Zehn Gebote und Alchemie: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Rembrandt Harmensz. van Rijn 079.jpg|thumb|Der gehörnte<ref>Der beiden "Hörner" des Moses sind nach [[Rudolf Steiner]] ein Hinweis auf die [[zweiblättrige Lotosblume]], das [[Stirnchakra]].</ref> ''Moses mit den Gesetzestafeln'', von [[Wikipedia:Rembrandt van Rijn|Rembrandt Harmensz van Rijn]], 1659]]
Die '''Alchemie''' ''(auch Alchimie)'' ist ein alter Zweig der [[Wikipedia:Naturphilosophie|Naturphilosophie]] und  wurde im 17./18. Jahrhundert sukzessive von der modernen [[Wikipedia:Chemie|Chemie]] und [[Wikipedia:Pharmakologie|Pharmakologie]] abgelöst. Die Kunst der Alchemie wurde von '''Alchemisten''' ''(auch Alchimisten)'' praktiziert.  
Die '''Zehn Gebote''', auch '''Dekalog''' (von {{ELSalt|δεκα}} ''deka'' „zehn“ und {{lang|grc|λoγoς}} ''[[logos]]'' „[[Wort]]“) sind eine Liste religiöser und [[Ethik|ethischer]] Regeln, die im [[Judentum]] und im [[Christentum]] eine grundlegend wichtige Bedeutung haben.


== Die Bedeutung der Zehn Gebote ==
== Herkunft ==


{{GZ|Was zeigen uns diese Zehn Gebote vor allen
Es wird angenommen, dass sich das Wort ''Alchemie'' vom arabischen ''"al-kymiya"'' bzw. vom griechischen ''"χυμεία"'' (chymeia) herleitet. Ersteres entspricht dem Namen mit dem die alten Ägypter selbst ihr Land bezeichneten, d.h. Alchemie wird hier als ''"Kunst der Ägypter"'' verstanden, im Sinne des Letzteren als ''"Lehre des [[Wikipedia:Gießen_(Verfahren)|Gießens]]"''. Anhand der [[Wikipedia:Etymologie|Etymologie]] werden bereits ihre Ursprünge im alten [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] und im (hellenistischen) [[Wikipedia:Griechenland|Griechenland]] deutlich.
Dingen? Wir werden sehen, sie zeigen uns überall, nicht nur in dem
ersten Teil, sondern auch in dem letzten Teil, wo es scheinbar verborgen
ist, daß durch Moses zu dem jüdischen Volke gesprochen
wird in dem Sinne, daß jene Macht nunmehr bei dem jüdischen Volke
sein soll, die sich im brennenden Dornbusch dem Moses angekündigt
hat mit den Worten als der Bezeichnung seines Namens: «Ich bin
der Ich bin!» - «Ehjeh asher ehjeh!» Hingewiesen ist darauf, daß
die anderen Völker in der Entwickelung unserer Erde jenes «Ich
bin», den eigentlichen Urgrund des vierten Teiles der menschlichen
Wesenheit, nicht so intensiv, so klar haben erkennen können, wie
das jüdische Volk das erkennen soll. Jener Gott, der einen Tropfen
seines Wesens in den Menschen gegossen hat, so daß das vierte Glied
der menschlichen Wesenheit der Träger dieses Tropfens wurde, der
Ich-Träger, jener Gott wird zum ersten Male seinem Volke bewußt
durch Moses.|107|118}}


Die Zehn Gebote sind zweifach im [[Altes Testament|Alten Testament]] ({{B|Exodus|20|2-17|LUT}}; {{B|Deuteronomium|5|6-21|LU}}) überliefert und haben dort als einzige direkte Niederschrift durch den Finger [[Gott]]es ({{B|Ex|31|18|LUT}}) - der Rest der Gesetze wird als ein Diktat Gottes an [[Mose]] geschildert - höchste Geltung und [[heilig|Heiligkeit]]. Sie wurden von Gott selber auf zwei steinernen [[Wikipedia:Gesetzestafeln|Gesetzestafeln]] geschrieben.
== Aufgabengebiet und Errungenschaften ==


Bei der Zählung der Gebote gibt es im [[Judentum]] und in den [[Christentum|christlichen]] Kirchen unterschiedliche Traditionen. Alle Zählungen sind sich in der Zehnzahl einig; schon das AT spricht von den "Zehn Worten". [[Jesus von Nazareth]] hat die Zehn Gebote in einem Doppelgebot zusammengefasst: dem der [[Gottesliebe]] (Gebot 1-3) und dem der [[Nächstenliebe]] (Gebot 4-10). Im [[Frühchristentum]] wurde der griechische Begriff '''Dekalog''' geprägt.
Die Alchemie war teilweise von der Idee der künstlichen Herstellung von [[Gold]] getrieben und auf der Suche nach dem [[Stein der Weisen]]. Dabei arbeitete sie hauptsächlich mit der Methode ''Versuch und Irrtum'' (''Trial and Error''), die auch heute noch eine wichtige Methode zur Erkenntnisgewinnung ist. Die Alchemisten waren der Meinung, [[chemische Elemente]] könnten ineinander umgewandelt werden ([[Transmutation]]).


{{GZ|Die
Alchemisten befassten sich auch mit der Herstellung lebender Kunstwesen ([[Homunculus]], [[Wikipedia:Basilisk|Basilisk]]). Anklänge an diese [[okkult]]en [[Wikipedia:Experiment|Experiment]]e finden sich beispielsweise noch in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] [[Faust I]] und [[Faust II]] und in [[Gustav Meyrink|Meyrink]]s [[Golem]].
Zehn Gebote sind, wenn wir näher darauf eingehen, in einer ganz
besonderen Weise aufgebaut. Von den zehn sind nur drei so gebaut,
daß es heißt: Du sollst etwas tun. - Die anderen sieben sind so gebaut,
daß man sagt: Du sollst nicht. - Daraus geht hervor, daß die Weltenmächte
viel mehr Notwendigkeit sehen, den Menschen moralische
Gesetze zu geben, die sagen: Du sollst etwas nicht tun —, als solche, die
sagen: Du sollst etwas tun. - Denn das, was geboten wird, nicht zu tun,
verhält sich zu dem, was geboten wird, zu tun, wie sieben zu drei. Wir
können also sagen: Die Moralität muß im allgemeinen in der Menschennatur
so wirken, daß sie sich besonders auf den Standpunkt
stellt, zu sagen: Du sollst etwas nicht.


Wir können dies Verhältnis sieben zu drei in den Zehn Geboten
Wir verdanken der Alchemie unter anderem die (Wieder-)Erfindung des [[Wikipedia:Porzellan|Porzellan]]s und [[Wikipedia:Schwarzpulver|Schwarzpulver]]s in [[Wikipedia:Europa|Europa]]. Berühmte Alchemisten waren z. B. [[Wikipedia:Vincentius Cascariolo|Vincentius Cascariolo]] aus Bologna, der [[Wikipedia:1604|1604]] erstmals einen [[Wikipedia:Phosphoreszenz|Phosphoreszenz]]-Farbstoff herstellte, den so genannten „Bologneser Leuchtstein” oder „Lapis Solaris”. Diese Entdeckung beförderte Diskussionen über die Natur des [[Licht]]es und führte bereits [[Wikipedia:1652|1652]] zu ersten [[Wikipedia:spektroskop|spektroskop]]ischen Untersuchungen. Der Hamburger [[Wikipedia:Hennig Brand|Heinrich Hennig Brand]] war ein weiterer wichtiger Alchemist. Er entdeckte [[Wikipedia:1669|1669]] die [[Wikipedia:Chemilumineszenz|Chemilumineszenz]] des weißen [[Phosphor]]s ("Phosphorus mirabilis") und damit die erste Chemilumineszenzreaktion überhaupt. Diese Chemilumineszenzreaktion fand als  ''[[Wikipedia:Mitscherlich-Probe|Mitscherlich-Probe]]'' [http://www2.uni-jena.de/chemie/institute/oc/weiss/mitscherlich http://www2.uni-jena.de/chemie/institute/oc/weiss/mitscherlich] Eingang in die forensische Chemie und ist auch heute noch ein beeindruckendes Experiment.
näher vergleichen. Wenn wir die sieben betrachten, die besagen: Du
sollst etwas nicht tun -, so beziehen sich diese alle auf Dinge der
äußeren Welt, auf das, was man nicht tun soll in der physischen Welt;
dagegen beziehen sich die drei Gebote, die das «Du sollst» enthalten,
eigentlich auf dasjenige, was über die physische Welt hinausgeht. Da
heißt es: Du sollst an einen einzigen Gott glauben -, Du sollst den
Namen dieses Gottes nicht mißbrauchen - und so weiter. Daraus
sehen wir, daß in bezug auf die eigentlich geistigen Angelegenheiten
der Seele die Gebote positiv sind; dagegen haben alle Gebote, welche
sich auf eigentliches moralisches Verhalten im äußeren physischen
Leben beziehen, ein «Du sollst nicht». Wenn wir nämlich auch vermeinen,
das vierte Gebot «Du sollst deinen Vater und deine Mutter
ehren, auf daß du lange lebest auf Erden» sei positiv, so spüren wir
doch, daß es im Grunde genommen einen stark negativen Charakter
hat, wie die anderen sechs Gebote auch. Es ist eine Art Übergangsgebot,
das sich zwar auf die physische Welt bezieht, aber gleichwohl von
dieser physischen Welt schon hinaufführt in die geistige Welt [...]


Wir müssen auf dem okkulten Erkenntnispfad
== Arbeitsmittel ==
unser ganzes Erkennen moralisieren, unsere sonst bloß
theoretischen Erkenntnisgesetze müssen innerliche Moralgesetze
werden. - Es muß also dasjenige, was sich vorzugsweise auf den
physischen Plan bezieht, wenn der Mensch durch innere Erkenntnis
der Dinge ihm gegenübersteht, so werden, daß er das, was unmittelbar
vor ihm sich ausbreitet, auslöscht, daß er sagt: Ich lösche es aus, so wie
die niederen Neigungen ausgelöscht werden, wenn das moralische
«Du sollst nicht» ruft. - In der Tat wird aus diesem Grunde in jeder
wahrhaften Schilderung des Erkenntnispfades darauf hingewiesen, daß
man durch Veredelung der moralischen Impulse die Erkenntniskräfte
am sichersten in die höhere Welt hinaufhebt.|143|45ff}}


Die beiden Fassungen in [[Wikipedia:2._Buch_Mose|Exodus]] und [[Wikipedia:5._Buch_Mose|Deuteronomium]] unterscheiden sich in 20 Punkten, wovon 13 Zusätze im [[Wikipedia:5._Buch_Mose|Deuteronomium]] sind. Wichtig ist vor allem der Unterschied in der Begründung des Sabbatgebots: Das Ruhen Gottes nach der [[Schöpfung]] am siebten Tag in [[Wikipedia:2._Buch_Mose|Exodus]] bzw. die Herausführung der Juden aus der Sklaverei, dem [[Wikipedia:Auszug aus Ägypten|Auszug aus Ägypten]], im [[Wikipedia:5._Buch_Mose|Deuteronomium]].
Wichtige Grundlage und sozusagen die Bibel der Alchemisten war die [[Tabula Smaragdina]]. Sie ist eine dem [[Hermes Trismegistos]] zugeschriebene, ursprünglich wohl griechische, später in [[Wikipedia:latein|latein]]ischer Fassung verbreitete Sammlung von wenigen, schwer verständlichen und auslegungsbedürftigen Sätzen, in denen die gesamte Weltweisheit enthalten sein sollte.


Das [[Judentum]], die [[Wikipedia:Orthodoxe Kirchen|orthodoxe]] und [[Wikipedia:Reformierte Kirche|reformierte]] Kirche sowie die [[Wikipedia:Römisch-katholische Kirche|katholische]] und [[Wikipedia:Martin Luther|lutherisch]]e  Kirche (beide basierend auf [[Wikipedia:Augustinus von Hippo|Augustinus von Hippo]]) haben jeweils unterschiedliche Aufteilungen und Zählungen:
Ein spezieller [[Wikipedia:Ofen (Wärme)|Ofentyp]] der Alchemisten wird [[Wikipedia:Athanor|Athanor]] genannt.
<!-- Suche: Alchemist Alchimist Alchimisten -->


{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0"
Manche Gefäße der Alchemisten werden nach Tieren benannt, so z.B. Igel oder Gans oder das Menschliche Paar.
|-----
| &nbsp; || Jüdische Zählung || Orthodoxe und Reformierte Zählung
| Augustinisch-Lutheranische Zählung
|-----
| Einleitung
| Und Gott sprach all diese Worte und sagte
| Und Gott sprach all diese Worte und sagte<br>
"Ich bin der Herr, dein Gott."
| Und Gott sprach all diese Worte und sagte<br>
"Ich bin der Herr, dein Gott."
|-----
| Das 1. Wort || "Ich bin der Herr, dein Gott, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus dem Hause der Knechte."
| "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."
| "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht."
|-----
| Das 2. Wort
| "Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht."
| "Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist.
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht."
| "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht."
|-----
| Das 3. Wort
| "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht."
| "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht."
| "Du sollst den Feiertag heiligen."
|-----
| Das 4. Wort || "Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest"
| "Du sollst den Feiertag heiligen."
| "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden."
|-----
| Das 5. Wort
| "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden."
| "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden."
| "Du sollst nicht töten."
|-----
| Das 6. Wort || "Du sollst nicht töten."
| "Du sollst nicht töten." || "Du sollst nicht ehebrechen."
|-----
| Das 7. Wort || "Du sollst nicht ehebrechen."
| "Du sollst nicht ehebrechen." || "Du sollst nicht stehlen."
|-----
| Das 8. Wort || "Du sollst nicht stehlen."
| "Du sollst nicht stehlen."
| "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten."
|-----
| Das 9. Wort
| "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten."
| "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten."
| "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus."
|-----
| Das 10. Wort
| "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist."
| "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist."
| "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist."
|}


(In der deuteronomistischen Fassung steht anders als in Exodus als 9. "Frau" und als 10. "Haus"; dafür ist wie oben beschrieben das erste Gebot aufgeteilt in [[Wikipedia:Monotheismus|Monotheismus]]gebot und [[Wikipedia:Bilderverbot|Bilderverbot]]).
== Philosophische Bedeutung ==


Ein Pendant zu den Zehn Geboten sind die [[Fünf Silas]] im [[Buddhismus]].  
Allerdings handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne einer Proto-Chemie. Sie hat vielmehr auch eine philosophische Dimension: die verschiedenen alchemischen Vorgänge - wie beispielsweise die Umwandlung eines bestimmten [[Metall]]s in ein anderes - stehen hier für die Entwicklung des Menschen, d.h. für inner-psychische Prozesse. Diesen psychologischen Aspekt der Alchemie betonte vor allem der [[Wikipedia:schweiz|schweiz]]er [[Psychiater]] und [[Wikipedia:Psychoanalytiker|Psychoanalytiker]] [[Wikipedia:Carl Gustav Jung|Carl Gustav Jung]], der sich eingehend mit ihr beschäftigte und versuchte, sie für seine [[Analytische Psychologie]] fruchtbar zu machen.


Um den tieferen Sinn der Zehn Gebote und ihrer besonderen Beziehung zum [[Ich]] des [[Mensch]]en zu enthüllen, hat [[Rudolf Steiner]] folgende Übersetzung gegeben:
== Die Alchemie der Rosenkreuzer ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Erstes Gebot. Ich bin das ewig Göttliche, das du in dir empfindest.
"Der mittelalterliche Rosenkreuzer studierte die Naturvorgänge, die er als die Erdvorgänge der Natur ansah. So unterschied er zum Beispiel drei verschiedene Naturvorgänge, die er als die drei großen Prozesse der Natur ansah.
Ich habe dich aus dem Lande Ägypten geführt, wo du nicht Mir in
dir folgen konntest. Fortan sollst du andere Götter nicht über Mich
stellen. Du sollst nicht als höhere Götter anerkennen, was dir eine
Abbildung zeigt von etwas, das oben am Himmel scheint, das
aus der Erde heraus oder zwischen Himmel und Erde wirkt. Du sollst
nicht anbeten, was von alledem unter dem Göttlichen in dir ist. Denn
Ich bin das Ewige in dir, das hineinwirkt in den Leib und daher
auf die kommenden Geschlechter wirkt. Ich bin ein fortwirkendes
Göttliches. Wenn du Mich nicht in dir erkennst, werde Ich als dein
Göttliches verschwinden bei Kindern und Enkeln und Urenkeln, und
deren Leib wird veröden. Wenn du Mich in dir erkennst, werde Ich
bis ins tausendste Geschlecht als Du fortleben, und die Leiber deines
Volkes werden gedeihen.


Zweites Gebot. Du sollst nicht im Irrtum von Mir in dir reden;
Als der erste wichtige Prozeß ist folgender anzuführen: Die Salzbildung. Alles, was in der Natur aus einer Auflösung als fester Stoff sich niederschlägt, sich setzen, herausfallen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Salz. Wenn aber der mittelalterliche Rosenkreuzer diese Salzbildung sah, war seine Vorstellung davon ganz verschieden von der des heutigen Menschen. Denn der Anblick eines solchen Prozesses mußte wie ein Gebet wirken in der Seele desjenigen Menschen, der ihn betrachtete, wenn er ihn als verstanden empfinden wollte. Der mittelalterliche Rosenkreuzer suchte sich deshalb klar zu machen, was in seiner eigenen Seele vorgehen müßte, wenn in ihr diese Salzbildung auch vorgehen sollte. Er dachte: Die menschliche Natur vernichtet sich fortwährend durch die Triebe und Leidenschaften. Unser Leben wäre eine fortwährende Zersetzung, ein Fäulnisprozeß, wenn wir uns nur den Begierden und Leidenschaften hingeben würden. Und wenn der Mensch sich wirklich schützen will gegen diesen Fäulnisprozeß, so muß er sich fortwährend hingeben reinen, nach dem Geistigen hintendierenden Gedanken. Es handelte sich um die Höherentwickelung seiner Gedanken. Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß, wenn er in einer Inkarnation seine Leidenschaften nicht bekämpfte, er in die nächste Inkarnation mit Krankheitsanlagen hineingeboren werden würde, daß er aber, wenn er seine Leidenschaften läuterte, in die nächste Inkarnation mit gesunden Anlagen eintreten würde. Der Prozeß der Überwindung der zur Verwesung führenden Kräfte durch Spiritualität, das ist mikrokosmische Salzbildung. So können wir begreifen, wie ein solcher Naturvorgang für den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum frömmsten Gebet werden konnte. Bei der Betrachtung der Salzbildung sagten sich die mittelalterlichen Rosenkreuzer mit dem Gefühl der reinsten Frömmigkeit: Hier haben göttlich-geistige Kräfte seit Tausenden von Jahren ebenso gewirkt, wie in mir reine Gedanken wirken. Ich bete an hinter der Maja der Natur die Gedanken der Götter, der göttlich-geistigen Wesenheiten. - Das wußte der mittelalterliche Rosenkreuzer und er sagte sich: Wenn ich mich durch die Natur anregen lasse, solche Empfindungen zu hegen, so mache ich mich selber dem Makrokosmos ähnlich. Betrachte ich diesen Prozeß nur äußerlich, so scheide ich mich von dem Gotte, so falle ich vom Makrokosmos ab. - So empfand der mittelalterliche Theosoph oder Rosenkreuzer.
denn jeder Irrtum über das Ich in dir wird deinen Leib verderben.


Drittes Gebot. Du sollst Werktag und Feiertag scheiden, auf daß
Ein anderes Erlebnis war der Prozeß der Auflösung: ein anderer Naturprozeß, der ebenfalls den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum Gebet führen konnte. Alles dasjenige, was etwas anderes auflösen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Quecksilber oder Merkur. Nun trat wieder für den mittelalterlichen Rosenkreuzer die Frage auf: Was ist die entsprechende Eigenschaft in der menschlichen Seele? Welche Seeleneigenschaft wirkt so, wie in der Natur draußen Quecksilber oder Merkur? Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß das, was diesem Merkur in der Seele entspricht, alle Formen der Liebe in der Seele bedeutet. Er unterschied niedere und höhere Auflösungsprozesse, wie es niedere und höhere Liebeformen gibt. Und so wurde der Anblick des Auflösungsprozesses wieder zu einem frommen Gebete, und der mittelalterliche Theosoph sagte sich: Es hat die Liebe des Gottes draußen Jahrtausende lang so gewirkt, wie in meinem Innern die Liebe wirkt.
dein Dasein Bild Meines Daseins werde. Denn was als Ich in dir lebt,
hat in sechs Tagen die Welt gebildet und lebte in sich am siebenten
Tage. Also soll dein Tun und deines Sohnes Tun und deiner Tochter
Tun und deiner Knechte Tun und deines Viehes Tun und dessen,
was sonst bei dir ist, nur sechs Tage dem Äußeren zugewandt sein;
am siebenten Tage aber soll dein Blick Mich in dir suchen.


Viertes Gebot. Wirke fort im Sinne deines Vaters und deiner Mutter,
Der dritte wichtige Naturprozeß war für den mittelalterlichen Theosophen die Verbrennung, das, was eintritt, wenn ein äußerer Stoff in Flammen sich verzehrt. Und wiederum suchte der mittelalterliche Rosenkreuzer den inneren Vorgang, der dieser Verbrennung entspricht. Er sah diesen inneren Seelenvorgang in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit. Und er nannte alles, was in der Flamme aufgehen kann, Schwefel oder Sulphur. Er sah in den Entwickelungsstadien der Erde den Prozeß einer allmählichen Läuterung, ähnlich einem Verbrennungsprozeß oder Schwefelprozeß. So wie er wußte, daß einmal die Erde durch das Feuer gereinigt wird, so sah er in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit auch einen Verbrennungsprozeß. In den Erdenprozessen sah er die Arbeit der Götter, die zu noch höheren Göttern aufschauen. Und so durchdrungen von großer Frömmigkeit und tief religiösen Gefühlen sagte er sich beim Anblick des Verbrennungsprozesses: Jetzt opfern Götter den höheren Göttern. - Und wenn dann der mittelalterliche Theosoph selbst in seinem Laboratorium den Verbrennungsprozeß hervorbrachte, dann empfand er: Ich tue, was die Götter tun, wenn sie sich höheren Göttern opfern. - Sich selber hielt er nur dann für würdig, zu einem solchen Verbrennungsprozeß in seinem Laboratorium zu schreiten, wenn er sich von solcher Opfergesinnung durchdrungen fühlte, wenn er selber in sich fühlte den Wunsch, sich opfernd den Göttern hinzugeben. Die Macht der Flamme erfüllte den mittelalterlichen Theosophen mit großen, tiefreligiösen Gefühlen, und er sagte sich: Wenn ich draußen im Makrokosmos die Flamme sehe, so sehe ich die Gedanken, die Liebe, die Opfergesinnung der Götter.
damit dir als Besitztum verbleibt das Eigentum, das sie sich durch
Der mittelalterliche Rosenkreuzer nahm selber in seinem Laboratorium diese Prozesse vor, und dann ergab sich der Experimentierende der Betrachtung dieser Bildungen von Salz, der Auflösungen und der Verbrennungen, bei denen er sich stets tief religiösen Empfindungen hingab, und er fühlte den Zusammenhang mit allen Kräften im Makrokosmos. Diese Seelenvorgänge riefen bei ihm hervor: erstens Göttergedanken, zweitens Götterliebe, drittens Götteropferdienst. Und dann entdeckte dieser mittelalterliche Rosenkreuzer, daß, wenn er einen Salzbildungsprozeß vornahm, in ihm selber solche reinen, läuternden Gedanken aufstiegen. Bei einem Auflösungsprozeß fühlte er sich angeregt zur Liebe, wurde er von der göttlichen Liebe durchdrungen, im Verbrennungsprozeß fühlte er sich entfacht zum Opferdienst, dazu gedrängt, sich auf dem Altar der Welt zu opfern.
die Kraft erworben haben, die Ich in ihnen gebildet habe.
Das war, was der Experimentierende erlebte. Und wenn man selbst als Hellseher einem solchen Experiment beigewohnt hätte, so hätte man eine Veränderung der Aura des betreffenden Menschen, der das Experiment ausführte, wahrgenommen. Die Aura, die vor dem Experiment sehr gemischt war, die vielleicht erfüllt gewesen war von Begierden, Trieben, denen sich der Betreffende hingegeben hatte, wurde durch das Experiment einfarbiger. Zuerst, bei dem Experiment der Salzbildung: kupfern - reine Gottesgedanken -, dann, bei dem Experiment der Auflösung: silbern - Götterliebe -, und endlich goldglänzend - Götteropferliebe oder Götteropferdienst - bei der Verbrennung. Und die Alchimisten sagten dann, sie hätten aus der Aura das subjektive Kupfer, das subjektive Silber und das subjektive Gold gemacht. Und die Folge davon war, daß derjenige, der so etwas durchgemacht hatte, der ein solches Experiment wirklich innerlich erlebte, von göttlicher Liebe ganz durchdrungen wurde. Also ein von Reinheit, Liebe und Opferwillen durchdrungener Mensch kam dabei heraus, und durch diesen Opferdienst bereiteten die mittelalterlichen Theosophen ein gewisses Hellsehen vor. So konnte der mittelalterliche Theosoph hineinschauen in die Art, wie hinter der Maja geistige Wesen die Dinge entstehen und wieder vergehen ließen. Und dadurch sah er dann auch ein, welche Bestrebungskräfte in der Seele in uns fördernd sind und welche nicht. Er lernte unsere eigenen Entstehungsund Verwesungskräfte kennen. Der mittelalterliche Theosoph ''Heinrich Khunrath'' nannte, in einem Augenblick der Aufklärung, diesen Prozeß das Gesetz der Entstehung und Verwesung.


Fünftes Gebot. Morde nicht.
Aus dem Naturanblick wurde dem mittelalterlichen Theosophen das Gesetz der Aufwärtsentwickelung und des Abstiegs klar. Die Wissenschaft, die er sich dadurch aneignete, drückte er in gewissen Zeichen, in imaginativen Bildern und Figuren aus. Es war eine Art imaginativer Erkenntnis. Was gestern charakterisiert worden ist als «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer», ist ein Resultat von dem eben Besprochenen.


Sechstes Gebot. Brich nicht die Ehe.
So arbeiteten die besten Alchimisten vom vierzehnten bis ins achtzehnte und noch bis an den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Über diese wirklich moralische, ethische, intellektuelle Arbeit ist nichts gedruckt worden. Was über Alchimie gedruckt ist, handelt nur von rein äußeren Experimenten, ist nur von denen geschrieben, welche die Alchimie als Selbstzweck betrieben. Der falsche Alchimist ging darauf aus, Stoffe zu formen. Er sah in den Experimenten bei der Verbrennung der Stoffe nur den Gewinn des materiellen Ergebnisses. Der rechte Alchimist aber gab auf den Stoff, den er zuletzt erhielt, gar nichts. Es kam ihm nur auf die inneren Seelenerlebnisse während der Stofformung an, auf die Gedanken, die in ihm waren, die Erlebnisse, die er in sich hatte. Daher war es ein strenges Gesetz, daß der mittelalterliche Theosoph, welcher bei den Experimenten Gold und Silber erzeugte, nie einen Gewinn für sich daraus machen durfte. Er durfte die produzierten Metalle nur verschenken. Der heutige Mensch hat nicht mehr die richtige Vorstellung von diesen Experimenten. Er hat keine Ahnung von dem, was der Experimentierende erleben konnte. Der mittelalterliche Theosoph konnte ganze Seelendramen in seinem Laboratorium erleben, zum Beispiel wenn das Antimon gewonnen wurde, sahen die Experimentierenden sehr bedeutendes Moralisches in diesen Prozessen." {{Lit|GA 130, S 72ff}}
</div>
 
==Bedeutende Alchemisten==
 
=== Alchemisten des alten Ägypten, sowie der Griechischen und Römischen Antike===
 
*[[Hermes Trismegistos]] (Siphaos, 1996 v. Chr. ,legendär)
*[[Wikipedia:Ostanes|Ostanes]] (vor 500 v. Chr.)
*[[Wikipedia:Xamolxides|Xamolxides]] (ca. 550 v. Chr)
*[[Wikipedia:Empedokles|Empedokles]] (ca. 490 - 430 v. Chr)
*[[Wikipedia:Demokrit|Demokrit]] (ca. 470 - 380 v. Chr)
*[[Wikipedia:Maria die Alchemistin|Maria die Alchemistin]] (ca. 470 v. Chr.)
*[[Wikipedia:Zosimus aus Panopolis|Zosimus aus Panopolis]] (ca. 250 - ca. 310)
 
===Chinesische Alchemisten===
 
In China haben sich innerhalb [[Wikipedia:Taoismus|daoistischer]] Strömungen solche der Inneren Wandlung [[Wikipedia:Neidan|Neidan]] und solche der äußeren Wandlung [[Wikipedia:Waidan|Waidan]] herausgebildet, die in ihren Anfängen allerdings noch nicht geschieden waren. Das mit dem Prinzip des [[Wikipedia:Dao|Dao]] verknüpfte Streben nach Unsterblichkeit - allerdings eigentlich im Sinne der Vollendung und Einswerdung im Dao - wurde ganzheitlich auf Körper und Geist bezogen, sodass es auch einige Alchemisten innerhalb der chinesischen Geschichte gab, die ersuchten Metalle zu veredeln, dabei nebenbei das [[Wikipedia:Schießpulver|Schießpulver]] entdeckten und nach einem Elixier [dan] suchten, das irdische Unsterblichkeit ermögliche. Dies war aber als Ergänzung zu den inneren Arbeiten [[Wikipedia:Qigong|Qigong]], [[Meditation]], [[Fasten]] etc. gedacht.
 
Die ersten Spezialisten in den Künsten der Unsterblichkeit waren die [Wikipedia:[Fangshi|]], die als einsiedlerische Weise in den Bergen lebten, schamanistische Praktiken anboten, von Kaisern und Adeligen besucht und gelegentlich unterstützt wurden.


Siebentes Gebot. Stehle nicht.
Aus dieser Tradition kommt [[Wikipedia:Wei Boyang|Wei Boyang]], Autor des ältesten chinesischen alchemistischen Traktats Thouyi cantong qi ("Über das Vereinigen der Entsprechungen"), der gemäß der Legende während des 2. Jh. u.Z gelebt haben soll. Ihm wird folgender Mythos nachgesagt: Nachdem der Hund an einem Experiment das rechte Elixier betreffend tot umfiel, sprach der Meister: "Ich habe den Weg der Welt, meine Familie und Freunde aufgegeben, um in den Bergen zu leben. Es wäre schamvoll, zurückzugehen, ohne das Dao der heiligen Unsterblichen gefunden zu haben. Durch dieses Elixier zu sterben kann nicht schlechter sein, als ohne es zu leben. So muss ich es dann zu mir nehmen." Auch er schluckte das Elixier und fiel auf der Stelle tot um. Nachdem die enttäuschten Schüler gegangen waren, erwachten Hund und Meister und schwebten zum Himmel empor, um Unsterbliche zu werden.


Achtes Gebot. Setze den Wert deines Mitmenschen nicht herab,
Ein anderer war [[Wikipedia:Ge Hong|Ge Hong]] (284-364 u.Z.). Sein Hauptwerk heißt Baopuzi ("Er, der den unbehauenen Klotz umarmt" oder "Der Meister, der die Schlichtheit umfaßt"). Die [[Wikipedia:Shangqing|Shangqing]]-Schule nahm später einige seiner Techniken auf.
indem du Unwahres von ihm sagst.


Neuntes Gebot. Blicke nicht mißgönnend auf das, was dein Mitmensch
Lü Dongbin, einer der [[Wikipedia:Acht Unsterbliche|Acht Unsterblichen]], soll einer der ersten gewesen sein, der sich ausschließlich der [[Wikipedia:Innere Alchemie|Inneren Alchemie]] zuwandte. Sein Schüler war Liu Haichan; von diesem soll [[Wikipedia:Zhang Boduan]] (987-1082 u.Z.) sein Wissen erhalten haben. Er schrieb das Wuzhen pian ("Über das Begreifen der Wirklichkeit"), welches die Ausdrucksweise der äußeren Alchemie auf die inneren Wandlungen überträgt. Ziel sei die Erschaffung des [[Wikipedia:shengtai|shengtai]] ("geistiger Embryo" der Unsterblichkeit). Es begründeten sich nach seinem Tod viele Schulen des [[Neidan]]. Seine Schüler begründeten etwa den südlichen Zweig der "Schule der Vollkommenen Wirklichkeit" (wörtlich: Der Weg der Verwirklichung der Wahrheit").
besitzt als Eigentum.


Zehntes Gebot. Blicke nicht mißgönnend auf das Weib deines Mitmenschen
===Alchemisten des Islamischen Kulturkreises===
und auch nicht auf die Gehilfen und die anderen Wesen,
 
durch die er sein Fortkommen findet." {{Lit|{{G|107|117f}}}}
*[[Wikipedia:Kalid ben Jazichi|Kalid ben Jazichi]] (7. - 8. Jh.)
</div>
*[[Wikipedia:Kalid ben Jesid|Kalid ben Jesid]] (702? - ?)
*[[Wikipedia:Dschābir ibn Hayyān|Geber]] (ca. 721 - 815), ''Vater der Chemie''
*[[Wikipedia:Rhazes|Rhazes]] (ca. 860 - ca. 930)
*[[Avicenna]] (980 - 1037)
*[[Wikipedia:Kalid Rachaibibi|Kalid Rachaibibi]] (ca. 11. Jh.)
*[[Wikipedia:Muhyi-d-Din Ibn Arabi|Muhyi-d-Din Ibn Arabi]] (1165 - 1240)
*[[Wikipedia:Abdul-Qasim al Iraqi|Abdul-Qasim al Iraqi]] (13. Jh.)


== Siehe auch ==
===Abendländische Alchemisten===
* {{WikipediaDE|Kategorie:Zehn Gebote}}
[[Image:Flamel-figures.png|thumb|220px|Die „alchemistischen Figuren“ des Nikolaus Flame]]
* {{WikipediaDE|Zehn Gebote}}
*[[Wikipedia:Artephius|Artephius]] ([[12. Jahrhundert]])
*[[Wikipedia:Nikolaus Flamel|Nikolaus Flamel]] (1330 - ca. 1413)
*[[Wikipedia:Bernhardus Trevisanus|Bernhardus Trevisanus]] (1406 - 1490)
*[[Wikipedia:Berthold der Schwarze|Berthold der Schwarze]] (lebte im [[Wikipedia:14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]])
*[[Wikipedia:Basilius Valentinus|Basilius Valentinus]] (Lebensdaten unbekannt)
*[[Paracelsus]] (1493-1541)
*[[Wikipedia:Johann_Faust|Johann Georg Faust]] (ca. 1480 - 1540)
*[[Wikipedia:Johann Hartmann|Johann Hartmann]] (1568 - 1631)
*[[Wikipedia:Johann Friedrich Böttger|Johann Friedrich Böttger]] (1682 - 1719)
*[[Wikipedia:Isaac Newton|Isaac Newton]] (1642-1727)
*[[Graf von Saint-Germain]] (1696 - 1784)
*[[Wikipedia:Giacomo Girolamo Casanova|Giacomo Girolamo Casanova]] (1725 - 1798)
*[[Alessandro Cagliostro]] (1743 - 1795)
*[[Wikipedia:Fulcanelli|Fulcanelli]] (1887 - 1932).


==Literatur==
== Literatur ==
* Hermann Deuser: Die zehn Gebote, Ditzingen 2002 (Reclam)
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}


{{GA}}
{{GA}}
===Quellen===
* Johann Agricola: ''Chymische Medicin: ein Kompendium der Bereitung und Anwendung alchemistischer Heilmittel'' (Originaltitel: ''Commentariorum, notarum, observationum & animadversionum in Johannis Poppii Chymische Medicin''), Nach der Erstausgabe Leipzig, Schürer und Götze, 1638/39 herausgegeben, eingeleitet und mit einer biographischen Skizze versehen von Oliver Humberg, Elberfeld 2000 ISBN 3-9802788-5-9
===Ältere Ausgaben in Neuauflage===
* Alexander von Bernus: ''Alchymie und Heilkunst'' 5. Auflage Dornach 1994 ISBN 3-7235-0757-3 (1. Auflage von 1936)
* Gottlieb Latz: ''Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie Knüpfte: Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben [ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird]'', 1. Auflage Bonn 1869, 2. Auflage Köln 2003  (Nachdruck) ISBN 3898363422
===Moderne Forschungsliteratur===
* Helmut Gebelein: ''Alchemie'', 2. Auflage München 1996 ISBN 3-424-01062-6
* Helmut Gebelein: ''Alchemie'', (=Diederichs kompakt), Kreuzlingen, München 2004 ISBN 3-7205-2501-5
* Bernhard Dietrich Haage: ''Alchemie im Mittelalter: Ideen und Bilder - von Zosimos bis Paracelsus'', Düsseldorf, Zürich 2000 ISBN 3-7608-1222-8
* Claus Priesner, Karin Figala (Hgg.): ''Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft'', München 1998 ISBN 3-406-44106-8
* Alexander Roob: ''Das hermetische Museum. Alchemie & Mystik'', Köln 1996 ISBN 3-8228-8803-6
* Daniel Hornfisher: ''Löwe und Phönix'' ,ISBN 3-5910-8432-8
* Johannes Helmond: ''Die entschleierte Alchemie'', ISBN 3-8768-3044-3
* C.G. Jung: ''Psychologie und Alchemie'', Gesammelte Werke, Bd. 12, ISBN 3-530-40712-7
* C.G. Jung: ''Mysterium Coniunctionis'', Gesammelte Werke, Bd. 14, 3 Bde., ISBN 3-530-40714-3 (Bd. 3 von Marie-Louise von Franz, ISBN 3-530-40799-2)
* C.G. Jung: ''Studien über alchemistische Vorstellungen'', Gesammelte Werke, Bd. 13, ISBN 3-530-40713-5
* Gabriele Quinque: ''Splendor Solis - Das Purpurbad Seele, 22 Pforten der initiatischen Alchemie'', Esoterische Interpretation einer alten Bilderhandschrift, ISBN 3-935937-26-1
* Wegener, Franz: ''Der Alchemist Franz Tausend. Alchemie und Nationalsozialismus'', Gladbeck 2006, ISBN 3931300188


==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://www.ekd.de/bekenntnisse/117_kleiner_katechismus.html Der Kleine Katechismus]
{{Commons|Alchemy|Alchemie}}
*[http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P8J.HTM Katholischer Katechismus, Die Zehn Gebote]
* http://www.lexhist.ch/externe/protect/textes/d/D8251.html Seriöser Lexikonartikel
*[http://de.wikibooks.org/wiki/Religionskritik-Naturglaube#Zehn_Gebote_der_Natur Zehn Gebote eines Glaubens an die Natur]
* http://www.alchemywebsite.com/
* http://www.fk-alchemie.de/
* [http://www.igpp.de Link zur Seite des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP)]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Alchemie| ]]
<references/>


[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Zehn Gebote|!]]
[[Kategorie:Tora]]
[[en:Ten Commandments]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 30. April 2007, 01:38 Uhr

Die Alchemie (auch Alchimie) ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde im 17./18. Jahrhundert sukzessive von der modernen Chemie und Pharmakologie abgelöst. Die Kunst der Alchemie wurde von Alchemisten (auch Alchimisten) praktiziert.

Herkunft

Es wird angenommen, dass sich das Wort Alchemie vom arabischen "al-kymiya" bzw. vom griechischen "χυμεία" (chymeia) herleitet. Ersteres entspricht dem Namen mit dem die alten Ägypter selbst ihr Land bezeichneten, d.h. Alchemie wird hier als "Kunst der Ägypter" verstanden, im Sinne des Letzteren als "Lehre des Gießens". Anhand der Etymologie werden bereits ihre Ursprünge im alten Ägypten und im (hellenistischen) Griechenland deutlich.

Aufgabengebiet und Errungenschaften

Die Alchemie war teilweise von der Idee der künstlichen Herstellung von Gold getrieben und auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Dabei arbeitete sie hauptsächlich mit der Methode Versuch und Irrtum (Trial and Error), die auch heute noch eine wichtige Methode zur Erkenntnisgewinnung ist. Die Alchemisten waren der Meinung, chemische Elemente könnten ineinander umgewandelt werden (Transmutation).

Alchemisten befassten sich auch mit der Herstellung lebender Kunstwesen (Homunculus, Basilisk). Anklänge an diese okkulten Experimente finden sich beispielsweise noch in Goethes Faust I und Faust II und in Meyrinks Golem.

Wir verdanken der Alchemie unter anderem die (Wieder-)Erfindung des Porzellans und Schwarzpulvers in Europa. Berühmte Alchemisten waren z. B. Vincentius Cascariolo aus Bologna, der 1604 erstmals einen Phosphoreszenz-Farbstoff herstellte, den so genannten „Bologneser Leuchtstein” oder „Lapis Solaris”. Diese Entdeckung beförderte Diskussionen über die Natur des Lichtes und führte bereits 1652 zu ersten spektroskopischen Untersuchungen. Der Hamburger Heinrich Hennig Brand war ein weiterer wichtiger Alchemist. Er entdeckte 1669 die Chemilumineszenz des weißen Phosphors ("Phosphorus mirabilis") und damit die erste Chemilumineszenzreaktion überhaupt. Diese Chemilumineszenzreaktion fand als Mitscherlich-Probe http://www2.uni-jena.de/chemie/institute/oc/weiss/mitscherlich Eingang in die forensische Chemie und ist auch heute noch ein beeindruckendes Experiment.

Arbeitsmittel

Wichtige Grundlage und sozusagen die Bibel der Alchemisten war die Tabula Smaragdina. Sie ist eine dem Hermes Trismegistos zugeschriebene, ursprünglich wohl griechische, später in lateinischer Fassung verbreitete Sammlung von wenigen, schwer verständlichen und auslegungsbedürftigen Sätzen, in denen die gesamte Weltweisheit enthalten sein sollte.

Ein spezieller Ofentyp der Alchemisten wird Athanor genannt.

Manche Gefäße der Alchemisten werden nach Tieren benannt, so z.B. Igel oder Gans oder das Menschliche Paar.

Philosophische Bedeutung

Allerdings handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne einer Proto-Chemie. Sie hat vielmehr auch eine philosophische Dimension: die verschiedenen alchemischen Vorgänge - wie beispielsweise die Umwandlung eines bestimmten Metalls in ein anderes - stehen hier für die Entwicklung des Menschen, d.h. für inner-psychische Prozesse. Diesen psychologischen Aspekt der Alchemie betonte vor allem der schweizer Psychiater und Psychoanalytiker Carl Gustav Jung, der sich eingehend mit ihr beschäftigte und versuchte, sie für seine Analytische Psychologie fruchtbar zu machen.

Die Alchemie der Rosenkreuzer

"Der mittelalterliche Rosenkreuzer studierte die Naturvorgänge, die er als die Erdvorgänge der Natur ansah. So unterschied er zum Beispiel drei verschiedene Naturvorgänge, die er als die drei großen Prozesse der Natur ansah.

Als der erste wichtige Prozeß ist folgender anzuführen: Die Salzbildung. Alles, was in der Natur aus einer Auflösung als fester Stoff sich niederschlägt, sich setzen, herausfallen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Salz. Wenn aber der mittelalterliche Rosenkreuzer diese Salzbildung sah, war seine Vorstellung davon ganz verschieden von der des heutigen Menschen. Denn der Anblick eines solchen Prozesses mußte wie ein Gebet wirken in der Seele desjenigen Menschen, der ihn betrachtete, wenn er ihn als verstanden empfinden wollte. Der mittelalterliche Rosenkreuzer suchte sich deshalb klar zu machen, was in seiner eigenen Seele vorgehen müßte, wenn in ihr diese Salzbildung auch vorgehen sollte. Er dachte: Die menschliche Natur vernichtet sich fortwährend durch die Triebe und Leidenschaften. Unser Leben wäre eine fortwährende Zersetzung, ein Fäulnisprozeß, wenn wir uns nur den Begierden und Leidenschaften hingeben würden. Und wenn der Mensch sich wirklich schützen will gegen diesen Fäulnisprozeß, so muß er sich fortwährend hingeben reinen, nach dem Geistigen hintendierenden Gedanken. Es handelte sich um die Höherentwickelung seiner Gedanken. Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß, wenn er in einer Inkarnation seine Leidenschaften nicht bekämpfte, er in die nächste Inkarnation mit Krankheitsanlagen hineingeboren werden würde, daß er aber, wenn er seine Leidenschaften läuterte, in die nächste Inkarnation mit gesunden Anlagen eintreten würde. Der Prozeß der Überwindung der zur Verwesung führenden Kräfte durch Spiritualität, das ist mikrokosmische Salzbildung. So können wir begreifen, wie ein solcher Naturvorgang für den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum frömmsten Gebet werden konnte. Bei der Betrachtung der Salzbildung sagten sich die mittelalterlichen Rosenkreuzer mit dem Gefühl der reinsten Frömmigkeit: Hier haben göttlich-geistige Kräfte seit Tausenden von Jahren ebenso gewirkt, wie in mir reine Gedanken wirken. Ich bete an hinter der Maja der Natur die Gedanken der Götter, der göttlich-geistigen Wesenheiten. - Das wußte der mittelalterliche Rosenkreuzer und er sagte sich: Wenn ich mich durch die Natur anregen lasse, solche Empfindungen zu hegen, so mache ich mich selber dem Makrokosmos ähnlich. Betrachte ich diesen Prozeß nur äußerlich, so scheide ich mich von dem Gotte, so falle ich vom Makrokosmos ab. - So empfand der mittelalterliche Theosoph oder Rosenkreuzer.

Ein anderes Erlebnis war der Prozeß der Auflösung: ein anderer Naturprozeß, der ebenfalls den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum Gebet führen konnte. Alles dasjenige, was etwas anderes auflösen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Quecksilber oder Merkur. Nun trat wieder für den mittelalterlichen Rosenkreuzer die Frage auf: Was ist die entsprechende Eigenschaft in der menschlichen Seele? Welche Seeleneigenschaft wirkt so, wie in der Natur draußen Quecksilber oder Merkur? Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß das, was diesem Merkur in der Seele entspricht, alle Formen der Liebe in der Seele bedeutet. Er unterschied niedere und höhere Auflösungsprozesse, wie es niedere und höhere Liebeformen gibt. Und so wurde der Anblick des Auflösungsprozesses wieder zu einem frommen Gebete, und der mittelalterliche Theosoph sagte sich: Es hat die Liebe des Gottes draußen Jahrtausende lang so gewirkt, wie in meinem Innern die Liebe wirkt.

Der dritte wichtige Naturprozeß war für den mittelalterlichen Theosophen die Verbrennung, das, was eintritt, wenn ein äußerer Stoff in Flammen sich verzehrt. Und wiederum suchte der mittelalterliche Rosenkreuzer den inneren Vorgang, der dieser Verbrennung entspricht. Er sah diesen inneren Seelenvorgang in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit. Und er nannte alles, was in der Flamme aufgehen kann, Schwefel oder Sulphur. Er sah in den Entwickelungsstadien der Erde den Prozeß einer allmählichen Läuterung, ähnlich einem Verbrennungsprozeß oder Schwefelprozeß. So wie er wußte, daß einmal die Erde durch das Feuer gereinigt wird, so sah er in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit auch einen Verbrennungsprozeß. In den Erdenprozessen sah er die Arbeit der Götter, die zu noch höheren Göttern aufschauen. Und so durchdrungen von großer Frömmigkeit und tief religiösen Gefühlen sagte er sich beim Anblick des Verbrennungsprozesses: Jetzt opfern Götter den höheren Göttern. - Und wenn dann der mittelalterliche Theosoph selbst in seinem Laboratorium den Verbrennungsprozeß hervorbrachte, dann empfand er: Ich tue, was die Götter tun, wenn sie sich höheren Göttern opfern. - Sich selber hielt er nur dann für würdig, zu einem solchen Verbrennungsprozeß in seinem Laboratorium zu schreiten, wenn er sich von solcher Opfergesinnung durchdrungen fühlte, wenn er selber in sich fühlte den Wunsch, sich opfernd den Göttern hinzugeben. Die Macht der Flamme erfüllte den mittelalterlichen Theosophen mit großen, tiefreligiösen Gefühlen, und er sagte sich: Wenn ich draußen im Makrokosmos die Flamme sehe, so sehe ich die Gedanken, die Liebe, die Opfergesinnung der Götter. Der mittelalterliche Rosenkreuzer nahm selber in seinem Laboratorium diese Prozesse vor, und dann ergab sich der Experimentierende der Betrachtung dieser Bildungen von Salz, der Auflösungen und der Verbrennungen, bei denen er sich stets tief religiösen Empfindungen hingab, und er fühlte den Zusammenhang mit allen Kräften im Makrokosmos. Diese Seelenvorgänge riefen bei ihm hervor: erstens Göttergedanken, zweitens Götterliebe, drittens Götteropferdienst. Und dann entdeckte dieser mittelalterliche Rosenkreuzer, daß, wenn er einen Salzbildungsprozeß vornahm, in ihm selber solche reinen, läuternden Gedanken aufstiegen. Bei einem Auflösungsprozeß fühlte er sich angeregt zur Liebe, wurde er von der göttlichen Liebe durchdrungen, im Verbrennungsprozeß fühlte er sich entfacht zum Opferdienst, dazu gedrängt, sich auf dem Altar der Welt zu opfern.

Das war, was der Experimentierende erlebte. Und wenn man selbst als Hellseher einem solchen Experiment beigewohnt hätte, so hätte man eine Veränderung der Aura des betreffenden Menschen, der das Experiment ausführte, wahrgenommen. Die Aura, die vor dem Experiment sehr gemischt war, die vielleicht erfüllt gewesen war von Begierden, Trieben, denen sich der Betreffende hingegeben hatte, wurde durch das Experiment einfarbiger. Zuerst, bei dem Experiment der Salzbildung: kupfern - reine Gottesgedanken -, dann, bei dem Experiment der Auflösung: silbern - Götterliebe -, und endlich goldglänzend - Götteropferliebe oder Götteropferdienst - bei der Verbrennung. Und die Alchimisten sagten dann, sie hätten aus der Aura das subjektive Kupfer, das subjektive Silber und das subjektive Gold gemacht. Und die Folge davon war, daß derjenige, der so etwas durchgemacht hatte, der ein solches Experiment wirklich innerlich erlebte, von göttlicher Liebe ganz durchdrungen wurde. Also ein von Reinheit, Liebe und Opferwillen durchdrungener Mensch kam dabei heraus, und durch diesen Opferdienst bereiteten die mittelalterlichen Theosophen ein gewisses Hellsehen vor. So konnte der mittelalterliche Theosoph hineinschauen in die Art, wie hinter der Maja geistige Wesen die Dinge entstehen und wieder vergehen ließen. Und dadurch sah er dann auch ein, welche Bestrebungskräfte in der Seele in uns fördernd sind und welche nicht. Er lernte unsere eigenen Entstehungsund Verwesungskräfte kennen. Der mittelalterliche Theosoph Heinrich Khunrath nannte, in einem Augenblick der Aufklärung, diesen Prozeß das Gesetz der Entstehung und Verwesung.

Aus dem Naturanblick wurde dem mittelalterlichen Theosophen das Gesetz der Aufwärtsentwickelung und des Abstiegs klar. Die Wissenschaft, die er sich dadurch aneignete, drückte er in gewissen Zeichen, in imaginativen Bildern und Figuren aus. Es war eine Art imaginativer Erkenntnis. Was gestern charakterisiert worden ist als «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer», ist ein Resultat von dem eben Besprochenen.

So arbeiteten die besten Alchimisten vom vierzehnten bis ins achtzehnte und noch bis an den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Über diese wirklich moralische, ethische, intellektuelle Arbeit ist nichts gedruckt worden. Was über Alchimie gedruckt ist, handelt nur von rein äußeren Experimenten, ist nur von denen geschrieben, welche die Alchimie als Selbstzweck betrieben. Der falsche Alchimist ging darauf aus, Stoffe zu formen. Er sah in den Experimenten bei der Verbrennung der Stoffe nur den Gewinn des materiellen Ergebnisses. Der rechte Alchimist aber gab auf den Stoff, den er zuletzt erhielt, gar nichts. Es kam ihm nur auf die inneren Seelenerlebnisse während der Stofformung an, auf die Gedanken, die in ihm waren, die Erlebnisse, die er in sich hatte. Daher war es ein strenges Gesetz, daß der mittelalterliche Theosoph, welcher bei den Experimenten Gold und Silber erzeugte, nie einen Gewinn für sich daraus machen durfte. Er durfte die produzierten Metalle nur verschenken. Der heutige Mensch hat nicht mehr die richtige Vorstellung von diesen Experimenten. Er hat keine Ahnung von dem, was der Experimentierende erleben konnte. Der mittelalterliche Theosoph konnte ganze Seelendramen in seinem Laboratorium erleben, zum Beispiel wenn das Antimon gewonnen wurde, sahen die Experimentierenden sehr bedeutendes Moralisches in diesen Prozessen." (Lit.: GA 130, S 72ff)

Bedeutende Alchemisten

Alchemisten des alten Ägypten, sowie der Griechischen und Römischen Antike

Chinesische Alchemisten

In China haben sich innerhalb daoistischer Strömungen solche der Inneren Wandlung Neidan und solche der äußeren Wandlung Waidan herausgebildet, die in ihren Anfängen allerdings noch nicht geschieden waren. Das mit dem Prinzip des Dao verknüpfte Streben nach Unsterblichkeit - allerdings eigentlich im Sinne der Vollendung und Einswerdung im Dao - wurde ganzheitlich auf Körper und Geist bezogen, sodass es auch einige Alchemisten innerhalb der chinesischen Geschichte gab, die ersuchten Metalle zu veredeln, dabei nebenbei das Schießpulver entdeckten und nach einem Elixier [dan] suchten, das irdische Unsterblichkeit ermögliche. Dies war aber als Ergänzung zu den inneren Arbeiten Qigong, Meditation, Fasten etc. gedacht.

Die ersten Spezialisten in den Künsten der Unsterblichkeit waren die [Wikipedia:[Fangshi|]], die als einsiedlerische Weise in den Bergen lebten, schamanistische Praktiken anboten, von Kaisern und Adeligen besucht und gelegentlich unterstützt wurden.

Aus dieser Tradition kommt Wei Boyang, Autor des ältesten chinesischen alchemistischen Traktats Thouyi cantong qi ("Über das Vereinigen der Entsprechungen"), der gemäß der Legende während des 2. Jh. u.Z gelebt haben soll. Ihm wird folgender Mythos nachgesagt: Nachdem der Hund an einem Experiment das rechte Elixier betreffend tot umfiel, sprach der Meister: "Ich habe den Weg der Welt, meine Familie und Freunde aufgegeben, um in den Bergen zu leben. Es wäre schamvoll, zurückzugehen, ohne das Dao der heiligen Unsterblichen gefunden zu haben. Durch dieses Elixier zu sterben kann nicht schlechter sein, als ohne es zu leben. So muss ich es dann zu mir nehmen." Auch er schluckte das Elixier und fiel auf der Stelle tot um. Nachdem die enttäuschten Schüler gegangen waren, erwachten Hund und Meister und schwebten zum Himmel empor, um Unsterbliche zu werden.

Ein anderer war Ge Hong (284-364 u.Z.). Sein Hauptwerk heißt Baopuzi ("Er, der den unbehauenen Klotz umarmt" oder "Der Meister, der die Schlichtheit umfaßt"). Die Shangqing-Schule nahm später einige seiner Techniken auf.

Lü Dongbin, einer der Acht Unsterblichen, soll einer der ersten gewesen sein, der sich ausschließlich der Inneren Alchemie zuwandte. Sein Schüler war Liu Haichan; von diesem soll Wikipedia:Zhang Boduan (987-1082 u.Z.) sein Wissen erhalten haben. Er schrieb das Wuzhen pian ("Über das Begreifen der Wirklichkeit"), welches die Ausdrucksweise der äußeren Alchemie auf die inneren Wandlungen überträgt. Ziel sei die Erschaffung des shengtai ("geistiger Embryo" der Unsterblichkeit). Es begründeten sich nach seinem Tod viele Schulen des Neidan. Seine Schüler begründeten etwa den südlichen Zweig der "Schule der Vollkommenen Wirklichkeit" (wörtlich: Der Weg der Verwirklichung der Wahrheit").

Alchemisten des Islamischen Kulturkreises

Abendländische Alchemisten

Die „alchemistischen Figuren“ des Nikolaus Flame

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit, GA 130 (1995)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Quellen

  • Johann Agricola: Chymische Medicin: ein Kompendium der Bereitung und Anwendung alchemistischer Heilmittel (Originaltitel: Commentariorum, notarum, observationum & animadversionum in Johannis Poppii Chymische Medicin), Nach der Erstausgabe Leipzig, Schürer und Götze, 1638/39 herausgegeben, eingeleitet und mit einer biographischen Skizze versehen von Oliver Humberg, Elberfeld 2000 ISBN 3-9802788-5-9

Ältere Ausgaben in Neuauflage

  • Alexander von Bernus: Alchymie und Heilkunst 5. Auflage Dornach 1994 ISBN 3-7235-0757-3 (1. Auflage von 1936)
  • Gottlieb Latz: Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie Knüpfte: Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben [ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird], 1. Auflage Bonn 1869, 2. Auflage Köln 2003 (Nachdruck) ISBN 3898363422

Moderne Forschungsliteratur

  • Helmut Gebelein: Alchemie, 2. Auflage München 1996 ISBN 3-424-01062-6
  • Helmut Gebelein: Alchemie, (=Diederichs kompakt), Kreuzlingen, München 2004 ISBN 3-7205-2501-5
  • Bernhard Dietrich Haage: Alchemie im Mittelalter: Ideen und Bilder - von Zosimos bis Paracelsus, Düsseldorf, Zürich 2000 ISBN 3-7608-1222-8
  • Claus Priesner, Karin Figala (Hgg.): Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft, München 1998 ISBN 3-406-44106-8
  • Alexander Roob: Das hermetische Museum. Alchemie & Mystik, Köln 1996 ISBN 3-8228-8803-6
  • Daniel Hornfisher: Löwe und Phönix ,ISBN 3-5910-8432-8
  • Johannes Helmond: Die entschleierte Alchemie, ISBN 3-8768-3044-3
  • C.G. Jung: Psychologie und Alchemie, Gesammelte Werke, Bd. 12, ISBN 3-530-40712-7
  • C.G. Jung: Mysterium Coniunctionis, Gesammelte Werke, Bd. 14, 3 Bde., ISBN 3-530-40714-3 (Bd. 3 von Marie-Louise von Franz, ISBN 3-530-40799-2)
  • C.G. Jung: Studien über alchemistische Vorstellungen, Gesammelte Werke, Bd. 13, ISBN 3-530-40713-5
  • Gabriele Quinque: Splendor Solis - Das Purpurbad Seele, 22 Pforten der initiatischen Alchemie, Esoterische Interpretation einer alten Bilderhandschrift, ISBN 3-935937-26-1
  • Wegener, Franz: Der Alchemist Franz Tausend. Alchemie und Nationalsozialismus, Gladbeck 2006, ISBN 3931300188

Weblinks

Commons: Alchemie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Alchemie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.