Begattung und Sternenschrift: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Stars 01 (MK).jpg|mini|500px|Der nächtliche Sternenhimmel im Sommer in südöstlicher Richtung]]


'''Begattung''', '''Kopulation''', ''Kopula'' oder '''Paarung''' bezeichnet die geschlechtliche Vereinigung eines männlichen und eines weiblichen Menschen oder Tieres, die zur [[Befruchtung]] und somit zur [[Fortpflanzung]] führen kann. Die Begattung beim Menschen wird üblicherweise ''Beischlaf'' oder [[Geschlechtsverkehr]] (im engeren Sinne) oder [[Vaginalverkehr]] genannt. In der [[Zucht#Tierzucht|Tierzucht]] heißt der Vorgang '''Decken'''.<!--Weiterleitung hierher fett, gemäß [[WP:WL]]-->
Die '''Sternenschrift''' oder '''Sternensprache''', die sich äußerlich am [[Sternenhimmel]] in den [[Konstellation]]en, in den Beziehungen der [[Planeten]] zueinander und zu den Zeichen des [[Tierkreis]]es ausdrückt, spricht, wenn sie mit dem [[imaginativ]]en Blick betrachtet wird, in mächtigen [[Inspiration]]en von den Geheimnissen der [[Seelenwelt|seelischen]] und [[Geistige Welt|geistigen Welt]].


== Kopulation ==
== Ägypten und die Lehren des Hermes Trismegistos ==
[[Datei:Macaca_fuscata_male_and_female_,_Iwatayama,_20081019.jpg|thumb|Schneeaffen ([[Macaca fuscata]]) bei der Paarung (Kopulation)]]
Die Kopulation ist der Paarungsakt. Dabei werden vom männlichen Individuum [[Spermium|Spermien]] ins Innere des weiblichen Individuums eingebracht, wo sie eine oder mehrere [[Eizelle]]n [[Befruchtung|befruchten]] (''innere'' Befruchtung). Wenn die Befruchtung der Eizellen ''außerhalb'' des Körpers stattfindet wie z.&nbsp;B. bei vielen Fischarten ([[Lebendgebärende Fische]] ausgenommen), spricht man nicht von Begattung, sondern vom [[Laich]]akt. Zur Begattung kommt es durch [[Instinkt]], [[Sexualtrieb]] und entsprechende Auslöser wie Balzverhalten und Duftsignale des weiblichen Tieres (siehe dazu auch [[Pheromone]] und [[Brunft]]).


== Wirbeltiere ==
[[Hermes Trismegistos]], der große [[Einweihung|Eingeweihte]] der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|altägyptischen Zeit]] hat diese Inspirationen zu Umgestaltung der [[Physische Welt|physischen Welt]] fruchtbar gemacht. [[Mathematik]] und [[Geometrie]] sind so in ihren ersten Anfängen entstanden und auch die [[Schrift]], die zunächst noch eine Bilderschrift war, ist der Sternenschrift abgelauscht. In der Buchstabenschrift entsprechen die [[Konsonanten]] den [[Tierkreiszeichen]] und die [[Vokale]] den Planeten.
[[Datei:Strauss Balzritual Farm Neuhof Namibia 2018.jpg|mini|Strauß beim [[Balzritual]] auf Farm Neuhof in [[Namibia]] (2018) {{Coordinate|NS= 22/40/34/S|EW=019/16/27/E|type=landmark|region=NA|text=ICON2|dim=5000|name=Neuhof}}]]
[[Datei:Eidechsen Paarung (Simplon 2015).jpg|mini|Eidechsen-Paarung ([[Simplonpass|Simplon]] 2015)]]
Bei den meisten Wirbeltierarten ist die Begattung an [[Paarungszeit]]en gebunden. Viele Wirbeltiere zeigen ein mehr oder weniger ausgeprägtes [[Balz]]verhalten zur Vorbereitung einer einvernehmlichen sexuellen Paarung; dies ist Teil des [[Paarungsverhalten]]s.  


{{Anker|Aufreiten}} {{Anker|Bespringen}}
{{GZ|Wenn nun der Ägypter in einer besonderen Schrift zum
Unter höheren Tieren verbreitet ist das ''Aufreiten'' (auch: ''Bespringen'') des Männchens auf das Weibchen. Einige [[Primaten]] einschließlich des [[Mensch]]en, sowie [[Wale]] und manche andere Säugetierarten üben eine ventro-ventrale (Bauch an Bauch) Kopulation aus. Beobachtet wurde dieses im Tierreich sonst seltene Paarungsverhalten am häufigsten bei den [[Bonobo]]s<ref>Frans de Waal: {{Webarchiv | url=http://www.primatesworld.com/bonobos.html | wayback=20070702133857 | text=Bonobo Sex and Society}}</ref> meist in Gefangenschaft sowie erst 2008 bei [[Gorillas|Flachlandgorillas]] in freier Wildbahn.<ref>[https://www.welt.de/wissenschaft/article1700710/Gorillas-moegen-die-Missionarsstellung.html ''Gorillas mögen die Missionarsstellung''], Die Welt vom 20. Februar 2008</ref>
Ausdruck bringen wollte, auf seine Weise hinmalen wollte
die Art, wie sich Isis zum Osiris verhält, so drückte er es
aus durch das Wandeln von Sonne und Mond am Himmel,
und die anderen geistigen Mächte durch die Verhältnisse
der andern Sterne. Vor allem kam dabei in Betracht der
Tierkreis mit seiner verhältnismäßigen Ruhe und was sich
an Planeten bewegt über die Tierkreisbilder hin. In allem,
was sich darin enthüllte, sah der alte Ägypter die Art, wie
er am besten in einer geistigen Schrift zum Ausdruck bringen
konnte, was seine Seele bewegte. Er wußte: Von dem,
was auf der Erde ist, kann ich nichts nehmen, um auszudrücken,
wozu der Mensch berufen ist, wenn er der Isis-Kraft zum Osiris folgt; das muß, wenn es beschrieben werden
soll, aus der Konstellation der Sterne hergeholt werden.
- Das führte dazu, daß der große Weise, der in grauer
Vorzeit existierend gedacht werden muß, nach Anschauung
der Ägypter vor allen Dingen den tiefsten hellseherischen
Einblick hatte in dieses eben nur skizzenhaft dargestellte
Verhältnis der Menschheit zum Universum, und daß er
zum höchsten Ausdruck gebracht hat, was die Konstellation
der Sterne war in bezug auf diese geistigen Kräfte und ihr
Geschehen und die zwischen ihnen spielenden Tatsachen.
In Sternensprache drückte er aus, was geschah. Sollte so
zum Beispiel ausgedrückt werden, wie sich Osiris zu Isis
verhält, so konnte man es in Form der Legende - exoterisch
— dem Volke sagen. Für die, welche dann in die Einweihung
geführt wurden, drückte man das genauere Verhältnis
aus in dem Verhältnis des von der Sonne ausgehenden,
vom Monde zurückgeworfenen und in merkwürdigen
Verhältnissen vom Neumonde durch die Viertel zum Vollmonde
gehenden Lichtes. Man erblickte darin mit Recht
etwas, was ähnlich war dem Verhältnis der Isis-Kraft der
menschlichen Seele zu Osiris. Und dann wurde von diesen
Verhältnissen am Himmel und ihren Formen hergenommen,
was man wirklich als die Urformen der Schrift ansehen
kann. Denn so wenig, wie die Menschen dies in der
Schrift noch erkennen, so sehr muß man sagen: In den
Konsonanten hat man Nachbildungen der Tierkreiszeichen
zu erblicken, des verhältnismäßig Ruhenden. Und in dem
Verhältnis der Vokale zu den Konsonanten hat man Nachbildungen
des Verhältnisses der Planeten und ihrer beweglichen
Kräfte zum Tierkreis. Vom Himmel heruntergeholt,
muß man sagen, sind die Schriftzeichen.


{{Siehe auch|Paarbildung (Biologie)|Sexualpartner|Penis der Vögel}}
So empfanden die alten Ägypter gegenüber dem Hermes,
dessen Lehrer wiederum waren die Kräfte, die vom
Himmel herunter sprachen und das kündeten, was in den
Menschenseelen sich auslebt. Ja, mehr noch: Was in den
menschlichen Taten, selbst in aller Alltagstätigkeit des
Lebens sich auslebt, was in Verrichtungen wie Feldmeßkunst
sich auslebt, zu denen notwendig waren mathematische
Wissenschaften, Geometrie - die dann Pythagoras von
den Ägyptern gelernt hat -, das wurde zurückgeführt von
den alten Ägyptern auf die Weisheit des Hermes, der sozusagen in allen irdisch-räumlichen Verhältnissen etwas wie
Abbilder der himmlischen Verhältnisse gesehen hat und die
himmlischen Verhältnisse in der Sternenschrift dargestellt
hat. Die Sternenschrift hat Hermes heruntergetragen in die
Mathematik und Geometrie, hat die Ägypter gelehrt, in
den Sternen etwas zu finden, was auf der Erde vorgeht.
Wir wissen, daß das ganze ägyptische Leben zusammenhing
mit den Überschwemmungen des Nils, mit dem, was
der Nil aus den Gebirgsgegenden absetzte, die südlich von
Ägypten lagen. Wir können aber auch daraus ermessen,
wie nötig es war, in einer gewissen Weise vorauszuwissen,
wann diese Überschwemmungen des Nils eintreten können,
wann die Umgestaltung der natürlichen Verhältnisse im
Laufe eines Jahres sich richtig ergeben kann. Ihre Zeitrechnung
nahmen die Ägypter auch noch von der Sternenschrift
am Himmel. Wenn der Sirius, der Hundsstern,
sichtbar wurde in dem Zeichen des Krebses, dann wußten
sie: es kommt bald die Sonne in jenes Zeichen, von dem
herabgehend ihre Strahlen sozusagen hervorzaubern, was
auf dem Erdboden der Nil mit seinen Überschwemmungen
bringt. So wußten sie: Sirius ist der Wachsame, er kündigt
an, was wir zu erwarten haben. Das war ein Teil ihrer
Sternen-Weltenuhr. Um in richtiger Weise das Land zu
bebauen und zu beherrschen, was für das äußere Leben
nötig war, blickte man dankbar hinauf zum Hundsstern.
Und man blickte weher hinauf, wo in altersgrauen Zeiten
die Lehre ihnen gegeben worden ist, daß die Bewegung
der Sterne der Ausdruck ist der Weltenuhr.


== [[Reproduktionsmedizin]] ==
Für solche und ähnliche Verhältnisse haben sich die
Alternativ zum [[Natursprung]] gibt es die Möglichkeit der [[Künstliche Besamung|künstlichen Besamung]]. Dabei werden vom männlichen Tier durch künstliche Stimulation gewonnene Spermien mit medizinischen Instrumenten in den Genitaltrakt des Weibchens eingebracht. Wenn eine künstliche Besamung nicht erfolgversprechend scheint, gibt es die Möglichkeit der [[Künstliche Befruchtung|künstlichen Befruchtung]] ([[In-vitro-Fertilisation]]).
Ägypter Rat geholt in der Sternenschrift. In Thoth oder
Hermes sahen sie denjenigen Geist, der nach den alten
Überlieferungen die urältesten Aufzeichnungen der Weltenweisheit
gemacht hat, und der nach dem, was er als
Inspiration aus der Sternenschrift heraus empfangen hat,
die physischen Buchstaben gebildet hat, der den Menschen
den Ackerbau gelehrt, die Geometrie, die Feldmeßkunst
gegeben hat — kurz, alles das gelehrt hat, was die Menschen
zum physischen Leben brauchen. Alles physische Leben
aber ist nichts anderes als der Leib eines geistigen Lebens.
Das geistige Leben aber hängt zusammen mit dem ganzen
Weltall, und aus diesem heraus war Hermes inspiriert.|60|366ff}}


== Siehe auch ==
== Die Hebräer und die Geheimnisse der Sternenschrift ==
* {{WikipediaDE|Begattung}}


== Literatur ==
Auch die [[Hebräer]] kannten die Geheimnisse der Sternenschrift. Darum heißt es, dass [[Abraham]]s Nachkommen geordnet - denn so muss es richtig heißen - sein sollten wie die [[Stern]]e am [[Himmel]].
* R. Frey: ''Der Zusammenhang zwischen Begattungsstellung, Lokomotionsweise und Kopulationsorgan bei Vertebrata, mit Ausnahme der Mammalia. Eine vergleichende Betrachtung''. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 33 (1995), S. 17–31.
 
{{GZ|Ich habe schon darauf aufmerksam gemacht, wie man in den Mysterien
die Geheimnisse des Kosmos ausdrückt, indem man eine Sternensprache spricht und die Geheimnisse des Kosmos zum Ausdrucksmittel
nimmt für das, was man sagen will. Es gab Zeiten, in denen die Mysterienlehrer
das Auszudrückende in solche Worte, in solche Bilder
kleideten, die hergenommen waren von der Konstellation der Sterne.
Man sah gleichsam in den Wegen der Sterne, in den Lagen der Sterne zueinander
die Bilder, durch die man ausdrücken wollte, was der Mensch
geistig erlebt, wenn er sich zu dem Göttlich-Geistigen hinauferhebt.
 
Was hat man nun in der Mysterienweisheit gelesen in dieser Sternenschrift?
Man hat darinnen gelesen die Geheimnisse der die Welt durchwebenden
und durchlebenden Gottheit. Es waren die Ordnungen der
Sterne der augenfällige Ausdruck der Gottheit. Man richtete den Blick
in Weltenalle und sagte: Da kündet sich die Gottheit an! Und wie sie
sich ankündet, das beschreiben uns die Ordnungen und Harmonien
der Sterne. - So lebte sich für ein solches Anschauen der Weltengott
aus in der Ordnung der Sterne.
 
Sollte sich auf eine besondere Art in der Mission des hebräischen
Volkes dieser Weltengott ausleben, so mußte er sich in derselben Ordnung
ausleben, die im Kosmos in den Sternenbahnen vorgezeichnet
ist. Das heißt, es mußte sich durch das Blut der Generationen, in welchem
ja das äußere Instrument der Jahve-Offenbarungen enthalten war,
eine ähnliche Ordnung ausdrücken, wie sie sich ausdrückt in den Sternenbahnen.
Mit anderen Worten: In der Nachkommenschaft des Abraham
mußte etwas sein, was in der Generationenfolge, in der Blutsverwandtschaft,
ein Spiegelbild dessen war, was Sternenschrift im
Kosmos ist. Deshalb bekam Abraham die Verheißung: Deine Nachkommen
sollen geordnet sein wie die Sterne am Himmel! - Das ist die
richtige Auslegung des Satzes, der gewöhnlich heißt: «Deine Nachkommen
sollen zahlreich sein wie die Sterne am Himmel», und womit
nur die Vielzahl der Nachkommenschaft angedeutet wird {{Bibel|1 Mos|22|17|LUT}}. Aber nicht die Vielzahl ist gemeint, sondern gemeint ist, daß in der
Nachkommenschaft eine solche Ordnung herrschen solle, wie sie am
Himmel in der Sprache der Götter wahrgenommen wurde in der Gruppierung
der Sterne. Da sah man hinauf in eine solche Ordnung, wie sie
sich darstellt in der Ordnung des Tierkreises. Und in der Stellung der
Wandelsterne, der Planeten zum Tierkreis drückten sich jene Konstellationen aus, in denen man die Sprache fand, um die Taten der Götter, wie
sie weben durch das Weltall, auszudrücken. Dieses feste Band also, das
im Zodiakus und in dem Verhältnis der Planeten zu den zwölf Tierkreiszeichen
sich darstellt, mußte sich ausdrücken in der Blutsverwandtschaft
in der Nachkommenschaft des Abraham.|123|79f}}
 
Den Hebräern war aber auch bewusst, dass die Sternenweisheit im [[Griechisch-Lateinische Kultur|vierten nachatlantischen Kulturzeitraum]] in den Hintergrund treten musste:
 
{{GZ|Den Geist der althebräischen Geologie
begreifen wir nur, wenn wir gehörig ins Auge fassen, daß das ganze
althebräische Altertum kraftvoll festzuhalten suchte an dem geologischen
Charakter seiner Offenbarung. Ich habe schon charakterisiert
in diesem Vortragszyklus, daß überall verfolgt werden kann,
wie die Offenbarungen des althebräischen Altertums in den Tätigkeiten
der Erde, in der geistigen Beweglichkeit der Erde gesucht
werden müssen. Es ist das Streben zum Zurückweichen zu bringen,
was in den Elementen von den Sternen her tätig ist und was so
wirkt, daß der Einfluß der Sterne in den Elementen das zuerst hervorbringt,
was dann die Sibyllenkraft geistig anregt. Berechtigt war
das noch in der alten Astrologie des dritten nachatlantischen Zeitraumes; da hatte die Menschheit noch so viel vom Erbgut der alten
Geistigkeit in sich, daß sie, indem sie sich den Elementen mit der
Seele hingab, das Gute aufnahm durch die Offenbarungen der Sternenschrift.
Im vierten nachatlantischen Zeitraum war gleichsam die
Kraft der Sterne zurückgewichen vor den Elementen, die in die
Erde, in die Atmosphäre und so weiter eindrangen, und der
Einfluß der Elemente wurde so empfunden, daß der, welcher den
Geist der Zeit verstand, namentlich als der vierte Zeitraum immer
weiter vorrückte, sich sagen mußte: Hüten wir uns vor dem,
was aus den Sternen kommt in die Elemente herein; denn das bewirkt
so etwas wie die unrechten Sibyllenkräfte. Dadurch, daß der
Christus-Impuls sich über die Erdenaura ergossen hat, sollten die
Sibyllenkräfte wiederum harmonisiert, wiederum zu dem gemacht
werden, was berechtigte Offenbarungen ergeben kann. Nicht gerne
hat der wirklich Kundige des althebräischen Altertums hinaufgeschaut
zu den Sternen, wenn er das Geistige geoffenbart haben
wollte. Er hat sich an den Jahvegott gehalten, der zur Erdenentwickelung,
zur Erdenevolution gehört und nur um diese zu befördern,
ein Mondgott geworden ist, so daß er — wie ich das in der
«Geheimwissenschaft» dargestellt habe — diese Funktion des Mondgottes
übernommen hat. In den Mondfesten der Juden ist deutlich
ausgedrückt, daß der «Herr der Erde» in seinem Abglanz symbolisch
vom Mond herab erscheint. Aber gehe ja nicht weiter — so
war die Stimmung des Althebräertums dem Schüler gegenüber —
gehe ja nicht weiter!|149|96f}}
 
{{GZ|Welchen Sinn hat es denn, daß das althebräische Altertum sozusagen
den Protest darstellt gegen die Astralreligionen der umliegenden
Völker, gegen die Religionen, welche die Symbole für das Göttliche in den Wolken, in Blitz und Donner sehen? Diesen Sinn hat es,
daß sich die menschliche Seele vorbereiten muß, das Ich so zu empfinden,
daß es nicht mehr durch die Sternenschrift, nicht mehr durch
das, was in Blitz und Donner erscheint, die Offenbarungen des Geistes
empfängt, sondern daß es diese Offenbarungen im Geistigen empfängt,
durch den Geist selber. Wenn der Mensch vorher wirklich zu dem
Christus aufschauen wollte, so konnte er es ja nur tun im Sinne des
Zarathustra, indem er aufschaute zu dem, was man nennen könnte die
physische Hülle des Christus, des Ahura Mazdao. Zur physischen
Sonne und ihren Wirkungen konnte der Mensch aufschauen und wissen:
Da drinnen lebt der Christus. - Aber gleichsam herausgeschält
aus den physischen Sonnenwirkungen und als geistige Sonne die
Erdenaura durchdringend ist der Christus mit dem Mysterium von
Golgatha geworden. Ja, so ist der Christus geworden, die Erdenaura
durchdringend, nachdem gewissermaßen die Jahve- oder Jehova-Anbeter
ihn vorbereitet haben. Und der Täufer Johannes ist in seinen
bedeutsamsten Worten zu verstehen, wenn wir ihn eben so verstehen.|148|181f}}
 
== Die keltischen Druiden und der Mithras-Kult ==
 
Auch die [[Kelten|keltischen]] [[Druiden]] verstanden die Sternenschrift zu lesenund ähnlich war es auch im [[Mithras-Kult]], wo man sehr gut den Zusammenhang zwischen den kosmischen Verhältnissen und dem menschlichen [[Organismus]] durchschaute.
 
{{GZ|Der Druidenpriester gab aus dem, was er aus dem Weltenall ablas,
an, was man an diesem oder jenem Tage des Jahres so zu machen
habe, daß es in einem günstigen Zusammenhange im ganzen Weltenall
drinnensteht. Das war ein Kultus, durch den tatsächlich das ganze
Leben eine Art Gottesdienst war. Dagegen ist selbst die mystischste
Mystik von heute eine Art Abstraktion, denn sie läßt sozusagen die
äußere Natur walten, kümmert sich nicht weiter um sie, sondern
schaltet und waltet da nach Traditionen, während sie sich innerlich
erhebt, sich möglichst in sich abschließt und in sich konzentriert,
um eine abstrakte Beziehung zu einem wolkenkuckucksheimmäßigen
Göttlich-Geistigen zu bekommen. Das war allerdings
anders in jenen alten Zeiten. Da verband man sich im Kultus, der
aber eine reale Beziehung zum Weltenall hatte, mit dem, was die
Götter in der Welt schufen und immerfort wirkten. Und als Mensch
auf der Erde führte man das aus, was man aus solchen Einrichtungen,
wie sie die Druiden hatten, als den Willen der Götter in der Sternenschrift
ablas. Aber diese Sternenschrift mußte man erst lesen. Es ist
etwas ungeheuer Ergreifendes, gerade dort an Ort und Stelle sich so
ganz zurückversetzen zu können in das, was einmal in der Blütezeit
der Druidenkultur so gewirkt hat, wie ich es jetzt geschildert habe.
Und man findet in jenen Gegenden - auch noch in andern Gegenden
bis nach Norwegen hinüber - überall solche Überreste der alten druidischen
Kultur.
 
So findet man auch wieder in Mitteleuropa, in den Gegenden
Deutschlands bis in die Rheingegend, auch bis nach Westfrankreich
hinein überall Überreste, Erinnerungen an den alten Mithraskultus.
Auch von ihnen will ich nur das Wesentlichste angeben. Sie finden
überall als das äußere Symbolum des Mithraskultus den Stier, auf dem
der Mensch reitet, der ein Schwert stößt in den Hals des Stieres. Sie finden
einen Skorpion, der den Stier beißt, oder die Schlange unten. Sie
finden aber überall, wenn die Bilder vollständig sind, dieses Stierbild
mit dem Menschen umgeben von dem Sternenhimmel, namentlich
mit den Tierkreiszeichen. Wiederum können wir uns fragen: Was
drückt eigentlich dieses Bild aus? - Was dieses Bild ausdrückt, wird
eine äußere, antiquierte Geschichte niemals erforschen, weil sie nicht
die Beziehungen herstellen kann, durch die man darauf kommen
kann, was eigentlich dieser Mensch auf dem Stiere bedeutet. Um darauf
zu kommen, muß man erst wissen, was diejenigen, die bei diesem
Mithraskult dienten, für eine Schulung durchgemacht haben [...]
 
Dafür wurde der Mithrasschüler erzogen, in sich selbst den Jahreslauf
durch die Herzorganisation wahrzunehmen, durch die Herzwissenschaft,
die ihm den Gang der durch die Verdauung metamorphosierten
Speise im Organismus überlieferte und der Aufnahme des Verdauten
in das Blut. Und in dem, was da wahrgenommen wurde, zeigte
sich eigentlich am Menschen, in der Bewegung des inneren Menschen,
der ganze Lauf der äußeren Natur.
 
Ach, was ist denn unsere abstrakte Wissenschaft, wenn wir noch so
genau die Pflanzen und die Pflanzenzellen, die Tiere und die tierischen
Gewebe beschreiben, was ist denn diese abstrakte Wissenschaft gegenüber
dem, was einmal in einer mehr instinktiven Weise dadurch vorhanden
war, daß sich der ganze Mensch zum Erkenntnisorgan machen
konnte, daß er wie der Mithrasschüler sein Gefühls vermögen als Erkenntnisorgan
ausbilden konnte. Der Mensch trägt die tierische Natur
in sich, und er trägt sie wahrhaftig in einer intensiveren Weise in sich,
als man gewöhnlich meint. Und das, was durch ihre Herzwissenschaft
die einstigen Mithrasschüler wahrgenommen haben, ließ sich nicht
anders darstellen als durch den Stier. Und die Gewalten, die durch den
Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen wirken und nur gezähmt werden
durch den oberen Menschen, diese Gewalten werden durch alles dasjenige
angegeben, was da als Skorpion, als die Schlange figuriert um
den Stier herum. Und der eigentliche Mensch in seiner Krüppelhaftigkeit
sitzt oben mit der primitiven Macht, indem er mit dem Michael-
Schwerte in den Hals des Stieres hineinstößt. Aber was da zu besiegen
ist, wie es sich darstellt im Jahreslaufe, das wußte eben nur der, der in
dieser Beziehung geschult war.
 
Und jetzt gewinnt dieses Symbolum erst an Bedeutung. Man kann
es mit dem, was der Mensch heute gewöhnlich weiß, noch so viel
anschauen oder malerisch darstellen wollen, es kommt nichts dabei
heraus. Es kommt erst etwas dabei heraus, wenn man etwas von der
Herzwissenschaft der alten Mithrasschüler weiß. Und dann studierte
der Mensch aber wirklich, wenn er durch sein Herz sich selber ansah,
den Geist des Jahresganges der Sonne durch den Tierkreis. Daher war
ganz richtig - und die Erfahrungen macht man auf diese Weise, daß
der Mensch als ein höheres Wesen auf seiner niederen Natur reitet -
um den Menschen herum im Kreise angeordnet der Kosmos, denn
das Geistige des Kosmos erfuhr man auf diese Weise.|223|134ff}}
 
== Die Sternenschrift und die Unordnung des gegenwärtigen Denkens ==
 
{{GZ|Ein Engel
würde nicht so ungeordnet denken wie der Mensch, aus dem einfachen
Grunde, weil sein Gedankenablauf geregelt wird von den kosmischen
Mächten und er sich danach richtet. Es ist ganz ausgeschlossen, daß
ein Wesen wie ein Engel nicht im Einklänge mit den großen geistigen,
kosmischen Vorgängen dächte. In der Weltenharmonie stehen die
Gesetze der Logik für die Engel geschrieben. Sie brauchen keine Lehrbücher.
Der Mensch braucht Lehrbücher, weil er seine inneren Denkverhältnisse
in Unordnung gebracht hat. Er erkennt nicht mehr, wie
er sich nach der großen Sternenschrift richten soll. Diese Engel kennen
den Ablauf im Kosmos, und ihr Denkablauf entspricht dem
geregelten Rhythmus. Der Mensch ist, als er in seiner jetzigen Gestalt
die Erde betreten hat, aus diesem Rhythmus herausgekommen, daher
das Regellose seines Denkens, seiner Empfindungen und seines Gefühlsiebens.
Während in den Dingen, auf die der Mensch noch weniger
Einfluß hat, im Astralleib und Ätherleib, die Regelmäßigkeit fortherrscht,
ist in den Teilen, die der Mensch in die Hand bekommen
hat, also in seiner Empfindungsseele, Verstandesseele, Bewußtseinsseele
Regellosigkeit und Unrhythmus, Rhythmuslosigkeit hineingezogen.
Es ist das noch das wenigste, daß der Mensch in unseren Großstädten
die Nacht zum Tage macht. Viel mehr bedeutet es, daß der
Mensch innerlich in seinem Gedankenablauf sich herausgerissen hat
aus dem großen Weltenrhythmus. Wie der Mensch jede Stunde, jeden
Augenblick denkt, das alles widerspricht in gewisser Beziehung dem
großen Weltenablauf.|107|197}}
 
== Die Lebensdauer und der Stern des Menschen ==
 
Auch die durchschnittliche [[Lebensdauer des Menschen]] kann aus der Sternschrift abgelesen werden. Ihr liegt das [[Kosmos|kosmische]] Maß von [[72]] [[Wikipedia:Jahr|Jahr]]en zugrunde, wobei 72 * 360 = [[25920]] etwa die Länge des [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]] ist. Wenn der [[Mensch]] 72 Jahre auf [[Erde (Planet)|Erden]] gelebt hat, ist ein voller Tag des großen Weltenjahres abgelaufen; den beginnt der [[Kosmos]] den Menschen wieder zurückzurufen in die [[geistige Welt]]. Jeder Mensch hat seinen Stern, den [[Stern des Menschen]]. Von ihm steigt er zur [[Inkarnation]] herab und zu ihm kehrt er nach dem [[Tod]] wieder zurück, nachdem er die [[Planetensphären]] durchlaufen hat.
 
{{GZ|Jeder
Mensch hat seinen Stern, der bestimmend ist für das, was er sich
erarbeitet zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, und er kommt
aus der Richtung eines bestimmten Sternes her. — So daß wir schon in
unser Gemüt die Vorstellung aufnehmen können: Wenn wir das gesamte
Menschengeschlecht betrachten, das die Erde bewohnt, so finden
wir, wenn wir hier auf der Erde Umschau halten und die Kontinente
durchgehen, diese Kontinente bevölkert von den Menschen,
die gegenwärtig inkarniert sind. Die anderen Menschen - wo finden
wir sie im Weltenall? Wohin haben wir zu schauen im Weltenall, wenn
wir den Seelenblick zu ihnen hinwenden wollen, nachdem sie dort
eine bestimmte Zeit hindurch zugebracht haben nach dem Durchschreiten
der Pforte des Todes? Wir schauen in die richtigen Richtungen,
wenn wir hinschauen zum Sternenhimmel. Das sind die Seelen -
wenigstens sind das die Richtungen, die uns die Seelen finden lassen -,
die sich zwischen dem Tode und einer neuen Geburt befinden. Wir
überschauen das ganze Menschengeschlecht, das die Erde bevölkert,
wenn wir hinauf- und hinunterschauen.
 
Nur diejenigen, die eben auf dem Gange dahin oder auf dem Gange
daher sind, finden wir in der planetarischen Region. Wir können aber
nicht über die Mitternachtsstunde des Daseins sprechen zwischen dem
Tode und einer neuen Geburt, ohne an einen Stern zu denken, den dann
gewissermaßen, aber mit Berücksichtigung dessen, was ich über Sternenwesen
gesagt habe, der Mensch bewohnt zwischen dem Tode und
einer neuen Geburt. Wenn man mit einem solchen Wissen an den Kosmos
herantritt, meine lieben Freunde: da draußen sind die Sterne,
Weltenzeichen, aus denen uns entgegenschimmert und entgegengiänzt
das Seelenleben derjenigen, die zwischen dem Tode und einer neuen
Geburt sind - dann werden wir aufmerksam darauf, daß wir ja auch
die Konstellation der Sterne daraufhin ansehen können, uns fragend:
Wie hängt das alles, was wir in den Weltenweiten schauen, mit dem
Menschenleben zusammen? - Wir lernen dann anders, gemütvoll hinaufschauen
auf den silberglänzenden Mond, auf die blendende Sonne,
auf die nächtlicherweile funkelnden Sterne; denn wir fühlen uns mit
alledem auch menschlich vereint. Und das ist etwas, was durch Anthroposophie
für Menschenseelen errungen werden soll: daß sich diese
Menschenseelen mit dem ganzen Kosmos auch menschlich vereint fühlen.
Aber dann auch gehen uns erst gewisse Geheimnisse des Weltendaseins
auf.
 
Meine lieben Freunde, die Sonne geht auf und unter, die Sterne
gehen auf und unter. Wir können verfolgen, wie die Sonne, sagen wir,
untergeht in der Gegend, wo bestimmte Sterngruppen sind. Wir können
jenen scheinbaren, wie man heute sagt, Gang, den die Sterne machen
bei ihrem Umkreise um die Erde, verfolgen; wir können den
Gang der Sonne verfolgen. Wir sagen heute, im Laufe von vierundzwanzig
Stunden sei es so, daß die Sonne die Erde umkreist - scheinbar
natürlich alles -, daß die Sterne die Erde umkreisen. So sagen wir,
aber das ist ja nicht ganz richtig gesprochen. Wenn wir immer wieder
und wiederum aufmerksam Sternengang und Sonnengang beobachten,
so kommen wir dahinter, daß die Sonne im Verhältnis zu den Sternen
nicht immer zur selben Zeit aufgeht, sondern immer ein klein
wenig später; jeden Tag ein klein wenig später kommt sie an den Ort,
an dem sie am vorhergehenden Tag im Verhältnis zu den Sternen gewesen
ist. Und dann summieren sich diese Zeitstrecken, um die die Sonne
immer zurückbleibt hinter dem Sternengang, summieren sich, werden
eine Stunde, werden zwei Stunden, werden drei Stunden und werden
schließlich ein Tag. Und der Zeitpunkt rückt heran, wo wir sagen können:
die Sonne ist hinter dem Stern um einen Tag zurückgeblieben.
Und nun nehmen wir an, irgend jemand sei meinetwillen am ersten
März irgendeines Jahres geboren, habe gelebt bis zum Ablauf des
zweiundsiebzigsten Lebensjahres. Er feiert seinen Geburtstag immer
am ersten März, weil die Sonne sagt, am ersten März sei dieser Geburtstag.
Er kann ihn auch so feiern, denn die Sonne erglänzt durch
die zweiundsiebzig Jahre hindurch, wenn sie auch weiterrückt im
Verhältnis zu den Sternen, doch immer in der Nachbarschaft jenes
Sternes, der geleuchtet hat, als der Mensch auf der Erde angekommen
ist.
 
Wenn der Mensch aber zweiundsiebzig Jahre gelebt hat, dann ist
ein voller Tag abgelaufen, und er kommt in seinem Lebensalter an
einer Stelle an, wo die Sonne den Stern verlassen hat, in den sie gerade
eingetreten ist, als er sein Leben angetreten hat. Und er kommt
bei seinem Geburtstag über den ersten März hinaus: der Stern sagt
nicht mehr dasselbe, was die Sonne sagt. Die Sterne sagen, es sei der
zweite März, die Sonne sagt, es sei der erste März: der Mensch hat einen
Weltentag verloren, denn es sind gerade zweiundsiebzig Jahre, daß die
Sonne um einen Tag hinter dem Stern zurückbleibt.
 
Und während dieser Zeit, während sich die Sonne im Bereiche seines
Sternes aufhalten kann, kann der Mensch auf der Erde leben.
Dann, unter normalen Verhältnissen, wenn die Sonne nicht mehr seinen
Stern beruhigt über sein irdisches Dasein, wenn die Sonne nicht
mehr zu seinem Stern sagt: der ist unten, und ich gebe dir das, was
dir dieser Mensch zu geben hat, von mir aus, während ich nun vorläufig,
dich zudeckend, mit ihm dasjenige mache, was du sonst mit
ihm machtest zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, wenn die
Sonne das nicht mehr zum Stern sagen kann, fordert der Stern den
Menschen wiederum zurück.
 
Und da haben Sie die Vorgänge am Himmel als unmittelbar zusammenhängend
mit dem menschlichen Dasein auf der Erde: Wir
sehen in den Geheimnissen des Himmels das Lebensalter des Menschen
ausgesprochen. Der Mensch kann zweiundsiebzig Jahre leben, weil die
Sonne in dieser Zeit um einen Tag zurückbleibt. Dann kann sie also
einen Stern, den sie vorher beruhigt hat, indem sie sich vor ihn gestellt
hat, nicht mehr beruhigen, so daß der wieder frei geworden ist für die
geistig-seelische Arbeit des Menschen im Kosmos.|237|46ff}}
 
== Die Sternenschrift im Leben zwischen Tod und neuer Geburt ==
 
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] taucht der [[Mensch]] in die Sternenschrift ein. Aus ihr sammelt er die Kräfte, die sein künftiges [[Schicksal]] und auch den Bau seines [[Leib]]es im nächsten Erdenleben bestimmen.
 
{{GZ|Von der andern Seite lernen wir
erkennen die Welt zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, indem
dasjenige, was uns sonst als Kosmos umgibt, zusammenschrumpft zu
einem Lesemittel im Kosmos, dessen Abglanz hier die physischen Buchstaben
sind. Daß mehr Buchstaben heute vorhanden sind in den Sprachen
- die finnische Sprache hat heute noch immer bloß zwölf Konsonanten -, das ist nur, weil Nuancen geschaffen werden; aber im wesentlichen
gibt es zwölf Konsonanten und sieben mit verschiedenen Nuancen
behaftete Vokale. Die verschiedenen Nuancen der Vokale sind
dasjenige, was als Luziferisches dazugekommen ist. Was die Vokale in
Bewegung bringt, das entspricht der Planetenbewegung.|179|87f}}
 
{{GZ|Wenn wir dann hinaufschauen in den Kosmos und
sehen, wie der Mondenschein abhängig ist vom Sonnenschein, wie
diese Himmelskörper in gegenseitiger Beziehung stehen, dann sehen
wir da draußen im Kosmos ein Bild desjenigen, was in uns selber lebt.
Denn so wie Sonne und Mond draußen in der Sternenwelt in Beziehung
zueinander stehen, so steht in uns, was in uns mondenhaft ist,
unsere Vergangenheit, in Beziehung zu unserem Sonnenhaften, zu
unserer Zukunft. Und das Schicksal ist ja das, was im Menschen durch
die Gegenwart aus der Vergangenheit in die Zukunft hinüberläuft.
Wir sehen - gewissermaßen eingesponnen in den Kosmos, den Gang
der Sterne - durch die gegenseitigen Verhältnisse der Sterne dasjenige
im Großen, im Weiten abgebildet, was in unserem eigenen Inneren
lebt.
 
Ja, meine lieben Freunde, das aber erweitert den Blick tief hinein
in die Weltenzusammenhänge. Denn wenn der Mensch durch des
Todes Pforte geht, hat er sich zunächst bloß losgelöst von seinem
physischen Leib. Er lebt in seiner Ich-Organisation, seinem Astralleib,
seinem Ätherleib. Aber der Ätherleib löst sich nach einigen Tagen los
vom Astralleib und von dem Ich. Dasjenige, was der Mensch erlebt,
das ist etwas, was gewissermaßen aus ihm herauswächst; es ist zunächst
klein, dann wird es immer größer und größer: es ist sein Ätherleib.
Es wächst hinaus in die Weiten, es wächst hinaus bis in die
Sternenwelt, so erscheint es ihm. Aber in diesem Wachsen wird es so
dünn, daß es nach wenigen Tagen dem Menschen schon entschwindet.
Doch es ist noch etwas anderes dabei. Indem wir so unseren Ätherleib
dem Kosmos übergeben, indem er sich verdünnt, erweitert, ist es, wie
wenn wir ergreifen würden nach dem Tode die Geheimnisse der
Sterne, wie wenn wir uns hineinleben würden in die Geheimnisse
der Sterne.
 
Zunächst ist es ja so - und das ist auch der Fall, wenn wir durch
die Todespforte gegangen sind -, daß, wenn wir jetzt hinaufgehen,
wenn wir durch die Mondenregion kommen, aus unserem astralischen
Leibe die Mondenwesen dasjenige ablesen, was eben von uns erlebt
worden ist im Erdendasein. Beim Weggange aus dem Erdendasein, da
empfangen uns diese Mondwesenheiten, da ist ihnen unser astralischer
Leib, in welchem wir jetzt sind, wie ein Buch, in dem sie lesen. Und
das notieren sie getreulich, um es in den neuen astralischen Leib, wenn
wir wieder heruntergehen zur Erde, einzuschreiben.
 
Aus der Mondenregion kommen wir dann durch andere Regionen,
durch die Merkur- und Venusregion in die Sonnenregion. In dieser
Sonnenregion wird nun alles dasjenige in uns lebendig, was wir als
Menschen in früheren Leben durchlebt, gewirkt, getan haben. Wir
treten ein in die Wesenheiten der höheren Hierarchien, in ihr Wirken,
in ihre Taten und wir sind jetzt im Kosmos darinnen. Wie wir während
des Erdendaseins auf der Erde herumwandelten, gewissermaßen gebannt
in die Verhältnisse der Erde, so sind wir jetzt in den Weiten des
Kosmos. Wir erleben im Weiten, während wir hier auf der Erde im
Engen leben. Es kommt uns vor, wenn wir zwischen dem Tod und
einer neuen Geburt unser Dasein verbringen, wie wenn wir auf der
Erde eingesperrt gewesen wären, denn alles wird nun weit, wir erleben
die Geheimnisse des Kosmos. Wir erleben sie nicht wie etwas, was
unter physischen Naturgesetzen steht; diese physischen Naturgesetze
erscheinen uns kleinliche Erzeugnisse des Menschengeistes, Wir erleben,
was in den Sternen vorgeht, als die Taten der göttlich-geistigen
Wesenheiten, wir gliedern uns ein in die Taten der göttlich-geistigen
Wesenheiten. Nach dem, was wir können, handeln wir zwischen ihnen
und mit ihnen, und eben aus dem Kosmos heraus bereiten wir unser
nächstes Erdendasein vor.
 
Das ist es, was eigentlich wirklich in einem tieferen Sinne begriffen
werden soll, daß dasjenige, was der Mensch in sich trägt, von ihm
erarbeitet worden ist, während er im Kosmos war zwischen dem Tod
und einer neuen Geburt. Es ist ja so wenig, was der Mensch äußerlich
von seiner Organisation wahrnimmt. Das, was in jedem Organ steckt,
ist nur verständlich, wenn das betreffende Organ aus dem Kosmos
heraus verstanden wird. Nehmen wir gleich das edelste Organ, das
menschliche Herz. Ja, der Naturforscher von heute seziert den Embryo,
sieht daraus, wie das Herz allmählich zusammenschießt; er macht
sich weiter keine Gedanken darüber. Aber dieses äußere plastische
Gebilde, das menschliche Herz, es ist ja das Ergebnis, so wie es beim
einzelnen Menschen individuell ist, desjenigen, was er mit den Göttern
zusammen erarbeitet hat zwischen dem Tod und einer neuen Geburt.
Erst muß der Mensch, indem er das Leben zwischen Tod und neuer
Geburt durchmacht, in jener Richtung arbeiten, die von der Erde
nach dem Löwen, dem Sternbild des Löwen im Tierkreis hingeht. Diese
Richtung, diese Strömung von der Erde nach dem Sternbild des
Löwen ist ja angefüllt von lauter Kräften. In dieser Richtung muß der
Mensch arbeiten, damit er als Keim das Herz hervortreiben kann; da
drinnen sind ja kosmische Kräfte. Dann muß der Mensch, wenn er
diese Region durchgemacht hat, welche in den Weiten des Weltalls
liegt, in sozusagen der Erde nähere Regionen, in die Sonnenregion
kommen. Da werden wiederum Kräfte entwickelt, die das Herz weiter
vervollkommnen. Und dann kommt der Mensch in jenes Gebiet hinein,
wo er schon berührt wird von dem, was man Erdenwärme nennen
kann; da draußen im Weltenraum ist ja nicht Erdenwärme, da ist ja
etwas ganz anderes. Da wird das menschliche Herz in einer dritten
Etappe vorbereitet. Die Kräfte, aus denen das Herz vorbereitet wird,
sind in der Löwenrichtung zunächst rein moralisch-religiöse Kräfte;
in unser Herz sind zunächst rein moralisch-religiöse Kräfte hineingeheimnißt.
Demjenigen, der das durchschaut, erscheint es eigentlich
ruchlos, wie die heutige Naturwissenschaft die Sterne, ohne das Moralische
zu sehen, als gleichgültige, neutrale physische Massen ins Auge
faßt. Und wenn der Mensch durch die Sonnenregion geht, werden
diese moralisch-religiösen Kräfte von den Ätherkräften ergriffen. Und
erst wenn der Mensch der Erde schon näher kommt, der Wärme, der
Feuer-Region, da werden gewissermaßen der Vorbereitung die letzten
Schritte hinzugefügt. Da beginnen die Kräfte tätig zu sein, die dann
den physischen Keim gestalten für den Menschen, der als geistigseelisches
Wesen heruntersteigt.
 
Und so ist es, daß jedes einzelne Organ herausgearbeitet wird aus
den Weiten des Weltenalls. Wir tragen in uns einen Sternenhimmel.
Und wir hängen nicht nur durch den Grießbrei, den wir eben in den
Magen hineingetan haben und der eben im Begriffe ist, sich in unseren
Organismus zu verarbeiten, zusammen mit der Pflanzenwelt, die uns
nährt, sondern wir hängen mit den Kräften des ganzen Kosmos zusammen.|239|30ff}}
 
== Die Geburt des salomonischen und des nathanischen Jesus ==
 
Die Geburt des [[Salomonischer Jesus|salomonischen Jesusknaben]] musste nach der Schilderung des [[Matthäus-Evangelium]]s durch 6 x 7 = 42 Generationen vorbereitet werden, um den [[Physischer Leib|physischen Leib]] und den [[Ätherleib]] zum geeigneten Leibesgefäß zu machen. Für die [[Inkarnation]] des [[Nathanischer Jesus|nathanischen Jesusknaben]] waren sogar 11 x 7 = 77 Generationen nötig, um das [[Ich]] und den [[Astralleib]] entsprechen vorzubereiten.
 
{{GZ|Wie man durch sechs mal sieben Stufen zu den Geheimnissen des
menschlichen Inneren vordringt, so gelangt man durch zwölf mal sieben,
also vierundachtzig Stufen hinauf zu den geistigen Geheimnissen
des Weltenraumes. Wenn man solche zwölf mal sieben = vierundachtzig
Stufen durchgemacht hat, kommt man an den Punkt, wo das
Labyrinth dieser geistigen Weltenkräfte nicht mehr blendend ist, wo
der Mensch wirklich die Ruhe gewonnen hat, sich auszukeimen in diesem
gewaltigen Labyrinth, wo dieses Labyrinth durchschaut wird. Das
lehrten wieder in einem gewissen Sinne die Essäer.
 
Wenn der Mensch in diesem geschilderten Sinne hellseherisch wird,
dann gießt er sich aus beim Einschlafen in etwas, was sich ausdrückt
in dem Zahlengeheimnis von Zwölfmalsieben. Aber bei dem, was das
Zwölftemalsieben ist, ist er schon im Geistigen drinnen: denn wenn
er die Elfmalsieben vollendet hat, ist er schon an die Grenze der Geheimnisse
gelangt. Wie die Siebenmalsieben schon im Geistigen darinnen
ist, so ist auch die Zwölfmalsieben schon im Geistigen darinnen.
Will der Mensch diesen Weg durchmachen, so braucht er, um anzukommen
im Geistigen, elf mal sieben Stufen, das heißt, es muß der
Mensch im astralischen Leibe und Ich elf mal sieben Stufen durchmachen.
Das wird ausgedrückt in der Sternenschrift, indem man die
Siebenzahl hernimmt von der Siebenzahl der Planeten, und das, was
man durchzumachen hat im Weltenraum, hernimmt von der Zwölfzahl
der Sternbilder des Tierkreises. Wie sich innerhalb der zwölf Sternbilder konstellieren die sieben Planeten und die Sternbilder bedecken,
so hat der Mensch durchzumachen, wenn er sich hineinlebt in den
Weltenraum, sieben mal zwölf beziehungsweise sieben mal elf Stufen,
bis er ankommt im Geistigen.
 
So können Sie, wenn Sie sich ein Bild machen wollen, den Umkreis
des Geistigen in den zwölf Sternbildern des Tierkreises sich denken
und den Menschen selber in der Mitte darinnen. Nun ist das Geistige
so ausgebreitet, daß er, wenn er es erreichen will, nicht etwa vom Mittelpunkt
aus anfangen kann sich auszugießen, sondern er muß sich
spiralförmig ausbreiten, indem er sich gleichsam in sieben Spiralwindungen
dreht, und jedesmal, wenn er eine Spiralwindung durchmacht,
alle zwölf Sternbilder passiert, so daß er sieben mal zwölf Punkte zu
passieren hat. Der Mensch breitet sich allmählich spiralförmig in den
Kosmos aus - das alles ist natürlich nur ein Sinnbild für das, was der
Mensch erlebt -, und wenn er, so herumkreisend, das siebente Mal die
zwölf Sternbilder durchmachen würde, wäre er beim Göttlich-Geistigen
angelangt. Es ist dann so, daß der Mensch, anstatt von seinem
Zentrum aus in den Kosmos hinauszublicken, dann von dem geistigen
Umkreise, von den zwölf Punkten hereinblickt und das, was in der
äußeren Welt ist, anschauen kann. Das muß man durchmachen, wenn
man das sehen will, was in der Welt ist. Es genügt nicht, daß man sich
auf einen Gesichtspunkt stellt, sondern man muß sich auf zwölf Gesichtspunkte
stellen. Wer heraufdringen wollte zum Göttlich-Geistigen,
mußte durch elf mal sieben Stufen durchgehen, mußte den astralischen
Leib und das Ich durch elf mal sieben Stufen heraufführen. Wenn
er an der Zwölf malsieben ankam, war er im Geistigen darinnen.
In dieser Weise mußten astralischer Leib und Ich durch zwölf mal
sieben beziehungsweise elf mal sieben Stufen durchgehen, wenn sie
zum Göttlichen kommen wollten. Will das Göttliche herunterkommen
und ein menschliches Ich geeignet machen, so muß es ebenso
durch elf mal sieben Stufen heruntersteigen.
 
Wenn also das Lukas-Evangelium jene geistigen Kräfte schildern
will, die den astralischen Leib und das Ich geeignet machten zum Träger
des Christus, dann mußte es schildern, wie die göttlich-geistige
Kraft durch elf mal sieben Stufen heruntersteigt. Das schildert uns
wirklich das Lukas-Evangelium. Weil uns das Lukas-Evangelium jene
andere Persönlichkeit schildert, für welche der astralische Leib und das
Ich zubereitet wurden, schildert es uns nicht wie das Matthäus-Evangelium
sechs mal sieben Generationen, sondern elf mal sieben Stufenfolgen,
durch welche von Gott selber - das wird ausdrücklich im
Lukas-Evangelium gesagt - heruntergeleitet wird, was in der Individualität
des Jesus des Lukas-Evangeliums wohnte. Zählen Sie die Menschenstufen,
die im Lukas-Evangelium angekündigt werden, durch
welche die göttliche Kraft heruntergeleitet wird, so bekommen Sie
siebenundsiebzig Stufen {{Bibel|Lk|3|23-38|LUT}}.|123|105ff}}
 
{{GZ|Es ist von wunderbarer Tiefe, und es ist unermeßlich ergreifend,
wie im Sinne der Evangelien - das eine Mal erzählt das eine, das andere
Mal erzählt das andere Evangelium-die Menschen unterrichtet werden
von der Erscheinung des [[Christus|Christus Jesus]]. Auf der einen Seite sind es
die drei Weisen, die Magier aus dem Morgenlande, die Träger der
alten Sternenweisheit, die Erkunder des Weltenwortes aus der Sternenschrift
des Kosmos. Sie sind begabt mit der höchsten Weisheit, die der
Menschheit damals zugänglich war. Und angedeutet wird durch das
Evangelium, wie die höchste Weisheit nichts anderes sprechen kann
für den damaligen Zeitpunkt als: Der Christus Jesus erscheint, die
Sterne sagen es uns. Das ewige Weltenwort, das in den Sternen kam,
in Sternkonstellationen lebt, das sagt uns, daß der Christus Jesus erscheinen
wird.
 
In den Schulen, in den Weisheitsschulen wurde verkündet: 354 mal
seit der Entstehung der gegenwärtigen Erdenmenschheit hat der [[Jupiter]]
seine Planetenbahn vollendet. Ein Jupiterjahr, ein großes Jupiterjahr
ist vollendet seit der Zeit, seit welcher zum Beispiel die alten Hebräer
das Dasein der Menschheit auf Erden ansetzen. Im Sinne dieser damaligen
Weltanschauung hatte ein gewöhnliches Jahr 354 Tage. 354
Jupitertage sind verflossen und diese 354 Jupitertage sind etwas, was
spricht aus der Weltenweisheit, wie der Satz, der große Satz, und die
einzelnen Worte darinnen geben an die Umläufe des [[Merkurius]], und
sieben mal sieben ist neunundvierzigmal ein [[Merkur]]tag in derselben
Zeit verflossen, in der ein Jupitertag verflossen ist.
 
Solche Zusammenhänge suchten diese alten Weisen in der Sternenschrift. Und was ihnen in die Seele inspiriert wurde durch solches
Entziffern der Sternenschrift, das legten sie so aus, daß sie es in die
Worte kleiden konnten: Der Christus Jesus erscheint, denn die Zeit
ist erfüllet. Die Jupiterzeit, die Merkurzeit ist erfüllet. Der große Weltenzeitmesser,
der in den Sternen sich befindet, spricht davon, daß die
Zeit erfüllet ist. Das künden die Evangelien von der einen Seite. Von
der andern. Seite künden sie, wie auf dem Felde die armen Hirten aus
dem Traum, der aus ihrem einfachen Herzen quillt, ohne alle Weisheit,
bloß hinhorchend auf die fromme, einfältige Stimme der menschlichen
Seele, was die armen Hirten aus dieser Tiefe der Menschenbrust heraus
geoffenbart erhielten. Und es ist dieselbe Kundschaft: Der Christus
erscheint.|209|143f}}
 
== Die Sternenschrift im Markus-Evangelium ==
 
In besonders eindringlicher Weise spricht das [[Markus-Evangelium]] von dem Zusammenhang der Sternenschrift mit dem Erdenleben des [[Christus]]:
 
{{GZ|Im Markus-Evangelium haben wir die wunderbare Harmonie
zwischen dem, was einmal auf unserer Erde geschehen sollte durch
die Taten des Christus Jesus und durch das Mysterium von Golgatha
und dem großen Kosmos draußen. Und nur wenn wir die Sternenschrift
entziffern können, können wir das Markus-Evangelium verstehen.
Dazu müssen wir eindringen in die Sprachgeheimnisse des
Himmels. Und wenn es im Markus-Evangelium heißt: Die Sonne ist
untergegangen, - so will das nicht nur sagen, die Sonne scheint eben
nicht mehr, sondern es soll dadurch ausgedrückt werden die Tatsache:
Alle die Geistwesen der Sonnenhierarchie haben sich in eine Welt
stärkeren Geistes begeben, weil sie durchwirken müssen durch die
Erde, durch die physische Substanz hindurch. All das Große, was
darin ausgedrückt werden sollte, fühlte man nach, wenn man sagte:
Es geschah etwas durch den Christus Jesus, wenn die Sonne untergegangen
war oder beim Untergang der Sonne. Eine ganze Welt lag in
solchen Worten darin.|124|240f}}
 
== Bewusstseinsseelenzeitalter, Apokalypse und Sternenschrift ==
[[Datei:Siegel 04 (Tafel X) AS.jpg|thumb|250px|Viertes apokalyptisches Siegel]]


== Weblinks ==
{{GZ|Da müssen wir blicken auf jenes Zeitalter -
{{Commonscat|Animal sex|Begattung}}
das das unsrige eigentlich ist -, das von sich sagen kann, daß es
{{Wiktionary}}
immer mehr in das Bewußtsein der Menschen, in die Bewußtseinsseele
{{Wiktionary|begatten}}
hineingeht. Vorher sahen die Menschen draußen die
Sternenschrift geschrieben, sie sahen alles draußen geschrieben,
was Inhalt ist von alter Tradition, von alter Weisheit. Was in alten
Büchern steht, trägt dieser dreigespaltene Mensch wie Erinnerung
an sich. Sieht man hin nach gewissen Stätten, so sieht man diese
Gestalt, die ausgebreitet ist über Asien, Europa, Amerika. Was in
den an Mysterien reichen Stätten Mazedoniens, Griechenlands,
Kleinasiens, alles was in Ephesus, Samothrake, Delphi und an
anderen Orten verkündet worden ist über die Welt, das ist das
Buch, das erhalten ist aus den alten Zeiten; es ist in der Hand jenes
Engels, der aus Wolken sein Antlitz, aus Regenbogen seine Brust,
aus Feuer seine Füße bildet und mächtig dasteht. Aber all das ist
für den Bewußtseinsmenschen heute so, daß wir das nur so rege
und belebend erhalten können, wenn wir aus unserem Innern
heraus den Quell suchen, wodurch wir das geistige Schauen lernen.
Wir müssen das Buch, das vorher von außen geholt werden
konnte, «verschlingen», in uns hineinbringen. Zunächst ist dieses
Buch, das die Weitgeheimnisse enthält, für manche erst süß im
Munde. Es kommen die Leute zu dem, was geistige Anschauung
geben will, schon mit einer großen Vorliebe, es schmeckt ihnen
wie Honig. Wenn aber die eigentlichen tiefen Lebenserfordernisse
kommen, die zusammenhängen mit einer geistigen Erfassung der
Welt, dann wird, gerade wenn es an den heutigen materialistisch
gewordenen Menschen herantritt, das, was süß wie Honig ist nach
den Worten des Apokalyptikers, zu einem Grimmen im Bauche,
das schmerzhaft ist, wenn verdaut werden soll, was als geistige
Nahrung den Menschen so notwendig ist.|346|208}}


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4139614-5}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995), ISBN 3-7274-1240-2 {{Vorträge|124}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten'', [[GA 179]] (1993), ISBN 3-7274-1790-0 {{Vorträge|179}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nordische und mitteleuropäische Geistimpulse'', [[GA 209]] (1982), ISBN 3-7274-2090-1 {{Vorträge|209}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten'', [[GA 223]] (1990), ISBN 3-7274-2231-9 {{Vorträge|223}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Dritter Band'', [[GA 237]] (1991), ISBN 3-7274-2370-6 {{Vorträge|237}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Fünfter Band'', [[GA 239]] (1985), ISBN 3-7274-2390-0 {{Vorträge|239}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V. Apokalypse und Priesterwirken.'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


[[Kategorie:Fortpflanzung]]
{{GA}}
[[Kategorie:Paarungsverhalten]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Astronomie]] [[Kategorie:Astrologie]] [[Kategorie:Einweihung]] [[Kategorie:Ägypten]]

Version vom 19. Dezember 2020, 12:19 Uhr

Der nächtliche Sternenhimmel im Sommer in südöstlicher Richtung

Die Sternenschrift oder Sternensprache, die sich äußerlich am Sternenhimmel in den Konstellationen, in den Beziehungen der Planeten zueinander und zu den Zeichen des Tierkreises ausdrückt, spricht, wenn sie mit dem imaginativen Blick betrachtet wird, in mächtigen Inspirationen von den Geheimnissen der seelischen und geistigen Welt.

Ägypten und die Lehren des Hermes Trismegistos

Hermes Trismegistos, der große Eingeweihte der altägyptischen Zeit hat diese Inspirationen zu Umgestaltung der physischen Welt fruchtbar gemacht. Mathematik und Geometrie sind so in ihren ersten Anfängen entstanden und auch die Schrift, die zunächst noch eine Bilderschrift war, ist der Sternenschrift abgelauscht. In der Buchstabenschrift entsprechen die Konsonanten den Tierkreiszeichen und die Vokale den Planeten.

„Wenn nun der Ägypter in einer besonderen Schrift zum Ausdruck bringen wollte, auf seine Weise hinmalen wollte die Art, wie sich Isis zum Osiris verhält, so drückte er es aus durch das Wandeln von Sonne und Mond am Himmel, und die anderen geistigen Mächte durch die Verhältnisse der andern Sterne. Vor allem kam dabei in Betracht der Tierkreis mit seiner verhältnismäßigen Ruhe und was sich an Planeten bewegt über die Tierkreisbilder hin. In allem, was sich darin enthüllte, sah der alte Ägypter die Art, wie er am besten in einer geistigen Schrift zum Ausdruck bringen konnte, was seine Seele bewegte. Er wußte: Von dem, was auf der Erde ist, kann ich nichts nehmen, um auszudrücken, wozu der Mensch berufen ist, wenn er der Isis-Kraft zum Osiris folgt; das muß, wenn es beschrieben werden soll, aus der Konstellation der Sterne hergeholt werden. - Das führte dazu, daß der große Weise, der in grauer Vorzeit existierend gedacht werden muß, nach Anschauung der Ägypter vor allen Dingen den tiefsten hellseherischen Einblick hatte in dieses eben nur skizzenhaft dargestellte Verhältnis der Menschheit zum Universum, und daß er zum höchsten Ausdruck gebracht hat, was die Konstellation der Sterne war in bezug auf diese geistigen Kräfte und ihr Geschehen und die zwischen ihnen spielenden Tatsachen. In Sternensprache drückte er aus, was geschah. Sollte so zum Beispiel ausgedrückt werden, wie sich Osiris zu Isis verhält, so konnte man es in Form der Legende - exoterisch — dem Volke sagen. Für die, welche dann in die Einweihung geführt wurden, drückte man das genauere Verhältnis aus in dem Verhältnis des von der Sonne ausgehenden, vom Monde zurückgeworfenen und in merkwürdigen Verhältnissen vom Neumonde durch die Viertel zum Vollmonde gehenden Lichtes. Man erblickte darin mit Recht etwas, was ähnlich war dem Verhältnis der Isis-Kraft der menschlichen Seele zu Osiris. Und dann wurde von diesen Verhältnissen am Himmel und ihren Formen hergenommen, was man wirklich als die Urformen der Schrift ansehen kann. Denn so wenig, wie die Menschen dies in der Schrift noch erkennen, so sehr muß man sagen: In den Konsonanten hat man Nachbildungen der Tierkreiszeichen zu erblicken, des verhältnismäßig Ruhenden. Und in dem Verhältnis der Vokale zu den Konsonanten hat man Nachbildungen des Verhältnisses der Planeten und ihrer beweglichen Kräfte zum Tierkreis. Vom Himmel heruntergeholt, muß man sagen, sind die Schriftzeichen.

So empfanden die alten Ägypter gegenüber dem Hermes, dessen Lehrer wiederum waren die Kräfte, die vom Himmel herunter sprachen und das kündeten, was in den Menschenseelen sich auslebt. Ja, mehr noch: Was in den menschlichen Taten, selbst in aller Alltagstätigkeit des Lebens sich auslebt, was in Verrichtungen wie Feldmeßkunst sich auslebt, zu denen notwendig waren mathematische Wissenschaften, Geometrie - die dann Pythagoras von den Ägyptern gelernt hat -, das wurde zurückgeführt von den alten Ägyptern auf die Weisheit des Hermes, der sozusagen in allen irdisch-räumlichen Verhältnissen etwas wie Abbilder der himmlischen Verhältnisse gesehen hat und die himmlischen Verhältnisse in der Sternenschrift dargestellt hat. Die Sternenschrift hat Hermes heruntergetragen in die Mathematik und Geometrie, hat die Ägypter gelehrt, in den Sternen etwas zu finden, was auf der Erde vorgeht. Wir wissen, daß das ganze ägyptische Leben zusammenhing mit den Überschwemmungen des Nils, mit dem, was der Nil aus den Gebirgsgegenden absetzte, die südlich von Ägypten lagen. Wir können aber auch daraus ermessen, wie nötig es war, in einer gewissen Weise vorauszuwissen, wann diese Überschwemmungen des Nils eintreten können, wann die Umgestaltung der natürlichen Verhältnisse im Laufe eines Jahres sich richtig ergeben kann. Ihre Zeitrechnung nahmen die Ägypter auch noch von der Sternenschrift am Himmel. Wenn der Sirius, der Hundsstern, sichtbar wurde in dem Zeichen des Krebses, dann wußten sie: es kommt bald die Sonne in jenes Zeichen, von dem herabgehend ihre Strahlen sozusagen hervorzaubern, was auf dem Erdboden der Nil mit seinen Überschwemmungen bringt. So wußten sie: Sirius ist der Wachsame, er kündigt an, was wir zu erwarten haben. Das war ein Teil ihrer Sternen-Weltenuhr. Um in richtiger Weise das Land zu bebauen und zu beherrschen, was für das äußere Leben nötig war, blickte man dankbar hinauf zum Hundsstern. Und man blickte weher hinauf, wo in altersgrauen Zeiten die Lehre ihnen gegeben worden ist, daß die Bewegung der Sterne der Ausdruck ist der Weltenuhr.

Für solche und ähnliche Verhältnisse haben sich die Ägypter Rat geholt in der Sternenschrift. In Thoth oder Hermes sahen sie denjenigen Geist, der nach den alten Überlieferungen die urältesten Aufzeichnungen der Weltenweisheit gemacht hat, und der nach dem, was er als Inspiration aus der Sternenschrift heraus empfangen hat, die physischen Buchstaben gebildet hat, der den Menschen den Ackerbau gelehrt, die Geometrie, die Feldmeßkunst gegeben hat — kurz, alles das gelehrt hat, was die Menschen zum physischen Leben brauchen. Alles physische Leben aber ist nichts anderes als der Leib eines geistigen Lebens. Das geistige Leben aber hängt zusammen mit dem ganzen Weltall, und aus diesem heraus war Hermes inspiriert.“ (Lit.:GA 60, S. 366ff)

Die Hebräer und die Geheimnisse der Sternenschrift

Auch die Hebräer kannten die Geheimnisse der Sternenschrift. Darum heißt es, dass Abrahams Nachkommen geordnet - denn so muss es richtig heißen - sein sollten wie die Sterne am Himmel.

„Ich habe schon darauf aufmerksam gemacht, wie man in den Mysterien die Geheimnisse des Kosmos ausdrückt, indem man eine Sternensprache spricht und die Geheimnisse des Kosmos zum Ausdrucksmittel nimmt für das, was man sagen will. Es gab Zeiten, in denen die Mysterienlehrer das Auszudrückende in solche Worte, in solche Bilder kleideten, die hergenommen waren von der Konstellation der Sterne. Man sah gleichsam in den Wegen der Sterne, in den Lagen der Sterne zueinander die Bilder, durch die man ausdrücken wollte, was der Mensch geistig erlebt, wenn er sich zu dem Göttlich-Geistigen hinauferhebt.

Was hat man nun in der Mysterienweisheit gelesen in dieser Sternenschrift? Man hat darinnen gelesen die Geheimnisse der die Welt durchwebenden und durchlebenden Gottheit. Es waren die Ordnungen der Sterne der augenfällige Ausdruck der Gottheit. Man richtete den Blick in Weltenalle und sagte: Da kündet sich die Gottheit an! Und wie sie sich ankündet, das beschreiben uns die Ordnungen und Harmonien der Sterne. - So lebte sich für ein solches Anschauen der Weltengott aus in der Ordnung der Sterne.

Sollte sich auf eine besondere Art in der Mission des hebräischen Volkes dieser Weltengott ausleben, so mußte er sich in derselben Ordnung ausleben, die im Kosmos in den Sternenbahnen vorgezeichnet ist. Das heißt, es mußte sich durch das Blut der Generationen, in welchem ja das äußere Instrument der Jahve-Offenbarungen enthalten war, eine ähnliche Ordnung ausdrücken, wie sie sich ausdrückt in den Sternenbahnen. Mit anderen Worten: In der Nachkommenschaft des Abraham mußte etwas sein, was in der Generationenfolge, in der Blutsverwandtschaft, ein Spiegelbild dessen war, was Sternenschrift im Kosmos ist. Deshalb bekam Abraham die Verheißung: Deine Nachkommen sollen geordnet sein wie die Sterne am Himmel! - Das ist die richtige Auslegung des Satzes, der gewöhnlich heißt: «Deine Nachkommen sollen zahlreich sein wie die Sterne am Himmel», und womit nur die Vielzahl der Nachkommenschaft angedeutet wird (1 Mos 22,17 LUT). Aber nicht die Vielzahl ist gemeint, sondern gemeint ist, daß in der Nachkommenschaft eine solche Ordnung herrschen solle, wie sie am Himmel in der Sprache der Götter wahrgenommen wurde in der Gruppierung der Sterne. Da sah man hinauf in eine solche Ordnung, wie sie sich darstellt in der Ordnung des Tierkreises. Und in der Stellung der Wandelsterne, der Planeten zum Tierkreis drückten sich jene Konstellationen aus, in denen man die Sprache fand, um die Taten der Götter, wie sie weben durch das Weltall, auszudrücken. Dieses feste Band also, das im Zodiakus und in dem Verhältnis der Planeten zu den zwölf Tierkreiszeichen sich darstellt, mußte sich ausdrücken in der Blutsverwandtschaft in der Nachkommenschaft des Abraham.“ (Lit.:GA 123, S. 79f)

Den Hebräern war aber auch bewusst, dass die Sternenweisheit im vierten nachatlantischen Kulturzeitraum in den Hintergrund treten musste:

„Den Geist der althebräischen Geologie begreifen wir nur, wenn wir gehörig ins Auge fassen, daß das ganze althebräische Altertum kraftvoll festzuhalten suchte an dem geologischen Charakter seiner Offenbarung. Ich habe schon charakterisiert in diesem Vortragszyklus, daß überall verfolgt werden kann, wie die Offenbarungen des althebräischen Altertums in den Tätigkeiten der Erde, in der geistigen Beweglichkeit der Erde gesucht werden müssen. Es ist das Streben zum Zurückweichen zu bringen, was in den Elementen von den Sternen her tätig ist und was so wirkt, daß der Einfluß der Sterne in den Elementen das zuerst hervorbringt, was dann die Sibyllenkraft geistig anregt. Berechtigt war das noch in der alten Astrologie des dritten nachatlantischen Zeitraumes; da hatte die Menschheit noch so viel vom Erbgut der alten Geistigkeit in sich, daß sie, indem sie sich den Elementen mit der Seele hingab, das Gute aufnahm durch die Offenbarungen der Sternenschrift. Im vierten nachatlantischen Zeitraum war gleichsam die Kraft der Sterne zurückgewichen vor den Elementen, die in die Erde, in die Atmosphäre und so weiter eindrangen, und der Einfluß der Elemente wurde so empfunden, daß der, welcher den Geist der Zeit verstand, namentlich als der vierte Zeitraum immer weiter vorrückte, sich sagen mußte: Hüten wir uns vor dem, was aus den Sternen kommt in die Elemente herein; denn das bewirkt so etwas wie die unrechten Sibyllenkräfte. Dadurch, daß der Christus-Impuls sich über die Erdenaura ergossen hat, sollten die Sibyllenkräfte wiederum harmonisiert, wiederum zu dem gemacht werden, was berechtigte Offenbarungen ergeben kann. Nicht gerne hat der wirklich Kundige des althebräischen Altertums hinaufgeschaut zu den Sternen, wenn er das Geistige geoffenbart haben wollte. Er hat sich an den Jahvegott gehalten, der zur Erdenentwickelung, zur Erdenevolution gehört und nur um diese zu befördern, ein Mondgott geworden ist, so daß er — wie ich das in der «Geheimwissenschaft» dargestellt habe — diese Funktion des Mondgottes übernommen hat. In den Mondfesten der Juden ist deutlich ausgedrückt, daß der «Herr der Erde» in seinem Abglanz symbolisch vom Mond herab erscheint. Aber gehe ja nicht weiter — so war die Stimmung des Althebräertums dem Schüler gegenüber — gehe ja nicht weiter!“ (Lit.:GA 149, S. 96f)

„Welchen Sinn hat es denn, daß das althebräische Altertum sozusagen den Protest darstellt gegen die Astralreligionen der umliegenden Völker, gegen die Religionen, welche die Symbole für das Göttliche in den Wolken, in Blitz und Donner sehen? Diesen Sinn hat es, daß sich die menschliche Seele vorbereiten muß, das Ich so zu empfinden, daß es nicht mehr durch die Sternenschrift, nicht mehr durch das, was in Blitz und Donner erscheint, die Offenbarungen des Geistes empfängt, sondern daß es diese Offenbarungen im Geistigen empfängt, durch den Geist selber. Wenn der Mensch vorher wirklich zu dem Christus aufschauen wollte, so konnte er es ja nur tun im Sinne des Zarathustra, indem er aufschaute zu dem, was man nennen könnte die physische Hülle des Christus, des Ahura Mazdao. Zur physischen Sonne und ihren Wirkungen konnte der Mensch aufschauen und wissen: Da drinnen lebt der Christus. - Aber gleichsam herausgeschält aus den physischen Sonnenwirkungen und als geistige Sonne die Erdenaura durchdringend ist der Christus mit dem Mysterium von Golgatha geworden. Ja, so ist der Christus geworden, die Erdenaura durchdringend, nachdem gewissermaßen die Jahve- oder Jehova-Anbeter ihn vorbereitet haben. Und der Täufer Johannes ist in seinen bedeutsamsten Worten zu verstehen, wenn wir ihn eben so verstehen.“ (Lit.:GA 148, S. 181f)

Die keltischen Druiden und der Mithras-Kult

Auch die keltischen Druiden verstanden die Sternenschrift zu lesenund ähnlich war es auch im Mithras-Kult, wo man sehr gut den Zusammenhang zwischen den kosmischen Verhältnissen und dem menschlichen Organismus durchschaute.

„Der Druidenpriester gab aus dem, was er aus dem Weltenall ablas, an, was man an diesem oder jenem Tage des Jahres so zu machen habe, daß es in einem günstigen Zusammenhange im ganzen Weltenall drinnensteht. Das war ein Kultus, durch den tatsächlich das ganze Leben eine Art Gottesdienst war. Dagegen ist selbst die mystischste Mystik von heute eine Art Abstraktion, denn sie läßt sozusagen die äußere Natur walten, kümmert sich nicht weiter um sie, sondern schaltet und waltet da nach Traditionen, während sie sich innerlich erhebt, sich möglichst in sich abschließt und in sich konzentriert, um eine abstrakte Beziehung zu einem wolkenkuckucksheimmäßigen Göttlich-Geistigen zu bekommen. Das war allerdings anders in jenen alten Zeiten. Da verband man sich im Kultus, der aber eine reale Beziehung zum Weltenall hatte, mit dem, was die Götter in der Welt schufen und immerfort wirkten. Und als Mensch auf der Erde führte man das aus, was man aus solchen Einrichtungen, wie sie die Druiden hatten, als den Willen der Götter in der Sternenschrift ablas. Aber diese Sternenschrift mußte man erst lesen. Es ist etwas ungeheuer Ergreifendes, gerade dort an Ort und Stelle sich so ganz zurückversetzen zu können in das, was einmal in der Blütezeit der Druidenkultur so gewirkt hat, wie ich es jetzt geschildert habe. Und man findet in jenen Gegenden - auch noch in andern Gegenden bis nach Norwegen hinüber - überall solche Überreste der alten druidischen Kultur.

So findet man auch wieder in Mitteleuropa, in den Gegenden Deutschlands bis in die Rheingegend, auch bis nach Westfrankreich hinein überall Überreste, Erinnerungen an den alten Mithraskultus. Auch von ihnen will ich nur das Wesentlichste angeben. Sie finden überall als das äußere Symbolum des Mithraskultus den Stier, auf dem der Mensch reitet, der ein Schwert stößt in den Hals des Stieres. Sie finden einen Skorpion, der den Stier beißt, oder die Schlange unten. Sie finden aber überall, wenn die Bilder vollständig sind, dieses Stierbild mit dem Menschen umgeben von dem Sternenhimmel, namentlich mit den Tierkreiszeichen. Wiederum können wir uns fragen: Was drückt eigentlich dieses Bild aus? - Was dieses Bild ausdrückt, wird eine äußere, antiquierte Geschichte niemals erforschen, weil sie nicht die Beziehungen herstellen kann, durch die man darauf kommen kann, was eigentlich dieser Mensch auf dem Stiere bedeutet. Um darauf zu kommen, muß man erst wissen, was diejenigen, die bei diesem Mithraskult dienten, für eine Schulung durchgemacht haben [...]

Dafür wurde der Mithrasschüler erzogen, in sich selbst den Jahreslauf durch die Herzorganisation wahrzunehmen, durch die Herzwissenschaft, die ihm den Gang der durch die Verdauung metamorphosierten Speise im Organismus überlieferte und der Aufnahme des Verdauten in das Blut. Und in dem, was da wahrgenommen wurde, zeigte sich eigentlich am Menschen, in der Bewegung des inneren Menschen, der ganze Lauf der äußeren Natur.

Ach, was ist denn unsere abstrakte Wissenschaft, wenn wir noch so genau die Pflanzen und die Pflanzenzellen, die Tiere und die tierischen Gewebe beschreiben, was ist denn diese abstrakte Wissenschaft gegenüber dem, was einmal in einer mehr instinktiven Weise dadurch vorhanden war, daß sich der ganze Mensch zum Erkenntnisorgan machen konnte, daß er wie der Mithrasschüler sein Gefühls vermögen als Erkenntnisorgan ausbilden konnte. Der Mensch trägt die tierische Natur in sich, und er trägt sie wahrhaftig in einer intensiveren Weise in sich, als man gewöhnlich meint. Und das, was durch ihre Herzwissenschaft die einstigen Mithrasschüler wahrgenommen haben, ließ sich nicht anders darstellen als durch den Stier. Und die Gewalten, die durch den Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen wirken und nur gezähmt werden durch den oberen Menschen, diese Gewalten werden durch alles dasjenige angegeben, was da als Skorpion, als die Schlange figuriert um den Stier herum. Und der eigentliche Mensch in seiner Krüppelhaftigkeit sitzt oben mit der primitiven Macht, indem er mit dem Michael- Schwerte in den Hals des Stieres hineinstößt. Aber was da zu besiegen ist, wie es sich darstellt im Jahreslaufe, das wußte eben nur der, der in dieser Beziehung geschult war.

Und jetzt gewinnt dieses Symbolum erst an Bedeutung. Man kann es mit dem, was der Mensch heute gewöhnlich weiß, noch so viel anschauen oder malerisch darstellen wollen, es kommt nichts dabei heraus. Es kommt erst etwas dabei heraus, wenn man etwas von der Herzwissenschaft der alten Mithrasschüler weiß. Und dann studierte der Mensch aber wirklich, wenn er durch sein Herz sich selber ansah, den Geist des Jahresganges der Sonne durch den Tierkreis. Daher war ganz richtig - und die Erfahrungen macht man auf diese Weise, daß der Mensch als ein höheres Wesen auf seiner niederen Natur reitet - um den Menschen herum im Kreise angeordnet der Kosmos, denn das Geistige des Kosmos erfuhr man auf diese Weise.“ (Lit.:GA 223, S. 134ff)

Die Sternenschrift und die Unordnung des gegenwärtigen Denkens

„Ein Engel würde nicht so ungeordnet denken wie der Mensch, aus dem einfachen Grunde, weil sein Gedankenablauf geregelt wird von den kosmischen Mächten und er sich danach richtet. Es ist ganz ausgeschlossen, daß ein Wesen wie ein Engel nicht im Einklänge mit den großen geistigen, kosmischen Vorgängen dächte. In der Weltenharmonie stehen die Gesetze der Logik für die Engel geschrieben. Sie brauchen keine Lehrbücher. Der Mensch braucht Lehrbücher, weil er seine inneren Denkverhältnisse in Unordnung gebracht hat. Er erkennt nicht mehr, wie er sich nach der großen Sternenschrift richten soll. Diese Engel kennen den Ablauf im Kosmos, und ihr Denkablauf entspricht dem geregelten Rhythmus. Der Mensch ist, als er in seiner jetzigen Gestalt die Erde betreten hat, aus diesem Rhythmus herausgekommen, daher das Regellose seines Denkens, seiner Empfindungen und seines Gefühlsiebens. Während in den Dingen, auf die der Mensch noch weniger Einfluß hat, im Astralleib und Ätherleib, die Regelmäßigkeit fortherrscht, ist in den Teilen, die der Mensch in die Hand bekommen hat, also in seiner Empfindungsseele, Verstandesseele, Bewußtseinsseele Regellosigkeit und Unrhythmus, Rhythmuslosigkeit hineingezogen. Es ist das noch das wenigste, daß der Mensch in unseren Großstädten die Nacht zum Tage macht. Viel mehr bedeutet es, daß der Mensch innerlich in seinem Gedankenablauf sich herausgerissen hat aus dem großen Weltenrhythmus. Wie der Mensch jede Stunde, jeden Augenblick denkt, das alles widerspricht in gewisser Beziehung dem großen Weltenablauf.“ (Lit.:GA 107, S. 197)

Die Lebensdauer und der Stern des Menschen

Auch die durchschnittliche Lebensdauer des Menschen kann aus der Sternschrift abgelesen werden. Ihr liegt das kosmische Maß von 72 Jahren zugrunde, wobei 72 * 360 = 25920 etwa die Länge des Platonischen Weltenjahres ist. Wenn der Mensch 72 Jahre auf Erden gelebt hat, ist ein voller Tag des großen Weltenjahres abgelaufen; den beginnt der Kosmos den Menschen wieder zurückzurufen in die geistige Welt. Jeder Mensch hat seinen Stern, den Stern des Menschen. Von ihm steigt er zur Inkarnation herab und zu ihm kehrt er nach dem Tod wieder zurück, nachdem er die Planetensphären durchlaufen hat.

„Jeder Mensch hat seinen Stern, der bestimmend ist für das, was er sich erarbeitet zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, und er kommt aus der Richtung eines bestimmten Sternes her. — So daß wir schon in unser Gemüt die Vorstellung aufnehmen können: Wenn wir das gesamte Menschengeschlecht betrachten, das die Erde bewohnt, so finden wir, wenn wir hier auf der Erde Umschau halten und die Kontinente durchgehen, diese Kontinente bevölkert von den Menschen, die gegenwärtig inkarniert sind. Die anderen Menschen - wo finden wir sie im Weltenall? Wohin haben wir zu schauen im Weltenall, wenn wir den Seelenblick zu ihnen hinwenden wollen, nachdem sie dort eine bestimmte Zeit hindurch zugebracht haben nach dem Durchschreiten der Pforte des Todes? Wir schauen in die richtigen Richtungen, wenn wir hinschauen zum Sternenhimmel. Das sind die Seelen - wenigstens sind das die Richtungen, die uns die Seelen finden lassen -, die sich zwischen dem Tode und einer neuen Geburt befinden. Wir überschauen das ganze Menschengeschlecht, das die Erde bevölkert, wenn wir hinauf- und hinunterschauen.

Nur diejenigen, die eben auf dem Gange dahin oder auf dem Gange daher sind, finden wir in der planetarischen Region. Wir können aber nicht über die Mitternachtsstunde des Daseins sprechen zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, ohne an einen Stern zu denken, den dann gewissermaßen, aber mit Berücksichtigung dessen, was ich über Sternenwesen gesagt habe, der Mensch bewohnt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Wenn man mit einem solchen Wissen an den Kosmos herantritt, meine lieben Freunde: da draußen sind die Sterne, Weltenzeichen, aus denen uns entgegenschimmert und entgegengiänzt das Seelenleben derjenigen, die zwischen dem Tode und einer neuen Geburt sind - dann werden wir aufmerksam darauf, daß wir ja auch die Konstellation der Sterne daraufhin ansehen können, uns fragend: Wie hängt das alles, was wir in den Weltenweiten schauen, mit dem Menschenleben zusammen? - Wir lernen dann anders, gemütvoll hinaufschauen auf den silberglänzenden Mond, auf die blendende Sonne, auf die nächtlicherweile funkelnden Sterne; denn wir fühlen uns mit alledem auch menschlich vereint. Und das ist etwas, was durch Anthroposophie für Menschenseelen errungen werden soll: daß sich diese Menschenseelen mit dem ganzen Kosmos auch menschlich vereint fühlen. Aber dann auch gehen uns erst gewisse Geheimnisse des Weltendaseins auf.

Meine lieben Freunde, die Sonne geht auf und unter, die Sterne gehen auf und unter. Wir können verfolgen, wie die Sonne, sagen wir, untergeht in der Gegend, wo bestimmte Sterngruppen sind. Wir können jenen scheinbaren, wie man heute sagt, Gang, den die Sterne machen bei ihrem Umkreise um die Erde, verfolgen; wir können den Gang der Sonne verfolgen. Wir sagen heute, im Laufe von vierundzwanzig Stunden sei es so, daß die Sonne die Erde umkreist - scheinbar natürlich alles -, daß die Sterne die Erde umkreisen. So sagen wir, aber das ist ja nicht ganz richtig gesprochen. Wenn wir immer wieder und wiederum aufmerksam Sternengang und Sonnengang beobachten, so kommen wir dahinter, daß die Sonne im Verhältnis zu den Sternen nicht immer zur selben Zeit aufgeht, sondern immer ein klein wenig später; jeden Tag ein klein wenig später kommt sie an den Ort, an dem sie am vorhergehenden Tag im Verhältnis zu den Sternen gewesen ist. Und dann summieren sich diese Zeitstrecken, um die die Sonne immer zurückbleibt hinter dem Sternengang, summieren sich, werden eine Stunde, werden zwei Stunden, werden drei Stunden und werden schließlich ein Tag. Und der Zeitpunkt rückt heran, wo wir sagen können: die Sonne ist hinter dem Stern um einen Tag zurückgeblieben. Und nun nehmen wir an, irgend jemand sei meinetwillen am ersten März irgendeines Jahres geboren, habe gelebt bis zum Ablauf des zweiundsiebzigsten Lebensjahres. Er feiert seinen Geburtstag immer am ersten März, weil die Sonne sagt, am ersten März sei dieser Geburtstag. Er kann ihn auch so feiern, denn die Sonne erglänzt durch die zweiundsiebzig Jahre hindurch, wenn sie auch weiterrückt im Verhältnis zu den Sternen, doch immer in der Nachbarschaft jenes Sternes, der geleuchtet hat, als der Mensch auf der Erde angekommen ist.

Wenn der Mensch aber zweiundsiebzig Jahre gelebt hat, dann ist ein voller Tag abgelaufen, und er kommt in seinem Lebensalter an einer Stelle an, wo die Sonne den Stern verlassen hat, in den sie gerade eingetreten ist, als er sein Leben angetreten hat. Und er kommt bei seinem Geburtstag über den ersten März hinaus: der Stern sagt nicht mehr dasselbe, was die Sonne sagt. Die Sterne sagen, es sei der zweite März, die Sonne sagt, es sei der erste März: der Mensch hat einen Weltentag verloren, denn es sind gerade zweiundsiebzig Jahre, daß die Sonne um einen Tag hinter dem Stern zurückbleibt.

Und während dieser Zeit, während sich die Sonne im Bereiche seines Sternes aufhalten kann, kann der Mensch auf der Erde leben. Dann, unter normalen Verhältnissen, wenn die Sonne nicht mehr seinen Stern beruhigt über sein irdisches Dasein, wenn die Sonne nicht mehr zu seinem Stern sagt: der ist unten, und ich gebe dir das, was dir dieser Mensch zu geben hat, von mir aus, während ich nun vorläufig, dich zudeckend, mit ihm dasjenige mache, was du sonst mit ihm machtest zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, wenn die Sonne das nicht mehr zum Stern sagen kann, fordert der Stern den Menschen wiederum zurück.

Und da haben Sie die Vorgänge am Himmel als unmittelbar zusammenhängend mit dem menschlichen Dasein auf der Erde: Wir sehen in den Geheimnissen des Himmels das Lebensalter des Menschen ausgesprochen. Der Mensch kann zweiundsiebzig Jahre leben, weil die Sonne in dieser Zeit um einen Tag zurückbleibt. Dann kann sie also einen Stern, den sie vorher beruhigt hat, indem sie sich vor ihn gestellt hat, nicht mehr beruhigen, so daß der wieder frei geworden ist für die geistig-seelische Arbeit des Menschen im Kosmos.“ (Lit.:GA 237, S. 46ff)

Die Sternenschrift im Leben zwischen Tod und neuer Geburt

Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt taucht der Mensch in die Sternenschrift ein. Aus ihr sammelt er die Kräfte, die sein künftiges Schicksal und auch den Bau seines Leibes im nächsten Erdenleben bestimmen.

„Von der andern Seite lernen wir erkennen die Welt zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, indem dasjenige, was uns sonst als Kosmos umgibt, zusammenschrumpft zu einem Lesemittel im Kosmos, dessen Abglanz hier die physischen Buchstaben sind. Daß mehr Buchstaben heute vorhanden sind in den Sprachen - die finnische Sprache hat heute noch immer bloß zwölf Konsonanten -, das ist nur, weil Nuancen geschaffen werden; aber im wesentlichen gibt es zwölf Konsonanten und sieben mit verschiedenen Nuancen behaftete Vokale. Die verschiedenen Nuancen der Vokale sind dasjenige, was als Luziferisches dazugekommen ist. Was die Vokale in Bewegung bringt, das entspricht der Planetenbewegung.“ (Lit.:GA 179, S. 87f)

„Wenn wir dann hinaufschauen in den Kosmos und sehen, wie der Mondenschein abhängig ist vom Sonnenschein, wie diese Himmelskörper in gegenseitiger Beziehung stehen, dann sehen wir da draußen im Kosmos ein Bild desjenigen, was in uns selber lebt. Denn so wie Sonne und Mond draußen in der Sternenwelt in Beziehung zueinander stehen, so steht in uns, was in uns mondenhaft ist, unsere Vergangenheit, in Beziehung zu unserem Sonnenhaften, zu unserer Zukunft. Und das Schicksal ist ja das, was im Menschen durch die Gegenwart aus der Vergangenheit in die Zukunft hinüberläuft. Wir sehen - gewissermaßen eingesponnen in den Kosmos, den Gang der Sterne - durch die gegenseitigen Verhältnisse der Sterne dasjenige im Großen, im Weiten abgebildet, was in unserem eigenen Inneren lebt.

Ja, meine lieben Freunde, das aber erweitert den Blick tief hinein in die Weltenzusammenhänge. Denn wenn der Mensch durch des Todes Pforte geht, hat er sich zunächst bloß losgelöst von seinem physischen Leib. Er lebt in seiner Ich-Organisation, seinem Astralleib, seinem Ätherleib. Aber der Ätherleib löst sich nach einigen Tagen los vom Astralleib und von dem Ich. Dasjenige, was der Mensch erlebt, das ist etwas, was gewissermaßen aus ihm herauswächst; es ist zunächst klein, dann wird es immer größer und größer: es ist sein Ätherleib. Es wächst hinaus in die Weiten, es wächst hinaus bis in die Sternenwelt, so erscheint es ihm. Aber in diesem Wachsen wird es so dünn, daß es nach wenigen Tagen dem Menschen schon entschwindet. Doch es ist noch etwas anderes dabei. Indem wir so unseren Ätherleib dem Kosmos übergeben, indem er sich verdünnt, erweitert, ist es, wie wenn wir ergreifen würden nach dem Tode die Geheimnisse der Sterne, wie wenn wir uns hineinleben würden in die Geheimnisse der Sterne.

Zunächst ist es ja so - und das ist auch der Fall, wenn wir durch die Todespforte gegangen sind -, daß, wenn wir jetzt hinaufgehen, wenn wir durch die Mondenregion kommen, aus unserem astralischen Leibe die Mondenwesen dasjenige ablesen, was eben von uns erlebt worden ist im Erdendasein. Beim Weggange aus dem Erdendasein, da empfangen uns diese Mondwesenheiten, da ist ihnen unser astralischer Leib, in welchem wir jetzt sind, wie ein Buch, in dem sie lesen. Und das notieren sie getreulich, um es in den neuen astralischen Leib, wenn wir wieder heruntergehen zur Erde, einzuschreiben.

Aus der Mondenregion kommen wir dann durch andere Regionen, durch die Merkur- und Venusregion in die Sonnenregion. In dieser Sonnenregion wird nun alles dasjenige in uns lebendig, was wir als Menschen in früheren Leben durchlebt, gewirkt, getan haben. Wir treten ein in die Wesenheiten der höheren Hierarchien, in ihr Wirken, in ihre Taten und wir sind jetzt im Kosmos darinnen. Wie wir während des Erdendaseins auf der Erde herumwandelten, gewissermaßen gebannt in die Verhältnisse der Erde, so sind wir jetzt in den Weiten des Kosmos. Wir erleben im Weiten, während wir hier auf der Erde im Engen leben. Es kommt uns vor, wenn wir zwischen dem Tod und einer neuen Geburt unser Dasein verbringen, wie wenn wir auf der Erde eingesperrt gewesen wären, denn alles wird nun weit, wir erleben die Geheimnisse des Kosmos. Wir erleben sie nicht wie etwas, was unter physischen Naturgesetzen steht; diese physischen Naturgesetze erscheinen uns kleinliche Erzeugnisse des Menschengeistes, Wir erleben, was in den Sternen vorgeht, als die Taten der göttlich-geistigen Wesenheiten, wir gliedern uns ein in die Taten der göttlich-geistigen Wesenheiten. Nach dem, was wir können, handeln wir zwischen ihnen und mit ihnen, und eben aus dem Kosmos heraus bereiten wir unser nächstes Erdendasein vor.

Das ist es, was eigentlich wirklich in einem tieferen Sinne begriffen werden soll, daß dasjenige, was der Mensch in sich trägt, von ihm erarbeitet worden ist, während er im Kosmos war zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Es ist ja so wenig, was der Mensch äußerlich von seiner Organisation wahrnimmt. Das, was in jedem Organ steckt, ist nur verständlich, wenn das betreffende Organ aus dem Kosmos heraus verstanden wird. Nehmen wir gleich das edelste Organ, das menschliche Herz. Ja, der Naturforscher von heute seziert den Embryo, sieht daraus, wie das Herz allmählich zusammenschießt; er macht sich weiter keine Gedanken darüber. Aber dieses äußere plastische Gebilde, das menschliche Herz, es ist ja das Ergebnis, so wie es beim einzelnen Menschen individuell ist, desjenigen, was er mit den Göttern zusammen erarbeitet hat zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Erst muß der Mensch, indem er das Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchmacht, in jener Richtung arbeiten, die von der Erde nach dem Löwen, dem Sternbild des Löwen im Tierkreis hingeht. Diese Richtung, diese Strömung von der Erde nach dem Sternbild des Löwen ist ja angefüllt von lauter Kräften. In dieser Richtung muß der Mensch arbeiten, damit er als Keim das Herz hervortreiben kann; da drinnen sind ja kosmische Kräfte. Dann muß der Mensch, wenn er diese Region durchgemacht hat, welche in den Weiten des Weltalls liegt, in sozusagen der Erde nähere Regionen, in die Sonnenregion kommen. Da werden wiederum Kräfte entwickelt, die das Herz weiter vervollkommnen. Und dann kommt der Mensch in jenes Gebiet hinein, wo er schon berührt wird von dem, was man Erdenwärme nennen kann; da draußen im Weltenraum ist ja nicht Erdenwärme, da ist ja etwas ganz anderes. Da wird das menschliche Herz in einer dritten Etappe vorbereitet. Die Kräfte, aus denen das Herz vorbereitet wird, sind in der Löwenrichtung zunächst rein moralisch-religiöse Kräfte; in unser Herz sind zunächst rein moralisch-religiöse Kräfte hineingeheimnißt. Demjenigen, der das durchschaut, erscheint es eigentlich ruchlos, wie die heutige Naturwissenschaft die Sterne, ohne das Moralische zu sehen, als gleichgültige, neutrale physische Massen ins Auge faßt. Und wenn der Mensch durch die Sonnenregion geht, werden diese moralisch-religiösen Kräfte von den Ätherkräften ergriffen. Und erst wenn der Mensch der Erde schon näher kommt, der Wärme, der Feuer-Region, da werden gewissermaßen der Vorbereitung die letzten Schritte hinzugefügt. Da beginnen die Kräfte tätig zu sein, die dann den physischen Keim gestalten für den Menschen, der als geistigseelisches Wesen heruntersteigt.

Und so ist es, daß jedes einzelne Organ herausgearbeitet wird aus den Weiten des Weltenalls. Wir tragen in uns einen Sternenhimmel. Und wir hängen nicht nur durch den Grießbrei, den wir eben in den Magen hineingetan haben und der eben im Begriffe ist, sich in unseren Organismus zu verarbeiten, zusammen mit der Pflanzenwelt, die uns nährt, sondern wir hängen mit den Kräften des ganzen Kosmos zusammen.“ (Lit.:GA 239, S. 30ff)

Die Geburt des salomonischen und des nathanischen Jesus

Die Geburt des salomonischen Jesusknaben musste nach der Schilderung des Matthäus-Evangeliums durch 6 x 7 = 42 Generationen vorbereitet werden, um den physischen Leib und den Ätherleib zum geeigneten Leibesgefäß zu machen. Für die Inkarnation des nathanischen Jesusknaben waren sogar 11 x 7 = 77 Generationen nötig, um das Ich und den Astralleib entsprechen vorzubereiten.

„123“ (Lit.:GA 105ff)

„Es ist von wunderbarer Tiefe, und es ist unermeßlich ergreifend, wie im Sinne der Evangelien - das eine Mal erzählt das eine, das andere Mal erzählt das andere Evangelium-die Menschen unterrichtet werden von der Erscheinung des Christus Jesus. Auf der einen Seite sind es die drei Weisen, die Magier aus dem Morgenlande, die Träger der alten Sternenweisheit, die Erkunder des Weltenwortes aus der Sternenschrift des Kosmos. Sie sind begabt mit der höchsten Weisheit, die der Menschheit damals zugänglich war. Und angedeutet wird durch das Evangelium, wie die höchste Weisheit nichts anderes sprechen kann für den damaligen Zeitpunkt als: Der Christus Jesus erscheint, die Sterne sagen es uns. Das ewige Weltenwort, das in den Sternen kam, in Sternkonstellationen lebt, das sagt uns, daß der Christus Jesus erscheinen wird.

In den Schulen, in den Weisheitsschulen wurde verkündet: 354 mal seit der Entstehung der gegenwärtigen Erdenmenschheit hat der Jupiter seine Planetenbahn vollendet. Ein Jupiterjahr, ein großes Jupiterjahr ist vollendet seit der Zeit, seit welcher zum Beispiel die alten Hebräer das Dasein der Menschheit auf Erden ansetzen. Im Sinne dieser damaligen Weltanschauung hatte ein gewöhnliches Jahr 354 Tage. 354 Jupitertage sind verflossen und diese 354 Jupitertage sind etwas, was spricht aus der Weltenweisheit, wie der Satz, der große Satz, und die einzelnen Worte darinnen geben an die Umläufe des Merkurius, und sieben mal sieben ist neunundvierzigmal ein Merkurtag in derselben Zeit verflossen, in der ein Jupitertag verflossen ist.

Solche Zusammenhänge suchten diese alten Weisen in der Sternenschrift. Und was ihnen in die Seele inspiriert wurde durch solches Entziffern der Sternenschrift, das legten sie so aus, daß sie es in die Worte kleiden konnten: Der Christus Jesus erscheint, denn die Zeit ist erfüllet. Die Jupiterzeit, die Merkurzeit ist erfüllet. Der große Weltenzeitmesser, der in den Sternen sich befindet, spricht davon, daß die Zeit erfüllet ist. Das künden die Evangelien von der einen Seite. Von der andern. Seite künden sie, wie auf dem Felde die armen Hirten aus dem Traum, der aus ihrem einfachen Herzen quillt, ohne alle Weisheit, bloß hinhorchend auf die fromme, einfältige Stimme der menschlichen Seele, was die armen Hirten aus dieser Tiefe der Menschenbrust heraus geoffenbart erhielten. Und es ist dieselbe Kundschaft: Der Christus erscheint.“ (Lit.:GA 209, S. 143f)

Die Sternenschrift im Markus-Evangelium

In besonders eindringlicher Weise spricht das Markus-Evangelium von dem Zusammenhang der Sternenschrift mit dem Erdenleben des Christus:

„Im Markus-Evangelium haben wir die wunderbare Harmonie zwischen dem, was einmal auf unserer Erde geschehen sollte durch die Taten des Christus Jesus und durch das Mysterium von Golgatha und dem großen Kosmos draußen. Und nur wenn wir die Sternenschrift entziffern können, können wir das Markus-Evangelium verstehen. Dazu müssen wir eindringen in die Sprachgeheimnisse des Himmels. Und wenn es im Markus-Evangelium heißt: Die Sonne ist untergegangen, - so will das nicht nur sagen, die Sonne scheint eben nicht mehr, sondern es soll dadurch ausgedrückt werden die Tatsache: Alle die Geistwesen der Sonnenhierarchie haben sich in eine Welt stärkeren Geistes begeben, weil sie durchwirken müssen durch die Erde, durch die physische Substanz hindurch. All das Große, was darin ausgedrückt werden sollte, fühlte man nach, wenn man sagte: Es geschah etwas durch den Christus Jesus, wenn die Sonne untergegangen war oder beim Untergang der Sonne. Eine ganze Welt lag in solchen Worten darin.“ (Lit.:GA 124, S. 240f)

Bewusstseinsseelenzeitalter, Apokalypse und Sternenschrift

Viertes apokalyptisches Siegel

„Da müssen wir blicken auf jenes Zeitalter - das das unsrige eigentlich ist -, das von sich sagen kann, daß es immer mehr in das Bewußtsein der Menschen, in die Bewußtseinsseele hineingeht. Vorher sahen die Menschen draußen die Sternenschrift geschrieben, sie sahen alles draußen geschrieben, was Inhalt ist von alter Tradition, von alter Weisheit. Was in alten Büchern steht, trägt dieser dreigespaltene Mensch wie Erinnerung an sich. Sieht man hin nach gewissen Stätten, so sieht man diese Gestalt, die ausgebreitet ist über Asien, Europa, Amerika. Was in den an Mysterien reichen Stätten Mazedoniens, Griechenlands, Kleinasiens, alles was in Ephesus, Samothrake, Delphi und an anderen Orten verkündet worden ist über die Welt, das ist das Buch, das erhalten ist aus den alten Zeiten; es ist in der Hand jenes Engels, der aus Wolken sein Antlitz, aus Regenbogen seine Brust, aus Feuer seine Füße bildet und mächtig dasteht. Aber all das ist für den Bewußtseinsmenschen heute so, daß wir das nur so rege und belebend erhalten können, wenn wir aus unserem Innern heraus den Quell suchen, wodurch wir das geistige Schauen lernen. Wir müssen das Buch, das vorher von außen geholt werden konnte, «verschlingen», in uns hineinbringen. Zunächst ist dieses Buch, das die Weitgeheimnisse enthält, für manche erst süß im Munde. Es kommen die Leute zu dem, was geistige Anschauung geben will, schon mit einer großen Vorliebe, es schmeckt ihnen wie Honig. Wenn aber die eigentlichen tiefen Lebenserfordernisse kommen, die zusammenhängen mit einer geistigen Erfassung der Welt, dann wird, gerade wenn es an den heutigen materialistisch gewordenen Menschen herantritt, das, was süß wie Honig ist nach den Worten des Apokalyptikers, zu einem Grimmen im Bauche, das schmerzhaft ist, wenn verdaut werden soll, was als geistige Nahrung den Menschen so notwendig ist.“ (Lit.:GA 346, S. 208)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.