Syllogismus und Jerusalem: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Syllogismen''' (von {{grcS|συν-λογισμός}} ''syllogismos'' „[das] Zusammenrechnen“, „logischer Schluss“) sind ein Katalog bestimmter Typen logischer Schlüsse. Sie bilden den Kern der im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entstandenen antiken [[Logik]] des [[Aristoteles]] und der traditionellen Logik bis ins 19. Jahrhundert. Als Haupttechnik der Logik abgelöst wurde der syllogistische Ansatz durch die Integration der Logik in die Mathematik, mit den Arbeiten von [[George Boole]] und [[Gottlob Frege]] im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
{{Panorama|Panorámica de Jerusalén desde el Monte de los Olivos.jpg|1400|Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]]}}
[[Datei:Jerusalem-1 Jht.svg|mini|300px|Jerusalem im 1. Jahrhundert]]
[[Datei:Palästina1904.jpg|mini|300px|Historische Landkarte von Palästina mit dem Hochland von Judäa (1904)]]
[[Datei:Madaba map.jpg|mini|300px|Die älteste erhaltene kartografische Darstellung Jerusalems auf der [[Wikipedia:Mosaikkarte von Madaba|Mosaikkarte von Madaba]] (6. Jh.)]]
[[Datei:GA346 Tafel 7.jpg|mini|300px|Tafel 7 aus [[GA 346]]]]


[[Datei:Syllogismus-Beispiel.svg|mini|hochkant=2|Beispiel für einen gültigen Syllogismus]]
'''Jerusalem''' ({{HeS|יְרוּשָׁלַיִם|Jeruschalajim}}; {{ArS|القدس}} ''al-Quds (asch-Scharif)'' „die Heilige“; {{ELSalt|Ἱεροσόλυμα}} ''{{lang|grc-Latn|Hierosólyma}}'', das „Heilige '''Salem'''“) ist eine zwischen dem 428 m unter dem [[Wikipedia:Meeresspiegel|Meeresspiegel]] liegenden [[Wikipedia:Totes Meer|Toten Meer]] und dem [[Wikipedia:Mittelmeer|Mittelmeer]] auf einer [[Wikipedia:Höhe über dem Meeresspiegel|Höhe]] von 606–826 m ü. NN in den [[Berg]]en von [[Wikipedia:Judäa|Judäa]] im [[Heiliges Land|Heiligen Land]] im heutigen [[Wikipedia:Israel|Israel]] gelegene [[Wikipedia:Stadt|Stadt]] von zentraler [[geist]]ig-[[Religion|religöser]] Bedeutung für die [[Monotheismus|monotheistischen]] [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]]. Jerusalem wird erstmals im [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testament]] erwähnt. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung reichen aber schon zurück bis etwa 5000 v. Chr.  
Als '''Syllogistik''' wird allgemein die Lehre von den Syllogismen bezeichnet. Die klassische Logik untersuchte insbesondere, unter welchen Voraussetzungen Syllogismen [[Schlussfolgerung#Korrektheit einer Schlussfolgerung|gültig]] sind. Syllogismen sind immer nach dem gleichen Muster aufgebaut. Jeweils zwei [[Prämisse]]n (Voraussetzungen), '''Obersatz''' und '''Untersatz''' genannt, führen zu einer '''Konklusion''' ([[Schlussfolgerung]]). Die Prämissen und die Konklusion sind [[Aussage (Logik)|Aussagen]] von einem bestimmten Typ, in denen jeweils einem Begriff, dem syllogistischen Subjekt, ein anderer Begriff, das syllogistische Prädikat (nicht gleichbedeutend mit Subjekt und Prädikat in der Grammatik), in bestimmter Weise zu- oder abgesprochen wird. In Abhängigkeit von der Stelle, an der sie im Syllogismus auftreten, werden die vorkommenden Begriffe Oberbegriff, Mittelbegriff und Unterbegriff genannt.


== Geschichte ==
== Jerusalem als geistiges Zentrum ==
Der lateinische Begriff ''syllogismus'' geht auf das griechische ''syllogismos'' (συλλογισμός) zurück. Mit ''syllogismos'' bezeichnet Aristoteles ein [[Argument#Deduktive Argumente|deduktives Argument]], das er als erster folgendermaßen definiert:
{{Zitat|Eine Deduktion (''syllogismos'') ist also ein Argument, in welchem sich, wenn etwas gesetzt wurde, etwas anderes als das Gesetzte mit Notwendigkeit durch das Gesetzte ergibt.|Aristoteles|Topik I 1, 100a25-27<ref>Übersetzung Wagner/Rapp</ref>}}


In diesem weiteren Sinn, also als Synonym für das Wort „Argument“, wurde das Wort „Syllogismus“ alltagssprachlich bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet.<ref>So unterscheidet noch ''Meyers Großes Konversations-Lexikon'' von 1905 bis 1909 zwischen dem Syllogismus im weiteren Sinn („in der Logik im allgemeinen der Schluß überhaupt“ – Band&nbsp;19, Seite&nbsp;234) vom Syllogismus im engeren Sinn (dem „kategorischen S[chluss], dem Syllogismus des Aristoteles“ – Band&nbsp;17, Seite&nbsp;877).</ref> Im modernen Sprachgebrauch ist diese weite Verwendung nicht mehr üblich und nur mehr in Ausdrücken wie [[hypothetischer Syllogismus]] (ein Sammelbegriff für bestimmte in der Tradition betrachtete aussagenlogische Schlussweisen) anzutreffen.
Nach [[Judentum|jüdischer]] Tradition wurde [[Adam]] hier erschaffen bzw. betrat hier mit seinen Füßen die [[Erde]] und wurde hier auch später begraben (→ [[Kreuzesholzlegende]]). In der «[[Schatzhöhle]]» [[Wikipedia:Ephräm der Syrer|Ephräm des Syrers]] heißt es:


''Syllogismus'' bezeichnet verwirrenderweise traditionell nun ausschließlich eine spezielle Form des deduktiven Arguments (''syllogismos''), nämlich die in Aristoteles’ [[Analytica Priora|Erster Analytik]] behandelte Deduktion, die aus genau zwei Prämissen, einer Konklusion und drei Begriffen besteht. Da die Definition der Deduktion diese Einschränkung nicht aufweist, ist zwar jeder Syllogism'''us''' ein syllogism'''os''', aber nicht jeder syllogism'''os''' ein Syllogism'''us'''.
{{Zitat|vor=|nach=|<poem>Und es bildete Gott den Adam mit seinen heiligen Händen
    nach seinem Bilde und nach seinem Gleichnisse.
Und als die Engel sein herrliches Aussehen gewahrten,
    wurden sie bewegt von der Schönheit seines Anblickes;
denn sie sahen das Gebilde seines Antlitzes,
    während es entzündet ward in herrlichem Glanze gleich der Kugel der Sonne,
    und das Licht seiner Augen wie die Sonne,
    und das Bild seines Körpers wie das Licht des Krystalls.
Und er breitete sich aus und stand mitten auf der Erde,
und er setzte seine beiden Füsse auf den Platz,
    woselbst das Kreuz unseres Erlösers errichtet wurde,
    darum dass Adam in Jerusalem erschaffen ward.
Und dort zog er an das Gewand des Königtums,
    und die Krone der Glorification wurde auf sein Haupt gesetzt.
Und dort ward er zum König gemacht und zum Priester und Propheten;
und dort setzte ihn Gott auf den Thron seiner Glorie.
Und dort gab ihm Gott die Herrschaft über alle Kreaturen,
und es versammelten sich alle wilden Tiere
    und das Vieh und Gevögel und kamen vor Adam,
und er gab ihnen Namen, und sie beugten ihr Haupt vor ihm,
und beteten ihn an alle ihre Naturen und dieneten ihm.</poem>|[[Wikipedia:Ephräm der Syrer|Ephräm der Syrer]]|''Die Schatzhöhle'' (Menschenschöpfung)|ref=[http://12koerbe.de/arche/schatz.htm#2] [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Religion/Bezold_Die_Schatzhoehle_1883.pdf#page=19&view=Fit]}}


Nach der Position des Mittelbegriffs –&nbsp;das heißt desjenigen Begriffs, der nur in den Prämissen vorkommt&nbsp;– unterscheidet Aristoteles drei Arten von Schlüssen, ''Figuren'' genannt (siehe Abschnitt [[#Figuren|Figuren]]). Die Einführung einer vierten Figur, deren Schlüsse auch Aristoteles schon als gültig anerkennt,<ref name="neb23-263">„Logic“, in: ''The New Encyclopaedia Britannica'', Chicago u.&nbsp;a. 15.&nbsp;Aufl. 2003, Band&nbsp;23, Seite&nbsp;263</ref> wird von [[Avicenna]] und anderen [[Galenus|Galen]] zugeschrieben, obwohl es für diese Zuschreibung keine direkten Hinweise im überlieferten Werk Galens gibt<ref>Albert Veraart: Galenische Figur, in: Jürgen Mittelstraß: ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.'' Metzler Stuttgart 1996, ISBN 3-476-02012-6, 1.&nbsp;Band, Seite&nbsp;699</ref> und dieser sie in der Tat sogar ausdrücklich ablehnt.<ref>„Logic“, in: ''The New Encyclopaedia Britannica'', Chicago u.&nbsp;a. 15.&nbsp;Aufl. 2003, Band&nbsp;23, Seite&nbsp;265</ref> Bis zur Einführung der vierten Figur werden ihre Syllogismen in der Tradition des [[Theophrastos von Eresos]] oft der ersten Figur zugerechnet.
[[Kain und Abel]] brachten hier [[Jahve]] ihre Opfer dar und [[Abraham]] legte dort seinen Sohn [[Isaak]] auf den Altar, um ihn zu opfern, und wurde in '''Salem''' (womit ''Jerusalem'' gemeint sein dürfte) von dem großen [[Sonne]]n-[[Eingeweihter|Eingeweihten]] [[Melchisedek]] mit [[Brot]] und [[Wein]] empfangen. [[Jakob]] hatte eben an dieser Stelle seine [[Vision]] der [[Himmelsleiter]]. Jerusalem bildete so in gewissem Sinn das geistige Zentrum der [[Menschheitsentwicklung]] bis zum [[Mysterium von Golgatha]]. Eine besondere Bedeutung kam dabei dem Bau des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] zu.  


Im lateinischen Mittelalter, das die logischen Werke des Aristoteles zunächst aus Übersetzungen und Kommentaren des [[Boëthius]] aufnahm, wurden die traditionellen lateinischen Bezeichnungen für Quantität und Qualität der Urteile (siehe Abschnitt [[#Typen von Aussagen|Typen von Aussagen]]) durch [[Petrus Hispanus]] gebräuchlich.<ref>N.&nbsp;I.&nbsp;Kondakow: ''Wörterbuch der Logik.'' VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1.&nbsp;Aufl.&nbsp;1978, Seite&nbsp;410</ref> In der [[Scholastik]] erhielt die Syllogistik die Form, die dann jahrhundertelang in den Lehrbüchern tradiert wurde,  wobei der authentische Gehalt der aristotelischen Syllogistik schon seit der Antike verloren gegangen war und sie seit der Renaissance zunehmend scharfer Kritik unterzogen wurde (berühmt ist etwa die Kritik von René Descartes). Erst Jan Łukasiewicz hat Aristoteles' Logik in einer bahnbrechenden Arbeit<ref>Jan Łukasiewicz: ''Aristotle's Syllogistic from the Standpoint of Modern Formal Logic'', Oxford: Clarendon Press <sup>2</sup>1957.</ref> neu entdeckt und sie vom Standpunkt der modernen Logik aus axiomatisch rekonstruiert; unter anderem wegen der hohen Zahl der dabei angesetzten Axiome wird jedoch bezweifelt, dass diese Rekonstruktion ausreichend gegenstandsadäquat ausgefallen ist.<ref>„The result [of Łukasiewicz's] is something of great interest, but very different from Aristotle's own conception of his work“ Kneale/Kneale: ''The Development of Logic,'' Seite&nbsp;80)</ref> An Łukasiewicz schließt die neuere Forschung an, die ihr deutschsprachiges Standardwerk in Günther Patzigs Darstellung<ref>Günther Patzig: ''Die aristotelische Syllogistik. Logisch-philologische Untersuchung über das Buch A der „Ersten Analytik“''. 3.&nbsp;Aufl., Göttingen, 1969.</ref> (1959) gefunden hat.
In seinen Vorträgen über [[Apokalypse und Priesterwirken]] hat Rudolf Steiner sehr ausgeführlich geschildert, wie der Aufbau des [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] nun eigentlich im [[Mensch]]en stattfindet. Bis zum Mysterium von Golgatha bzw. bis zur Zerstörung des alten Jerusalems überwog der Aufbau von unten aus den Naturkräften, seitdem ist der Aufbau von oben aus den geistigen Kräften wichtiger und das ist der Aufbau des geistigen neuen Jerusalems. Steiner schildert dabei, wie die mit der Nahrung aufgenommenen irdischen Stoffe tatsächlich nur die Organe des [[Nerven-Sinnes-System]]s aufbauen, nicht aber den [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System|Stoffwechsel-Gliedmaßen-Menschen]]. Das ist auch an der Umwandlung des [[Gehirn]]s abzulesen, durch die das Vorderhirn immer ähnlicher einem Verdauungsorgan wird. Äußerlich sichtbar wird das in der Physiognomie des Menschen in der zunehmenden Aufwölbung der Stirn, namentlich über das Stadium des klassischen griechischen Profils hinaus, bei dem Nasenrücken und Stirne noch in einer Linie verliefen. Dadurch drückt sich die [[Dreigliederung des menschlichen Organismus]] erst vollkommen auch in der Schädelbildung aus und im [[Seelenleben]] trennen sich [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]] voneinander. Die Kinnpartie, die dem Wollen entspricht, hatte sich schon in der [[Ägyptisch-Chaldäische Zeit|Ägyptisch-Chaldäischen Zeit]] deutlich abzusetzen begonnen, aber Denken und Fühlen waren auch noch in der Antike stark ineinander verwoben. Heute haben sich die drei [[Seelenkräfte]] bereits sehr stark voneinander getrennt und müssen aktiv durch das [[Ich]] zusammengehalten werden.


Seither unterscheidet man zwischen der aristotelischen und der traditionellen Syllogistik. Der auffälligste äußere Unterschied besteht darin, dass Aristoteles Syllogismen nicht als eine Folge von drei Sätzen niederschreibt, sondern als ''einen'' Satz der Form „Wenn (Prämisse 1) und (Prämisse 2), so notwendig (Konklusion)“; es besteht Uneinigkeit darüber, ob sich diese Formulierung als metasprachliche Aussage über einen Syllogismus im traditionellen Verständnis erklären lasse<ref>[http://www.philo.uni-saarland.de/people/analytic/strobach/neueseite/pdfs/homburg.pdf Niko Strobach: Neuere Interpretationen der aristotelischen Syllogistik] (PDF; 112&nbsp;kB), Seite&nbsp;13, insbesondere das dort gebrachte Prior-Zitat „The Prior Analytics ... is not a book of syllogisms, but a book about syllogisms, and the statement ‚If B is predicable of every M, and M of every A, then B is predicable of every A‘ is a perfectly natural way of talking about syllogisms of the form ‚Every B is M, and every M is A, therefore etc.‘, and saying that all such syllogisms are valid.“</ref> oder ob der Sicht Łukasiewicz zu folgen sei, dass Aristoteles einen Syllogismus als ''eine'' zusammengesetzte Aussage betrachte. Die beiden Lesarten lassen sich einfach ineinander überführen; der vorliegende Artikel gibt konkrete Syllogismen im Sinn der ersteren Lesart durchgängig als Folge von drei Sätzen wieder. Auch von diesem strittigen Punkt abgesehen gibt es zwischen der aristotelischen und der traditionellen Syllogistik  zahlreiche Unterschiede in der logisch-semantischen Auffassung, so dass heute vielfach die Ansicht vertreten wird, Aristoteles stehe der modernen Logik im Grunde viel näher als der traditionellen Syllogistik. Bereits auf Augustus De Morgan geht die unter anderem von Patzig ausgearbeitete Auffassung der aristotelischen Syllogistik als Theorie bestimmter zweistelliger Relationen zwischen Begriffen sowie des relativen Produktes solcher Relationen zurück.<ref>Gereon Wolters: Syllogistik, in: Jürgen Mittelstraß: ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.'' Metzler Stuttgart 1996, ISBN 3-476-02012-6, 4.&nbsp;Band, Seite&nbsp;156-158, Seite&nbsp;157, Spalte&nbsp;2</ref> Ein Syllogismus ist dann ein Relationenprodukt, das selbst wieder eine Relation in jener bestimmten Form ist, die in den vier Satztypen A, E, I oder O ausgedrückt wird (zu A, E, I, O siehe [[#Typen von Aussagen|Typen von Aussagen]]).
{{GZ|Sehen Sie, in bezug auf
das Physische wird man zugeben: Die Erde ist so eingerichtet, daß
sie einen Nordpol hat, daß sich dort gewissermaßen die Kälte
sammelt; und man kann äußerlich physisch-geographisch aus der
Natur der Erde diesen Nordpol beschreiben und ihn als etwas
Wesentliches der Erde ansehen. Die hebräische Geheimlehre hat
das auch mit dem gemacht, was an seelischer Tätigkeit in den
Kräften der Erde steckt, und sah nun - wie im Sinne eines geographischen
Nordpols - den Pol auf der Erde, wo alles zusammenfließt
an Kultur, wo also die Versammlung der vollkommensten
Häuser ist, und das sah sie in Jerusalem, in der ganz konkreten
Stadt Jerusalem. Das war der Pol für die Konzentrierung der
äußeren Kultur um die Menschenseele herum, und die Krönung
dieser Stadt war der [[Salomonischer Tempel|Salomonische Tempel]].


Die unterschiedslose Gleichsetzung von aristotelischer und traditioneller Syllogistik in der älteren Geschichtsschreibung der Logik ([[Karl von Prantl|Carl Prantl]], [[Heinrich Maier (Philosoph)|Heinrich Maier]]) hat hingegen zahlreiche Irrtümer – etwa über die angeblichen metaphysischen Voraussetzungen von Aristoteles' Logik – hervorgebracht, von denen sich die Aristotelesinterpretation nur mit Mühe befreien konnte.
Nun fühlte man, daß dies in der Evolution der Erde erschöpft
ist. Diejenigen, die etwas von der hebräischen Geheimlehre verstanden,
die sahen in dem, was auf das Mysterium von Golgatha
folgte, in der Zerstörung Jerusalems, nicht ein äußeres Ereignis,
das durch die Römer bewirkt wurde. Die Römer waren nur die
Handlanger der geistigen Machte, die das ausführten, was ganz im
Plan der geistigen Mächte war. Denn, so stellten sie es sich vor:
Diese alte Art, von der Erde aus die Ingredienzien zu suchen, um
den Menschenleib als Haus zu erbauen, ist erschöpft. Indem Jerusalem
zu seiner Größe gekommen ist, ist alles das erschöpft, was
von der Erde aus an Substanz, an Materialität verwendet werden
konnte, um den Menschenleib als Haus zu erbauen.


== Allgemeine Darstellung ==
In das Christliche umgesetzt, bedeutet diese hebräische Geheimlehre:
Syllogistische Argumente sind immer nach dem gleichen Muster aufgebaut. Jeweils zwei [[Prämisse]]n (Voraussetzungen), genannt ''Obersatz'' (lateinisch ''propositio major'') und ''Untersatz'' (lateinisch ''propositio minor''), führen zu einer Konklusion ([[Schlussfolgerung]], lateinisch ''conclusio''). Im hier dargestellten '''kategorischen Syllogismus''' (auch '''assertorischer Syllogismus''' genannt) sind Prämissen und Konklusion [[Kategorisches Urteil|kategorische Urteile]], d.&nbsp;h. Aussagen, in denen einem Begriff (griechisch ὅρος – ''horos'', lateinisch ''terminus''), dem Subjekt, ein anderer Begriff, das Prädikat, in bestimmter Weise zu- oder abgesprochen wird. Zum Beispiel wird im kategorischen Urteil „Alle Menschen sind sterblich“ dem Subjekt „Mensch“ das Prädikat „sterblich“ zugesprochen. Zu beachten –&nbsp;und an diesem Beispiel ersichtlich&nbsp;– ist, dass die Wörter „Subjekt“ und „Prädikat“ im Zusammenhang der Syllogistik anders verwendet werden als in der traditionellen [[Grammatik]], wo das grammatikalische Subjekt der Ausdruck „alle Menschen“ und das grammatikalische Prädikat –&nbsp;je nach Sichtweise&nbsp;– das Wort „sind“<ref>Als Beispiel für diese Sicht sei die Duden-Grammatik von 1966 genannt (Duden Band&nbsp;4, 2.&nbsp;Auflage&nbsp;1966, §&nbsp;6020&nbsp;c, Seite&nbsp;540), die das Wort „sterblich“ in diesem Zusammenhang als eine Form von Umstandsergänzung betrachtet, genauer als Artergänzung (§&nbsp;5280, Seite&nbsp;481): „Um eine Artergänzung handelt es sich aber auch dort, wo die Artangabe den ‚kopulativen‘ Verben folgt, weil wir ihr auch in diesen Fällen den Wert eines selbständigen<!-- sic! --> Satzgliedes zusprechen[.]“ (§&nbsp;5285, Seite&nbsp;481) bzw. „Neuere Auffassungen sprechen auch [den Kopulaverben] den gleichen Rang [eines Prädikats] zu“ (§&nbsp;5125, Seite&nbsp;473)</ref> oder der Ausdruck „sind sterblich“<ref>Ein Beispiel für diese Sicht ist die aktuelle Duden-Grammatik: „Prädikativverben verbinden sich mit einem Subjekts- oder Objektsprädikativ zu einem mehrteiligen Prädikat. Hierzu gehören die so genannten Kopulaverben [wie] ''sein''“ (Duden Band&nbsp;4, 7.&nbsp;Auflage&nbsp;2005, §&nbsp;577, Seite&nbsp;421)</ref> wäre.
Wäre das Mysterium von Golgatha nicht geschehen, so
wäre dennoch die Zerstörung Jerusalems gekommen. Aber es
wäre nicht hineingelegt worden in diesen Untergang des mit Hilfe
der Erde schaffenden Menschenwesens dasjenige, was Neugestaltung
werden kann. Gewissermaßen der Keim zu einer völligen
Neugestaltung ist in das Jerusalem hineingelegt, das zum Untergang
bestimmt war. Die Mutter Erde erstirbt in Jerusalem. Die
Tochter Erde lebt in der Erwartung eines anderen Keimes. Da
werden dann nicht mehr durch Heranziehen der Ingredienzien
aus der Erde die Leiber gebaut und die Häuser des alten Jerusalem,
das dastand als die Krönung desjenigen, was auf der Erde vor
sich geht, sondern die Erde erhebt sich als ein geistiger Pol des
alten Jerusalem. Nicht mehr wird man imstande sein, aus den
Ingredienzien der Erde heraus so etwas zustande zu bringen wie
das alte Jerusalem. Dafür tritt aber die andere Zeit ein, die im
Keime veranlagt wurde durch das Mysterium von Golgatha. Die
Menschen bekommen nun von oben herunter das, was ihr Inneres
umhüllt (Tafel 7), mehr von außen. Die neue Stadt senkt sich von
oben herunter und gießt sich über die Erde aus: das neue Jerusalem.
Das alte Jerusalem war aus der Erde und ihren Stoffen, das
neue Jerusalem ist aus dem Himmel und seinen geistigen Ingredienzien.|346|134}}


Innerhalb eines Syllogismus werden insgesamt drei verschiedene Begriffe verwendet:
== Palästina als geographisches Zentrum der sich verfestigenden Urerde ==
# der ''Oberbegriff'' (lateinisch ''terminus major''), der im Obersatz und auf der rechten Seite der Konklusion, d.&nbsp;h. als deren Prädikat&nbsp;(P) vorkommt;
[[Datei:Bosse Pangaea1.gif|mini|300px|Modell von Pangaea mit abgerundet geschlossener Gestalt unter Berücksichtigung der späteren lemurischen Kontinentalmasse im engeren Sinn, die nach [[Dankmar Bosse|D. Bosse]] bei ihrem Untergang unter das [[Wikipedia:Himalaya|Himalaya]]-Massiv geschoben wurde (leicht veränderte Darstellung nach Bosse 2002, S. 395)]]
# der ''Unterbegriff'' (lateinisch ''terminus minor''), der im Untersatz und auf der linken Seite der Konklusion, d.&nbsp;h. als deren Subjekt&nbsp;(S) vorkommt; und
# der ''Mittelbegriff'' (M) (lateinisch ''terminus medius''), der im Obersatz und im Untersatz, nicht aber in der Konklusion vorkommt.


In der Nachfolge von [[Johannes Philoponus]] wird den Bezeichnungen „Oberbegriff“ und „Unterbegriff“ seit dem 17. Jahrhundert mehrheitlich keinerlei inhaltliche Bedeutung beigemessen und sie werden ausschließlich aus ihrem Auftreten im Obersatz beziehungsweise im Untersatz und als Prädikat beziehungsweise Subjekt der Konklusion erklärt.<ref>„Since the seventeenth century most writers have adopted the suggestion of John Philoponus that the major term be ''defined'' as the predicate of the conclusion“ (Kneale/Kneale: ''The Development of Logic,'' Seite&nbsp;71)</ref> Gelegentlich werden Unter- und Oberbegriff auch als Subjekt bzw. Prädikat des Syllogismus bezeichnet.
Zur Zeit der [[Mondentrennung]] verdichtete sich die [[Erde (Planet)|Erde]] bis zum festen [[kristall]]inen [[Erdelement]], wodurch sich die feste Landmasse der [[Lemuria]] als ''Kontinentalpol'' der Erde herausbildete. Lemuria dürfte zur Zeit seiner größten Ausdehnung mit dem aus der [[Geologie]] bekannten Urkontinent [[Wikipedia:Pangäa|Pangäa]] identisch sein. Zur ursprünglichen Gestalt Pangaeas gibt es verschiedenste geologische [[Modell]]vorstellungen. Basierend auf neueren Forschungen geht [[Dankmar Bosse]] von einem deutlich geschlosseneren und abgerundeteren Modell ohne tiefem Einschnitt des [[Wikipedia:Tethys (Ozean)|Tethysmeeres]] aus, in dem die spätere Lemuris als eigenständiger Kontinentalblock nördlich des späteren indischen Subkontinents enthalten ist (siehe nachstehende Skizze). Das spätere [[Wikipedia:Palästina (Region)|Palästina]] - und damit auch Jerusalem - liegt nach diesem Modell bemerkenswerterweise ziemlich genau im Zentrum Pangaeas.  


Ein Beispiel für einen gültigen Syllogismus ist Folgendes:
{{LZ|Der noch weichkörprige Mensch war nach der Mondentrennung
innerhalb der Wasser-Luft-Sphäre
zwar tiefer heruntergezogen worden, aber man
muss sich vorstellen, dass nur die zurückbleibenden
Gruppen, die wir an der Tierentwicklung betrachtet
haben, die Erdoberfläche betraten (Abb. 48
- 53, S. 140 ff.). Die hauptsächliche spätlemurische
Entwicklung von Mensch und Tier müsste sich im
Zentrum des Großkontinents, wo Lemuria lag, konzentriert
haben (Abb. 225, S. 431). Interessanterweise
liegt bei der Rekonstruktion des geschlossenen
Kontinentalpols ohne die Tethys (nach Owen
1983) das Gebiet von Palästina, wo später das Zentralereignis
der Erdentwicklung stattfand, sehr genau
in der Mitte. Bevor die Erdumdrehung begann
war der Kontinetalpol die sonnenbeschienene Seite,
und sie lag gegenüber dem Austrittsort des Mondes.|Bosse 2002, S. 450}}


[[Datei:Syllogismus-Beispiel-2.png|ohne|505px|Kein Rechteck ist ein Kreis. Alle Quadrate sind Rechtecke. Also ist kein Quadrat ein Kreis.]]
== Die Bedeutung des Salomonischen Tempels ==
[[Bild:Solomons_Tempel.png|thumb|300px|Der Salomonische Temple im Grund- und Aufriß]]
{{Hauptartikel|Salomonischer Tempel}}


Der Mittelbegriff dieses Syllogismus ist der Begriff „Rechteck“; im Obersatz dieses Syllogismus tritt der Mittelbegriff als Subjekt, in seinem Untersatz als Prädikat auf. Der Unterbegriff dieses Syllogismus ist der Begriff „Quadrat;“ er tritt im Untersatz als Subjekt auf. Der Oberbegriff dieses Syllogismus ist schließlich der Begriff „Kreis;er tritt im Obersatz als Prädikat auf.
{{GZ|Wie lange hat es gedauert, nachdem das Mysterium von Golgatha
sich abgespielt hatte, daß der Tempel von Jerusalem, die Stätte des
Friedens, zerstört worden ist? Umschlossen hat diese Stadt Jerusalem
den Salomonischen Tempel. Was die Gnosis als Weisheit war, war der
Salomonische Tempel als Symbolik. Dasjenige, was der Salomonische
Tempel als Symbolik umschloß, enthielt alles im Bilde, was Weltengeheimnisse
sind. Und es war so gemeint, daß diejenigen, die den Salomonischen
Tempel betraten, in welchem die Bilder rings um sie herum
waren und sich in ihrer Seele abspiegelten, etwas in ihre Seelen aufnahmen,
durch das sie in wahrem Sinne erst Menschen wurden. Der
Salomonische Tempel sollte den Weltensinn in die Seele derer gießen,
die ihn betreten durften. Dasjenige, was der Salomonische Tempel enthielt-
auf der Erde war es nicht unmittelbar enthalten; denn er enthielt
alles das, was auf die Erde hereinschien an Weltengeheimnissen aus den
Weiten des Kosmos.


Alternativ zu Formulierungen wie „Kein S ist P“ oder „Alle S sind P“ werden auch gleichbedeutende Ausdrücke wie „P kommt keinem S zu“ und „P kommt allem S zu“ verwendet. In dieser Ausdrucksweise lautet der obige Syllogismus wie folgt:
Meine lieben Freunde, würde man einen der alten Eingeweihten gefragt
haben, die Bescheid wußten über den Salomonischen Tempel, so
würde die Antwort auf die Frage: Warum ist der Salomonische Tempel
erbaut worden? - etwa so gelautet haben: Damit auf der Erde hier ein
Zeichen ist, auf das diejenigen Mächte hinschauen, welche die Seelen
geleiten, die den Weg suchen in irdische Leiber. - Fassen wir das recht.
Denken wir uns, daß diese alten Eingeweihten des Salomonischen Tempels
wußten, wenn sie die Menschen nach allen Sternenzeichen in die
irdischen Leiber heruntergeleiten, dann müssen besondere Seelen zu
denjenigen Leibern geführt werden, welche in der Lage sind, die großen
Symbole des Salomonischen Tempels in sich gespiegelt zu erhalten.
Natürlich war dies ein Anlaß, in Hochmut zu verfallen. Wenn dies
nicht in Demut, mit Essäerdemut aufgenommen wurde, so war es ein
Anlaß, um in Pharisäerweisheit zu verfallen! Aber dieses war schon der
Fall: Das Erdenauge schaut hinauf zum Himmel und erblickt Sterne.
Das Geistesauge derjenigen, welche die Seelen aus Weltenweiten hereinführten
auf die Erde, schaute herunter und erblickte den Salomonischen
Tempel mit seinen Symbolen. Er war ihnen ein Stern, durch dessen
Licht sie die Seelen geleiten konnten in solche Leiber, die den Sinn des
Salomonischen Tempels würden aufnehmen können. Er war der Mittelpunktstern
der Erde, der besonders hinausglänzte in die geistige Höhe.


[[Datei:Beispielsyllogismus-Aristoteles.png|ohne|455px|Kreis kommt keinem Rechteck zu. Rechteck kommt allem Quadrat zu. Also kommt Kreis keinem Quadrat zu.]]
Als der Christus Jesus zur Erde gekommen war, als das Mysterium
von Golgatha sich vollzogen hatte, da sollte sich das große Mysterium
von Golgatha in jeder einzelnen Menschenseele abspiegeln können:
«Mein Reich ist nicht von dieser Welt!» Da verlor der äußere, physische
Salomonische Tempel zunächst seine Bedeutung, und sein Schicksal erfüllte
sich in tragischer Weise. Und es war im Grunde genommen niemand
mehr da, der mit der Spiegelung aller Symbole des Salomonischen
Tempels in jener Zeit den ganzen Umfang der Christus-Wesenheit hätte
aufnehmen können. Aber die Christus-Wesenheit selber war in die
Erdenevolution eingetreten, war darinnen. Und auf diese Tatsache -
das ist oftmals gesagt worden in unserem Kreise —, auf diese Tatsache
kommt es an. Die Gnostiker waren ja die letzten Nachzügler der Träger
jener Weisheit, die umfassend und intensiv genug war, um aus der alten
atavistischen Erdenweisheit der Menschheit heraus etwas von dem
Christus zu verstehen.|173|226f}}


Die beiden Schreibweisen sind gleichbedeutend und gleichwertig. Während Aristoteles selber in seinen Analytiken überwiegend Varianten der zweiten Formulierung, „P kommt allem S zu“, wählt (meist „τὁ P κατηγορεῖται τοῦ S“ – „das P wird über das S ausgesagt“), wird seit der [[Scholastik]] Varianten der ersten Schreibweise, „Alle S sind P,“ der Vorzug gegeben. Stärker als in der traditionellen tritt in der aristotelischen Formulierung der Unterschied zwischen grammatikalischem und syllogistischem Subjekt bzw. Prädikat zutage; so hat in der Formulierung „P kommt allem S zu“ das syllogistische Prädikat, „P“, die Funktion des grammatikalischen Subjekts und das syllogistische Subjekt, „S“, die Funktion des grammatikalischen Prädikats.
== Die Erdenaura, Jerusalem und das Mysterium von Golgatha ==


Es gibt jedoch in der Nachfolge von Jan Łukasiewicz die Meinung, dass die aristotelischen Syllogismen im Gegensatz zu denen der sich auf ihn berufenden Tradition keine Argumente aus zwei Prämissen und einer Konklusion seien, sondern zusammengesetzte Einzelsätze. Aus dieser Sicht müsse die aristotelische Variante des obigen Beispiels wie folgt lauten:
{{Siehe auch|Erdenaura}}


: Wenn kein Rechteck ein Kreis ist und alle Quadrate Rechtecke sind, dann ist kein Quadrat ein Kreis.
{{GZ|Aber besonders wichtig ist es, nicht bloß abstrakte Vorstellungen,
sondern Bilder vom Weltenall sich anzueignen. Wir bekommen
ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im
Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich
glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt,
sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen
tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf
kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen
hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten
spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es
handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche
Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus
gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich
glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde.
Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein.
Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzykius gewisse
Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf
der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist,
mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem
Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch
in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als
«himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten
Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet
war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei
der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom
sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was
ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von
Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von
Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura
der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich
vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich
darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen
vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den
Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.


Die richtige Einordnung der aristotelischen Syllogismen ist bis heute strittig. Da die Umwandlung zwischen den beiden Lesarten einfach ist und da Aristoteles seine Syllogismen trotz ihrer Formulierung in „Wenn–dann“-Form als Schlussregeln gebraucht,<ref>„[I]t would probably be a mistake to lay much emphasis on the distinction. For in the detailed application of his theory Aristotle reasons as though his conditional statements were in effect rules of inference rather than theses.“ (Kneale/Kneale: ''The Development of Logic,'' Seite&nbsp;80)</ref> stellt der vorliegende Artikel konkrete Syllogismen durchgängig in ihrer traditionellen Formulierung als aus drei Aussagen zusammengesetzte Argumente dar.
Versuchen Sie mit einem Hingestorbenen zu denken die in Goldglanz
sich aufbauende Kristallgestalt des himmlischen Jerusalems
innerhalb der blau-violetten Erdenaura, so wird das Sie nahebringen;
denn das ist etwas, was zu den Imaginationen gehört, wohinein der
Tote stirbt: Ex Deo nascimur - In Christo morimur!|181|174f}}


Als Weiterentwicklung der kategorischen oder assertorischen Syllogistik gibt es schon bei Aristoteles Ansätze einer [[Modallogik|modalen]] Syllogistik, bei der in den –&nbsp;von diesem Unterschied abgesehen gleich aufgebauten&nbsp;– Syllogismen modale Aussagen wie „Alle Menschen sind möglicherweise sterblich“ zugelassen sind.
{{Panorama|Panorama Jerusalem und Tempelberg bei Nacht.jpg|1200|Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]] in der Nacht}}


Logische Systeme, die wie die Syllogistik mit Aussagen arbeiten, in denen [[Begriff (Philosophie)|Begriffe]] zueinander in Beziehung gesetzt werden, werden allgemein [[Begriffslogik]]en genannt.
== Siehe auch ==


=== Typen von Aussagen ===
* {{WikipediaDE|Jerusalem}}
Eine Aussage in einem Syllogismus, ein [[kategorisches Urteil]], setzt immer zwei Begriffe in eine Beziehung. Dabei werden nur vier Typen von Urteilen bezüglich der Beziehung zwischen einem Subjekt (S) und einem Prädikat (P) betrachtet:
* [[Neues Jerusalem]]


{| cellspacing="10"
== Literatur ==
|-
! style="text-align:left"| Typ
! style="text-align:left"| Bezeichnung
! style="text-align:left"| Formulierungen des Urteils
! style="text-align:left"| Kurzschreibweise
|-
| A
| allgemein bejahendes Urteil
|
  {|
    |-
    | alle S sind P (und es gibt tatsächlich S)
    |-
    | P kommt allem S zu
    |-
    |}
| SaP
|-
| E
| allgemein verneinendes Urteil
|
  {|
    |-
    | kein S ist P (und es gibt tatsächlich S)
    |-
    | P kommt keinem S zu
    |}
| SeP
|-
| I
| partikulär bejahendes Urteil
|
  {|
    |-
    |einige S sind P
    |-
    | P kommt einigem S zu
    |-
    |}
| SiP
|-
| O
| partikulär verneinendes Urteil
|
  {|
    |-
    | einige S sind nicht P
    |-
    | P kommt einigem S nicht zu
    |-
    |}
| SoP
|-
|}
 
Die Vokale stammen dabei aus den lateinischen Worten „'''a'''ff'''i'''rmo“ (ich bejahe) und „n'''e'''g'''o'''“ (ich verneine), wobei jeweils der erste Vokal für ein allgemeines, der zweite für ein partikuläres Urteil steht.
 
=== Quantität und Qualität ===
Die Eigenschaft einer Aussage, über wie viele Gegenstände sie spricht, wird traditionell die '''Quantität''' dieser Aussage genannt. In diesem Sinn gibt es im Syllogismus zwei Quantitäten, nämlich (a) partikulär und (b) universell oder allgemein. Die Eigenschaft einer Aussage, einem Subjekt ein Prädikat zu- oder abzusprechen, wird traditionell die '''Qualität''' dieser Aussage genannt. Spricht eine Aussage einem Subjekt ein Prädikat zu, nennt man sie bejahende Aussage, spricht sie es ihm ab, verneinende Aussage. Die Typen von Aussagen sind in folgender Tabelle nach ihrer Qualität und Quantität aufgeschlüsselt:
 
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
| &nbsp;
! bejahend
! verneinend
|-
! style="text-align:right"| allgemein
| A-Urteil
| E-Urteil
|-
! style="text-align:right"| partikulär
| I-Urteil
| O-Urteil
|}
 
=== Logisches Quadrat ===
[[Datei:Logisches Quadrat.svg|mini|250px|Das logische Quadrat]]
 
Unter der Voraussetzung, dass ihre Subjekte keine leeren Begriffe sind, bestehen zwischen den unterschiedlichen Aussagentypen verschiedene Beziehungen:
* Zwei Aussagen bilden einen ''kontradiktorischen Gegensatz'' genau dann, wenn beide weder gleichzeitig wahr noch gleichzeitig falsch sein können, mit anderen Worten: Wenn beide unterschiedliche Wahrheitswerte haben müssen. Das wiederum ist genau dann der Fall, wenn die eine Aussage die [[Negation]] der anderen ist (und umgekehrt). Für die syllogistischen Aussagentypen trifft das kontradiktorische Verhältnis auf die Paare A–O und I–E zu.
* Zwei Aussagen bilden einen ''konträren Gegensatz'' genau dann, wenn sie zwar nicht beide zugleich wahr, wohl aber beide falsch sein können. In der Syllogistik steht nur das Aussagenpaar A–E in konträrem Gegensatz.
* Zwei Aussagen bilden einen ''subkonträren Gegensatz'' genau dann, wenn nicht beide zugleich falsch (wohl aber beide zugleich wahr) sein können. In der Syllogistik steht nur das Aussagenpaar I–O in subkonträrem Gegensatz.
* Zwischen den Aussagetypen A und I einerseits und E und O andererseits besteht ein ''Folgerungszusammenhang'' (traditionell wird dieser Folgerungszusammenhang im logischen Quadrat ''Subalternation'' genannt): Aus A folgt I, d.&nbsp;h. wenn alle S P sind, dann gibt es auch tatsächlich S, die P sind; und aus E folgt O, d.&nbsp;h. wenn keine S P sind, dann gibt es tatsächlich S, die nicht P sind.
 
Diese Zusammenhänge werden oft in einem Schema, das unter dem Namen „Logisches Quadrat“ bekannt wurde, zusammengefasst (siehe Abbildung). Die älteste bekannte Niederschrift des logischen Quadrats stammt aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert und wird [[Apuleius|Apuleius von Madauros]] zugeschrieben.<ref>Christian Thiel: ''Logisches Quadrat'', in: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.'' 1.&nbsp;Aufl.&nbsp;1995, 2004, Band&nbsp;3, Seite&nbsp;423</ref>
 
=== Existenzielle Voraussetzungen ===
Wie schon im logischen Quadrat ersichtlich, gelten viele der überlieferten Gesetzmäßigkeiten der Syllogistik nur unter der Voraussetzung, dass zumindest das Subjekt der betroffenen Aussagen nicht leer ist. Im Allgemeinen wird daher davon ausgegangen, dass syllogistische Aussagen tatsächlich Existenzaussagen über das Subjekt treffen, d.&nbsp;h. voraussetzen, dass das Subjekt kein leerer Begriff ist:
* Die Aussage „Alle S sind P“ bedeutet damit: „Es gibt S, und alle davon sind P“.
* Die Aussage „Keine S sind P“ bedeutet damit: „Es gibt S, und keine davon sind P“.
* Die Aussage „Einige S sind P“ bedeutet damit: „Es gibt S, und einige von ihnen sind P.“
* Die Aussage „Einige S sind nicht P“ bedeutet damit: „Es gibt S, und einige von ihnen sind nicht P.“
 
Die Existenzaussage „Es gibt S“ wird dabei für gewöhnlich nicht als Teil des jeweiligen syllogistischen Urteils verstanden, sondern als seine [[Präsupposition]], das heißt als Voraussetzung dafür, dass das jeweilige Urteil zum syllogistischen Schließen überhaupt verwendet werden kann. Die Existenzaussage zum Teil des syllogistischen Urteils zu machen ist zwar möglich, aber formal relativ kompliziert, und wird hinsichtlich seiner Adäquatheit unterschiedlich beurteilt.<ref>siehe z.&nbsp;B. [http://www.philo.uni-saarland.de/people/analytic/strobach/neueseite/pdfs/homburg.pdf Niko Strobach: Neuere Interpretationen der aristotelischen Syllogistik] (PDF; 112&nbsp;kB), Seite&nbsp;5f.</ref>
 
Je nach Interpretation der syllogistischen Aussagen und Gesetzmäßigkeiten ist auch die Sicht möglich, dass syllogistisches Schließen überhaupt nur mit nicht leeren Begriffen möglich sei, das heißt, dass auch die Prädikate nicht leer sein dürfen.<ref>„In order to justify Aristotle's doctrine as a whole it is necessary, then, that he assumed application for ''all'' the general terms with which he dealt.“ (Kneale/Kneale: ''The Development of Logic,'' Seite&nbsp;60, Hervorhebung im Original)</ref> Die Frage, welche Autoren der Tradition welche Sichtweise vertreten haben, wird unterschiedlich beurteilt und ist bis heute Gegenstand philosophischer und philologischer Untersuchungen.
 
Obwohl existenzielle Voraussetzungen dem natürlichen Sprachgebrauch entsprechen (normalerweise empfindet man nur Allaussagen über tatsächlich vorhandene Dinge als sinnvoll), ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu sein, weil es durchaus auch logische Systeme gibt, die diese Voraussetzungen nicht machen.
 
=== Distribution ===
In der Syllogistik wird von der Distribution (von [[Latein|lateinisch]] ''distributio'', Verteilung) eines Begriffs innerhalb einer Aussage gesprochen. Ein Begriff ist innerhalb einer Aussage genau dann distribuiert, wenn aus dieser Aussage jede andere Aussage folgt, die aus der ursprünglichen Aussage entsteht, indem der ursprüngliche Begriff durch einen echten Unterbegriff ersetzt wird.<ref>Diese Variante der Definition entlehnt sich aus „Distribution“, in: ''Encyclopaedia Britannica'', Band&nbsp;4, 15.&nbsp;Aufl.&nbsp;2003, Seite&nbsp;129</ref> Eine oft gebrauchte und bei richtigem Verständnis äquivalente Formulierung lautet: Ein Begriff ist innerhalb einer syllogistischen Aussage genau dann distribuiert, wenn er sich innerhalb der Aussage auf alle Gegenstände bezieht, auf die der Begriff zutrifft.
 
Zum Beispiel ist in der syllogistischen A-Aussage „Alle Philosophen (Subjekt) sind Menschen (Prädikat)“ der Begriff „Philosoph“ distribuiert: Aus der Tatsache, dass alle Philosophen Menschen sind, folgt, dass alle Sprachphilosophen (ein Unterbegriff von „Philosoph“) Menschen sind, dass alle Existenzphilosophen (ein weiterer Unterbegriff von „Philosoph“) Menschen sind usw. Nicht distribuiert ist in dieser Aussage hingegen der Begriff „Mensch“: Aus der Tatsache, dass alle Philosophen Menschen sind, folgt zum Beispiel noch lange nicht, dass alle Philosophen Europäer (ein Unterbegriff von Mensch) sind.
 
Eine Übersicht darüber, in welchem Typ von Aussage welcher Begriff distribuiert ist, gibt die folgende Tabelle.
 
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
| &nbsp;
! Subjekt
! Prädikat
|-
! style="text-align:right"| A-Urteil
| distribuiert
| nicht distribuiert
|-
! style="text-align:right"| I-Urteil
| nicht distribuiert
| nicht distribuiert
|-
! style="text-align:right"| E-Urteil
| distribuiert
| distribuiert
|-
! style="text-align:right"| O-Urteil
| nicht distribuiert
| distribuiert
|}
 
=== Syllogismen aus moderner Sicht ===
Es gibt verschiedene Ansätze, die traditionelle Syllogistik zu axiomatisieren bzw. auf eindeutigen Regeln aufzubauen.
 
Die klassischen Syllogismen lassen sich modern sowohl als Anwendung eines Teilsystems der [[Prädikatenlogik]], nämlich der monadischen Prädikatenlogik, als auch als [[Menge (Mathematik)|Mengenbeziehungen]] darstellen. Eine aus heutiger Sicht wesentliche Einschränkung ist, dass die Syllogismen nur Quantoren behandeln können, die mit dem [[Subjekt (Grammatik)|Subjekt]] der Aussage verbunden sind (wie in ''Alle Menschen sind sterblich''), Quantoren an Objektstelle (wie in ''Sokrates kennt alle Athener'') sind in diesem System nicht behandelbar. Dies wurde erst durch [[Gottlob Frege|Freges]] Verwendung von mathematischen [[Funktion (Mathematik)|Funktionen]] in der Logik möglich.
 
Bei der Darstellung als Mengenbeziehungen wird jeder Begriff als sein Umfang (fachsprachlich [[Extension und Intension#Extension|Extension]]) interpretiert, d.&nbsp;h. als die Menge der Gegenstände, die unter diesen Begriff fallen. Der Begriff „Mensch“ zum Beispiel wird mengentheoretisch als die Menge aller Menschen interpretiert.
 
Bei der prädikatenlogischen Interpretation wird jeder Begriff als ein einstelliges Prädikat im Sinn der Prädikatenlogik dargestellt, d.&nbsp;h. als eine einstellige Funktion im mathematischen Sinn, die auf konkrete Individuen angewendet werden kann und die für jedes Individuum die Information liefert, ob es unter diesen Begriff fällt oder nicht. So würde zum Beispiel der Begriff „Mensch“ als das Prädikat „_&nbsp;ist ein Mensch“ interpretiert. Wendet man dieses Prädikat auf einen Menschen an, zum Beispiel auf Sokrates, dann liefert es den [[Wahrheitswert]] „wahr“; wendet man es auf einen Gegenstand an, der kein Mensch ist –&nbsp;zum Beispiel auf ein Tier, auf einen Planeten oder auf eine Zahl&nbsp;–, dann liefert es den Wahrheitswert „falsch“.
 
{| border="0"
! Typ
! style="text-align:left"| Urteil
! style="text-align:left"| Mengenlehre
! style="text-align:left"| Prädikatenlogik
|-
! width="9%"| A
| width="20%" | Alle S sind P.
| width="31%" |
  {|
  |-
  | <math>S \subseteq P</math>, wobei <math>S \not = \emptyset</math>
  |-
  | Der (nicht leere) Umfang von S ist eine Teilmenge des Umfangs von P.
  |-
  |}
| width="40%" |
  {|
  |-
  |<math>\forall x ( Sx \rightarrow Px )</math>, wobei <math>\exists x Sx</math>
  |-
  | Für jedes Individuum gilt: Wenn es ein S ist, dann ist es auch ein P (wobei S nicht leer ist).
  |-
  |}
|-
! E
| Keine S sind P.
|
  {|
  |-
  | <math>S \cap P = \emptyset</math>, wobei <math>S \not = \emptyset</math>
  |-
  | Die Schnittmenge des (nicht leeren) Umfangs von S und des Umfangs von P ist leer.
  |-
  |}
|
  {|
  |-
  |<math>\forall x ( Sx \rightarrow \neg Px )</math>, wobei <math>\exists x Sx</math>
  |-
  | Für jedes Individuum gilt: Wenn es ein S ist, dann ist es nicht der Fall, dass es auch ein P ist (wobei S nicht leer ist).
  |-
  |}
|-
! I
| Einige S sind P.
|
  {|
  |-
  | <math>S \cap P \neq \emptyset</math>
  |-
  | Die Schnittmenge des Umfangs von S und des Umfangs von P ist nicht leer.
  |-
  |}
|
  {|
  |-
  |  <math>\exists x ( Sx \wedge Px )</math>
  |-
  | Es gibt mindestens ein Individuum, das ein S ist und das auch ein P ist.
  |-
  |}
|-
! O
| Einige S sind nicht P.
|
  {|
  |-
  | <math>S \not\subseteq P</math>
  |-
  | Der (nicht leere) Umfang von S ist keine Teilmenge des Umfangs von P. (Dass S nicht leer sein kann ist allerdings schon implizit gegeben, da die leere Menge Teilmenge jeder Menge ist.)
  |-
  |}
|
  {|
  |-
  | <math>\exists x ( Sx \wedge \neg Px )</math>
  |-
  | Es gibt mindestens ein Individuum, das ein S ist und bei dem es nicht der Fall ist, dass es auch ein P ist.
  |-
  |-
  |}
|}
 
An dieser Formalisierung wurde jedoch historisch und auch in jüngerer Zeit Kritik geübt. Dabei wurde die traditionelle Logik als [[Begriffslogik]] etwa von [[Fritz Mauthner]] der modernen Logik gegenübergestellt, die als abwertend auch ''Logistik''bezeichnet wurde. Zentral war dabei unter anderem um die Frage, ob durch die Formalisierung Existenz[[präsupposition]]en verloren gehen, die in der vormodernen Lokaltradition als selbstverständlich galten. Auch ist eine direkte Übertragung des [[Logisches Quadrat|logischen Quadrats]] nicht unproblematisch, wie [[Michael Wolff (Philosoph)|Michael Wolff]] in seinem ''Essay über Frege'' dargelegt hat.
 
Walther Brüning reihte die Syllogistik als [[Strenge Logik#Strenge  Syllogistik|strenge Syllogistik]] als einen Sonderfall seiner ''[[Strenge Logik|strengen Logik]]'' ein, und begegnet dabei den Problemen der klassisch prädikatenlogischen Formalisierung. Er deutet die Urteile als Abkürzungen von sogenannten Geltungswertformeln (analog zu [[Belegung (Logik)|Wahrheitswertformeln]]) und benutzt einen Ableitungsbegriff, der es gestattet alle Syllogismen einfach abzuleiten. Ein vergleichbarer Ansatz ist die ''differentielle Syllogistik'' von [[Albert Menne]].
 
=== Regeln für die Gültigkeit von Syllogismen ===
Gültige Syllogismen haben bestimmte Eigenschaften hinsichtlich der Qualität, Quantität und Distribution der in ihnen vorkommenden Begriffe; zum Beispiel kann ein Syllogismus niemals gültig sein, wenn seine Prämissen partikuläre Aussagen sind, seine Konklusion aber eine allgemeine Aussage ist.
 
Da in Abhängigkeit von der speziellen Interpretation unterschiedlich viele syllogistische Modi gültig sind, gibt es in der Tradition auch unterschiedliche Regelwerke. Im Folgenden werden die heute gängigsten Regeln dargestellt.<ref>siehe Bird&nbsp;1964, Seite&nbsp;20-22</ref> Sie gehen in dieser einfachen Form auf das [[Spätmittelalter]] zurück und sind nicht Teil der antiken, aristotelischen Syllogistik.<ref>„A simple set of rules of validity was finally produced in the later Middle Ages, based on the concept of Distribution.<!-- sic! -->“ (Charles Leonard Hamblin: ''Fallacies.'' Methuen London&nbsp;1970, ISBN 0-416-70070-5, Seite&nbsp;195)</ref> Das genannte Regelsystem ist der Einfachheit halber redundant, d.&nbsp;h. einige der Regeln lassen sich durch andere ausdrücken.
 
==== Regeln der Qualität ====
# Mindestens eine der beiden Prämissen muss eine bejahende Aussage sein ([[Latein|lateinisch]] ''ex mere negativis nihil sequitur'', „allein aus verneinten Aussagen folgt nichts“).<br />Zum Beispiel kann aus den Prämissen „Kein Fisch ist Angler“ und „Einige Angler sind keine Fische“ syllogistisch keine Schlussfolgerung gezogen werden.
# Wenn beide Prämissen bejahend sind, dann muss auch die Konklusion bejahend sein (lateinisch ''ambae affirmantes nequeunt generare negantem'', „zwei bejahende Aussagen können keine verneinte Aussage erzeugen“).
# Wenn eine der beiden Prämissen verneinend ist, dann muss auch die Konklusion verneinend sein.
 
==== Regeln der Quantität ====
# Mindestens eine der beiden Prämissen muss eine allgemeine Aussage sein (lateinisch ''nihil sequitur geminis ex particularibus unquam'', „nichts folgt jemals aus partikularen Aussagen“).<br />Aus den Prämissen „Einige Säugetiere leben im Wasser“ und „Einige Tiere, die auf dem Land leben, sind Säugetiere“ kann ebenfalls syllogistisch nicht geschlossen werden.
# Wenn eine der beiden Prämissen eine partikuläre Aussage ist, kann die Konklusion keine allgemeine Aussage sein.
 
==== Regeln der Distribution ====
# Der Mittelbegriff muss mindestens einmal distribuiert vorkommen.
# Wenn ein Begriff in der Konklusion distribuiert auftritt, muss er auch in einer Prämisse distribuiert auftreten.
 
== Figuren ==
Welche der drei Begriffe S, P und M in welcher Aussage des Syllogismus vorkommen müssen, ist festgelegt: Der Obersatz besteht aus P und M, der Untersatz aus S und M, die Konklusion aus S und P. Die Konklusion hat dabei immer die Form S&nbsp;–&nbsp;P, die Anordnung der Begriffe in den Prämissen kann frei gewählt werden. Die Reihenfolge, in der die Prämissen aufgeschrieben werden, ist für die Gültigkeit eines Syllogismus zwar unerheblich, dennoch wird bereits seit Aristoteles zuerst der Obersatz und im Anschluss der Untersatz genannt.
 
Je nach Anordnung der Begriffe in den Prämissen unterscheidet man die vier möglichen Figuren (σχἠματα, ''schemata''):
 
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
|
! width="20%"|1. Figur
! width="20%"|2. Figur
! width="20%"|3. Figur
! width="20%"|4. Figur
|-
! style="text-align:right"| erste Prämisse
| M – P
| P – M
| M – P
| P – M
|-
! style="text-align:right"| zweite Prämisse
| S – M
| S – M
| M – S
| M – S
|-
! style="text-align:right"| Konklusion
| S – P
| S – P
| S – P
| S – P
|}
 
'''Beispiel:'''
:Prämisse 1 (oder ''Obersatz''): Alle Menschen ''(M)'' sind sterblich ''(P)''.
:Prämisse 2 (oder ''Untersatz''): Alle Griechen ''(S)'' sind Menschen ''(M)''.
:Konklusion (oder ''Schlusssatz''): Also sind alle Griechen ''(S)'' sterblich ''(P)''.
 
:Aufgrund der Stellung der Begriffe M&nbsp;–&nbsp;P, S&nbsp;–&nbsp;M, S&nbsp;–&nbsp;P erkennt man einen Syllogismus der 1.&nbsp;Figur.
 
=== Modi (Kombinationen) und ihre Merkwörter ===
Da jede der drei Aussagen in einem Syllogismus von einem der vier Typen A, E, O, I sein kann, gibt es pro Figur <math>4 \times 4 \times 4 = 64</math> Möglichkeiten, Aussagen zu einem Syllogismus der jeweiligen Figur zu kombinieren. Jede dieser Möglichkeiten wird ein Modus (Plural: Modi) bzw. eine Kombination der jeweiligen Figur genannt. Bei insgesamt vier verschiedenen Figuren gibt es so insgesamt <math>64 \times 4 = 256</math> Kombinationsmöglichkeiten, d.&nbsp;h. 256 Typen von Syllogismen. Unter diesen 256 Modi sind 24&nbsp;gültige und 232&nbsp;nicht gültige Syllogismen.
 
Ein Modus wird durch drei Buchstaben beschrieben. Dabei stehen die ersten beiden Buchstaben für die Typen der Prämissen, der dritte Buchstabe für den Typ der Konklusion.
 
'''Beispiel:'''
:Prämisse 1 (oder ''Obersatz''): Alle Krimis ''(M)'' sind spannend ''(P)''.
:Prämisse 2 (oder ''Untersatz''): Einige Bücher ''(S)'' sind Krimis ''(M)''.
:Konklusion (oder ''Schlusssatz''): Also sind einige Bücher ''(S)'' spannend ''(P)''.
 
: Prämisse 1 ist vom Typ A, Prämisse 2 vom Typ I, die Konklusion folglich ebenfalls vom Typ I. Es handelt sich also um einen Syllogismus vom Typ A–I–I.
 
Die 24 gültigen Modi werden traditionell mit folgenden Merkwörtern bezeichnet:
 
:1. Figur: '''Barbara, Celarent, Darii, Ferio,''' Barbari, Celaront
:2. Figur: '''Baroco, Cesare, Camestres, Festino,''' Camestrop, Cesaro
:3. Figur: '''Bocardo, Darapti, Datisi, Disamis, Felapton, Ferison'''
:4. Figur: '''Bamalip, Calemes, Dimatis, Fesapo, Fresison,''' Calemop
 
In diesen Merkwörtern bezeichnen die [[Vokal]]e die Typen der Aussagen in der Reihenfolge Obersatz–Untersatz–Konklusion; zum Beispiel bezeichnet Modus Darii einen Syllogismus der ersten Figur und vom Typ A–I–I. Die [[Konsonant]]en geben an, auf welchen Syllogismus der 1. Figur (erster Konsonant) der jeweilige Syllogismus zurückgeführt werden kann und durch welche Veränderung (jeweils auf Vokal folgender Konsonant) diese Zurückführung möglich ist (siehe Abschnitt [[#Reduktion auf die erste Figur|Reduktion auf die erste Figur]]).
 
Zu beachten ist, dass in der Tradition unterschiedliche Versionen der Merkwörter kursieren. Die ältesten überlieferten Versionen dieser [[Petrus Hispanus#Mnemotechnische Syllogistik|mnemotechnischen Syllogistik]] stammen von den scholastischen Logikern [[William of Sherwood]]<ref>siehe C. L. Hamblin: ''Fallacies.'' Methuen London 1970. ISBN 0-416-70070-5, Seite&nbsp;117, wo allerdings in Fußnote&nbsp;1 darauf hingewiesen wird, dass es Vorläufer gebe.</ref> und [[Petrus Hispanus]]<ref>Kneale/Kneale: ''The Development of Logic,'' Seite 231–234</ref> um 1240/1250, wobei die Priorität unsicher ist.
 
Die fünf nicht fett gedruckten Modi sind jeweils „schwache“ Folgerungen eines fett gedruckten „starken“ Modus der jeweiligen Figur. „Stark“ bedeutet dabei, dass die Konklusion eine allgemeine Aussage (A oder E) ist; „schwach“ bedeutet, dass die Konklusion eine partikuläre Aussage (I oder O) ist, die eine direkte Folgerung der jeweiligen starken Aussage ist. Es wird davon ausgegangen, dass schwache Modi erstmals 50&nbsp;v.&nbsp;Chr. von Ariston von Alexandria thematisiert wurden.<ref name="neb23-263" />
 
'''Beispiele:'''
* Modus Barbara (stark): Alle Münchner sind Bayern, alle Schwabinger sind Münchner, es folgt: Alle Schwabinger sind Bayern.
* Modus Barbari (schwach): Alle Münchner sind Bayern, alle Schwabinger sind Münchner, es folgt: Einige Schwabinger sind Bayern.
* Modus Celarent (stark): Kein Münchner ist Passauer, alle Schwabinger sind Münchner, es folgt: Kein Schwabinger ist Passauer.
* Modus Celaront (schwach): Kein Münchner ist Passauer, alle Schwabinger sind Münchner, es folgt: Einige Schwabinger sind keine Passauer.
 
Die schwachen Schlussfolgerungen sind logisch gültig, sofern gewisse Zusatzbedingungen erfüllt sind: Jeweils bestimmte Begriffe (Subjekt, Prädikat oder Mittelbegriff) dürfen nicht leer sein (siehe auch Abschnitt [[#Existenzielle Voraussetzungen|Existenzielle Voraussetzungen]]).
 
=== Reduktion auf die erste Figur ===
Mit einigen einfachen Umformungen, die in den Konsonanten der traditionellen Merkwörter kodiert sind, lassen sich die Modi aller Figuren auf einen Modus der ersten Figur zurückführen („reduzieren“). Diese Tatsache war bereits Aristoteles bekannt, der auch entsprechende Umformungsregeln formuliert hat und der die erste Figur als die vollkommene, Syllogismen der ersten Figur als ''vollkommenen Syllogismus'' (τέλειος συλλογισμός – ''téleios syllogismós'') bezeichnete.
 
Der Anfangsbuchstabe des jeweiligen traditionellen Merkwortes gibt an, auf welchen Modus der ersten Figur der jeweilige Modus zurückgeführt werden kann: Modi, deren Name mit „B“ beginnt, lassen sich auf den Modus Barbara zurückführen; Modi, deren Name mit „C“ beginnt, lassen sich auf den Modus Celarent zurückführen; und ebenso lassen sich Modi, deren Name mit „D“ bzw. mit „F“ beginnt, auf den Modus Darii bzw. Ferio zurückführen.
 
Die Umformungen der Syllogistik sind [[Schlussregel]]n im formalen Sinn, d.&nbsp;h. das Resultat jeder syllogistischen Umformung einer Aussage bzw. eines Syllogismus ''folgt'' aus der umgeformten Aussage bzw. aus dem umgeformten Syllogismus.
 
Die für die Reduktion erforderlichen Umformungen sind im Folgenden näher beschrieben; zusätzlich wird im Abschnitt [[#Beispiele und Reduktion auf die erste Figur|Beispiele und Reduktion auf die erste Figur]] für jeden syllogistischen Modus ein Beispiel genannt und dessen Reduktion auf die erste Figur gezeigt.
 
==== Einfache Umwandlung ====
Bei der einfachen Umwandlung (lat. ''conversio simplex'') werden Subjekt und Prädikat der jeweiligen Aussage vertauscht; so wird aus der Aussage „Einige Philosophen sind Griechen“ nach der einfachen Umwandlung die Aussage „Einige Griechen sind Philosophen“. In den Merkwörtern wird die einfache Umwandlung einer Aussage durch den Buchstaben „s“ hinter dem der betroffenen Aussage zugeordneten Vokal angezeigt; zum Beispiel muss beim Reduzieren des Modus Ce'''s'''are die erste Prämisse, eine E-Aussage, einer einfachen Umwandlung unterzogen werden.
 
Einfache Umwandlung ist nur bei Aussagen der Typen E und I möglich: Wenn keine Schweine Schafe sind, dann sind auch keine Schafe Schweine (E-Aussage); und wenn einige Griechen Philosophen sind, dann sind auch einige Philosophen Griechen (I-Aussage). Für die A- und O-Aussage ist keine einfache Umwandlung möglich: Wenn alle Philosophen Menschen sind, heißt das nämlich noch lange nicht, dass alle Menschen Philosophen sind (A-Aussage); und wenn einige Menschen keine Politiker sind, heißt das noch lange nicht, dass einige Politiker keine Menschen sind (O-Aussage). Tatsächlich sind unter den traditionellen Merkwörtern nur solche, bei denen das „s“ auf ein „e“ oder „i“ folgt.
 
Normalerweise wird die einfache Umwandlung auf die jeweilige Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus angewendet. Steht das „s“ jedoch am Ende des Merkwortes, dann wird nicht die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus der einfachen Umwandlung unterzogen, sondern die Konklusion jenes Syllogismus der ersten Figur, ''auf den'' reduziert werden soll. Ein Beispiel für diesen Sonderfall ist der Modus Dimati'''s''': Er wird auf einen Modus Datisi zurückgeführt, in dessen Konklusion Subjekt und Prädikat vertauscht werden, also auf einen Syllogismus der Form „Alle P sind M. Einige M sind S. Also sind einige P S.“
 
==== Umwandlung durch Einschränkung ====
Bei der Umwandlung durch Einschränkung  (lat. ''conversio per accidens'') wird zusätzlich zur Vertauschung von Subjekt und Prädikat der jeweiligen Aussage ihr Typ von A auf I bzw. von E auf O geändert. So wird zum Beispiel aus der A-Aussage „Alle Schweine sind rosa“ nach der Umwandlung durch Einschränkung die I-Aussage „Einige rosa (Dinge) sind Schweine“ und wird aus der E-Aussage „Keine Schweine sind Schafe“ die O-Aussage „Einige Schafe sind keine Schweine“. In den Merkwörtern wird die Umwandlung durch Einschränkung durch den Buchstaben „p“ hinter dem der betroffenen Aussage zugeordneten Vokal angezeigt.
 
Auch bei dieser Umwandlung liegt ein Sonderfall vor, wenn das „p“ im Merkwort nach dem dritten Vokal –&nbsp;also am Wortende&nbsp;– steht: In diesem Fall bezieht es sich wie bei der einfachen Umwandlung nicht auf die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus, sondern auf die Konklusion des resultierenden Syllogismus der ersten Figur.
 
==== Vertauschung der Prämissen ====
Vertauschung der Prämissen (lat. ''mutatio praemissarum'') ist für die Reduktion all jener Modi erforderlich, in deren Merkwörtern der Konsonant „m“ an beliebiger Stelle vorkommt. Unabhängig von der Position des Konsonanten „m“ im jeweiligen Merkwort darf die Vertauschung der Prämissen erst ''nach'' jeder allenfalls erforderlichen einfachen Umwandlung und nach jeder allenfalls erforderlichen Umwandlung durch Einschränkung ausgeführt werden.
 
==== Indirekter Beweis ====
Modi, in deren Merkwörtern der Konsonant „c“ vorkommt, aber nicht am Wortanfang steht, –&nbsp;also nur die Modi Baroco und Bocardo&nbsp;– lassen sich nur durch einen [[Reductio ad absurdum|indirekten Beweis]] (lat. ''reductio ad absurdum'')<ref>Die Darstellung des indirekten Beweises im Syllogismus folgt sehr eng „Logic“, in: ''The New Encyclopaedia Britannica'', Chicago u.&nbsp;a. 15.&nbsp;Aufl. 2003, Band&nbsp;23, Seite&nbsp;262f.</ref> auf die erste Figur zurückführen. Zu diesem Behuf wird die Wahrheit der A-Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus (im Fall von Baroco also die erste, im Fall von Bocardo die zweite Prämisse) sowie das kontradiktorische Gegenteil, d.&nbsp;h. die Negation der Konklusion angenommen. Auf diese Weise entsteht ein Modus Barbara, dessen Konklusion der O-Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus widerspricht. Da die Annahme, die Konklusion treffe nicht zu, solcherart zu einem Widerspruch geführt hat, ist gezeigt, dass die Konklusion zutreffen muss.
 
Im Detail ausgeführt wird der indirekte Beweis in den Abschnitten [[#AOO – Modus Baroco|AOO&nbsp;–&nbsp;Modus Baroco]] und [[#OAO – Modus Bocardo|OAO&nbsp;–&nbsp;Modus Bocardo]].
 
==== Abweichende Darstellungen ====
Hinsichtlich der genauen Formulierung der Umwandlungsregeln gibt es bei den einzelnen Autoren Unterschiede; insbesondere ist es üblich,<ref>z.&nbsp;B. auch im Standardlehrbuch Otto Bird: ''Syllogistic and Its Extensions'', Englewood Cliffs: Prentice-Hall 1964, Seite&nbsp;27ff.</ref> auf den hier dargebrachten Sonderfall bei der einfachen Umwandlung und bei der Umwandlung durch Einschränkung zu verzichten und die Konsonanten „s“ und „p“ auch am Wortende auf den ''umzuwandelnden'' Syllogismus zu beziehen und nicht –&nbsp;wie hier dargestellt&nbsp;– auf den Ziel-Syllogismus. Diese Formulierung würde aber die Reduktion der beiden Modi „Bamalip“ und „Camestrop“ in der dargestellten Form unmöglich machen, weil weder für eine I-Aussage noch für eine O-Aussage eine Umwandlung durch Einschränkung möglich ist.
 
=== Beispiele und Reduktion auf die erste Figur ===
==== Zur ersten Figur des kategorischen Syllogismus ====
Die erste Figur hat folgende Form:
{{Schlusstabelle|P1=Obersatz: M&nbsp;–&nbsp;P|P2=Untersatz: S&nbsp;–&nbsp;M|S=Es folgt:|K=Konklusion: S&nbsp;–&nbsp;P}}
Ihre gültigen Modi sind [[Modus Barbara|Barbara]], Celarent, Darii, Ferio, Barbari und Celaront.
 
===== AAA – Modus Barbara =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Rechtecke sind Vierecke|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Alle Quadrate sind Vierecke}}
 
===== EAE – Modus Celarent =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Rechteck ist ein Kreis|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Kein Quadrat ist ein Kreis}}
 
===== AII – Modus Darii =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Quadrate sind Rechtecke|P2=Einige Rhomben sind Quadrate|S=Es folgt:|K=Einige Rhomben sind Rechtecke}}
 
===== EIO – Modus Ferio =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Säugetier atmet mit Kiemen|P2=Einige Wassertiere sind Säugetiere|S=Es folgt:|K=Einige Wassertiere atmen nicht mit Kiemen}}
 
===== AAI – Modus Barbari =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Rechtecke sind Vierecke|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Einige Quadrate sind Vierecke}}
;Anmerkung:
:Barbari ist insofern ein abgeleiteter Modus, als seine Konklusion eine schwächere Folgerung der Konklusion von Modus Barbara ist: Wenn alle Quadrate Rechtecke sind, dann sind insbesondere auch einige Quadrate Rechtecke. Traditionell wird ein durch Abschwächung der Konklusion aus einem anderen Modus abgeleiteter Modus auch als schwacher Modus bezeichnet.
 
===== EAO – Modus Celaront =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Rechteck ist ein Kreis|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Einige Quadrate sind keine Kreise}}
;Anmerkung:
:Die Konklusion von Celaront ist eine Abschwächung der Konklusion von Celarent: Wenn keine Quadrate Kreise sind, dann sind insbesondere auch einige Quadrate keine Kreise. Celaront wird daher traditionell als schwacher Modus bezeichnet.
 
==== Zur zweiten Figur des kategorischen Syllogismus und ihrer Reduktion auf die erste Figur ====
Die zweite Figur hat folgende Form:
{{Schlusstabelle|P1=Obersatz: P&nbsp;–&nbsp;M|P2=Untersatz: S&nbsp;–&nbsp;M|S=Es folgt:|K=Konklusion: S&nbsp;–&nbsp;P}}
Die gültigen Modi der zweiten Figur sind Baroco, Cesare, Camestres, Festino, Camestrop und Cesaro.
 
===== AOO – Modus Baroco =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Professoren sind ernst|P2=Einige Dozenten sind nicht ernst|S=Es folgt:|K=Einige Dozenten sind nicht Professoren}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur
:Der Modus Baroco ist einer von nur zwei Modi, in deren Merkwort der Konsonant „c“ vorkommt, aber nicht am Wortanfang steht. Diese Konstellation zeigt an, dass zur Rückführung auf die erste Figur ein indirekter Beweis erforderlich ist. Für diesen indirekten Beweis wird ein Syllogismus konstruiert, dessen erste Prämisse die A-Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus ist – im Beispiel also die Aussage „Alle Professoren sind ernst.“ Als zweite Prämisse des zu konstruierenden Syllogismus wird die kontradiktorische Verneinung der Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus verwendet – im Beispiel also die Aussage „Alle Dozenten sind Professoren“ (dieses A-Urteil ist die Verneinung des O-Urteils „Einige Dozenten sind nicht Professoren“, vergleiche [[#Logisches Quadrat|Logisches Quadrat]]). Da das Merkwort „Baroco“ mit einem „B“ beginnt, werden die so aufgestellten Prämissen zu einem Syllogismus des Modus Barbara ergänzt, der dann vollständig lautet: „Alle Professoren sind ernst. Alle Dozenten sind Professoren. Also sind alle Dozenten ernst.“ Die Schlussfolgerung, dass alle Dozenten ernst sind, ist aber mit der O-Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus unverträglich, die gerade lautete „Einige Dozenten sind nicht ernst“. Somit ist gezeigt, dass die Annahme, die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus treffe nicht zu, zu einem Widerspruch führt. Die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus muss daher zutreffen, der zu reduzierende Syllogismus also gültig sein.
 
===== EAE – Modus Cesare =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Säugetier atmet durch Kiemen|P2=Alle Fische atmen durch Kiemen|S=Es folgt:|K=Kein Fisch ist ein Säugetier}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur: Das Merkwort „Cesare“ beginnt mit einem „C“, der Syllogismus muss sich daher auf einen Modus Celarent zurückführen lassen. Im Merkwort „Cesare“ steht unmittelbar nach dem „e“, das den Typ der ersten Prämisse angibt, der Buchstabe „s“, der die einfache Umwandlung der betroffenen Aussage einfordert. Wandelt man die erste Prämisse einfach um, entsteht die Aussage „Kein Kiemenatmer ist ein Säugetier“. Weitere bedeutungstragende Konsonanten kommen im Merkwort „Cesare“ nicht vor, deshalb ist die Umwandlung damit abgeschlossen. Tatsächlich ist der so entstandene Syllogismus „Kein Kiemenatmer&nbsp;(M) ist ein Säugetier&nbsp;(P). Alle Fische&nbsp;(S) atmen durch Kiemen&nbsp;(M). Also ist kein Fisch&nbsp;(S) ein Säugetier&nbsp;(P).“ ein Syllogismus vom Typ Celarent.
 
===== AEE – Modus Camestres =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Fische atmen durch Kiemen|P2=Kein Säugetier atmet durch Kiemen|S=Es folgt:|K=Kein Säugetier ist ein Fisch}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur
:Der Anfangsbuchstabe „C“ des Merkwortes „Camestres“ zeigt an, dass die Reduktion zu einem Modus Celarent führen muss. Das „s“ nach dem Vokal „e“ der zweiten Prämisse zeigt an, dass jene einer einfachen Umwandlung unterzogen werden muss; dabei entsteht die neue Aussage „Kein Kiemenatmer ist ein Säugetier“. Das „m“ zeigt –&nbsp;ungeachtet seiner konkreten Position&nbsp;– an, dass die Prämissen nach allen anderen allfälligen Umformungen ausgetauscht werden müssen: Es entsteht der Syllogismus „Kein Kiemenatmer ist ein Säugetier. Alle Fische atmen durch Kiemen. Also ist kein Säugetier ein Fisch.“ Am Wortende des Merkwortes Camestres steht ein weiteres „s“, das an dieser Stelle eine einfache Umwandlung der Konklusion des Zielmodus, also des Celarent erfordert – und tatsächlich ist der Syllogismus „Kein Kiemenatmer ist ein Säugetier. Alle Fische atmen durch Kiemen. Also ist kein Säugetier ein Fisch.“ ein Modus Celarent, in dessen Konklusion die Stellung von Subjekt und Prädikat vertauscht ist.
 
===== EIO – Modus Festino =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Tier, das mit Kiemen atmet, ist ein Säugetier|P2=Einige Wassertiere sind Säugetiere|S=Es folgt:|K=Einige Wassertiere atmen nicht mit Kiemen}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur
:Der Anfangsbuchstabe „F“ zeigt an, dass der Syllogismus sich auf einen Modus Ferio zurückführen wird lassen. Der Buchstabe „s“ nach dem ersten Vokal im Merkwort „Festino“ weist darauf hin, dass die erste Prämisse einer einfachen Umwandlung unterzogen werden muss; dabei entsteht die neue Aussage „Kein Säugetier atmet mit Kiemen“. Das Merkwort enthält keine weiteren bedeutungstragenden Konsonanten, und tatsächlich ist der durch diese eine Umwandlung entstandene Syllogismus „Kein Säugetier atmet mit Kiemen. Einige Wassertiere sind Säugetiere. Es folgt: Einige Wassertiere atmen nicht mit Kiemen.“ vom erwarteten Typ Ferio; die Reduktion ist damit erfolgreich abgeschlossen.
 
==== Zur dritten Figur des kategorischen Syllogismus und ihrer Reduktion auf die erste Figur ====
Die dritte Figur hat folgende Form:
{{Schlusstabelle|P1=Obersatz: M&nbsp;–&nbsp;P|P2=Untersatz: M&nbsp;–&nbsp;S|S=Es folgt:|K=Konklusion; S&nbsp;–&nbsp;P}}
 
Die gültigen Modi der dritten Figur sind Bocardo, Datisi, Disamis, Ferison, Darapti und Felapton.
 
===== OAO – Modus Bocardo =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Einige Münchner sind nicht Politiker|P2=Alle Münchner sind Stadtbewohner|S=Es folgt:|K=Einige Stadtbewohner sind nicht Politiker}}
 
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Das Merkwort „Bocardo“ enthält im Wortinneren den Konsonanten „c“, der die Notwendigkeit eines indirekten Beweises anzeigt. Für diesen wird ein neuer Syllogismus gebildet, dessen Prämissen die A-Prämisse des Bocardo –&nbsp;im Beispiel also die Aussage „Alle Münchner sind Stadtbewohner“&nbsp;– und die Verneinung der Konklusion des Bocardo ist: Verneint man die O-Aussage „Einige Stadtbewohner sind nicht Politiker“, dann entsteht die A-Aussage „Alle Stadtbewohner sind Politiker“. Da das Merkwort „Bocardo“ mit einem „B“ beginnt, ordnet man diese beiden Prämissen so an und ergänzt sie so um eine Konklusion, dass ein Syllogismus der Form Barbara entsteht. Für das Beispiel lautet dieser Syllogismus „Alle Stadtbewohner sind Politiker. Alle Münchner sind Stadtbewohner. Also sind alle Münchner Politiker.“ Die Konklusion, „Alle Münchner sind Politiker,“ widerspricht nun gerade der ersten Prämisse des zu reduzierenden Syllogismus, der Aussage „Einige Münchner sind nicht Politiker“; es ist daher gezeigt, dass die Annahme, die Konklusion des Bocardo –&nbsp;also die Aussage „Einige Stadtbewohner sind nicht Politiker“&nbsp;– sei falsch, zu einem Widerspruch führt – sie muss daher richtig sein.
 
===== AII – Modus Datisi =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Rechtecke sind Vierecke|P2=Einige Rechtecke sind Quadrate|S=Es folgt:|K=Einige Vierecke sind Quadrate}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Das Merkwort „Datisi“ enthält als einzigen bedeutungstragenden Konsonanten den Buchstaben „s“ unmittelbar nach dem Vokalzeichen für die zweite Prämisse; diese muss daher einer einfachen Umwandlung unterzogen werden, d.&nbsp;h. ihr Subjekt und ihr Prädikat müssen ausgetauscht werden. Aus dieser Operation entsteht der Syllogismus „Alle Rechtecke sind Vierecke. Einige Quadrate sind Rechtecke. Also sind einige Vierecke Quadrate.“ Dieser Syllogismus ist von der Form Darii, die Reduktion damit abgeschlossen.
 
===== IAI – Modus Disamis =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Einige Früchte sind Äpfel|P2=Alle Früchte sind Pflanzen|S=Es folgt:|K=Einige Pflanzen sind Äpfel}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Das Merkwort „Disamis“ zeigt an, dass für die Reduktion auf einen Modus Darii zwei einfache Umwandlungen (Buchstabe „s“ hinter dem die jeweilige Aussage bezeichnenden Vokal), d.&nbsp;h. eine Vertauschung von Subjekt und Prädikat, sowie eine Vertauschung der Prämissen (Buchstabe „m“ an beliebiger Stelle) erforderlich sein wird. Einfache Umwandlungen der Prämissen müssen immer vor einer allfälligen Vertauschung ausgeführt werden. „Disamis“ fordert die einfache Umwandlung der ersten Prämisse, dabei entsteht der Satz „Einige Äpfel sind Früchte“. Für die zweite Prämisse fordert das Merkwort „Disamis“ keine Aktion, sodass im nächsten Schritt schon die Vertauschung der Prämissen (Buchstabe „m“) ausgeführt werden kann. Der dabei entstehende Syllogismus lautet „Alle Früchte sind Pflanzen. Einige Äpfel sind Früchte. Also sind einige Pflanzen Äpfel.“ An letzter Stelle –&nbsp;unmittelbar nach dem Vokal, der die Konklusion bezeichnet&nbsp;– enthält das Merkwort „Disamis“ ein weiteres „s“. Die Umwandlung der Konklusion –&nbsp;egal ob einfach oder durch Einschränkung&nbsp;– ist ein Sonderfall, weil hier nicht die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus gemeint ist, sondern die Konklusion des Modus, ''auf den'' reduziert werden soll. Das „s“ ist also an dieser Stelle die Anweisung, in der Konklusion von Modus Darii Subjekt und Prädikat auszutauschen, was zu einem Syllogismus der Gestalt „Alle M sind P. Einige S sind M. Also sind einige P S.“ führt. Dieses ist die Gestalt des reduzierten Disamis-Syllogismus: „Alle Früchte&nbsp;(M) sind Pflanzen&nbsp;(P). Einige Äpfel&nbsp;(S) sind Früchte&nbsp;(M). Also sind einige Pflanzen&nbsp;(P) Äpfel&nbsp;(S).“ Damit ist die Reduktion abgeschlossen.
 
===== EIO – Modus Ferison =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Keine Münchner sind Passauer|P2=Einige Münchner sind Studenten|S=Es folgt:|K=Einige Studenten sind nicht Passauer}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Das Merkwort „Ferison“ enthält nur einen bedeutungstragenden Konsonanten, das „s“ unmittelbar nach dem Vokal für die zweite Prämisse. Dies zeigt an, dass die zweite Prämisse einer einfachen Umwandlung unterzogen werden muss, d.&nbsp;h. einer Vertauschung ihres Subjekts und ihres Prädikats. Der so entstandene Syllogismus, „Keine Münchner sind Passauer. Einige Studenten sind Münchner. Also sind einige Studenten nicht Passauer.“, ist bereits ein Syllogismus der ersten Figur, und zwar –&nbsp;das Merkwort „Ferison“ beginnt mit einem „F“&nbsp;– vom Typ Ferio.
 
===== AAI – Modus Darapti =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Quadrate sind Rechtecke|P2=Alle Quadrate sind Vierecke|S=Es folgt:|K=Einige Vierecke sind Rechtecke}}
;Anmerkung:
:Der Modus Darapti setzt voraus, dass das Subjekt nicht leer ist, dass es im Beispiel also tatsächlich Quadrate gibt; vergleiche Abschnitt [[#Existenzielle Voraussetzungen|Existenzielle Voraussetzungen]].
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Der Anfangsbuchstabe des Merkwortes „Darapti“ zeigt an, dass sich der Syllogismus auf den Modus Darii reduzieren lassen wird. An bedeutungstragenden Konsonanten enthält das Merkwort „Darapti“ nur das „p“, das eine Umwandlung durch Einschränkung bezeichnet. Das „p“ steht unmittelbar nach dem Vokal der zweiten Prämisse, also ist sie es, die durch Einschränkung umgewandelt werden muss. Bei der Umwandlung durch Einschränkung werden Subjekt und Prädikat des Satzes ausgetauscht und wird die Quantität der Aussage von allgemein auf partikulär geändert, entsteht also aus der Aussage „Alle Quadrate sind Vierecke“ die Aussage „Einige Vierecke sind Quadrate“. Da es keine weiteren bedeutungstragenden Konsonanten im Merkwort „Darapti“ gibt, ist die Reduktion an dieser Stelle abgeschlossen und ist der so entstandene Syllogismus „Alle Quadrate sind Rechtecke. Einige Vierecke sind Quadrate. Also sind einige Vierecke Rechtecke.“ ein Modus Darii.
 
===== EAO – Modus Felapton =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Keine Münchner sind Passauer|P2=Alle Münchner sind Stadtbewohner|S=Es folgt:|K=Einige Stadtbewohner sind keine Passauer}}
;Anmerkung:
:Der Modus Felapton setzt voraus, dass der Mittelbegriff nicht leer ist, dass es im Beispiel also tatsächlich Münchner gibt; vergleiche Abschnitt [[#Existenzielle Voraussetzungen|Existenzielle Voraussetzungen]].


;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
#[[Dankmar Bosse]]: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
:Modus Felapton wird sich mit einer Umwandlung durch Einschränkung (Buchstabe „p“) auf einen Modus Ferio reduzieren lassen. Das „p“ steht im Merkwort „Felapton“ hinter dem Vokal, der die zweite Prämisse bezeichnet; daher ist sie es, die umgewandelt werden muss. Bei der Umwandlung durch Einschränkung werden Subjekt und Prädikat der betroffenen allgemeinen Aussage ausgetauscht und wird sie zu einer partikulären Aussage umgewandelt: Aus „Alle Münchner sind Stadtbewohner“ wird „Einige Stadtbewohner sind Münchner.“ Der so entstandene Syllogismus „Keine Münchner sind Passauer. Einige Stadtbewohner sind Münchner. Also sind einige Stadtbewohner keine Passauer.“ ist von der Gestalt des Modus Ferio – die Reduktion ist damit abgeschlossen.
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


==== Zur vierten Figur des kategorischen Syllogismus und ihrer Reduktion auf die erste Figur ====
{{GA}}
Die vierte Figur hat folgende Form:
{{Schlusstabelle|P1=Obersatz: P&nbsp;–&nbsp;M|P2=Untersatz: M&nbsp;–&nbsp;S|S=Es folgt:|K=Konklusion: S&nbsp;–&nbsp;P}}
Die gültigen Modi der vierten Figur sind Calemes, Dimatis, Fresison, Bamalip, Calemop und Fesapo.
 
===== AAI – Modus Bamalip =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Quadrate sind Rechtecke|P2=Alle Rechtecke sind Vierecke|S=Es folgt:|K=Einige Vierecke sind Quadrate}}
;Anmerkung:
:Der Modus Bamalip setzt voraus, dass das Subjekt nicht leer ist, dass es im Beispiel also tatsächlich Quadrate und Rechtecke gibt (wobei die Existenz letzterer in diesem Fall aus der Existenz ersterer bereits folgt); vergleiche Abschnitt [[#Existenzielle Voraussetzungen|Existenzielle Voraussetzungen]].
 
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Für die Prämissen hat das Merkwort „Bamalip“ lediglich die eine Handlungsanweisung parat, ihre Reihenfolge zu vertauschen (Konsonant „m“ an beliebiger Stelle). Der zweite bedeutungstragende Konsonant im Wortinneren ist das „p“, das zu einer Umwandlung durch Einschränkung –&nbsp;d.&nbsp;h. eine Vertauschung von Subjekt und Prädikat einer Aussage sowie ihre Veränderung ihrer Quantität von allgemein (A, E) zu partikulär (I, O)&nbsp;– auffordert. Nun steht das „p“ aber am Wortende – dies ist der Sonderfall, bei dem nicht die Konklusion des zu reduzierenden Syllogismus umgewandelt werden muss, sondern die Konklusion des Syllogismus, ''auf den'' reduziert werden soll. Reduziert werden soll –&nbsp;das Merkwort „Bamalip“ beginnt mit „B“&nbsp;– auf Barbara, und unterzieht man dessen Konklusion, „Alle S sind P“, einer Umwandlung durch Einschränkung, so lautet sie „Einige P sind S“. Dem solcherart aus Modus Barbara entstandenen Syllogismus „Alle M sind P. Alle S sind M. Also sind einige P S.“ entspricht nun aber genau der umgeformte Syllogismus Bamalip, „Alle Rechtecke&nbsp;(M) sind Vierecke&nbsp;(P). Alle Quadrate&nbsp;(S) sind Rechtecke&nbsp;(M). Also sind einige Vierecke&nbsp;(P) Quadrate&nbsp;(S).“ Bamalip ist damit auf die erste Figur zurückgeführt.
 
===== AEE – Modus Calemes =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Passauer sind Bayern|P2=Keine Bayern sind Sachsen|S=Es folgt:|K=Keine Sachsen sind Passauer}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Reduziert wird auf einen Modus Celarent, wie der Anfangsbuchstabe des Merkworts „Calemes“ anzeigt. Der letzte Vokal in „Calemes“ wird vom bedeutungstragenden Konsonanten „s“ gefolgt, der eine einfache Umwandlung der Konklusion in demjenigen Syllogismus anfordert, ''auf den'' reduziert werden soll. Wandelt man den Modus Celarent entsprechend um, d.&nbsp;h. vertauscht man in seiner Konklusion Subjekt und Prädikat, entsteht der Modus „Keine M sind P. Alle S sind M. Also sind keine P S.“ Auf diesen lässt sich Modus Calemes reduzieren, und zwar –&nbsp;der einzige weitere bedeutungstragende Konsonant im Merkwort „Calemes“ ist das „m“&nbsp;– durch eine Vertauschung seiner Prämissen. Der so entstehende Syllogismus ist von der gewünschten Gestalt: „Keine Bayern&nbsp;(M) sind Sachsen&nbsp;(P). Alle Passauer&nbsp;(S) sind Bayern&nbsp;(M). Also sind keine Sachsen&nbsp;(P) Passauer&nbsp;(S).“
 
===== IAI – Modus Dimatis =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Einige Rauten sind Rechtecke|P2=Alle Rechtecke sind Parallelogramme|S=Es folgt:|K=Einige Parallelogramme sind Rauten}}
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Reduziert wird auf Darii, wie der Anfangsbuchstabe des Merkwortes „Dimatis“ anzeigt. Das „m“ fordert eine Vertauschung der Prämissen. Das „s“ am Wortende zeigt die Notwendigkeit einer einfachen Umwandlung –&nbsp;d.&nbsp;h. Vertauschung von Subjekt und Prädikat&nbsp;– der Konklusion des ''Ziel''-Syllogismus, also des Darii an. Tatsächlich hat der entstandene Syllogismus die Gestalt eines Modus Darii mit derart umgewandelter Prämisse: „Alle Rechtecke&nbsp;(M) sind Parallelogramme&nbsp;(P). Einige Rauten&nbsp;(S) sind Rechtecke&nbsp;(M). Also sind Einige Parallelogramme&nbsp;(P) Rauten&nbsp;(S).“
 
===== EAO – Modus Fesapo =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Keine Passauer sind Münchner|P2=Alle Münchner sind Stadtbewohner|S=Es folgt:|K=Einige Stadtbewohner sind keine Passauer}}
;Anmerkung:
:Der Modus Fesapo setzt voraus, dass der Mittelbegriff nicht leer ist, dass es im Beispiel also tatsächlich Münchner gibt; vergleiche Abschnitt [[#Existenzielle Voraussetzungen|Existenzielle Voraussetzungen]].
 
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Um den Syllogismus auf einen Modus Ferio zurückzuführen (das Merkwort „Fesapo“ beginnt mit einem „F“) muss die erste Prämisse einer einfachen Umwandlung unterzogen werden (unmittelbar nach dem ersten Vokal im Merkwort „Fesapo“ steht ein „s“) und muss die zweite Prämisse einer Umwandlung durch Einschränkung unterzogen werden (unmittelbar nach dem zweiten Vokal im Merkwort „Fesapo“ steht ein „p“). Der solcherart entstehende Syllogismus ist tatsächlich vom Typ Ferio: „Keine Münchner&nbsp;(M) sind Passauer&nbsp;(P). Einige Stadtbewohner&nbsp;(S) sind Münchner&nbsp;(M). Also sind einige Stadtbewohner&nbsp;(S) keine Passauer&nbsp;(P).“
 
===== EIO – Modus Fresison =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Keine Passauer sind Münchner|P2=Einige Münchner sind Studenten|S=Es folgt:|K=Einige Studenten sind keine Passauer}}
 
;Reduktion des Beispiels auf die erste Figur:
:Um einen Modus Fresison auf die erste Figur zu reduzieren, müssen beide Prämissen einer einfachen Umwandlung unterzogen werden, denn das Merkwort Fresison enthält sowohl unmittelbar nach dem ersten Vokal als auch unmittelbar nach dem zweiten Vokal den Konsonanten „s“. Weitere bedeutungstragende Konsonanten sind nicht enthalten, sodass der durch diese beiden Umwandlungen entstehende Syllogismus bereits die Form eines Modus Ferio (das Merkwort „Fresison“ beginnt mit einem „F“) der ersten Figur hat: „Keine Münchner&nbsp;(M) sind Passauer&nbsp;(P). Einige Studenten&nbsp;(S) sind Münchner&nbsp;(M). Also sind einige Studenten&nbsp;(S) keine Passauer&nbsp;(P).“
 
== Wesentlich verschiedene Syllogismen ==
 
Die Equivalenzen "XeY genau dann falls YeX" und ebenso "XiY genau wenn YiX" erlauben es, Syllogismen in mehreren Paaren miteinander zu identifizieren, im EIO-Fall sogar vier, durch alle vier Figuren. Dann bleibt eine verkürzte Liste von nur sieben Syllogismen übrig, falls noch Abschwächungen gestrichen werden:  Barbara, Darii, Felapton, Ferio, Celarent, Bocardo und Baroco.
 
== Die sieben harten Syllogismen ==
Wenn man alle "weichen" Syllogismen streicht, bleiben also genau sieben "harte" Syllogismen übrig. Hier die Übersicht:
 
===== AAA – Modus Barbara =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Rechtecke sind Vierecke|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Alle Quadrate sind Vierecke}}
 
===== AEE – Modus Camestres =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Alle Fische atmen durch Kiemen|P2=Kein Säugetier atmet durch Kiemen|S=Es folgt:|K=Kein Säugetier ist ein Fisch}}
 
===== EIO – Modus Ferio =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Säugetier atmet mit Kiemen|P2=Einige Wassertiere sind Säugetiere|S=Es folgt:|K=Einige Wassertiere atmen nicht mit Kiemen}}
 
===== EAE – Modus Celarent =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Kein Rechteck ist ein Kreis|P2=Alle Quadrate sind Rechtecke|S=Es folgt:|K=Kein Quadrat ist ein Kreis}}
 
===== OAO – Modus Bocardo =====
;Beispiel
{{Schlusstabelle|P1=Einige Münchner sind nicht Politiker|P2=Alle Münchner sind Stadtbewohner|S=Es folgt:|K=Einige Stadtbewohner sind nicht Politiker}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Syllogistik}}
* {{WikipediaDE|Syllogismus}}
* {{Eisler|Syllogismus}}
* {{Kirchner|Syllogismus}}
 
== Literatur ==
* Aristoteles: ''Erste Analytiken I''. Aristoteles: Analytica Priora. Buch I. Übersetzt und erläutert von Theodor Ebert und Ulrich Nortmann. Berlin: Akademie Verlag, 2007 ISBN 978-3-05-004427-9 (mit umfangreichem Kommentar)
* Aristoteles: ''Analytica Posteriora''. Übersetzung und Kommentar von [[Wolfgang Detel]]. Berlin,  Akademie-Verlag 1998. ISBN 3-05-001796-1. (mit umfangreichem Kommentar)
* Aristoteles: ''Organon''. Griechisch-Deutsch. Übersetzung und Kommentar von H.G. Zekl. 4 Teile in 3 Bänden, Meiner&nbsp;2001, ISBN 3-7873-1596-9. (die Übersetzung ist bei ihrem ersten Erscheinen äußerst scharf als unbrauchbar kritisiert worden; vgl. die Rezension von Hermann Weidemann in: ''Zeitschrift für philosophische Forschung''&nbsp;53, 1999, Seite&nbsp;602–610)
* Aristoteles: ''Topik''. Ditzingen: Reclam 2004. (=Reclams Universal-Bibliothek 18337) ISBN 3-15-018337-5, ISBN 978-3-15-018337-3.
* Helmut Gätje: ''Bemerkungen zum System der Syllogismen''. Universität des Saarlandes, Fach Orientalistik, Saarbrücken 1978.
* Bruno von Freytag-Löringhoff: ''Über das System der modi des Syllogismus''. In: ''Zeitschrift für philosophische Forschung''. Bd.&nbsp;4, Nr.&nbsp;2/1949, S.&nbsp;235–256.
* Günther Patzig: ''Die aristotelische Syllogistik. Logisch-philologische Untersuchung über das Buch A der „Ersten Analytik“''. 3.&nbsp;Aufl., Göttingen, 1969.
* Albert Menne: ''Logik und Existenz. (Eine logistische Analyse der kategorischen Syllogismusfunktoren und das Problem der Nullklasse)'' Meisenheim 1954.
* Michael Wolff: ''Abhandlung über die Prinzipien der Logik. Mit einer Rekonstruktion der aristotelischen Syllogistik''. Zweite, verbesserte und erweiterte Auflage, Frankfurt am Main: Klostermann 2009. ISBN 978-3-465-03639-5.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_logik_einfuehrung_lehrbuch.pdf Einführung in die Logik - Ein Lehrbuch] PDF
* in englischer Sprache:
** Otto Bird: ''Syllogistic and Its Extensions'', Englewood Cliffs: Prentice-Hall 1964. (einfache Darstellung)
** William Kneale, Martha Kneale: ''The Development of Logic'', Clarendon Press 1962. ISBN 0-19-824773-7. (Standardwerk zur Geschichte der Logik)
** Jan Łukasiewicz: ''Aristotle's Syllogistic from the Standpoint of Modern Formal Logic'', Oxford: Clarendon Press <sup>2</sup>1957, danach Taylor & Francis 1987, ISBN 0-8240-6924-2. und Oxford University Press 1998 (=Oxford University Press Academic Monograph Reprints), ISBN 0-19-824144-5. (Standardwerk der modernen Syllogismusforschung)
** Paul Thom: ''The Syllogism'', München: Philosophia 1981, ISBN 3-88405-002-8.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Syllogisms|Syllogismen}}
{{Wiktionary}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/aristotle-logic/|Aristotle's Logic|Robin Smith}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/medieval-syllogism/|Medieval Theories of the Syllogism|Henrik Lagerlund}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/square/|The Traditional Square of Opposition|Terence Parsons}}
* Niko Strobach: [http://www.philo.uni-saarland.de/people/analytic/strobach/neueseite/pdfs/homburg.pdf Neuere Interpretationen der aristotelischen Syllogistik] (PDF; 112&nbsp;kB)
* Edward D. Buckner. (Hg.): [http://www.logicmuseum.com/opposition/opposition.htm Square of Opposition] (Textsammlung, engl.)
* [http://www.begriffslogik.de/online/aristo/index.html syllogistisches Online-Programm]
* {{Webarchiv | url=http://webapp5.rrz.uni-hamburg.de/syllogism/aristotelianlogic | wayback=20090717150556 | text=Computational Aristotelian Term Logic}} – ausführliches Syllogistisches Online-Programm in englischer Sprache
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4184185-2}}


[[Kategorie:Wikipedia:Lesenswert]]
* [http://12koerbe.de/arche/schatz.htm#2. Die Schatzhöhle (1)] (Carl Bezold, Leipzig 1883)
[[Kategorie:Syllogistik|!]]
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Religion/Bezold_Die_Schatzhoehle_1883.pdf Carl Bezold: ''Die Schatzhöhle''], Leipzig 1883
[[Kategorie:Aristoteles]]
[[Kategorie:Schlüsse]]


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[[Kategorie:Israel]] [[Kategorie:Heiliges Land]]

Version vom 2. April 2017, 11:05 Uhr

Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg
Jerusalem im 1. Jahrhundert
Historische Landkarte von Palästina mit dem Hochland von Judäa (1904)
Die älteste erhaltene kartografische Darstellung Jerusalems auf der Mosaikkarte von Madaba (6. Jh.)
Tafel 7 aus GA 346

Jerusalem (hebr. יְרוּשָׁלַיִם Jeruschalajim; arab. القدس al-Quds (asch-Scharif) „die Heilige“; griech. Ἱεροσόλυμα Hierosólyma, das „Heilige Salem“) ist eine zwischen dem 428 m unter dem Meeresspiegel liegenden Toten Meer und dem Mittelmeer auf einer Höhe von 606–826 m ü. NN in den Bergen von Judäa im Heiligen Land im heutigen Israel gelegene Stadt von zentraler geistig-religöser Bedeutung für die monotheistischen abrahamitischen Religionen. Jerusalem wird erstmals im Alten Testament erwähnt. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung reichen aber schon zurück bis etwa 5000 v. Chr.

Jerusalem als geistiges Zentrum

Nach jüdischer Tradition wurde Adam hier erschaffen bzw. betrat hier mit seinen Füßen die Erde und wurde hier auch später begraben (→ Kreuzesholzlegende). In der «Schatzhöhle» Ephräm des Syrers heißt es:

Und es bildete Gott den Adam mit seinen heiligen Händen
    nach seinem Bilde und nach seinem Gleichnisse.
Und als die Engel sein herrliches Aussehen gewahrten,
    wurden sie bewegt von der Schönheit seines Anblickes;
denn sie sahen das Gebilde seines Antlitzes,
    während es entzündet ward in herrlichem Glanze gleich der Kugel der Sonne,
    und das Licht seiner Augen wie die Sonne,
    und das Bild seines Körpers wie das Licht des Krystalls.
Und er breitete sich aus und stand mitten auf der Erde,
und er setzte seine beiden Füsse auf den Platz,
    woselbst das Kreuz unseres Erlösers errichtet wurde,
    darum dass Adam in Jerusalem erschaffen ward.
Und dort zog er an das Gewand des Königtums,
    und die Krone der Glorification wurde auf sein Haupt gesetzt.
Und dort ward er zum König gemacht und zum Priester und Propheten;
und dort setzte ihn Gott auf den Thron seiner Glorie.
Und dort gab ihm Gott die Herrschaft über alle Kreaturen,
und es versammelten sich alle wilden Tiere
    und das Vieh und Gevögel und kamen vor Adam,
und er gab ihnen Namen, und sie beugten ihr Haupt vor ihm,
und beteten ihn an alle ihre Naturen und dieneten ihm.

Ephräm der Syrer: Die Schatzhöhle (Menschenschöpfung)[1] [2]

Kain und Abel brachten hier Jahve ihre Opfer dar und Abraham legte dort seinen Sohn Isaak auf den Altar, um ihn zu opfern, und wurde in Salem (womit Jerusalem gemeint sein dürfte) von dem großen Sonnen-Eingeweihten Melchisedek mit Brot und Wein empfangen. Jakob hatte eben an dieser Stelle seine Vision der Himmelsleiter. Jerusalem bildete so in gewissem Sinn das geistige Zentrum der Menschheitsentwicklung bis zum Mysterium von Golgatha. Eine besondere Bedeutung kam dabei dem Bau des Salomonischen Tempels zu.

In seinen Vorträgen über Apokalypse und Priesterwirken hat Rudolf Steiner sehr ausgeführlich geschildert, wie der Aufbau des Neuen Jerusalem nun eigentlich im Menschen stattfindet. Bis zum Mysterium von Golgatha bzw. bis zur Zerstörung des alten Jerusalems überwog der Aufbau von unten aus den Naturkräften, seitdem ist der Aufbau von oben aus den geistigen Kräften wichtiger und das ist der Aufbau des geistigen neuen Jerusalems. Steiner schildert dabei, wie die mit der Nahrung aufgenommenen irdischen Stoffe tatsächlich nur die Organe des Nerven-Sinnes-Systems aufbauen, nicht aber den Stoffwechsel-Gliedmaßen-Menschen. Das ist auch an der Umwandlung des Gehirns abzulesen, durch die das Vorderhirn immer ähnlicher einem Verdauungsorgan wird. Äußerlich sichtbar wird das in der Physiognomie des Menschen in der zunehmenden Aufwölbung der Stirn, namentlich über das Stadium des klassischen griechischen Profils hinaus, bei dem Nasenrücken und Stirne noch in einer Linie verliefen. Dadurch drückt sich die Dreigliederung des menschlichen Organismus erst vollkommen auch in der Schädelbildung aus und im Seelenleben trennen sich Denken, Fühlen und Wollen voneinander. Die Kinnpartie, die dem Wollen entspricht, hatte sich schon in der Ägyptisch-Chaldäischen Zeit deutlich abzusetzen begonnen, aber Denken und Fühlen waren auch noch in der Antike stark ineinander verwoben. Heute haben sich die drei Seelenkräfte bereits sehr stark voneinander getrennt und müssen aktiv durch das Ich zusammengehalten werden.

„Sehen Sie, in bezug auf das Physische wird man zugeben: Die Erde ist so eingerichtet, daß sie einen Nordpol hat, daß sich dort gewissermaßen die Kälte sammelt; und man kann äußerlich physisch-geographisch aus der Natur der Erde diesen Nordpol beschreiben und ihn als etwas Wesentliches der Erde ansehen. Die hebräische Geheimlehre hat das auch mit dem gemacht, was an seelischer Tätigkeit in den Kräften der Erde steckt, und sah nun - wie im Sinne eines geographischen Nordpols - den Pol auf der Erde, wo alles zusammenfließt an Kultur, wo also die Versammlung der vollkommensten Häuser ist, und das sah sie in Jerusalem, in der ganz konkreten Stadt Jerusalem. Das war der Pol für die Konzentrierung der äußeren Kultur um die Menschenseele herum, und die Krönung dieser Stadt war der Salomonische Tempel.

Nun fühlte man, daß dies in der Evolution der Erde erschöpft ist. Diejenigen, die etwas von der hebräischen Geheimlehre verstanden, die sahen in dem, was auf das Mysterium von Golgatha folgte, in der Zerstörung Jerusalems, nicht ein äußeres Ereignis, das durch die Römer bewirkt wurde. Die Römer waren nur die Handlanger der geistigen Machte, die das ausführten, was ganz im Plan der geistigen Mächte war. Denn, so stellten sie es sich vor: Diese alte Art, von der Erde aus die Ingredienzien zu suchen, um den Menschenleib als Haus zu erbauen, ist erschöpft. Indem Jerusalem zu seiner Größe gekommen ist, ist alles das erschöpft, was von der Erde aus an Substanz, an Materialität verwendet werden konnte, um den Menschenleib als Haus zu erbauen.

In das Christliche umgesetzt, bedeutet diese hebräische Geheimlehre: Wäre das Mysterium von Golgatha nicht geschehen, so wäre dennoch die Zerstörung Jerusalems gekommen. Aber es wäre nicht hineingelegt worden in diesen Untergang des mit Hilfe der Erde schaffenden Menschenwesens dasjenige, was Neugestaltung werden kann. Gewissermaßen der Keim zu einer völligen Neugestaltung ist in das Jerusalem hineingelegt, das zum Untergang bestimmt war. Die Mutter Erde erstirbt in Jerusalem. Die Tochter Erde lebt in der Erwartung eines anderen Keimes. Da werden dann nicht mehr durch Heranziehen der Ingredienzien aus der Erde die Leiber gebaut und die Häuser des alten Jerusalem, das dastand als die Krönung desjenigen, was auf der Erde vor sich geht, sondern die Erde erhebt sich als ein geistiger Pol des alten Jerusalem. Nicht mehr wird man imstande sein, aus den Ingredienzien der Erde heraus so etwas zustande zu bringen wie das alte Jerusalem. Dafür tritt aber die andere Zeit ein, die im Keime veranlagt wurde durch das Mysterium von Golgatha. Die Menschen bekommen nun von oben herunter das, was ihr Inneres umhüllt (Tafel 7), mehr von außen. Die neue Stadt senkt sich von oben herunter und gießt sich über die Erde aus: das neue Jerusalem. Das alte Jerusalem war aus der Erde und ihren Stoffen, das neue Jerusalem ist aus dem Himmel und seinen geistigen Ingredienzien.“ (Lit.:GA 346, S. 134)

Palästina als geographisches Zentrum der sich verfestigenden Urerde

Modell von Pangaea mit abgerundet geschlossener Gestalt unter Berücksichtigung der späteren lemurischen Kontinentalmasse im engeren Sinn, die nach D. Bosse bei ihrem Untergang unter das Himalaya-Massiv geschoben wurde (leicht veränderte Darstellung nach Bosse 2002, S. 395)

Zur Zeit der Mondentrennung verdichtete sich die Erde bis zum festen kristallinen Erdelement, wodurch sich die feste Landmasse der Lemuria als Kontinentalpol der Erde herausbildete. Lemuria dürfte zur Zeit seiner größten Ausdehnung mit dem aus der Geologie bekannten Urkontinent Pangäa identisch sein. Zur ursprünglichen Gestalt Pangaeas gibt es verschiedenste geologische Modellvorstellungen. Basierend auf neueren Forschungen geht Dankmar Bosse von einem deutlich geschlosseneren und abgerundeteren Modell ohne tiefem Einschnitt des Tethysmeeres aus, in dem die spätere Lemuris als eigenständiger Kontinentalblock nördlich des späteren indischen Subkontinents enthalten ist (siehe nachstehende Skizze). Das spätere Palästina - und damit auch Jerusalem - liegt nach diesem Modell bemerkenswerterweise ziemlich genau im Zentrum Pangaeas.

„Der noch weichkörprige Mensch war nach der Mondentrennung innerhalb der Wasser-Luft-Sphäre zwar tiefer heruntergezogen worden, aber man muss sich vorstellen, dass nur die zurückbleibenden Gruppen, die wir an der Tierentwicklung betrachtet haben, die Erdoberfläche betraten (Abb. 48 - 53, S. 140 ff.). Die hauptsächliche spätlemurische Entwicklung von Mensch und Tier müsste sich im Zentrum des Großkontinents, wo Lemuria lag, konzentriert haben (Abb. 225, S. 431). Interessanterweise liegt bei der Rekonstruktion des geschlossenen Kontinentalpols ohne die Tethys (nach Owen 1983) das Gebiet von Palästina, wo später das Zentralereignis der Erdentwicklung stattfand, sehr genau in der Mitte. Bevor die Erdumdrehung begann war der Kontinetalpol die sonnenbeschienene Seite, und sie lag gegenüber dem Austrittsort des Mondes.“ (Lit.: Bosse 2002, S. 450)

Die Bedeutung des Salomonischen Tempels

Der Salomonische Temple im Grund- und Aufriß
Hauptartikel: Salomonischer Tempel

„Wie lange hat es gedauert, nachdem das Mysterium von Golgatha sich abgespielt hatte, daß der Tempel von Jerusalem, die Stätte des Friedens, zerstört worden ist? Umschlossen hat diese Stadt Jerusalem den Salomonischen Tempel. Was die Gnosis als Weisheit war, war der Salomonische Tempel als Symbolik. Dasjenige, was der Salomonische Tempel als Symbolik umschloß, enthielt alles im Bilde, was Weltengeheimnisse sind. Und es war so gemeint, daß diejenigen, die den Salomonischen Tempel betraten, in welchem die Bilder rings um sie herum waren und sich in ihrer Seele abspiegelten, etwas in ihre Seelen aufnahmen, durch das sie in wahrem Sinne erst Menschen wurden. Der Salomonische Tempel sollte den Weltensinn in die Seele derer gießen, die ihn betreten durften. Dasjenige, was der Salomonische Tempel enthielt- auf der Erde war es nicht unmittelbar enthalten; denn er enthielt alles das, was auf die Erde hereinschien an Weltengeheimnissen aus den Weiten des Kosmos.

Meine lieben Freunde, würde man einen der alten Eingeweihten gefragt haben, die Bescheid wußten über den Salomonischen Tempel, so würde die Antwort auf die Frage: Warum ist der Salomonische Tempel erbaut worden? - etwa so gelautet haben: Damit auf der Erde hier ein Zeichen ist, auf das diejenigen Mächte hinschauen, welche die Seelen geleiten, die den Weg suchen in irdische Leiber. - Fassen wir das recht. Denken wir uns, daß diese alten Eingeweihten des Salomonischen Tempels wußten, wenn sie die Menschen nach allen Sternenzeichen in die irdischen Leiber heruntergeleiten, dann müssen besondere Seelen zu denjenigen Leibern geführt werden, welche in der Lage sind, die großen Symbole des Salomonischen Tempels in sich gespiegelt zu erhalten. Natürlich war dies ein Anlaß, in Hochmut zu verfallen. Wenn dies nicht in Demut, mit Essäerdemut aufgenommen wurde, so war es ein Anlaß, um in Pharisäerweisheit zu verfallen! Aber dieses war schon der Fall: Das Erdenauge schaut hinauf zum Himmel und erblickt Sterne. Das Geistesauge derjenigen, welche die Seelen aus Weltenweiten hereinführten auf die Erde, schaute herunter und erblickte den Salomonischen Tempel mit seinen Symbolen. Er war ihnen ein Stern, durch dessen Licht sie die Seelen geleiten konnten in solche Leiber, die den Sinn des Salomonischen Tempels würden aufnehmen können. Er war der Mittelpunktstern der Erde, der besonders hinausglänzte in die geistige Höhe.

Als der Christus Jesus zur Erde gekommen war, als das Mysterium von Golgatha sich vollzogen hatte, da sollte sich das große Mysterium von Golgatha in jeder einzelnen Menschenseele abspiegeln können: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt!» Da verlor der äußere, physische Salomonische Tempel zunächst seine Bedeutung, und sein Schicksal erfüllte sich in tragischer Weise. Und es war im Grunde genommen niemand mehr da, der mit der Spiegelung aller Symbole des Salomonischen Tempels in jener Zeit den ganzen Umfang der Christus-Wesenheit hätte aufnehmen können. Aber die Christus-Wesenheit selber war in die Erdenevolution eingetreten, war darinnen. Und auf diese Tatsache - das ist oftmals gesagt worden in unserem Kreise —, auf diese Tatsache kommt es an. Die Gnostiker waren ja die letzten Nachzügler der Träger jener Weisheit, die umfassend und intensiv genug war, um aus der alten atavistischen Erdenweisheit der Menschheit heraus etwas von dem Christus zu verstehen.“ (Lit.:GA 173, S. 226f)

Die Erdenaura, Jerusalem und das Mysterium von Golgatha

Siehe auch: Erdenaura

„Aber besonders wichtig ist es, nicht bloß abstrakte Vorstellungen, sondern Bilder vom Weltenall sich anzueignen. Wir bekommen ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt, sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde. Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein. Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzykius gewisse Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist, mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als «himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.

Versuchen Sie mit einem Hingestorbenen zu denken die in Goldglanz sich aufbauende Kristallgestalt des himmlischen Jerusalems innerhalb der blau-violetten Erdenaura, so wird das Sie nahebringen; denn das ist etwas, was zu den Imaginationen gehört, wohinein der Tote stirbt: Ex Deo nascimur - In Christo morimur!“ (Lit.:GA 181, S. 174f)

Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg in der Nacht

Siehe auch

Literatur

  1. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  2. Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil, GA 173 (1978), ISBN 3-7274-1730-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft, GA 181 (1991), ISBN 3-7274-1810-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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