Alchemie und Julius Breitenstein: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Khunrath Amphitheatrum Detail.jpg|thumb|400px|[[Alchemist]]isches Laboratorium (Detail), Abbildung aus [[Wikipedia:Heinrich Khunrath|Heinrich Khunrath]]: ''Amphitheatrum sapientiae aeternae'' (Amphitheater der Ewigen Weisheit), Hamburg 1595]]
'''Julius Breitenstein''' (* [[Wikipedia:1871|1871]] in [[Wikipedia:Hermannstadt|Hermannstadt]] in [[Wikipedia:Siebenbürgen|Siebenbürgen]]; † [[Wikipedia:4. Mai|4. Mai]] [[Wikipedia:1950|1950]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]]) war [[Anthroposoph]] und enger Freund [[Rudolf Steiner]]s.
Die '''Alchemie''' (auch ''Alchimie'' oder ''Alchymie''), von den '''Alchemisten''' auch als ''Königliche Kunst'' bezeichnet, dient, wo sie ihrem ursprünglichen Sinn treu bleibt, der [[geist]]gemäßen Verwandlung der [[Stoff]]eswelt, die zugleich zu einer inneren geistigen Wandlung des Alchemisten beitragen soll.


== Herkunft des Wortes «Alchemie» == 
Nach dem Tod seines Bruders ''Fritz Breitenstein'' heiratete Julius Breitenstein [[Wikipedia:1915|1915]] dessen Witwe Amalie. Alle drei waren schon seit den 1880iger Jahren mit Rudolf Steiner befreundet gewesen.


[[Datei:AlbertusMagnus.jpg|miniatur|250px|[[Albertus Magnus]] (Fresko (1352), Treviso, Italien) war ein bedeutender Alchemist und beschrieb um [[1250]] erstmals die Herstellung von Arsen durch [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|Reduktion]] von [[Wikipedia:Arsen(III)-oxid|Arsenik]] (Arsen(III)-oxid, As<sub>2</sub>O<sub>3</sub>) mit [[Kohle]].]]
Schon [[Wikipedia:1911|1911]] waren Amalie und Julius Breitenstein von Steiner in den Wiener Zweig der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] eingeführt worden. Schon bald hielt Julius Breitenstein selbst Einführungsvorträge und wirkte bei der Leitung des Zweiges mit. Ab etwa [[Wikipedia:1914|1914]] führten die Breitensteins ein Vegetarierheim.


Vermutlich leitet sich das Wort ''Alchemie'' vom arabischen {{ar|الخيمياء}} (al-ḫīmiyāʾ) oder {{ar|الكيمياء}} (al-kīmiyāʾ) bzw. vom griechischen ''"χυμεία"'' (chymeia) ab. Ersteres ist jener Name, mit dem die alten Ägypter selbst ihr Land bezeichneten, d.h. Alchemie wird hier als ''"Kunst der Ägypter"'' verstanden, im Sinne des Letzteren als ''"Lehre des [[Wikipedia:Gießen_(Verfahren)|Gießens]]"''. Tatsächlich scheinen beide Ausdrücke die gleiche Wurzel zu haben. Die alten Ägypter nannten ihr Land ''Km.t'' ([[Wikipedia:Altägyptische Sprache|altägypt.]]), das bedeutet "Schwarzes Land" bzw. "Schwarze Erde" und bezieht sich auf die fruchtbaren Böden des [[Wikipedia:Niltal|Niltal]]s - im Gegensatz zum "Roten Land" der angrenzenden Wüsten, dem ''DSr.t''. Im [[Wikipedia:Koptische Sprache|Koptischen]] wurde daraus ''Kīmi'' oder ''Kīmə'' und im [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Altgriechischen]] schließlich ''Kymeía''.
Wenn Steiner nach Wien kam, wohnte er meist bei Breitensteins, deren Wohnung in der Köstlergasse 8 über Jahre das Zentrum der anthroposophischen Bewegung in Wien war. Erst nach dem Tod Rudolf Steiners Tod bezog die Gesellschaft ab dem [[Wikipedia:1. April|1. April]] [[Wikipedia:1925|1925]] größere Räumlichkeiten in der Mariahilferstraße 22, III. Stiege, Halbstock, über dem damals sehr renommierten Café Siller. Während der Herrschaft des [[Wikipedia:Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus |Nationalsozialismus in Österreich]] ab [[Wikipedia:1938|1938]] wurde die Wohnung der Breitensteins wieder zum vertraulichen Treffpunkt der [[Anthroposophen]] in Wien.
Diese [[Wikipedia:Etymologie|Etymologie]] deutet auf die Ursprünge der Alchemie im alten [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] und im (hellenistischen) [[Wikipedia:Griechenland|Griechenland]]. Schmieder überliefert auch noch: ''Als Plutarch nach der Bedeutung dieses Wortes fragte, zeigte man ihm das Schwarze im Auge. Es war eine witzige Hieroglyphe für »Dunkel, schwer einzusehen«, d.h. Geheimnis.'' {{Lit|Schmieder, S 52}}


== Alchemie und Astralwelt ==
Nach dem Zusammenbruch des [[Wikipedia:Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus |NS-Regimes]], setzte sich [[Karl Rössel-Majdan]] gemeinsam mit Julius Breitenstein und seinem Vater, [[Professor Karl Rössel-Majdan]], für die Neubegründung der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] in Österreich ein, die sich 1938 nach dem Einmarsch [[Wikipedia:Adolf Hitler|Hitlers]] selbst aufgelöst hatte, um dem drohenden Verbot zu entgehen. Die Zeit drängte, denn durch Erlass der Besatzungsmächte gab es eine Frist, innerhalb derer die von Hitler verbotenen Gesellschaften wieder anzumelden waren. Die neubegründete [[Anthroposophische Gesellschaft in Österreich (1913)]] wurde jedoch auf Betreiben zahlreicher [[Anthroposoph]]en in Österreich von der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] nicht als Landesgesellschaft anerkannt, was für lange Zeit zu einer bedauerlichen Spaltung der anthroposophischen Bewegung in Österreich führte.


Nach [[Rudolf Steiner]] ist die Alchemie das dritte der sogenannten [[sieben Lebensgeheimnisse]] und wird geleitet vom [[Gesetz der Wahlverwandtschaft]], das gleichsam auch die [[Sympathie]] und [[Antipathie]] der Stoffe zueinander bestimmt. In der [[Wikipedia:Affinität (Chemie)|chemischen Affinität]] der [[Stoff]]e zeigt sich ein [[physisch]]er Abglanz dieser Gesetze. Dieses dritte Lebensgeheimnis hatte seinen Ursprung bereits auf der dritten planetarischen Verkörperung unserer [[Erde (Planet)|Erde]], dem [[Alter Mond|alten Mond]]. Damals wurde der [[Astralleib]] des Menschen ausgebildet.
Nachdem die zehn Jahre ältere Amalie Breitenstein schon [[Wikipedia:1942|1942]] verstorben war, heiratete Julius Breitenstein später in hohem Alter nochmals. Nach langer Krankheit starb er an den Folgen eines Schlaganfalls am [[Wikipedia:4. Mai|4. Mai]] [[Wikipedia:1950|1950]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]].


<div style="margin-left:20px">
== Weblinks ==
"Auf dem dritten Planeten entwickelte sich ein Drittes zu der Zahl hinzu: das Gesetz der Wahlverwandtschaft. Es besteht darin, daß die Menschen Sympathie und Antipathie füreinander entwickeln. Man findet dieses Gesetz in allen Reichen, zum Beispiel in der Chemie, im Mineralreich. Damit war zugleich die Möglichkeit gegeben, daß sich ein neues Reich bildete. Es bildete sich das Tierreich, das Pflanzenreich, das Mineralreich. Der Mensch, den man heute sieht, existierte damals noch nicht. Er war damals noch eine Art Tier, auf der kamischen Stufe. Der Geist war noch nicht in den Körper eingezogen." {{Lit|{{G|089|144ff}}}}
</div>


[[Sympathie]] und [[Antipathie]] sind die beiden Grundkräfte der [[Astralwelt]] und den wahren Hintergrund aller echt alchemistischen Bestrebungen bildet die Umwandlung und Läuterung der [[astral]]en Kräfte, die der Stoffeswelt zugrunde liegen, begleitet von der gleichzeitigen allmähliche Umwandlung des menschlichen [[Astralleib]]s zum [[Geistselbst]].
* {{Biographie|95}}


== Die Entwicklung der Alchemie im Laufe der Kulturepochen ==
[[Kategorie:Biographie]] [[Kategorie:Anthroposoph]]
 
[[Bild:Paracelsus01.jpg|thumb|250px|Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus entwickelte die Lehre der [[Tria Principia]].]]
Als menschliche Kunstfertigkeit hatte die Alchemie ihren Ursprung in [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] und wurzelt in dem praktischen handwerklichen Umgehen mit den Stoffen, das die Ägypter bereits in der Frühzeit der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|Ägyptisch-Chaldäischen Kultur]] meisterhaft beherrschten, geleitet durch die hohen [[Eingeweihter|Eingeweihten]], die durch ihre [[Schulungsweg|geistige Schulung]] die in der Stoffeswelt wirkenden [[Elementarwesen]] noch [[Hellsehen|hellsichtig]] zu schauen vermochten.  Als ihr erster und oberster Lehrer und Inaugurator der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptischen Kultur]] gilt [[Hermes Trismegistos]], der laut Steiner in einer früheren [[Inkarnation]] Schüler des [[Zarathustra]] gewesen war. Die bekannteste Schrift, die unmittelbar Hermes zugeschrieben wird, obgleich sich ihre äußere historische Spur gesichert nur bis ins [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] zurückverfolgen läßt, ist die [[Tabula Smaragdina]], die den [[Alchemist]]en vielfach als ''der'' Schlüssel zur Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] gilt.
 
Mit dem Aufkommen der [[Philosophie]] in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechisch-Lateinischen Zeit]] wurde die Alchemie zu einem Zweig der mehr spekulativen [[Wikipedia:Antike|antiken]] [[Wikipedia:Naturphilosophie|Naturphilosophie]]. Besondere Beachtung fand die [[Vier-Elemente-Lehre]] und die zentralen Lehren des [[Aristoteles]]: das erstmals von ihm begrifflich gefasste [[Fünftes Element|fünfte Element]] (die [[Quintessenz]]), die ebenfalls von ihm charakterisierte [[prima materia]] und sein [[Hylemorphismus]] (als philosophischer Begriff für seine Lehre allerdings erst seit dem späten 19. Jh. gebräuchlich → [[Wikipedia:Neuscholastik|Neuscholastik]]), nach dem alle endlichen [[Substanz]]en aus zwei verschiedenen Prinzipien bestehen: dem Stoff oder der [[Materie]] ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''[[Hyle|hýlē]]'') und der [[Form]] ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''morphḗ'').
 
Zur Zeitenwende war [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] das vorherrschende Zentrum der Alchemie. In die Alchemie floss viel von dem handwerklichen Wissen und Können zur Herstellung von Farben, Düften, Ölen, Arzneien und Kosmetika ein, das nur mündlich von Frau zu Frau weitergegeben wurde, weshalb die alchimistische Arbeit auch gelegentlich als ''opus mulierum'' ("Frauenwerk") bezeichnet wurde. Auch wurde die [[Materie]] als ''mater'' oder ''matrix'', als ''Mutter'' oder gar ''Gebärmutter'', angesehen, als mütterliches irdisches Element, das im Zuge der alchemistischen Operationen durch den kosmischen, männlich empfundenen [[Geist]] befruchtet wird und ihm die Möglichkeit zur irdischen Verkörperung und zur irdischen Wirksamkeit gibt.
 
Die ältesten überlieferten alchemistischen Schriften stammen bezeichnenderweise von einer Frau. Sie wurden von der legendären [[jüdisch]]en [[Maria die Jüdin|Alchemistin Maria]] etwa im [[Wikipedia:1. Jahrhundert|1. Jahrhundert]] n. Chr. verfasst. [[Wikipedia:Zosimos aus Panopolis|Zosimos aus Panopolis]] (ca. 350 - 420), einer der ersten historisch greifbaren Alchemisten, zitiert sie häufig. Maria lebte und wirkte in Alexandria, sonst ist über ihr Leben praktisch nichts bekannt. In ihren Schriften beschreibt sie verschiedenste grundlegende Arbeitsmethoden, alchemistische Öfen und [[Destillatio]]nsapparate und berichtet bereits vom [[Opus Magnum]] zur Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]].
 
Zu Beginn des [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]s etablierte [[Paracelsus]] (1493 - 1541) die Lehre der [[Tria Principia]] [[Sulfur]], [[Mercur]] und [[Sal]], die eng verbunden ist mit der [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen Natur des Menschen]] und sich als sehr fruchtbar für das Verständnis der Heilungsprozesse und die Heilmittelzubereitung erwies.
 
Im 17./18. Jahrhundert wurde die Alchemie schließlich sukzessive von der modernen [[Wikipedia:Chemie|Chemie]] und [[Wikipedia:Pharmakologie|Pharmakologie]] abgelöst, die nur mehr die [[physisch]]e Außenseite der [[Stoff]]e beachten.
 
== Aufgabengebiete und Errungenschaften ==
[[Bild:Cabala_mineralis_04.jpg|thumb|250px|Der geflügelte [[Mercurius]] in einem Glaskolben.<br>Von den [[Alchemist]]en wurden die in der stofflichen Natur waltenden Kräfte noch [[wesen]]haft als [[astralisch]]e Erscheinung erlebt. Auch der [[Homunculus]] ist eine derart erlebte astrale Wesenheit.]]
[[Bild:Athanor.jpg|thumb|left|Der [[Athanor]], ein Ofen, in dem der [[Stein der Weisen]] zubereitet wird.]]
Als [[Opus Magnum]], als Meisterwerk der Alchemie, galt die Zubereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] aus der [[prima materia]], mit dessen Hilfe unter anderem unedle [[Metall]]e durch [[Transmutation]] zu [[Gold]] verwandelt werden sollten. Durch das [[Opus minus]], das Kleine Werk, das viele Verfahrensschritte mit dem Opus Magnum gemein hat, wurde der [[silber]]machende Stein gewonnen.
 
Die von Alchemisten öfter beschriebene Herstellung ''künstlicher Lebewesen'' ([[Homunculus]], [[Wikipedia:Basilisk|Basilisk]]), zu der sich noch Anklänge in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] [[Faust-Tragödie]] und in [[Wikipedia:Gustav Meyrink|Meyrink]]s [[Golem]] finden, wurde später meist missverstanden. Es handelt sich dabei weder um [[physisch]] fassbare Lebewesen, noch um bloße [[Wikipedia:Allegorie|Allegorie]]n, sondern um [[Hellsehen|hellsichtig]] erlebte [[astral]]e [[Wesen]]heiten, wie es auch Goethe in seinem ''Faust'' sehr sachgerecht darstellt.
 
<center>
{|
|-
| <poem>Er ist, wie ich von ihm vernommen,
Gar wundersam nur halb zur Welt gekommen:
Ihm fehlt es nicht an geistigen Eigenschaften,
Doch gar zu sehr am Greiflich-Tüchtighaften.
Bis jetzt gibt ihm das Glas allein Gewicht;
Doch wär er gern zunächst verkörperlicht.
                                        {{Lit|Goethe, ''Faust II''}}
</poem>
|}
</center>
 
Tatsächlich wurden von den wahren Alchemisten ''alle'' [[Substanz]]en als [[wesen]]haft angesehen. 
 
Wir verdanken der Alchemie unter anderem die (Wieder-)Erfindung des [[Wikipedia:Porzellan|Porzellan]]s und [[Wikipedia:Schwarzpulver|Schwarzpulver]]s in [[Wikipedia:Europa|Europa]]. Berühmte Alchemisten waren z. B. [[Wikipedia:Vincentius Cascariolo|Vincentius Cascariolo]] aus Bologna, der [[Wikipedia:1604|1604]] erstmals einen [[Wikipedia:Phosphoreszenz|Phosphoreszenz]]-Farbstoff herstellte, den so genannten „Bologneser Leuchtstein” oder „Lapis Solaris”. Diese Entdeckung beförderte Diskussionen über die Natur des [[Licht]]es und führte bereits [[Wikipedia:1652|1652]] zu ersten [[Wikipedia:spektroskop|spektroskop]]ischen Untersuchungen. Der Hamburger [[Wikipedia:Hennig Brand|Heinrich Hennig Brand]] war ein weiterer wichtiger Alchemist. Er entdeckte [[Wikipedia:1669|1669]] die [[Wikipedia:Chemilumineszenz|Chemilumineszenz]] des weißen [[Phosphor]]s ("Phosphorus mirabilis") und damit die erste Chemilumineszenzreaktion überhaupt. Diese Chemilumineszenzreaktion fand als  ''[[Wikipedia:Mitscherlich-Probe|Mitscherlich-Probe]]'' [http://www2.uni-jena.de/chemie/institute/oc/weiss/mitscherlich] Eingang in die forensische Chemie und ist auch heute noch ein beeindruckendes Experiment.
 
== Arbeitsmittel und -techniken ==
[[Bild:Destillationsapparatur.jpg|thumb|200px|Destillationsapparatur]]
[[Datei:Syrian kerotakis.jpg|thumb|200px|[[Wikipedia:Syrien|Syrischer]] [[Kerotakis]] (Sublimationsapparatur)]]
[[Datei:ElementeAltphilosophen.svg|mini|Symbole für die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]]<br />1 = Feuer, 2 = Erde, 3 = Wasser, 4 = Luft]]
[[Datei:ElementeAlchemisten.svg|mini|Alchemistische Symbole einiger Grundstoffe:<br />1 = Zinn, 2 = Blei, 3 = Gold, 4 = Schwefel, 5 = Quecksilber, 6 = Silber, 7 = Eisen]]
Wichtige Grundlage und sozusagen die Bibel der Alchemisten war die [[Tabula Smaragdina]]. Sie ist eine dem [[Hermes Trismegistos]] zugeschriebene, ursprünglich wohl griechische, später in [[Wikipedia:latein|latein]]ischer Fassung verbreitete Sammlung von wenigen, schwer verständlichen und auslegungsbedürftigen Sätzen, in denen die gesamte Weltweisheit enthalten sein sollte.
 
=== Geräte ===
 
* [[Alambic|Alembik]] (Destillierhelm) - ein Helmaufsatz für einen Destillierkolben
* [[Aludel]] - ein Gefäß zur [[Sublimatio]]n
* [[Aschenbad]]
* [[Athanor]] - ein spezieller [[Wikipedia:Ofen (Wärme)|Ofentyp]] der Alchemisten
* [[Cucurbit]] - ein bauchiges Glasgefäß, das als Destillationskolben in das Sandbad des [[Athanor]] eingestezt wurde
* [[Kerotakis]] - eine [[Sublimatio]]nsapparatur, in der flüchtige Substanzen wie [[Wikipedia:Schwefel|Schwefel]] mit verschiedenen [[Wikipedia:Metall|Metall]]en reagieren konnten
* [[Kupellation|Kupelle]] - ein aus Pflanzen- oder Knochenasche gepresstes Gefäß zur Reinigung und Abtrennung von Edelmetallen aus Legierungen
* [[Marienbad]] (''balneum mariae'') - Wasserbad zur langsamen und schonenden Erhitzung empfindlicher Substanzen
* [[Pelikan]] - eine Apparatur, die zur [[circulatio]], d.h. zur [[Destillatio]]n unter Rückfluss, verwendet wurde
* [[Retorte]] - ein Destilliergefäß
* [[Sandbad]]
* [[Tribikos]] - die älteste überlieferte Destillationsapparatur
* [[venter equinum]] - eine von der milden Gärungswärme von Pferdemist gespeiste Wärmequelle
 
Manche Gefäße der Alchemisten werden nach Tieren bzw. dem Menschen benannt, so z.B. Igel oder Gans oder das Menschliche Paar.
 
=== Grundlegende Arbeitstechniken ===
 
Viele dieser Arbeitsmethoden haben auch Eingang in die moderne Chemie gefunden.
 
* [[Calcinatio]] - Kalzinierung, bei der vornehmlich Metalloxide entstehen
* [[Ceratio]] (von [[Latein|lat.]] Cera = Wachs) - ein Prozess der Weichmachung, bei dem schwer schmelzbare Stoffe leichter schmelzbar gemacht werden
* [[Circulatio]] - [[Destillatio]]n unter Rückfluss (auch [[Rotatio]] genannt)
* [[Coagulatio]] - die Überführung flüssiger in feste Stoffe, also jede Art von Niederschlagsbildung; [[solve et coagula]] ist eine Schlüsselformel zum Verständnis der Alchemie
* [[Destillatio]] - zur Läuterung der Stoffe
* [[Fixatio]] - ganz allgemein der Übergang vom dampfförmigen oder flüssigen in den festen Zustand
* [[Fäulnis]] - Gärungsvorgang zur Zersetzung unter Sauerstoffmangel
* [[Kohobation]] - wiederholte Destillation ohne Rückfluss
* [[Kupellation]] - Abtrennung von Edelmetallen aus Legierung mittels Blei
* [[Liquefactio]] - siehe → [[Solutio]]
* [[Menstruum]] - ganz allgemein ein Lösungsmittel für feste Stoffe; das begehrte Universallösungsmittel (''menstruum universale'') [[Alkahest]] sollte auch Gold auflösen können
* [[Mortificatio]] - siehe auch → [[Fäulnis]] und [[Putrefactio]]
* [[Praecipitatio]] - Ausfällung eines Niederschlags aus einer Lösung (siehe auch → [[Coagulatio]])
* [[Projectio]] - in der Alchemie jener Prozess, durch den die [[Transmutation]] unedler Metalle zu Gold bewerkstelligt werden sollte
* [[Putrefactio]] - [[Fäulnis]]
* [[Reductio]] - dabei wird der [[Geist]], der im Zuge der [[Läuterung]] des [[Stoff]]es von der [[Materie]] abgesondert wurde, wieder in diese zurückgeführt; es handelt sich dabei nicht um eine [[Wikipedia:Reduktion (Chemie)|Reduktion]] im modernen [[Wikipedia:Chemie|chemischen]] Sinn
* [[Rotatio]] - siehe → [[Circulatio]]
* [[Separatio]] - ganz allgemein die Zerlegung der Ausgangssubstanz in einzelne Fraktionen; die wichtigsten Verfahren dazu sind sind die [[Destillatio]], die [[Praecipitatio]] und die [[Sublimatio]]
* [[Solutio]] - Lösungsvorgang, auch als [[Liquefactio]] bezeichnet; siehe auch → [[solve et coagula]]
* [[Sublimatio]] - ein Feststoff wird unmittelbar verdampft, ohne dabei die flüssige Phase zu durchlaufen
* [[Tingierung]] (von [[Wikipedia:Latein|lat.]] tingo = ''bestreichen'', ''eintauchen'', ''färben'') - siehe [[Projectio]]
* [[Transmutation]] - die Umwandlung unedler Metalle in [[Wikipedia:Edelmetalle|Edelmetalle]], namentlich in [[Gold]] oder [[Silber]]
 
== Spagyrik ==
 
Die Bezeichnung „Spagyrik“ (aus [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] spao = „trennen“ und ageiro = „vereinigen, zusammenführen“) ist ein von [[Paracelsus]] eingeführter Begriff, der von ihm synonym für Alchemie verwendet wurde. Die Aufgabe der Alchemie sah er nicht z.B. in der Herstellung von Gold, sondern in der Herstellung von Arzneimitteln. Er wählte die Bezeichnung „Spagyrik“ zur Abgrenzung gegenüber anderen Richtungen. In der Folge wurde die Spagyrik als der medizinische Bereich der Alchemie angesehen. Spagyrika sind demnach Arzneimittel, die auf Basis der alchemistischen bzw. spagyrischen Erkenntnisse hergestellt werden. Als Ausgangsmaterial für Spagyrika kamen pflanzliche, mineralische und animalische Stoffe zur Verwendung.
 
Jede Substanz enthält nach Ansicht der Spagyriker ein gutes, heilsames und ein ihm widerstrebendes böses, schädliches Prinzip und sie entwickelten Methoden, um das Gute vom Bösen zu scheiden. Durch Gärung, Destillation, Veraschung, Extraktion und Filtration und ähnliche Prozeduren werden wertvolle Bestandteile zuerst von den schädlichen separiert und anschließend die heilsamen Fraktionen auf kustvolle Weise wieder vereinigt.
 
== Die geistigen Hintergründe der Alchemie ==
[[Bild:Alchemie_Labor.jpg|thumb|350px|Alchemistisches Laboratorium, Kupferstich auf der Titelseite von [[Wikipedia:Michael Maier (Alchemist)|Michael Maier]]: ''Tripus Aureus'', 1618]]
[[Datei:Helmont.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Johan Baptista van Helmont|Johan Baptista van Helmont]] (1577-1644) and [[Wikipedia:Franciscus Mercurius van Helmont|Franciscus Mercurius van Helmont]] (1614-1699)]]
Allerdings handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin als Vorläufer der modernen Chemie. Sie hat vielmehr auch eine philosophische Dimension: die verschiedenen alchemischen Vorgänge - wie beispielsweise die Umwandlung eines bestimmten [[Metall]]s in ein anderes - stehen hier für die Entwicklung des Menschen, d.h. für inner-psychische Prozesse. Diesen psychologischen Aspekt der Alchemie betonte vor allem der [[Wikipedia:schweiz|schweiz]]er [[Wikipedia:Psychiater|Psychiater]] und [[Wikipedia:Psychoanalytiker|Psychoanalytiker]] [[Carl Gustav Jung]], der sich eingehend mit ihr beschäftigte und versuchte, sie für seine [[Wikipedia:Analytische Psychologie|Analytische Psychologie]] fruchtbar zu machen. Doch wird auch diese rein psychologische Deutung der Alchemie ihrem wahren Wesen nicht gerecht.
 
Nach [[Wikipedia:Johan Baptista van Helmont|Jan van Helmont]] (1580-1644), der schon ein früher Repräsentant des [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]s war, kann man wahres Wissen nur durch gründliche [[Selbsterkenntnis]] erreichen, die durch die praktischen alchemistischen Arbeiten gefördert und durch die meditative Betrachtung der chymischen Prozesse vertieft wird. Am Ende dieses Weges gelangt man zur göttlichen [[Erleuchtung]].
 
Wahre Alchemie ist weder eine rein äußerliche Experimentierkunst, noch darf sie als bloß psychologisches Geschehen angesehen werden. Sie ist vielmehr ein [[Einweihung]]sweg, der den Alchemisten zu einer tieferen Erkenntnis der geistigen Wurzeln führt, aus denen die stoffliche Welt überhaupt erst entstanden ist, und der ihm zugleich die Mittel in die Hand gibt, auf diesen geistigen Hintergrund der Welt verwandelnd einzuwirken. Der Weg der Alchemie beginnt im Menschen und endet in der Natur. Praktische Experimentierkunst und geistige Übungen sind gleichermaßen gefordert.
 
<div style="margin-left:20px">
"Wirkliche Alchimie beruht nicht darauf, daß man so
forscht, wie der heutige Chemiker, eben auch experimentiert und nachdenkt, sondern
sie beruht darauf, daß man in den Naturprozessen die Naturgeister wahrnehmen
kann, so daß man sich mit ihnen verständigen kann; daß einem die Naturgeister
sagen, wie der Vorgang verläuft, was da eigentlich geschieht. Alchimie war in den
alten Zeiten durchaus kein beobachtendes Forschen, sondern der Verkehr mit den
Naturgeistern. Und wenn wir jetzt hineinschauen in das, was im Mittelalter, sagen
wir, im 14., aber sogar noch im 15. Jahrhundert ein wirklich rosenkreuzerisches alchimistisches
Laboratorium war, da finden wir darinnen Instrumente, die verhältnismäßig
manchmal sogar schon ähnlich sehen den heutigen Instrumenten, wenigstens
kann man sich nach den heutigen Instrumenten schon Vorstellungen machen
was diese Instrumente der damaligen Zeit waren. Aber wenn wir dann geistig hineinschauen
in diese rosenkreuzerischen Mysterien, so finden wir eigentlich überall
darinnen, ich möchte schon sagen die ältere, noch ernstere und noch tiefer tragische
Persönlichkeit, die dann zu dem Faust, namentlich zu dem Goetheschen Faust geworden
ist. Man sieht im Grunde genommen, wenn man in diese alchimistischen
Laboratorien des 8. bis 13. Jahrhunderts hineinschaut, in eine tiefe Tragik hinein. Alle
diese wirklichen Forscher, die in dieser Art den Menschen und das Weltenall als
Natur an der Retorte suchen, alle diese Menschen sind gesteigerte faustische Naturen
in dem älteren Mittelalter, denn sie fühlen eines tief: Wenn wir experimentieren,
dann sprechen die Naturgeister zu uns, die Geister der Erde, die Geister des Wassers,
die Geister des Feuers, die Geister der Luft. Sie hören wir in ihrem Raunen, in ihrem
Lispeln, in ihren eigentümlich verlaufenden, summend beginnenden Lauten, die
dann übergehen in Harmonien und Melodien, um in sich zurückzukehren. Und lebt
man sich so hinein in dieses Übergehen des Farbigen in das Tönende, dann lebt man
sich auch hinein in dasjenige, was einem der Laboratoriumsvorgang über die große
Natur und über den Menschen sagen kann. Dann hat man schon das Gefühl: es offenbaren
die Naturdinge und Naturvorgänge noch etwas, was die Götter sprechen,
sie sind Bilder des Göttlichen. Und man wendet es innerlich nutzbringed auf den
Menschen an. In allen diesen Zeiten war ja noch im hohen Grade Heilkunde zum
Beispiel mit dem Wissen der allgemeinen Weltanschauung innig verbunden." {{Lit|{{G|232|198ff}}}}
</div>
 
=== Die Alchemie der Zukunft - der Labortisch muss zum Altar werden ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Erde wird von der Wissenschaft mechanisch,
physisch, chemisch beschrieben. Doch jetzt stehen wir vor einer Umkehrung
auf diesem Gebiete. Eine Anschauung wird heraufkommen, die die Erde nicht
mehr aus lauter mineralischen Kräften, sondern aus Pflanzenkräften, das heißt ätherischen
Kräften ableiten wird. Die Pflanze hat ihre Wurzeln nach dem Mittelpunkt
der Erde gerichtet, ihr oberer Teil steht in einem Verhältnis zur Sonne. Das sind die
Kräfte, die die Erde machen zu dem, was sie ist. Die Schwerkraft ist nur sekundär. Die
Pflanzen sind vor den Mineralien da, ebenso wie die Steinkohle früher Pflanze war.
Das wird man in kurzem entdecken. Die Pflanzen geben dem Erdplaneten die Gestalt
und geben dann noch die Substanz ab, aus der der mineralische Boden entsteht.
Die Wachstumskraft des Pflanzenreichs wird der Mensch in sich aufnehmen,
dann befreit er sich von den Kräften, die ihn jetzt daran hindern, den Christus zu
schauen. Geisteswissenschaft soll dazu mitarbeiten. Das ist aber unmöglich solange
die Menschen meinen, daß das Aufsteigen des Physischen zum Ätherischen nichts
mit dem Innern des Menschen zu tun hat. Im Laboratorium ist es gleichgültig, ob
man ein moralisch hochstehender oder tiefstehender Mensch ist. Nicht aber ist das
der Fall, wenn man es mit Ätherkräften zu tun hat. Die moralische Veranlagung geht
dann in das Produkt über. Daher wäre es für den heutigen Menschen noch nicht
möglich, diese Fähigkeit zu entwickeln, wenn er so bleibt wie er ist. Der Laboratoriumstisch
muß erst zum Altar werden. Das wird schon bald kommen. Diejenigen, die
werden sagen können: «Nicht ich, sondern der Christus in mir», werden die Pflanzenkräfte
kombinieren können, so wie man es heute mit den mineralischen Kräften
versteht. Es werden Menschen dazu kommen, den Christus zu schauen in seiner
Äthergestalt; sie werden die ätherische Erde schauen, aus der die Pflanzenwelt entsprossen
ist. Derjenige, der diese Wissenschaft im höchsten Maße besitzen wird,
wird der [[Maitreya-Buddha]] sein, der in ungefähr 3000 Jahren kommen wird. Gelingt
das nicht, dann würde die Erde in Materialismus versinken und die Menschheit
müßte von neuem anfangen, entweder – nach einer großen Katastrophe – auf der Erde
selber oder auf einem nächsten Planeten." {{Lit|{{G|118|90f}}}}
</div>
 
== Die Alchemie der Rosenkreuzer ==
[[Bild:Geheime_Figuren_0031.jpg|thumb|left|350px|Aus '''[[Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer]]''':<br>
Der edle hochtheure Stein, Misterii Magni
und [[Lapidis Philosophorum]]. In diesem
Steine lieget verborgen was Gott und die
Ewigkeit, darzu Himmel, Sterne und Elemente
haben und vermögen. Es ist kein
besserer noch köstlicher von Ewigkeit je gewesen,
als eben dieser, und der wird dem
Menschen von Gott aus seiner Gnadenliebe
angeboten und geschenket, es mag ihn ein
jeder holen, wer nur will, er ist in geringer
Gestalt, und hat die Kraft der ganzen Gottheit
in sich.]]
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"Der mittelalterliche Rosenkreuzer studierte die Naturvorgänge, die er als die Erdvorgänge der Natur ansah. So unterschied er zum Beispiel drei verschiedene Naturvorgänge, die er als die drei großen Prozesse der Natur ansah.
 
Als der erste wichtige Prozeß ist folgender anzuführen: Die Salzbildung. Alles, was in der Natur aus einer Auflösung als fester Stoff sich niederschlägt, sich setzen, herausfallen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Salz. Wenn aber der mittelalterliche Rosenkreuzer diese Salzbildung sah, war seine Vorstellung davon ganz verschieden von der des heutigen Menschen. Denn der Anblick eines solchen Prozesses mußte wie ein Gebet wirken in der Seele desjenigen Menschen, der ihn betrachtete, wenn er ihn als verstanden empfinden wollte. Der mittelalterliche Rosenkreuzer suchte sich deshalb klar zu machen, was in seiner eigenen Seele vorgehen müßte, wenn in ihr diese Salzbildung auch vorgehen sollte. Er dachte: Die menschliche Natur vernichtet sich fortwährend durch die Triebe und Leidenschaften. Unser Leben wäre eine fortwährende Zersetzung, ein Fäulnisprozeß, wenn wir uns nur den Begierden und Leidenschaften hingeben würden. Und wenn der Mensch sich wirklich schützen will gegen diesen Fäulnisprozeß, so muß er sich fortwährend hingeben reinen, nach dem Geistigen hintendierenden Gedanken. Es handelte sich um die Höherentwickelung seiner Gedanken. Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß, wenn er in einer Inkarnation seine Leidenschaften nicht bekämpfte, er in die nächste Inkarnation mit Krankheitsanlagen hineingeboren werden würde, daß er aber, wenn er seine Leidenschaften läuterte, in die nächste Inkarnation mit gesunden Anlagen eintreten würde. Der Prozeß der Überwindung der zur Verwesung führenden Kräfte durch Spiritualität, das ist mikrokosmische Salzbildung. So können wir begreifen, wie ein solcher Naturvorgang für den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum frömmsten Gebet werden konnte. Bei der Betrachtung der Salzbildung sagten sich die mittelalterlichen Rosenkreuzer mit dem Gefühl der reinsten Frömmigkeit: Hier haben göttlich-geistige Kräfte seit Tausenden von Jahren ebenso gewirkt, wie in mir reine Gedanken wirken. Ich bete an hinter der Maja der Natur die Gedanken der Götter, der göttlich-geistigen Wesenheiten. - Das wußte der mittelalterliche Rosenkreuzer und er sagte sich: Wenn ich mich durch die Natur anregen lasse, solche Empfindungen zu hegen, so mache ich mich selber dem Makrokosmos ähnlich. Betrachte ich diesen Prozeß nur äußerlich, so scheide ich mich von dem Gotte, so falle ich vom Makrokosmos ab. - So empfand der mittelalterliche Theosoph oder Rosenkreuzer.
 
Ein anderes Erlebnis war der Prozeß der Auflösung: ein anderer Naturprozeß, der ebenfalls den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum Gebet führen konnte. Alles dasjenige, was etwas anderes auflösen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Quecksilber oder Merkur. Nun trat wieder für den mittelalterlichen Rosenkreuzer die Frage auf: Was ist die entsprechende Eigenschaft in der menschlichen Seele? Welche Seeleneigenschaft wirkt so, wie in der Natur draußen Quecksilber oder Merkur? Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß das, was diesem Merkur in der Seele entspricht, alle Formen der Liebe in der Seele bedeutet. Er unterschied niedere und höhere Auflösungsprozesse, wie es niedere und höhere Liebeformen gibt. Und so wurde der Anblick des Auflösungsprozesses wieder zu einem frommen Gebete, und der mittelalterliche Theosoph sagte sich: Es hat die Liebe des Gottes draußen Jahrtausende lang so gewirkt, wie in meinem Innern die Liebe wirkt.
 
Der dritte wichtige Naturprozeß war für den mittelalterlichen Theosophen die Verbrennung, das, was eintritt, wenn ein äußerer Stoff in Flammen sich verzehrt. Und wiederum suchte der mittelalterliche Rosenkreuzer den inneren Vorgang, der dieser Verbrennung entspricht. Er sah diesen inneren Seelenvorgang in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit. Und er nannte alles, was in der Flamme aufgehen kann, Schwefel oder Sulphur. Er sah in den Entwickelungsstadien der Erde den Prozeß einer allmählichen Läuterung, ähnlich einem Verbrennungsprozeß oder Schwefelprozeß. So wie er wußte, daß einmal die Erde durch das Feuer gereinigt wird, so sah er in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit auch einen Verbrennungsprozeß. In den Erdenprozessen sah er die Arbeit der Götter, die zu noch höheren Göttern aufschauen. Und so durchdrungen von großer Frömmigkeit und tief religiösen Gefühlen sagte er sich beim Anblick des Verbrennungsprozesses: Jetzt opfern Götter den höheren Göttern. - Und wenn dann der mittelalterliche Theosoph selbst in seinem Laboratorium den Verbrennungsprozeß hervorbrachte, dann empfand er: Ich tue, was die Götter tun, wenn sie sich höheren Göttern opfern. - Sich selber hielt er nur dann für würdig, zu einem solchen Verbrennungsprozeß in seinem Laboratorium zu schreiten, wenn er sich von solcher Opfergesinnung durchdrungen fühlte, wenn er selber in sich fühlte den Wunsch, sich opfernd den Göttern hinzugeben. Die Macht der Flamme erfüllte den mittelalterlichen Theosophen mit großen, tiefreligiösen Gefühlen, und er sagte sich: Wenn ich draußen im Makrokosmos die Flamme sehe, so sehe ich die Gedanken, die Liebe, die Opfergesinnung der Götter.
Der mittelalterliche Rosenkreuzer nahm selber in seinem Laboratorium diese Prozesse vor, und dann ergab sich der Experimentierende der Betrachtung dieser Bildungen von Salz, der Auflösungen und der Verbrennungen, bei denen er sich stets tief religiösen Empfindungen hingab, und er fühlte den Zusammenhang mit allen Kräften im Makrokosmos. Diese Seelenvorgänge riefen bei ihm hervor: erstens Göttergedanken, zweitens Götterliebe, drittens Götteropferdienst. Und dann entdeckte dieser mittelalterliche Rosenkreuzer, daß, wenn er einen Salzbildungsprozeß vornahm, in ihm selber solche reinen, läuternden Gedanken aufstiegen. Bei einem Auflösungsprozeß fühlte er sich angeregt zur Liebe, wurde er von der göttlichen Liebe durchdrungen, im Verbrennungsprozeß fühlte er sich entfacht zum Opferdienst, dazu gedrängt, sich auf dem Altar der Welt zu opfern.
 
[[Datei:Heinrich_Khunrath.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Heinrich Khunrath|Heinrich Khunrath]] (1560-1605)]]
Das war, was der Experimentierende erlebte. Und wenn man selbst als Hellseher einem solchen Experiment beigewohnt hätte, so hätte man eine Veränderung der Aura des betreffenden Menschen, der das Experiment ausführte, wahrgenommen. Die Aura, die vor dem Experiment sehr gemischt war, die vielleicht erfüllt gewesen war von Begierden, Trieben, denen sich der Betreffende hingegeben hatte, wurde durch das Experiment einfarbiger. Zuerst, bei dem Experiment der Salzbildung: kupfern - reine Gottesgedanken -, dann, bei dem Experiment der Auflösung: silbern - Götterliebe -, und endlich goldglänzend - Götteropferliebe oder Götteropferdienst - bei der Verbrennung. Und die Alchimisten sagten dann, sie hätten aus der Aura das subjektive Kupfer, das subjektive Silber und das subjektive Gold gemacht. Und die Folge davon war, daß derjenige, der so etwas durchgemacht hatte, der ein solches Experiment wirklich innerlich erlebte, von göttlicher Liebe ganz durchdrungen wurde. Also ein von Reinheit, Liebe und Opferwillen durchdrungener Mensch kam dabei heraus, und durch diesen Opferdienst bereiteten die mittelalterlichen Theosophen ein gewisses Hellsehen vor. So konnte der mittelalterliche Theosoph hineinschauen in die Art, wie hinter der Maja geistige Wesen die Dinge entstehen und wieder vergehen ließen. Und dadurch sah er dann auch ein, welche Bestrebungskräfte in der Seele in uns fördernd sind und welche nicht. Er lernte unsere eigenen Entstehungsund Verwesungskräfte kennen. Der mittelalterliche Theosoph ''Heinrich Khunrath'' nannte, in einem Augenblick der Aufklärung, diesen Prozeß das Gesetz der Entstehung und Verwesung.
 
Aus dem Naturanblick wurde dem mittelalterlichen Theosophen das Gesetz der Aufwärtsentwickelung und des Abstiegs klar. Die Wissenschaft, die er sich dadurch aneignete, drückte er in gewissen Zeichen, in imaginativen Bildern und Figuren aus. Es war eine Art imaginativer Erkenntnis. Was gestern charakterisiert worden ist als «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer», ist ein Resultat von dem eben Besprochenen.
 
So arbeiteten die besten Alchimisten vom vierzehnten bis ins achtzehnte und noch bis an den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Über diese wirklich moralische, ethische, intellektuelle Arbeit ist nichts gedruckt worden. Was über Alchimie gedruckt ist, handelt nur von rein äußeren Experimenten, ist nur von denen geschrieben, welche die Alchimie als Selbstzweck betrieben. Der falsche Alchimist ging darauf aus, Stoffe zu formen. Er sah in den Experimenten bei der Verbrennung der Stoffe nur den Gewinn des materiellen Ergebnisses. Der rechte Alchimist aber gab auf den Stoff, den er zuletzt erhielt, gar nichts. Es kam ihm nur auf die inneren Seelenerlebnisse während der Stofformung an, auf die Gedanken, die in ihm waren, die Erlebnisse, die er in sich hatte. Daher war es ein strenges Gesetz, daß der mittelalterliche Theosoph, welcher bei den Experimenten Gold und Silber erzeugte, nie einen Gewinn für sich daraus machen durfte. Er durfte die produzierten Metalle nur verschenken. Der heutige Mensch hat nicht mehr die richtige Vorstellung von diesen Experimenten. Er hat keine Ahnung von dem, was der Experimentierende erleben konnte. Der mittelalterliche Theosoph konnte ganze Seelendramen in seinem Laboratorium erleben, zum Beispiel wenn das Antimon gewonnen wurde, sahen die Experimentierenden sehr bedeutendes Moralisches in diesen Prozessen." {{Lit|{{G|130|72ff}}}}
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==Bedeutende Alchemisten==
 
=== Alchemisten des alten Ägypten, sowie der Griechischen und Römischen Antike===
 
*[[Hermes Trismegistos]] (Siphaos, 1996 v. Chr. ,legendär)
*[[Wikipedia:Ostanes|Ostanes]] (vor 500 v. Chr.)
*[[Wikipedia:Xamolxides|Xamolxides]] (ca. 550 v. Chr)
*[[Wikipedia:Empedokles|Empedokles]] (ca. 490 - 430 v. Chr)
*[[Demokrit]] (ca. 470 - 380 v. Chr)
*[[Maria die Alchemistin]] (ca. 1. - 3. Jh.)
*[[Wikipedia:Zosimus aus Panopolis|Zosimus aus Panopolis]] (ca. 350 - ca. 420)
 
===Chinesische Alchemisten===
 
In China haben sich innerhalb [[Wikipedia:Taoismus|daoistischer]] Strömungen solche der Inneren Wandlung [[Wikipedia:Neidan|Neidan]] und solche der äußeren Wandlung [[Wikipedia:Waidan|Waidan]] herausgebildet, die in ihren Anfängen allerdings noch nicht geschieden waren. Das mit dem Prinzip des [[Wikipedia:Dao|Dao]] verknüpfte Streben nach Unsterblichkeit - allerdings eigentlich im Sinne der Vollendung und Einswerdung im Dao - wurde ganzheitlich auf Körper und Geist bezogen, sodass es auch einige Alchemisten innerhalb der chinesischen Geschichte gab, die ersuchten Metalle zu veredeln, dabei nebenbei das [[Wikipedia:Schießpulver|Schießpulver]] entdeckten und nach einem Elixier [dan] suchten, das irdische Unsterblichkeit ermögliche. Dies war aber als Ergänzung zu den inneren Arbeiten [[Wikipedia:Qigong|Qigong]], [[Meditation]], [[Fasten]] etc. gedacht.
 
Die ersten Spezialisten in den Künsten der Unsterblichkeit waren die [[Wikipedia:Fangshi|Fangshi]], die als einsiedlerische Weise in den Bergen lebten, schamanistische Praktiken anboten, von Kaisern und Adeligen besucht und gelegentlich unterstützt wurden.
 
Aus dieser Tradition kommt [[Wikipedia:Wei Boyang|Wei Boyang]], Autor des ältesten chinesischen alchemistischen Traktats Thouyi cantong qi ("Über das Vereinigen der Entsprechungen"), der gemäß der Legende während des 2. Jh. u.Z gelebt haben soll. Ihm wird folgender Mythos nachgesagt: Nachdem der Hund an einem Experiment das rechte Elixier betreffend tot umfiel, sprach der Meister: "Ich habe den Weg der Welt, meine Familie und Freunde aufgegeben, um in den Bergen zu leben. Es wäre schamvoll, zurückzugehen, ohne das Dao der heiligen Unsterblichen gefunden zu haben. Durch dieses Elixier zu sterben kann nicht schlechter sein, als ohne es zu leben. So muss ich es dann zu mir nehmen." Auch er schluckte das Elixier und fiel auf der Stelle tot um. Nachdem die enttäuschten Schüler gegangen waren, erwachten Hund und Meister und schwebten zum Himmel empor, um Unsterbliche zu werden.
 
Ein anderer war [[Wikipedia:Ge Hong|Ge Hong]] (284-364 u.Z.). Sein Hauptwerk heißt Baopuzi ("Er, der den unbehauenen Klotz umarmt" oder "Der Meister, der die Schlichtheit umfaßt"). Die [[Wikipedia:Shangqing|Shangqing]]-Schule nahm später einige seiner Techniken auf.
 
Lü Dongbin, einer der [[Wikipedia:Acht Unsterbliche|Acht Unsterblichen]], soll einer der ersten gewesen sein, der sich ausschließlich der [[Wikipedia:Innere Alchemie|Inneren Alchemie]] zuwandte. Sein Schüler war Liu Haichan; von diesem soll [[Wikipedia:Zhang Boduan|Zhang Boduan]] (987-1082 u.Z.) sein Wissen erhalten haben. Er schrieb das Wuzhen pian ("Über das Begreifen der Wirklichkeit"), welches die Ausdrucksweise der äußeren Alchemie auf die inneren Wandlungen überträgt. Ziel sei die Erschaffung des [[Wikipedia:shengtai|shengtai]] ("geistiger Embryo" der Unsterblichkeit). Es begründeten sich nach seinem Tod viele Schulen des [[Wikipedia:Neidan|Neidan]]. Seine Schüler begründeten etwa den südlichen Zweig der "Schule der Vollkommenen Wirklichkeit" (wörtlich: Der Weg der Verwirklichung der Wahrheit").
 
===Alchemisten des Islamischen Kulturkreises===
[[Datei:Jabir ibn Hayyan.jpg|thumb|250px|Der oft als "Vater der Chemie" genannte [[Alchemist]] [[Wikipedia:Dschābir ibn Hayyān|Dschābir ibn Hayyān]] ([[Latein|lat.]] Geber), nach einem Portrait aus dem 15. Jh (Codici Ashburnhamiani 1166, Biblioteca Medicea Laurenziana, Florence)]]
*[[Wikipedia:Kalid ben Jazichi|Kalid ben Jazichi]] (7. - 8. Jh.)
*[[Wikipedia:Kalid ben Jesid|Kalid ben Jesid]] (702? - ?)
*[[Wikipedia:Dschābir ibn Hayyān|Geber]] (ca. 721 - 815), ''Vater der Chemie''
*[[Wikipedia:Rhazes|Rhazes]] (ca. 860 - ca. 930)
*[[Avicenna]] (980 - 1037)
*[[Wikipedia:Kalid Rachaibibi|Kalid Rachaibibi]] (ca. 11. Jh.)
*[[Wikipedia:Muhyi-d-Din Ibn Arabi|Muhyi-d-Din Ibn Arabi]] (1165 - 1240)
*[[Wikipedia:Abdul-Qasim al Iraqi|Abdul-Qasim al Iraqi]] (13. Jh.)
 
===Abendländische Alchemisten===
 
[[Image:Flamel-figures.png|thumb|250px|Die „alchemistischen Figuren“ des Nikolaus Flamel]]
*[[Wikipedia:Artephius|Artephius]] ([[Wikipedia:12. Jahrhundert|12. Jahrhundert]])
*[[Wikipedia:Albertus Magnus|Albertus Magnus]] (um 1200 - 1280)
*[[Wikipedia:Arnaldus de Villanova|Arnaldus de Villanova]] (um 1235 - 1311)
*[[Wikipedia:Nikolaus Flamel|Nikolaus Flamel]] (1330 - ca. 1413)
*[[Wikipedia:Bernhardus Trevisanus|Bernhardus Trevisanus]] (1406 - 1490)
*[[George Ripley]] (um 1415 - 1490)
*[[Wikipedia:Berthold der Schwarze|Berthold der Schwarze]] (lebte im [[Wikipedia:14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]])
*[[Wikipedia:Basilius Valentinus|Basilius Valentinus]] (Lebensdaten unbekannt)
*[[Johann_Faust|Johann Georg Faust]] (ca. 1480 - 1540)
*[[Wikipedia:Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim|Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim]] (1486-1535)
*[[Paracelsus]] (1493-1541)
*[[John Dee]] (1527 - 1608)
*[[Wikipedia:Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Langenburg|Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Langenburg]] (1546–1610)
*[[Wikipedia:Edward Kelley|Edward Kelley]] (1555 - 1595)
* [[Wikipedia:Andreas Libavius|Andreas Libavius]] (1555–1616)
* [[Wikipedia:Melchior Cibinensis|Melchior Cibinensis]] (16. Jahrhundert)
*[[Wikipedia:Barbara von Pfalz-Zweibrücken-Neuburg|Barbara von Pfalz-Zweibrücken-Neuburg]] (1559 - 1618)
*[[Wikipedia:Heinrich Khunrath|Heinrich Khunrath]] (1560 - 1605)
*[[Wikipedia:Johann Thölde|Johann Thölde]] (um 1565 - ca. 1614) - Herausgeber der Schriften des [[Wikipedia:Basilius Valentinus|Basilius Valentinus]]
*[[Wikipedia:Johann Hartmann|Johann Hartmann]] (1568 - 1631)
*[[Wikipedia:Michael Maier (Alchemist)|Michael Maier]] (1569 - 1622)
* [[Wikipedia:Arthur Dee|Arthur Dee]] (1579–1651)
* [[Wikipedia:Johan Baptista van Helmont|Johan Baptista van Helmont]] (1579–1644)
* [[Wikipedia:Setonius|Setonius]] (16./17. Jahrhundert)
* [[Wikipedia:Heinrich Wagnereck|Heinrich Wagnereck]] (1614–1684)
* [[Wikipedia:Christoph Fahrner|Christoph Fahrner]] (1616–1688)
*[[Wikipedia:Elias Ashmole|Elias Ashmole]] (1617 - 1692)
* [[Wikipedia:George Starkey|George Starkey]] (1628–1665)
* [[Wikipedia:Hennig Brand|Hennig Brand]] (1630–1692)
* [[Wikipedia:Johann Joachim Becher|Johann Joachim Becher]] (1635-1682)
* [[Wikipedia:Christian Wilhelm von Krohnemann|Christian Wilhelm von Krohnemann]] (1636-1686)
*[[Wikipedia:Isaac Newton|Isaac Newton]] (1642-1727)
* [[Wikipedia:Otto Arnold Paykull|Otto Arnold Paykull]] (1662 - 1707)
* [[Wikipedia:Johann Conrad Creiling|Johann Conrad Creiling]] (1673–1752)
*[[Wikipedia:Johann Friedrich Böttger|Johann Friedrich Böttger]] (1682 - 1719)
*[[Graf von Saint-Germain]] (1696 - 1784)
* [[Wikipedia:Laskaris|Laskaris]] (17./18. Jahrhundert)
* [[Wikipedia:Irenäus Philaletha|Irenäus Philaletha]] (18. Jahrhundert)
* [[Wikipedia:Sehfeld|Sehfeld]] (18. Jahrhundert)
*[[Wikipedia:Giacomo Girolamo Casanova|Giacomo Girolamo Casanova]] (1725 - 1798)
*[[Alessandro Cagliostro]] (1743 - 1795)
* [[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen|Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen]] (1794–1863)
* [[Wikipedia:Carl-Friedrich Zimpel|Carl-Friedrich Zimpel]] (1801–1879)
*[[Alexander von Bernus]] (1880 - 1965)
* [[Wikipedia:Franz Tausend|Franz Tausend]] (1884–1942)
*[[Wikipedia:Fulcanelli|Fulcanelli]] (19./20. Jahrhundert)
* [[Wikipedia:Friedor Müller|Friedor Müller]] (1899–1934)
* [[Wikipedia:Albert Riedel|Albert Riedel]] (1911–1984)
 
== Literatur ==
* ''Goethes Werke''. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 3, Hamburg 1948 ff, S 249 (Klassische Walpurgisnacht - Felsbuchten des Ägäischen Meers) [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Dramen/Faust.+Eine+Trag%C3%B6die/Faust.+Der+Trag%C3%B6die+zweiter+Teil/2.+Akt/Felsbuchten+des+%C3%A4g%C3%A4ischen+Meers]
*Rudolf Steiner: ''Bewußtsein Leben Form'', [[GA 89]] (2001)
*Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984)
*Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
*Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998)
 
{{GA}}
 
===Quellen===
 
* Johann Agricola: ''Chymische Medicin: ein Kompendium der Bereitung und Anwendung alchemistischer Heilmittel'' (Originaltitel: ''Commentariorum, notarum, observationum & animadversionum in Johannis Poppii Chymische Medicin''), Nach der Erstausgabe Leipzig, Schürer und Götze, 1638/39 herausgegeben, eingeleitet und mit einer biographischen Skizze versehen von Oliver Humberg, Elberfeld 2000 ISBN 3-9802788-5-9
 
===Ältere Ausgaben in Neuauflage===
 
* Hermann Beck: ''Alchymie. Vom Geheimnis der Stoffeswelt.'', Rudolf Geering Verlag, Goetheanum Dornach 1987
* Alexander von Bernus: ''Alchymie und Heilkunst'' 5. Auflage Dornach 1994 ISBN 3-7235-0757-3 (1. Auflage von 1936)
* Gottlieb Latz: ''Die Alchemie, das ist die Lehre von den grossen Geheim-Mitteln der Alchemisten und den Speculationen, welche man an sie Knüpfte: Ein Buch, welches zunächst für Aerzte geschrieben [ist, zugleich aber auch jedem gebildeten Denker geboten wird]'', 1. Auflage Bonn 1869, 2. Auflage Köln 2003  (Nachdruck) ISBN 3898363422
 
===Moderne Forschungsliteratur===
* Bernhard Dietrich Haage: ''Alchemie im Mittelalter: Ideen und Bilder - von Zosimos bis Paracelsus'', Düsseldorf, Zürich 2000 ISBN 3-7608-1222-8
* Claus Priesner, Karin Figala (Hgg.): ''Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft'', München 1998 ISBN 3-406-44106-8
* Alexander Roob: ''Das hermetische Museum. Alchemie & Mystik'', Köln 1996 ISBN 3-8228-8803-6
* Daniel Hornfisher: ''Löwe und Phönix'' ,ISBN 3-5910-8432-8
* Johannes Helmond: ''Die entschleierte Alchemie'', ISBN 3-8768-3044-3
* [[C.G. Jung]]: ''Psychologie und Alchemie'', Gesammelte Werke, Bd. 12, ISBN 3-530-40712-7
* [[C.G. Jung]]: ''Mysterium Coniunctionis'', Gesammelte Werke, Bd. 14, 3 Bde., ISBN 3-530-40714-3 (Bd. 3 von Marie-Louise von Franz, ISBN 3-530-40799-2)
* [[C.G. Jung]]: ''Studien über alchemistische Vorstellungen'', Gesammelte Werke, Bd. 13, ISBN 3-530-40713-5
* Gabriele Quinque: ''Splendor Solis - Das Purpurbad Seele, 22 Pforten der initiatischen Alchemie'', Esoterische Interpretation einer alten Bilderhandschrift, ISBN 3-935937-26-1
* Wegener, Franz: ''Der Alchemist Franz Tausend. Alchemie und Nationalsozialismus'', Gladbeck 2006, ISBN 3931300188
 
Kritische Literatur
* Helmut Gebelein: ''Alchemie'', 2. Auflage München 1996 ISBN 3-424-01062-6
* Helmut Gebelein: ''Alchemie'', (=Diederichs kompakt), Kreuzlingen, München 2004 ISBN 3-7205-2501-5
* Karl Christoph Schmieder: ''Die Geschichte der Alchemie'', Marix Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-003-X
 
==Weblinks==
{{Commons|Alchemy|Alchemie}}
* http://www.lexhist.ch/externe/protect/textes/d/D8251.html Seriöser Lexikonartikel
* [http://www.hermetik.ch/eidolon/ Eidolons Alchemie]- umfangreiche Alchemie-Seite inlusive Lexikon mit mehr als 1400 Stichworten
* http://www.alchemywebsite.com/
* http://www.fk-alchemie.de/
* [http://www.lichtdernatur.de/dest/dest.html Die Kunst des Destillierens]
* [http://www.igpp.de Link zur Seite des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP)]
* [http://www.alchemylab.com/dictionary.htm Alchemy Electronic Dictionary] - kleines Alchemie-Lexikon in englischer Sprache
 
Kritische Weblinks
* [http://arkanum.com/alchemie/ Der Individuationsprozess in der Alchemie und in der Freimaurerei]
 
 
 
[[Kategorie:Alchemie| ]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. Juni 2011, 20:01 Uhr

Julius Breitenstein (* 1871 in Hermannstadt in Siebenbürgen; † 4. Mai 1950 in Wien) war Anthroposoph und enger Freund Rudolf Steiners.

Nach dem Tod seines Bruders Fritz Breitenstein heiratete Julius Breitenstein 1915 dessen Witwe Amalie. Alle drei waren schon seit den 1880iger Jahren mit Rudolf Steiner befreundet gewesen.

Schon 1911 waren Amalie und Julius Breitenstein von Steiner in den Wiener Zweig der Theosophischen Gesellschaft eingeführt worden. Schon bald hielt Julius Breitenstein selbst Einführungsvorträge und wirkte bei der Leitung des Zweiges mit. Ab etwa 1914 führten die Breitensteins ein Vegetarierheim.

Wenn Steiner nach Wien kam, wohnte er meist bei Breitensteins, deren Wohnung in der Köstlergasse 8 über Jahre das Zentrum der anthroposophischen Bewegung in Wien war. Erst nach dem Tod Rudolf Steiners Tod bezog die Gesellschaft ab dem 1. April 1925 größere Räumlichkeiten in der Mariahilferstraße 22, III. Stiege, Halbstock, über dem damals sehr renommierten Café Siller. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Österreich ab 1938 wurde die Wohnung der Breitensteins wieder zum vertraulichen Treffpunkt der Anthroposophen in Wien.

Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes, setzte sich Karl Rössel-Majdan gemeinsam mit Julius Breitenstein und seinem Vater, Professor Karl Rössel-Majdan, für die Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich ein, die sich 1938 nach dem Einmarsch Hitlers selbst aufgelöst hatte, um dem drohenden Verbot zu entgehen. Die Zeit drängte, denn durch Erlass der Besatzungsmächte gab es eine Frist, innerhalb derer die von Hitler verbotenen Gesellschaften wieder anzumelden waren. Die neubegründete Anthroposophische Gesellschaft in Österreich (1913) wurde jedoch auf Betreiben zahlreicher Anthroposophen in Österreich von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach nicht als Landesgesellschaft anerkannt, was für lange Zeit zu einer bedauerlichen Spaltung der anthroposophischen Bewegung in Österreich führte.

Nachdem die zehn Jahre ältere Amalie Breitenstein schon 1942 verstorben war, heiratete Julius Breitenstein später in hohem Alter nochmals. Nach langer Krankheit starb er an den Folgen eines Schlaganfalls am 4. Mai 1950 in Wien.

Weblinks