Herz und Jerusalem: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Herz''' ist das zentrale [[Organ]] des [[Blut]]kreislaufs. Es liegt als gut faustgroßes [[Muskel|muskuläres]] Hohlorgan, das einem abgerundeten Kegel gleicht, der mit der Spitze nach unten und links vorne gerichtet ist, leicht zur linken Körperseite versetzt hinter dem [[Wikipedia:Brustbein|Brustbein]]. Nur bei der relativ selten vorkommenden ''Rechtsherzigkeit'' ist es mehr nach der rechten Körperhälfte versetzt, meist bei insgesamt spiegelverkehrter Organanordnung ([[Wikipedia:Situs inversus|Situs inversus]]). Im [[Makrokosmos]] entspricht dem Herzen die [[Sonne]] und als [[Planetenmetall]] das [[Gold]].
{{Panorama|Panorámica de Jerusalén desde el Monte de los Olivos.jpg|1400|Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]]}}
[[Datei:Jerusalem-1 Jht.svg|mini|300px|Jerusalem im 1. Jahrhundert]]
[[Datei:Palästina1904.jpg|mini|300px|Historische Landkarte von Palästina mit dem Hochland von Judäa (1904)]]
[[Datei:Madaba map.jpg|mini|300px|Die älteste erhaltene kartografische Darstellung Jerusalems auf der [[Wikipedia:Mosaikkarte von Madaba|Mosaikkarte von Madaba]] (6. Jh.)]]
[[Datei:GA346 Tafel 7.jpg|mini|300px|Tafel 7 aus [[GA 346]]]]


== Das Herz als künftiges Willkürorgan ==
'''Jerusalem''' ({{HeS|יְרוּשָׁלַיִם|Jeruschalajim}}; {{ArS|القدس}} ''al-Quds (asch-Scharif)'' „die Heilige“; {{ELSalt|Ἱεροσόλυμα}} ''{{lang|grc-Latn|Hierosólyma}}'', das „Heilige '''Salem'''“) ist eine zwischen dem 428 m unter dem [[Wikipedia:Meeresspiegel|Meeresspiegel]] liegenden [[Wikipedia:Totes Meer|Toten Meer]] und dem [[Wikipedia:Mittelmeer|Mittelmeer]] auf einer [[Wikipedia:Höhe über dem Meeresspiegel|Höhe]] von 606–826 m ü. NN in den [[Berg]]en von [[Wikipedia:Judäa|Judäa]] im [[Heiliges Land|Heiligen Land]] im heutigen [[Wikipedia:Israel|Israel]] gelegene [[Wikipedia:Stadt|Stadt]] von zentraler [[geist]]ig-[[Religion|religöser]] Bedeutung für die [[Monotheismus|monotheistischen]] [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]]. Jerusalem wird erstmals im [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testament]] erwähnt. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung reichen aber schon zurück bis etwa 5000 v. Chr.


Das Herz besteht hauptsächlich aus quergestreiften [[Muskel]]n, ähnlich unserer Skelettmuskulatur, die wir willkürlich betätigen können. Nach [[Rudolf Steiner]] kündigt sich darin schon die künftige Entwicklung an, durch die das Herz einmal zu einem Willkürorgan werden wird:
== Jerusalem als geistiges Zentrum ==


<div style="margin-left:20px">
Nach [[Judentum|jüdischer]] Tradition wurde [[Adam]] hier erschaffen bzw. betrat hier mit seinen Füßen die [[Erde]] und wurde hier auch später begraben (→ [[Kreuzesholzlegende]]). In der «[[Schatzhöhle]]» [[Wikipedia:Ephräm der Syrer|Ephräm des Syrers]] heißt es:
"Es ist dasjenige Organ, welches mit dem Blutkreislauf in innigem Zusammenhange steht. Nun glaubt die Wissenschaft, daß das Herz eine Art von Pumpe ist. Das ist eine groteske phantastische Vorstellung. Niemals hat der Okkultismus eine solch phantastische Behauptung aufgestellt wie der heutige Materialismus. Das, was die bewegende Kraft des Blutes ist, sind die Gefühle der Seele. Die Seele treibt das Blut, und das Herz bewegt sich, weil es vom Blute getrieben wird. Also genau das Umgekehrte ist wahr von dem, was die materialistische Wissenschaft sagt. Nur kann der Mensch sein Herz heute noch nicht willkürlich leiten; wenn er Angst hat, schlägt es schneller, weil das Gefühl auf das Blut wirkt und dieses die Bewegung des Herzens beschleunigt. Aber das, was der Mensch heute unwillkürlich erleidet, wird er später auf höherer Stufe der Entwickelung in der Gewalt haben. Er wird später sein Blut willkürlich treiben und sein Herz bewegen wie heute die Handmuskeln. Das Herz mit seiner eigentümlichen Konstruktion ist für die heutige Wissenschaft eine Crux, ein Kreuz. Es besitzt quergestreifte Muskelfasern, die sonst nur bei willkürlichen Muskeln gefunden werden. Warum? Weil das Herz heute noch nicht am Ende seiner Entwickelung angelangt, sondern ein Zukunftsorgan ist, weil es ein willkürlicher Muskel werden wird. Daher zeigt es heute schon die Anlage dazu in seinem Bau.


So verändert alles, was in der Seele des Menschen vorgeht, den Bau des menschlichen Organismus." {{Lit|{{G|99|147f}}}}
{{Zitat|vor=|nach=|<poem>Und es bildete Gott den Adam mit seinen heiligen Händen
</div>
    nach seinem Bilde und nach seinem Gleichnisse.
Und als die Engel sein herrliches Aussehen gewahrten,
    wurden sie bewegt von der Schönheit seines Anblickes;
denn sie sahen das Gebilde seines Antlitzes,
    während es entzündet ward in herrlichem Glanze gleich der Kugel der Sonne,
    und das Licht seiner Augen wie die Sonne,
    und das Bild seines Körpers wie das Licht des Krystalls.
Und er breitete sich aus und stand mitten auf der Erde,
und er setzte seine beiden Füsse auf den Platz,
    woselbst das Kreuz unseres Erlösers errichtet wurde,
    darum dass Adam in Jerusalem erschaffen ward.
Und dort zog er an das Gewand des Königtums,
    und die Krone der Glorification wurde auf sein Haupt gesetzt.
Und dort ward er zum König gemacht und zum Priester und Propheten;
und dort setzte ihn Gott auf den Thron seiner Glorie.
Und dort gab ihm Gott die Herrschaft über alle Kreaturen,
und es versammelten sich alle wilden Tiere
    und das Vieh und Gevögel und kamen vor Adam,
und er gab ihnen Namen, und sie beugten ihr Haupt vor ihm,
und beteten ihn an alle ihre Naturen und dieneten ihm.</poem>|[[Wikipedia:Ephräm der Syrer|Ephräm der Syrer]]|''Die Schatzhöhle'' (Menschenschöpfung)|ref=[http://12koerbe.de/arche/schatz.htm#2] [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Religion/Bezold_Die_Schatzhoehle_1883.pdf#page=19&view=Fit]}}


== Herz und Blutkreislauf ==
[[Kain und Abel]] brachten hier [[Jahve]] ihre Opfer dar und [[Abraham]] legte dort seinen Sohn [[Isaak]] auf den Altar, um ihn zu opfern, und wurde in '''Salem''' (womit ''Jerusalem'' gemeint sein dürfte) von dem großen [[Sonne]]n-[[Eingeweihter|Eingeweihten]] [[Melchisedek]] mit [[Brot]] und [[Wein]] empfangen. [[Jakob]] hatte eben an dieser Stelle seine [[Vision]] der [[Himmelsleiter]]. Jerusalem bildete so in gewissem Sinn das geistige Zentrum der [[Menschheitsentwicklung]] bis zum [[Mysterium von Golgatha]]. Eine besondere Bedeutung kam dabei dem Bau des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] zu.
[[File:Anatomie Blutkreislauf.svg|mini|400px|Anatomie des menschlichen Blutkreislaufs]]


Aus dem strömenden Blutkreislauf beginnt sich das Herz schon ab der 3. Woche der [[Embryo]]nalentwicklung zu bilden und fängt ab dem 23. oder 24. Tag der Schwangerschaft eigenständig zu pulsieren an. Nach Ansicht Steiners ist die Gestalt des Herzens ein Ergebnis der sich stauenden Kräfteströmungen von links-rechts bzw. rechts-links und von oben und unten. Durch den Rückstau dieser Strömungen entstehen Verdickungen, aus denen sich die vier Herzkammern bilden. Aber nicht nur die Gestalt, sondern auch die Tätigkeit des Herzens ist nach Steiner ein Ergebnis der lebendigen Bewegung des Blutkreislauf. Das Herz fungiert seiner Ansicht nach nicht als [[Wikipedia:Pumpe|Pumpe]], die das Blut durch den Körper treibt, sondern der Blutkreislauf versetzt das Herz in Bewegung. Die linke Herzhälfte empfängt dabei das [[sauerstoff]]reiche Blut aus dem kleinen [[Lunge]]nkreislauf, die rechte Herzhälfte das sauerstoffarme Blut aus dem großen [[Körper]]kreislauf.
In seinen Vorträgen über [[Apokalypse und Priesterwirken]] hat Rudolf Steiner sehr ausgeführlich geschildert, wie der Aufbau des [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] nun eigentlich im [[Mensch]]en stattfindet. Bis zum Mysterium von Golgatha bzw. bis zur Zerstörung des alten Jerusalems überwog der Aufbau von unten aus den Naturkräften, seitdem ist der Aufbau von oben aus den geistigen Kräften wichtiger und das ist der Aufbau des geistigen neuen Jerusalems. Steiner schildert dabei, wie die mit der Nahrung aufgenommenen irdischen Stoffe tatsächlich nur die Organe des [[Nerven-Sinnes-System]]s aufbauen, nicht aber den [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System|Stoffwechsel-Gliedmaßen-Menschen]]. Das ist auch an der Umwandlung des [[Gehirn]]s abzulesen, durch die das Vorderhirn immer ähnlicher einem Verdauungsorgan wird. Äußerlich sichtbar wird das in der Physiognomie des Menschen in der zunehmenden Aufwölbung der Stirn, namentlich über das Stadium des klassischen griechischen Profils hinaus, bei dem Nasenrücken und Stirne noch in einer Linie verliefen. Dadurch drückt sich die [[Dreigliederung des menschlichen Organismus]] erst vollkommen auch in der Schädelbildung aus und im [[Seelenleben]] trennen sich [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]] voneinander. Die Kinnpartie, die dem Wollen entspricht, hatte sich schon in der [[Ägyptisch-Chaldäische Zeit|Ägyptisch-Chaldäischen Zeit]] deutlich abzusetzen begonnen, aber Denken und Fühlen waren auch noch in der Antike stark ineinander verwoben. Heute haben sich die drei [[Seelenkräfte]] bereits sehr stark voneinander getrennt und müssen aktiv durch das [[Ich]] zusammengehalten werden.


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Sehen Sie, in bezug auf
"Dieses Herz hat die
das Physische wird man zugeben: Die Erde ist so eingerichtet, daß
mechanisch-materialistische Anschauung zu einer Pumpe gemacht,
sie einen Nordpol hat, daß sich dort gewissermaßen die Kälte
die das Blut durch den menschlichen Körper treibt. Es
sammelt; und man kann äußerlich physisch-geographisch aus der
ist das Gegenteil, dieses Herz: Ein Lebendiges ist die Blutzirkulation
Natur der Erde diesen Nordpol beschreiben und ihn als etwas
- die Embryologie kann es exakt nachweisen,
Wesentliches der Erde ansehen. Die hebräische Geheimlehre hat
wenn sie nur will - , und das Herz wird durch das innerlich
das auch mit dem gemacht, was an seelischer Tätigkeit in den
bewegte Blut in Tätigkeit versetzt. Das Herz ist dasjenige,
Kräften der Erde steckt, und sah nun - wie im Sinne eines geographischen
worinnen sich die Bluttätigkeit schließlich statuiert, worinnen
Nordpols - den Pol auf der Erde, wo alles zusammenfließt
die Bluttätigkeit hereingenommen wird in die ganze
an Kultur, wo also die Versammlung der vollkommensten
menschliche Individualität. Die Tätigkeit des Herzens ist
Häuser ist, und das sah sie in Jerusalem, in der ganz konkreten
eine Folge der Bluttätigkeit, nicht die Bluttätigkeit eine
Stadt Jerusalem. Das war der Pol für die Konzentrierung der
Folge der Herztätigkeit." {{Lit|{{G|74|92f}}}}
äußeren Kultur um die Menschenseele herum, und die Krönung
</div>
dieser Stadt war der [[Salomonischer Tempel|Salomonische Tempel]].


<div style="margin-left:20px">
Nun fühlte man, daß dies in der Evolution der Erde erschöpft
"Lernt man erkennen
ist. Diejenigen, die etwas von der hebräischen Geheimlehre verstanden,
das rhythmische System, wie es sich ausprägt in der Gestaltung
die sahen in dem, was auf das Mysterium von Golgatha
des Atmungsverlaufes, des Blutsverlaufes, so bricht man mit dem Aberglauben,
folgte, in der Zerstörung Jerusalems, nicht ein äußeres Ereignis,
daß das Herz eine Pumpe ist, die das Blut wie irgendein Gewässer
das durch die Römer bewirkt wurde. Die Römer waren nur die
durch den Organismus treibt. Dann lernt man erkennen, daß
Handlanger der geistigen Machte, die das ausführten, was ganz im
das Geistige eingreift in die Blutzirkulation, daß also da der Rhythmus
Plan der geistigen Mächte war. Denn, so stellten sie es sich vor:
den Stoffwechsel ergreift, die Blutzirkulation bewirkt und dann im
Diese alte Art, von der Erde aus die Ingredienzien zu suchen, um
Verlaufe der menschlichen Entwickelung, schon in der Embryonalentwickelung,
den Menschenleib als Haus zu erbauen, ist erschöpft. Indem Jerusalem
das Herz herausplastiziert aus dem, was der Blutkreislauf
zu seiner Größe gekommen ist, ist alles das erschöpft, was
ist, so daß das Herz aus dem Blutkreislauf heraus, also aus dem
von der Erde aus an Substanz, an Materialität verwendet werden
Geistigen heraus gebildet ist." {{Lit|{{G|203|151f}}}}
konnte, um den Menschenleib als Haus zu erbauen.
</div>


Im [[Okkultismus]] wird es der [[Sonne]] und dem damit verbundenen [[Metall]], dem [[Gold]], zugeordnet. [[William Harvey]], der Entdecker des Blutkreislaufs, schreibt über das Herz:
In das Christliche umgesetzt, bedeutet diese hebräische Geheimlehre:
Wäre das Mysterium von Golgatha nicht geschehen, so
wäre dennoch die Zerstörung Jerusalems gekommen. Aber es
wäre nicht hineingelegt worden in diesen Untergang des mit Hilfe
der Erde schaffenden Menschenwesens dasjenige, was Neugestaltung
werden kann. Gewissermaßen der Keim zu einer völligen
Neugestaltung ist in das Jerusalem hineingelegt, das zum Untergang
bestimmt war. Die Mutter Erde erstirbt in Jerusalem. Die
Tochter Erde lebt in der Erwartung eines anderen Keimes. Da
werden dann nicht mehr durch Heranziehen der Ingredienzien
aus der Erde die Leiber gebaut und die Häuser des alten Jerusalem,
das dastand als die Krönung desjenigen, was auf der Erde vor
sich geht, sondern die Erde erhebt sich als ein geistiger Pol des
alten Jerusalem. Nicht mehr wird man imstande sein, aus den
Ingredienzien der Erde heraus so etwas zustande zu bringen wie
das alte Jerusalem. Dafür tritt aber die andere Zeit ein, die im
Keime veranlagt wurde durch das Mysterium von Golgatha. Die
Menschen bekommen nun von oben herunter das, was ihr Inneres
umhüllt (Tafel 7), mehr von außen. Die neue Stadt senkt sich von
oben herunter und gießt sich über die Erde aus: das neue Jerusalem.
Das alte Jerusalem war aus der Erde und ihren Stoffen, das
neue Jerusalem ist aus dem Himmel und seinen geistigen Ingredienzien.|346|134}}


{{Zitat|Das Herz der Lebewesen ist der Grundstock ihres Lebens, der Fürst ihrer aller, der kleinen Welt Sonne, von der alles Leben abhängt, alle Frische und Kraft ausstrahlt. Gleicherweise ist ein König der Grundstock seiner Reiche und die Sonne seiner kleinen Welt, des Staates Herz, von dem alle Macht ausstrahlt, alle Gnade ausgeht. Diese Schrift hier über die Bewegung des Herzens habe ich Seiner Majestät (wie es Sitte dieser Zeit ist) um so mehr zu widmen gewagt, als […] beinahe alle menschlichen Taten wie auch die meisten Taten eines Königs unter der Eingebung des Herzens sich vollziehen.|William Harvey|Die Bewegung des Herzens und des Blutes (übersetzt nach der lateinische Originalausgabe von 1628).}}
== Palästina als geographisches Zentrum der sich verfestigenden Urerde ==
[[Datei:Bosse Pangaea1.gif|mini|300px|Modell von Pangaea mit abgerundet geschlossener Gestalt unter Berücksichtigung der späteren lemurischen Kontinentalmasse im engeren Sinn, die nach [[Dankmar Bosse|D. Bosse]] bei ihrem Untergang unter das [[Wikipedia:Himalaya|Himalaya]]-Massiv geschoben wurde (leicht veränderte Darstellung nach Bosse 2002, S. 395)]]


== Das Herz als Sinnesorgan ==
Zur Zeit der [[Mondentrennung]] verdichtete sich die [[Erde (Planet)|Erde]] bis zum festen [[kristall]]inen [[Erdelement]], wodurch sich die feste Landmasse der [[Lemuria]] als ''Kontinentalpol'' der Erde herausbildete. Lemuria dürfte zur Zeit seiner größten Ausdehnung mit dem aus der [[Geologie]] bekannten Urkontinent [[Wikipedia:Pangäa|Pangäa]] identisch sein. Zur ursprünglichen Gestalt Pangaeas gibt es verschiedenste geologische [[Modell]]vorstellungen. Basierend auf neueren Forschungen geht [[Dankmar Bosse]] von einem deutlich geschlosseneren und abgerundeteren Modell ohne tiefem Einschnitt des [[Wikipedia:Tethys (Ozean)|Tethysmeeres]] aus, in dem die spätere Lemuris als eigenständiger Kontinentalblock nördlich des späteren indischen Subkontinents enthalten ist (siehe nachstehende Skizze). Das spätere [[Wikipedia:Palästina (Region)|Palästina]] - und damit auch Jerusalem - liegt nach diesem Modell bemerkenswerterweise ziemlich genau im Zentrum Pangaeas.


Das Herz ist ein sehr feines [[Sinne]]sorgan, durch das der Kopf, insbesondere vermittels des Kleinhirns, [[unterbewusst]] wahrnimmt, was im restlichen [[Organismus]], d.h. im [[Rhythmisches System|rhythmischen System]] und im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]], vorgeht. Diese normalerweise unterbewusste Wahrnehmung versuchte man in der [[Mithras-Einweihung]] ins [[Bewusstsein]] zu heben. Dadurch lernte der Mithras-Schüler allmählich durch seine Herzorganisation sehr fein den Einfluss des Jahreslaufes auf sein Stoffwechsel-Gliedmaßen-System mitzuempfinden, das symbolisch durch den Stier dargestellt wurde. Indem der Geistesschüler so durch sein Herz auf sich selber zurückblickte, konnte er den Gang der Sonne durch den Tierkreis studieren und daraus Anweisungen dafür geben, was zu welcher Jahreszeit zu tun war. {{Lit|{{G|223|136ff}}}}
{{LZ|Der noch weichkörprige Mensch war nach der Mondentrennung
innerhalb der Wasser-Luft-Sphäre
zwar tiefer heruntergezogen worden, aber man
muss sich vorstellen, dass nur die zurückbleibenden
Gruppen, die wir an der Tierentwicklung betrachtet
haben, die Erdoberfläche betraten (Abb. 48
- 53, S. 140 ff.). Die hauptsächliche spätlemurische
Entwicklung von Mensch und Tier müsste sich im
Zentrum des Großkontinents, wo Lemuria lag, konzentriert
haben (Abb. 225, S. 431). Interessanterweise
liegt bei der Rekonstruktion des geschlossenen
Kontinentalpols ohne die Tethys (nach Owen
1983) das Gebiet von Palästina, wo später das Zentralereignis
der Erdentwicklung stattfand, sehr genau
in der Mitte. Bevor die Erdumdrehung begann
war der Kontinetalpol die sonnenbeschienene Seite,
und sie lag gegenüber dem Austrittsort des Mondes.|Bosse 2002, S. 450}}


== Physisches und ätherisches Herz ==
== Die Bedeutung des Salomonischen Tempels ==
[[Bild:Solomons_Tempel.png|thumb|300px|Der Salomonische Temple im Grund- und Aufriß]]
{{Hauptartikel|Salomonischer Tempel}}


Nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s hat sich seit dem Jahre [[1721]] der natürliche Zusammenhang zwischen dem [[physisch]]en und dem [[ätherisch]]en Herzen gelockert. Bis etwa [[2100]] wird sich der Ätherteil vollständig vom physischen Herzen gelöst haben.  
{{GZ|Wie lange hat es gedauert, nachdem das Mysterium von Golgatha
sich abgespielt hatte, daß der Tempel von Jerusalem, die Stätte des
Friedens, zerstört worden ist? Umschlossen hat diese Stadt Jerusalem
den Salomonischen Tempel. Was die Gnosis als Weisheit war, war der
Salomonische Tempel als Symbolik. Dasjenige, was der Salomonische
Tempel als Symbolik umschloß, enthielt alles im Bilde, was Weltengeheimnisse
sind. Und es war so gemeint, daß diejenigen, die den Salomonischen
Tempel betraten, in welchem die Bilder rings um sie herum
waren und sich in ihrer Seele abspiegelten, etwas in ihre Seelen aufnahmen,
durch das sie in wahrem Sinne erst Menschen wurden. Der
Salomonische Tempel sollte den Weltensinn in die Seele derer gießen,
die ihn betreten durften. Dasjenige, was der Salomonische Tempel enthielt-
auf der Erde war es nicht unmittelbar enthalten; denn er enthielt
alles das, was auf die Erde hereinschien an Weltengeheimnissen aus den
Weiten des Kosmos.


[[Bild:Herz_190.gif|thumb|Der Zusammenhang zwischen physischem und ätherischem Herzen]]
Meine lieben Freunde, würde man einen der alten Eingeweihten gefragt
<div style="margin-left:20px">
haben, die Bescheid wußten über den Salomonischen Tempel, so
"Im großen und ganzen ist der Mensch ein physischer Leib, der in einen Ätherleib eingebettet ist; das andere brauchen wir heute nicht zu berücksichtigen. Aber die Innigkeit der Verbindung - ich meine jetzt nicht das räumliche Sich-Decken, aber das Dynamische in der Verbindung -, das ändert sich im Laufe der Erdenentwickelung, und die innigen Beziehungen zwischen dem Ätherkopfe und dem menschlichen physischen Kopf, die bestanden haben zum Beispiel in den Jahrhunderten, von denen man hauptsächlich spricht, wenn man von griechischer Kultur spricht, diese Beziehungen bestehen schon seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert nicht mehr. Seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert ist schon der alte Innigkeitszusammenhang zwischen dem Ätherkopf des Menschen und dem physischen Kopf verlorengegangen. Aber es ist doch immer aufrechterhalten geblieben ein recht inniger Zusammenhang zwischen dem menschlichen physischen Herzen und dem menschlichen Ätherherzen. Aber seit dem Jahre [[1721]] lockert sich merkwürdigerweise immer mehr und mehr der Zusammenhang zwischen dem menschlichen physischen Herzen und dem Ätherherzen. Wenn ich so sagen darf: Wenn das physische Herz da ist und das Ätherherz da (siehe Zeichnung) so war das früher mehr ein Ganzes, jetzt kann das Ätherherz geschüttelt werden ätherisch, es ist nicht mehr innerlich so dynamisch verbunden wie früher. Später werden noch andere Organe des Menschen sich vom Ätherischen lösen. Das aber, daß das Herz nach und nach sich löst von seinem Ätherteil, und bis in das 3. Jahrtausend hinein, bis man 2100 ungefähr schreiben wird, sich ganz gelöst haben wird, das macht auch in bezug auf die menschliche Entwickelung etwas sehr Bedeutsames aus. Was es ausmacht, das kann man in der folgenden Weise charakterisieren. Man muß sagen: Das macht das aus, daß die Menschen nötig haben, etwas, was ihnen früher von selbst kam durch den natürlichen Zusammenhang zwischen physischem Herzen und Ätherherzen, auf einem anderen Wege zu suchen, auf dem Wege des spirituellen Lebens. Dieses vom physischen Herzen losgetrennte Ätherherz, das wird seine richtige Beziehung zur geistigen Welt nur gewinnen, wenn der Mensch sucht spirituelles Wissen, wenn der Mensch sucht anthroposophisch orientierte geistige Gedanken. Das muß immer mehr und mehr gesucht werden." {{Lit|{{G|190|121ff}}}}
würde die Antwort auf die Frage: Warum ist der Salomonische Tempel
</div>
erbaut worden? - etwa so gelautet haben: Damit auf der Erde hier ein
Zeichen ist, auf das diejenigen Mächte hinschauen, welche die Seelen
geleiten, die den Weg suchen in irdische Leiber. - Fassen wir das recht.
Denken wir uns, daß diese alten Eingeweihten des Salomonischen Tempels
wußten, wenn sie die Menschen nach allen Sternenzeichen in die
irdischen Leiber heruntergeleiten, dann müssen besondere Seelen zu
denjenigen Leibern geführt werden, welche in der Lage sind, die großen
Symbole des Salomonischen Tempels in sich gespiegelt zu erhalten.
Natürlich war dies ein Anlaß, in Hochmut zu verfallen. Wenn dies
nicht in Demut, mit Essäerdemut aufgenommen wurde, so war es ein
Anlaß, um in Pharisäerweisheit zu verfallen! Aber dieses war schon der
Fall: Das Erdenauge schaut hinauf zum Himmel und erblickt Sterne.
Das Geistesauge derjenigen, welche die Seelen aus Weltenweiten hereinführten
auf die Erde, schaute herunter und erblickte den Salomonischen
Tempel mit seinen Symbolen. Er war ihnen ein Stern, durch dessen
Licht sie die Seelen geleiten konnten in solche Leiber, die den Sinn des
Salomonischen Tempels würden aufnehmen können. Er war der Mittelpunktstern
der Erde, der besonders hinausglänzte in die geistige Höhe.


== Herz-Lungen-System und Ätherleib ==
Als der Christus Jesus zur Erde gekommen war, als das Mysterium
von Golgatha sich vollzogen hatte, da sollte sich das große Mysterium
von Golgatha in jeder einzelnen Menschenseele abspiegeln können:
«Mein Reich ist nicht von dieser Welt!» Da verlor der äußere, physische
Salomonische Tempel zunächst seine Bedeutung, und sein Schicksal erfüllte
sich in tragischer Weise. Und es war im Grunde genommen niemand
mehr da, der mit der Spiegelung aller Symbole des Salomonischen
Tempels in jener Zeit den ganzen Umfang der Christus-Wesenheit hätte
aufnehmen können. Aber die Christus-Wesenheit selber war in die
Erdenevolution eingetreten, war darinnen. Und auf diese Tatsache -
das ist oftmals gesagt worden in unserem Kreise —, auf diese Tatsache
kommt es an. Die Gnostiker waren ja die letzten Nachzügler der Träger
jener Weisheit, die umfassend und intensiv genug war, um aus der alten
atavistischen Erdenweisheit der Menschheit heraus etwas von dem
Christus zu verstehen.|173|226f}}


{{Hauptartikel|Rhythmisches System#Herz-Lungen-System und Ätherleib|titel1=Rhythmisches System}}
== Die Erdenaura, Jerusalem und das Mysterium von Golgatha ==


Durch das [[Herz-Lungensystem]] und den [[Sauerstoff]] werden die aufgenommenen [[Ernährung|Nahrungsstoffe]], die durch die [[Verdauung]] zunächst zerlegt und abgetötet werden, wieder verlebendigt und in die [[ätherische Organisation]] aufgenommen {{GZ||314|107}}.
{{Siehe auch|Erdenaura}}


== Das Herz der Erde ist der Christus ==
{{GZ|Aber besonders wichtig ist es, nicht bloß abstrakte Vorstellungen,
sondern Bilder vom Weltenall sich anzueignen. Wir bekommen
ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im
Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich
glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt,
sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen
tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf
kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen
hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten
spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es
handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche
Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus
gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich
glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde.
Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein.
Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzykius gewisse
Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf
der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist,
mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem
Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch
in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als
«himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten
Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet
war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei
der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom
sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was
ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von
Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von
Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura
der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich
vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich
darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen
vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den
Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.


<div style="margin-left:20px">
Versuchen Sie mit einem Hingestorbenen zu denken die in Goldglanz
„Und wer sagen wollte: Man kann ohne den Christus bestehen – der würde so töricht sein, wie Augen und Ohren, wenn sie sagen wollten, sie könnten ohne Herz bestehen. Beim einzelnen Menschenleibe muß allerdings das Herz von Anfang an da sein, in den Erdenorganismus ist dieses Herz erst mit dem Christus eingezogen. Für die folgenden Zeiten muß aber dieses Christus-Herzensblut in alle Menschenherzen eingezogen sein, und wer sich nicht in seiner Seele mit ihm vereinigt, wird verdorren.“ {{Lit|{{G|127|132}}}}
sich aufbauende Kristallgestalt des himmlischen Jerusalems
</div>
innerhalb der blau-violetten Erdenaura, so wird das Sie nahebringen;
denn das ist etwas, was zu den Imaginationen gehört, wohinein der
Tote stirbt: Ex Deo nascimur - In Christo morimur!|181|174f}}


== Das Herz und der Heilige Gral ==
{{Panorama|Panorama Jerusalem und Tempelberg bei Nacht.jpg|1200|Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]] in der Nacht}}


{{GZ|In dem Tempel des menschlichen Leibes befindet sich ein Heiligstes
== Siehe auch ==
vom Heiligen. Viele Menschen leben in dem Tempel, ohne etwas
davon zu wissen. Aber die, welche es ahnen, erhalten dadurch
die Kraft, sich so zu läutern, daß sie in dieses Heiligste hineingehen
dürfen. Da befindet sich das heilige Gefäß, welches durch Zeitepochen
hindurch vorbereitet wurde, auf daß, wenn die Zeit käme, es
fähig sein könne, das Christus-Blut, das Christus-Leben in sich zu
enthalten. Wenn der Mensch hineingegangen ist, so hat er auch den
Weg gefunden zu dem Allerheiligsten in dem großen Erdentempel.
Auch da leben viele auf der Erde, ohne davon zu wissen; aber wenn
der Mensch in seinem innersten Heiligtum sich gefunden hat, so
wird er auch da hineintreten dürfen und finden den Heiligen Gral.
Wie aus wunderbar glitzernden Kristallen geschliffen, welche Symbole
und Buchstaben formen, wird sich ihm das Gefäß zunächst zeigen,
bis er allmählich den heiligen Inhalt empfindet, so daß er für
ihn leuchtet im goldenen Glanze. In die Mysterienstätte seines eigenen
Herzens steigt ein Mensch hinein, dann geht ein göttliches
Wesen aus dieser Stätte hervor und verbindet sich mit dem Gott
draußen, mit dem Christus-Wesen. Es lebt in dem geistigen Lichte,
welches hineinstrahlt in das Gefäß und dieses dadurch heiligt.|265|418|419}}


== Das Herz als zukünftiges Erkenntnisorgan ==
* {{WikipediaDE|Jerusalem}}
* [[Neues Jerusalem]]


{{Siehe auch|Herzdenken}}
== Literatur ==
 
<div style="margin-left:20px">
"In der Zukunft wird der Mensch in einem viel intimeren Zusammenhange mit der Weltgesetzlichkeit stehen als gegenwärtig. Und der Geheimschüler nimmt diese Intimität in der Entwickelung voraus. Der Kopf mit dem Gehirn ist nur ein Übergangsorgan der Erkenntnis. Das Organ, welches die eigentlich tiefen und zugleich machtvollen Blicke in die Welt tun wird, hat seine Anlage in dem gegenwärtigen Herzen. Aber wohlgemerkt: die Anlage zu diesem Organ ist im heutigen Herzen: um Erkenntnisorgan zu werden, muß sich das Herz noch in der mannigfaltigsten Weise umbilden. Aber dieses Herz ist der Quell und Born zur Menschheitsstufe der Zukunft. Die Erkenntnis wird dann, wenn das Herz ihr Organ sein wird, warm und innig sein, wie heute nur die Gefühle der Liebe und des Mitleids sind. Aber diese Gefühle werden aus der Dumpfheit und Dunkelheit, in der sie heute nur tasten, sich zu der Helligkeit und Klarheit hindurchringen, welche heute erst die feinsten, logischen Begriffe des Kopfes haben." {{Lit|{{G|267|90}}}}
</div>
 
== Herz und Umstülpung ==


{{Siehe auch|Umstülpung}}
#[[Dankmar Bosse]]: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


{{GZ|Das ist dasjenige, was ich Ihnen heute sagen wollte, meine lieben
{{GA}}
Freunde, über die ganz andersartige Erfahrung, die wir haben, wenn
wir in der geistigen Welt sind, als hier in der physischen. Und doch
wiederum hängen die Dinge zusammen. Aber sie hängen so zusammen,
daß wir ganz umgestülpt sind. Wenn wir hier den Menschen so umstülpen
könnten, daß wir sein Inneres nach außen wenden würden,
daß also zum Beispiel das Innere, das Herz dann die Oberfläche des
Menschen wäre - er würde dabei nicht leben bleiben als physischer
Mensch, das können Sie ja glauben -, aber wenn man ihn umstülpen
könnte, im Herzen innerlich anfassen und ihn so wie einen Handschuh
umstülpen, dann bliebe er nicht ein solcher Mensch, wie er hier
ist, dann vergrößerte er sich zu einem Universum. Denn wenn man sich
in einen Punkt, ins Herz hinein konzentriert und dann die Fähigkeit
hat, im Geiste sich selber umzustülpen, dann wird man diese Welt, die
man sonst erlebt zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Das ist
das Geheimnis des menschlichen Inneren, welches nur in der physischen
Welt nicht nach außen gestülpt werden kann. Aber das menschliche
Herz ist eine umgestülpte Welt auch, und so hängt wiederum
zusammen die physische Erdenwelt mit der geistigen Welt. Wir müssen
uns gewöhnen an dieses Umstülpen. Wenn wir uns nicht daran gewöhnen,
so bekommen wir nie eine richtige Vorstellung von dem, wie
sich eigentlich die hiesige physische Welt zu der geistigen Welt verhält.|214|157}}


== Literatur ==
== Weblinks ==


#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie des Thomas von Aquino'', [[GA 74]] (1993), ISBN 3-7274-0741-7 {{Vorträge|074}}
* [http://12koerbe.de/arche/schatz.htm#2. Die Schatzhöhle (1)] (Carl Bezold, Leipzig 1883)
#Rudolf Steiner: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]] (1985), Dreizehnter Vortrag, München, 5. Juni 1907 {{Vorträge|099}}
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Religion/Bezold_Die_Schatzhoehle_1883.pdf Carl Bezold: ''Die Schatzhöhle''], Leipzig 1883
#Rudolf Steiner: ''Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen'', [[GA 190]] (1980) {{Vorträge|190}}
#Rudolf Steiner: ''Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung durch seinen geistigen Zusammenhang mit dem Erdplaneten und der Sternenwelt'', [[GA 203]] (1989), ISBN 3-7274-2030-8 {{Vorträge|203}}
#Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis der Trinität'', [[GA 214]] (1999), ISBN 3-7274-2140-1 {{Vorträge|214}}
#Rudolf Steiner: ''Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten'', [[GA 223]] (1990), Achter Vortrag, Dornach, 30. September 1923 {{Vorträge|223}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Vorträge|265}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1990), Zweiter Vortrag, Dornach, 22. März 1920 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}


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Version vom 2. April 2017, 11:05 Uhr

Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg
Jerusalem im 1. Jahrhundert
Historische Landkarte von Palästina mit dem Hochland von Judäa (1904)
Die älteste erhaltene kartografische Darstellung Jerusalems auf der Mosaikkarte von Madaba (6. Jh.)
Tafel 7 aus GA 346

Jerusalem (hebr. יְרוּשָׁלַיִם Jeruschalajim; arab. القدس al-Quds (asch-Scharif) „die Heilige“; griech. Ἱεροσόλυμα Hierosólyma, das „Heilige Salem“) ist eine zwischen dem 428 m unter dem Meeresspiegel liegenden Toten Meer und dem Mittelmeer auf einer Höhe von 606–826 m ü. NN in den Bergen von Judäa im Heiligen Land im heutigen Israel gelegene Stadt von zentraler geistig-religöser Bedeutung für die monotheistischen abrahamitischen Religionen. Jerusalem wird erstmals im Alten Testament erwähnt. Die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung reichen aber schon zurück bis etwa 5000 v. Chr.

Jerusalem als geistiges Zentrum

Nach jüdischer Tradition wurde Adam hier erschaffen bzw. betrat hier mit seinen Füßen die Erde und wurde hier auch später begraben (→ Kreuzesholzlegende). In der «Schatzhöhle» Ephräm des Syrers heißt es:

Und es bildete Gott den Adam mit seinen heiligen Händen
    nach seinem Bilde und nach seinem Gleichnisse.
Und als die Engel sein herrliches Aussehen gewahrten,
    wurden sie bewegt von der Schönheit seines Anblickes;
denn sie sahen das Gebilde seines Antlitzes,
    während es entzündet ward in herrlichem Glanze gleich der Kugel der Sonne,
    und das Licht seiner Augen wie die Sonne,
    und das Bild seines Körpers wie das Licht des Krystalls.
Und er breitete sich aus und stand mitten auf der Erde,
und er setzte seine beiden Füsse auf den Platz,
    woselbst das Kreuz unseres Erlösers errichtet wurde,
    darum dass Adam in Jerusalem erschaffen ward.
Und dort zog er an das Gewand des Königtums,
    und die Krone der Glorification wurde auf sein Haupt gesetzt.
Und dort ward er zum König gemacht und zum Priester und Propheten;
und dort setzte ihn Gott auf den Thron seiner Glorie.
Und dort gab ihm Gott die Herrschaft über alle Kreaturen,
und es versammelten sich alle wilden Tiere
    und das Vieh und Gevögel und kamen vor Adam,
und er gab ihnen Namen, und sie beugten ihr Haupt vor ihm,
und beteten ihn an alle ihre Naturen und dieneten ihm.

Ephräm der Syrer: Die Schatzhöhle (Menschenschöpfung)[1] [2]

Kain und Abel brachten hier Jahve ihre Opfer dar und Abraham legte dort seinen Sohn Isaak auf den Altar, um ihn zu opfern, und wurde in Salem (womit Jerusalem gemeint sein dürfte) von dem großen Sonnen-Eingeweihten Melchisedek mit Brot und Wein empfangen. Jakob hatte eben an dieser Stelle seine Vision der Himmelsleiter. Jerusalem bildete so in gewissem Sinn das geistige Zentrum der Menschheitsentwicklung bis zum Mysterium von Golgatha. Eine besondere Bedeutung kam dabei dem Bau des Salomonischen Tempels zu.

In seinen Vorträgen über Apokalypse und Priesterwirken hat Rudolf Steiner sehr ausgeführlich geschildert, wie der Aufbau des Neuen Jerusalem nun eigentlich im Menschen stattfindet. Bis zum Mysterium von Golgatha bzw. bis zur Zerstörung des alten Jerusalems überwog der Aufbau von unten aus den Naturkräften, seitdem ist der Aufbau von oben aus den geistigen Kräften wichtiger und das ist der Aufbau des geistigen neuen Jerusalems. Steiner schildert dabei, wie die mit der Nahrung aufgenommenen irdischen Stoffe tatsächlich nur die Organe des Nerven-Sinnes-Systems aufbauen, nicht aber den Stoffwechsel-Gliedmaßen-Menschen. Das ist auch an der Umwandlung des Gehirns abzulesen, durch die das Vorderhirn immer ähnlicher einem Verdauungsorgan wird. Äußerlich sichtbar wird das in der Physiognomie des Menschen in der zunehmenden Aufwölbung der Stirn, namentlich über das Stadium des klassischen griechischen Profils hinaus, bei dem Nasenrücken und Stirne noch in einer Linie verliefen. Dadurch drückt sich die Dreigliederung des menschlichen Organismus erst vollkommen auch in der Schädelbildung aus und im Seelenleben trennen sich Denken, Fühlen und Wollen voneinander. Die Kinnpartie, die dem Wollen entspricht, hatte sich schon in der Ägyptisch-Chaldäischen Zeit deutlich abzusetzen begonnen, aber Denken und Fühlen waren auch noch in der Antike stark ineinander verwoben. Heute haben sich die drei Seelenkräfte bereits sehr stark voneinander getrennt und müssen aktiv durch das Ich zusammengehalten werden.

„Sehen Sie, in bezug auf das Physische wird man zugeben: Die Erde ist so eingerichtet, daß sie einen Nordpol hat, daß sich dort gewissermaßen die Kälte sammelt; und man kann äußerlich physisch-geographisch aus der Natur der Erde diesen Nordpol beschreiben und ihn als etwas Wesentliches der Erde ansehen. Die hebräische Geheimlehre hat das auch mit dem gemacht, was an seelischer Tätigkeit in den Kräften der Erde steckt, und sah nun - wie im Sinne eines geographischen Nordpols - den Pol auf der Erde, wo alles zusammenfließt an Kultur, wo also die Versammlung der vollkommensten Häuser ist, und das sah sie in Jerusalem, in der ganz konkreten Stadt Jerusalem. Das war der Pol für die Konzentrierung der äußeren Kultur um die Menschenseele herum, und die Krönung dieser Stadt war der Salomonische Tempel.

Nun fühlte man, daß dies in der Evolution der Erde erschöpft ist. Diejenigen, die etwas von der hebräischen Geheimlehre verstanden, die sahen in dem, was auf das Mysterium von Golgatha folgte, in der Zerstörung Jerusalems, nicht ein äußeres Ereignis, das durch die Römer bewirkt wurde. Die Römer waren nur die Handlanger der geistigen Machte, die das ausführten, was ganz im Plan der geistigen Mächte war. Denn, so stellten sie es sich vor: Diese alte Art, von der Erde aus die Ingredienzien zu suchen, um den Menschenleib als Haus zu erbauen, ist erschöpft. Indem Jerusalem zu seiner Größe gekommen ist, ist alles das erschöpft, was von der Erde aus an Substanz, an Materialität verwendet werden konnte, um den Menschenleib als Haus zu erbauen.

In das Christliche umgesetzt, bedeutet diese hebräische Geheimlehre: Wäre das Mysterium von Golgatha nicht geschehen, so wäre dennoch die Zerstörung Jerusalems gekommen. Aber es wäre nicht hineingelegt worden in diesen Untergang des mit Hilfe der Erde schaffenden Menschenwesens dasjenige, was Neugestaltung werden kann. Gewissermaßen der Keim zu einer völligen Neugestaltung ist in das Jerusalem hineingelegt, das zum Untergang bestimmt war. Die Mutter Erde erstirbt in Jerusalem. Die Tochter Erde lebt in der Erwartung eines anderen Keimes. Da werden dann nicht mehr durch Heranziehen der Ingredienzien aus der Erde die Leiber gebaut und die Häuser des alten Jerusalem, das dastand als die Krönung desjenigen, was auf der Erde vor sich geht, sondern die Erde erhebt sich als ein geistiger Pol des alten Jerusalem. Nicht mehr wird man imstande sein, aus den Ingredienzien der Erde heraus so etwas zustande zu bringen wie das alte Jerusalem. Dafür tritt aber die andere Zeit ein, die im Keime veranlagt wurde durch das Mysterium von Golgatha. Die Menschen bekommen nun von oben herunter das, was ihr Inneres umhüllt (Tafel 7), mehr von außen. Die neue Stadt senkt sich von oben herunter und gießt sich über die Erde aus: das neue Jerusalem. Das alte Jerusalem war aus der Erde und ihren Stoffen, das neue Jerusalem ist aus dem Himmel und seinen geistigen Ingredienzien.“ (Lit.:GA 346, S. 134)

Palästina als geographisches Zentrum der sich verfestigenden Urerde

Modell von Pangaea mit abgerundet geschlossener Gestalt unter Berücksichtigung der späteren lemurischen Kontinentalmasse im engeren Sinn, die nach D. Bosse bei ihrem Untergang unter das Himalaya-Massiv geschoben wurde (leicht veränderte Darstellung nach Bosse 2002, S. 395)

Zur Zeit der Mondentrennung verdichtete sich die Erde bis zum festen kristallinen Erdelement, wodurch sich die feste Landmasse der Lemuria als Kontinentalpol der Erde herausbildete. Lemuria dürfte zur Zeit seiner größten Ausdehnung mit dem aus der Geologie bekannten Urkontinent Pangäa identisch sein. Zur ursprünglichen Gestalt Pangaeas gibt es verschiedenste geologische Modellvorstellungen. Basierend auf neueren Forschungen geht Dankmar Bosse von einem deutlich geschlosseneren und abgerundeteren Modell ohne tiefem Einschnitt des Tethysmeeres aus, in dem die spätere Lemuris als eigenständiger Kontinentalblock nördlich des späteren indischen Subkontinents enthalten ist (siehe nachstehende Skizze). Das spätere Palästina - und damit auch Jerusalem - liegt nach diesem Modell bemerkenswerterweise ziemlich genau im Zentrum Pangaeas.

„Der noch weichkörprige Mensch war nach der Mondentrennung innerhalb der Wasser-Luft-Sphäre zwar tiefer heruntergezogen worden, aber man muss sich vorstellen, dass nur die zurückbleibenden Gruppen, die wir an der Tierentwicklung betrachtet haben, die Erdoberfläche betraten (Abb. 48 - 53, S. 140 ff.). Die hauptsächliche spätlemurische Entwicklung von Mensch und Tier müsste sich im Zentrum des Großkontinents, wo Lemuria lag, konzentriert haben (Abb. 225, S. 431). Interessanterweise liegt bei der Rekonstruktion des geschlossenen Kontinentalpols ohne die Tethys (nach Owen 1983) das Gebiet von Palästina, wo später das Zentralereignis der Erdentwicklung stattfand, sehr genau in der Mitte. Bevor die Erdumdrehung begann war der Kontinetalpol die sonnenbeschienene Seite, und sie lag gegenüber dem Austrittsort des Mondes.“ (Lit.: Bosse 2002, S. 450)

Die Bedeutung des Salomonischen Tempels

Der Salomonische Temple im Grund- und Aufriß
Hauptartikel: Salomonischer Tempel

„Wie lange hat es gedauert, nachdem das Mysterium von Golgatha sich abgespielt hatte, daß der Tempel von Jerusalem, die Stätte des Friedens, zerstört worden ist? Umschlossen hat diese Stadt Jerusalem den Salomonischen Tempel. Was die Gnosis als Weisheit war, war der Salomonische Tempel als Symbolik. Dasjenige, was der Salomonische Tempel als Symbolik umschloß, enthielt alles im Bilde, was Weltengeheimnisse sind. Und es war so gemeint, daß diejenigen, die den Salomonischen Tempel betraten, in welchem die Bilder rings um sie herum waren und sich in ihrer Seele abspiegelten, etwas in ihre Seelen aufnahmen, durch das sie in wahrem Sinne erst Menschen wurden. Der Salomonische Tempel sollte den Weltensinn in die Seele derer gießen, die ihn betreten durften. Dasjenige, was der Salomonische Tempel enthielt- auf der Erde war es nicht unmittelbar enthalten; denn er enthielt alles das, was auf die Erde hereinschien an Weltengeheimnissen aus den Weiten des Kosmos.

Meine lieben Freunde, würde man einen der alten Eingeweihten gefragt haben, die Bescheid wußten über den Salomonischen Tempel, so würde die Antwort auf die Frage: Warum ist der Salomonische Tempel erbaut worden? - etwa so gelautet haben: Damit auf der Erde hier ein Zeichen ist, auf das diejenigen Mächte hinschauen, welche die Seelen geleiten, die den Weg suchen in irdische Leiber. - Fassen wir das recht. Denken wir uns, daß diese alten Eingeweihten des Salomonischen Tempels wußten, wenn sie die Menschen nach allen Sternenzeichen in die irdischen Leiber heruntergeleiten, dann müssen besondere Seelen zu denjenigen Leibern geführt werden, welche in der Lage sind, die großen Symbole des Salomonischen Tempels in sich gespiegelt zu erhalten. Natürlich war dies ein Anlaß, in Hochmut zu verfallen. Wenn dies nicht in Demut, mit Essäerdemut aufgenommen wurde, so war es ein Anlaß, um in Pharisäerweisheit zu verfallen! Aber dieses war schon der Fall: Das Erdenauge schaut hinauf zum Himmel und erblickt Sterne. Das Geistesauge derjenigen, welche die Seelen aus Weltenweiten hereinführten auf die Erde, schaute herunter und erblickte den Salomonischen Tempel mit seinen Symbolen. Er war ihnen ein Stern, durch dessen Licht sie die Seelen geleiten konnten in solche Leiber, die den Sinn des Salomonischen Tempels würden aufnehmen können. Er war der Mittelpunktstern der Erde, der besonders hinausglänzte in die geistige Höhe.

Als der Christus Jesus zur Erde gekommen war, als das Mysterium von Golgatha sich vollzogen hatte, da sollte sich das große Mysterium von Golgatha in jeder einzelnen Menschenseele abspiegeln können: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt!» Da verlor der äußere, physische Salomonische Tempel zunächst seine Bedeutung, und sein Schicksal erfüllte sich in tragischer Weise. Und es war im Grunde genommen niemand mehr da, der mit der Spiegelung aller Symbole des Salomonischen Tempels in jener Zeit den ganzen Umfang der Christus-Wesenheit hätte aufnehmen können. Aber die Christus-Wesenheit selber war in die Erdenevolution eingetreten, war darinnen. Und auf diese Tatsache - das ist oftmals gesagt worden in unserem Kreise —, auf diese Tatsache kommt es an. Die Gnostiker waren ja die letzten Nachzügler der Träger jener Weisheit, die umfassend und intensiv genug war, um aus der alten atavistischen Erdenweisheit der Menschheit heraus etwas von dem Christus zu verstehen.“ (Lit.:GA 173, S. 226f)

Die Erdenaura, Jerusalem und das Mysterium von Golgatha

Siehe auch: Erdenaura

„Aber besonders wichtig ist es, nicht bloß abstrakte Vorstellungen, sondern Bilder vom Weltenall sich anzueignen. Wir bekommen ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt, sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde. Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein. Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzykius gewisse Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist, mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als «himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.

Versuchen Sie mit einem Hingestorbenen zu denken die in Goldglanz sich aufbauende Kristallgestalt des himmlischen Jerusalems innerhalb der blau-violetten Erdenaura, so wird das Sie nahebringen; denn das ist etwas, was zu den Imaginationen gehört, wohinein der Tote stirbt: Ex Deo nascimur - In Christo morimur!“ (Lit.:GA 181, S. 174f)

Panorama mit Blick vom Ölberg auf Jerusalem und den Tempelberg in der Nacht

Siehe auch

Literatur

  1. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  2. Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil, GA 173 (1978), ISBN 3-7274-1730-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft, GA 181 (1991), ISBN 3-7274-1810-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Weblinks