Yin und Yang und Arier: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Yin yang.svg|thumb|[[Wikipedia:Taiji|Taiji]], das Symbol für "individuelles" Yin und Yang]]
Die '''Arier''' oder '''Airya''' ([[Sanskrit]] आर्य, {{FaS|آریا}}, ārya- „edel“, abgeleitet vom [[Indogermanische Ursprache|Proto-Indogermanischen]] ''*ar-yo-'', etwa „wohlgefügt“) waren ein prähistorisches [[Wikipedia:Nomaden|Nomaden]]volk, das nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s  von der höchstentwickelten [[Unterrasse]]<ref name=Unterrasse>Der Begriff ''[[Unterrasse]]'' entstammt der damals gebräuchlichen Terminologie der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] und wurde von [[Rudolf Steiner]] später ebenso wie der Begriff «[[Wurzelrasse]]» nicht mehr verwendet. Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «[[Rasse]]» in der [[Kulturepochen|nachatlantischen Zeit]] eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden und ist schon heute für die geistige Entwicklung der Menschheit bedeutungslos.</ref> der [[Atlantis]], den [[Ursemiten]], abstammte. Zu der Zeit, als die Atlantis unterging, lebten sie in einem Gebiet westlich des heutigen [[Wikipedia:Irland|Irland]], von wo sie der große [[Sonnen-Eingeweihter|Sonnen-Eingeweihte]], der [[Manu]], nach dem Osten in die Gegend des [[Wikipedia:Tarim-Becken|Tarim-Becken]]s führte. Von hier ausgehend wurden sie die eigentlichen Begründer der [[Kulturepochen|nachatlantischen Kultur]], wobei sie sich in einen [[Urindische Zeit|indischen]] (Indo-Arier) und [[Urpersische Zeit|iranischen]] (Irano-Arier) Zweig spalteten.


'''Yin und Yang''' ☯ ([[Wikipedia:Kurzzeichen|vereinfacht]]: 阴阳, [[Wikipedia:Langzeichen|traditionell]]: 陰陽, [[Wikipedia:Pinyin|Pinyin]]: ''yīn yáng'') sind zwei Begriffe aus der [[Wikipedia:Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]], die insbesondere im [[Daoismus]] von großer Bedeutung sind. Bei Yang handelt es sich um das [[Wikipedia:Prinzip|Prinzip]] [[Sonne]], des [[Licht]]s, bei Yin um das Prinzip [[Schatten]]. Der Übergang von Yin zu Yang ist dabei fließend.
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"Unsere Wurzelrasse, die arische, stammt von der höchstentwickelten Unterrasse der Atlantier, der ur-semitischen, ab, die zuletzt ungefähr in der Gegend des heutigen Irland wohnte. Als letzter Rest der untergehenden Atlantis kann die von Plato erwähnte Insel Poseidonis angesehen werden. Manu, eine Führergestalt der Atlantier, führte die reifsten Menschen nach dem Osten." {{Lit|{{G|94|168}}}}
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== Entstehungsgeschichte ==
Durch die eingehende Analyse heiliger Texte wie der [[Veden]] und des [[Avesta]] gilt die Existenz eines zentralasiatischen Hirtenvolkes, das sich selbst den Namen ''Aryas'' (Arier) gab, auch für die äußere Forschung als gesichert. Soweit sich darüber hinaus aus archäologischen Funden und aus der Rekonstruktion der [[Wikipedia:Indogermanische Ursprache|indogermanischen Ursprache]] erkennen lässt, waren die Arier ein kriegerisches, streng hierarchisch-patriarchalisch organisiertes [[Wikipedia:Nomaden|Nomaden]]volk, das bereits die Kunst des Töpferns, Webens und des Bronzegusses beherrschte. Etwa seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. domestizierten sie das [[Pferd]] (ek'wos) und die [[Kuh]] (gwous). Vermutlich hielten sie auch Schafe, Hunde, Ziegen und Schweine. Die Erfindung des [[Wikipedia:Streitwagen|Streitwagen]]s mit Speichenrädern trug wesentlich zu ihrer militärischen Überlegenheit bei. {{Lit|Kulke/Rothermund, S 44}}
[[Bild:Hotu.png|thumb|left|Hotu, das Symbol für Yin und Yang der Welt]]
Die ältesten bekannten Ausführungen über Yin und Yang finden sich im [[Wikipedia:I Ging|I Ging]], das als Buch in die Zeit der westlichen [[Wikipedia:Zhou-Dynastie|Zhou-Dynastie]] (etwa 1045-770 v. Chr.) datiert werden kann. Für den volkstümlichen, nichtphilosophischen Sprachgebrauch bietet das Shijing ([[Wikipedia:Buch der Lieder|Buch der Lieder]]) Belege.


Die Art der Weltbetrachtung, aus der das Konzept von Yin und Yang hervorgegangen ist, ist modernem Denken fremd. Zu ihrem Verständnis haben die Untersuchungen des französischen Sinologen [[Wikipedia:Marcel Granet|Marcel Granet]] († 1940) maßgeblich beigetragen, von seinen Erkenntnissen geht die seitherige Forschung aus.
Nach dem Untergang der [[Atlantis]] begann eine neue Phase der [[Menschheitsentwicklung]]. Während in der atlantischen Zeit die geistige Entwicklung noch eng mit dem Bau des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] und damit auch mit [[rasse]]mäßigen Kriterien zusammenhing, so wurde sie nun zunehmend von den [[seelisch]]en Eigenschaften der Völker bestimmt <ref name=Rasse>Diese Ansichten Steiners standen in scharfem Gegensatz zu der von den [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] vertretenen [[Wikipedia:Rassenlehre|Rassenlehre]], durch die sie die Arier als vermeintliche "Herrenrasse" verherrlichen wollten. Dass Steiner die Arier von den [[Ursemiten]] ableitete, musste den fanatisch [[Wikipedia:Antisemitismus|antisemitisch]] eingestellten Nationalsozialisten dabei besonders anstößig erscheinen. Nachdem Rudolf Steiner schon zu Lebzeiten von den ersten Vertretern des Nationalsozialismus heftig angefeindet worden war, wurde die [[Anthroposophische Gesellschaft]] am [[Wikipedia:1. November|1. November]] [[Wikipedia:1935|1935]] ''"infolge der Gegensätze zwischen den Anschauungen der Anthroposophischen Gesellschaft und den vom Nationalsozialismus vertretenen völkischen Gedanken"'' per Dekret [[Wikipedia:Reinhard Heydrich|Reinhard Heydrichs]] verboten.</ref>. In der [[Urindische Kultur|urindischen Zeit]] wurde der menschliche [[Ätherleib]] zur Reife gebracht, in der [[Urpersische Kultur|urpersischen Zeit]], in der auch die [[Wikipedia:Domestizierung|Domestizierung]] der [[Tier]]e begann, der [[Astralleib]]; mit der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Kultur]] begann schließlich die eigentliche [[Seele]]nentwicklung.


Die beiden Begriffe begegnen von Anfang an sowohl mit zeitlicher als auch mit räumlicher Bedeutung. Yin bezeichnet im Shijing die kältere Nordseite eines Berges und das beschattete Südufer eines Flusses bzw. die dunklere, kühlere Südseite eines Tales, Yang die wärmere Südseite des Berges und ein besonntes nördliches Flussufer, das sich für eine Stadtgründung eignet, bzw. die hellere Nordseite eines Tales. Analog verband man zeitlich mit Yin die Vorstellung von Tagen mit kühlem Wetter und bedecktem Himmel, mit Yang diejenige zunehmend warmer Frühlingstage. Da das Tal insgesamt relativ schattig, der Berg insgesamt relativ sonnig ist, verwendete man den Begriff Yang auch für den Berg als Ganzes und in weiterem Sinne überhaupt für alle [[Wikipedia:konvex|konvex]]en Oberflächenformen, Yin für Täler schlechthin und für alles [[Wikipedia:Konkav|Konkav]]e. In einem weiteren Sinne wurde Yang zur Bezeichnung des [[Licht]]s, insbesondere auch der Sonne selbst, und alles Hellen verwendet, Yin zur Bezeichnung des Schattens und des Dunklen. Dementsprechend wurde das Trocknende und das Trockene, Luft (Wind) und Feuer, Yang zugeordnet, das Kühle und Feuchte, Wasser und Erde, Yin; Tag und Sommer sind Yang, Nacht und Winter Yin. Die wintergemäß geschlossene Haustür ist Yin, die im Sommer offene Yang.  
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"Was wir heute Rassen nennen, das sind nur noch Überbleibsel jener bedeutsamen Unterschiede der Menschen, wie sie in der alten Atlantis üblich waren. So recht anwendbar ist der Rassenbegriff nur auf die alte Atlantis. Daher haben wir, da wir rechnen mit einer wirklichen Entwickelung der Menschheit, für die nachatlantische Zeit gar nicht den Begriff der Rasse im eminentesten Sinne gebraucht. Wir sprechen nicht von einer indischen Rasse, persischen Rasse und so weiter, weil das nicht mehr richtig ist. Wir sprechen von einem altindischen Kulturzeitraum, von einem altpersischen Kulturzeitraum und so weiter.


== Der geistige Hintergrund ==
Und vollends würde es jeden Sinn verlieren, wenn wir davon sprechen wollten, daß sich in unserer Zeit vorbereite eine sechste Rasse. Wenn noch in unserer Zeit Reste der alten atlantischen Unterschiede, der alten atlantischen Gruppenseelenhaftigkeit vorhanden sind, so daß man noch sprechen kann davon, daß die Rasseneinteilung noch nachwirkt - was sich vorbereitet für den sechsten Zeitraum, das besteht gerade darinnen, daß der Rassencharakter abgestreift wird. Das ist das Wesentliche. Deshalb ist es notwendig, daß diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, welche vorbereiten soll den sechsten Zeitraum, gerade in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, daß sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind. Denn es hat in gewisser Beziehung physischen Charakter, was alter Rassenstandpunkt ist, und es wird einen viel geistigeren Charakter haben, was sich in die Zukunft hinein vollzieht." {{Lit|{{G|117|152f}}}}
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[[Rudolf Steiner]] erläutert den geistigen Hintergrund der Yin-Yang-Lehre so:
Die besonderen [[geist]]igen Fähigkeiten der Arier waren laut [[Rudolf Steiner]] darin begründet, dass sie die letzten Reste des alten [[Hellsehen]]s mit einer ersten Anlage zum [[verstand]]esmäßigen [[Denken]] verbinden konnten.


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"Wir erlangen heute durch geisteswissenschaftliche Methode eine bewußte Inspiration. Im Chinesischen lebt sich eine mehr oder weniger instinktive Inspiration aus, das heißt, deren Ergebnisse sind als Untergrund vorhanden in dem, was heute als chinesische Literatur übermittelt ist. Da werden wir zurückgeführt allerdings in eine menschliche Anschauung, durch die sich der Mensch als ein Glied des ganzen Weltenalls fühlt. Wie wir heute vom dreigliedrigen Menschen, dem Kopfmenschen, dem Gliedmaßenmenschen und in der Mitte dem rhythmischen Menschen, sprechen und deren Wesen in ihrer vollen Tiefe durch Inspiration ergründen, so lebte der Vorfahre des heutigen Chinesentums einmal in einer instinktiven inspirierten Erkenntnis von etwas Ähnlichem. Diese bezog sich aber nicht auf den Menschen, sondern, weil der Mensch nur ein Glied des ganzen Weltenalls war, bezog sie sich auf das ganze Weltenall. Wie wir unser Haupt empfinden, so empfand der Chinese dasjenige, was er Yang nannte. Wenn wir nämlich unser Haupt beschauen wollen, können wir uns ja gewöhnlich nicht sehen, höchstens sehen wir ein wenig die Nasenspitze, wenn wir die Augen darauf wenden. Wie wir die anderen oberflächlichen Teile unseres Organismus sehen können, wenn wir unser Äußeres anblicken, das Haupt aber gewissermaßen nur geistig bewußt ist, so war dem Chinesen bewußt etwas, was er Yang nannte. Und unter diesem Yang dachte er das oben Befindliche, das geistig sich Ausbreitende, das Himmlische, das Leuchtende, das Zeugende, das Aktive, das Gebende. Und er unterschied sich selbst nicht in bezug auf dasjenige, was in seinem Haupte lebte, von diesem Yang. Wie wir, die wir den Menschen unterscheiden von der Umwelt, den Gliedmaßenmenschen empfinden, den Menschen, der uns in Tätigkeit versetzt, uns mit unserer Umgebung zusammenführt, so sprach der Chinese von Yin, und er deutete damit auf alles dasjenige, was finster ist, was erdig ist, was empfangend ist und so weiter. Wir sagen heute, in unseren Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen nehmen wir die äußeren Stoffe auf; wir verbinden die äußeren Stoffe durch unseren Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen mit unserer eigenen Wesenheit, und wir nehmen das sinnenfällige gedankliche Element durch unsere Hauptesorganisation auf. Aber dazwischen steht alles dasjenige, was gewissermaßen diesen Rhythmus zwischen dem Haupte und dem Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen herstellt. Der Atmungsrhythmus, der Blutzirkulationsrhythmus bewirkt das. Wie wir so den Menschen empfinden und erkennen, so sah der Chinese einstmals das ganze Weltenall: oben das Zeugende, Hell-Leuchtende, Himmlische, unten das Irdische, Finstere, Empfangende, und den Ausgleich zwischen den beiden, dasjenige, was einen Rhythmus bildet zwischen Himmel und Erde, das er empfand, wenn ihm die Wolken erschienen am Himmel, wenn der Regen herabträufelte, wenn das zur Erde Herabgekommene wieder verdunstete, wenn die Pflanzen aus der Erde heraus dem Himmel zuwuchsen und so weiter. In diesem allem empfand er den Rhythmus des Oberen und Unteren, und er nannte das Tao. Und so hatte er eine Anschauung von dem, womit er verwachsen war. Es stellte sich ihm das in dieser Dreigliederung dar. Aber er unterschied sich selbst nicht von alledem." {{Lit|{{G|325|105f}}}}
"In den Sagen und Mythen und wohl auch in der Geschichte wird das so erzählt, daß herabstiegen aus den Hochländern Asiens gewisse Menschen, die in sehr alten Zeiten nach dem Süden und Südwesten hin eine gewisse Kultur brachten. Geisteswissenschaft muß ergründen, welcher Art diese Menschen waren, die da herabstiegen zu jenen Menschen, die nur aus ihrem Innern heraus, aus ihren Eingebungen heraus die Richtkraft für das Leben empfingen. Da finden wir, geisteswissenschaftlich untersucht, daß diese Menschen, die wie ein neues Bevölkerungselement hereinkamen in die damalige Zivilisation, zwei Dinge miteinander vereinigten, die die anderen nicht hatten. Die anderen Menschen hatten die atavistische Hellseherkraft ohne den Verstand, ohne die Intelligenz; die da herabstiegen, hatten auch noch etwas von der Hellseherkraft, aber sie hatten zugleich in ihrer Seele die erste Anlage zur Intelligenz, zum Verstand empfangen. Und so brachten sie über die damalige Zivilisation ein verstandes durchtränktes Hellsehertum. Das waren die ersten Arier, von denen die Geschichte erzählt. Und aus der Gegensätzlichkeit der alten atavistisch-seelenhaft lebenden Menschen und diesen die alte Seelenkraft mit dem Verstand durchdringenden Menschen entstand der erste Kastenunterschied äußerlich-physisch-empirisch, der jetzt noch nachwirkt in Asien, von dem zum Beispiel Tagore spricht. Die hervorragendsten dieser Menschen, die zu gleicher Zeit alte Seelenschau und den eben in der Menschheit aufgehenden Verstand, Intelligenz hatten, die wurden die Vorsteher jener Mysterien, von denen ich eben gesprochen habe, den Mysterien des orientalischen Lichts, und von denen ging aus, was dann später nach Griechenland herüber kam. So daß ich Ihnen, wenn ich es schematisch zeichnen soll, sagen kann: Von den Mysterien des Orients ging aus die Strömung des Geistes." {{Lit|{{G|195|16f}}}}
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== Philosophisches Verständnis ==
== Anmerkungen ==


Im philosophischen Denken hat man die beiden Begriffe, von ihren Grundbedeutungen ausgehend, sinngemäß zur Bezeichnung weiterer Prinzipien und Sachverhalte herangezogen. Dabei wurde alles, die gesamte [[Erscheinung]]s- und [[Vorstellung]]swelt in diese Zweiteilung einbezogen. Entsprechend dem Aufblühen und der Belebung der Natur in der warmen Jahreszeit stand Yang auch für alles Aktive, Zeugende, Belebende, Schöpferische, sich Ausdehnende, Glänzende, Äußere, Yin entsprechend den winterlichen Qualitäten für alles Passive, Verborgene, sich Zusammenziehende, Matte, Innere. Den gedanklichen Hintergrund bildete stets der Kreislauf der Jahreszeiten und die ihn spiegelnde rhythmische Ordnung des Kalenders, insbesondere auch die vom Kalender festgelegten Riten und Feste. Sehr wesentlich war auch die Zuordnung von Yang zum Männlichen (und damit generell zum Harten), Yin zum Weiblichen (und damit generell zum Weichen), denn die altchinesische Gesellschaft war tief vom [[Geschlechtertrennung|Geschlechtergegensatz]] geprägt; Männer und Frauen standen sich wie zwei konkurrierende, miteinander wetteifernde, aber auch zum Einvernehmen bereite Verbände gegenüber. Diesem Einvernehmen entsprach die Idee einer rituellen Hochzeit von Yin und Yang. In der kosmischen Ordnung fand diese Hochzeit zu jeder Tagundnachtgleiche statt.
<references/>


Yin und Yang sind nach chinesischer Auffassung nicht [[Wikipedia:Antagonismus|antagonistisch]], sondern [[Wikipedia:Komplementarität|komplementär]]. Ihr Gegensatz ist relativ, niemals absolut (etwa im Sinne westlicher Vorstellungen von Gut und Böse). So ist der Vater Yang, der Sohn seinem Vater gegenüber Yin, doch seinen eigenen Söhnen gegenüber Yang. Yin und Yang sind keine Substanzen, keine Gattungen oder Arten, auch keine Kräfte, sondern zwei Klassen von Eigenschaften, zwei Gruppen von Aspekten der Wirklichkeit, auf deren unterschiedlicher Kombination alle Erscheinungen beruhen. 
== Literatur ==
 
#Hermann Kulke/Dietmar Rothermund: ''Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute'', München 2006
Yin und Yang ergänzen und bedingen einander und lösen einander in rhythmischem Wechsel ab, wobei in allem der Himmel für die irdischen Verhältnisse Vorbild ist. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. In ihrem Wechselspiel und Zusammenwirken zeigt sich die Weltordnung, zeitlich ebenso wie räumlich. So betrachtet erscheint keines der beiden als wichtiger oder als moralisch überlegen. Allerdings findet man in der daoistischen Philosophie eine deutliche Bevorzugung des Yin, das dadurch faktisch überlegen wirkt; dort wird immer wieder betont, dass das Weiche (Yin) das Harte (Yang) besiegt. Im [[Wikipedia:Konfuzianismus|Konfuzianismus]] hingegen ist faktisch ein klarer Vorrang des Yang gegeben, was sich in der patriarchalen Grundhaltung der Konfuzianer und ihrer Betonung des Vorrangs des Älteren gegenüber dem Jüngeren äußert. 
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001)
 
#Rudolf Steiner: ''Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien'', [[GA 117]] (1986)
Ein Beispiel aus dem [[Wikipedia:Taiji|Taiji]]:
#Rudolf Steiner: ''Weltsilvester und Neujahrsgedanken'', [[GA 195]] (1986)
:Frage: Schau einen Stock an - sein eines Ende ist Yin, das andere Yang. Welches ist wichtiger?
:Antwort: Der Stock selbst ist wichtig!


== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Yin und Yang|Yin und Yang]]
* [[Wikipedia:Taiji|Taiji]]
* [[Pangu]]
* [[Qi]]
* [[Wikipedia:Dao|Tao]]
* [[Wikipedia:Shiatsu|Shiatsu]]
* [[Wikipedia:Akupunktur|Akupunktur]]
== Literatur ==
# [[Wikipedia:Marcel Granet|Marcel Granet]]: ''Das chinesische Denken. Inhalt - Form - Charakter''. München: DTV 1980, S. 86-109. ISBN 3-423-04362-8  ''Klassische sinologische Darstellung, erstmals 1934 veröffentlicht''
# Frank Fiedeler: ''Yin und Yang. Das kosmische Grundmuster in der Kultur Chinas''. München: Diederichs 2003. ISBN 3-7205-2388-8 
#Rudolf Steiner: ''Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum'', [[GA 325]] (1989)


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{Commons|Category:Taijitu|Yin und Yang}}
* [http://www.people.fas.harvard.edu/~witzel/EJVS-7-3.pdf Eingeborene Arier? Der Beweis aus altindischen und iranischen Texten]
*{{IEP|http://www.iep.utm.edu/y/yinyang.htm||Robin R. Wang}}
*Bo Mou: „[http://them.polylog.org/3/amb-en.htm Becoming-Being Complementarity: An Account of the Yin-Yang Metaphysical Vision of the Yijing]“ (Englisch)
 
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Taoismus]] [[Kategorie:Traditionelle chinesische Medizin]] [[Kategorie:Symbol]] [[Kategorie:Zweiheit]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 11. Februar 2020, 02:31 Uhr

Die Arier oder Airya (Sanskrit आर्य, persisch آریا, ārya- „edel“, abgeleitet vom Proto-Indogermanischen *ar-yo-, etwa „wohlgefügt“) waren ein prähistorisches Nomadenvolk, das nach den Angaben Rudolf Steiners von der höchstentwickelten Unterrasse[1] der Atlantis, den Ursemiten, abstammte. Zu der Zeit, als die Atlantis unterging, lebten sie in einem Gebiet westlich des heutigen Irland, von wo sie der große Sonnen-Eingeweihte, der Manu, nach dem Osten in die Gegend des Tarim-Beckens führte. Von hier ausgehend wurden sie die eigentlichen Begründer der nachatlantischen Kultur, wobei sie sich in einen indischen (Indo-Arier) und iranischen (Irano-Arier) Zweig spalteten.

"Unsere Wurzelrasse, die arische, stammt von der höchstentwickelten Unterrasse der Atlantier, der ur-semitischen, ab, die zuletzt ungefähr in der Gegend des heutigen Irland wohnte. Als letzter Rest der untergehenden Atlantis kann die von Plato erwähnte Insel Poseidonis angesehen werden. Manu, eine Führergestalt der Atlantier, führte die reifsten Menschen nach dem Osten." (Lit.: GA 94, S. 168)

Durch die eingehende Analyse heiliger Texte wie der Veden und des Avesta gilt die Existenz eines zentralasiatischen Hirtenvolkes, das sich selbst den Namen Aryas (Arier) gab, auch für die äußere Forschung als gesichert. Soweit sich darüber hinaus aus archäologischen Funden und aus der Rekonstruktion der indogermanischen Ursprache erkennen lässt, waren die Arier ein kriegerisches, streng hierarchisch-patriarchalisch organisiertes Nomadenvolk, das bereits die Kunst des Töpferns, Webens und des Bronzegusses beherrschte. Etwa seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. domestizierten sie das Pferd (ek'wos) und die Kuh (gwous). Vermutlich hielten sie auch Schafe, Hunde, Ziegen und Schweine. Die Erfindung des Streitwagens mit Speichenrädern trug wesentlich zu ihrer militärischen Überlegenheit bei. (Lit.: Kulke/Rothermund, S 44)

Nach dem Untergang der Atlantis begann eine neue Phase der Menschheitsentwicklung. Während in der atlantischen Zeit die geistige Entwicklung noch eng mit dem Bau des physischen Leibes und damit auch mit rassemäßigen Kriterien zusammenhing, so wurde sie nun zunehmend von den seelischen Eigenschaften der Völker bestimmt [2]. In der urindischen Zeit wurde der menschliche Ätherleib zur Reife gebracht, in der urpersischen Zeit, in der auch die Domestizierung der Tiere begann, der Astralleib; mit der ägyptisch-chaldäischen Kultur begann schließlich die eigentliche Seelenentwicklung.

"Was wir heute Rassen nennen, das sind nur noch Überbleibsel jener bedeutsamen Unterschiede der Menschen, wie sie in der alten Atlantis üblich waren. So recht anwendbar ist der Rassenbegriff nur auf die alte Atlantis. Daher haben wir, da wir rechnen mit einer wirklichen Entwickelung der Menschheit, für die nachatlantische Zeit gar nicht den Begriff der Rasse im eminentesten Sinne gebraucht. Wir sprechen nicht von einer indischen Rasse, persischen Rasse und so weiter, weil das nicht mehr richtig ist. Wir sprechen von einem altindischen Kulturzeitraum, von einem altpersischen Kulturzeitraum und so weiter.

Und vollends würde es jeden Sinn verlieren, wenn wir davon sprechen wollten, daß sich in unserer Zeit vorbereite eine sechste Rasse. Wenn noch in unserer Zeit Reste der alten atlantischen Unterschiede, der alten atlantischen Gruppenseelenhaftigkeit vorhanden sind, so daß man noch sprechen kann davon, daß die Rasseneinteilung noch nachwirkt - was sich vorbereitet für den sechsten Zeitraum, das besteht gerade darinnen, daß der Rassencharakter abgestreift wird. Das ist das Wesentliche. Deshalb ist es notwendig, daß diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, welche vorbereiten soll den sechsten Zeitraum, gerade in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, daß sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind. Denn es hat in gewisser Beziehung physischen Charakter, was alter Rassenstandpunkt ist, und es wird einen viel geistigeren Charakter haben, was sich in die Zukunft hinein vollzieht." (Lit.: GA 117, S. 152f)

Die besonderen geistigen Fähigkeiten der Arier waren laut Rudolf Steiner darin begründet, dass sie die letzten Reste des alten Hellsehens mit einer ersten Anlage zum verstandesmäßigen Denken verbinden konnten.

"In den Sagen und Mythen und wohl auch in der Geschichte wird das so erzählt, daß herabstiegen aus den Hochländern Asiens gewisse Menschen, die in sehr alten Zeiten nach dem Süden und Südwesten hin eine gewisse Kultur brachten. Geisteswissenschaft muß ergründen, welcher Art diese Menschen waren, die da herabstiegen zu jenen Menschen, die nur aus ihrem Innern heraus, aus ihren Eingebungen heraus die Richtkraft für das Leben empfingen. Da finden wir, geisteswissenschaftlich untersucht, daß diese Menschen, die wie ein neues Bevölkerungselement hereinkamen in die damalige Zivilisation, zwei Dinge miteinander vereinigten, die die anderen nicht hatten. Die anderen Menschen hatten die atavistische Hellseherkraft ohne den Verstand, ohne die Intelligenz; die da herabstiegen, hatten auch noch etwas von der Hellseherkraft, aber sie hatten zugleich in ihrer Seele die erste Anlage zur Intelligenz, zum Verstand empfangen. Und so brachten sie über die damalige Zivilisation ein verstandes durchtränktes Hellsehertum. Das waren die ersten Arier, von denen die Geschichte erzählt. Und aus der Gegensätzlichkeit der alten atavistisch-seelenhaft lebenden Menschen und diesen die alte Seelenkraft mit dem Verstand durchdringenden Menschen entstand der erste Kastenunterschied äußerlich-physisch-empirisch, der jetzt noch nachwirkt in Asien, von dem zum Beispiel Tagore spricht. Die hervorragendsten dieser Menschen, die zu gleicher Zeit alte Seelenschau und den eben in der Menschheit aufgehenden Verstand, Intelligenz hatten, die wurden die Vorsteher jener Mysterien, von denen ich eben gesprochen habe, den Mysterien des orientalischen Lichts, und von denen ging aus, was dann später nach Griechenland herüber kam. So daß ich Ihnen, wenn ich es schematisch zeichnen soll, sagen kann: Von den Mysterien des Orients ging aus die Strömung des Geistes." (Lit.: GA 195, S. 16f)

Anmerkungen

  1. Der Begriff Unterrasse entstammt der damals gebräuchlichen Terminologie der Theosophischen Gesellschaft und wurde von Rudolf Steiner später ebenso wie der Begriff «Wurzelrasse» nicht mehr verwendet. Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «Rasse» in der nachatlantischen Zeit eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden und ist schon heute für die geistige Entwicklung der Menschheit bedeutungslos.
  2. Diese Ansichten Steiners standen in scharfem Gegensatz zu der von den Nationalsozialisten vertretenen Rassenlehre, durch die sie die Arier als vermeintliche "Herrenrasse" verherrlichen wollten. Dass Steiner die Arier von den Ursemiten ableitete, musste den fanatisch antisemitisch eingestellten Nationalsozialisten dabei besonders anstößig erscheinen. Nachdem Rudolf Steiner schon zu Lebzeiten von den ersten Vertretern des Nationalsozialismus heftig angefeindet worden war, wurde die Anthroposophische Gesellschaft am 1. November 1935 "infolge der Gegensätze zwischen den Anschauungen der Anthroposophischen Gesellschaft und den vom Nationalsozialismus vertretenen völkischen Gedanken" per Dekret Reinhard Heydrichs verboten.

Literatur

  1. Hermann Kulke/Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens. Von der Induskultur bis heute, München 2006
  2. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001)
  3. Rudolf Steiner: Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien, GA 117 (1986)
  4. Rudolf Steiner: Weltsilvester und Neujahrsgedanken, GA 195 (1986)


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks