Adam und Eva

Aus AnthroWiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
William Blake, The Creation of Eve
Adam und Eva, Albrecht Dürer, 1507

Adam (hebr. אדם‎, adam, „Mensch“, „der von der Erde Genommene“) und Eva (hebr. חוה‎, chawah, „die Belebte“, die "Leben Schenkende", die "Mutter der Erde") waren nach dem Schöpfungsbericht der Genesis das erste Menschenpaar.

Adam und Eva als menschliches Hauptpaar

Dem biblischen Schöpfungsbericht liegt eine okkulte Wahrheit zugrunde. Als sich die Sonne bereits von der Erde getrennt hatte, die Mondenkräfte aber noch in ihr wirksam waren, wurde es für die Menschenseelen immer schwieriger, ihren Aufenthalt auf der Erde zu nehmen, da sie die durch die Mondenkräfte immer mehr verhärtete irdische Substanz nicht mehr bemeistern konnten. Das feste Erdelement gab es zwar damals noch nicht, die Erde war erst bis zum flüssigen Zustand verdichtet. Auch lebten die Menschen damals noch nicht in einem dichten fleischlichen Leib, sondern in einem noch viel feineren ätherischen Zustand; dennoch war auch dieser Zustand bereits zu starr geworden, um den Menschen geeignete Lebensbedingungen zu bieten. Immer mehr Seelen wanderten daher in die verschiedenen Planetensphären ab, bis im wesentlichen nur mehr ein Hauptpaar zurückblieb, das die Bibel Adam und Eva nennt.

"Die anderen Menschen hatten sich auf die anderen Planeten verteilt, und im wesentlichen stammen daher die jetzigen Menschen von diesem Urpaar ab. Auch darin ist der Bericht der Bibel von Adam und Eva richtig, wenn er auch in Form einer allegorischen Erzählung gebracht wird." (Lit.: GA 266a, S. 248)

Die Formulierung "im wesentlichen" weist darauf hin, dass es nicht nur ein Hauptpaar der Menschheit gab, sondern noch wenige weitere. Anders ist auch die jüdische Legende von Lilith, die sich gleichfalls mit Adam gepaart haben soll, nicht vorstellbar. Dieser Auffassung ist jedenfalls Hermann Keimeyer (siehe: Weblinks).

Sündenfall und Geschlechtertrennung

Hauptartikel: Geschlechtertrennung

Adam und Eva lebten ursprünglich noch im ätherischen Paradieseszustand. Die Geschlechtertrennung hatte noch nicht stattgefunden. Sie wurde erst als Folge der luziferischen Versuchung herbeigeführt. Durch den Sündenfall wurde der Mensch aus dem Paradies verstossen und musste auf die Erde heruntersteigen in eine noch viel dichtere Stofflichkeit. Das war überhaupt nur dadurch möglich, dass zugleich die verhärteten Mondenkräfte durch Jahve aus der Erde herausgezogen wurden. Damit begann die Zeit der irdischen Inkarnationen des Menschen. Jetzt erst konnte der Mensch allmählich sein individuelles Ich entwickeln.

Die Entstehung der Fortpflanzungsorgane

Die nun von außen auf die Erde einwirkenden Mondenkräfte bewirkten die Geschlechtertrennung und Jahve wurde der Herr der irdischen Fortpflanzungskräfte, die nun erstmals auf Sexualität beruhte. Die Sexualorgane waren allerdings die letzten, die sich im dichten Fleisch ausbildeten. Anfang waren sie noch rein vegetabile, pflanzenartige Organe. Die astralen Triebkräfte spielten bei der Fortpflanzung noch keine Rolle, sondern nur die lebensspendenden Ätherkräfte.

"Die Sexualorgane waren lange pflanzlicher Natur, und sie werden auch am frühesten wieder zur pflanzlichen Natur zurückkehren. Erst als in der Entwickelung des Menschen das Ich schon tief in den Astralleib hinuntergestiegen war und die eigensüchtigen Begierden tief eingedrungen waren, da gestalteten sich die ehemals pflanzlichen Organe um und wurden fleischliche Organe." (Lit.: GA 101, S. 58)

Die Bibel weist auf diesen Zustand mit dem Feigenblatt hin, mit dem Adam und Eva ihre Blöße bedeckten, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten. Aus diesen Kräften wurde auch das natürliche Hellsehen gespeist, das damals noch alle Menschen in reichem Maß hatten. Als dann später die Sexualorgane immer mehr von den Astralkräften ergriffen wurden, begann nach und nach das urprüngliche Hellsehen zu schwinden und der Egoismus erwachte immer mehr. Dadurch wurde das Selbstbewusstsein des Menschen vorbereitet, zugleich aber lief er auch Gefahr, immer mehr in die Hände der Widersachermächte zu fallen.

Noch bis in die Mitte der lemurischen Zeit erfolgte die Fortpflanzung ungeschlechtlich durch eine Art von Selbstbefruchtung. Im Bilde der Isis, die durch den Sonnenstrahl des Osiris befruchtet wird, deuteten die ägyptischen Mysterien auf diese ungeschlechtliche Fortpflanzungskraft des Mondes hin.

Die vier Sphinxtiere als Gruppenseelen

Die vier Sphinxtiere entsprechen den vier Gruppenseelen des lemurischen und atlantischen Menschen. Die Löwenrasse hatte einen männlichen Ätherleib, der genügend Kraft hatte, den physischen Leib selbst ohne äußere Anregung zu befruchten. Es war eine unmittelbare Befruchtung aus dem Geistigen, ohne die Mithilfe eines anderen Wesens. Die Stierrasse hingegen hatte einen weiblichen Ätherleib und verlor allmählich die Fähigkeit zur selbsttätigen Fortpflanzung, konnte aber nach und nach die Löwenmenschen befruchten. Nach der Aufnahme des Ichs entwickelte sich aus der Löwenrasse das weibliche, aus der Stierrasse das männliche Geschlecht (Lit.: GA 107, S. 74ff).

Adams Bruderseele: Der nathanische Jesus

Hauptartikel: Nathanischer Jesus

"Es entwickeln sich im Menschen gewisse Kräfte mit einer gewissen Unbewußtheit: das sind die Kräfte, welche zusammenhängen mit der menschlichen Fortpflanzung, mit der menschlichen Generation. Wir wissen ja, daß im menschlichen Bewußtsein bis zu einem gewissen Lebensalter über diese Kräfte eine unmittelbare holde Unbewußtheit waltet, die Unschuld des Kindesalters. Wir wissen, daß mit einem gewissen Alter über diesen Kräften das Bewußtsein erwacht, daß gleichsam von einem bestimmten Alter an der menschliche Organismus durchsetzt wird vom Bewußtsein aus mit den Kräften, die später die sinnliche Liebe der Geschlechter genannt werden. Was vorher waltet wie schlafende Kräfte, die erst mit der Geschlechtsreife erwachen, das sind, wenn sie in ihrer ureigenen Gestalt betrachtet werden, genau dieselben Kräfte, die im Schlaf die zerstörten Kräfte im Menschen wieder herstellen. Verdeckt sind diese Kräfte nur von der anderen menschlichen Natur, weil sie vermischt sind mit der anderen menschlichen Natur. Es walten unsichtbar im Menschen Kräfte, welche schuldvoll erst werden, wenn sie zum Erwachen kommen, welche schlafen oder höchstens träumen bis die Geschlechtsreife eintritt [...]

Wir haben eigentlich in jedem Menschen zwei Menschen vor uns: den einen Menschen, der wir sind vom Aufwachen bis zum Einschlafen, und den anderen Menschen, der wir sind vom Einschlafen bis zum Aufwachen. In dem einen Menschen sind wir fortwährend bemüht, unsere Natur bis zur Tierheit herabzuquälen mit allem, was nicht Erkenntnis ist, was nicht rein im Geiste erfaßt wird. Mit alle dem sind wir immerdar bemüht, unsere Natur zur Tierheit herabzuquälen. Dies ist während unseres Wachzustandes. Was uns aber über diesen Menschen erhebt, waltet zunächst als holdselige Kraft unschuldsvoll während der Kindheit innerhalb der Generationskräfte, und waltet, wenn diese Kräfte erwachen, im Schlafe, wenn regeneriert wird, was durch das Tagwachen zerstört worden ist. So haben wir einen Menschen in uns, der verwandt ist mit den schöpferischen Kräften im Menschen, und einen Menschen, der diese Kräfte zerstört. Das Bedeutsame aber in der Doppelnatur des Menschen ist, daß man eigentlich hinter alle dem, was die Sinne wahrnehmen, zu vermuten hat einen anderen Menschen, einen Menschen nämlich, in dem die schöpferischen Kräfte walten. Dieser zweite Mensch, in dem die menschenschöpferischen Kräfte walten, ist ungemischt eigentlich nie da. Er ist niemals ohne Mischung da: während des Wachens ist er nicht da und während des Schlafens auch nicht. Denn während des Schlafens bleibt ja der physische Leib und Ätherleib durchsetzt von den Nachwirkungen des Tages, von den Zerstörungskräften. Wenn diese Zerstörungskräfte aber endlich fortgeschafft worden sind, so wachen wir ja wieder auf [...]

Wenn wir das Menschengeschlecht verfolgen von diesem Zeitpunkt der lemurischen Zeit an, so haben wir durch alles hindurch, was dann gekommen ist, immer diese Doppelnatur des Menschen vor uns. Eingetreten ist der Mensch damals in eine Art niedere Natur. Aber dazumal - das zeigt uns der zurückgewandte hellsichtige Blick in die Akasha-Chronik - ist neben jenen auch von menschenschöpferischen Kräften durchsetzten Menschen gleichsam hinzugetreten, wie eine Schwester- oder Bruderseele, eine bestimmte Seele. Es wurde gewissermaßen zurückgehalten diese Schwesterseele, die nicht in die Menschenevolution hineinversetzt worden ist. Sie blieb nur durchsetzt von menschenschöpferischen Kräften. Es blieb zurück ein Mensch, in der alten lemurischen Zeit, gleichsam die Schwester- oder Bruderseele - denn für jene Zeit ist das ja einerlei -, es blieb zurück die Bruderseele des Adam. Diese Seele blieb damals zurück, diese Seele konnte nicht eingehen in den physischen Menschheitsprozeß. Sie blieb zurück und waltete unsichtbar für den physischen Menschheitsprozeß. Sie wurde nicht geboren wie die Menschen im fortlaufenden Prozeß. Denn wäre sie geboren worden und gestorben, dann wäre sie ja eingetreten in den physischen Menschheitsprozeß. Sie waltete im Unsichtbaren und konnte nur wahrgenommen werden von denjenigen, die sich hinauferhoben zu jenen hellsichtigen Höhen, zu jenen hellsichtigen Kräften, die erwachen in dem Zustande, der sonst der Schlaf ist. Denn dann ist der Mensch verwandt mit den Kräften, die lauter in der Schwesterseele walten [...]

Durch jene besonderen Umstände, unter denen die Arjunaseele all das um sich herum wahrnahm und auf ihre Empfindung wirken ließ, indem sie fühlte, was sich damals in Kurukshetra abspielte, auf dem Schlachtfelde, wo die Kurus und Pandus sich gegenüberstanden, da ereignete es sich, daß durch die Seele des Wagenlenkers des Arjuna diese bestimmte eigentümliche Seele sprach. Und die Erscheinung dieser Seele, sprechend durch eine Menschenseele, das ist der Krishna. Welche Seele also war geeignet, in die menschliche Seele hineinzuversenken den Impuls zum Selbstbewußtsein? Jene Seele war es, die zurückgeblieben ist in der alten lemurischen Zeit, als die Menschheit in die eigentliche Erdenevolution eingetreten ist. Früher war diese Seele oftmals in Erscheinungen zu schauen, aber in viel geistigerer Art. In dem Zeitpunkte aber, von dem uns der erhabene Sang, die göttliche Gita verkündet, ist zu denken eine Art Verkörperung — aber viel Maya ist dabei -, eine Art Verkörperung dieser Seele von Krishna. Dann aber tritt in der Menschheitsgeschichte eine bestimmte Verkörperung ein: diese selbe Seele verkörpert sich später wirklich in einem Knaben. Diejenigen der verehrten Freunde, zu denen ich öfter darüber gesprochen habe, wissen, daß zu der Zeit, als das Christentum begründet wurde, zwei Knaben geboren wurden in Familien, in welchen beiden das Blut des Hauses David floß. Der eine Knabe ist uns im Matthäus-Evangelium, der andere im Lukas-Evangelium geschildert. Dies ist der wahre Grund, warum das Matthäus-Evangelium mit dem Lukas-Evangelium für eine äußere Betrachtung nicht stimmt. Derselbe Jesusknabe nun, von dem das Lukas-Evangelium berichtet, ist zunächst die Verkörperung dieser selben Seele, die früher niemals in einem menschlichen Leibe gewohnt hat, aber doch eine Menschenseele ist, weil sie eine Menschenseele war während der alten lemurischen Zeit, in welcher unsere eigentliche Evolution begonnen hat. Es ist dieselbe Seele, die sich als der Krishna offenbart hat. So haben wir dasjenige, was der Krishna-Impuls bedeutet, den Anstoß zum menschlichen Selbstbewußtsein, verkörpert in dem Körper des Lukas-Jesusknaben. Das, was da verkörpert war, ist verwandt mit den Kräften, die im Kindesalter in so holder Unschuld, bevor sie als Geschlechtskräfte erwachen, schlafend da sind. Im Lukas-Jesusknaben können sie sich bis zu diesem Alter hin, wo sonst der Mensch in die Geschlechtsreife eintritt, betätigen, kundgeben. Es hätte der Körper des Jesusknaben, der ja aus der allgemeinen Menschheit genommen worden ist, die in die Inkarnationen heruntergestiegen war, nicht mehr gepaßt zu den Kräften, die ja verwandt sind mit den holden, unschuldigen Geschlechtskräften im Kinde. Daher geht die Seele, die in dem anderen Jesusknaben ist und die, wie die meisten unserer lieben Freunde ja wissen, die Zarathustraseele ist, also eine Seele, die von Inkarnation zu Inkarnation geschritten ist und die gerade durch besonderes Arbeiten innerhalb vieler Inkarnationen ihre Höhe erreicht hat, daher geht diese Zarathustraseele hinüber in den Leib des Lukas-Jesusknaben und ist von da ab - wie Sie es dargestellt finden in meinem Buche «Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit» - mit diesem Leibe des Lukas-Jesusknaben verbunden. Da berühren wir ein wunderbares Geheimnis. Da sehen wir, wie in einen menschlichen Leib, in den Leib des Lukas-Jesusknaben, einzieht die Menschenseele, wie sie gewesen ist, bevor der Mensch in die irdische Inkarnationsreihe hinuntergegangen ist. Da begreifen wir, daß diese Seele in dem Menschenleibe nur bis zum zwölften Jahre dieses Leibes walten konnte, begreifen, daß dann eine andere Seele, welche alle Menschheitsverwandlungen durchgemacht hat, wie die Zarathustraseele, Besitz ergreifen muß von diesem besonderen Leibe. Das Wunderbare vollzieht sich, daß dasjenige, was des Menschen Innerstes ist, sein eigentliches Selbst, was wir als Krishna haben ansprechen sehen, als Impuls haben aufblitzen sehen in dem Krishna-Impuls, den Jesusknaben durchdringt, der uns geschildert wird im Lukas-Evangelium." (Lit.: GA 146, S. 115ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole, GA 101, (1992) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Die okkulten Grundlagen der Bhagavad Gita, GA 146 (1992), ISBN 3-7274-1460-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden, Band I: 1904 - 1909, GA 266a,(1995)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks