen wollen den Verkehr, den
* ''Falkland''. – London : Colburn, 1827
man haben kann von hier aus zu den sogenannten Toten hinüber.
* ''Pelham, or, The adventures of a gentleman''. – London : Colburn, 1828
Das ist etwas, was durchaus möglich ist, was aber eben größere
* ''Devereux''. – London : Colburn, 1829
Schwierigkeiten bietet als das zuerst Charakterisierte. Das Erstcharakterisierte
* ''The Disowned''. – London : Colburn, 1829
ist etwas, was leicht zu erringen ist; das andere, wirklich
* ''Paul Clifford''. – London : Colburn, 1830
mit einzelnen Toten zu verkehren, das ist zwar durchaus möglich,
* ''Eugene Aram''. – London : Colburn, 1832
es ist aber schwierig zu erringen, weil es Achtsamkeit erfordert von
* ''Godolphin''. – London : Bentley, 1833
dem, der diesen Verkehr sucht. Es ist notwendig zu diesem besonderen
* ''England and the English'' 1833
Verkehr, daß der Mensch sich wirklich in eine gewisse Zucht
* ''The Pilgrims of the Rhine''. – London : Saunders, 1834
nehmen kann. Denn es gibt ein sehr bedeutsames Gesetz für den
* ''The last days of Pompeii''. – London : Richard Bentley, 1834 (an den archäologischen Ausgrabungen orientierte Schilderung des Untergangs von [[Wikipedia:Pompeji|Pompeji]])
Verkehr mit der geistigen Welt. Das kann man so aussprechen, daß
* ''Zanoni'', 1842; deutsch von einem nicht genannten Übersetzer
man sagt: Dasjenige, was gerade für den Menschen hier mehr niedrige
* ''My Novel'', 1853; deutsch von [[Wikipedia:Arno Schmidt|Arno Schmidt]] unter dem Titel ''Dein Roman'' (1973).
Triebe sind, das ist von der anderen Seite, von der geistigen Seite
* ''What will he do with it?''; deutsch von Arno Schmidt unter dem Titel ''Was wird er damit machen?'' (1971).
angesehen, höheres Leben, und es kann daher sehr leicht sein, wenn
* ''A Strange Story'', 1862
der Mensch sich nicht ordentlich in der Zucht hat, daß er durch den
* ''The Coming Race'', 1871; deutsch u.a. von [[Guenther Wachsmuth]] unter dem Titel ''Vril oder eine Menschheit der Zukunft''
unmittelbaren Verkehr mit den sogenannten Toten niedere Triebe
erregt fühlt. Wenn wir nur mit der geistigen Welt im allgemeinen
zusammenkommen, wenn wir uns Erkenntnisse verschaffen über
unsere eigene Unsterblichkeit und es da zu tun haben mit dem
Seelisch-Geistigen, da kann nicht die Rede davon sein, daß da irgendwie
etwas Unlauteres hineinkommen kann. Wenn wir es aber
zu tun haben mit einzelnen konkreten Toten, dann ist immer eine
Beziehung des einzelnen Toten - so sonderbar es klingt - zu unserem
Blut- und Nervensystem. In die Triebe, die im Blut- und Nervensystem
sich ausleben, lebt sich der Tote hinein; das kann niedere
Triebe anregen. Gefahrvoll kann es natürlich nur für den sein, der
nicht seine Natur durch Zucht geläutert hat. Das muß einmal betont
werden, denn das ist der Grund, warum das Alte Testament geradezu
den Menschen verbietet, mit den Toten zu verkehren; nicht
weil es sündhaft wäre, wenn es in der richtigen Weise geschieht.
Man muß von den Methoden des modernen Spiritismus natürlich
absehen. Wenn es geistig geschieht, ist es nicht sündhaft, aber wenn
der Mensch nicht diesen Verkehr mit reinen, durchseelten Gedanken
pflegt, führt es sehr leicht dazu, daß der Mensch, wie gesagt, niedere
Leidenschaften aufstacheln kann. Nicht die Toten stacheln sie
auf, aber das Element, in dem die Toten leben. Bedenken Sie:
Was wir hier als tierisch empfinden, ist das Grundelement, in dem
die Toten leben. Das Reich, in dem die Toten leben, das kann
sehr leicht, indem es in uns hereinschlägt, umschlagen; es kann in
uns niedrig werden, was dort eigentlich ein Höheres ist. Das ist
sehr wichtig, daß wir das ins Auge fassen. Das kann man durchaus
sagen, wenn über den Verkehr der sogenannten Lebenden mit
den sogenannten Toten gesprochen wird, weil es eine okkulte
Tatsache ist.|182|42f}}


Die meisten Texte sind beim [[Wikipedia:Project Gutenberg|Project Gutenberg]] auf englisch verfügbar; vgl. die Autorenliste zum Buchstaben "B": http://www.gutenberg.net/browse/IA_B (ca. 120 KB [Stand [[2004]]]).
{{GZ|Es war wirklich schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine große
Frage unter den Okkultisten, ob sie von ihrer Seite aus dieser ganzen
spiritistischen Bewegung etwas entgegenhalten sollten. Man hat
sich damals entschlossen, zunächst nichts entgegenzuhalten, weil
man erwartet hat - was aber eine Kurzsichtigkeit war -, daß, wenn
die Menschen sehen, wie durch das Medium aus der geistigen Welt
heraus allerlei zum Vorschein kommt, sie dann vor allen Dingen
darauf verfallen werden, daß es eben Dinge und Kräfte gibt in der
Welt, die auf geistige Art von einem zum andern wirken. Statt dessen
tauchte der ganze [[Spiritismus]] in ein sehr egoistisches, materialistisches
Fahrwasser unter. Die Medien haben zumeist überall gesagt,
daß sie mit diesem oder jenem Toten in Verbindung ständen. Sie
brachten dadurch allerlei zum Vorschein, indem sie sagten: diese
oder jene Seele, die da oder dort gestorben ist, verkündet durch das
Medium das eine oder das andere. Gewiß, sie brachten manches zum
Vorschein. Aber in den allerallermeisten Fällen war da ein kolossaler
Irrtum zugrunde liegend. Der bestand darinnen, daß wir, wenn
wir uns das Medium als den Menschen I hier (siehe Zeichnung) vorstellen,
wir uns den Experimentator oder Hypnotiseur, also denjenigen,
der alles arrangierte, als den Menschen II vorzustellen haben.
 
[[Datei:GA162 233.gif|center|500px|Zeichnung aus GA 162, S. 233]]
 
Nun ist ja in jedem Menschen, wenn er hier lebt, schon dasjenige
in ihm, was all sein Totes ist. Aber das rumort unten; während des
wachen Tageslebens rumort es unten in den sinnlichen Empfindungen.
Der tote Mensch rumort unten in den sinnlichen Empfindungen.
Jetzt stellen Sie sich vor: das Medium ist da, der Experimentator
ist auch da. Der Experimentator überträgt eigentlich das, was in seinen
sinnlichen Empfindungen und oftmals niederen Trieben pulsiert
- und was dann zum Vorschein kommen wird, wenn er selber
einmal tot sein wird -, auf das Medium oder auf dasjenige, was sich
sonst in den Veranstaltungen manifestiert. Darinnen können Wahrheiten
enthalten sein; aber man muß verstehen, wie der ganze Zusammenhang
dessen ist, was da zum Vorschein kommt; man darf
nicht auf das Medium hinhören, wenn es erklärt: was da kommt,
was sich ihm offenbart, seien Mitteilungen der Verstorbenen.
 
Die Leute, welche sich nicht gleich gewehrt haben gegen den Spiritismus,
die haben sich gesagt: Man wird schon sehen, was das ist. -
Sie wollten eigentlich die Wirkung des Lebendigen auf das Medium,
dessen, was im Lebendigen lebt, was im verkörperten Menschen
lebt, das wollten sie gefördert wissen. Die Medien haben das vollständig
mißverstanden, haben immer geglaubt, mit den Toten in
Verbindung zu stehen. So sehen wir, wie die Medialität zwar eine
Verbindung schafft mit der anderen Welt, aber eine trügerische Verbindung.
Luzifer wird nicht etwa hinweggeschafft von dem Wege
der Normalität zur Medialität, sondern er wird noch mehr hineingezogen,
der Trug wird noch größer. Das, was im Innern ist, wird
nicht losgelöst und in das Kosmische hinaus verteilt, sondern das,
was im Innern ist, das dunstet in die Vorstellungswelt hinauf und
wird zu einer imaginativen Welt. Das, was so im Inneren des Menschen
ist, kann von dem Menschen selber kommen oder von dem
Einfluß eines anderen Menschen im Menschen aufsteigen.|162|232ff}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Trieb (Psychologie)]]


== Literatur ==
== Literatur ==
*Leslie Mitchell: ''Bulwer Lytton: The Rise and Fall of a Victorian Man of Letters''. – London : Hambledon & London Ltd, 2003. – ISBN 1852854235. [http://www.telegraph.co.uk/arts/main.jhtml?xml=/arts/2003/06/08/bomit08.xml Rezension] im [[Wikipedia:Daily Telegraph|Daily Telegraph]] (2003)
 
*Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Erster Teil'', [[GA 207]] (1990), ISBN 3-7274-2070-7 {{Vorträge|207}}
* [[Frits Julius]]: ''Die zwölf Triebe in Tier und Mensch: Eine kosmisch orientierte Triebpsychologie'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 978-3825170769
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kunst- und Lebensfragen im Lichte der Geisteswissenschaft'', [[GA 162]] (2000), ISBN 3-7274-1620-3 {{Vorträge|162}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Tod als Lebenswandlung'', [[GA 182]] (1996), ISBN 3-7274-1820-6 {{Vorträge|182}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), Vierter Vortrag, Stuttgart, 25. August 1919 {{Vorträge|182}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/psychologie_triebpsychologie.pdf Zur Triebpsychologie] PDF


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
 
<references />
* [http://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/book/search?author=bulwer&amode=words e-Texte einiger Werke]
* [http://www.edward-bulwer-lytton.org/ The Complete Works of Edward Bulwer-Lytton], e-Text
 
[[Kategorie:Schriftsteller (19. Jahrhundert)|Bulwer-Lytton, Edward]]
[[Kategorie:Engländer|Bulwer-Lytton, Edward]]
[[Kategorie:Geboren 1803|Bulwer-Lytton, Edward]]
[[Kategorie:Gestorben 1873|Bulwer-Lytton, Edward]]
[[Kategorie:Mann|Bulwer-Lytton, Edward]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Triebpsychologie]]
[[Kategorie:Trieb (Psychologie)|!]]
[[Kategorie:Wollen|107]]
[[Kategorie:Seele]]

Version vom 14. April 2022, 19:02 Uhr

Frits H. Julius: Die zwölf Triebe in Tier und Mensch

Der Trieb entspringt aus den inneren vitalen Lebensbedürfnissen eines Lebewesens, die nach Erfüllung streben. Er ist eine Äußerung des Willens im Ätherleib. Am deutlichsten zeigt sich dieses vitale, rein ätherische Wesen des Triebs in dem Spross einer sich entwickelnden Pflanze.

Instinkt, Trieb und Begierde

Der Trieb, der seinen Ursprung im Ätherleib hat, unterscheidet sich dadurch sowohl vom instinktgeleiteten Verhalten, das unmittelbar im physischen Leib verwurzelt ist, als auch von der Begierde, die von den Bedürfnissen des Astralleibs ausgeht. Beim Menschen wird das bewusste Handeln durch Motive geleitet, die seinem Ich entspringen.

In der Pflanzenwelt äußert sich der Trieb in seiner reinsten Form nur als bewusstloser (→ Schlafbewusstsein) keuscher Wachstumstrieb. Bei Tier und Mensch spiegelt er sich in Form von Lust oder Unlust im Astralleib wider, in dem dadurch sehr leicht Begierden erregt werden, die fast untrennbar mit dem Trieb verbunden sind. Beispiele hierfür sind etwa der Nahrungstrieb, der der Erhaltung des individuellen Lebewesens dient, oder der Fortpflanzungstrieb, der auf die Arterhaltung ausgerichtet ist. Es ist eine hohe geistige Entwicklungsaufgabe, die Triebe wieder keusch zu machen, d.h. von den Begierden, die dem ungeläuterten Astralleib entspringen, zu reinigen (→ Katharsis).

„Nun lebt in unserem physischen Leibe, diesen ganz durchgestaltend, durchdringend, der Ätherleib. Er ist für die äußeren Sinne übersinnlich, unsichtbar. Aber wenn wir auf die Willensnatur schauen, dann ist es so, daß ebenso, wie der Ätherleib den physischen Leib durchdringt, so ergreift er auch das, was sich im physischen Leibe als Instinkt äußert. Dann wird der Instinkt zum Trieb. Im physischen Leib ist der Wille Instinkt; sobald der Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt, wird der Wille Trieb. Es ist dann sehr interessant, zu verfolgen, wie in der Beobachtung der Instinkt, den man in der äußeren Form mehr konkret erfassen kann, sich verinnerlicht und sich auch mehr vereinheitlicht, indem man ihn als Trieb betrachtet. Von Instinkt wird man immer so sprechen, daß er, wenn er sich im Tiere oder in seiner Abschwächung im Menschen vorfindet, dem Wesen von außen aufgedrängt ist; beim Trieb ist schon daran zu denken, daß das, was sich in einer mehr verinnerlichten Form äußert, auch mehr von innen kommt, weil der übersinnliche Ätherleib sich des Instinktes bemächtigt und dadurch der Instinkt zum Trieb wird.

Nun hat der Mensch auch noch den Empfindungsleib. Der ist noch innerlicher. Er ergreift nun wieder den Trieb, und dann wird nicht nur eine Verinnerlichung erzeugt, sondern es wird Instinkt und Trieb auch schon ins Bewußtsein heraufgehoben, und so wird daraus dann die Begierde. Die Begierde finden Sie auch noch beim Tiere, wie Sie den Trieb bei ihm finden, weil das Tier ja alle diese drei Glieder, physischen Leib, Ätherleib, Empfindungsleib, auch hat. Aber wenn Sie von der Begierde sprechen, so werden Sie schon, ganz instinktiv, sich herbeilassen müssen, die Begierde als etwas sehr Innerliches anzusehen. Beim Trieb sprechen Sie so, daß er doch, ich möchte sagen von der Geburt bis zum späten Alter sich einheitlich äußert; bei der Begierde sprechen Sie von etwas, was erkraftet wird von dem Seelischen, was mehr einmalig erkraftet wird. Eine Begierde braucht nicht charakterologisch zu sein, sie braucht nicht dem Seelischen anzuhaften, sondern sie entsteht und vergeht. Dadurch zeigt sich die Begierde als mehr dem Seelischen eigentümlich als der bloße Trieb.“ (Lit.:GA 293, S. 66f)

Die zwölf Triebe in Tier und Mensch

Frits Julius hat phänomenologisch zwölf grundlegende Triebe in Tier und Mensch unterschieden, die er paarweise gegenüberliegenden Tierkreiszeichen zuordnet, um ihre einander ergänzende Gegensätzlichkeit deutlich zu machen.

Zeichen Name Trieb Beschreibung[1]
Widder Widder Wachtrieb „Beim Erwachen gibt sich das Tier sofort seinen Sinneswahrnehmungen hin, stellt sich zugleich aber auch seiner Umwelt entgegen und sucht ihr gegenüber einen Zustand der Spannung aufzubauen. Es erhebt sich, verläßt sein Versteck, setzt sich in Bewegung usw. Dahinter steckt wiederum ein scharf umgrenzter Trieb, der Drang zum Wachen, zum Erwachen.“
Stier Stier Nahrungstrieb „Durch seinen Körperumfang, seine Nahrung sowie durch seine gesamte Konstitution ist es dazu bestimmt, einen großen Teil seines Lebens der Aufnahme und Verarbeitung von Nahrung zu widmen. Das Rind ist überwiegend vom Nahrungstrieb oder Freßtrieb beherrscht.“
Zwillinge Zwillinge Spieltrieb „Betrachtet man aber, wie das Spielen das Tier ganz und gar gefangennimmt, und berücksichtigt man, daß dabei ein ganz charakteristisches und sonst nirgends zu beobachtendes Verhältnis zur Umwelt zustande kommt, so liegt der Schluß nahe, daß man hier von einem Trieb sprechen muß.“
Krebs Krebs Selbsterhaltungstrieb „Eine Maus wird ähnlich wie der Krebs größtenteils vom Drang zur Vorsicht beherrscht und neigt dazu, sich versteckt zu halten.“
Löwe Löwe Kampftrieb „Als besonders charakteristisch für den Löwen erscheint seine Neigung, große Tiere anzufallen und zu vernichten. Etwas von dieser Neigung finden wir bei den unterschiedlichsten Tieren in Form des Kampftriebes.“
Jungfrau Jungfrau Brutpflegetrieb „Beim entgegengesetzten Zeichen der Jungfrau wird der Umhüllung, auch der des Kindes, allergrößte Sorge entgegengebracht. Hier wird auf etwas hingedeutet, was bei jeder Brutpflege stattfindet: das Zurückhalten der Fortpflanzungsprodukte, ihre Umhüllung und ihr Schutz.“
Waage Waage Schlaftrieb „Daß es einen Drang zum Schlafen gibt, der uns vollständig beherrschen kann, wissen wir aus eigener Erfahrung nur allzugut, und wir können seine Symptome auch bei den Tieren wiederfinden. Er zeigt deutlich alle Eigenschaften, die ihn als Trieb charakterisieren und äußert sich unter anderem dadurch, daß die Tätigkeit der Sinnesorgane ausgeschaltet wird.“
Skorpion Skorpion Lauertrieb, Beschleichen der Beute „Bei einem Skorpion spielt die Aufnahme und Verarbeitung seiner Nahrung eine viel geringere Rolle, was sich auch deutlich an seiner Taille ablesen läßt. Um so mehr Mühe muß er sich mit dem Belauern und Beschleichen seiner Beute geben. Für ihn ist der Lauertrieb von größter Bedeutung.“
Schütze Schütze Jagdtrieb „Der Schütze ist ein Wesen mit einem ungewöhnlich stark entwickelten Fortbewegungsapparat und einer Schußwaffe. Er lebt sich also in der schnellen Bewegung aus, die auf ein fliehendes Ziel und seine Tötung ausgerichtet ist. Deutlich ist zu erkennen, daß es sich hier um den Jagdtrieb handelt.“
Steinbock Steinbock Selbstdarstellungstrieb „Wie ganz anders lebt dagegen ein Mauersegler! Andauernd fliegt er in pfeilschneller Bewegung umher. Selten berührt er die Erde oder ihre Erhebungen, außer in der Zeit des Nestbaus. Nie sucht er irgendwo Schutz. Gefahren entgeht er durch seine alles übertreffende Schnelligkeit und Unermüdlichkeit. Seine Lebensweise macht ihn zu einem der auffallendsten Tiere.“
Wassermann Wassermann Nährtrieb, Säugen der Jungen „Kann sich ein Löwe auch anders verhalten, kann er sich zurückhalten, einem anderen Wesen helfen und es unterstützen,so wie es dem Menschen angemessen ist? Tatsächlich finden wir ein solches Verhalten bei der Löwin, die ihre Jungen säugt und füttert. Den Nährtrieb dürfen wir also dem gegenüberliegenden Zeichen des Wassermanns zuordnen.“
Fische Fische Fortpflanzungstrieb „Unter all den Tierkreiszeichen zeigen die Fische bei der Fortpflanzung die größte Sorglosigkeit. Der Fischlaich wird in großen Mengen rückhaltlos in die Umgebung geschleudert.“

Niedere Triebe und der problematische Verkehr mit den Toten

Kamaloka
Kamaloka

Während das allgemeine Sich-Bekanntmachen mit der geistigen Welt relativ unproblematisch ist, kann der Verkehr mit konkreten Toten, die sich im Kamaloka befinden, ohne entsprechende Läuterung größere Schwierigkeiten bereiten, da dadurch sehr leicht die niederen Triebe angeheizt werden können. Was für den Toten höheres Leben ist, hängt für den auf Erden verkörperten Menschen mit den niederen Trieben und Begierden zusammen. Das Kamaloka ist nämlich der „Ort“, wo sich die drei obersten Bereiche der physisch-ätherischen Welt (Lichtäther, Klangäther und Lebensäther) mit den drei untersten Regionen der Astralwelt (Begierdenglut, fließende Reizbarkeit und Region der Wünsche) überschneiden; das ist zugleich die sublunare Sphäre:

„Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka.“ (Lit.:GA 101, S. 223)

„Das andere ist das, was man nennen kann unmittelbarer Verkehr mit den Wesen der geistigen Welt, konkreter unmittelbarer Verkehr, aus dem wir heute herausgreifen wollen den Verkehr, den man haben kann von hier aus zu den sogenannten Toten hinüber. Das ist etwas, was durchaus möglich ist, was aber eben größere Schwierigkeiten bietet als das zuerst Charakterisierte. Das Erstcharakterisierte ist etwas, was leicht zu erringen ist; das andere, wirklich mit einzelnen Toten zu verkehren, das ist zwar durchaus möglich, es ist aber schwierig zu erringen, weil es Achtsamkeit erfordert von dem, der diesen Verkehr sucht. Es ist notwendig zu diesem besonderen Verkehr, daß der Mensch sich wirklich in eine gewisse Zucht nehmen kann. Denn es gibt ein sehr bedeutsames Gesetz für den Verkehr mit der geistigen Welt. Das kann man so aussprechen, daß man sagt: Dasjenige, was gerade für den Menschen hier mehr niedrige Triebe sind, das ist von der anderen Seite, von der geistigen Seite angesehen, höheres Leben, und es kann daher sehr leicht sein, wenn der Mensch sich nicht ordentlich in der Zucht hat, daß er durch den unmittelbaren Verkehr mit den sogenannten Toten niedere Triebe erregt fühlt. Wenn wir nur mit der geistigen Welt im allgemeinen zusammenkommen, wenn wir uns Erkenntnisse verschaffen über unsere eigene Unsterblichkeit und es da zu tun haben mit dem Seelisch-Geistigen, da kann nicht die Rede davon sein, daß da irgendwie etwas Unlauteres hineinkommen kann. Wenn wir es aber zu tun haben mit einzelnen konkreten Toten, dann ist immer eine Beziehung des einzelnen Toten - so sonderbar es klingt - zu unserem Blut- und Nervensystem. In die Triebe, die im Blut- und Nervensystem sich ausleben, lebt sich der Tote hinein; das kann niedere Triebe anregen. Gefahrvoll kann es natürlich nur für den sein, der nicht seine Natur durch Zucht geläutert hat. Das muß einmal betont werden, denn das ist der Grund, warum das Alte Testament geradezu den Menschen verbietet, mit den Toten zu verkehren; nicht weil es sündhaft wäre, wenn es in der richtigen Weise geschieht. Man muß von den Methoden des modernen Spiritismus natürlich absehen. Wenn es geistig geschieht, ist es nicht sündhaft, aber wenn der Mensch nicht diesen Verkehr mit reinen, durchseelten Gedanken pflegt, führt es sehr leicht dazu, daß der Mensch, wie gesagt, niedere Leidenschaften aufstacheln kann. Nicht die Toten stacheln sie auf, aber das Element, in dem die Toten leben. Bedenken Sie: Was wir hier als tierisch empfinden, ist das Grundelement, in dem die Toten leben. Das Reich, in dem die Toten leben, das kann sehr leicht, indem es in uns hereinschlägt, umschlagen; es kann in uns niedrig werden, was dort eigentlich ein Höheres ist. Das ist sehr wichtig, daß wir das ins Auge fassen. Das kann man durchaus sagen, wenn über den Verkehr der sogenannten Lebenden mit den sogenannten Toten gesprochen wird, weil es eine okkulte Tatsache ist.“ (Lit.:GA 182, S. 42f)

„Es war wirklich schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine große Frage unter den Okkultisten, ob sie von ihrer Seite aus dieser ganzen spiritistischen Bewegung etwas entgegenhalten sollten. Man hat sich damals entschlossen, zunächst nichts entgegenzuhalten, weil man erwartet hat - was aber eine Kurzsichtigkeit war -, daß, wenn die Menschen sehen, wie durch das Medium aus der geistigen Welt heraus allerlei zum Vorschein kommt, sie dann vor allen Dingen darauf verfallen werden, daß es eben Dinge und Kräfte gibt in der Welt, die auf geistige Art von einem zum andern wirken. Statt dessen tauchte der ganze Spiritismus in ein sehr egoistisches, materialistisches Fahrwasser unter. Die Medien haben zumeist überall gesagt, daß sie mit diesem oder jenem Toten in Verbindung ständen. Sie brachten dadurch allerlei zum Vorschein, indem sie sagten: diese oder jene Seele, die da oder dort gestorben ist, verkündet durch das Medium das eine oder das andere. Gewiß, sie brachten manches zum Vorschein. Aber in den allerallermeisten Fällen war da ein kolossaler Irrtum zugrunde liegend. Der bestand darinnen, daß wir, wenn wir uns das Medium als den Menschen I hier (siehe Zeichnung) vorstellen, wir uns den Experimentator oder Hypnotiseur, also denjenigen, der alles arrangierte, als den Menschen II vorzustellen haben.

Zeichnung aus GA 162, S. 233
Zeichnung aus GA 162, S. 233

Nun ist ja in jedem Menschen, wenn er hier lebt, schon dasjenige in ihm, was all sein Totes ist. Aber das rumort unten; während des wachen Tageslebens rumort es unten in den sinnlichen Empfindungen. Der tote Mensch rumort unten in den sinnlichen Empfindungen. Jetzt stellen Sie sich vor: das Medium ist da, der Experimentator ist auch da. Der Experimentator überträgt eigentlich das, was in seinen sinnlichen Empfindungen und oftmals niederen Trieben pulsiert - und was dann zum Vorschein kommen wird, wenn er selber einmal tot sein wird -, auf das Medium oder auf dasjenige, was sich sonst in den Veranstaltungen manifestiert. Darinnen können Wahrheiten enthalten sein; aber man muß verstehen, wie der ganze Zusammenhang dessen ist, was da zum Vorschein kommt; man darf nicht auf das Medium hinhören, wenn es erklärt: was da kommt, was sich ihm offenbart, seien Mitteilungen der Verstorbenen.

Die Leute, welche sich nicht gleich gewehrt haben gegen den Spiritismus, die haben sich gesagt: Man wird schon sehen, was das ist. - Sie wollten eigentlich die Wirkung des Lebendigen auf das Medium, dessen, was im Lebendigen lebt, was im verkörperten Menschen lebt, das wollten sie gefördert wissen. Die Medien haben das vollständig mißverstanden, haben immer geglaubt, mit den Toten in Verbindung zu stehen. So sehen wir, wie die Medialität zwar eine Verbindung schafft mit der anderen Welt, aber eine trügerische Verbindung. Luzifer wird nicht etwa hinweggeschafft von dem Wege der Normalität zur Medialität, sondern er wird noch mehr hineingezogen, der Trug wird noch größer. Das, was im Innern ist, wird nicht losgelöst und in das Kosmische hinaus verteilt, sondern das, was im Innern ist, das dunstet in die Vorstellungswelt hinauf und wird zu einer imaginativen Welt. Das, was so im Inneren des Menschen ist, kann von dem Menschen selber kommen oder von dem Einfluß eines anderen Menschen im Menschen aufsteigen.“ (Lit.:GA 162, S. 232ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. vgl. Julius, S. 53ff.