Flamme und Emil und die Detektive: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Flamme.jpg|miniatur|Rußende Flamme]]
'''Emil und die Detektive''' ist ein 1929 erschienener [[Roman]] für Kinder von [[Erich Kästner]].
[[Datei:Kerzenflamme im plattenkondensator.ogv|miniatur|Eine Kerzenflamme im [[w:Plattenkondensator|Plattenkondensator]], der abwechselnd auf 25 kV Spannung aufgeladen und anschließend wieder entladen wurde. Die Flamme verformt sich im [[Elektrisches Feld|elektrischen Feld]], da sie ein [[Plasma (Physik)|Plasma]] ist und somit freie Ladungsträger enthält, die auf ein elektrisches Feld reagieren.]]
[[Datei:Dimethylamin flame.jpg|mini|Dimethylamin-Sauerstoff-Flamme bei verschiedenen Brennstoff/Oxidator-Verhältnissen stabilisiert im Niederdruck bei 40 mbar]]
Als '''Flamme''' wird der Bereich [[Verbrennung (Chemie)|brennender]] oder anderweitig [[Exotherme Reaktion|exotherm]] [[Chemische Reaktion|reagierender]] Gase und Dämpfe bezeichnet, in dem [[Licht]] [[Wikipedia:Spontane Emission|emittiert]] wird.


== Vorgang ==
[[Datei:Emil und die Detektive Buch Marburg.jpg|mini|Skulptur in Marburg]]
Die bei einer [[Chemische Reaktion|Reaktion]] freigesetzte Strahlung wird durch die Lichtemission der Molekülbanden und das [[Linienspektrum|atomare Linienspektrum]] der an der Verbrennung beteiligten Moleküle und Atome sowie durch [[Festkörper|Feststoffpartikel]] und [[Aerosol]]e hervorgerufen. Feststoffpartikel wie Ruß oder Asche emittieren ein Strahlungsspektrum, das dem eines [[Schwarzer Körper|schwarzen Strahlers]] bei der Flammentemperatur entspricht. Soweit feste Partikel in der Flamme enthalten sind, überwiegt deren thermische Strahlung.


Bei den meisten technischen Anwendungen ist mit dem Begriff „Flamme“ die sichtbare Reaktion eines [[Brennstoff]]s mit dem [[Oxidation|oxidierenden]] [[Sauerstoff]] gemeint. Der Reaktionsbereich umfasst die Vorwärmzone, die Reaktionszone und die Gleichgewichtszone. Die Flamme bildet sich aus der Reaktionszone heraus. Dies führt meistens zu einem intensiven Leuchten, das den Reaktionsbereich scharf abgrenzt (''Flammfront'') und verschiedene Farbtöne annehmen kann. Ein bedeutsamer Anteil an der Flammenfärbung wird durch verschiedene Bestandteile in der Reaktionszone hervorgerufen:
== Rezeption ==
In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.


* gelb bis orange: durch (glühende) Rußteilchen (Größenordnung einige 10 nm). Ihr Emissionsspektrum entspricht annähernd dem eines [[Schwarzer Körper|Schwarzen Strahlers]]
== Handlung ==
* blau: durch angeregte CO<sub>2</sub>-, CH-[[Radikale (Chemie)|Radikale]]
Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen ''Gustav mit der Hupe'' angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine ''Pony Hütchen'' zu den Detektiven.
* türkis: durch C<sub>2</sub>-Moleküle.


== Begriffe ==
Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.
{{WikipediaDE|Flammenfärbung}}


Dagegen strahlen die Reaktionsprodukte der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen ([[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]] und [[Wasser|H<sub>2</sub>O]]) eher im (nicht sichtbaren) [[Infrarotstrahlung|infraroten]] Spektralbereich. Sind in der Flamme eingebrachte Verunreinigungen vorhanden, kommt es zu intensiven [[Flammenfärbung]]en, deren Farbton von den Inhalten abhängt. Hier trägt hauptsächlich die Strahlung energetisch tief liegender Resonanzübergänge (erster angeregter Zustand) zum Flammenleuchten bei. Eine besonders einfache Farbänderung ins Gelbe lässt sich durch den Natriumanteil im [[Natriumchlorid|Kochsalz]] erreichen. Angewendet wird diese Möglichkeit bei [[Feuerwerkskörper]]n, die in allen Farben des [[Farbkreis]]es reagieren.
== Entstehungsgeschichte ==
Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der ''Weltbühne'' angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (''Herz auf Taille'', 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.


== Charakterisierung ==
Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf&nbsp;– in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Flamme zu charakterisieren. Dazu gehört die Art der Strömung ([[Laminare Strömung|laminar]] oder [[Turbulente Strömung|turbulent]]),<ref>Jürgen Warnatz, Ulrich Maas, Robert W.&nbsp;Dibble: [http://www.springer.com/de/book/9783540421283 ''Verbrennung – Physikalisch-Chemische Grundlagen, Modellierung und Simulation, Experimente, Schadstoffentstehung.''] Springer, Berlin/Heidelberg 2001, ISBN 978-3-540-42128-3, {{DOI|10.1007/978-3-642-56451-2}}.</ref> das Verhältnis von Brennstoff und Oxidator und, ob diese schon vor der Verbrennung gemischt oder nicht-gemischt vorliegen.


So liegt bei „vorgemischten Flammen“ schon ein [[Homogenität|homogenes]] Gemisch an Brennstoff und Oxidator vor, bevor der Verbrennungsprozess stattfindet (beispielsweise [[Lötlampe]] und [[Ottomotor]]). Bei „nicht-vorgemischten Flammen“ treffen [[Brennstoff]] und [[Oxidationsmittel]] erst in der Reaktionszone aufeinander und reagieren dort miteinander. Der Verbrennungsprozess findet hierbei an der Grenzfläche statt, an der sich die Gase mischen (beispielsweise [[Kerze]], Lagerfeuer, [[Flugzeugturbine]] und Druckzerstäuber-[[Ölbrenner]]).
Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert<ref>Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.</ref> oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch ''Emil und die Detektive'' von den Nationalsozialisten verboten.<ref>Vgl. Karsten Brandt: [http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/brandt-karsten-2005-02-03/HTML/chapter6.html ''Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker'']</ref>


Darüber hinaus kann man eine Flamme über ihr Brennstoff-Oxidator-Verhältnis beschreiben. Flammen mit einem Brennstoffüberschuss werden als „fette“ Flammen bezeichnet, während Flammen mit Oxidatorüberschuss „magere“ Flammen sind. Eine präzisere Angabe darüber, welche Mischung vorliegt, erfolgt über das Äquivalenzverhältnis&nbsp;Φ (chemische Bezeichnung) oder die [[Verbrennungsluftverhältnis|Luftzahl]]&nbsp;λ (technische Bezeichnung).
== Fortsetzung ==


* Als ''Reduktionsflamme'' (''leuchtende Flamme'') wird eine Flamme mit niedrigem Sauerstoffanteil bezeichnet. Bei der [[Pyrolyse|pyrolytischen]] Verbrennungsreaktion werden aus den [[Kohlenwasserstoffe|Kohlenwasserstoff]][[molekül]]en CH-[[Radikale (Chemie)|Radikale]] gebildet<ref>Krzysztof Adam Grabinski: ''Experimental and numerical kinetic study on charged and excited species in oxyfuel combustion for CO2 capture'', Norwegian University of Science and Technology, 2016, [https://brage.bibsys.no/xmlui/handle/11250/2411561?show=full (Volltext)] </ref>. Diese reagieren (neben anderen Reaktionen) mit gebildeten Sauerstoff-Radikalen zu Wasserdampf weiter. Aufgrund des Sauerstoffmangels ([[Verbrennungsluftverhältnis]] <math>\lambda < 1</math>) werden vermehrt [[Kohlenstoffmonoxid]] und elementarer [[Kohlenstoff]] in Form von [[Ruß]] gebildet; beide können in der Hitze durch Sauerstoffaufnahme oxidiert werden. Die Flamme wirkt [[Reduktion (Chemie)|reduzierend]], in die Flamme gehaltene sauerstoffabgebende Substanzen werden dabei reduziert (siehe dazu auch [[Boraxperle]]). Die [[Emissivität]] des Rußes ist für das intensive Leuchten der Flamme verantwortlich, für dessen ''gelbe'' Farbe die relativ niedrige Verbrennungstemperatur (etwa 1.000–1.200 °C). Der Ruß aus solchen Abgasen kann die Innenwände von [[Schornstein]]en berußen oder bei intensiven Gebrauch von Kerzen und [[Öllampe]]n die Zimmerdecke verrußen.  
Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel ''[[Wikipedia:Emil und die drei Zwillinge|Emil und die drei Zwillinge]]''. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. ''Emil und die drei Zwillinge'' erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.
* ''Oxidationsflammen'' enthalten Sauerstoff im Überschuss. Bei der Verbrennungsreaktion wird der gebundene Kohlenstoff der Kohlenwasserstoffe (aus C-C und C-H Bindungen) zu [[Kohlenstoffoxide]]n [[Oxidation|oxidiert]]. Oxidationsflammen sind heißer als Reduktionsflammen. Wegen des geringen Rußanteils leuchten sie nur schwach und weisen aufgrund von [[Chemilumineszenz]]<ref>Johannes Eichmeier: ''Kombinierte Verbrennung brennraumintern gemischter Kraftstoffe mit unterschiedlichen Zündwilligkeiten untersucht am Beispiel von Diesel und Benzin.'' Logos Verlag Berlin GmbH, 2012, ISBN 978-3-832-53172-0, S.&nbsp;59 ({{Google Buch|BuchID=gpL0wbrBzgoC|Seite=59}}).</ref> ''blaue'' Flammfronten auf (Chemilumineszenz von CH-Radikalen nahe 314, 390 und 431 nm, von OH-Radikalen mit einem Peak nahe 309 nm<ref>Maurizio De Leo, Alexei Saveliev, Lawrence A. Kennedy, Serguei A.Zelepouga: ''OH and CH luminescence in opposed flow methane oxy-flames. Another important sources of chemiluminescence;'', 2007, zitiert bei Krzysztof Adam Grabinski: ''Experimental and numerical kinetic study on charged and excited species in oxyfuel combustion for CO2 capture'', Norwegian University of Science and Technology, 2016, Seite 14 [https://brage.bibsys.no/xmlui/handle/11250/2411561?show=full (Volltext)]</ref>, von CO<sub>2</sub>-Radikalen um 415 nm <ref>Madleine M. Kopp, Olivier Mathieu, Eric L. Petersen: ''Rate Determination of the CO2* Chemiluminescence Reaction CO + O + M <--> CO2* + M'', 2014, zitiert bei Krzysztof Adam Grabinski: ''Experimental and numerical kinetic study on charged and excited species in oxyfuel combustion for CO2 capture'', Norwegian University of Science and Technology, 2016, Seite 14 [https://brage.bibsys.no/xmlui/handle/11250/2411561?show=full (Volltext)]</ref> und C<sub>2</sub> nahe 510 nm<ref>Eric Petersen, Madleine Kopp, Nicole Donato: ''Assessment of Current Chemiluminescence Kinetics Models at Engine Conditions'', 2011, zitiert bei Krzysztof Adam Grabinski: ''Experimental and numerical kinetic study on charged and excited species in oxyfuel combustion for CO2 capture'', Norwegian University of Science and Technology, 2016, Seite 14 [https://brage.bibsys.no/xmlui/handle/11250/2411561?show=full (Volltext)]</ref>).
[[Datei:Electromagnetic spectrum -de c.svg|mini|800px|zentriert]]


{{Anker|Stichflamme}}Eine ''Stichflamme'' entsteht, sobald sich ein oxidationsfähiges, unter Druck stehendes Gasgemisch plötzlich mit Sauerstoff verbinden kann. Dabei muss die Aktivierungsenergie dieser Reaktion durch eine äußere Zündquelle erreicht werden, insbesondere, wenn die Zündtemperatur des jeweiligen Reaktionsgemisches überschritten wird.
== Adaptionen ==
=== Verfilmungen ===
* 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
* 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
* 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
* 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
* 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
* 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
* 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
* 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch


== Trivia ==
=== Bühnenfassungen ===
* Die bisher heißeste Flamme entsteht bei einer Reaktion von [[Dicyanoethin]] und [[Ozon]] bei 40&nbsp;bar [[Druck (Physik)|Druck]] und erreicht eine [[Flammentemperatur]] von etwa 6000&nbsp;°C. Die theoretischen Verbrennungstemperaturen von Kohlenwasserstoffen mit [[Luft]] liegen um 2000&nbsp;°C. Solche bei Idealbedingungen möglichen Temperaturen werden in alltäglichen Flammen bei weitem nicht erreicht, da sich das Gas bei der Verbrennung durch die Strahlungsemission abkühlt. Sehr heiße Flammen treten auch bei den [[Trägerrakete]]n für [[Satellit (Raumfahrt)|Weltraumsatelliten]] aus.
Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).


* Die abgeleitete Bedeutung „Flamme“ wird seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert [[Metapher|metaphorisch]] für ein Mädchen genutzt, in das man verliebt und für welches man also entflammt ist. Vergleiche dazu auch den Liedtext ''Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, // Als heimlich stille Liebe, von der niemand nichts weiß.'' (Volkslied, 18.&nbsp;Jahrhundert.)
=== Vertonungen ===
Das Musical ''Emil und die Detektive'', dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.
 
2008 zeigte das Ostschweizer ''Theater Jetzt eine'' eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.<ref>[http://www.kikimaeder.com/aktuell/emil-und-die-detektive Emil und die Detektive]</ref>
 
Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.<ref>[http://atzeberlin.de/seiten/repertoire/seiten/musicals-emil-und-die-detektive.php Inszenierung des Atze Musiktheaters]</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Flamme}}
 
* {{WikipediaDE|Feuer}}
* {{WikipediaDE|Emil und die Detektive}}
* {{WikipediaDE|Feuerung}}
* {{WikipediaDE|Emil und die drei Zwillinge}}
* {{WikipediaDE|Kirchhoffsches Strahlungsgesetz}}
 
* {{WikipediaDE|Vormischflamme}}
== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Diffusionsflamme}}
* Erich Kästner: ''Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder'' (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
* flammenlose Verbrennung in einem [[Wikipedia:Porenbrenner|Porenbrenner]]
* Stephanie Haack: ''Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben''. In: ''Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde''. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
* Gerhard Lamprecht: ''Emil und die Detektive.'' In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): ''Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm'' Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Flamme}}
{{Commonscat}}
{{Wiktionary|Flamme}}
* Zentral- und Landesbibliothek Berlin: [http://www.zeitreisen.de/kaestner/start.htm ''Emil und die Detektive'']. Die Seite bereitet die „Stadtrundfahrt“ des Romans mit historischem Text- und Bildmaterial auf.
* Norbert Peters: [https://www.itv.rwth-aachen.de/fileadmin/LehreSeminar/TechnischeVerbrennung/Technische_Verbrennung_Diplom.pdf Technische Verbrennung] – Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen (PDF; 3,6&nbsp;MB)
* [http://www.filmernst.de/media/files/Materialien/Emil%20und%20die%20Detektiv.pdf Vom Buch zum Film] (PDF; 186&nbsp;kB)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Literarisches Werk]]
 
[[Kategorie:Episches Werk]]
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]
[[Kategorie:Erich Kästner]]
[[Kategorie:Verbrennung]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]
[[Kategorie:Brand]]
[[Kategorie:Feuer]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 12. Juni 2018, 22:54 Uhr

Emil und die Detektive ist ein 1929 erschienener Roman für Kinder von Erich Kästner.

Skulptur in Marburg

Rezeption

In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.

Handlung

Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen Gustav mit der Hupe angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine Pony Hütchen zu den Detektiven.

Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.

Entstehungsgeschichte

Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der Weltbühne angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (Herz auf Taille, 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.

Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.

Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert[1] oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch Emil und die Detektive von den Nationalsozialisten verboten.[2]

Fortsetzung

Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel Emil und die drei Zwillinge. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. Emil und die drei Zwillinge erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.

Adaptionen

Verfilmungen

  • 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
  • 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
  • 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
  • 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
  • 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
  • 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
  • 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
  • 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch

Bühnenfassungen

Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).

Vertonungen

Das Musical Emil und die Detektive, dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.

2008 zeigte das Ostschweizer Theater Jetzt eine eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.[3]

Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Erich Kästner: Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
  • Stephanie Haack: Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben. In: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
  • Gerhard Lamprecht: Emil und die Detektive. In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.

Weblinks

Commons: Emil und die Detektive - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.
  2. Vgl. Karsten Brandt: Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker
  3. Emil und die Detektive
  4. Inszenierung des Atze Musiktheaters


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