Ursprache und Urzelle des Wirtschaftslebens: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Ursprache''' der [[Menschheit]] wurde nach [[Rudolf Steiner]] vornehmlich in der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] ausgebildet. Sie lebte im [[Astralleib]] und war noch ganz eins mit dem [[Gefühl]]s- und [[Denken|Gedankenleben]]. Heute ''„ist der Gedanke mehr in das [[Ich]] hinaufgerutscht, die Sprache im astralischen Leib verblieben, und das Gefühl in den [[Ätherleib]] hinuntergerutscht...“'' {{Lit|{{G|282|64}}}} Von den heutigen Sprachen steht das [[Hebräisch]]e am ehesten der ursprünglichen Universalsprache nahe {{Lit|{{G|174|275}}}}.  
Die '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' spricht sich nach [[Rudolf Steiner]] dadurch aus, dass jeder Mensch im [[Wirtschaftsleben]] in der Lage sein muss, für dasjenige, was er hervorbringt, so viel einzutauschen, dass er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringen kann. Eingerechnet muss dabei auch alles dasjenige werden, was abgegeben werden muss für jene, die nicht unmittelbar in der Gegenwart wirtschaftlich produktiv tätig sein können, z.B. für die Kinder und ihre Erziehung, für die Alten, Armen und Kranken usw.


== Beginn der Sprachentwicklung in der lemurischen Zeit ==
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Vorbereitet wurde die Entwicklung der [[Sprache]] in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]]. Bei der Erziehung der [[Mann|Männer]] wurde damals vor allem der [[Wille]] gestählt. Bei den [[Frau]]en wurden die [[Phantasie]]kräfte geschult, indem sie sich dem Erlebnis der Naturgewalten hingaben. Aus diesen zunächst nur vorüberhuschenden Erlebnissen entwickelten sich zuerst bei den Frauen anfänglich das [[Gedächtnis]] und ein erstes Unterscheidungsvermögen für [[gut]] und [[böse]]. Geführt von hohen geistigen Wesenheiten wurde gegen Ende der lemurischen Zeit zunächst ein kleiner Teil der Menschheit ausgewählt, um das atlantische Zeitalter vorzubereiten. Den Frauen kam dabei eine wichtige Rolle zu, den sie verstanden die Zeichen der Natur durch ihr erwachendes [[Vorstellung]]sleben zu deuten.
" . . . In das Wirtschaftsleben hat sich hineingeschlichen dadurch gerade, daß der
moderne Kapitalismus mit seiner Sehnsucht nach der Rente, der Konkurrenz des
Kapitals, das Auf-den-Markt-werfen und Regeln nach Angehot und Nachfrage - es
hat sich in dieses Wirtschaftsleben hineingeschlichen eine Verwaltungsart eben durch
den Kapitalismus, die durch die Natur des Wirtschaftslebens nicht notwendig in
diesem Wirtschaftsleben stehen muß. Denn was braucht man in diesem Wirtschaftsleben?
Man braucht den Boden mit seiner Möglichkeit, Produkte für den Menschen
hervorzubringen; man braucht im industriellen Wirtschaftsleben die Produktionsmittel;
man braucht den Arbeiter an den Produktionsmitteln, den Handarbeiter auf
der einen Seite, den geistigen Arbeiter auf der anderen Seite. Einzelne Menschen
haben immer eingesehen, daß ein Wirtschaftsleben in sich vollendet ist, welches hat
den Boden, welches hat den physischen und den geistigen Arbeiter. Deshalb haben
stärkere Denker des Wirtschaftslebens, einer sogar, der in der Lage war, ein preußischer
Minister zu werden, das Wort ausgesprochen: «Das Kapital ist das fünfte Rad
am Wagen des Wirtschaftslebens.» Man kann sich nicht wegdenken aus dem Wirtschaftsleben
den geistigen Verwalter der Produktionsmittel und des Bodens, man
kann sich nicht wegdenken den physischen Arbeiter, man kann sich wegdenken,
ohne daß die Wirtschaft gestört wird, das Wirken des Kapitals.
Daß das eine volkswirtschaftliche Wahrheit ist, das empfindet der heutige Proletarier;
er empfindet es durch das, was ihm das Wirtschaftsleben an Leib und Seele
bringt. Was ist in einem Wirtschaftsleben drinnen, in dem wirklich nur dasjenige
herrscht, was ich eben angeführt habe? Arbeit, geistige und physische und dasjenige,
was die Produktionsmittel und der Boden liefern. Die Leistung entsteht, die notwendig
macht im menschlichen Leben Gegenleistung, und es entsteht das '''Urgebilde des Wirtschaftslebens'''. Dieses '''Urgebilde des Wirtschaftslebens''' heute reinlich herauszuarbeiten,
das ist vonnöten, damit soziale Erkenntnis möglich werde. Tritt der
Mensch ein in das Wirtschaftsleben - er muß produzieren für sich und für die
anderen Menschen. Das ist der Maßstab, daß er in seinen Leistungen sich und die
anderen Menschen wirtschaftlich halten kann. Das ist die große Frage, so einfach sie
klingt, für alles Wirtschaftsleben. Die große Frage für alles Wirtschaftsleben ist
diese: Ich muß imstande sein, innerhalb des Wirtschaftslebens, welcher Art der
Hervorbringung ich mich auch hingebe: - ich muß imstande sein, für dasjenige, was
ich hervorbringe, so viel einzutauschen aus der übrigen Wirtschaft heraus, daß ich
meine Bedürfnisse des Lebens aus dem Eingetauschten befriedigen kann, bis ich
imstande bin, eine gleiche Produktion wie das Hervorgebrachte wieder hervorzubringen.
Eingerechnet muß werden in dasjenige, was da in Betracht kommt, ich
möchte sagen, als das '''Atom des Wirtschaftslebens''', als das '''Urelement des Wirtschaftslebens''',
- eingerechnet muß werden alles dasjenige, was ich abgeben muß für die,
welche nicht unmittelbar in der Gegenwart produktiv tätig sein können; eingerechnet
muß werden alles dasjenige, was für die Kinder, für ihre Erziehung usw.
notwendig ist; eingerechnet muß werden die Quote, die ich für Arme, Kranke,
Witwen, als Altersunterstützung zu geben habe. Das alles ist einzurechnen in diese
'''Urzelle des Wirtschaftslebens''', die sich eben dadurch ausspricht, daß jeder Mensch im
Wirtschaftsleben in die Lage kommen muß, für dasjenige, was er hervorbringt, so
viel einzutauschen, daß er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen
kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringt. Man
sieht es aber dieser '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' an, daß sie nur geregelt werden
kann, wenn sie in dem Kreislauf des Wirtschaftslebens nichts anderes drinnen hat,
als die Leistungen selber; wenn man nichts anderes im Kreislauf des Wirtschaftslebens
hat als dasjenige, was der einzelne arbeitet als seine Leistung, und was die
anderen mit ihm als ihre Leistungen eintauschen können. Innerhalb dieses Kreislaufes
des Wirtschaftslebens hat nicht Ort und Stelle all dasjenige, was man nennen
kann «Kapital»; das dringt nur ein, um dieses Wirtschaftsleben zu stören und diesen
Wirtschaftsprozeß zu verunreinigen. Der Wirtschaftsprozeß wird nur reinlich, wenn
in ihm der durch das Leben aus seiner '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' heraus gebotene
Wertausgleich der Güter stattfinden kann..." (Aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, Tübingen, 2. Juni 1919, zitiert nach [[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]], {{BE|103|18f}})
</div>
 
Aus dem Prinzip dieser Urzelle, wie sie Rudolf Steiner hier charakterisiert, ergibt sich ''keine'' Einkommensdifferenzierung wegen unterschiedlicher Leistungen aufgrund von Befähigung. Eine bessere Bezahlung eines besonders fähigen Mitarbeiters würde zu privater Kapitalbildung in der Hand dieses Mitarbeiters führen, wenn er es nicht einfach nur verschwendet für Luxusreisen usw. Er erhielte mehr für seine Arbeit, als er benötigt. Diese Kapitalweggabe aufgrund der Überbezahlung bedeutete auf der anderen Seite aber eine Verteuerung der Ware. Solche Kapitalbildung ginge daher zu Lasten der Gemeinschaft, und hat im eigentlichen Wirtschaftsprozeß aus der Urzelle heraus nichts zu suchen. Man staunt daher, daß z.B. [[Latrille]] eine Einkommensdifferenzierung von bis zu 1:10 vorschlägt<ref>[[Christoph Strawe]]: ''Bedürfnislohn oder Leistungslohn?
Zur Auflösung einer falschen Fragestellung'', Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Nr. 1, 1994, S. 9, [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Beduerfnislohn_oder_Leistungslohn.pdf PDF]</ref>. Man kann solche Vorschläge nur als einen Rückfall in die Entgeltungsvorstellung bezeichnen, nach der ein Mitarbeiter danach bezahlt wird, was er dem Unternehmen wert ist, insofern seine Fähigkeiten knapp sind. Um einen fähigen Mitarbeiter nicht zu verlieren, zahlt man ihm mehr, als er für seinen Bedarf benötigt: Dadurch verteuern sich die Waren, die das Unternehmen anbietet, und auf der anderen Seite wird das Bankkonto des fähigen Mitarbeiters fetter: Das ist ein Vorgang, der zu falschen Preisen führt und das Wirtschaftsleben wenn nicht schädigt, so doch belastet.
 
{{GZ|Dasjenige, was man heute
ein Existenzminimum nennt, das ist noch immer auf das Lohnverhältnis
hin gedacht. Diese Art des Denkens, die wird beim selbständigen
Wirtschaftsleben nicht in derselben Weise stattfinden
können. Da wird die Frage reinlich aus dem Wirtschaftsleben heraus
gestellt werden müssen. Diese Frage wird sich dann so stellen,
daß der Mensch, indem er irgendeine Leistung vollbringt, indem er
irgend etwas hervorbringt, für diese Leistung so viel an anderen
Menschheitsleistungen durch Austausch wird zu bekommen haben,
als er nötig hat, um seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse
derjenigen, die zu ihm gehören, zu befriedigen, bis er ein neues,
gleichartiges Produkt hervorgebracht hat. Dabei muß nur in Anrechnung
kommen all das, was der Mensch für seine Familie an
Arbeit und dergleichen zu leisten hat. Dann wird man eine gewisse,
ich möchte sagen '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' finden. Und dasjenige,
was diese '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' zu dem machen wird,
was eben den Menschen seine Bedürfnisse wird befriedigen lassen,
bis er ein gleichartiges, neues Produkt hervorbringt, das gilt für alle
Zweige des geistigen und materiellen Lebens. Das wird so zu ordnen
sein, daß die Assoziationen, die Koalitionen, die Genossenschaften
von der Art, wie ich sie vorhin dargestellt habe, zu sorgen
haben werden, daß diese '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' bestehen
kann. Das heißt, daß ein jegliches Produkt im Vergleich mit anderen
Produkten denjenigen Wert hat, der gleichkommt den anderen
Produkten, die man braucht zu Befriedigung der Bedürfnisse bis
zur Herstellung eines neuen, gleichartigen Produkts. Daß diese
Urzelle des Wirtschaftslebens heute noch nicht besteht, das beruht
eben darauf, daß im Angebot und Nachfrage des heutigen Marktes
zusammenfließen Arbeit, Ware und Recht und daß diese drei
Gebiete in der Zukunft getrennt werden müssen im dreigeteilten,
gesunden sozialen Organismus.|337a|82f}}
 
{{GZ|Und gleichsam die '''Urzelle dieses Wirtschaftslebens''', das nur auf Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit gegründet sein soll, die Preisbildung, wie wird sie sich vollziehen müssen?
Nicht durch den Zufall des sogenannten freien Marktes, wie es bisher
in der Volkswirtschaft und in der Weltwirtschaft der Fall war! So wird
sie sich vollziehen müssen, daß auf dem Boden von Assoziationen, die
sachgemäß zwischen den einzelnen Produktionszweigen und den Konsumgenossenschaften
entstehen, durch Menschen, die sachkundig und
fachtüchtig aus diesen Genossenschaften hervorgehen, organisch das
erreicht werde, vernünftig erreicht werde, was heute krisenhaft der
Zufall des Marktes hervorbringt. Es wird in der Zukunft, wenn die
Feststellung von Art und Charakter der menschlichen Arbeitskraft in
den Rechtsstaat fällt, ungefähr innerhalb des Wirtschaftslebens sich zutragen
müssen, daß der Mensch für irgend etwas, was er arbeitend vollbringt,
so viel an Austauschwerten erhält, daß er seine Bedürfnisse dadurch
befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wieder hervorgebracht
hat.|333|85f}}
 
{{GZ|Sehen Sie, bei der heutigen Struktur der Gesellschaft läßt sich
eigentlich gar nicht anders produzieren als im Hinblick auf den
Profit. Das Prinzip, zu produzieren, um zu konsumieren, das muß
erst geschaffen werden! Und von diesem Prinzip wird wiederum
abhängen, ob in einer entsprechenden Weise Wege für eine Güterverteilung
gefunden werden können. Es wird viel davon abhängen,
daß man über einen großen Bereich hin, ich möchte sagen, eine
'''wirtschaftliche Urzelle''' findet.
Diese '''wirtschaftliche Urzelle''' - ich möchte wenigstens mit ein
paar Worten kurz von ihr sprechen -, worin besteht sie denn?
Geht man nicht vom Produzieren, sondern vom Konsumieren,
von der Befriedigung der Bedürfnisse aus, so handelt es sich darum,
daß wir erst zu einem praktikablen Ergebnis dessen kommen
müssen, was im Sinne der Bedürfnisbefriedigung zu einer sachgemäßen
Preisbildung führt. Das geschieht nämlich heute in anarchisch-
chaotischer Weise durch Angebot und Nachfrage, und da
steckt viel drinnen von der Unmöglichkeit, heute überhaupt zu
etwas zu kommen. Mit der Formel von Angebot und Nachfrage
wird man nicht zu dem Ziel kommen, zu produzieren, um zu
konsumieren. Nicht wahr, um zu dem Ziel zu gelangen, ist es
notwendig, daß das, was ich produziere, im Vergleich zu anderen
Gütern so viel wert sein muß, daß ich dafür eintauschen kann,
ganz gleich, wie sich der Tausch gestaltet, alle diejenigen Güter, die
meine Bedürfnisse befriedigen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich ein
gleiches Produkt wie jetzt hervorgebracht habe. Dabei muß dann
alles das mit eingerechnet werden, was man als Beitrag zu leisten
hat für diejenigen, die zur Zeit nicht unmittelbar selbst produzieren
können, also für Kinder, die erzogen werden müssen, für Arbeitsunfähige
und so weiter. Wovon man also ausgehen muß, das ist,
sich klar zu werden über diese '''wirtschaftliche Urzelle'''. Erst dadurch
wird es möglich, auf wirtschaftlichem Boden eine gerechte
Preisbildung zu erreichen, so daß man dann in der Zukunft nicht
wiederum, wenn man auf der einen Seite mehr verdient, auf der
anderen Seite mehr ausgeben muß, weil die Dinge selbstverständlich
unter dem Einfluß des Mehrverdienstes teurer werden.|331|128f}}
 
Die praktischen Erfahrungen mit den Urzellen und den Preisen, die sich bilden, würden dann auch eine Pauschalisierung ermöglichen, was ein Mensch generell durchschnittlich bei gegebenen Wirtschaftsverhältnissen an Einkommen benötigt, um seinen Bedarf zu decken:
 
{{GZ|Daß aber ein wirklich auf sich selbst gestelltes
Wirtschaftsleben erst recht sorgen kann für Witwen und Waisen
und so weiter, das habe ich in meinem Buche «Die Kernpunkte der
Sozialen Frage» des breiteren ausgeführt. Ich habe es sogar vorhin
schon angedeutet, daß eingerechnet werden muß in die '''wirtschaftliche Urzelle''' dasjenige, was ein jeder als Quote beizusteuern hat zu
dem, was Witwen und Waisen, überhaupt sonstige nicht arbeitsfähige
Menschen - wie in meinem Buche ausgeführt ist, auch für die
Kinder, für die ich das Erziehungsrecht in Anspruch nehme -, zu
bekommen haben. Der Maßstab dafür wird sich ergeben einfach
aus der Lebenshaltung der übrigen Personen. Da man mit der '''wirtschaftlichen Urzelle''' einen Maßstab hat für die Lebenshaltung einer
Person nach dem bestehenden wirtschaftlichen Gesamtwohlstande,
so ist damit zu gleicher Zeit auch die Möglichkeit gegeben, einen
Maßstab zu schaffen für das Leben derjenigen, die wirklich nicht
arbeiten können.|337a|91}}
 
Es ist nicht ganz klar, ob Steiner hier mit dem Maßstab der Lebenshaltung "einer" Person, den Bedarf der einen leistungerbringenden Person für sich allein, im Unterschied zum Famlienbedarf verstehen will, oder einen durchschnittlichen Familienbedarf. Sollen die Preise sich nicht aus [[Angebot und Nachfrage]] ergeben, sondern entsprechend den Bedarfen sich bilden, wird für die Regelung allerdings dann eine gewisse Pauschalierung notwendig werden, die von Steiner hier angedeutet ist. Es könnte da dann auch unterschiedliche Einkommensstufen oder -klassen geben. Eine unterschiedliche Entlohnung aufgrund unterschiedlicher Befähigung und daher anderem Leistungsausmaß läßt sich daraus jedoch nicht ableiten.
 
== Komponenten von Bedarf, Zeitbedarf, Leistung und Preis ==
Gemäß dem Konzept der Urzelle hat man zum Verständnis der Entstehung der Preise zunächst diese Urzelle selbst näher zu untersuchen, und nicht etwa z.B. Auswirkungen von Gesamtangebot einer Ware oder nachgefragtem Bedarf. Diese gehören zu den Faktoren, die auf die Urzelle einwirken, und erst über diese Einwirkung einen Einfluß auf den Preis einer Ware haben können.
 
Genauso hat die Bewertung einer Leistung in ihrer Inanspruchnahme zunächst keine Bedeutung für den Preis, da dieser sich aus Bedarf und Zeitbedarf für die Hervorbringung der Leistung ergibt. Wenn durch die Fähigkeit des Leistungserbringers die benötigte Zeit für die Produktion sich verringert, dann wird dadurch eine Ware nicht teurer, sondern billiger.
 
=== Bedarf ===
Der Bedarf besteht nicht nur in dem, was der Leistungserbringer für seinen Lebensunterhalt benötigt, sondern es gehört dazu auch der Unterhalt der Angehörigen, der abhängigen Familie. Man macht  sich die Dimension dieser Preiskomponente nicht richtig klar, wenn man unter Mißachtung des Prinzips der Urzelle z.B. Krankenversicherung auf den Preis fiktiv aufschlägt, gewissermaßen, nachdem er schon der Urzelle entsprungen ist, ihn im Nachherein manipuliert. Der Aufpreis für eine Krankenversicherung kann nur ein Äquivalent sein für dasjenige am Bedarf, was für den Leistungserbringer wegen Krankheitsmöglichkeit veranschlagt werden muß.
 
Desgleichen entsteht auch die Preiskomponente für die Alterssicherung in der Urzelle selbst, und wird nicht im nachherein aufgeschlagen. In einer unentwickelten Wirtschaft gehören zur Familie auch die Kranken und Alten. Der Leistungserbringer muß für seine Ware einen Preis erhalten, der nicht nur die Kinder, sondern auch die nicht mehr tätigen Großeltern, ''sowie auch den beschäftigten Auszubildenden'', und z.B. einen behinderten Onkel, der mit in der Familie lebt, ernähren kann.


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Arbeiten im wirtschaftlichen Sinne (d.h. für familienfremden Bedarf) in solch einer Lebens- bzw. Hausgemeinschaft zwei Personen, dann erhöht sich dadurch selbstverständlich keineswegs der Bedarf für den Lebensunterhalt dieser Familie, abgesehen von den direkt produktionsbezogenen Bedarfen. Wenn die Partnerin eines Schusters Kleider herstellt, und die Familie daher nicht nur Schuhe produziert, sondern Schuhe ''und'' Kleider, sind dadurch die Preise für Schuhe und Kleider verbilligt.
"Bei ihnen mußte man Rat
holen, wenn man die Zeichen der Natur deuten wollte.
Die ganze Art ihres Seelenlebens war aber noch eine
solche, die beherrscht war von den «geheimen* Seelenkräften
des Menschen. Man trifft die Sache nicht ganz,
aber annähernd, wenn man von einem somnambulen Anschauen
dieser Frauen spricht. In einem gewissen höheren
Träumen enthüllten sich ihnen die Geheimnisse der Natur
und erflossen ihnen die Antriebe zu ihrem Handeln. Alles
war für sie beseelt und zeigte sich ihnen in seelischen
Kräften und Erscheinungen. Sie überließen sich dem geheimnisvollen
Weben ihrer seelischen Kräfte. Das, was
sie zu ihren Handlungen trieb, waren «innere Stimmen»
oder das, was Pflanzen, Tiere, Steine, Wind und Wolken,
das Säuseln der Bäume und so weiter ihnen sagten.
Aus solcher Seelenverfassung erstand das, was man
menschliche Religion nennen kann. Das Seelenhafte in
der Natur und im Menschenleben wurde allmählich verehrt
und angebetet. Einzelne Frauen gelangten zu besonderer
Vorherrschaft, weil sie aus besonderen geheimnisvollen
Tiefen heraus zu deuten wußten, was in der Welt
enthalten ist.


So konnte es kommen, daß bei solchen Frauen das,
=== Zeitbedarf ===
was in ihrem Innern lebte, sich in eine Art Natursprache
Gemäß diesem Konzept der wirtschaftlichen Urzelle ist der Preis einer Ware umso höher, je mehr Zeit für ihre Produktion benötigt wird. Dafür ist es zunächst unerheblich, ob durch andere Produzenten die Ware billiger produziert werden kann, weil sie weniger Zeit dafür benötigen. Wenn der Schuster für ein paar Schuhe eine Woche benötigt, wird der Preis für ''diese'' paar Schuhe dem Bedarf für eine Woche Lebensunterhalt entsprechen müssen. Dabei ist es völlig egal, ob andere Schuster für das betreffende Wirtschaftsgebiet Schuhe gleicher Qualität an einem Tag schaffen können. Wenn man nun meint, ein Preis für die Schuhe, der 1 Woche Lebensunterhalt entspricht, sei zu hoch, worauf könnte sich so ein Urteil gründen?
umsetzte. Denn der Anfang der Sprache liegt in etwas,
was dem Gesänge ähnlich ist. Die Kraft des Gedankens
setzte sich in die hörbare des Lautes um. Der innere
Rhythmus der Natur erklang von den Lippen «weiser»
Frauen. Man versammelte sich um solche Frauen und
empfand in ihren gesangartigen Sätzen die Äußerungen
höherer Machte. Der menschliche Gottesdienst hat mit
solchen Dingen seinen Anfang genommen. — Von einem
«Sinn» in dem Gesprochenen kann für die damalige Zeit
nicht die Rede sein. Man empfand Klang, Ton und
Rhythmus. Man stellte sich dabei nichts weiter vor, sondern
sog die Kraft des Gehörten in die Seele. Der ganze
Vorgang stand unter der Leitung der höheren Führer.
Sie hatten in einer Art, über welche jetzt nicht weiter
gesprochen werden kann, Töne und Rhythmen den
«weisen» Priesterirmen eingeflößt. So konnten sie veredelnd
auf die Seelen der Menschen wirken. Man kann
sagen, dass in dieser Art überhaupt erst das eigentliche
Seelenleben erwachte.


Die Akasha-Chronik zeigt auf diesem Gebiete schöne
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, hat sich aber strikt am Prinzip der Urzelle zu orientieren, und nicht etwa an der Beobachtung, daß die Nachfrage nach preisgünstigen Schuhen höher ist als diejenige nach teuren.
Szenen. Es soll eine solche beschrieben werden. Wir sind
in einem Walde, bei einem mächtigen Baum. Die Sonne
ist eben im Osten aufgegangen. Mächtige Schatten wirft
der palmenartige Baum, um den ringsherum die anderen
Bäume entfernt worden sind. Das Antlitz nach Osten
gewendet, verzückt, sitzt auf einem aus seltenen Naturgegenständen
und Pflanzen zurechtgemachten Sitz die
Priesterin. Langsam, in rhythmischer Folge strömen von
ihren Lippen wundersame, wenige Laute, die sich immer
wiederholen. In Kreisen herum sitzt eine Anzahl Männer
und Frauen mit traumverlorenen Gesichtern, inneres Leben
aus dem Gehörten saugend. — Noch andere Szenen
können gesehen werden. An einem ähnlich eingerichteten
Platze «singt» eine Priesterin ähnlich, aber ihre Töne
haben etwas Mächtigeres, Kräftigeres. Und die Menschen
um sie herum bewegen sich in rhythmischen Tänzen.
Denn dies war die andere Art, wie «Seele» in die Menschheit
kam. Die geheimnisvollen Rhythmen, die man der
Natur abgelauscht hatte, wurden in den Bewegungen der
eigenen Glieder nachgeahmt. Man fühlte sich dadurch
eins mit der Natur und den in ihr waltenden Mächten." {{Lit|{{G|011|67ff|66}}}}
</div>


== Die Sprachentwicklung in der atlantischen Zeit ==
Ein Grund dafür, daß der Schuster eine ganze Woche für ein paar Schuhe benötigt, könnte sein, daß der Schuster in Teilzeit arbeitet. Er arbeitet z.B. nicht wie die anderen Schuster "Vollzeit", angenommen 40 Stunde die Woche, sondern nur ein 1/7 davon, ca. 6 Stunden die Woche.


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Fall 1.
"Aus der Geisteswissenschaft ist bekannt, daß in den alten
Die übrigen 6/7 verwendet der Schuster auf ein anderes Produktionsgebiet, er ist nämlich auch Schneider. Als Schneider arbeitet er ca. 34 Stunden die Woche.
Zeiten, namentlich in der atlantischen Zeit, so etwas wie
eine Art menschlicher Ursprache vorhanden war, eine Art
von Sprechen, welche über die ganze Erde hin ähnlich war,
weil «Sprechen» in jenen Zeiten viel mehr aus dem Innersten
der Seele kam als heute. Das kann schon aus folgendem
entnommen werden. In den atlantischen Zeiten empfanden
die Menschen alle äußeren Eindrücke so, daß die Seele,
wenn sie etwas Äußeres ausdrücken wollte mit einem Laut,
gedrängt wurde zu einem Konsonanten. Was also im Räume
vorhanden war, drängte dazu, konsonantisch nachgeahmt
zu werden. Das Wehen des Windes, das Rauschen der Wellen,
das Geschütztsein durch ein Haus empfand man und
ahmte es nach durch Konsonanten. Was man dagegen
innerlich erlebte an Schmerz oder Freude, oder auch, was
ein anderes Wesen empfinden konnte, das ahmte man nach
im Vokal. Daraus kann man sehen, daß die Seele im Sprechen
zusammenwuchs mit den äußeren Vorgängen oder Wesenheiten.


Aus der Akasha-Chronik ergibt sich das folgende.
Fall 2.
Einer Hütte, die sich nach der alten Art über eine Familie
Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr so schnell arbeiten wie in den besten Jahren. Er braucht die doppelte Zeit wie früher, arbeitet aber weiterhein "Vollzeit".
wölbte und dieser Schutz und Schirm gab, näherte sich zum
Beispiel ein Mensch, beobachtete die Hütte in der Art, wie
sie sich wölbte als Form räumlich über der Familie. Das
schützende Sichwölben der Hütte drückte er durch einen
Konsonanten aus, und daß darinnen Seelen in Leibern sich
wohl befinden — was er mitfühlen konnte -, drückte er
durch einen Vokal aus. Da entstand der Gedanke: «Schutz»,
«Schutz habe ich», «Schutz über menschlichen Leibern».
Dieser Gedanke ergoß sich dann in Konsonanten und Vokale,
die nicht anders sein konnten, als sie waren, weil sie
eindeutig ein unmittelbarer Abdruck des Erlebnisses waren.
Das war über die ganze Erde hin so. Es ist kein Traum,
daß es eine menschliche «Ursprache» gegeben hat. Und in
einem gewissen Sinne verstehen die Eingeweihten aller Völker
noch nachzuempfinden diese Ursprache. Ja, in allen
Sprachen sind gewisse Lautanklänge, die nichts anderes sind
als Reste dieser menschlichen Ursprache." {{Lit|{{G|015|44ff}}}}
</div>


== Differenzierung der Sprachen in der nachatlantischen Zeit ==
Fall 3.
Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr 8 Stunden pro Tag arbeiten, er arbeitet 5 Tage á 4 Stunden, "Teilzeit", aber so schnell wie früher. Das Paar Schuhe ist nach einer Woche fertig wie in Fall 2.


Durch den Einfluss [[luziferisch]]er [[Engel]]wesenheiten, die auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] nicht ihr volles Entwicklungsziel erreicht haben, begann sich die Ursprache in einzelne Volkssprachen zu differenzieren.  
Fall 4.
Der Schuster ist jung und arbeitet auch am Wochenende sowie abends, insgesamt 100 Stunden die Woche. Das paar Schuhe ist gleichwohl erst in einer Woche fertig, da der Schuster das Produktionsverfahren ''während der Produktion der Schuhe'' optimiert.


<div style="margin-left:20px">
Fall 5.
"Diese Sprache ist angeregt in der menschlichen Seele
Der Schuster benötigt 3,5 Tage für die Produktion der Schuhe. In den übrigen 3,5 Tagen widmet er sich der Aufgabe, das Produktionsverfahren zu optimieren, produziert in dieser halben Woche also keine Schuhe.
durch die Inspiration der übermenschlichen Wesenheiten,
der wahren Vorgänger der Menschen, die ihre Entwickelung
auf dem Monde vollendet hatten. Man kann nun daraus
sehen: Wenn es bloß diese Entwickelung gegeben hätte, so
würde das ganze Menschengeschlecht im Grunde genommen
eine große Einheit geblieben sein; über die ganze Erde hin
würde man einheitlich gesprochen und gedacht haben. Die
Individualität, die Mannigfaltigkeit hätte sich nicht ausbilden
können - und damit auch nicht die menschliche Freiheit.
Daß der Mensch eine Individualität werden konnte,
dazu mußten Spaltungen in der Menschheit eintreten. Daß
in den verschiedensten Gegenden der Erde die Sprachen
verschieden wurden, das rührt von der Arbeit solcher Lehrer
her, in denen eine luziferische Wesenheit inkarniert war.
Je nachdem diese oder jene - zurückgebliebene - Engelwesenheit
bei diesem oder jenem Volke inkarniert war,
konnte sie in dieser oder jener Sprache die Menschen unterweisen.
Also die Fähigkeit, eine besondere Sprache zu sprechen,
führt bei allen Völkern zurück auf das Vorhandensein
solcher großen Erleuchter, die zurückgebliebene Engelwesen
waren und weit höher standen als die Menschen ihrer
unmittelbaren Umgebung. Die Wesen, die zum Beispiel geschildert
werden als die ursprünglichen Heroen der griechischen
oder sonstigen Völker, die in menschlicher Gestalt
wirkten, das sind solche, in denen eine zurückgebliebene
Engelwesenheit inkarniert war. Man darf also diese Wesenheiten
durchaus nicht etwa bloß als «böse» Wesenheiten
bezeichnen. Im Gegenteil. Sie haben den Menschen das gebracht,
was sie über den ganzen Erdball hin zu freien Menschen
vorbestimmt hat, was dasjenige differenzierte, das
sonst ein gleichförmiges Ganzes über die ganze Erde hin
gebildet hätte. So ist es bei den Sprachen, so ist es in vielen
Gebieten des Lebens. Die Individualisierung, die Differenzierung,
die Freiheit - können wir sagen - kommt von diesen
Wesenheiten, die zurückgeblieben waren auf dem
Monde. Zwar war es die Absicht der weisen Weltenführung
- so könnte man sagen —, alle Wesenheiten in der planetarischen
Entwickelung bis zu ihrem Ziele zu bringen; aber
wenn dies in unmittelbarer Art geschähe, so würden gewisse
Dinge nicht erreicht. Es werden gewisse Wesenheiten in
ihrer Entwickelung zurückgehalten, weil diese eine besondere
Aufgabe in dem Werdegang der Menschheit haben." {{Lit|{{G|015|46f}}}}
</div>


=== Die babylonische Sprachverwirrung ===
Fall 6.
Der Schuster arbeitet nicht wie gewöhnlich 40 Stunden die Woche, sondern eine Zeitlang 80 Stunden die Woche, und lagert die zusätzlich produzierten Schuhe. Nach einem Jahr stehen 52 paar Schuhe im Lager. Im folgenden Jahr läßt er die 52 Paar von einem Händler abholen, und widmet sich ausschließlich der Kindererziehung, sowie Renovierung der Privatwohnung und dergleichen.


Die Differenzierung in einzelne Volkssprachen schritt zur Zeit der ersten [[Hochkultur]]en rasch voran. Die [[Babylonische Sprachverwirrung]], die in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] als Strafe für den anmaßenden [[Turmbau zu Babel]] erwähnt wird, ist ein Bild dafür.
Fall 7.
Wie 6, jedoch ohne private Haushaltsproduktion, und statt dessen 1 Jahr "[[wikipedia:Sabbatical|Sabbatical]]".


{{Zitat|1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.
Fall 8.
2 Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst.
Wie 7, jedoch anstatt 80 Stunden, arbeitet der Schuster nur 40 Stunden, es gibt also keine zusätzlichen 52 Paar, die ein Händler abholen kann. Trotzdem gönnt sich der Schuster ein Jahr sabattical.  
3 Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel
4 und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
5 Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten.
6 Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.
7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
8 So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.
9 Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.|1. Buch Mose|{{B|1 Mos|11|7-9|LUT}}}}


In der Sprachverwirrung wird der [[luziferisch]]e Einfluss deutlich, der den [[Mensch]]en in die Vereinzelung und in den [[Egoismus]] führt, was aber anderseits eine Voraussetzung für die Entfaltung der [[Individualität]] ist.
Fall 9.
Der Schuster hat einen Sohn, der im Betrieb mitarbeitet, der aber, obwohl fleißig, nicht sonderlich befähigt ist, sodaß ein Teil der Schuhe mit Fehlern behaftet sind, die in der Folge zum Schuster zwecks Reparatur zurückgebracht werden.


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=== Leistung ===
"Je weiter man
Der oben angegebene Fall 9 ist von besonderem Interesse, weil an ihm deutlich wird, daß der Preis der Schuhe einmal vom Bedarf abhängt (denn durch die Zugehörigkeit des minderbefähigten Sohnes zur Familiengemeinschaft muß der Preis der Schuhe höher sein), als auch von der Leistung, die sich aus angewendeter Fähigkeit ergibt (die Minderleistung des Sohnes führt dazu, daß der Schuster generell seine Schuhe etwas teurer machen muß.)
zurückgeht in der Entwickelung, desto mehr findet man solche Sprachen,
die der gemeinsamen Ursprache ähnlich waren. Das, was erzählt
wird als Turmbau zu Babel, ist Symbolum für die Tatsache, daß es
wirklich eine Ursprache gegeben hat, und daß diese differenziert worden
ist in die einzelnen Volks- und Stammessprachen. Dadurch, daß
die gemeinsame Ursprache in die Volks- und Stammessprachen sich
differenziert hat, kommt sozusagen das Wort auf halbem Wege entgegen
der Einsamkeit des Gedankens. Es spricht nicht ein jeder
Mensch seine eigene Sprache - da würde die Sprache nicht ihren Sinn
haben -, sondern es sprechen nur Menschengruppen die gemeinsame
Sprache. Es ist also das Wort ein Mittelding geworden zwischen dem
einsamen Gedanken und der Ursprache. In der Ursprache gab es ein
bestimmtes Wort, das verstand man durch den Laut, den es hatte,
durch das, was es durch seinen Lautwert war. Man brauchte sich nicht
weiter konventionell über den Lautwert zu unterrichten, sondern man
fand in der Ursprache die Seele des Wortes. Das ist, wie gesagt, differenziert.
Und alles, was Absonderung bewirkt, wirkt auch dem Luzifer
in die Hände, so daß die Menschen, indem sie differenzierte Sprachen
sich bildeten, dadurch ein absonderndes Prinzip aufnahmen, das
heißt, sich in die Strömung hineinbegaben, die es Luzifer leicht macht,
den Menschen aus der allgemeinen Weltenordnung herauszuheben,
die schon vorbestimmt war, bevor Luzifer da war; also auf die Isolierinsel
den Menschen zu setzen, ihn abzusondern von dem übrigen fortschreitenden
Gang der Menschheitsentwickelung. So liegt im Element
der Sprache, des Wortes, ein mittlerer Zustand. Wenn das Wort das
geblieben wäre, was es hat werden sollen, wenn das Luziferische sich
nicht hergemacht hätte über das Wort, so würde das Wort dem von
Luzifer und Ahriman freien mittleren göttlichen Zustand entsprechen,
in dem der Mensch hinsegeln kann rein entsprechend der fortschreitenden
göttlich-geistigen Weltenordnung." {{Lit|{{G|147|93f}}}}
</div>


== Der nathanische Jesus und die Ursprache ==
Man könnte dies auf die Formel bringen, daß Bedarf und Leistung sich gegenseitig aufheben. Je höher die Leistung, desto geringer fällt der Bedarf aus. Nimmt man den Bedarf für den Lebensunterhalt für konstant an, ergibt sich ein Überschuß, wenn die Leistung höher ausfällt. Dies führt zur Bildung von [[Kapital]]. Die im Fall 6 aufgelagerten 52 paar Schuhe sind solches Kapital. Im Fall 4 kommt es durch die Verbesserung des Produktionsverfahrens zur Kapitalbildung. Im Fall 5 an sich genauso, jedoch wird es durch entsprechend höheren Bedarf wieder aufgebraucht, was in Fall 4 nicht der Fall ist.


Der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]], der sich zur Zeitenwende in [[Wikipedia:Bethlehem|Bethlehem]] erstmals in einem irdischen Leib [[Inkarnation|inkarnierte]], hatte noch einen natürlichen Zugang zur Ursprache. Und was darin an Herzinnigkeit lebte, konnte von seiner [[Maria (Mutter Jesu)|Mutter]] durch ihre tiefen Herzenskräfte verstanden.
Man kann bei solchen Überschüssen, die das Wort Leistung im eigentlichen Sinne erst verdienen (Überschuß-Leistung = Leistung - Bedarf) noch nicht von der Produktivkraft des Kapitals als solcher sprechen, denn dieses wird zunächst nur erst gebildet. Ist aber das bessere Produktionsverfahren für Schuhe erst einmal etabliert, generiert es dauerhaft (Überschuß-)Leistungen. Dies sind dann Leistungen des Kapitals, und nicht etwa die des Schusters, dessen Leistungen diesbezüglich mit Fertigstellung des Produktionsverfahrens abgeschlossen sind.


<div style="margin-left:20px">
=== Preis ===
"... daß dieser Jesusknabe eine merkwürdige
Sprache zeigte, das ist etwas noch viel Interessanteres. Denn da müssen
wir auf etwas blicken, was ich auch in meiner Schrift über «Die
geistige Führung des Menschen und der Menschheit» erwähnt habe:
daß die Sprachen, die heute über die Erde verbreitet sind, die bei
den verschiedenen Volksstämmen auftreten, verhältnismäßig spät
innerhalb der Menschheitsentwickelung entstanden sind; ihnen aber
ging voraus, was man wirklich eine menschliche Ursprache nennen
könnte. Und die trennenden Geister der luziferischen und ahnmanischen
Welt sind es, die aus der Ursprache die vielen Sprachen in
der Welt gemacht haben. Die Ursprache ist verloren und kann heute
mit einem solchen Ich, das im Laufe der Erdentwickelung von Inkarnation
zu Inkarnation gegangen ist, von keinem Menschen zunächst
gesprochen werden. Jener Jesusknabe, der nicht durch menschliche
Inkarnationen gegangen war, bekam vom Ausgangspunkte der
Menschheitsentwickelung die Fähigkeit mit, nun nicht diese oder jene
Sprache, sondern eine Sprache zu sprechen, von der mit einem gewissen
Recht behauptet wird, daß sie nicht verständlich war für die
Umgebung, die aber durch das, was drinnen lebte an Herzinnigkeit,
von dem Mutterherzen verstanden wurde. Es wird damit auf ein
ungeheuer bedeutendes Phänomen bei diesem Lukas-Jesusknaben
hingewiesen." {{Lit|{{G|131|180f}}}}
</div>


==Literatur==
== Siehe auch ==
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986), ISBN 3-7274-0110-9 {{Schriften|011}}
[[Preisbildung]]
#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1987), ISBN 3-7274-0150-8 {{Schriften|015}}
#Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), ISBN 3-7274-1310-7 {{Vorträge|131}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der Schwelle'', [[GA 147]] (1997), ISBN 3-7274-1470-7 {{Vorträge|147}}
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Zweiter Teil'', [[GA 174]] (1983), ISBN 3-7274-1740-4 {{Vorträge|174}}
#Rudolf Steiner: ''Sprachgestaltung und Dramatische Kunst'', [[GA 282]] (1981), ISBN 3-7274-2820-1 {{Vorträge|282}}


== Nachweise, Anmerkungen ==
<references/>
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Betriebsräte und Sozialisierung'', [[GA 331]] (1989), ISBN 3-7274-3310-8 {{Vorträge|331}}
#Rudolf Steiner: ''Gedankenfreiheit und soziale Kräfte'', [[GA 333]] (1985), ISBN 3-7274-3330-2 {{Vorträge|333}}
#Rudolf Steiner: ''Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus in Stuttgart'', [[GA 337a]] (1999), ISBN 3-7274-3371-X {{Vorträge|337a}}
#Walter Kugler u.a.: ''Alle Macht den Räten? Rudolf Steiner und die Betriebsrätebewegung 1919. Vorträge, Berichte, Dokumente'', Zusammengestellt und kommentiert von Walter Kugler, Rudolf-Steiner-Nachlaßverwaltung, [[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 103, 1989, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-103-1989.pdf pdf]
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[[Kategorie:Wirtschaft]][[Kategorie:Arbeit]][[Kategorie:Soziales Leben]]
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[Kategorie:Sprache]]

Version vom 1. Januar 2016, 17:20 Uhr

Die Urzelle des Wirtschaftslebens spricht sich nach Rudolf Steiner dadurch aus, dass jeder Mensch im Wirtschaftsleben in der Lage sein muss, für dasjenige, was er hervorbringt, so viel einzutauschen, dass er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringen kann. Eingerechnet muss dabei auch alles dasjenige werden, was abgegeben werden muss für jene, die nicht unmittelbar in der Gegenwart wirtschaftlich produktiv tätig sein können, z.B. für die Kinder und ihre Erziehung, für die Alten, Armen und Kranken usw.

" . . . In das Wirtschaftsleben hat sich hineingeschlichen dadurch gerade, daß der moderne Kapitalismus mit seiner Sehnsucht nach der Rente, der Konkurrenz des Kapitals, das Auf-den-Markt-werfen und Regeln nach Angehot und Nachfrage - es hat sich in dieses Wirtschaftsleben hineingeschlichen eine Verwaltungsart eben durch den Kapitalismus, die durch die Natur des Wirtschaftslebens nicht notwendig in diesem Wirtschaftsleben stehen muß. Denn was braucht man in diesem Wirtschaftsleben? Man braucht den Boden mit seiner Möglichkeit, Produkte für den Menschen hervorzubringen; man braucht im industriellen Wirtschaftsleben die Produktionsmittel; man braucht den Arbeiter an den Produktionsmitteln, den Handarbeiter auf der einen Seite, den geistigen Arbeiter auf der anderen Seite. Einzelne Menschen haben immer eingesehen, daß ein Wirtschaftsleben in sich vollendet ist, welches hat den Boden, welches hat den physischen und den geistigen Arbeiter. Deshalb haben stärkere Denker des Wirtschaftslebens, einer sogar, der in der Lage war, ein preußischer Minister zu werden, das Wort ausgesprochen: «Das Kapital ist das fünfte Rad am Wagen des Wirtschaftslebens.» Man kann sich nicht wegdenken aus dem Wirtschaftsleben den geistigen Verwalter der Produktionsmittel und des Bodens, man kann sich nicht wegdenken den physischen Arbeiter, man kann sich wegdenken, ohne daß die Wirtschaft gestört wird, das Wirken des Kapitals. Daß das eine volkswirtschaftliche Wahrheit ist, das empfindet der heutige Proletarier; er empfindet es durch das, was ihm das Wirtschaftsleben an Leib und Seele bringt. Was ist in einem Wirtschaftsleben drinnen, in dem wirklich nur dasjenige herrscht, was ich eben angeführt habe? Arbeit, geistige und physische und dasjenige, was die Produktionsmittel und der Boden liefern. Die Leistung entsteht, die notwendig macht im menschlichen Leben Gegenleistung, und es entsteht das Urgebilde des Wirtschaftslebens. Dieses Urgebilde des Wirtschaftslebens heute reinlich herauszuarbeiten, das ist vonnöten, damit soziale Erkenntnis möglich werde. Tritt der Mensch ein in das Wirtschaftsleben - er muß produzieren für sich und für die anderen Menschen. Das ist der Maßstab, daß er in seinen Leistungen sich und die anderen Menschen wirtschaftlich halten kann. Das ist die große Frage, so einfach sie klingt, für alles Wirtschaftsleben. Die große Frage für alles Wirtschaftsleben ist diese: Ich muß imstande sein, innerhalb des Wirtschaftslebens, welcher Art der Hervorbringung ich mich auch hingebe: - ich muß imstande sein, für dasjenige, was ich hervorbringe, so viel einzutauschen aus der übrigen Wirtschaft heraus, daß ich meine Bedürfnisse des Lebens aus dem Eingetauschten befriedigen kann, bis ich imstande bin, eine gleiche Produktion wie das Hervorgebrachte wieder hervorzubringen. Eingerechnet muß werden in dasjenige, was da in Betracht kommt, ich möchte sagen, als das Atom des Wirtschaftslebens, als das Urelement des Wirtschaftslebens, - eingerechnet muß werden alles dasjenige, was ich abgeben muß für die, welche nicht unmittelbar in der Gegenwart produktiv tätig sein können; eingerechnet muß werden alles dasjenige, was für die Kinder, für ihre Erziehung usw. notwendig ist; eingerechnet muß werden die Quote, die ich für Arme, Kranke, Witwen, als Altersunterstützung zu geben habe. Das alles ist einzurechnen in diese Urzelle des Wirtschaftslebens, die sich eben dadurch ausspricht, daß jeder Mensch im Wirtschaftsleben in die Lage kommen muß, für dasjenige, was er hervorbringt, so viel einzutauschen, daß er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringt. Man sieht es aber dieser Urzelle des Wirtschaftslebens an, daß sie nur geregelt werden kann, wenn sie in dem Kreislauf des Wirtschaftslebens nichts anderes drinnen hat, als die Leistungen selber; wenn man nichts anderes im Kreislauf des Wirtschaftslebens hat als dasjenige, was der einzelne arbeitet als seine Leistung, und was die anderen mit ihm als ihre Leistungen eintauschen können. Innerhalb dieses Kreislaufes des Wirtschaftslebens hat nicht Ort und Stelle all dasjenige, was man nennen kann «Kapital»; das dringt nur ein, um dieses Wirtschaftsleben zu stören und diesen Wirtschaftsprozeß zu verunreinigen. Der Wirtschaftsprozeß wird nur reinlich, wenn in ihm der durch das Leben aus seiner Urzelle des Wirtschaftslebens heraus gebotene Wertausgleich der Güter stattfinden kann..." (Aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, Tübingen, 2. Juni 1919, zitiert nach Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Beiträge 103, S. 18f)

Aus dem Prinzip dieser Urzelle, wie sie Rudolf Steiner hier charakterisiert, ergibt sich keine Einkommensdifferenzierung wegen unterschiedlicher Leistungen aufgrund von Befähigung. Eine bessere Bezahlung eines besonders fähigen Mitarbeiters würde zu privater Kapitalbildung in der Hand dieses Mitarbeiters führen, wenn er es nicht einfach nur verschwendet für Luxusreisen usw. Er erhielte mehr für seine Arbeit, als er benötigt. Diese Kapitalweggabe aufgrund der Überbezahlung bedeutete auf der anderen Seite aber eine Verteuerung der Ware. Solche Kapitalbildung ginge daher zu Lasten der Gemeinschaft, und hat im eigentlichen Wirtschaftsprozeß aus der Urzelle heraus nichts zu suchen. Man staunt daher, daß z.B. Latrille eine Einkommensdifferenzierung von bis zu 1:10 vorschlägt[1]. Man kann solche Vorschläge nur als einen Rückfall in die Entgeltungsvorstellung bezeichnen, nach der ein Mitarbeiter danach bezahlt wird, was er dem Unternehmen wert ist, insofern seine Fähigkeiten knapp sind. Um einen fähigen Mitarbeiter nicht zu verlieren, zahlt man ihm mehr, als er für seinen Bedarf benötigt: Dadurch verteuern sich die Waren, die das Unternehmen anbietet, und auf der anderen Seite wird das Bankkonto des fähigen Mitarbeiters fetter: Das ist ein Vorgang, der zu falschen Preisen führt und das Wirtschaftsleben wenn nicht schädigt, so doch belastet.

„Dasjenige, was man heute ein Existenzminimum nennt, das ist noch immer auf das Lohnverhältnis hin gedacht. Diese Art des Denkens, die wird beim selbständigen Wirtschaftsleben nicht in derselben Weise stattfinden können. Da wird die Frage reinlich aus dem Wirtschaftsleben heraus gestellt werden müssen. Diese Frage wird sich dann so stellen, daß der Mensch, indem er irgendeine Leistung vollbringt, indem er irgend etwas hervorbringt, für diese Leistung so viel an anderen Menschheitsleistungen durch Austausch wird zu bekommen haben, als er nötig hat, um seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse derjenigen, die zu ihm gehören, zu befriedigen, bis er ein neues, gleichartiges Produkt hervorgebracht hat. Dabei muß nur in Anrechnung kommen all das, was der Mensch für seine Familie an Arbeit und dergleichen zu leisten hat. Dann wird man eine gewisse, ich möchte sagen Urzelle des Wirtschaftslebens finden. Und dasjenige, was diese Urzelle des Wirtschaftslebens zu dem machen wird, was eben den Menschen seine Bedürfnisse wird befriedigen lassen, bis er ein gleichartiges, neues Produkt hervorbringt, das gilt für alle Zweige des geistigen und materiellen Lebens. Das wird so zu ordnen sein, daß die Assoziationen, die Koalitionen, die Genossenschaften von der Art, wie ich sie vorhin dargestellt habe, zu sorgen haben werden, daß diese Urzelle des Wirtschaftslebens bestehen kann. Das heißt, daß ein jegliches Produkt im Vergleich mit anderen Produkten denjenigen Wert hat, der gleichkommt den anderen Produkten, die man braucht zu Befriedigung der Bedürfnisse bis zur Herstellung eines neuen, gleichartigen Produkts. Daß diese Urzelle des Wirtschaftslebens heute noch nicht besteht, das beruht eben darauf, daß im Angebot und Nachfrage des heutigen Marktes zusammenfließen Arbeit, Ware und Recht und daß diese drei Gebiete in der Zukunft getrennt werden müssen im dreigeteilten, gesunden sozialen Organismus.“ (Lit.:GA 337a, S. 82f)

„Und gleichsam die Urzelle dieses Wirtschaftslebens, das nur auf Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit gegründet sein soll, die Preisbildung, wie wird sie sich vollziehen müssen? Nicht durch den Zufall des sogenannten freien Marktes, wie es bisher in der Volkswirtschaft und in der Weltwirtschaft der Fall war! So wird sie sich vollziehen müssen, daß auf dem Boden von Assoziationen, die sachgemäß zwischen den einzelnen Produktionszweigen und den Konsumgenossenschaften entstehen, durch Menschen, die sachkundig und fachtüchtig aus diesen Genossenschaften hervorgehen, organisch das erreicht werde, vernünftig erreicht werde, was heute krisenhaft der Zufall des Marktes hervorbringt. Es wird in der Zukunft, wenn die Feststellung von Art und Charakter der menschlichen Arbeitskraft in den Rechtsstaat fällt, ungefähr innerhalb des Wirtschaftslebens sich zutragen müssen, daß der Mensch für irgend etwas, was er arbeitend vollbringt, so viel an Austauschwerten erhält, daß er seine Bedürfnisse dadurch befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wieder hervorgebracht hat.“ (Lit.:GA 333, S. 85f)

„Sehen Sie, bei der heutigen Struktur der Gesellschaft läßt sich eigentlich gar nicht anders produzieren als im Hinblick auf den Profit. Das Prinzip, zu produzieren, um zu konsumieren, das muß erst geschaffen werden! Und von diesem Prinzip wird wiederum abhängen, ob in einer entsprechenden Weise Wege für eine Güterverteilung gefunden werden können. Es wird viel davon abhängen, daß man über einen großen Bereich hin, ich möchte sagen, eine wirtschaftliche Urzelle findet. Diese wirtschaftliche Urzelle - ich möchte wenigstens mit ein paar Worten kurz von ihr sprechen -, worin besteht sie denn? Geht man nicht vom Produzieren, sondern vom Konsumieren, von der Befriedigung der Bedürfnisse aus, so handelt es sich darum, daß wir erst zu einem praktikablen Ergebnis dessen kommen müssen, was im Sinne der Bedürfnisbefriedigung zu einer sachgemäßen Preisbildung führt. Das geschieht nämlich heute in anarchisch- chaotischer Weise durch Angebot und Nachfrage, und da steckt viel drinnen von der Unmöglichkeit, heute überhaupt zu etwas zu kommen. Mit der Formel von Angebot und Nachfrage wird man nicht zu dem Ziel kommen, zu produzieren, um zu konsumieren. Nicht wahr, um zu dem Ziel zu gelangen, ist es notwendig, daß das, was ich produziere, im Vergleich zu anderen Gütern so viel wert sein muß, daß ich dafür eintauschen kann, ganz gleich, wie sich der Tausch gestaltet, alle diejenigen Güter, die meine Bedürfnisse befriedigen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich ein gleiches Produkt wie jetzt hervorgebracht habe. Dabei muß dann alles das mit eingerechnet werden, was man als Beitrag zu leisten hat für diejenigen, die zur Zeit nicht unmittelbar selbst produzieren können, also für Kinder, die erzogen werden müssen, für Arbeitsunfähige und so weiter. Wovon man also ausgehen muß, das ist, sich klar zu werden über diese wirtschaftliche Urzelle. Erst dadurch wird es möglich, auf wirtschaftlichem Boden eine gerechte Preisbildung zu erreichen, so daß man dann in der Zukunft nicht wiederum, wenn man auf der einen Seite mehr verdient, auf der anderen Seite mehr ausgeben muß, weil die Dinge selbstverständlich unter dem Einfluß des Mehrverdienstes teurer werden.“ (Lit.:GA 331, S. 128f)

Die praktischen Erfahrungen mit den Urzellen und den Preisen, die sich bilden, würden dann auch eine Pauschalisierung ermöglichen, was ein Mensch generell durchschnittlich bei gegebenen Wirtschaftsverhältnissen an Einkommen benötigt, um seinen Bedarf zu decken:

„Daß aber ein wirklich auf sich selbst gestelltes Wirtschaftsleben erst recht sorgen kann für Witwen und Waisen und so weiter, das habe ich in meinem Buche «Die Kernpunkte der Sozialen Frage» des breiteren ausgeführt. Ich habe es sogar vorhin schon angedeutet, daß eingerechnet werden muß in die wirtschaftliche Urzelle dasjenige, was ein jeder als Quote beizusteuern hat zu dem, was Witwen und Waisen, überhaupt sonstige nicht arbeitsfähige Menschen - wie in meinem Buche ausgeführt ist, auch für die Kinder, für die ich das Erziehungsrecht in Anspruch nehme -, zu bekommen haben. Der Maßstab dafür wird sich ergeben einfach aus der Lebenshaltung der übrigen Personen. Da man mit der wirtschaftlichen Urzelle einen Maßstab hat für die Lebenshaltung einer Person nach dem bestehenden wirtschaftlichen Gesamtwohlstande, so ist damit zu gleicher Zeit auch die Möglichkeit gegeben, einen Maßstab zu schaffen für das Leben derjenigen, die wirklich nicht arbeiten können.“ (Lit.:GA 337a, S. 91)

Es ist nicht ganz klar, ob Steiner hier mit dem Maßstab der Lebenshaltung "einer" Person, den Bedarf der einen leistungerbringenden Person für sich allein, im Unterschied zum Famlienbedarf verstehen will, oder einen durchschnittlichen Familienbedarf. Sollen die Preise sich nicht aus Angebot und Nachfrage ergeben, sondern entsprechend den Bedarfen sich bilden, wird für die Regelung allerdings dann eine gewisse Pauschalierung notwendig werden, die von Steiner hier angedeutet ist. Es könnte da dann auch unterschiedliche Einkommensstufen oder -klassen geben. Eine unterschiedliche Entlohnung aufgrund unterschiedlicher Befähigung und daher anderem Leistungsausmaß läßt sich daraus jedoch nicht ableiten.

Komponenten von Bedarf, Zeitbedarf, Leistung und Preis

Gemäß dem Konzept der Urzelle hat man zum Verständnis der Entstehung der Preise zunächst diese Urzelle selbst näher zu untersuchen, und nicht etwa z.B. Auswirkungen von Gesamtangebot einer Ware oder nachgefragtem Bedarf. Diese gehören zu den Faktoren, die auf die Urzelle einwirken, und erst über diese Einwirkung einen Einfluß auf den Preis einer Ware haben können.

Genauso hat die Bewertung einer Leistung in ihrer Inanspruchnahme zunächst keine Bedeutung für den Preis, da dieser sich aus Bedarf und Zeitbedarf für die Hervorbringung der Leistung ergibt. Wenn durch die Fähigkeit des Leistungserbringers die benötigte Zeit für die Produktion sich verringert, dann wird dadurch eine Ware nicht teurer, sondern billiger.

Bedarf

Der Bedarf besteht nicht nur in dem, was der Leistungserbringer für seinen Lebensunterhalt benötigt, sondern es gehört dazu auch der Unterhalt der Angehörigen, der abhängigen Familie. Man macht sich die Dimension dieser Preiskomponente nicht richtig klar, wenn man unter Mißachtung des Prinzips der Urzelle z.B. Krankenversicherung auf den Preis fiktiv aufschlägt, gewissermaßen, nachdem er schon der Urzelle entsprungen ist, ihn im Nachherein manipuliert. Der Aufpreis für eine Krankenversicherung kann nur ein Äquivalent sein für dasjenige am Bedarf, was für den Leistungserbringer wegen Krankheitsmöglichkeit veranschlagt werden muß.

Desgleichen entsteht auch die Preiskomponente für die Alterssicherung in der Urzelle selbst, und wird nicht im nachherein aufgeschlagen. In einer unentwickelten Wirtschaft gehören zur Familie auch die Kranken und Alten. Der Leistungserbringer muß für seine Ware einen Preis erhalten, der nicht nur die Kinder, sondern auch die nicht mehr tätigen Großeltern, sowie auch den beschäftigten Auszubildenden, und z.B. einen behinderten Onkel, der mit in der Familie lebt, ernähren kann.

Arbeiten im wirtschaftlichen Sinne (d.h. für familienfremden Bedarf) in solch einer Lebens- bzw. Hausgemeinschaft zwei Personen, dann erhöht sich dadurch selbstverständlich keineswegs der Bedarf für den Lebensunterhalt dieser Familie, abgesehen von den direkt produktionsbezogenen Bedarfen. Wenn die Partnerin eines Schusters Kleider herstellt, und die Familie daher nicht nur Schuhe produziert, sondern Schuhe und Kleider, sind dadurch die Preise für Schuhe und Kleider verbilligt.

Zeitbedarf

Gemäß diesem Konzept der wirtschaftlichen Urzelle ist der Preis einer Ware umso höher, je mehr Zeit für ihre Produktion benötigt wird. Dafür ist es zunächst unerheblich, ob durch andere Produzenten die Ware billiger produziert werden kann, weil sie weniger Zeit dafür benötigen. Wenn der Schuster für ein paar Schuhe eine Woche benötigt, wird der Preis für diese paar Schuhe dem Bedarf für eine Woche Lebensunterhalt entsprechen müssen. Dabei ist es völlig egal, ob andere Schuster für das betreffende Wirtschaftsgebiet Schuhe gleicher Qualität an einem Tag schaffen können. Wenn man nun meint, ein Preis für die Schuhe, der 1 Woche Lebensunterhalt entspricht, sei zu hoch, worauf könnte sich so ein Urteil gründen?

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, hat sich aber strikt am Prinzip der Urzelle zu orientieren, und nicht etwa an der Beobachtung, daß die Nachfrage nach preisgünstigen Schuhen höher ist als diejenige nach teuren.

Ein Grund dafür, daß der Schuster eine ganze Woche für ein paar Schuhe benötigt, könnte sein, daß der Schuster in Teilzeit arbeitet. Er arbeitet z.B. nicht wie die anderen Schuster "Vollzeit", angenommen 40 Stunde die Woche, sondern nur ein 1/7 davon, ca. 6 Stunden die Woche.

Fall 1. Die übrigen 6/7 verwendet der Schuster auf ein anderes Produktionsgebiet, er ist nämlich auch Schneider. Als Schneider arbeitet er ca. 34 Stunden die Woche.

Fall 2. Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr so schnell arbeiten wie in den besten Jahren. Er braucht die doppelte Zeit wie früher, arbeitet aber weiterhein "Vollzeit".

Fall 3. Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr 8 Stunden pro Tag arbeiten, er arbeitet 5 Tage á 4 Stunden, "Teilzeit", aber so schnell wie früher. Das Paar Schuhe ist nach einer Woche fertig wie in Fall 2.

Fall 4. Der Schuster ist jung und arbeitet auch am Wochenende sowie abends, insgesamt 100 Stunden die Woche. Das paar Schuhe ist gleichwohl erst in einer Woche fertig, da der Schuster das Produktionsverfahren während der Produktion der Schuhe optimiert.

Fall 5. Der Schuster benötigt 3,5 Tage für die Produktion der Schuhe. In den übrigen 3,5 Tagen widmet er sich der Aufgabe, das Produktionsverfahren zu optimieren, produziert in dieser halben Woche also keine Schuhe.

Fall 6. Der Schuster arbeitet nicht wie gewöhnlich 40 Stunden die Woche, sondern eine Zeitlang 80 Stunden die Woche, und lagert die zusätzlich produzierten Schuhe. Nach einem Jahr stehen 52 paar Schuhe im Lager. Im folgenden Jahr läßt er die 52 Paar von einem Händler abholen, und widmet sich ausschließlich der Kindererziehung, sowie Renovierung der Privatwohnung und dergleichen.

Fall 7. Wie 6, jedoch ohne private Haushaltsproduktion, und statt dessen 1 Jahr "Sabbatical".

Fall 8. Wie 7, jedoch anstatt 80 Stunden, arbeitet der Schuster nur 40 Stunden, es gibt also keine zusätzlichen 52 Paar, die ein Händler abholen kann. Trotzdem gönnt sich der Schuster ein Jahr sabattical.

Fall 9. Der Schuster hat einen Sohn, der im Betrieb mitarbeitet, der aber, obwohl fleißig, nicht sonderlich befähigt ist, sodaß ein Teil der Schuhe mit Fehlern behaftet sind, die in der Folge zum Schuster zwecks Reparatur zurückgebracht werden.

Leistung

Der oben angegebene Fall 9 ist von besonderem Interesse, weil an ihm deutlich wird, daß der Preis der Schuhe einmal vom Bedarf abhängt (denn durch die Zugehörigkeit des minderbefähigten Sohnes zur Familiengemeinschaft muß der Preis der Schuhe höher sein), als auch von der Leistung, die sich aus angewendeter Fähigkeit ergibt (die Minderleistung des Sohnes führt dazu, daß der Schuster generell seine Schuhe etwas teurer machen muß.)

Man könnte dies auf die Formel bringen, daß Bedarf und Leistung sich gegenseitig aufheben. Je höher die Leistung, desto geringer fällt der Bedarf aus. Nimmt man den Bedarf für den Lebensunterhalt für konstant an, ergibt sich ein Überschuß, wenn die Leistung höher ausfällt. Dies führt zur Bildung von Kapital. Die im Fall 6 aufgelagerten 52 paar Schuhe sind solches Kapital. Im Fall 4 kommt es durch die Verbesserung des Produktionsverfahrens zur Kapitalbildung. Im Fall 5 an sich genauso, jedoch wird es durch entsprechend höheren Bedarf wieder aufgebraucht, was in Fall 4 nicht der Fall ist.

Man kann bei solchen Überschüssen, die das Wort Leistung im eigentlichen Sinne erst verdienen (Überschuß-Leistung = Leistung - Bedarf) noch nicht von der Produktivkraft des Kapitals als solcher sprechen, denn dieses wird zunächst nur erst gebildet. Ist aber das bessere Produktionsverfahren für Schuhe erst einmal etabliert, generiert es dauerhaft (Überschuß-)Leistungen. Dies sind dann Leistungen des Kapitals, und nicht etwa die des Schusters, dessen Leistungen diesbezüglich mit Fertigstellung des Produktionsverfahrens abgeschlossen sind.

Preis

Siehe auch

Preisbildung

Nachweise, Anmerkungen

  1. Christoph Strawe: Bedürfnislohn oder Leistungslohn? Zur Auflösung einer falschen Fragestellung, Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Nr. 1, 1994, S. 9, PDF

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Betriebsräte und Sozialisierung, GA 331 (1989), ISBN 3-7274-3310-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Gedankenfreiheit und soziale Kräfte, GA 333 (1985), ISBN 3-7274-3330-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus in Stuttgart, GA 337a (1999), ISBN 3-7274-3371-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Walter Kugler u.a.: Alle Macht den Räten? Rudolf Steiner und die Betriebsrätebewegung 1919. Vorträge, Berichte, Dokumente, Zusammengestellt und kommentiert von Walter Kugler, Rudolf-Steiner-Nachlaßverwaltung, Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 103, 1989, pdf
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.