Sadduzäer und Zadok (Priester): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Sadduzäer''' (wahrscheinlich abgeleitet vom Hohenpriester Sadduk bzw. [[Zadok (Priester)|Zadok]]) waren eine in [[Wikipedia:Israel|Israel]] von ca. 150 v. Chr. bis zur Zerstörung des [[Wikipedia:Zweiter Tempel|Zweiten Tempels]] 70 n. Chr. verbreitete [[Wikipedia:Römisches Reich|römerfreundliche]] [[Wikipedia:Gruppe des Judentums|Gruppe des Judentums]]. Sie beherrschten den Tempel und den [[Wikipedia:Tempelkult|Tempelkult]]. Die Sadduzäer waren die größte Kraft im [[Wikipedia:Synhedrium|Synhedrium]] (Hoher Rat zur Zeit des Jüdischen Tempels) und stellten mehrmals den [[Wikipedia:Hohepriester|Hohepriester]].  
'''Zadok''' (10. Jhdt. v. Chr.) war ein jüdischer [[Priester]], der im [[Altes Testament|Alten Testament]] der [[Bibel]] erwähnt wird.


Die Sadduzäer gehörten vor allem den höheren Gesellschaftsschichten an (zum größten Teil Priestergeschlechter und [[Wikipedia:Aristokratie|Aristokratie]]), wobei die Aristokratie von den [[Pharisäer|Pharisäern]] nicht als solche anerkannt wurde, da sie nicht aus dem Hause [[Wikipedia:David (Israel)|David]] war.
Der [[Hebräische Sprache|hebräische]] Name [[Zadok]] oder Sadok bedeutet "gerecht". Er war der Sohn von [[Achitub]], ein Nachkomme von [[Elesar]] (dritter Sohn von [[Aaron (biblische Person)|Aaron]], der [[König David|David]] half).&nbsp;<ref>2Sam 8,17; 1Chr 12,28</ref> Zadok half auch die [[Bundeslade]] Israels, nachdem diese in der Schlacht bei [[Ebenezer]] gegen die [[Philister]] verloren war, aus dem Hause Obed-Edoms in [[Gat (Bibel)|Gat]] nach [[Jerusalem]] zu bringen.&nbsp;<ref>1Chr 15,11-13)</ref> Zadok unterstütze David auch gegen [[Absalom]].&nbsp;<ref>2Sam 15,24-36; 17,15</ref> Er nahm teil an der Salbung Salomos.&nbsp;<ref>1Kön 1,7f</ref> König [[Salomo]] machte Zadok zum [[Hohenpriester]] anstelle [[Abjatar]]s.&nbsp;<ref>1Kön 2,35</ref>


Die Sadduzäer glaubten, im Gegensatz zu den Pharisäern, nicht an die mündliche Überlieferung, die heute den [[Wikipedia:Talmud|Talmud]] bildet, sondern nur an die schriftlichen Gesetze [[Mose]] im [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testament]]. Sie glaubten auch nicht an Führung durch Gott, nicht an die [[Engel]] ([http://www.bibel-online.net/buch/44.apostel/23.html#23,8 Apg. 23,8]) und [[Dämon]]en und auch nicht an die [[Auferstehung]] von den [[Tote]]n ([[Sadduzäerfrage]]).  
Zadok und seine Nachfolger taten Dienst im neuen [[Israelitische Tempel|Tempel]], den Salomo erbaut hatte, bis zu seiner Zerstörung 587 v. Chr. Im zweiten Tempel versahen die Zadokiten den Dienst des Hohenpriesters bis 171 v. Chr. Sie waren ebenfalls Priester am Jüdischen Tempel in [[Leontopolis]] in [[Ägypten]] und dienten in Jerusalem bis zur Zerstörung durch die [[Römisches Reich|Römer]] unter [[Titus (Römischer Kaiser)|Titus]] im Jahre [[70|70 n. Chr]].


Im Tempeldienst sahen sie den Schwerpunkt ihres jüdisch-religiösen Lebens. Die Bewegung der Sadduzäer endete daher nahezu zeitgleich mit der Zerstörung des Tempels und Jerusalems durch [[Wikipedia:Titus|Titus]] im Jahre 70.
== Siehe auch ==
* [[Liste biblischer Personen]]


== Sadduzäer, Pharisäer und Essäer ==
== Quellen ==
 
<references />
Während die [[Pharisäer]] mehr durch die [[ahrimanisch]]en Kräfte beeinflusst sind, überwiegt in den Sadduzäern das [[luziferisch]]e Element.
 
{{GZ|Und im Grunde genommen ist das
pharisäische Element innerhalb der althebräischen Entwickelung, mit
seinem Gegensatz zum sadduzäischen Element, nichts anderes als der
Gegensatz des Ahrimanischen und Luziferischen.|187|29f}}
 
{{GZ|Es gibt Menschen, die wie eingeschlossen sind in einem bestimmten
Gesichtskreis, innerhalb dessen sie sehr zu Hause sein
können und Bedeutendes zu leisten vermögen. Solche Menschen
schließen sich gleichsam ab gegen alles, was von außen in ihren
Gesichtskreis hereindrängen möchte, oder sie formen es so, daß
es in ihren Bewußtseinshorizont eingespannt wird. Das sind
Menschen, die vorwiegend in ihrer Bewußtseinsseele leben, bei
denen die Bewußtseinsseele die übrigen Seelenglieder stark überwiegt.
Sehr aktive Menschen, Willensnaturen gehören dazu. Für
diese Menschen hat der Okkultist einen Ausdruck: Sadduzäer.
 
Dann gibt es Menschen, die alles erklären möchten und alles
erklärlich finden möchten. Solche Menschen kommen, auch
wenn sie aus starkem Wahrheitstrieb heraus handeln, doch leicht
dazu, es mit der Wahrheit letzten Endes nicht so genau zu nehmen.
Denn eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Die Wahrheit
ist ein Relatives, ein Wandelbares, und muß sich dem Geiste der
Zeit anpassen und dem Individuellen im Menschen [...]
 
Solche Menschen sind von ihrer Verstandesseele beherrscht.
Der Okkultist gebraucht für diese Art von Menschen den Ausdruck
Pharisäer [...]
 
Nun gibt es aber auch Menschen, die sich in einer anderen
Art abschließen und darin unter Umständen Bedeutendes leisten
und in ihrer Weise angenehme, liebe Leute sein können. Das
sind Naturen, die ganz in ihrer eigenen Empfindung leben, die
sich wie ein Johannes Tauler oder Meister Eckhart auf ihr inneres
Selbst zurückziehen und ganz darin aufgehen. Die wie Einsiedler
in einer eigenen Welt leben, in der sie Hohes, Schönes,
tief innerlich Empfundenes erleben und auch von sich geben
können, das aber doch in gewisser Weise wieder so ist, daß,
wenn es ein anderer liest oder nachempfindet, es eigentlich nicht
mehr ganz dasselbe ist. So wie sie es erleben und von sich geben,
ist es eigentlich nur für sie selber ganz richtig. Alle bloßen
Mystiker und unklaren Schwärmer, aber auch viele bedeutende
Dichter aller Zeiten gehören dazu. Auch in unserer Zeit gibt es
viele derartige Künstlernaturen. In gewissem Sinne kann man
diese Art des inneren Erlebens geradezu die Grundstimmung
der künstlerisch und ästhetisch empfindenden Menschen unserer
Zeit nennen. - Auch unter den Theosophen gibt es viele solcher
Naturen, die sich so abschließen und sich dabei für etwas Besonderes
halten. Diese Stimmung ist auch ganz erklärlich, denn
diese Art von innerer Veranlagung entspringt aus dem Überwiegen dessen, was das Stärkste in uns sein sollte und was wir als
die Empfindungsseele bezeichnen. Der Okkultist bezeichnet
derartige Naturen mit dem Worte Essäer.|266b|400ff}}
 
== siehe auch ==
 
* [[Wikipedia:Liste der Hohenpriester von Israel in herodianischer Zeit|Liste der Hohenpriester von Israel in herodianischer Zeit]]


== Literatur ==
== Literatur ==
*M.C. Tenney: ''Namen und Begriffe der Bibel''. Zondervan 1970
*''The New Bible Dictionary''. Inter-Varsity Press 1974


* [[Rudolf Steiner]]: ''Wie kann die Menschheit den Christus wiederfinden?'', [[GA 187]] (1995), ISBN 3-7274-1870-2 {{Vorträge|187}}
{{Wikipedia}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
{{GA}}


[[Kategorie:Historische jüdische Bewegung]]
[[Kategorie:Judentum]]

Version vom 28. März 2007, 00:57 Uhr

Zadok (10. Jhdt. v. Chr.) war ein jüdischer Priester, der im Alten Testament der Bibel erwähnt wird.

Der hebräische Name Zadok oder Sadok bedeutet "gerecht". Er war der Sohn von Achitub, ein Nachkomme von Elesar (dritter Sohn von Aaron, der David half). [1] Zadok half auch die Bundeslade Israels, nachdem diese in der Schlacht bei Ebenezer gegen die Philister verloren war, aus dem Hause Obed-Edoms in Gat nach Jerusalem zu bringen. [2] Zadok unterstütze David auch gegen Absalom[3] Er nahm teil an der Salbung Salomos. [4] König Salomo machte Zadok zum Hohenpriester anstelle Abjatars[5]

Zadok und seine Nachfolger taten Dienst im neuen Tempel, den Salomo erbaut hatte, bis zu seiner Zerstörung 587 v. Chr. Im zweiten Tempel versahen die Zadokiten den Dienst des Hohenpriesters bis 171 v. Chr. Sie waren ebenfalls Priester am Jüdischen Tempel in Leontopolis in Ägypten und dienten in Jerusalem bis zur Zerstörung durch die Römer unter Titus im Jahre 70 n. Chr.

Siehe auch

Quellen

  1. 2Sam 8,17; 1Chr 12,28
  2. 1Chr 15,11-13)
  3. 2Sam 15,24-36; 17,15
  4. 1Kön 1,7f
  5. 1Kön 2,35

Literatur

  • M.C. Tenney: Namen und Begriffe der Bibel. Zondervan 1970
  • The New Bible Dictionary. Inter-Varsity Press 1974


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