Michael Tschechow und Antichrist: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Michail_Tschechow.jpg|thumb|Michael Tschechow (1891-1955)]]
Der '''Antichrist''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] αντί Χριστοὺ, ὁ Ἀντίχριστος, [[Wikipedia:Deutsche Sprache|dt.]] auch ''Widerchrist'' oder ''Endchrist'') ist nach der christlichen Überlieferung [[das Böse]] schlechthin und der große Gegner des [[Christus]] in der [[Endzeit]] der [[Erdentwicklung]]. Er erscheint als der bedeutenste Geist und Führer der [[luziferisch]]en Scharen. In der [[Islam|islamischen]] Überlieferung der [[Wikipedia:Hadith|Hadith]]en entspricht ihm annähernd der [[Daddschal]], der aber auch mit [[Ahriman]] identifiziert werden kann. Im [[Judentum]] war eine vergleichbare Figur zunächst unbekannt und erscheint erst in der späteren [[jüdisch]]en [[Wikipedia:Eschatologie|Eschatologie]] in der Gestalt des [[Armilus]], der aber auch eher [[Ahriman]] vergleichbar sein dürfte.
'''Michael Aleksandrovich Tschechow''' (* [[Wikipedia:29. August|29. August]] [[Wikipedia:1891|1891]] in [[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]; † [[Wikipedia:30. September|30. September]] [[Wikipedia:1955|1955]] in [[Wikipedia:Beverly Hills|Beverly Hills]]) war ein russisch-US-amerikanischer [[Theaterwiki:Schauspieler|Schauspieler]], [[Theaterwiki:Regisseur|Regisseur]], [[Theaterwiki:Autor|Autor]] und Neffe des Schriftstellers [[Theaterwiki:Anton Tschechow|Anton Tschechow]].  


== Leben ==
Der '''Antichrist''' ist laut [[Hermann Keimeyer]] ein eigenständiges Widersacherwesen von ganz eigener buntschillernder Art. Vereinfachend wird oft [[Sorat]], manchmal auch [[Ahriman]] mit dem Antichrist identifiziert. Dies ist aber nicht ganz richtig. Der Antichrist ist letztlich jene Wesenheit, den die verderblichen [[w:Logen|Logen]] des Westens an Christus Stelle setzen wollen.


Michail Tschechow wurde am 29. August 1891 als Sohn des Journalisten Aleksandr Pawlowitsch Tschechow, dem älteren Bruder des Dichter [[Theaterwiki:Anton Tschechow|Anton Tschechow]], in St. Petersburg geboren. Der Vater machte ihn schon früh mit der russischen Literatur bekannt und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Werke [[Wikipedia:Arthur Schopenhauer|Schopenhauer]]s und [[Wikipedia:Friedrich Nietzsche|Nietzsche]]s.
[[Rudolf Steiner]] charakterisiert die Zeit, in der der Antichrist kommen wird, so:
 
Von 1907 bis 1910 besuchte Michail Tschechow in St. Petersburg die Schauspielschule Suvorin. Im Oktober 1911 gab er sein Debüt als [[Theaterwiki:Schauspieler|Schauspieler]] mit der Rolle des "Zar Fedor" in [[Wikipedia:Alexei Nikolajewitsch Tolstoi|Alexei Nikolajewitsch Tolstoi]]s gleichnamigem Schauspiel am Petersburger „Kleinen Suvorin-Theater“ (Malyj Teatr).
 
Mit 21 Jahren wurde Tschechow auf Vorschlag von [[Theaterwiki:Olga Leonardowna Knipper|Olga Leonardowna Knipper]], der Witwe A. Tschechows, [[Theaterwiki:Konstantin Stanislawski|Konstantin Stanislawski]] vorgestellt, der sofort das herausragende Talent Tschechows erkannte und ihn 1913 in das [[Theaterwiki:Moskauer Künstlertheater|Moskauer Künstlertheater]] (MChAT) aufnahm, wo er zuerst Schüler und dann Mitarbeiter von Konstantin Stanislawski war. Tschechows außergewöhnliche Begabung lässt sich an keinen Einzelheiten seiner Erscheinung und seines Tuns festmachen, sie liegt in seiner ganzen [[Persönlichkeit]] begründet. Äußerlich war er von kleinem Wuchs, sehr mager und stupsnasig, sprach leise und hatte die Gewohnheit, beim Sprechen ein wenig zu lispeln. Was ihn besonders auszeichnete, war die absolute Wahrhaftigkeit seiner Schauspielkunst. Trotzdem er damals noch ein ganz junger Mann war, hatte er viel Rollen "alter Männer" zu verkörpern, und er tat dies so glaubhaft und erschütternd, dass sich niemand dieser Wirkung entziehen konnte. Außergewöhnlich war auch sein Improvisationstalent, mit dem er seine Mitspieler immer wieder aufs Neue verblüffte und zu einem ebenso freien Spiel herausforderte. Dabei wich er weder vom Originaltext, noch von den Regieanweisungen ab, wusste aber die stets verbleibenden Freiräume genial zu nutzen. P. A. Markov bezeichnete ihn als einen «Experimentator der seelischen und der physischen Qualitäten des Menschen»<ref name="Markov">Pavel A. Markov, ''O teatre'' (Über das Theater), 4 Bände, Moskau 1974, Bd. 1, S 397; zit. nach ''Die Kunst des Schauspielers'' (1990), S 204</ref>.
 
[[Bild:Michail cechov zavadskij 1920.jpg|thumb|left|Michail A. Cechov, 1920, Zeichnung von Jurij A. Zavadskij]]
1914 heiratete Michail Tschechow seine Cousine [[Theaterwiki:Olga Konstantinowna Tschechowa|Olga Konstantinowna Tschechowa]]. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Ada Tschechowa. Schon nach drei Jahren wurde die Ehe geschieden. Aufgrund einer Nervenkrise, die ihn mit schweren, grundlosen Ängsten plagte, musste sich Tschechow in den Jahren 1917-18 kurzzeitig von der Theaterarbeit zurückziehen.
 
Auf der Suche nach Inspirationsquellen und tieferen schauspielerischen Ausdrucksmöglichkeiten für sein «Theater der Zukunft», wie er es nannte, studierte Michail Tschechow vielfältige spirituelle Werke, was in schließlich auch zur Anthroposophie führte. Nachdem er schon grundlegende Werke [[Rudolf Steiner]]s studiert hatte, begegnete er ihm 1922 erstmals persönlich in Berlin und organsierte schon bald mit dem [[Wikipedia:Symbolismus|symbolistischen]] Dichter und [[Anthroposoph]]en [[Andrej Belyj]] Vorträge zu [[Anthroposophie|anthroposophischen]] Themen. Die Zusammenkünfte fanden in seinem privaten Moskauer Schauspielstudio statt, das er 1917/18 während der Zeit seiner Nervenkrise eingerichtet hatte.
 
Ebenfalls 1922, nachdem der bisherige Leiter, der noch junge Regisseur Jevgenij B. Vachtangov<ref name="Vachtangov">Jevgenij Bagrationovič Vachtangov (* 13. Februar 1883; † 29. Mai 1922), russischer Regisseur und Schauspieler. Arbeitete ab 1911 am [[Wikipedia:MChAT|MChAT]], dann am ersten Studio, dem späteren MChAT-2. 1921 gründete er mit seinen Schülern das "Dritte Studio", das sich unabhängig vom MChAT entwickelte und 1926 zum Vachtangov Theater wurde.</ref>, unerwartet verstorben war, wurde Michael Tschechow die Leitung des Ersten Studios am Moskauer Künstlertheater übertragen, das 1924 in das Moskauer Akademische Künstlertheater 2 umgewandelt wurde. Hier konnte er auch seine legendäre Hamlet-Interpretation entwickeln. Ebenfalls 1924 hatte Tschechow in [[Wikipedia:Arnheim|Arnheim]] ein ausführliches Gespräch mit Rudolf Steiner, von dem wesentliche Impulse zur Ausarbeitung seiner Lehrmethode ausgingen.
 
Der offen bekundete geistige Hintergrund seiner Theaterarbeit brachte Michail Tschechow immer wieder in Konflikt mit der materialistischen Gesinnung des herrschenden Sowjetregimes, bis er schließlich 1928 emigrierte. In den folgenden Jahren führte er ein ruheloses Wanderleben, das ihn durch ganz [[Wikipedia:Europa|Europa]] trieb und mit nahezu allen bedeutenden Künstlern seiner Zeit zusammenführte. Die reichen Erfahrungen, die er dabei sammeln konnte, ließen die von ihm schon keimhaft entwickelte Schauspielmethode weiter reifen. 1928 veröffentlichte Tschechow auch mit «Der Weg des Schauspielers» die erste künstlerische Bestandsaufnahme seines Werdegangs.
 
In [[Wikipedia:Wien|Wien]] und [[Wikipedia:Berlin|Berlin]] arbeitete Michail Tschechow mit [[Theaterwiki:Max Reinhardt|Max Reinhardt]] zusammen, der ihn einmal so charakterisierte: ''Ein Stern in unmittelbarer Nähe des Herzens''. Für kurze Zeit übernahm Tschechow die Leitung des jüdischen Theaters „Habima“ und in engem Kontakt zu [[Michael Bauer]] vertiefte er sich in diesen Jahren auch weiter in die Anthroposophie. Nachdem sein Angebot an [[Marie Steiner]], mit ihr an der [[Goetheanum]]-Bühne in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] zusammenzuarbeiten, abgelehnt wurde, ging Tschechow 1930 nach [[Wikipedia:Paris|Paris]], wo er ein eigenes russisches Theater begründete, dem aber kein nachhaltiger Erfolg beschieden war.
 
Ab 1932 war Tschechow erfolgreich als Schauspieler und Regisseur in [[Wikipedia:Riga|Riga]] und [[Wikipedia:Kaunas|Kaunas]] tätig, wo er auch Schauspielkurse hielt und bereits an seinem grundlegenden Werk zur Schauspielkunst arbeitete. Schon im Herbst des selben Jahres wollte er seine eigene Schauspielschule eröffnen, doch die politische Lage spitzte sich zu. Der grassiernde Nationalismus hatte auch das Baltikum ergriffen und Tschechow sah sich genötigt, das Land zu verlassen.
 
1935 gab Tschechow eine Reihe von Gastspielen in [[Wikipedia:Brüssel|Brüssel]], [[Wikipedia:Paris|Paris]] und schließlich auch in den [[Wikipedia:USA|Vereinigten Staaten]], wo ihn die amerikanische Schauspielerin [[Wikipedia:Beatrice Straight|Beatrice Straight]] in einer [[Wikipedia:Broadway (Theater)|Brodway]]-Produktion erlebte und daraufhin nach [[Wikipedia:England|England]] einlud. Schon im Oktober 1935 konnte Tschechow in der [[Wikipedia:Dartington Hall|Dartington Hall]] nahe [[Wikipedia:Totnes|Totnes]] an der Südküste Englands das «Cechov Theatre» mit einer daran angeschlossenen Schauspielschule ins Leben rufen, womit er seinem Ziel, das «Theater der Zukunft» zu schaffen, einen Schritt näher kam. Das in wirtschaftlicher, sozialer und künstlerischer Beziehung kühne und neuartige Grundkonzept orientierte sich an den Ideen der [[Soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]]. Tschechow gründete seine ganze Theaterarbeit, namentlich die Ausbildung, auf die geistigen Grundlagen der [[Anthroposophie]], insbesondere auf [[Eurythmie]] und [[Sprachgestaltung]], die er aber in sehr eigenständiger Weise handhabte. In einem Brief an Margarete Morgenstern vom 05.08.1936 schrieb Tschechow:


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"Was den Unterricht der Eurythmie betrifft, habe ich mich schon längst entschlossen, keine Lehrerin einzuladen. Ich habe den Namen des Doktors im Prospekt aus dem einfachen Grunde nicht erwähnt, da man, wenn man das macht, eine Anthroposophische Schule haben und sicher sein muß, dass das, was man unterrichtet, tatsächlich den Wünschen und dem inneren Sinn des Doktors entspricht. Solche Verantwortung kann ich nicht auf mich nehmen. Ich weiß, und habe es selbst auch gesehen, wie oft die schlechten und unvollkommenen Sachen dem Publikum unter dem Namen des Doktors gezeigt worden sind, und wie dies in den bestgesinnten Menschen unkorrigierbare Eindrücke hinterlassen hat. Alle Fehler  derjenigen, die den Namen des Doktors benutzen, werden unmittelbar auf ihn zurückfallen. Ich nenne dies Unverantwortlichkeit und ziehe es vor, mich von der zweifelhaften Vertretung des Doktors abzuwenden, wegen ihm selbst und wegen meiner Verehrung. Wenn ich in der Schule etwas aus der Lehre des Doktors benutzen werde, dann nur auf der Grundlage veröffentlichter Bücher, und die Schüler werden immer wissen, aus welcher Quelle diese oder jene Mitteilung stammt..."
"Es wird eine Zeit kommen, in der es auch so ausschauen wird, wie wenn
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dasjenige, was auf [[Golgatha]] geschähe, auch auf der ganzen Erde geschähe. Es wird
 
so aussehen, als wenn der [[Egoismus]] dem [[Christus]], der [[Buddhi]], den Tod bringen
Im Dezember 1938 verlegte Tschechow das „Cechov Studio“ in die [[Wikipedia:USA|Vereinigten Staaten]], wo er es in [[Wikipedia:Ridgefield (New Jersey)|Ridgefield]] bei [[Wikipedia:New York City|New York]] als neues Schauspielstudio eröffnete. Von hier aus gingen seine Schüler als «Cechov Players» auf Tournee.  
sollte. Das wird die Zeit des Antichrist sein. Das ist das Gesetz, daß alles, was um das
 
Kreuz herum geschah, auch auf dem [[Physische Welt|physischen Plane]] wird geschehen müssen.
Die sehr erfolgreiche Ära der «Cechov Players» wurde jäh unterbrochen, als die [[Wikipedia:USA]] [[Wikipedia:1942|1942]] in den [[Wikipedia:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] eintrat und die meisten seiner Schauspieler, nämlich 16 von insgesamt 23<ref name="Weltkrieg">''Die Kunst des Schauspielers'' (1990), S 263</ref>, an die Front gerufen wurden. Tschechow musste sein Studio schließen und unterzeichnete gegen seine tiefere künstlerische Überzeugung, aber aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, einen Filmvertrag mit [[Wikipedia:Hollywood|Hollywood]], wo in zahlreichen Filmen unter namhaften Regisseuren mitwirkte. Für seine Darstellung des Dr. Alexander 'Alex' Brulov in [[Wikipedia:Alfred Hitchcock|Alfred Hitchcock]]s "[[Wikipedia:Ich kämpfe um dich|Spellbound]]" wurde er 1946 für den [[Wikipedia:Oscar|Oscar]] nominiert.
Was auf Golgatha geschehen ist, hat zugleich eine tiefe symbolische Bedeutung. Der
 
Verrat des Judas bedeutet das Überhandnehmen der niederen Triebe." {{Lit|{{G|96|293}}}}
Neben seiner Filmarbeit war Tschechow auch immer wieder als Schauspiellehrer tätig. Von 1947 - 1950 leitete er das Akim Tamirov-
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Studio in Hollywood. Einer der wichtigsten Schüler Michail Tschechows war der Schauspieler und Regisseur, sowie Mitgründer des [[Theaterwiki:Actors Studio|Actors Studio]] in [[Wikipedia:New York City|New York City]] [[Theaterwiki:Robert Lewis|Robert Lewis]]. Die von ihm entwickelte Schauspieltechnik wurde und wird von Schauspielern wie [[Wikipedia:Clint Eastwood|Clint Eastwood]], [[Wikipedia:Marilyn Monroe|Marilyn Monroe]], [[Wikipedia:Yul Brynner|Yul Brynner]], [[Wikipedia:Martin Umbach|Martin Umbach]] u. a. verwendet.
 
1953 konnte Michail Tschechow sein Buch "To the Actor" in New York veröffentlichen, nachdem er zuvor auf Verlangen des Verlegers  Harper alle Hinweise auf die [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]]s aus dem Manuskript, das er zuvor schon 1946 in New York in russischer Sprache unter dem Titel ''O technike aktjora'' veröffentlicht hatte, weglies.  
 
Michael Tschechow starb plötzlich und unerwartet am 30. September 1955 in [[Wikipedia:Beverly Hills|Beverly Hills]], [[Wikipedia:Kalifornien|Kalifornien]] - bis zuletzt in die [[Mysteriendramen]] [[Rudolf Steiner]]s vertieft, wie seine Freunde erzählten.
 
== Die Schauspielmethode ==


Im Unterschied zu [[Theaterwiki:Konstantin Stanislawski|Stanislawski]] sah Michael Tschechow die Aufgabe und Inspirationsquelle des Schauspielers nicht in der Nutzbarmachung persönlich-biografischer Erfahrung sondern im bewussten Erschließen des imaginativen Potenzials des Bühnenkünstlers.
Der [[Christus]] verschenkt sich als das große [[Makrokosmos|makrokosmische]] [[Ich]] an die [[Mensch]]en, ganz im Sinne des [[Paulus|paulinischen]] Wortes: ''Nicht ich, sondern der Christus in mir!'' Ihm treten die [[luziferisch]]en Scharen unter der Führung des Antichrist entgegen, die dem Menschen die Entwicklung der höherer [[Wesensglieder]] [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atman]] verheißen, die aber doch während der [[Erdentwicklung]] nur [[Mikrokosmos|mikrokosmischer]] Natur sein können und daher weniger wert als das makrokosmische Ich des Christus sind:


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"Versuche von Schauspielern, unverarbeitete, noch »unvergessene« Gefühle szenisch zu nutzen, müssen zu traurigen Ergebnissen führen: Die Bühnengestalt wird unästhetisch, flach, klischeehaft und bringt an sich weder etwas Neues, Originelles, noch irgendeine Offenbarung von Individualität." (Tschechow (1990), S 123 ff}}
"Der Christus-Geist und der bedeutendste Geist der luziferischen Geister werden einander
gegenüberstehen: der Christus-Geist, von dem die Menschen werden hoffen
können, den mächtigen makrokosmischen Impuls ihres vierten Prinzipes zu erhalten,
und der luziferische Geist, der in einer gewissen Beziehung sie darüber hinausführen
wird wollen. Wenn die Menschen dabei bleiben und sich sagen können: Wir
müssen von den luziferischen Geistern nur dasjenige erlangen, zu dem wir so hinaufblicken,
wie wir zu unserer niederen Natur hinunterblicken, – so würden die
Menschen recht tun. Indem die Menschen dazu kommen werden zu sagen: Seht, der
Christus gibt nur das vierte Prinzip, da sind aber die Geister,
die das sechste und siebente geben – da werden die Menschen, die dem Christus gegenüber
so denken, anbeten und auf den Schild heben den Antichrist. So wird sich
die Stellung des Antichrist zum Christus in der Zukunft geltend machen. Und mit
dem äußeren Verstand, mit der äußeren Genialität wird man nichts gegen solche
Dinge einwenden können, denn man wird vieles aufweisen können, was im Sinne
von Vernunft und Genialität gescheiter sein wird beim Antichrist als das, was als tiefstes
menschliches Prinzip von dem Christus immer mehr und mehr in die Seele einfließen
wird. Weil der Christus den Menschen das vierte makrokosmische Prinzip
bringt, das, da es makrokosmisch ist, doch unendlich wichtiger ist als alle mikrokosmischen
Prinzipien – es ist stärker als sie, wenn es auch verwandt ist dem menschlichen
Ich , stärker als alle anderen, die während der Erdentwickelung
erlangt werden können –, so wird man, weil es eben nur das vierte
Prinzip ist, sagen es sei niedriger als das fünfte [Manas], sechste [Buddhi], siebente
[Atma], welche von den luziferischen Geistern kommen, es sei insbesondere niedriger
als das, was vom Antichrist kommt." {{Lit|{{G|130|218f}}}}
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"Der Schauspieler irrt, wenn er glaubt, seine Rolle mittels persönlicher Gefühle darstellen zu können. Nicht immer macht er sich klar, daß seine Gefühle nur über ihn selbst etwas aussagen, niemals über seine Rolle. Nur durch Mitgefühl ist eine fremde Seele zu verstehen." {{Lit|Tschechow (1990), S 125}}
"Die normale Entwickelung stellt daher den luziferischen Geistern gegenüber etwas
«Einfacheres» vor, über das sie sich erhaben dünken. Und es werden Zeiten
kommen, wo durch die Macht der höheren Prinzipien, des fünften oder gar sechsten
Prinzips, die luziferischen Geister großen Einfluß auf die ihnen verfallende Menschheit
haben werden. Können wir das nicht heute schon überall in seinen Anzeichen
richtig empfinden? In Kunst und Wissenschaft und so weiter, überall tritt uns entgegen
eine gewisse frühreife Höherentwickelung, der aber der innere Wahrheitskern,
die Harmonie mit dem Ewigen zu fehlen scheint. Der Führer derjenigen Geister, die
in dieser Weise sechs Prinzipien entwickelt haben, die also auf dem [[Alter Mond|Monde]] bis dicht
an die Vollendung herangekommen sind, ist der Antichrist, der dem Christus schon
zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Heute ist bereits der größte Teil der Menschheit
diesem Einfluß der luziferischen Geister verfallen. Daher die Notwendigkeit,
jetzt das zu fördern, was der Mensch auf der Erde nur als Innerliches empfangen
kann durch die Meditation. Daher die Notwendigkeit der Geisteswissenschaft." {{Lit|{{G|130|333f}}}}
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Durch Konzentrationsübungen wird dazu das Denken zum bildhaften Erleben gesteigert, bis der Bühnencharakter vor dem inneren Auge des Schauspielers erscheint. Dabei geht es nicht um eine intellektuelle Interpretation der Rolle, sondern eben um ein bidlhaftes Schauen. Allmählich gewinnt die durch Konzentration bildhaft aufgebaute Bühnenpersönlichkeit ein Eigenleben und tritt in einen inneren Dialog mit dem Schauspieler, aus dem sich die weitere Ausgestaltung der Rolle ergibt.  
Im Gegensatz zu den heilsamen [[kosmisch]]en [[Morgen- und Abendkräfte]]n wird man im gruppenegoistischen Sinn in westlichen Bruderschaften die [[Mittagskräfte]] aus der Region der [[Zwillinge (Sternbild)|Zwillinge]] im Dienste des [[Doppelgänger]]s für einen unrechten [[Mechanischer Okkultismus|mechanischen Okkultismus]] missbrauchen. Dabei wird man den Antichrist als Christus ausgeben wollen.


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"»Ich bin ständig von Gestalten umgeben«, sagt Max Reinhardt, und Charles Dickens schreibt: »Den ganzen Morgen sitze ich schon in meinem Zimmer und warte auf Oliver Twist, aber er will immer noch nicht kommen.« Goethe hat gesagt: »Die Gestalten die uns begeistern, erscheinen uns von selbst und sagen: Hier sind wir!« Raphael sah in seinem Zimmer eine Gestalt vorübergehen. Das war die Sixtinische Madonna. Michelangelo rief in seiner Verzweiflung: »Ich werde von Gestalten verfolgt, die mich nötigen, aus Felsen ihre Formen zu herauszumeißeln.«
"Aber von derselben Seite her, die
Gold, Gesundheit und Lebensverlängerung an die Stelle von Gott,
Tugend und Unsterblichkeit setzen will, von derselben Seite her wird
angestrebt, nicht mit den Morgen- und Abendprozessen zu wirken,
sondern mit ganz andern. Und ich habe Sie das letzte Mal darauf aufmerksam
gemacht, daß auf der einen Seite der Impuls des Mysteriums
von Golgatha aus der Welt entfernt werden soll, indem man vom
Westen her den anderen Impuls, eine Art Antichrist, einführt; daß
von Osten her der Christus-Impuls so, wie er im 20. Jahrhundert hervortritt,
dadurch paralysiert werden soll, daß man die Aufmerksamkeit,
das Interesse gerade ablenkt von dem [[Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen|ätherisch kommenden Christus]].


Wollte ein moderner Schauspieler den alten Meistern seine Zweifel an dem Eigenleben ihrer Schöpfungen mitteilen, so würden sie ihm antworten: »Du irrst dich in dem Glauben, du könntest ausschließlich aus dir selbst heraus etwas schaffen. Dein materialistisches Zeitalter hat dich gar zu dem Gedanken verführt, dein Werk sei ein Produkt deiner Gehirntätigkeit. Und das nennst du Inspiration? Wo führt dich das hin? Unsere Inspiration hat uns über die Grenzen der sinnlichen Wahrnehmung hinweg geleitet. Sie hat uns aus der Enge des Persönlichen herausgebracht. Du aber bist auf dich selbst konzentriert, du kopierst deine eigenen Emotionen und bildest mit photographischer Genauigkeit Tatsachen aus deinem Milieu ab. Wir sind bei der Verfolgung unserer Gestalten in neue, uns bisher unbekannte Sphären vorgedrungen. Für uns sind Schaffen und Erkennen eins!«" {{Lit|Tschechow (1990), S 13f}}
Von der Seite, wo man gewissermaßen den Antichrist wird als den
Christus einführen wollen, wird angestrebt, auszunützen dasjenige,
was insbesondere durch die materiellsten Kräfte wirken kann, aber
durch die materiellsten Kräfte eben geistig wirkt. Vor allen Dingen
wird von dieser Seite angestrebt, Elektrizität, und namentlich Erdmagnetismus
auszunützen, um Wirkungen hervorzubringen über die
ganze Erde hin. Ich habe Ihnen ja gezeigt, wie in dem, was ich den
menschlichen Doppelgänger genannt habe, aufsteigen die Erdenkräfte.
Hinter dieses Geheimnis wird man kommen. Es wird ein
amerikanisches Geheimnis sein, den Erdmagnetismus in seiner Doppelheit,
im Nord- und Südmagnetismus zu verwenden, um dirigierende
Kräfte über die Erde hinzusenden, die geistig wirken. Sehen
Sie sich die magnetische Karte der Erde an, und vergleichen Sie einmal
die magnetische Karte mit dem, was ich jetzt sage: den Verlauf
der magnetischen Linie, wo die Magnetnadel nach Osten und Westen
ausschlägt und wo sie gar nicht ausschlägt. Ich kann über diese Dinge
nicht mehr als Andeutungen zunächst geben: Von einer gewissen
Himmelsrichtung her wirken fortwährend geistige Wesenheiten; man
braucht nur diese geistigen Wesenheiten in den Dienst des Erdendaseins
zu stellen, so wird man - weil diese geistigen, vom Kosmos
hereinwirkenden Wesenheiten das Geheimnis des Erdmagnetismus
vermitteln können - hinter dieses Geheimnis des Erdmagnetismus
kommen und mit Bezug auf die drei Dinge Gold, Gesundheit, Lebensverlängerung
sehr bedeutsames Gruppenegoistisches wirken können." {{Lit|{{G|178|227f}}}}
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Besonderen Wert legte Tschechow darauf, dass dabei der Schauspieler die "Schatzkammer seines Unterbewusstseins" anzapft. Da sich das Schauspiel nicht in einem leeren, neutralen Raum entfaltet, muss der Schauspieler auch die Atmosphäre berücksichtigen, in die die einzelne Szene bzw. das ganze Stück getaucht ist. Als gleichsam überpersönliche, objektive Gefühlssphäre verbindet die Atmosphäre das Spiel der einzelnen Akteure zu einem harmonischen Ganzen.  
== Zitate ==
 
* "Hier wird kein Stein auf dem anderen stehen, nicht in München, nicht in Dornach und nicht in Paris..." ([[Joachim Stiller]])
<div style="margin-left:20px">
* "Und ja, sie werden ihm zu Tausenden zu Füßen liegen... Und ich füge hinzu, die einen tot und die anderne lebendig..." ([[Joachim Stiller]])
"Wie bekannt, gehört die Kunst eigentlich in die Gefühlssphäre, und der Vergleich trifft sicher zu, wenn wir die Atmosphäre als das Herr jeglichen Kunstwerks, also auch des Schauspiels, bezeichnen. Die Mission der Atmosphäre läßt sich am besten in einem Vergleich charakterisieren.
* "Ja, der Eifelturm wird schon in einigen Jahren Geschichte sein... Und man wird iihn "nicht" wieder aufbauen..." ([[Joachim Stiller]])
 
* "Nein, ich weiß "nicht", wer "ER" ist... Aber wir werden es heauausfinden... In einem Jahr wissen wir mehr... Einfach mal abwarten..." ([[Joachim Stiller]])
Der Mensch ist ein dreigliedriges Wesen: Gedanken (Imaginationen), Gefühle und Willensimpulse verbinden sich in ihm harmonisch durch ihre Wechselwirkung. Stellen Sie sich einen Augenblick lang ein Menschenwesen vor, in dem die Gefühlsfunktion ganz fehlt und nur Wille und Gedanken lebendig sind. Welchen Eindruck werden Sie von einem solchen Wesen bekommen? Es wird Ihnen als eine verstandbegabte, höchst raffinierte und komplizierte ''Maschine'' erscheinen. Das ist aber schon kein Mensch mehr. Denken und Wollen sinken auf eine untermenschliche Stufe herab, wenn sie ''unmittelbar'', d. h. ohne gefühlsmäßige Durchdringung zusammenwirken. Es entsteht eine Tendenz zur Destruktivität. An Beispielen herrscht kein Mangel, es gibt sie im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen und politischen Leben und in der Geschichte. Genauso ist es in der Kunst im allgemeinen und im Theater im besonderen. Ein Schauspiel, das der Atmosphäre entbehrt, hat unweigerlich etwas ''Mechanisches'' an sich. Der Zuschauer kann über ein solches Schauspiel zwar diskutieren, es verstehen oder seine technischen Qualitäten beurteilen, es wird ihn aber kalt lassen - das Stück bleibt »herzlos« und kann ihn nicht vollends ergreifen.
 
Oft wird die Klarheit dieses Zusammenhangs dadurch getrübt, daß die hie und da aufflackernden individuellen Gefühle der Schauspieler quasi an die Stelle der Atmosphäre treten. Wohl können zuweilen die Emotionen eines Schauspielers stark und mitreißend genug sein, um selbst Atmosphäre hervorzurufen, doch sind das stets glückliche Zufälle, aus denen sich keinesfalls Prinzipien für die Bühne ableiten lassen. Die einzelnen Schauspieler und ihre Gefühle sind nicht mehr als ein Teil des Ganzen. Sie müssen eine harmonische Einheit bilden, und das Einheitsprinzip ist in diesem Falle die Atmosphäre des Schauspiels.
 
In einer materialistisch - verstandesbetonten Epoche wie der unseren schämen sich die Menschen ihrer Gefühle, sie fürchten sich vor ihnen und sind nicht bereit, Atmosphäre als eigenständigen Gefühlsbereich anzuerkennen. Während aber der Mensch als einzelner noch die Illusion eines Lebens ohne Gefühle hegen darf, stirbt die Kunst, sobald sich durch sie Gefühle nicht mehr äußern können. Ein Kunstwerk muß ''Seele'' haben, und diese Seele ist die Atmosphäre. Darin besteht die großartige Mission des Schauspielers: die Seele des Theaters und damit das Theater der Zukunft vor der Mechanisierung zu retten." {{Lit|Tschechow (1990), S 33f}}
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Um die in der Imagination innerlich geschaute Bühnenpersönlichkeit glaubhaft ''verkörpern'' zu können, hat Tschechow sogenannte "Psychologische Gebärden" entwickelt, die dem Schauspieler helfen sollen, die Hindernisse der eigenen Bewegungsgewohnheiten zu überwinden und eine dem Bühnencharakter entsprechende Körperhaltung und -bewegung hervorzubringen. Er nahm dazu wesentliche Impulse aus der [[Eurythmie]] auf, die er eigenständig verarbeitete. Kurz und bündig faßte Tschechow seine Methode oft so zusammen: Konzentration - Imagination - Verkörperung.
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}


Besonderen Wert legte Tschechow auf das Erlebnis der schöpferischen [[Individualität]]:
{{GA}}
 
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"Im alltäglichen Leben sprechen wir von uns als »Ich«: »Ich will, ich fühle, ich denke.« Dieses eigene »Ich« identifizieren wir mit unserem Leib, mit unseren Gewohnheiten, unserem Lebensstil, unserer familiären und gesellschaftlichen Position usw. Ist das dasselbe wie das »ICH« eines schöpferisch inspirierten Künstlers? Denken Sie daran, wie Sie die glücklichen Minuten in Ihren Auftritten erlebt haben. Was geschieht mit Ihrem gewöhnlichen »Ich«? Es verblaßt, weicht in den Hintergrund, und an seine Stelle tritt ein anderes, höheres »ICH«. Sie spüren es vor allem als seelische Kraft, eine Kraft ganz anderer Ordnung als jene, die Ihnen aus dem Alltag bekannt ist. Sie durchdringt Ihr ganzes Wesen, strahlt von Ihrem Innern aus in Ihre Umgebung und erfüllt die Bühne und den Zuschauerraum. Sie stellt die Verbindung mit dem Publikum her und vermittelt ihm Ihre künstlerischen Ideen und Erlebnisse. Sie spüren, daß diese Kraft mit Ihrem Leib zu tun hat, anders allerdings als die Kraft des gewöhnlichen »Ich«. Durch ihre freie Ausstrahlung nach außen spannt sie die Muskeln und Nerven Ihrer physischen Struktur kaum an und macht dabei Ihren Körper geschmeidig, anmutig und empfänglich für jede seelische Regung. Der Leib wird zum gehorsamen Übermittler und Verkünder Ihrer künstlerischen Impulse." {{Lit|Tschechow (1990), S 121}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Werke ==
* ''Put‘ aktjora'', Leningrad 1928 ("Der Weg des Schauspielers")
* ''O technike aktjora'', New York 1946
* ''To the Actor'', New York 1953
* ''Werkgeheimnisse der Schaupspielkunst.'' Zürich und Stuttgart: Werner Classen Verlag 1979
* ''Die Kunst des Schauspielers'', Moskauer Ausgabe, Urachhaus Verlag, Stuttgart 1990
* ''On the Technique of Acting'', Complete Edition, New York 1991
* ''Leben und Begegnungen : autobiographische Schriften / Michail A. Čechov.'', Aus dem Russ. von Thomas Kleinbub., Urachhaus Verlag, Stuttgart 1992


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{PND|118624288}}
{{Audioartikel|Antichrist.ogg}}
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=720 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
* [http://www.mtsb.de Michael Tschechow Studio Berlin]
* http://www.michaelchekhovactingstudio.com
* http://www.actorsensemble.org
* [http://www.chekhoffplayers.de Chekh-Off Players] - Schauspiel mit der Tschechow-Methode
{{IMDb Name|ID=0155011|NAME=Michael Tschechow}}
 
[[Kategorie:Mann|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:Russe|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:US-Amerikaner|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:Schauspieler|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:Regisseur|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:geboren 1891|Tschechow, Michael]]
[[Kategorie:Gestorben 1955|Tschechow, Michael]]
 
{{Personendaten|
NAME=Tschechow, Michael
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=russisch-US-amerikanischer [[Schauspieler]], [[Regisseur]] und [[Autor]]
|GEBURTSDATUM=[[Wikipedia:29. August|29. August]] [[Wikipedia:1891|1891]]
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]
|STERBEDATUM=[[Wikipedia:30. September|30. September]] [[Wikipedia:1955|1955]]
|STERBEORT=[[Wikipedia:Beverly Hills|Beverly Hills]]
}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Offenbarung Kapitel 12]]
[[Kategorie:Christologie]] [[Kategorie:Widersacher]]
[[Kategorie:Ahriman]]
[[Kategorie:Apokalypse des Johannes]]
[[Kategorie:Germanisch-Angelsächsische Kultur]]
[[Kategorie:Die 7. Posaune]]
[[Kategorie:21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Satanismus]]
[[Kategorie:Sorat]]

Version vom 30. Januar 2021, 22:04 Uhr

Der Antichrist (griech. αντί Χριστοὺ, ὁ Ἀντίχριστος, dt. auch Widerchrist oder Endchrist) ist nach der christlichen Überlieferung das Böse schlechthin und der große Gegner des Christus in der Endzeit der Erdentwicklung. Er erscheint als der bedeutenste Geist und Führer der luziferischen Scharen. In der islamischen Überlieferung der Hadithen entspricht ihm annähernd der Daddschal, der aber auch mit Ahriman identifiziert werden kann. Im Judentum war eine vergleichbare Figur zunächst unbekannt und erscheint erst in der späteren jüdischen Eschatologie in der Gestalt des Armilus, der aber auch eher Ahriman vergleichbar sein dürfte.

Der Antichrist ist laut Hermann Keimeyer ein eigenständiges Widersacherwesen von ganz eigener buntschillernder Art. Vereinfachend wird oft Sorat, manchmal auch Ahriman mit dem Antichrist identifiziert. Dies ist aber nicht ganz richtig. Der Antichrist ist letztlich jene Wesenheit, den die verderblichen Logen des Westens an Christus Stelle setzen wollen.

Rudolf Steiner charakterisiert die Zeit, in der der Antichrist kommen wird, so:

"Es wird eine Zeit kommen, in der es auch so ausschauen wird, wie wenn dasjenige, was auf Golgatha geschähe, auch auf der ganzen Erde geschähe. Es wird so aussehen, als wenn der Egoismus dem Christus, der Buddhi, den Tod bringen sollte. Das wird die Zeit des Antichrist sein. Das ist das Gesetz, daß alles, was um das Kreuz herum geschah, auch auf dem physischen Plane wird geschehen müssen. Was auf Golgatha geschehen ist, hat zugleich eine tiefe symbolische Bedeutung. Der Verrat des Judas bedeutet das Überhandnehmen der niederen Triebe." (Lit.: GA 96, S. 293)

Der Christus verschenkt sich als das große makrokosmische Ich an die Menschen, ganz im Sinne des paulinischen Wortes: Nicht ich, sondern der Christus in mir! Ihm treten die luziferischen Scharen unter der Führung des Antichrist entgegen, die dem Menschen die Entwicklung der höherer Wesensglieder Manas, Buddhi und Atman verheißen, die aber doch während der Erdentwicklung nur mikrokosmischer Natur sein können und daher weniger wert als das makrokosmische Ich des Christus sind:

"Der Christus-Geist und der bedeutendste Geist der luziferischen Geister werden einander gegenüberstehen: der Christus-Geist, von dem die Menschen werden hoffen können, den mächtigen makrokosmischen Impuls ihres vierten Prinzipes zu erhalten, und der luziferische Geist, der in einer gewissen Beziehung sie darüber hinausführen wird wollen. Wenn die Menschen dabei bleiben und sich sagen können: Wir müssen von den luziferischen Geistern nur dasjenige erlangen, zu dem wir so hinaufblicken, wie wir zu unserer niederen Natur hinunterblicken, – so würden die Menschen recht tun. Indem die Menschen dazu kommen werden zu sagen: Seht, der Christus gibt nur das vierte Prinzip, da sind aber die Geister, die das sechste und siebente geben – da werden die Menschen, die dem Christus gegenüber so denken, anbeten und auf den Schild heben den Antichrist. So wird sich die Stellung des Antichrist zum Christus in der Zukunft geltend machen. Und mit dem äußeren Verstand, mit der äußeren Genialität wird man nichts gegen solche Dinge einwenden können, denn man wird vieles aufweisen können, was im Sinne von Vernunft und Genialität gescheiter sein wird beim Antichrist als das, was als tiefstes menschliches Prinzip von dem Christus immer mehr und mehr in die Seele einfließen wird. Weil der Christus den Menschen das vierte makrokosmische Prinzip bringt, das, da es makrokosmisch ist, doch unendlich wichtiger ist als alle mikrokosmischen Prinzipien – es ist stärker als sie, wenn es auch verwandt ist dem menschlichen Ich , stärker als alle anderen, die während der Erdentwickelung erlangt werden können –, so wird man, weil es eben nur das vierte Prinzip ist, sagen es sei niedriger als das fünfte [Manas], sechste [Buddhi], siebente [Atma], welche von den luziferischen Geistern kommen, es sei insbesondere niedriger als das, was vom Antichrist kommt." (Lit.: GA 130, S. 218f)

"Die normale Entwickelung stellt daher den luziferischen Geistern gegenüber etwas «Einfacheres» vor, über das sie sich erhaben dünken. Und es werden Zeiten kommen, wo durch die Macht der höheren Prinzipien, des fünften oder gar sechsten Prinzips, die luziferischen Geister großen Einfluß auf die ihnen verfallende Menschheit haben werden. Können wir das nicht heute schon überall in seinen Anzeichen richtig empfinden? In Kunst und Wissenschaft und so weiter, überall tritt uns entgegen eine gewisse frühreife Höherentwickelung, der aber der innere Wahrheitskern, die Harmonie mit dem Ewigen zu fehlen scheint. Der Führer derjenigen Geister, die in dieser Weise sechs Prinzipien entwickelt haben, die also auf dem Monde bis dicht an die Vollendung herangekommen sind, ist der Antichrist, der dem Christus schon zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Heute ist bereits der größte Teil der Menschheit diesem Einfluß der luziferischen Geister verfallen. Daher die Notwendigkeit, jetzt das zu fördern, was der Mensch auf der Erde nur als Innerliches empfangen kann durch die Meditation. Daher die Notwendigkeit der Geisteswissenschaft." (Lit.: GA 130, S. 333f)

Im Gegensatz zu den heilsamen kosmischen Morgen- und Abendkräften wird man im gruppenegoistischen Sinn in westlichen Bruderschaften die Mittagskräfte aus der Region der Zwillinge im Dienste des Doppelgängers für einen unrechten mechanischen Okkultismus missbrauchen. Dabei wird man den Antichrist als Christus ausgeben wollen.

"Aber von derselben Seite her, die Gold, Gesundheit und Lebensverlängerung an die Stelle von Gott, Tugend und Unsterblichkeit setzen will, von derselben Seite her wird angestrebt, nicht mit den Morgen- und Abendprozessen zu wirken, sondern mit ganz andern. Und ich habe Sie das letzte Mal darauf aufmerksam gemacht, daß auf der einen Seite der Impuls des Mysteriums von Golgatha aus der Welt entfernt werden soll, indem man vom Westen her den anderen Impuls, eine Art Antichrist, einführt; daß von Osten her der Christus-Impuls so, wie er im 20. Jahrhundert hervortritt, dadurch paralysiert werden soll, daß man die Aufmerksamkeit, das Interesse gerade ablenkt von dem ätherisch kommenden Christus.

Von der Seite, wo man gewissermaßen den Antichrist wird als den Christus einführen wollen, wird angestrebt, auszunützen dasjenige, was insbesondere durch die materiellsten Kräfte wirken kann, aber durch die materiellsten Kräfte eben geistig wirkt. Vor allen Dingen wird von dieser Seite angestrebt, Elektrizität, und namentlich Erdmagnetismus auszunützen, um Wirkungen hervorzubringen über die ganze Erde hin. Ich habe Ihnen ja gezeigt, wie in dem, was ich den menschlichen Doppelgänger genannt habe, aufsteigen die Erdenkräfte. Hinter dieses Geheimnis wird man kommen. Es wird ein amerikanisches Geheimnis sein, den Erdmagnetismus in seiner Doppelheit, im Nord- und Südmagnetismus zu verwenden, um dirigierende Kräfte über die Erde hinzusenden, die geistig wirken. Sehen Sie sich die magnetische Karte der Erde an, und vergleichen Sie einmal die magnetische Karte mit dem, was ich jetzt sage: den Verlauf der magnetischen Linie, wo die Magnetnadel nach Osten und Westen ausschlägt und wo sie gar nicht ausschlägt. Ich kann über diese Dinge nicht mehr als Andeutungen zunächst geben: Von einer gewissen Himmelsrichtung her wirken fortwährend geistige Wesenheiten; man braucht nur diese geistigen Wesenheiten in den Dienst des Erdendaseins zu stellen, so wird man - weil diese geistigen, vom Kosmos hereinwirkenden Wesenheiten das Geheimnis des Erdmagnetismus vermitteln können - hinter dieses Geheimnis des Erdmagnetismus kommen und mit Bezug auf die drei Dinge Gold, Gesundheit, Lebensverlängerung sehr bedeutsames Gruppenegoistisches wirken können." (Lit.: GA 178, S. 227f)

Zitate

  • "Hier wird kein Stein auf dem anderen stehen, nicht in München, nicht in Dornach und nicht in Paris..." (Joachim Stiller)
  • "Und ja, sie werden ihm zu Tausenden zu Füßen liegen... Und ich füge hinzu, die einen tot und die anderne lebendig..." (Joachim Stiller)
  • "Ja, der Eifelturm wird schon in einigen Jahren Geschichte sein... Und man wird iihn "nicht" wieder aufbauen..." (Joachim Stiller)
  • "Nein, ich weiß "nicht", wer "ER" ist... Aber wir werden es heauausfinden... In einem Jahr wissen wir mehr... Einfach mal abwarten..." (Joachim Stiller)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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