Feuerluft

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Die Feuerluft, gelegentlich auch als Akashastoff bezeichnet, bildete sich auf der alten Sonne, indem sich die aus der alten Saturnentwicklung stammende Wärme teilweise zu Licht und Luft (hebr. Ruach = Rauch) differenzierte. Sie ist nach okkulter Ansicht die Urmaterie, die allem materiellen Dasein zugrunde liegt.

Die von wässerigen Substanzen durchzogene Feuerluft, der Feuernebel, bildete später die Atmosphäre des alten Mondes:

"Aus dem ganzen Grunde heraus wuchsen die Pflanzentiere, und darüber bewegten sich dann diejenigen Wesenheiten, die Menschentiere waren, in dem Umkreis des Mondes, den man mit «Feuerluft» bezeichnet. Denken Sie sich die ganze Luft ausgefüllt mit Salpeter-, Kohlen- und Schwefelsäuredämpfen; in dieser feurigen Luft, die Sie so bekommen würden, lebten die Mondenmenschen. Der Okkultist kannte immer diese Feuerluft; und unter den alten Erdverhältnissen gab es sogar die Möglichkeit, chemisch solche Feuerluft herzustellen, was heute nur in ganz kleinem Kreise geschehen kann. Das Wissen davon hat sich die echte Alchimie bewahrt. Wenn Sie daher im «Faust» lesen: ich will ein wenig Feuerluft machen..., so ist das ein Anklang an die Tiefen des Okkultismus. Feuerluft umhüllte den Mond, das war seine Atmosphäre." (Lit.: GA 100, S. 118)

Die alten Alchemisten vermochten geeignete Bedingungen für die Feuerluft herzustellen und konnten dadurch gewisse Elementarwesen zu ihren Dienern machen.

"Diese Feuerluft, in der hebräischen Tradition «Ruach» genannt, kann tatsächlich in einer gewissen Weise dargestellt werden. Diese Ruach ist den heutigen Menschen verlorengegangen, die alten Alchimisten aber konnten die Bedingung dafür herstellen; sie konnten dadurch Elementarwesen zu ihren Dienern machen. Dieser Feuernebel war also in den alchimistischen Zeiten etwas durchaus Bekanntes, und je weiter wir zurückgehen, desto mehr hatten die Menschen die Möglichkeit, ihn herzustellen. Diesen Feuernebel atmeten unsere Vorfahren auf dem Monde. Er hat sich weiterentwickelt und hat sich differenziert in die heutige Luft und in das, was sonst auf der Erde unter der Einwirkung des Feuers entstanden ist." (Lit.: GA 099, S. 109)

Noch in der urindischen Zeit wurde die Feuerluft in gewissser Weise wahrgenommen. Die Urinder konnten noch die Seele des Lichts, d.h. die Spuren der in der Luft damals wirkenden Feuergeister, sehen. Was wir heute als Luft erleben, das wurde damals noch als Feuer wahrgenommen. Umgekehrt wurde damals das, was wir als Feuer wahrnehmen, als Luft erlebt:

"Man kann durch die geisteswissenschaftliche Forschung heute konstatieren, daß die meisten Menschen des alten Indiens ihren Atem noch ganz anders wahrgenommen haben. Es hatte sich noch nicht aus dem, was um die damaligen Menschen vorging, die Seele des Lichtes zurückgezogen; so nahmen sie wahr die ein- und ausgeatmete Luft in verschieden hellen und dunklen Farbennuancen. Sie sahen wie in Feuerstrahlen einströmen die Luft und wiederum hinausgehen. So können Sie also sagen: Im Grunde genommen ist auch die Luft sogar durch das, was sich alles geändert hat für die menschliche Anschauung etwas ganz anderes geworden. Die Luft ist heute etwas, was der Mensch im Grunde genommen wahrnimmt nur mechanisch durch den Widerstand, den sie ihm bietet, weil er die Seele des Lichtes, die die Luft durchdringt, nicht unmittelbar wahrnimmt. Auch aus diesem letzten Rest des instinktiven Schauens ist der Mensch herausgegangen. Der alte Inder würde daher nicht einfach Luft genannt haben, was aus- und eingeatmet wird, sondern Feuerluft, weil er es in verschiedenen Graden des feurigen Erstrahlens wahrgenommen hat. Das altindische Bewußtsein sah feurige Massen durch die Luft dahinziehen. Sehen Sie sich um in den morgenländischen Schriften, wie da die Elemente aufgezählt werden : Erde (prithivi), Wasser (apas), Feuer (tedschas), Luft (vayu), Äther (akasha). Erst von der griechischen Zeit an finden wir die andere Aufzählung, die uns heute selbstverständlich ist und die wir zugrunde legen müssen allem Begreifen, nämlich: Erde, Wasser, Luft, Feuer und die anderen Ätherarten. Warum ist das so? Das altindische Bewußtsein sah – geradeso wie der heutige Mensch draußen die Dinge, die sich manifestieren durch das Feste, was man das Erdige nennt, sieht – durch das Flüssige, was man geistig gesprochen das Wasser nennt. Was wir heute Luft nennen, das war ihm schon Feuer, denn da sah man schon das Feuer in der Luft, und bezeichnete das, was man sah, als Feuer. Wir sehen dies Feuer nicht mehr, wir fühlen es als Wärme. Und erst, wenn sie etwas höher hinaufrückten in der Elementenreihe, rückten die Inder in ein Element ein, wo sich für die Menschheit, weil sich alles gewandelt hat seit dem vierten Zeitraum der nachatlantischen Zeit, das herausstellte, was wir heute die vom Lichte durchdrungene, aber nicht das Licht zeigende Luft nennen. In Feuer und Luft hat sich die ganze Anschauung der Menschen umgedreht." (Lit.: GA 113, S. 141ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Theosophie des Rosenkreuzers, GA 99, Zehnter Vortrag, München, 3. Juni 1907
  2. Rudolf Steiner: Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis, GA 100 (1981)
  3. Rudolf Steiner: Der Orient im Lichte des Okzidents, GA 113 (1982)
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