Gravitation und Spaltung der Persönlichkeit: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Gravitation''' (von [[Latein|lat.]] ''gravitas'' „Schwere“) oder '''Schwerkraft''' ist eine der vier bekannten [[Wikipedia:Grundkräfte der Physik|Grundkräfte der Physik]] und bewirkt die gegenseitige Anziehung von [[Masse (Physik)|Massen]]. Die '''Gewichtskraft''', das '''Gewicht''', entsteht durch die Wirkung des '''Gravitationsfeldes'''. Im Zustand der '''Schwerelosigkeit''' ist die Wirkung der Schwerkraft aufgehoben.
Die '''Spaltung der Persönlichkeit''' ist eine notwendige Folge einer entsprechend weit vorangeschrittenen [[Geistesschulung]], die dazu führt, dass sich die [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s, die normalerweise mehr oder weniger eng miteinander verbunden sind, sich vollständig voneinander trennen:
 
Die [[geist]]ige Ursache der Schwere liegt in dem [[Geist der Schwere]], der dem Reich der [[Urengel]] ([[Archai]]) angehört. Auch [[Ahriman]] wirkt als Geist der Schwere. Der '''Schwere''' entgegen gerichtet wirkt als [[ätherisch]]e [[Umkreiskraft]] die [[Leichte]], die für das [[Pflanze]]nwachstum von ganz besonderer Bedeutung ist.
 
== Physikalische Grundlagen ==
[[Datei:Plumb bob.jpg|mini|Ein Schnurlot zur Bestimmung der Richtung des Schwerefeldes.]]
Nach dem [[Wikipedia:Newtonsches Gravitationsgesetz|Newtonschen Gravitationsgesetz]] beträgt die [[Kraft]] <math>F</math> zwischen zwei Massepunkten <math>m_1</math> und <math>m_2</math>:
 
:<math>F = G\ \frac{m_1\, m_2}{r^2}</math>
 
Die [[Wikipedia:Gravitationskonstante|Gravitationskonstante]] hat dabei den Wert: <math>G = 6{,}673\;84\;(80) \cdot 10^{-11}\,\mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}}</math> <ref name="CODATAbg">{{internetquelle |url=http://physics.nist.gov/cgi-bin/cuu/Value?bg |hrsg=National Institute of Standards and Technology |titel=CODATA Recommended Values |zugriff=17. Juni 2011}} Wert für die Gravitationskonstante in Basiseinheiten</ref>
 
Die '''Gewichtskraft''' oder '''Gravitationskraft''' <math>\vec {F}_\text{G}</math> ist das Produkt der [[Masse (Physik)|Masse]] <math>m</math> mit der '''Schwerebeschleunigung''' <math>\vec g</math>, die als [[vektor]]ielle Größe durch Betrag und Richtung gekennzeichnet ist. Auf der [[Erdoberfläche]] beträgt die '''Erdbeschleunigung''' im Mittel: <math>g = 9{,}81 \, \mathrm{m/s^2}</math>.
 
:<math>\vec{F}_\text{G} = m \, \vec g</math>
 
Das Newtonsche Gravitationsgesetz ist als Näherungslösung nur für schwache und zeitunabhängige Gravitationsfelder hinreichend gültig. Starke und zeitlich veränderliche Gravitationsfelder werden gemäß der [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] berechnet, die die Gravitation als geometrische Eigenschaft der gekrümmten [[vierdimensional]]en [[Raumzeit]] deutet, in der [[Raum]] und [[Zeit]] zu einem vierdimensionalen [[Raum-Zeit-Kontinuum]] vereinigt sind und Raum- und Zeitkoordinaten durch [[Koordinatentransformation]] ineinander übergehen bzw. miteinander vermischt werden können.
 
=== Lotrichtung ===
[[Datei:Geoid-2Vert,Equipotential.png|mini|left|360px|Berge krümmen die Lotrichtung um bis zu 0,01°. Die Lotlinien durchstoßen das Geoid und alle anderen Niveauflächen unter genau 90°]]
Die lokale Richtung der Schwerebeschleunigung wird als '''Lotrichtung''' oder kurz als '''Lot''' bzw. '''Vertikale''' bezeichnet. Sie steht senkrecht auf den Niveauflächen des '''Schwerefeldes''' der [[Erde (Planet)|Erde]] und ist die Resultierende aus der wirkenden Schwerkraft und der durch die Erddrehung bedingte [[Fliehkraft]], weshalb sie auch meist nicht exakt zum [[Erdmittelpunkt]] weist. [[Berg]]e können aufgrund ihrer großen Masse die Lotrichtung um bis zu 0,01° krümmen.
 
Auf einfache Weise kann die Lotrichtung mit einem '''Schnurlot''' (Senkblei) bestimmt werden. Eine auf die Lotrichtung senkrecht stehende Ebene wird als '''Waagrechte''' bzw. '''Horizontale''' oder auch als '''mathematischer Horizont''' bezeichnet.
 
== Inneres Erleben der Schwerkraft im Lebenslauf ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
„Wir lernen nicht die einfachste Erdenkraft
"Große Veränderungen gehen allerdings mit den obengenannten feineren Leibern ([[Ätherleib]], [[Astralleib]]) beim Geheimschüler vor sich. Solche Veränderungen hängen mit gewissen Entwickelungsvorgängen der drei Grundkräfte der Seele, mit Wollen, Fühlen und Denken zusammen. Diese drei Kräfte stehen vor der Geheimschulung des Menschen in einer ganz bestimmten, durch höhere Weltgesetze geregelten Verbindung. Nicht in beliebiger Weise will, fühlt oder denkt der Mensch. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Vorstellung im Bewußtsein auftaucht, so schließt sich an sie nach natürlichen Gesetzen ein gewisses Gefühl oder es folgt auf sie ein gesetzmäßig mit ihr zusammenhängender Willensentschluß. Man betritt ein Zimmer, findet es dumpfig und öffnet die Fenster. Man hört seinen Namen rufen und folgt dem Rufe. Man wird gefragt und gibt Antwort. Man sieht ein übelriechendes Ding und bekommt ein Gefühl von Unlust. Das sind einfache Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen und Wollen. ,Wenn man aber das menschliche Leben überschaut, so wird man finden, daß sich alles in diesem Leben auf solche Zusammenhänge aufbaut. Ja, man bezeichnet das Leben eines Menschen nur dann als ein «normales», wenn man in demselben eine solche Verbindung von Denken, Fühlen und Wollen bemerkt, die in den Gesetzen der menschlichen Natur begründet liegt. Man fände es diesen Gesetzen widersprechend, wenn ein Mensch zum Beispiel beim Anblick eines übelriechenden Gegenstandes ein Lustgefühl empfände oder wenn er auf Fragen nicht antwortete. Die Erfolge, die man sich von einer richtigen Erziehung oder einem angemessenen Unterricht verspricht, beruhen darauf, daß man voraussetzt, man könne eine der menschlichen Natur entsprechende Verbindung zwischen Denken, Fühlen und Wollen beim Zögling herstellen. Wenn man diesem gewisse Vorstellungen beibringt, so tut man es in der Annahme, daß sie später mit seinen Gefühlen und Willensentschlüssen in gesetzmäßige Verbindungen eingehen. - Alles das rührt davon her, daß in den feineren Seelenleibern des Menschen die Mittelpunkte der drei Kräfte, des Denkens, Fühlens und Wollens, in einer gesetzmäßigen Art miteinander verbunden sind. Und diese Verbindung in dem feineren Seelenorganismus hat auch ihr Abbild in dem groben physischen Körper. Auch in diesem stehen die Organe des Wollens in einer gewissen gesetzmäßigen Verbindung mit denen des Denkens und Fühlens. Ein bestimmter Gedanke ruft regelmäßig daher ein Gefühl oder eine Willenstätigkeit hervor. - Bei der höheren Entwickelung des Menschen werden nun die Fäden, welche die drei Grundkräfte miteinander verbinden, unterbrochen. Zuerst geschieht diese Unterbrechung nur in dem charakterisierten feineren Seelenorganismus; bei noch höherem Aufstieg aber erstreckt sich die Trennung auch auf den physischen Körper. (Es zerfällt bei der höheren geistigen Entwickelung des Menschen tatsächlich zum Beispiel sein Gehirn in drei voneinander getrennte Glieder. Die Trennung ist allerdings eine solche, daß sie für die gewöhnliche sinnliche Anschauung nicht wahrnehmbar und auch durch die schärfsten sinnlichen Instrumente nicht nachweisbar ist. Aber sie tritt ein, und der Hellseher hat Mittel, sie zu beobachten. Das Gehirn des höheren Hellsehers zerfällt in drei selbständig wirkende Wesenheiten: das Denk-, Fühl- und Willensgehirn.)
kennen, wenn wir nur die Außenwelt schauen. Nehmen Sie ein Physikbuch
zur Hand. Sie wissen, es wird da von der Gravitation, von der
Erdenschwere gesprochen; aber es wird stets hinzugefügt, das Wesen
der Schwerkraft kenne man natürlich nicht. Man ist sogar recht selbstgefällig,
wenn man auseinandersetzt, das Wesen der Schwerkraft kenne
man nicht.


Wie lernt man das Wesen derjenigen Kraft kennen, die die Kreide
Die Organe des Denkens, Fühlens und Wollens stehen sodann ganz frei für sich da. Und ihre Verbindung wird nunmehr durch keine ihnen selbst eingepflanzten Gesetze hergestellt, sondern muß durch das erwachte höhere Bewußtsein des Menschen selbst besorgt werden. - Das ist nämlich die Veränderung, welche der Geheimschüler an sich bemerkt, daß kein Zusammenhang zwischen einer Vorstellung und einem Gefühl oder einem Gefühl und einem Willensentschluß und so weiter sich einstellt, wenn er nicht selbst einen solchen schafft. Kein Antrieb führt ihn von einem Gedanken zu einer Handlung, wenn er diesen Antrieb nicht frei in sich bewirkt. Er kann nunmehr völlig gefühllos vor einer Tatsache stehen, die ihm vor seiner Schulung glühende Liebe oder ärgsten Haß eingeflößt hat; er kann untätig bleiben bei einem Gedanken, der ihn vorher zu einer Handlung wie von selbst begeistert hat. Und er kann Taten verrichten aus Willensentschlüssen heraus, für welche bei einem nicht durch die Geheimschulung hindurchgegangenen Menschen auch nicht die geringste Veranlassung vorliegt. Die große Errungenschaft, welche dem Geheimschüler zuteil wird, ist, daß er die vollkommene Herrschaft erlangt über das Zusammenwirken der drei Seelenkräfte; aber dieses Zusammenwirken wird dafür auch vollständig in seine eigene Verantwortlichkeit gestellt.
herunterfallen läßt, wenn man sie losläßt aus der Hand? Die Kraft, die
man die Schwerkraft nennt, man lernt sie auf folgende Weise kennen.
Man wird in einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens, vielleicht vom
dreißigsten Lebensjahre an, vielleicht auch schon früher, das hängt von
der liebevollen Führung durch das Schicksal ab, etwas erkennen, wenn
man sich selbst im geisteswissenschaftlichen Sinne, nicht in der gewöhnlichen
Weise beobachtet – durch die Methoden der Geisteswissenschaft
wird man ja etwas eingeführt in die Methoden wahrer Selbstbeobachtung
, also man wird ungefähr mit dem zweiunddreißigsten
Lebensjahre etwas kennenlernen. Man wird, wenn man sich nicht so
beobachtet, wie es die abstrakten Mystiker tun, sondern wenn man
wirkliche Selbstbeobachtung lernt, zu dieser wirklichen Selbstbeobachtung
kommen zum Beispiel, daß wenn man, nun sagen wir, vom fünfunddreißigsten
bis zum vierzigsten Jahre lebt, man merkt, daß man
organisch ein anderer geworden ist. Manche bemerken es daran, daß
ihre Haare grau geworden sind; heute kommt es auch vor, daß die
Männer in dieser Zeit Glatzen kriegen. Also man ist anders geworden.
Aber wenn man nicht die Fähigkeit errungen hat, sich selbst zu beobachten,
dann erlebt man dieses Anderswerden nicht, dann erlebt man
nicht im inneren Dasein, wie dieses Anderswerden sich abspielt. Man
kann es erleben, wenn man das auf sich anwendet, was in meinem
Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» gesagt ist.
Man kann es erfahren etwa vom zweiunddreißigsten Jahre an, wie das
sich innerlich erlebt. Und dann lernt man erkennen an der Art und
Weise, wie man immer seinen Körper anders tragen muß, wie der Körper
schwerer wird. Dann erlebt man innerlich die Schwere, dasjenige,
was man Gravitation nennt. Das muß man aber innerlich erleben.


All das Wischiwaschi, das in der Mystik zum Ausdruck kommt, ist
Erst durch diese Umwandlung seines Wesens kann der Mensch in bewußte Verbindung treten mit gewissen übersinnlichen Kräften und Wesenheiten. Denn es haben seine eigenen Seelenkräfte zu gewissen Grundkräften der Welt entsprechende Verwandtschaft. Die Kraft zum Beispiel, die im Willen liegt, kann auf bestimmte Dinge und Wesenheiten der höheren Welt wirken und diese auch wahrnehmen. Aber sie kann das erst dann, wenn sie frei geworden ist von ihrer Verbindung mit dem Fühlen und Denken innerhalb der Seele. Sobald diese Verbindung gelöst ist, tritt die Wirkung des Willens nach außen hervor. Und so ist es auch mit den Kräften des Denkens und Fühlens. Wenn mir ein Mensch ein Haßgefühl zusendet, so ist dieses für den Hellseher sichtbar als eine feine Licht-Wolke von bestimmter Färbung. Und ein solcher Hellseher kann dieses Haßgefühl abwehren, wie der Sinnes-Mensch einen physischen Schlag abwehrt, der gegen ihn geführt wird. Der Haß wird in der übersinnlichen Welt eine anschaubare Erscheinung. Aber nur dadurch kann ihn der Hellseher wahrnehmen, daß er die Kraft, die in seinem Gefühle liegt, nach außen zu senden vermag, wie der Sinnesmensch die Empfänglichkeit seines Auges nach außen richtet. Und so wie mit dem Haß ist es mit weit bedeutungsvolleren Tatsachen der sinnlichen Welt. Der Mensch kann mit ihnen in bewußten Verkehr treten durch die Freilegung der Grundkräfte seiner Seele." {{Lit|GA 10, S 184ff}}
nicht so wichtig wie solch eine konkrete Tatsache, wie man selber innerlich
in dieser Zeit das Schwererwerden erleben kann. Das Schwererwerden
können Sie nicht erleben lernen, wenn Sie hier einen Menschen
haben und der nun einen Stein fallen läßt. Nicht an dem Fallen des
Steines beobachten Sie die Schwere, denn der Stein enthält die wirkliche
Materialität nicht. Das müssen Sie in sich selbst beobachten, indem
Sie jetzt nicht auf den Raum schauen, sondern auf die Zeit, das
heißt auf das, was Sie nacheinander erleben. Man muß übergehen vom
räumlichen Erleben zum zeitlichen Erleben. Man muß erst die Selbstbeobachtung
machen können. Man muß dasjenige, was in der äußeren
Wahrnehmungswelt nimmermehr zu finden ist, durch innerliche Erlebnisse
finden.{{Lit|{{G|197|104ff}}}}
</div>
</div>
== Die unmittelbare Verbindung der Ich-Organisation mit der Schwerkraft ==
In seinem [[GA 317|Heilpädagogischen Kurs]] beschreibt [[Rudolf Steiner]], wie die [[Ich-Organisation]], wenn sie den [[Physischer Leib|physischen Leib]] und den [[Ätherleib]] ergreift, ''unmittelbar'' mit der Schwerkraft in Verbindung tritt. Der physische Leib verliert dadurch seine Schwere.
[[Datei:GA 317 27.6.1924.jpg|mini|400px|Tafel 4 aus [[GA 317]]]]
{{GZ|Die Ich-Organisation ergreift
nicht bloß den ätherischen und den physischen Leib, wenn sie zurückgeht
beim Aufwachen, sondern sie ergreift im menschlichen Leibe
die äußere Welt, die Kräfte der äußeren Welt. Was heißt das? Nun
stellen Sie sich vor, wir haben die Schwerkraft, die so wirkt (siehe
Tafel 4). Innerhalb der Richtung der Schwerkraft stehen wir ja aufrecht,
wenn wir wachen. Stellen Sie sich einfach die Schwerkraft als
solche vor, die da wirkt, also die Richtung der Gewichtskräfte. Nun
gibt es zwei Vorstellungen; machen wir uns das recht klar: die eine
konnte darin bestehen, daß das Ich - sehen wir zunächst vom ätherischen
Leibe ab - den physischen Leib ergreift, der physische Leib fügt
sich dann der Schwerkraft, nicht wahr, wir stellen uns in die Schwerkraft
hinein, wenn wir gehen, wir müssen das Gleichgewicht aufsuchen
und so weiter. Das wäre die eine Vorstellung: wir ergreifen im Aufwachen
mit dem Ich den physischen Leib; der physische Leib, der ist
schwer und unterliegt dem Gewichte der Erde, und jetzt unterliegen
wir mit unserem physischen Leib dem Gewichte der Erde und haben
dadurch mittelbar eine Beziehung zur physischen Schwerkraft. Das ist
die eine Möglichkeit. Es ist gerade so, wie wenn ich mit dem Gewichte
des Buches eine mittelbare Beziehung zur Schwerkraft habe, indem ich
das Buch ergreife. Das ist die eine Vorstellung; die ist falsch, unrichtig.
Die andere Vorstellung ist diese: das Ich schlüpft hinein in den physischen
Leib, ergreift den physischen Leib, aber schlüpft so weit hinein,
daß es den physischen Leib unschwer macht; der physische Leib verliert,
indem das Ich hineinschlüpft, seine Schwerkraft. Wenn ich also
als wacher Mensch aufrecht stehe, so ist für mein Bewußtsein, für das
Ich selbst, für die Ich-Organisation, die auch im Wärmeorganismus
ihren physischen Ausdruck hat, die Schwerkraft überwunden. Es ist
keine Möglichkeit vorhandenen mittelbare Beziehung zur Schwerkraft
zu treten. Das Ich tritt in unmittelbare Beziehung, stellt sich als Ich in
die Schwerkraft hinein, schaltet also den physischen Leib aus. Das ist
dasjenige, um was es sich handelt. Sie stellen sich fortwährend in die
wirkliche Schwerkraft der Erde hinein mit der Ich-Organisation, wenn
Sie gehen, nicht auf dem Umwege durch den physischen Leib, Sie treten
in unmittelbare Beziehung zu dem Tellurischen.
Ebenso ist es mit dem Ätherleib. Auch der Ätherleib ist in Kräfte
eingeschaltet. Nehmen wir eine von diesen Kräften. Ich habe oft darauf
aufmerksam gemacht, wir unterliegen, indem wir als Mensch auf
der Erde herumgehen, einem sehr starken Auftrieb. Wir haben unser
Gehirn; das ist durchschnittlich 1500 Gramm schwer. Wenn diese
Schwere von 1500 Gramm auf die Basis unseres Gehirns mit den feinen
Adern drücken würde, würden diese sofort zerquetscht werden. Es
drückt eben nicht, es schwimmt in Wahrheit in dem Gehirnwasser.
Dadurch erleidet es einen Auftrieb, es verliert soviel von seinem Gewicht,
als die verdrängte Wassermasse Gewicht hat. Diese verdrängte
Wassermasse hat ein Gewicht, das ungefähr 20 Gramm weniger ist als
das Gewicht des Gehirns selbst, so daß das Gehirn nur mit einem Gewichte
von 20 Gramm auf seine Unterlage drückt. Wir haben also ein
schweres Gehirn, das aber nicht hinuntergedrückt wird, sondern einen
Auftrieb hat. In diesem Auftrieb leben wir darinnen, unser Ätherleib
lebt darinnen. Aber indem wir hineinschlüpfen mit unserer Ich-
Organisation in unseren Ätherleib, stehen wir nicht mittelbar in dem
Auftrieb darinnen, sondern direkt mit der Ich-Organisation. Mit allen
Kräften der Erde, mit der ganzen physischen Welt steht unsere menschliche
Organisation in Beziehung, und zwar in direkter unmittelbarer
Beziehung, nicht in indirekter Beziehung.
Nun, sehen Sie, womit steht da unsere Ich-Organisation in Beziehung?
Da steht unsere Ich-Organisation erstens in Beziehung zur
Schwerkraft, das heißt zu dem Irdischen. Denn, meine lieben Freunde,
das, was die Physiker Materie nennen, das gibt es ja nicht. In Wirklichkeit
existieren nur Kräfte, und die Kräfte sind durchaus ähnlich
wie zum Beispiel die Schwerkraft - es gibt natürlich noch andere
Kräfte, gewisse elektrische Kräfte, magnetische Kräfte -, mit allen
steht die Ich-Organisation in unmittelbarer Beziehung und ist während
des ganzen Wachzustandes im normalen Menschen darinnen. Wir können
sagen, alles dasjenige, was wir unter Erde umfassen, das sind diese
Kräfte. Alles dasjenige, was wir unter Wasser umfassen, was im Gleichgewichtszustande
ist, mit dem steht die Ich-Organisation in unmittelbarer
Verbindung, Alles, was luftförmig ist - nicht wahr, wir müssen
in der Physik neben der gewöhnlichen Mechanik auch eine Hydromechanik,
eine Aeromechanik lernen, weil die Gleichgewichtsprozesse
und meteorologischen Prozesse in der Luft ihre besondere Formung
haben -, mit dem steht die Ich-Organisation in unmittelbarer Verbindung.
Dann steht die Ich-Organisation noch in Verbindung mit einem
Teile des allgemeinen Wärmezustandes, mit einem Teile der allgemeinen
Wärmekräfte, durch den wir immer durchgehen, wenn wir in der
physischen Welt leben.|317|44ff}}
== Schwerkraft und Mondenkräfte ==
Die nach der Abtrennung des [[Mond]]es in der [[Erde (Planet)|Erde]] verbliebenen Mondenkräfte, deren Ursprung bereits in der Entwicklungsperiode des [[Alter Mond|alten Mondes]] liegt, sind nach [[Rudolf Steiner]] die unmittelbare Ursache der irdischen Schwerekräfte, durch deren Einfluss auch erst das feste [[Erdelement]] entstanden ist.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Der Mond tritt
"In dem Augenblicke, wo der Mensch in die geistige Welt hineintritt, da wird
ja während der Erdenmetamorphose heraus, wird Nebenplanet und
er sogleich ein dreifaches Wesen. Sein Denken geht eigene Wege, sein Fühlen geht
läßt der Erde die inneren Erdenkräfte zurück. Zum Beispiel sind die
eigene Wege, sein Wollen geht eigene Wege. Diese Gliederung, diese Spaltung in
Kräfte der Schwere durchaus etwas, was vom Monde zurückgeblieben
drei macht er sogleich durch, wenn er in die geistige Welt eintritt. Und Sie können
ist in physischer Beziehung. Die Erde würde nicht die Kräfte der
in der geistigen Welt denken, Gedanken haben, die gar nichts zu tun haben mit
Schwere entwickeln, wenn nicht zurückgeblieben wären die Reste des
Ihrem Wollen: dann aber sind diese Gedanken Illusionen. Sie können Gefühle
alten Mondeneinschlusses; er selber ist fortgegangen. Der Mond ist jene
haben, die nichts zu tun haben mit Ihrem Wollen: dann sind diese Gefühle etwas,
Kolonie im Weltenraum, von der ich Ihnen vom geistigen Aspekte aus in
was zu Ihrer Vernichtung, nicht zu Ihrer Förderung beiträgt.
den jüngst verflossenen Tagen gesprochen habe. Er hat eine ganz andere
Substantialität als die Erde, aber er hat in der Erde zurückgelassen das,
was man im weiteren Sinne den Erdenmagnetismus nennen kann; die
Kräfte der Erde, namentlich die Schwerkräfte der Erde, die Wirkungen, die man als die Gewichtswirkungen bezeichnet, sind vom Monde
zurückgeblieben. So können wir sagen: Wir haben hier (siehe Zeichnung
Seite 71) Saturn- und Sonnenzustand, die im wesentlichen warme,
lichtdurchglänzte Metamorphose, wenn wir die beiden zusammennehmen;
wir haben hier, Monden- und Erdzustand, die mondgetragene,
wässerige Metamorphose, das Wäßrige, das sich herausbildet während
der Mondmetamorphose und dann während der Erdenmetamorphose
bleibt; das Feste wird ja gerade durch die Schwerkräfte hervorgerufen." {{Lit|{{G|230|64f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Das ist das Wesentliche, daß der Mensch in dem Augenblick, wo er an die
"Schwerkraft nehmen also nur diejenigen
Schwelle zur geistigen Welt herantritt, sich so vorkommt, als flöge sein Denken
Wesen wahr und ihr unterliegen nur diejenigen Körperlichkeiten,
in die Weltenweiten, als gehe sein Fühlen hinter seine Erinnerungen zurück.
die auf einem Planeten sind, der fest ist. Wesen, welche leben
Beachten Sie das letztere, was ich gesagt habe. Sehen Sie, die Erinnerung ist
könnten auf einem Planeten, der flüssig ist, würden nichts wissen von
tatsächlich etwas, was hart an die Schwelle zur geistigen Welt herankommt. Denken
einer Schwerkraft. Man könnte nicht davon reden. Und Wesen, die
Sie, Sie haben vor zehn Jahren etwas erlebt. Es kommt in der Erinnerung wieder
nun gar auf einem Weltkörper leben, der gasig ist, die würden das
herauf. Das Erlebnis steht da. Sie sind zufrieden, mit Recht zufrieden für die
entgegengesetzte der Schwerkraft, das Streben nach allen Seiten vom
physische Welt, wenn Sie bis zu einer recht lebhaften Erinnerung kommen. Aber
Zentrum weg, als das Normale ansehen müssen. Wenn ich mich paradox
derjenige, der in die geistige Welt eintritt, bei dem ist es wirklich so, als ob er die
ausdrücken will: Bei Wesen, die einen gasförmigen Planeten bewohnten,
Erinnerung durchstoßen würde, als ob er weiter gehen würde, als die Erinnerung
müßten die Körper, statt hinzufallen zum Planeten, fortwährend
reicht. Vor allen Dingen geht er weiter, als seine Erinnerungen reichen können
abgeschleudert werden." {{Lit|{{G|321|108}}}}
für das physische Erdenleben. Er geht hinter die Geburt zurück.
</div>


== Schwerkraft und das Tote im Planetensystem ==
Und wenn man in die geistige Welt eintritt, so fühlt man sofort, daß das Fühlen
gar nicht bei einem bleibt. Das Denken wenigstens geht noch hinaus in die gegenwärtige
Welt. Es zerstreut sich gewissermaßen in dem Weltenraum. Das Fühlen
geht aus der Welt hinaus, und man muß sich sagen, wenn man dem Fühlen nachgehen
will: Ja, wo bist du jetzt eigentlich? Wenn du im Leben 50 Jahre alt geworden
bist, so bist du eigentlich weiter zurückgegangen als 50 Jahre in der Zeit; du bist
70 Jahre, 90 Jahre, 100 Jahre, 150 Jahre zurückgegangen. Das Fühlen führt Sie ganz
heraus aus der Zeit, die Sie miterlebt haben von Kleinkindheit auf.
Und das Wollen, wenn Sie es im Ernste fassen, führt Sie noch weiter zurück,
in die vorigen Erdenleben. Das ist etwas, was sogleich auftritt, meine Lieben, wenn
man an die Schwelle der geistigen Welt wirklich herantritt. Der Zusammenhalt
des physischen Leibes hört auf. Man fühlt sich nicht mehr in den Grenzen seiner
Haut eingeschlossen, aber man fühlt sich zerteilt.


{{GZ|Die Umlaufzeiten
Man fühlt, wie wenn ausstrahlen würde das Denken, das man früher zusammengehalten
der Planeten im Sonnensystem stehen in Verhältnissen
hat in seinem Gefühl, wie wenn das Denken ausstrahlen würde in die
zueinander, die inkommensurabel sind. Wenn man von da ab nun
Weltenweiten und Weltengedanken werden würde. Man fühlt sich in der Zeit
sich überlegt, was geschehen würde, wenn die Verhältniszahlen der
zurückgehend mit seinem Fühlen unmittelbar in der geistigen Welt drinnen, die
Umlaufzeiten der Planeten nicht inkommensurabel wären, so müßte
man zwischen dem letzten Tode und dem diesmaligen Erdenleben durchgemacht
man sich sagen: Es würden im Planetensystem Störungen entstehen,
hat. Und man fühlt sich in vorigen Erdenleben mit seinem Wollen.
die sich immer wiederholen würden und die durch ihre Wiederholungen
Gerade aber diese Spaltung des menschlichen Wesens - ich habe sie beschrieben
das Planetensystem zum Stillstand bringen würden. Es
in meinem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» -, gerade
ist durch eine einfache Rechnung, die uns aber hier zu weit führen
diese Spaltung des menschlichen Wesens, die macht Schwierigkeiten beim Betreten
würde, nachzuweisen, daß nur durch die Inkommensurabilität der
der geistigen Welt, denn die Gedanken verbreitern sich. Dasjenige, was man zusammengehalten
Verhältniszahlen bei den Umlaufzeiten der Planeten das Planetensystem
hat, geht in alle Welt über. Damit aber wird es zugleich fast unwahrnehmbar.
gewissermaßen im Leben bleibt. Es muß also einen Zustand
Und man muß sich erwerben die Fähigkeit, diejenigen Gedanken noch
im Sonnensystem geben, der immer hindrängt eigentlich nach Stillstand.
wahrzunehmen, die in solche Weiten hinausgehen.
Und diesen Zustand, den rechnen wir eigentlich, wenn wir an
ein Ende der Rechnung kommen. Kommen wir aber an das Inkommensurable,
so kommen wir nicht an ein Ende der Rechnung. Da
kommen wir gerade an das Leben des Planetensystems heran. Wir
sind in einer merkwürdigen Lage, wenn wir das Planetensystem berechnen.
Würde es so sein, daß wir es berechnen könnten, dann
würde es sterben, würde längst gestorben sein, wie ich früher schon
einmal sagte. Es lebt dadurch, daß wir es nicht berechnen können.
Alles dasjenige, was wir nicht berechnen können im Planetensystem,
ist das Lebendige. Was legen wir der Rechnung zugrunde, wenn wir
ausrechnen bis zu dem Punkte, wo das Planetensystem sterben
müßte? Wir legen zugrunde die Gravitationskraft, die Weltengravitation!
In der Tat, wenn wir nur die Gravitationskraft zugrunde legen
und von da aus dann konsequent denken, bis wir zu einem Bilde
kommen des Planetensystems unter dem Einfluß der Gravitationskraft,
dann kommen wir ja allerdings zur kommensurablen Verhältniszahl.
Aber das Planetensystem müßte ersterben. Wir rechnen also
gerade soweit, als im Planetensystem der Tod ist, und verwenden
dazu die Gravitationskraft. Es muß im Planetensystem etwas sein,
was etwas anderes ist als die Gravitationskraft und was gerade der
Inkommensurabilität zugrunde liegt.|323|155f}}


== Schwerkraft und Elementarwesen ==
Das Fühlen ist nicht mehr von Gedanken jetzt durchsetzt - denn die Gedanken
sind einem gewissermaßen davongegangen -, das Fühlen kann sich nur in allgemeiner
Hochschätzung, Hingabe, gebetartiger Stimmung wenden an diejenigen Wesen,
mit denen man das Leben zwischen dem Tode und der Geburt, bevor man die
Erde betreten hat, durchlaufen hat. Aber wenn man sein Leben heranerzogen hat
für solches verehrendes Fühlen der geistigen Welt, so geht das noch.
In dem Augenblicke aber, wo man sich dem Wollen hingibt, das hin will in die
vorigen Erdenleben, da tritt für den Menschen eben die große Schwierigkeit ein,
daß er eine ungeheure Anziehungskraft in der Seele bekommt für alles dasjenige,
was niedrig ist in seiner Wesenheit. Und hier wirkt am stärksten dasjenige, was
ich vorhin sagte, daß es schwierig ist, zwischen Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Denn der Mensch bekommt da einen wahren Hang dazu, sich dem
Scheine hinzugeben. Ich will das so erzählen.


[[Gnome]] formen ihren Körper aus der unsichtbaren, flüchtigen Schwerkraft, der deshalb ständig Gefahr läuft, seine [[Substanz]] zu verlieren und zu zerfallen. Die Gnome sind darum äußerst aufmerksam auf ihre Umgebung, auf alles, was ihre Existenz gefährden könnte, und ständig genötigt, sich gleichsam aus der Schwere immer wieder neu zu erschaffen und erscheinen als eine sich beständig vervielfältigende, nicht zählbare Vielheit.
Wenn der Mensch beginnt zu meditieren, wenn er wirklich mit innerer Hingabe
 
sich durchsetzt mit seinem Meditationsstoff - er möchte diese Meditation in möglichster
<div style="margin-left:20px">
Gleichgültigkeit ablaufen lassen; er möchte nicht, daß ihn die Meditation
"... diese Gnomen binden zusammen,
herausreißt aus der Behaglichkeit des Lebens. Und dieser Trieb, möglichst still zu
möchte ich sagen, alles, was an Schwerkraft vorhanden ist, und
sein, möglichst nicht herausgerissen zu werden aus der Behaglichkeit des Lebens,
formen sich aus der flüchtigen, unsichtbaren Schwerkraft ihren Körper,
dieser Trieb ist ein starker Illusionserzeuger, ein starker Scheinerzeuger. Denn gibt
der übrigens fortwährend in Gefahr ist zu zerfallen, seine Substanz
man sich restlos ehrlich der Meditation hin, dann kommt ganz notwendig herauf
zu verlieren. Die Gnomen müssen sich sozusagen immer wieder und
aus den Tiefen der Seele die Empfindung: Was ist eigentlich alles an Anlage zu
wieder aus der Schwere schaffen, weil sie immerdar in der Gefahr stehen,
Bösem in dir! Man kann gar nicht anders, als durch die Meditation, durch jenes
ihre Substanz zu verlieren. Dadurch sind diese Gnomen, um ihre
innerliche Vertieftsein, man kann gar nicht anders als wirklich fühlen, tief fühlen:
eigene Existenz zu retten, fortwährend aufmerksam auf das, was um
Da ist alles Mögliche da, was du eigentlich tun könntest, wozu du fähig wärest.
sie herum vor sich geht. Es gibt für die Erdenbeobachtung keine aufmerksameren
Aber nur - der Trieb ist so stark, sich das ja nicht zu gestehen, so daß man sich
Wesen als solch einen Gnom. Der paßt auf alles auf, weil
der Illusion hingibt: man ist eigentlich ein guter, ein recht guter Mensch seinen
er alles kennen muß, alles auffassen muß, um sein Leben zu retten. Er
innersten Anlagen nach.
muß immer wachen; wenn er schläfrig würde, wie die Menschen oftmals
Die wirkliche Erfahrung als Folge der Meditation gibt das nicht. Die zeigt einem,
schläfrig sind, würde er sogleich an seiner Schläfrigkeit sterben.
wie man beseelt sein kann von allen möglichen Eitelkeiten, wie man beseelt sein
 
kann von allem möglichen Überschätzen seines eigenen Wesens und Unterschätzen
Es gibt ein deutsches Sprichwort, das eigentlich, aus sehr alter Zeit
des Wesens der anderen, wie man ganz durchsetzt ist davon, auf das Urteil von
stammend, sehr gut ausdrückt diese Eigenschaft der Gnomen, immer
Leuten nicht nur deshalb etwas zu geben, weil sie von uns als Menschen empfunden
aufmerksam sein zu müssen. Man sagt: Gib acht wie ein Wichtelmann. -
werden, die etwas zu sagen haben, sondern weil man sich eben sonnen will in dem
Und Wichtelmänner sind eben die Gnomen. Also wenn man jemanden
Urteil der anderen. Aber das sind noch die geringsten Dinge. Derjenige, der wirklich
zur Aufmerksamkeit mahnen will, dann sagt man ihm: Gib acht wie ein
ehrlich meditiert, wird sehen, welche Triebe in seiner Seele eigentlich leben, zu
Gnom. - Der ist wirklich ein aufmerksames Wesen." {{Lit|{{G|230|129f}}}}
was allem er eigentlich fähig wäre. Da tritt schon die niedere Menschennatur in
einer starken Weise vor die innere Schau der Seele. Und diese Ehrlichkeit muß im
Meditieren sein." {{Lit|GA 270/1, S 45ff}}
</div>
</div>


== Schwerkraft und Aufrichtekraft ==
Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist daher, dass wir lernen, aus unserem höheren Wesen auf unsere niedere, irdische [[Persönlichkeit]] zurückzublicken:
 
Die [[Aufrichtekraft]], durch die sich der [[Mensch]] als aufrechtes Wesen der [[Erde (Planet)|Erde]] entgegenstellt, hält der Schwerkraft das Gleichgewicht. Nach dem [[Tod]] zerstreuen sich die [[Stoff]]e, die unseren [[Leib]] erfüllen, obwohl sie wie alle [[Materie]] der Schwere unterliegen, letztlich in Richtung dieser von der Erde wegweisenden Aufrichtekraft.


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"Die eine Kraft kommt während der Zeit unseres Lebens dadurch
"Daher ist es wichtig, wirklich festzuhalten, daß in dem
zur Erscheinung, daß wir in der allerersten Zeit unseres Lebens auf
Augenblick, wo das Hellsehen beginnt und man dadurch zur Offenbarung
allen vieren kriechen und dann uns vertikal aufrichten. Wir orientieren
höherer Welten hinaufsteigt, wirklich eine Art Spaltung der
uns ja erst nach und nach in der Vertikallinie. Indem wir uns
Persönlichkeit stattfindet. Die eine Persönlichkeit, die man auf dem
vom kriechenden Kinde zum aufrechtgehenden Menschen umgestalten,
physischen Plan ist, die läßt man zurück. Man ist nun eine andere Persönlichkeit,
folgen wir einer gewissen Kraftlinie, in die wir uns hineinstellen,
indem man hinaufsteigt in eine höhere Welt. Und so wie
mit der wir uns identifizieren. Diese Kraftlinie ist, geisteswissenschaftlich
wir angeschaut werden in der höheren Welt von den Wesenheiten der
angesehen, sehr genau anschaubar im Menschen. Von unten läuft
höheren Hierarchien, wie wir wahrgenommen werden von den Wesen
eine Linie, die vom Mittelpunkt der Erde ins Universum hinausgeht.
der höheren Hierarchien, so schauen wir unsere gewöhnliche Persönlichkeit
Man hat das in alten Zeiten einfach so bezeichnet, daß man sagte:
von unserem höheren Gesichtspunkt aus selbst an. Wir
Vom Mittelpunkt der Erde ins Universum geht eine Linie, die für
schauen, indem wir mit dem höheren Wesen aus dem niederen Wesen
jeden Menschen, sogar für jeden Zeitpunkt, eine andere ist, aber
herausgegangen sind, als höheres Wesen unser niederes Wesen an. So daß
immer von der Mitte der Erde hinaus nach dem Universum. Das ist
wir gut tun, wenn wir irgend etwas Gültiges für die höheren Welten
die eine im Menschen wichtige Kraftlinie. Wie sie in unserem physischen
aussprechen wollen, zu warten, bis wir in die Lage kommen, zu sagen:
Leben wirkt, so wirkt sie eben nur so lange, als dieses physische
Das bist du, den du selbst da siehst in deinem hellsichtigen Felde,
Leben dauert; denn da hält die physische Schwerkraft unseres Leibes
das bist du. - Dieses «Das bist du» entspricht auf dem höheren Plane
dieser Kraft das Gleichgewicht. In dem Augenblicke, wo diese physische
dem «Das bin ich» auf dem physischen Plane. Dieses «Das bin ich»,
Schwerkraft nicht mehr so wirkt, wie sie im lebendigen Leibe
verwandelt sich auf dem höheren Plan in das «Das bist du». Es ist
wirkt, mit dem Zeitpunkt, wo der lebendige Leib Leichnam wird, da
eigentlich mehr gesagt mit dem eben Ausgesprochenen, als man gewöhnlich
entfaltet sich diese Kraftlinie vom Mittelpunkt der Erde zum Universum
denkt. Versetzen Sie sich einmal in den Fall, Sie blickten von
hinaus als diejenige, welche zunächst unsere Stoffteilchen schiebt,
Ihrem heutigen Gesichtspunkt zurück auf den Zeitpunkt, wo Sie
trägt. Natürlich werden sie ja immer durch ihre eigene Schwere dann
acht oder dreizehn oder fünfzehn Jahre alt waren, und Sie versuchten,
weiter getrieben, aber wenn wir durch lange Zeit sie verfolgen würden,
ein kleines Stück Ihres Lebens aus der Erinnerung zu rekonstruieren
was mit unseren Stoffteilen geschieht, so würden wir finden, daß sie
aus dem achten, dem dreizehnten oder dem fünfzehnten Jahre. Stellen
sich zerstreuen in der Richtung dieser Kraft, wenn dies auch Jahrhunderte
Sie sich lebhaft vor dieses Zurückblicken in Ihre eigene Gedankenwelt,
in Anspruch nimmt." {{Lit|{{G|181|205f}}}}
indem Sie die Erinnerungen aus der Gedankenwelt zurückkonstruieren.
Nun vergegenwärtigen Sie sich das Gefühl, das Sie gegenüber diesem
acht- oder dreizehn- oder fünfzehnjährigen Knaben oder Mädchen,
der oder das Sie selbst waren, nun haben. Vergegenwärtigen Sie sich
lebhaft Ihr gegenwärtiges Gefühl gegenüber diesen vergangenen Erlebnissen.
Sobald man von dem physischen Plan in die höhere Welt
hinaufkommt, wird der Augenblick, in dem wir unmittelbar jetzt leben,
sogleich eine solche Erinnerung, wie die eben charakterisierte. Man
schaut auf das, was man auf dem physischen Plan jetzt ist und auf das,
was man noch werden kann in dem Rest seines physischen Lebens, so
zurück, wie Sie zurückschauen von dem jetzigen Gesichtspunkt aus
auf die Erlebnisse im achten, dreizehnten, fünfzehnten Jahr. Es ist
durchaus wahr: Was wir fühlen, was wir denken, was wir vorstellen,
was wir handeln auf dem physischen Plan, in dem Augenblick, wo wir
die höhere Welt betreten, ist das alles, was wir zusammenfassen unter
unserem Selbst auf dem physischen Plan, eine Erinnerung. Wir schauen
herunter auf den physischen Plan und sind uns, sobald wir in der höheren
Welt leben, eine Erinnerung geworden. Und wie wir auseinanderhalten
einen gegenwärtigen Standpunkt unseres Erlebens von einem
längst verflossenen, so müssen wir auseinanderhalten dasjenige, was wir
erleben in höheren Welten und dasjenige, was wir erleben auf dem
physischen Plan." {{Lit|GA 154, S 98f}}
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== Siehe auch ==
Tritt diese Spaltung der Persönlichkeit in abnormer Weise auf, was auch ohne gezielte Geistesschulung spontan durch eine starke seelische Erschütterung geschehen kann, so kann das zur Erscheinung unseres [[Doppelgänger]]s führen. Das gilt namentlich für unser gegenwärtiges [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], da heute die drei [[Seelenkräfte]] schon durch die natürliche Entwicklung sehr weitgehend voneinander geschieden sind.
* {{WikipediaDE|Gravitation}}
 
== Literatur ==
 
* [[Carlo Rovelli]]: ''Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint. Eine Reise in die Welt der Quantengravitation'', Rowohlt Buchverlag 2016, ISBN 978-3498058067, eBook {{ASIN|B01F6CGGR2}}
*  Carlo Rovelli: ''Loop Quantum Gravity'', Physics World, November 2003 [http://cgpg.gravity.psu.edu/people/Ashtekar/articles/rovelli03.pdf pdf]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
* Rudolf Steiner: ''Gegensätze in der Menschheitsentwickelung'', [[GA 197]] (1989), ISBN 3-7274-1970-9 {{Vorträge|197}}
* Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
* Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995), ISBN 3-7274-3171-7 {{Vorträge|317}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
* Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}


{{GA}}
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1993), ISBN 3-7274-0100-1; '''Tb 600''', ISBN 978-3-7274-6001-2 {{Schriften|010}}
#Rudolf Steiner: ''Wie erwirbt man sich Verständnis für die geistige Welt?'', [[GA 154]] (1985), ISBN 3-7274-1540-1 {{Vorträge|154}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270/1]], Band I (1999),  ISBN 3-7274-2700-0 {{Vorträge1|160}}


== Einzelnachweise ==
{{GA}}
<references/>


[[Kategorie:Allgemeine Relativitätstheorie]]
[[Kategorie:Schulungsweg]]
[[Kategorie:Relativitätstheorie]]
[[Kategorie:Klassische Mechanik]]
[[Kategorie:Quantenfeldtheorie]]
[[Kategorie:Quantenphysik]]
[[Kategorie:Gravitation|!]]
[[Kategorie:Physik]]

Version vom 16. Februar 2011, 23:59 Uhr

Die Spaltung der Persönlichkeit ist eine notwendige Folge einer entsprechend weit vorangeschrittenen Geistesschulung, die dazu führt, dass sich die Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens, die normalerweise mehr oder weniger eng miteinander verbunden sind, sich vollständig voneinander trennen:

"Große Veränderungen gehen allerdings mit den obengenannten feineren Leibern (Ätherleib, Astralleib) beim Geheimschüler vor sich. Solche Veränderungen hängen mit gewissen Entwickelungsvorgängen der drei Grundkräfte der Seele, mit Wollen, Fühlen und Denken zusammen. Diese drei Kräfte stehen vor der Geheimschulung des Menschen in einer ganz bestimmten, durch höhere Weltgesetze geregelten Verbindung. Nicht in beliebiger Weise will, fühlt oder denkt der Mensch. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Vorstellung im Bewußtsein auftaucht, so schließt sich an sie nach natürlichen Gesetzen ein gewisses Gefühl oder es folgt auf sie ein gesetzmäßig mit ihr zusammenhängender Willensentschluß. Man betritt ein Zimmer, findet es dumpfig und öffnet die Fenster. Man hört seinen Namen rufen und folgt dem Rufe. Man wird gefragt und gibt Antwort. Man sieht ein übelriechendes Ding und bekommt ein Gefühl von Unlust. Das sind einfache Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen und Wollen. ,Wenn man aber das menschliche Leben überschaut, so wird man finden, daß sich alles in diesem Leben auf solche Zusammenhänge aufbaut. Ja, man bezeichnet das Leben eines Menschen nur dann als ein «normales», wenn man in demselben eine solche Verbindung von Denken, Fühlen und Wollen bemerkt, die in den Gesetzen der menschlichen Natur begründet liegt. Man fände es diesen Gesetzen widersprechend, wenn ein Mensch zum Beispiel beim Anblick eines übelriechenden Gegenstandes ein Lustgefühl empfände oder wenn er auf Fragen nicht antwortete. Die Erfolge, die man sich von einer richtigen Erziehung oder einem angemessenen Unterricht verspricht, beruhen darauf, daß man voraussetzt, man könne eine der menschlichen Natur entsprechende Verbindung zwischen Denken, Fühlen und Wollen beim Zögling herstellen. Wenn man diesem gewisse Vorstellungen beibringt, so tut man es in der Annahme, daß sie später mit seinen Gefühlen und Willensentschlüssen in gesetzmäßige Verbindungen eingehen. - Alles das rührt davon her, daß in den feineren Seelenleibern des Menschen die Mittelpunkte der drei Kräfte, des Denkens, Fühlens und Wollens, in einer gesetzmäßigen Art miteinander verbunden sind. Und diese Verbindung in dem feineren Seelenorganismus hat auch ihr Abbild in dem groben physischen Körper. Auch in diesem stehen die Organe des Wollens in einer gewissen gesetzmäßigen Verbindung mit denen des Denkens und Fühlens. Ein bestimmter Gedanke ruft regelmäßig daher ein Gefühl oder eine Willenstätigkeit hervor. - Bei der höheren Entwickelung des Menschen werden nun die Fäden, welche die drei Grundkräfte miteinander verbinden, unterbrochen. Zuerst geschieht diese Unterbrechung nur in dem charakterisierten feineren Seelenorganismus; bei noch höherem Aufstieg aber erstreckt sich die Trennung auch auf den physischen Körper. (Es zerfällt bei der höheren geistigen Entwickelung des Menschen tatsächlich zum Beispiel sein Gehirn in drei voneinander getrennte Glieder. Die Trennung ist allerdings eine solche, daß sie für die gewöhnliche sinnliche Anschauung nicht wahrnehmbar und auch durch die schärfsten sinnlichen Instrumente nicht nachweisbar ist. Aber sie tritt ein, und der Hellseher hat Mittel, sie zu beobachten. Das Gehirn des höheren Hellsehers zerfällt in drei selbständig wirkende Wesenheiten: das Denk-, Fühl- und Willensgehirn.)

Die Organe des Denkens, Fühlens und Wollens stehen sodann ganz frei für sich da. Und ihre Verbindung wird nunmehr durch keine ihnen selbst eingepflanzten Gesetze hergestellt, sondern muß durch das erwachte höhere Bewußtsein des Menschen selbst besorgt werden. - Das ist nämlich die Veränderung, welche der Geheimschüler an sich bemerkt, daß kein Zusammenhang zwischen einer Vorstellung und einem Gefühl oder einem Gefühl und einem Willensentschluß und so weiter sich einstellt, wenn er nicht selbst einen solchen schafft. Kein Antrieb führt ihn von einem Gedanken zu einer Handlung, wenn er diesen Antrieb nicht frei in sich bewirkt. Er kann nunmehr völlig gefühllos vor einer Tatsache stehen, die ihm vor seiner Schulung glühende Liebe oder ärgsten Haß eingeflößt hat; er kann untätig bleiben bei einem Gedanken, der ihn vorher zu einer Handlung wie von selbst begeistert hat. Und er kann Taten verrichten aus Willensentschlüssen heraus, für welche bei einem nicht durch die Geheimschulung hindurchgegangenen Menschen auch nicht die geringste Veranlassung vorliegt. Die große Errungenschaft, welche dem Geheimschüler zuteil wird, ist, daß er die vollkommene Herrschaft erlangt über das Zusammenwirken der drei Seelenkräfte; aber dieses Zusammenwirken wird dafür auch vollständig in seine eigene Verantwortlichkeit gestellt.

Erst durch diese Umwandlung seines Wesens kann der Mensch in bewußte Verbindung treten mit gewissen übersinnlichen Kräften und Wesenheiten. Denn es haben seine eigenen Seelenkräfte zu gewissen Grundkräften der Welt entsprechende Verwandtschaft. Die Kraft zum Beispiel, die im Willen liegt, kann auf bestimmte Dinge und Wesenheiten der höheren Welt wirken und diese auch wahrnehmen. Aber sie kann das erst dann, wenn sie frei geworden ist von ihrer Verbindung mit dem Fühlen und Denken innerhalb der Seele. Sobald diese Verbindung gelöst ist, tritt die Wirkung des Willens nach außen hervor. Und so ist es auch mit den Kräften des Denkens und Fühlens. Wenn mir ein Mensch ein Haßgefühl zusendet, so ist dieses für den Hellseher sichtbar als eine feine Licht-Wolke von bestimmter Färbung. Und ein solcher Hellseher kann dieses Haßgefühl abwehren, wie der Sinnes-Mensch einen physischen Schlag abwehrt, der gegen ihn geführt wird. Der Haß wird in der übersinnlichen Welt eine anschaubare Erscheinung. Aber nur dadurch kann ihn der Hellseher wahrnehmen, daß er die Kraft, die in seinem Gefühle liegt, nach außen zu senden vermag, wie der Sinnesmensch die Empfänglichkeit seines Auges nach außen richtet. Und so wie mit dem Haß ist es mit weit bedeutungsvolleren Tatsachen der sinnlichen Welt. Der Mensch kann mit ihnen in bewußten Verkehr treten durch die Freilegung der Grundkräfte seiner Seele." (Lit.: GA 10, S 184ff)

"In dem Augenblicke, wo der Mensch in die geistige Welt hineintritt, da wird er sogleich ein dreifaches Wesen. Sein Denken geht eigene Wege, sein Fühlen geht eigene Wege, sein Wollen geht eigene Wege. Diese Gliederung, diese Spaltung in drei macht er sogleich durch, wenn er in die geistige Welt eintritt. Und Sie können in der geistigen Welt denken, Gedanken haben, die gar nichts zu tun haben mit Ihrem Wollen: dann aber sind diese Gedanken Illusionen. Sie können Gefühle haben, die nichts zu tun haben mit Ihrem Wollen: dann sind diese Gefühle etwas, was zu Ihrer Vernichtung, nicht zu Ihrer Förderung beiträgt.

Das ist das Wesentliche, daß der Mensch in dem Augenblick, wo er an die Schwelle zur geistigen Welt herantritt, sich so vorkommt, als flöge sein Denken in die Weltenweiten, als gehe sein Fühlen hinter seine Erinnerungen zurück. Beachten Sie das letztere, was ich gesagt habe. Sehen Sie, die Erinnerung ist tatsächlich etwas, was hart an die Schwelle zur geistigen Welt herankommt. Denken Sie, Sie haben vor zehn Jahren etwas erlebt. Es kommt in der Erinnerung wieder herauf. Das Erlebnis steht da. Sie sind zufrieden, mit Recht zufrieden für die physische Welt, wenn Sie bis zu einer recht lebhaften Erinnerung kommen. Aber derjenige, der in die geistige Welt eintritt, bei dem ist es wirklich so, als ob er die Erinnerung durchstoßen würde, als ob er weiter gehen würde, als die Erinnerung reicht. Vor allen Dingen geht er weiter, als seine Erinnerungen reichen können für das physische Erdenleben. Er geht hinter die Geburt zurück.

Und wenn man in die geistige Welt eintritt, so fühlt man sofort, daß das Fühlen gar nicht bei einem bleibt. Das Denken wenigstens geht noch hinaus in die gegenwärtige Welt. Es zerstreut sich gewissermaßen in dem Weltenraum. Das Fühlen geht aus der Welt hinaus, und man muß sich sagen, wenn man dem Fühlen nachgehen will: Ja, wo bist du jetzt eigentlich? Wenn du im Leben 50 Jahre alt geworden bist, so bist du eigentlich weiter zurückgegangen als 50 Jahre in der Zeit; du bist 70 Jahre, 90 Jahre, 100 Jahre, 150 Jahre zurückgegangen. Das Fühlen führt Sie ganz heraus aus der Zeit, die Sie miterlebt haben von Kleinkindheit auf. Und das Wollen, wenn Sie es im Ernste fassen, führt Sie noch weiter zurück, in die vorigen Erdenleben. Das ist etwas, was sogleich auftritt, meine Lieben, wenn man an die Schwelle der geistigen Welt wirklich herantritt. Der Zusammenhalt des physischen Leibes hört auf. Man fühlt sich nicht mehr in den Grenzen seiner Haut eingeschlossen, aber man fühlt sich zerteilt.

Man fühlt, wie wenn ausstrahlen würde das Denken, das man früher zusammengehalten hat in seinem Gefühl, wie wenn das Denken ausstrahlen würde in die Weltenweiten und Weltengedanken werden würde. Man fühlt sich in der Zeit zurückgehend mit seinem Fühlen unmittelbar in der geistigen Welt drinnen, die man zwischen dem letzten Tode und dem diesmaligen Erdenleben durchgemacht hat. Und man fühlt sich in vorigen Erdenleben mit seinem Wollen. Gerade aber diese Spaltung des menschlichen Wesens - ich habe sie beschrieben in meinem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» -, gerade diese Spaltung des menschlichen Wesens, die macht Schwierigkeiten beim Betreten der geistigen Welt, denn die Gedanken verbreitern sich. Dasjenige, was man zusammengehalten hat, geht in alle Welt über. Damit aber wird es zugleich fast unwahrnehmbar. Und man muß sich erwerben die Fähigkeit, diejenigen Gedanken noch wahrzunehmen, die in solche Weiten hinausgehen.

Das Fühlen ist nicht mehr von Gedanken jetzt durchsetzt - denn die Gedanken sind einem gewissermaßen davongegangen -, das Fühlen kann sich nur in allgemeiner Hochschätzung, Hingabe, gebetartiger Stimmung wenden an diejenigen Wesen, mit denen man das Leben zwischen dem Tode und der Geburt, bevor man die Erde betreten hat, durchlaufen hat. Aber wenn man sein Leben heranerzogen hat für solches verehrendes Fühlen der geistigen Welt, so geht das noch. In dem Augenblicke aber, wo man sich dem Wollen hingibt, das hin will in die vorigen Erdenleben, da tritt für den Menschen eben die große Schwierigkeit ein, daß er eine ungeheure Anziehungskraft in der Seele bekommt für alles dasjenige, was niedrig ist in seiner Wesenheit. Und hier wirkt am stärksten dasjenige, was ich vorhin sagte, daß es schwierig ist, zwischen Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden. Denn der Mensch bekommt da einen wahren Hang dazu, sich dem Scheine hinzugeben. Ich will das so erzählen.

Wenn der Mensch beginnt zu meditieren, wenn er wirklich mit innerer Hingabe sich durchsetzt mit seinem Meditationsstoff - er möchte diese Meditation in möglichster Gleichgültigkeit ablaufen lassen; er möchte nicht, daß ihn die Meditation herausreißt aus der Behaglichkeit des Lebens. Und dieser Trieb, möglichst still zu sein, möglichst nicht herausgerissen zu werden aus der Behaglichkeit des Lebens, dieser Trieb ist ein starker Illusionserzeuger, ein starker Scheinerzeuger. Denn gibt man sich restlos ehrlich der Meditation hin, dann kommt ganz notwendig herauf aus den Tiefen der Seele die Empfindung: Was ist eigentlich alles an Anlage zu Bösem in dir! Man kann gar nicht anders, als durch die Meditation, durch jenes innerliche Vertieftsein, man kann gar nicht anders als wirklich fühlen, tief fühlen: Da ist alles Mögliche da, was du eigentlich tun könntest, wozu du fähig wärest. Aber nur - der Trieb ist so stark, sich das ja nicht zu gestehen, so daß man sich der Illusion hingibt: man ist eigentlich ein guter, ein recht guter Mensch seinen innersten Anlagen nach. Die wirkliche Erfahrung als Folge der Meditation gibt das nicht. Die zeigt einem, wie man beseelt sein kann von allen möglichen Eitelkeiten, wie man beseelt sein kann von allem möglichen Überschätzen seines eigenen Wesens und Unterschätzen des Wesens der anderen, wie man ganz durchsetzt ist davon, auf das Urteil von Leuten nicht nur deshalb etwas zu geben, weil sie von uns als Menschen empfunden werden, die etwas zu sagen haben, sondern weil man sich eben sonnen will in dem Urteil der anderen. Aber das sind noch die geringsten Dinge. Derjenige, der wirklich ehrlich meditiert, wird sehen, welche Triebe in seiner Seele eigentlich leben, zu was allem er eigentlich fähig wäre. Da tritt schon die niedere Menschennatur in einer starken Weise vor die innere Schau der Seele. Und diese Ehrlichkeit muß im Meditieren sein." (Lit.: GA 270/1, S 45ff)

Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist daher, dass wir lernen, aus unserem höheren Wesen auf unsere niedere, irdische Persönlichkeit zurückzublicken:

"Daher ist es wichtig, wirklich festzuhalten, daß in dem Augenblick, wo das Hellsehen beginnt und man dadurch zur Offenbarung höherer Welten hinaufsteigt, wirklich eine Art Spaltung der Persönlichkeit stattfindet. Die eine Persönlichkeit, die man auf dem physischen Plan ist, die läßt man zurück. Man ist nun eine andere Persönlichkeit, indem man hinaufsteigt in eine höhere Welt. Und so wie wir angeschaut werden in der höheren Welt von den Wesenheiten der höheren Hierarchien, wie wir wahrgenommen werden von den Wesen der höheren Hierarchien, so schauen wir unsere gewöhnliche Persönlichkeit von unserem höheren Gesichtspunkt aus selbst an. Wir schauen, indem wir mit dem höheren Wesen aus dem niederen Wesen herausgegangen sind, als höheres Wesen unser niederes Wesen an. So daß wir gut tun, wenn wir irgend etwas Gültiges für die höheren Welten aussprechen wollen, zu warten, bis wir in die Lage kommen, zu sagen: Das bist du, den du selbst da siehst in deinem hellsichtigen Felde, das bist du. - Dieses «Das bist du» entspricht auf dem höheren Plane dem «Das bin ich» auf dem physischen Plane. Dieses «Das bin ich», verwandelt sich auf dem höheren Plan in das «Das bist du». Es ist eigentlich mehr gesagt mit dem eben Ausgesprochenen, als man gewöhnlich denkt. Versetzen Sie sich einmal in den Fall, Sie blickten von Ihrem heutigen Gesichtspunkt zurück auf den Zeitpunkt, wo Sie acht oder dreizehn oder fünfzehn Jahre alt waren, und Sie versuchten, ein kleines Stück Ihres Lebens aus der Erinnerung zu rekonstruieren aus dem achten, dem dreizehnten oder dem fünfzehnten Jahre. Stellen Sie sich lebhaft vor dieses Zurückblicken in Ihre eigene Gedankenwelt, indem Sie die Erinnerungen aus der Gedankenwelt zurückkonstruieren. Nun vergegenwärtigen Sie sich das Gefühl, das Sie gegenüber diesem acht- oder dreizehn- oder fünfzehnjährigen Knaben oder Mädchen, der oder das Sie selbst waren, nun haben. Vergegenwärtigen Sie sich lebhaft Ihr gegenwärtiges Gefühl gegenüber diesen vergangenen Erlebnissen. Sobald man von dem physischen Plan in die höhere Welt hinaufkommt, wird der Augenblick, in dem wir unmittelbar jetzt leben, sogleich eine solche Erinnerung, wie die eben charakterisierte. Man schaut auf das, was man auf dem physischen Plan jetzt ist und auf das, was man noch werden kann in dem Rest seines physischen Lebens, so zurück, wie Sie zurückschauen von dem jetzigen Gesichtspunkt aus auf die Erlebnisse im achten, dreizehnten, fünfzehnten Jahr. Es ist durchaus wahr: Was wir fühlen, was wir denken, was wir vorstellen, was wir handeln auf dem physischen Plan, in dem Augenblick, wo wir die höhere Welt betreten, ist das alles, was wir zusammenfassen unter unserem Selbst auf dem physischen Plan, eine Erinnerung. Wir schauen herunter auf den physischen Plan und sind uns, sobald wir in der höheren Welt leben, eine Erinnerung geworden. Und wie wir auseinanderhalten einen gegenwärtigen Standpunkt unseres Erlebens von einem längst verflossenen, so müssen wir auseinanderhalten dasjenige, was wir erleben in höheren Welten und dasjenige, was wir erleben auf dem physischen Plan." (Lit.: GA 154, S 98f)

Tritt diese Spaltung der Persönlichkeit in abnormer Weise auf, was auch ohne gezielte Geistesschulung spontan durch eine starke seelische Erschütterung geschehen kann, so kann das zur Erscheinung unseres Doppelgängers führen. Das gilt namentlich für unser gegenwärtiges Bewusstseinsseelenzeitalter, da heute die drei Seelenkräfte schon durch die natürliche Entwicklung sehr weitgehend voneinander geschieden sind.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, GA 10 (1993), ISBN 3-7274-0100-1; Tb 600, ISBN 978-3-7274-6001-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Wie erwirbt man sich Verständnis für die geistige Welt?, GA 154 (1985), ISBN 3-7274-1540-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924, GA 270/1, Band I (1999), ISBN 3-7274-2700-0 html
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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