Phänomenologie und Demeter: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Phänomenologie''' (von {{ELSalt|φαινόμενον}} ''phainómenon'' „Sichtbares, Erscheinung“ und {{lang|grc|λόγος}} ''lógos'' „Rede, Lehre“, wörtlich also ''Erscheinungslehre'') ist die Lehre bzw. systematische Untersuchung der ''Erscheinungen'', der [[Phänomen]]e, wie sie sich der [[sinnlich]]en oder [[übersinnlich]]en  Anschauung als ''[[unmittelbar Gegebenes]]'' darbieten.
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[[Bild:Demeter_MKL1888.png|thumb|Demeter (Wandgemälde in [[Wikipedia:Pompeji|Pompeji]])]]
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[[Bild:Demeter2_MKL1888.png|thumb|Demeter und [[Wikipedia:Persephone (Mythologie)|Persephone]], den jungen [[Wikipedia:Triptolemos|Triptolemos]] weihend (Relief von Eleusis, Athen)]]
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[[Goethe]] hat seine naturwissenschaftlichen Untersuchungen auf eine reine Phänomenologie gegründet und damit die Grundlagen für den [[Goetheanismus]] geschaffen. Als [[Philosophie|philosophische]] Strömung wurde die Phänomenologie nachhaltig von [[Edmund Husserl]] geprägt, die wesentlich von [[Franz Brentano]]s ''phänomenologischer'' resp. ''deskriptiver Psychologie'' beeinflusst ist. Eine in den 1960er Jahren von [[Hermann Schmitz]] eingeführte und seitdem beständig weiterentwickelte Variante ist die [[Neue Phänomenologie]].
'''Demeter''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''Δημήτηρ, Δήμητρα, Δηώ'') ist eine dreifache [[Wikipedia:Mutterarchetyp|Muttergöttin]] aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Sie ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Als dreifaltige Göttin tritt sie in verschiedenen Manifestationen auf: als Jungfrau, Mutter oder Alte Frau. Andere Namen und Titel von Demeter waren "Despoina" (Gebieterin), "Daeira" (Göttin), "Gerstenmutter", "Weise der Erde", "Weise des Meeres" und "Überfluss". Ihre Manifestationen sind die [[Wikipedia:Kore|Kore]] (als Jungfrau/Frühjahrsgöttin), Demetrie (als Mutter/Sommer- und Erntegöttin) und Persephone (als Altes Weib/Todes-/Wintergöttin). Demeters römischer Göttername ist [[Wikipedia:Ceres (Mythologie)|Ceres]].


== Anthroposophie als phänomenologische Wissenschaft ==
== Mythologie ==
In der heute bekanntesten Version der [[Wikipedia:griechische Mythologie|griechischen Mythologie]], der [[Wikipedia:Ilias|Ilias]] von [[Wikipedia:Homer|Homer]], war [[Wikipedia:Zeus|Zeus]] ihr Bruder und Geliebter. Sie war die Tochter der Titanen [[Wikipedia:Kronos|Kronos]] und [[Wikipedia:Rhea (Mythologie)|Rhea]], Schwester von  [[Wikipedia:Hestia|Hestia]], [[Wikipedia:Poseidon|Poseidon]], Zeus, [[Wikipedia:Hera|Hera]] und [[Hades]]. Zusammen mit ihrem Bruder-Geliebten Zeus hatte sie eine Tochter, die je nach Version [[Persephone]] oder Kore genannt wird und einen Sohn, [[Wikipedia:Zagreus|Zagreus]]-[[Wikipedia:Dionysos|Dionysos]] (in diesem Zusammenhang auch [[Wikipedia:Iakchos|Iakchos]] genannt). Nach anderen Quellen stammte auch [[Pluto (Mythologie)|Pluto]] von ihr ab.


{{GZ|Phänomenologie, das ist das Ideal des wissenschaftlichen Strebens, das in der Anthroposophie vorliegt.|73a|362}}
Die Hauptattribute von Demeter sind die Weizenähre und der Mohn. Sie wurde auch zusammen mit Blumen, Früchten und Samen dargestellt, oft mit einer Mohnblume. Ihre Tiere sind das Schwein und der Delfin, auf denen sie reitet. Als Zepter trägt Demeter die [[Wikipedia:Labrys|Labrys]] (Doppelaxt), die insbesondere bei den [[Wikipedia:Amazonen|Amazonen]] und auf Kreta als kultisches Symbol vorkam.


{{GZ|Eine Phänomenologie ist nicht eine Zusammenstellung der bloßen Phänomene in willkürlicher Weise, oder so, wie sie sich gerade durch die wissenschaftlich angestellten Versuche ergibt, sondern eine wirkliche Phänomenologie ist eine solche Systematisierung der Phänomene, wie es etwa versucht worden ist von Goethe in seiner Farbenlehre. Es ist ein Zurückführen des Komplizierteren auf das Einfachere, bis zu jenen Grundlagen, wo einem die Grundelemente, die Grundphänomene entgegentreten.  
Hades brauchte eine Frau, worauf er und Zeus beschlossen, dass Demeters Tochter [[Persephone]] die Richtige wäre. Hades entführte sie in die Unterwelt, indem Zeus an der Stelle, an der sich Persephone aufhielt, eine [[Wikipedia:Hyazinthe|Hyazinthe]] wachsen ließ, und dadurch ihren Aufenthalt Hades kundtat. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte sie überall, konnte sie jedoch nirgends finden. Sie war so traurig, dass sie den Pflanzen zu wachsen verbot, den Bäumen, Früchte zu tragen und den Tieren, sich zu vermehren. Allein die alte [[Wikipedia:Baubo|Baubo]] konnte sie ablenken. Als die Menschen anfingen zu sterben, begannen Demeters Geschwister, die anderen Götter des Olymps, sich zu fürchten, und sie zwangen Hades, Persephone freizulassen. Demeter ließ aus Freude und Dankbarkeit die Erde wieder fruchtbar werden. Neun Monate jedes Jahres kann Persephone mit ihrer Mutter auf der Erde verbringen, drei Monate lang muss sie als Persephone in die Unterwelt zurück (erst in jüngeren Versionen der Geschichte wird Persephone nicht mehr als Todesgöttin, sondern als schöne Jungfrau dargestellt und mit der Demeter vermischt).


Nun weiß ich selbstverständlich ganz gut, daß nun ganz gescheite Leute sagen werden: Ja, aber wenn man eine solche Aufstellung gewinnt in bezug auf den Zusammenhang von qualitativen Phänomenen und Urphänomenen, so ist ein solcher Aufbau durchaus nicht von vornherein zu vergleichen mit dem, wie zum Beispiel komplizierte geometrische Zusammenhänge mathematisch zurückzuführen sind auf Axiome; denn die geometrischen Zusammenhänge werden gewissermaßen aus reiner innerer Konstruktion aufgebaut. Der weitere Aufbau der Mathematik, [ausgehend von] diesen Axiomen, wird wiederum erlebt wie eine in innerer Notwendigkeit erschauter [mathematischer Prozeß], während wir beim Aufbau der Phänomene und der Urphänomene darauf angewiesen sind, uns auf die Beachtung des äußeren Tatbestandes zu verlassen.  
Das älteste bisher gefundene Standbild der Demeter stammt aus der "Schwarzen Höhle" (Mavrospelya) in [[Wikipedia:Phigalia|Phigalia]] ([[Wikipedia:Arkadien|Arkadien]]). Sie wird mit einem schwarzen Mantel und einem Pferdekopf dargestellt, [[Wikipedia:Gorgonen|gorgon]]ische Schlangen umwinden den Kopf. Die Göttin wird begleitet von einem Delphin und einer Taube. In [[Wikipedia:Mykene|Mykene]] war der Demeter-Kult bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. bekannt.


Das ist aber nicht so, auch wenn es einfach so behauptet wird - es wird ja im weitesten Umkreise mehr oder weniger deutlich und klar behauptet. Daß dies behauptet wird, ist doch nur das Ergebnis einer unrichtigen Erkenntnistheorie, und namentlich ist es das Ergebnis eines konfusen Durcheinanderwirbelns des Erfahrungsbegriffes mit anderen Begriffen. Und durch dieses konfuse Durcheinanderwirbeln des Erfahrungsbegriffes mit anderen Begriffen ergibt sich zum Beispiel das folgende.  
Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in [[Wikipedia:Eleusis|Eleusis]], wo auch ein Eingang zur Unterwelt (dem Hades) angenommen wurde. Die so genannten [[Mysterien von Eleusis|eleusinischen Mysterien]] fanden alljährlich zu Ehren Demeters und der Ankunft ihres göttlichen Kindes [[Wikipedia:Demetrios|Demetrios]] als Erretter der Menschen statt. Das aufkeimende Christentum stand dem Demeter-Kult in Eleusis negativ gegenüber, 396 wurde der Tempel von Christen zerstört.  


Da wird nicht darauf gesehen, daß die Art und Weise, wie Erfahrung vorliegt, durchaus gebildet ist in bezug auf das menschliche Subjekt. Ich kann gar nicht den Begriff der Erfahrung bilden, ohne daß ich die Beziehung denke vom Objekt zum menschlichen Subjekt. Und nun handelt es sich lediglich darum: Gibt es eine prinzipielle Unterscheidung zwischen der Art und Weise, wie ich zum Beispiel ein Goethesches Urphänomen vor mir habe und dieses Urphänomen kompliziere zum abgeleiteten Phänomen, wo ich scheinbar angewiesen bin darauf, daß mir die äußere Erfahrung dasjenige, was ich im Urteil ausspreche, bestätigt? Gibt es in bezug auf die Erfahrung einen Unterschied in diesem ganzen Verhalten des Subjekts zum Objekt gegenüber dem, wenn ich in der Mathematik konstatiere, die Summe der drei Winkel des Dreiecks ist 180°, oder wenn ich die Richtigkeit des pythagoreischen Lehrsatzes konstatiere? Gibt es in der Tat einen Unterschied?
Über ganz Griechenland gab es ein drei Tage andauerndes Fest zu Ehren der Demeter, die sogenannten ''[[Wikipedia:Thesmophorien|Thesmophorien]]''.


Daß es in bezug darauf keinen Unterschied gibt, ist sogar schon hervorgetreten in Untersuchungen immer hin ganz geistreicher Mathematiker des 19. Jahrhunderts und bis in unsere Tage herein, die ja, weil sie gesehen haben, daß schließlich Mathematik auch nur beruht auf einer Erfahrung — in einem Sinne, wie man von Erfahrung bei den sogenannten empirischen Naturwissenschaften spricht —, die hinzukonstruiert haben, allerdings zunächst nur hinzukonstruiert haben, zu der euklidischen Geometrie eine nichteuklidische Geometrie. Und man muß da sagen: Theoretisch ist es ja zunächst durchaus möglich, geometrisch zu denken, daß die drei Winkel eines Dreiecks 380° sind. Allerdings muß man dabei voraussetzen, daß der Raum ein anderes Krümmungsmaß hat. In unserem gewöhnlichen Raume haben wir ein reguläres [euklidisches] Maß, das die Krümmung Null hat. Dadurch einfach, daß man sich vorstellen würde, daß der Raum mehr gekrümmt [das heißt, daß die Krümmung des Raumes größer als 1] ist, dadurch kommt man zu so einem Satze wie: die Summe der drei Winkel eines Dreiecks ist größer als 180°.
Noch heute lebt der Kult der Demeter in den Bräuchen der griechischen Landbevölkerung weiter. So wird die letzte geerntete Getreidegarbe eines Jahres "Demeter" genannt und bei Erntedankfesten in Frauenkleider gehüllt.


Es liegen interessante Versuche in bezug darauf vor, zum Beispiel von [[Oskar Simony]], der dies untersucht hat. Diese Bestrebungen zeigen, daß man schon von gewisser Seite auch für nötig gehalten hat, sich zu sagen: Auch dasjenige, was wir in mathematischen oder geometrischen Sätzen als Urteile aussprechen, auch das bedarf ebenso der empirischen Verifizierung wie das, was wir aussprechen in der Phänomenologie.|73a|124ff}}
Hinsichtlich der Fruchtbarkeitskulte ist bemerkenswert, dass sie wie der besonders in Deutschland und Frankreich bekannte [[Wikipedia:Kornfuchs|Kornfuchs]] des dortigen Volksglaubens als in der letzten Garbe sitzend und diese bewachend gedacht wird, wodurch ein Bezug zum Fuchs gegeben ist. Da dieser auch als eines der Symboltiere von [[Wikipedia:Dionysos|Dionysos]] gilt, und dieser Gott mit Demeter verbunden ist, scheint tiefere Zusammenhänge anzudeuten.


{{GZ|Verschließt man sich nicht die Türe zu dem Wesenhaften der Dinge dadurch, daß man von vornherein irgend etwas statuiert, was über diese Erscheinungen der Außenwelt und ihren Zusammenhang mit dem Menschen gedacht werden dürfe - zum Beispiel dasjenige, was mathematisch ausdrückbar ist -, sondern hat man den Willen, einzugehen auf die wirklichen Phänomene, dann beginnen die Phänomene eigentlich ihre eigene Sprache zu sprechen.
== Kunst ==


Und es ist einfach ein mißverstandener Kantianismus, der ja auch ein Mißverständnis der Weltanschauung ist, wenn immerfort davon geredet wird, daß man nicht eindringen kann von der Außenwelt der Erscheinungen in das Wesen der Dinge. Wer irgendwie solchen Gedanken logisch beikommen kann, wer Logik hat, Wissen hat in seiner Seele, daß er solchen Dingen beikommen kann, der sieht ein, daß diese Rederei von Phänomenen und von dem was als «Ding an sich» dahintersteht, nichts weiter bedeutet, als wenn ich sage: hier habe ich S und O aufgeschrieben, das andere sehe ich nicht, ich kann nicht von dem S und O auf das Ding an sich kommen, das sagt mir nichts, das ist eine Theorie-Erscheinung. Wenn ich aber nicht bloß das S und O ansehe, sondern wenn ich weiter zu lesen vermag und die Phänomene, hier aber in diesem Falle die Buchstaben weiter zu lesen vermag, nicht bloß so betrachte, daß ich sage: da habe ich das Phänomen; hinter dieses Phänomen kann ich nicht kommen, ich dringe nicht ein in das «Ding an sich», sondern wenn ich die Phänomene betrachte, wie sie sich gegenseitig aufhellen, so wie sich die Dunkelheit aufhellt, dann wird das Lesen der Phä-nomene zum Sprechen und drückt dasjenige aus, was in dem Wesen der Dinge Lebendiges ist. Es ist nur eine Rederei, von dem Gegensatz der Erscheinungen und des Wesens der Dinge zu sprechen; das ist so, wie wenn man herumphilosophieren würde über die Buchstabenlogik in Goethes «Faust» und den Sinn des Goetheschen «Faust»: wenn man alle die Buchstaben nach und nach hat sprechen lassen, die zum «Faust» gehören, so sei eben das Wesen des «Faust» enthüllt. Bei einer wirklichen Phänomenologie sind die Phänomene ja auch nicht so, daß sie gleichartig sind oder nebeneinanderstehen, sie beziehen sich aufeinander, sie hellen sich gegenseitig auf und dergleichen. Derjenige, der wirkliche Phänomenologie treibt, der kommt eben durch das wirkliche Phänomenologietreiben auf die Wesenheit der Dinge.|73a|167f}}
In der Kunst sieht man, dass Demeter eng verbunden ist mit ihrer Tochter [[Wikipedia:Persephone|Persephone]] und deren Gatten [[Wikipedia:Hades|Hades]]. Alle drei Götter stehen für Fruchtbarkeit und werden dementsprechend oft mit Getreideähren dargestellt. Reliefs und Vasen zeigen häufig die Rückkehr der [[Wikipedia:Persephone|Persephone]] aus der Unterwelt oder wiederum deren Abstieg.


In [[GA 259]] ist die Kritik Rudolf Steiners an einer falschen Auffassung von "phänomenologischer" Forschung, die mit anthroposophischer Wissenschaft nichts zu tun habe, dokumentiert.<ref>siehe {{G|259|230ff}}; vgl. dazu auch Thomas Brunner: ''Zum Verhältnis von Anthroposophie und akademischer Wissenschaft'' (2/2015) [http://www.dreigliederung.de/essays/2015-02-002.html], und Gerhard Kienle: ''Anthroposophisch-medizinische Forschung und
Ein bekanntes Relief ist das [http://gipsmuseum.uni-graz.at/themen/weihreliefeleusis.html eleusinische Weihrelief], das Demeter und Persephone mit einem jungen Mysten zeigt.
Öffentlichkeit'', 1982, [http://www.menschenkunde.com/pdf/ballmer/kienle_anthroposophisch-medizinische_forschung_und_oeffentlichkeit_selg.pdf]</ref>


== Phänomenologie im Anschluß an Husserl ==
Demeter gilt als besonders deutliche Ausprägung des sog. [[Wikipedia:Mutterarchetyp|Mutterarchetyp]]s im Sinne der [[Wikipedia:Analytische Psychologie|Analytischen Psychologie]] [[Wikipedia:Carl Gustav Jung|Carl Gustav Jung]]s.


Im Anschluß an Husserl entstanden weiterhin [[Realismus|realistische]] (wie Husserl noch mit seinem ersten Hauptwerk "Logische Untersuchungen" (1900/1901)) philosophische phänomenologische Schulen, die Husserls spätere Wendung zu einem transzendentalen<ref>"[[transzendental]]" hat bei Husserl nicht die gleiche Bedeutung wie bei Kant</ref> [[Idealismus]] nicht mitmachten. Realistische phänomenologische Positionen, die z.B. ablehnen, daß gegebene Phänomene abhängig seien von subjektiver Konstitution durch ein transzendentales Ego, und sie als bewußtseinsunabhängig objektiv existierend (und erkennbar, im Unterschied zu Kants Auffassung, das Ding an sich sei nicht erkennbar) auffassen (Realismus), müssen nicht unbedingt gleichzeitig einem [[Materialismus]] oder [[Naturalismus]] zugerechnet werden. Es gibt auch [[Ideen-Realismus|ideenrealistische]] Positionen. Ein solcher ideenrealistischer (oder auch ontologischer, metaphysischer) Idealismus muß von einem erkenntnistheoretischen Idealismus unterschieden werden.
== Demeter-Landwirtschaft ==


{{LZ|[[wikipedia:Adolf Reinach|Reinachs]] Auffassung der platonischen Ideenlehre ermöglicht den Zugang zu einer Wesensphänomenologie, die einen Weg über den von Kant aufgerissenen erkenntnistheoretischen Abgrund hinweg zum Ding-an-sich eröffnet. Für Reinach ist die Phänomenologie dabei Methode, kein eigenes System. Er versteht die neuen Versuche in dem mit Husserl und Scheler herausgegebenen "Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung" als eine "Bewegung in Richtung der platonischen Ideenlehre. Phänomenologie [als] Rückgang zu Platon! [Doch] ist [auch] Kants Frage noch zulässig [und] eine wichtige Frage der Phänomenologie: Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?" Gegen Hume, Kant und [[Nominalismus|nominalistische]] Einwände setzt er seine Untersuchungen der allgemeinen Wesenheiten, denen sein Augenmerk gilt. Seine Wesensauffassung besagt, daß Wesen im Bereich von aktunabhängigen [[Materiales Apriori|materialen Apriori]] freigelegt werden können. (...) Die Intuition bildet nach Reinach dabei das Vehikel zum Sprung über den erkenntnistheoretischen Abgrund und ermöglicht die Schau der reinen Wesenheiten. Allerdings ist es methodologisch nicht leicht, den Akt der Intuition abzugrenzen von spontanen Eingebungen, obskuren oder mystischen Erleuchtungen. Die Verdächtigungen in diese Richtung entbehren nicht jeglicher Grundlage, denn es gelang Phänomenologen wie [[Gerda Walther|Walther]] oder [[wikipedia:Edith Stein|Stein]] tatsächlich, von der Phänomenologie aus in die Gebiete der Mystik vorzudringen aufgrund der Verwandtschaft des intuitiven Akts mit der mystischen Schau.|Beckmann: Phänomenologie des religiösen Erlebnisses, S. 73f.}}
Der Zusammenschluss der [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamisch wirtschaftenden]] Bauernhöfe unter dem Namen [[Demeter (Marke)|Demeter-Bund]] trägt den Namen dieser Göttin. Es soll dadurch an die Bedeutung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit erinnert werden. Waren aus dieser Produktionsweise werden unter dem Warenzeichen ''Demeter'' vermarktet.


== Zitat ==
==Siehe auch==
{{LZ|Die phänomenologische Forschung, die der Boden für wissenschaftliche Arbeit sein sollte, ist zu Verwaschenheit, Leichtfertigkeit und Schnelligkeit herabgesunken, zum philosophischen Lärm des Tages und zu einem öffentlichen Skandal der Philosophie. Der Betrieb der Schülerschaften hat die Zugänge zur wirklichen Ergreifung verlegt. Der Georgekreis, Keyserling, Anthroposophie, Steiner usw. - alles läßt Phänomenologie in sich wirken. Wie weit es gekommen ist, zeigt ein neu erschienenes Buch: Zur Phänomenologie der Mystik, das im offiziellen Verlag und mit offiziellster Patenschaft erscheint. Es soll hier davor gewarnt werden!|[[Heidegger]]: Vorlesung SoSe 1923, Heidegger Gesamtausgabe 63,73f. (gemeint ist das Buch von [[Gerda Walther]])}}
{{Wiktionary|Demeter}}


== Siehe auch ==
*[[Wikipedia:Portal:Mythologie|Portal:Mythologie]], [[Wikipedia:Stammbaum_der_griechischen_G%C3%B6tter_und_Helden#Kronos_.26_Rhea|Stammbaum der griechischen Götter]], [[Wikipedia:Thorikos|Thorikos]]
*[[Goetheanismus]]
*{{wikipediaDE|Phänomenologie}}
*[[Strukturphänomenologie]]
*[[Seelische Beobachtung]]
 
== Literatur ==
 
*Beckmann, Beate: ''Phänomenologie des religiösen Erlebnisses. Religionsphilosophische Überlegungen im Anschluß an Adolf Reinach und Edith Stein'', Würzburg : Königshausen und Neumann, 2003, Diss., ISBN 3-8260-2504-0
*Artemenko, Natalia (Ed.): ''Die Phänomenologie und die klassische deutsche Philosophie'', Horizon, Studies in Phenomenology, Vol. 4, No 2, 2015, S. 10 - 217) [http://horizon.spb.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=940&lang=en Inhaltsverz. und PDF-Download]; Texte (trotz englischen Überschriften teils auf deutsch), die den Beiträgen auf einer Konferenz entsprechen, deren Videoaufzeichnungen über youtube erreichbar sind: [https://www.youtube.com/channel/UCTiy83anHYaEGMCciBpO-gw Youtube-Channel "Horizon Studies in Phenomenology"] (die verwendete Sprache in den Vorträgen und Diskussionen ist teils englisch, teils deutsch)
*Falter, Reinhard: ''Was ist Phänomenologie?'', Zeitschrift Novalis, Nr. 3, 1996
*[[Benediktus Hardorp|Hardop, Benediktus]]: ''Elemente einer Neubestimmung des Geldes und ihre Bedeutung für die Finanzwirtschaft der Unternehmung'', KIT Scientific Publishing, 2009, (Diss. 1958, erw. u. akt.), ISBN 3866442653, {{VT16|http://www.ksp.kit.edu/download/1000009031}} ;Ergänzung 2009: ''Geld, Wirtschaft, Assoziation, Kapital – und was darunter zu verstehen ist'', S. 317 - 319, {{IT|16|http://d-nb.info/996982809/04|Inhaltsverzeichnis}}, {{HT|16|http://www.dreigliederung.de/essays/2010-01-001.html|Rezension}} (Rezension Kannenberg-Rentschler) ; ''(mit einem Kapitel: Die phänomenologischen Grundlagen und die soziologische Aufgabenstellung der eidetischen Ontologie)''
*Heinemann, Fritz: ''Goethe's phenomenological method'', Journal of philosophical studies, Vol. 9, 1934, [https://doi.org/10.1017/S003181910003059X Inhalt]
*Hennigfeld, Iris: ''Zu den Sachen selbst. Horizonte wissenschaftlicher Anthroposophie-Forschung'', in Die Drei, 3/2016, [http://diedrei.org/artikeldownloads/product/artikeldownload-heft-3-2016.html?artikeltitle=13007 Inhalt] ; [http://www.steinerkritischeausgabe.com/henningfeld-ska-2?_escaped_fragment_=henningfeld-ska-2/vylnw#!henningfeld-ska-2/vylnw] (u.a. zur Psychologismuskritik Husserls)
*Hennigfeld, Iris: ''Goethes Urphänomen. Ein phänomenologischer Beitrag zu einem erweiterten Erfahrungsbegriff'', in: Die Drei, Heft 1/2015, S. 37-47, [http://diedrei.org/artikeldownloads/product/artikeldownload-heft-1-2015.html?artikeltitle=12728 Inhaltsangabe]
*Hennigfeld, Iris: ''Phänomenologische Selbstgegebenheit und vertikale Erfahrung'', in: Selbstgebung und Selbstgegebenheit: Zur Bedeutung eines universalen Phänomens, hg. von Markus Enders, Verlag Karl Alber: Freiburg 2018, S. 33-58, ISBN 978-3495489024
*Jachmann, Otto: ''Denken wird Wahrnehmung. Die Philosophie von Brentano, Husserl, Heidegger und Derrida und die Anthroposophie''. Verlag Ch. Möllmann 2009, ISBN 3899791266, [http://d-nb.info/997161698/04 Inhaltsverzeichnis]
*Kern, Holger: ''Analyse einer phänomenologischen Didaktik am Beispiel der Musik. Goethes Erkenntnisart als Ausgangspunkt didaktischer Überlegungen'', Diss. Univ. Bielefeld, 2007, {{VT16|http://d-nb.info/990135152/34}}
*Koller, Hans-Christoph: ''Phänomenologie.'' In: Ralf Bohnsack/Winfried Marotzki/Michael Meuser (Hg.): Hauptbegriffe Qualitativer Sozialforschung, Opladen – Farmington Hills 2006, S. 83 – 85
*Kollert, Günter: ''Der Logos der Erscheinungswelt'', in: Das Goetheanum, 84. Jg., Nr.31/32, 2005, S.10-11, (Phänomenologie zwischen Akademismus und “spekulativer Romantik”. Steiners Phänomenologie-Begriff. Synopse, Urphänomen und Phänomenologie.)
*[[Hermann Schmitz|Schmitz, Hermann]]: ''Goethes Farbenlehre im Licht der Neuen Phänomenologie'', Kap. 15 in: ''Höhlengänge. Über die gegenwärtige Aufgabe der Philosophie'', de Gruyter, 1997, S. 197 - 210, [https://books.google.de/books?id=PnEDDgAAQBAJ&pg=PA197 google-view], ISBN 978-3-05-007411-5 ; ''(mit "Neue Phänomenologie" meint Schmitz seinen eigenen Ansatz)''
*Sijmons, Jaap: ''Phänomenologie und Idealismus. Struktur und Methode der Philosophie Rudolf Steiners'', Schwabe Verlag Basel, 2008
*Simms, Eva-Maria: ''Goethe und die Phänomenologie. Weltanschauung, Methode und Naturphilosophie'', in: Maatsch, Jonas (HG): ''Morphologie und Moderne : Goethes "anschauliches Denken" in den Geistes- und Kulturwissenschaften seit 1800'', Berlin ; Boston, Mass. : De Gruyter 2014, Inhaltsverzeichnis: [http://d-nb.info/105232228x/04 PDF], ISBN 978-3-11-037212-0, S. 177-194
*Simms, Eva-Maria: ''Goethe, Husserl, and the Crisis of the European Sciences'', in Janus Head 8/1, Sommer 2005 [http://www.janushead.org/8-1/index.cfm PDF]
*Steinbock, Anthony J.: ''Phenomenology and Mysticism. The Verticality of Religious Experience'', Bloomington 2009.
*Weik, Elke: ''Goethe and the study of life: a comparison with Husserl and Simmel'', Continental Philosophy Review, September 2017 (2016), Volume 50, Issue 3, pp 335–357, [https://link.springer.com/article/10.1007/s11007-016-9387-z Inhalt]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Schicksalsjahr 1923 in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft. Vom Goetheanumbrand zur Weihnachtstagung.'', [[GA 259]] (1991), ISBN 3-7274-2590-3 {{Geschichte|259}} {{Vorträge1|146}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://nasepblog.ophen.org/reading-room/ NASEP blog Official Blog of The North American Society For Early Phenomenology (Sammlung von digitalisierten Texten der frühen Phänomenlogie in PDF-Format)]
{{PND|118671421}}
* Sophie Loidolt, Universität Wien: Grundbegriffe und Grundprobleme der Phänomenologie, 12 Vorlesungen [http://audiothek.philo.at/podcasts/grundprobleme-und-grundbegriffe-der-phaenomenologi (mp3-Format)], 2015
{{Commons|Category:Demeter|Demeter}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/philosophie7d3.html Projekt Phänomenologie] Website


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
<references/>


[[Kategorie:Phänomenologie|!]]
[[Kategorie:-logie]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 17. Januar 2008, 23:43 Uhr

Demeter (Wandgemälde in Pompeji)
Demeter und Persephone, den jungen Triptolemos weihend (Relief von Eleusis, Athen)

Demeter (griech. Δημήτηρ, Δήμητρα, Δηώ) ist eine dreifache Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Sie ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Als dreifaltige Göttin tritt sie in verschiedenen Manifestationen auf: als Jungfrau, Mutter oder Alte Frau. Andere Namen und Titel von Demeter waren "Despoina" (Gebieterin), "Daeira" (Göttin), "Gerstenmutter", "Weise der Erde", "Weise des Meeres" und "Überfluss". Ihre Manifestationen sind die Kore (als Jungfrau/Frühjahrsgöttin), Demetrie (als Mutter/Sommer- und Erntegöttin) und Persephone (als Altes Weib/Todes-/Wintergöttin). Demeters römischer Göttername ist Ceres.

Mythologie

In der heute bekanntesten Version der griechischen Mythologie, der Ilias von Homer, war Zeus ihr Bruder und Geliebter. Sie war die Tochter der Titanen Kronos und Rhea, Schwester von Hestia, Poseidon, Zeus, Hera und Hades. Zusammen mit ihrem Bruder-Geliebten Zeus hatte sie eine Tochter, die je nach Version Persephone oder Kore genannt wird und einen Sohn, Zagreus-Dionysos (in diesem Zusammenhang auch Iakchos genannt). Nach anderen Quellen stammte auch Pluto von ihr ab.

Die Hauptattribute von Demeter sind die Weizenähre und der Mohn. Sie wurde auch zusammen mit Blumen, Früchten und Samen dargestellt, oft mit einer Mohnblume. Ihre Tiere sind das Schwein und der Delfin, auf denen sie reitet. Als Zepter trägt Demeter die Labrys (Doppelaxt), die insbesondere bei den Amazonen und auf Kreta als kultisches Symbol vorkam.

Hades brauchte eine Frau, worauf er und Zeus beschlossen, dass Demeters Tochter Persephone die Richtige wäre. Hades entführte sie in die Unterwelt, indem Zeus an der Stelle, an der sich Persephone aufhielt, eine Hyazinthe wachsen ließ, und dadurch ihren Aufenthalt Hades kundtat. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte sie überall, konnte sie jedoch nirgends finden. Sie war so traurig, dass sie den Pflanzen zu wachsen verbot, den Bäumen, Früchte zu tragen und den Tieren, sich zu vermehren. Allein die alte Baubo konnte sie ablenken. Als die Menschen anfingen zu sterben, begannen Demeters Geschwister, die anderen Götter des Olymps, sich zu fürchten, und sie zwangen Hades, Persephone freizulassen. Demeter ließ aus Freude und Dankbarkeit die Erde wieder fruchtbar werden. Neun Monate jedes Jahres kann Persephone mit ihrer Mutter auf der Erde verbringen, drei Monate lang muss sie als Persephone in die Unterwelt zurück (erst in jüngeren Versionen der Geschichte wird Persephone nicht mehr als Todesgöttin, sondern als schöne Jungfrau dargestellt und mit der Demeter vermischt).

Das älteste bisher gefundene Standbild der Demeter stammt aus der "Schwarzen Höhle" (Mavrospelya) in Phigalia (Arkadien). Sie wird mit einem schwarzen Mantel und einem Pferdekopf dargestellt, gorgonische Schlangen umwinden den Kopf. Die Göttin wird begleitet von einem Delphin und einer Taube. In Mykene war der Demeter-Kult bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. bekannt.

Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in Eleusis, wo auch ein Eingang zur Unterwelt (dem Hades) angenommen wurde. Die so genannten eleusinischen Mysterien fanden alljährlich zu Ehren Demeters und der Ankunft ihres göttlichen Kindes Demetrios als Erretter der Menschen statt. Das aufkeimende Christentum stand dem Demeter-Kult in Eleusis negativ gegenüber, 396 wurde der Tempel von Christen zerstört.

Über ganz Griechenland gab es ein drei Tage andauerndes Fest zu Ehren der Demeter, die sogenannten Thesmophorien.

Noch heute lebt der Kult der Demeter in den Bräuchen der griechischen Landbevölkerung weiter. So wird die letzte geerntete Getreidegarbe eines Jahres "Demeter" genannt und bei Erntedankfesten in Frauenkleider gehüllt.

Hinsichtlich der Fruchtbarkeitskulte ist bemerkenswert, dass sie wie der besonders in Deutschland und Frankreich bekannte Kornfuchs des dortigen Volksglaubens als in der letzten Garbe sitzend und diese bewachend gedacht wird, wodurch ein Bezug zum Fuchs gegeben ist. Da dieser auch als eines der Symboltiere von Dionysos gilt, und dieser Gott mit Demeter verbunden ist, scheint tiefere Zusammenhänge anzudeuten.

Kunst

In der Kunst sieht man, dass Demeter eng verbunden ist mit ihrer Tochter Persephone und deren Gatten Hades. Alle drei Götter stehen für Fruchtbarkeit und werden dementsprechend oft mit Getreideähren dargestellt. Reliefs und Vasen zeigen häufig die Rückkehr der Persephone aus der Unterwelt oder wiederum deren Abstieg.

Ein bekanntes Relief ist das eleusinische Weihrelief, das Demeter und Persephone mit einem jungen Mysten zeigt.

Demeter gilt als besonders deutliche Ausprägung des sog. Mutterarchetyps im Sinne der Analytischen Psychologie Carl Gustav Jungs.

Demeter-Landwirtschaft

Der Zusammenschluss der biologisch-dynamisch wirtschaftenden Bauernhöfe unter dem Namen Demeter-Bund trägt den Namen dieser Göttin. Es soll dadurch an die Bedeutung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit erinnert werden. Waren aus dieser Produktionsweise werden unter dem Warenzeichen Demeter vermarktet.

Siehe auch

 Wiktionary: Demeter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Weblinks

Commons: Demeter - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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