Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at, anthro.world, biodyn.wiki und steiner.wiki mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier. |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Hylemorphismus
Der Begriff Hylemorphismus bezeichnet eine Lehre des Aristoteles, den er in seiner Metaphysik erläuterte. Ihr zufolge sind alle körperlichen Dinge durch Stoff (lat. materia/griech. hyle) und Form (lat. forma/griech. morphe) bestimmt. Erst durch das Hinzutreten einer Form zum Stoff existieren Körper. In der Scholastik wurde die Lehre des Aristoteles auf theologische Probleme übertragen.
Form (morphe)
Die Form bildet das Prinzip der Gleichheit. In aller Veränderung gibt es ein Etwas, das gleich bleibt, und das ist die Form. Aristoteles und Thomas v. Aquin bezeichnen die Form als das eigentlich "Seiende", zu dem ein Prinzip hinzukommt, um das individuelle zu schaffen. Dieses Hinzukommen des zweiten Prinzipes bewirkt die Veränderung.
Materie (hyle)
Das Hinzukommende ist die Materie. Sie ist das Prinzip, welches Individualität möglich macht und bildet das notwendige Gegenstück zur Form. (Man nennt es korrelativ; oder: das Eine kann ohne das Andere nicht sein.) Die Materie bildet nun den Grund der Veränderung und wird daher als zugrunde liegendes Prinzip der Veränderung (Individuation) bezeichnet. Da sowohl Form als auch Materie notwendig sind, besteht für Aristoteles alles aus Form und Materie, alles ist also eine Zusammensetzung.
Erste Materie
Aristoteles gewinnt aus Überlegungen die erste Materie. Sie ist nicht existent, sondern eben nur aus Überlegungen gewonnen und dennoch notwendig zum Verständnis. Die erste Materie bildet das Formbare schlechthin. Sie ist das ursprünglichste Prinzip der Veränderung. Aber da sie keine Form hat, kann sie nicht im äußeren Sinn existieren, sondern nur im Denken erfasst werden.
Aufwertung der Materie
In der antiken Philosophie, gerade in den Lehren des Platon und dessen Nachfolgern (Platoniker) wird die Materie massiv abgewertet und als Prinzip des Bösen und der Unordnung behandelt. Aristoteles und Thomas von Aquin gelingt es, die Materie wieder aufzuwerten, in dem sie ein notwendiges Prinzip des Seins ist.
Literaturhinweise und Quellen
- Höffe, Otfried: Aristoteles Lexikon
- Höffe, Otfried: Klassiker der Philosophie, Bd. I und II
- Meixner, U. (Herausgeber): Klassische Metaphysik
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Hylemorphismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |