Édouard Schuré und Emil und die Detektive: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Edouard_Schuré_01.jpg|thumb|Édouard Schuré]]
'''Emil und die Detektive''' ist ein 1929 erschienener [[Roman]] für Kinder von [[Erich Kästner]].
'''Édouard Schuré''' (* [[Wikipedia:21. Januar|21. Januar]] [[Wikipedia:1841|1841]] in [[Wikipedia:Straßburg|Straßburg]]; † [[Wikipedia:7. April|7. April]] [[Wikipedia:1929|1929]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]) war ein französischer [[Wikipedia:Schriftsteller|Schriftsteller]] und [[Theosoph]]. Seine Bekanntheit gründet sich heute vor allem auf sein [[Wikipedia:1889|1889]] erschienenes Hauptwerk ''Les Grands Initiés'' (''Die Großen Eingeweihten''), in dem er versuchte, eine hinter verschiedenen [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]]n und [[Wikipedia:Religion|Religion]]en der Menschheitsgeschichte liegende [[esoterisch]]e Geheimlehre darzustellen. Des Weiteren war er Autor von [[Theaterwiki:Drama|Dramen]], [[Wikipedia:Roman|Roman]]en, [[Wikipedia:Gedicht|Gedicht]]en und verschiedenen Abhandlungen über [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]], [[Wikipedia:Geschichte|Geschichte]] und [[Musik]].


==Biografie==
[[Datei:Emil und die Detektive Buch Marburg.jpg|mini|Skulptur in Marburg]]
Edouard Schuré wuchs als Sohn eines Arztes in der [[Wikipedia:Elsass|elsässischen]] Stadt Strassburg zweisprachig auf und stand damit als Kind und Jugendlicher sowohl unter dem Einfluss der deutschen als auch der französischen Kultur. Auf Wunsch seines Vaters und entgegen seinen eigenen Interessen studierte er [[Wikipedia:Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaft]]en. Umfangreiche Kenntnisse der [[Wikipedia:Deutschsprachige Literatur|deutschen Literatur]] erarbeitete er sich parallel dazu im [[Wikipedia:Selbststudium|Selbststudium]]. Auf einer  anschließenden Deutschland-Reise lernte er [[Wikipedia:Richard Wagner|Richard Wagner]]s [[Wikipedia:Oper|Oper]] [[Wikipedia:Tristan und Isolde (Oper)|Tristan und Isolde]] kennen, von welcher er sofort begeistert war, und machte auch Wagners persönliche Bekanntschaft.


Zurückgekehrt nach Frankreich veröffentlichte er sein erstes Werk ''Histoire du Lied'' (''Geschichte des deutschen Liedes''), das ihm einige Anerkennung in seinem Heimatland einbrachte. Mit der Veröffentlichung des Aufsatzes ''Richard Wagner et le drame musical'' (''Richard Wagner und das musikalische Drama'') etablierte er sich als wesentlicher französischer Wagner-Kenner und -Verteidiger dieser Zeit.
== Rezeption ==
In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.


Der [[Wikipedia:Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] der Jahre [[Wikipedia:1870|1870]]/[[Wikipedia:1871|71]] zerstörte für einige Zeit das konstruktive Verhältnis zu Wagner und den Deutschen, über die sich Schuré nun weitreichend empörte. Charakteristisch für seine [[Wikipedia:nationalistisch|nationalistisch]] gefärbten Äußerungen dieser Zeit - und auch die seines späteren Lebens - ist eine Gegenüberstellung von glorifiziertem [[Kelten|Keltentum]] (Frankreich) und einem negativ aufgefassten [[Wikipedia:Teutonismus|Teutonismus]] (Deutschland). Auf einer Italienreise während dieser Zeit traf er die zwanzig Jahre ältere Griechin ''Marguerita Albana-Mignaty'', die er fortan als seine "[[Wikipedia:Muse (Beziehung)|Muse]]" bezeichnete, obgleich er selbst bereits verheiratet war.
== Handlung ==
Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen ''Gustav mit der Hupe'' angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine ''Pony Hütchen'' zu den Detektiven.


Nachdem die Wogen des Krieges verebbt waren, besserte sich Schurés Verhältnis zu Wagner wieder. [[Wikipedia:1873|1873]] folgte eine persönliche Begegnung mit dem deutschen Philosophen [[Wikipedia:Friedrich Nietzsche|Friedrich Nietzsche]], mit dem er für die Dauer ihrer gemeinsamen Wagner-Begeisterung regen Kontakt pflegte. Die sich ausbreitende kultische Verehrung Wagners förderte jedoch Schurés Entfremdung von dem [[Wikipedia:Komponist|Komponist]]en, mit dem sich bald auch Nietzsche überworfen hatte.
Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.


Schuré wandte sich nun verstärkt der Esoterik und dem [[Okkultismus]] zu. [[Wikipedia:1884|1884]] lernte er die deutsch-russische Okkultistin [[Helena Petrovna Blavatsky]] kennen, von deren Persönlichkeit er zwar abgestoßen war, in deren [[Theosophische Gesellschaft]] er aber dennoch eintrat. [[Wikipedia:1889|1889]] veröffentlichte er, nach einigen vorangegangenen kleineren Arbeiten zu ähnlichen Themen, sein Hauptwerk ''Les Grands Initiés''.
== Entstehungsgeschichte ==
Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der ''Weltbühne'' angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (''Herz auf Taille'', 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.


Im Jahr [[Wikipedia:1900|1900]] trat die Schauspielerin ''Marie von Sivers'' (später [[Marie Steiner]]) mit ihm in Kontakt, da sie eines seiner Werke ins Deutsche zu übersetzen beabsichtigte. Er wies sie auf die [[Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft]] hin, wo sie den österreichischen Philosophen und späteren Begründer der [[Anthroposophie]], [[Rudolf Steiner]], kennenlernte.  Durch ihre Vermittlung kam es 1906 zu einer persönlichen Begegnung Schurés mit Steiner. Schuré war tief beeindruckt und meinte in diesem einen [[Einweihung|Eingeweihten]] im Sinne seiner ''Grands Initiés'' zu sehen. In der Folgezeit brachten Steiner und von Sivers die esoterischen Dramen Schurés auf die Bühne.
Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.


Mit dem Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|ersten Weltkrieges]] entfremdete sich Schuré von dem bisher hoch verehrten Steiner und seiner jetzigen Frau. Er warf den beiden geheime, [[Wikipedia:Deutschtümelei|deutschtümelnde]] Absichten und "[[Wikipedia:Pangermanismus|Pangermanismus]]" vor und trat aus der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]], die sich unter Steiner von der Theosophischen abgespalten hatte, aus. Vier Jahre nach Kriegsende kehrte Schuré jedoch zu Steiner zurück und bat ihn um Verzeihung.
Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert<ref>Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.</ref> oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch ''Emil und die Detektive'' von den Nationalsozialisten verboten.<ref>Vgl. Karsten Brandt: [http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/brandt-karsten-2005-02-03/HTML/chapter6.html ''Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker'']</ref>


In den folgenden Jahren veröffentlichte Schuré unter anderem seine [[Wikipedia:Autobiographie|Autobiographie]] und eine französische Übersetzung von Steiners ''Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums'' (franz. ''Le Mystère chrétien et les mystères antiques''). Er starb [[Wikipedia:1929|1929]] im Alter von 88 Jahren.
== Fortsetzung ==


==Philosophie==
Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel ''[[Wikipedia:Emil und die drei Zwillinge|Emil und die drei Zwillinge]]''. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. ''Emil und die drei Zwillinge'' erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.


In ''Les Grands Initiés'' ([http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Edouard_Schur%C3%A9_Les_Grands_Initi%C3%A9s.pdf PDF]) griff Schuré die alte esoterische Vorstellung einer Überlieferung ursprünglicher Weisheit durch Eingeweihte auf. Konkret behandelte er darin Leben und Lehren von [[Rama (Religion)|Rama]], [[Krishna]], [[Hermes]], [[Mose|Mose]], [[Orpheus]], [[Pythagoras von Samos|Pythagoras]], [[Platon]] und [[Jesus von Nazaret|Jesus]], welche er als die ''großen'' Eingeweihten bezeichnete. Hinter den von ihnen begründeten Philosophien und Religionen vermutete er eine Art fortlaufend tradierter Geheimlehre. Im Unterschied zu älteren, bis auf Platon zurückgehenden Varianten dieser Idee verlegte Schuré den Anfang der Überlieferungskette von [[Wikipedia:Persien|Persien]] nach [[Wikipedia:Indien|Indien]] (Rama), wie es auch andere Esoteriker des späten 19. Jahrhunderts taten (am bedeutendsten [[Helena Petrovna Blavatsky]]). <ref name="stuckrad199f">Kocku von Stuckrad: ''Was ist Esoterik?'', 2004, S. 199f</ref>
== Adaptionen ==
=== Verfilmungen ===
* 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
* 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
* 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
* 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
* 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
* 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
* 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
* 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch


==Rezeption==
=== Bühnenfassungen ===
Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).


Obwohl auch andere seiner Werke zu Lebzeiten Schurés einigen Erfolg verbuchen konnten und er selbst in Frankreich als bedeutender Wagner-Kenner galt, war die Rezeption der ''Grand Initiés'' die bei weitem stärkste. So wurde das Werk durch den Künstler [[Wikipedia:Paul Sérusier|Paul Sérusier]] zum maßgeblichen Buch für dessen Künstlergruppe [[Wikipedia:Nabis (Künstler)|Nabis]] erklärt. Weitere bedeutende Leser waren [[Wikipedia:Pierre Teilhard de Chardin|Pierre Teilhard de Chardin]], [[Wikipedia:Jean Delville|Jean Delville]], [[Wikipedia:Frantisek Kupka|Frantisek Kupka]], [[Wikipedia:Piet Mondrian|Piet Mondrian]] und [[Wikipedia:Odilon Redon|Odilon Redon]]. Schurés Ausarbeitung der Idee weiser Eingeweihter, welche die Geschichte der Menschheit lenken sollen, hatte alles in allem großen Einfluss auf die Esoterik des 20. Jahrhunderts.<ref name="stuckrad199f" />.
=== Vertonungen ===
Das Musical ''Emil und die Detektive'', dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.


Im deutschen Sprachraum wurde er vor allem durch Rudolf Steiner und dessen Frau Marie Steiner-von Sivers bekannt gemacht. Letztere übersetzte einige seiner Werke, darunter ''Les Grand Initiés'' und die esoterischen Dramen, ins Deutsche.
2008 zeigte das Ostschweizer ''Theater Jetzt eine'' eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.<ref>[http://www.kikimaeder.com/aktuell/emil-und-die-detektive Emil und die Detektive]</ref>


== Werke ==
Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.<ref>[http://atzeberlin.de/seiten/repertoire/seiten/musicals-emil-und-die-detektive.php Inszenierung des Atze Musiktheaters]</ref>


=== Originalausgaben (Auswahl) ===
== Siehe auch ==


* ''Histoire du Lied ou la chanson populaire en Allemagne'', 1868
* {{WikipediaDE|Emil und die Detektive}}
* ''Le drame musical. Richard Wagner, son œuvre et son idée'', 2 Bände, 1875
* {{WikipediaDE|Emil und die drei Zwillinge}}
* ''Les Grands Initiés. Esquisse de l'histoire secrete des religions '', 1889 [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k370306] [http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Edouard_Schur%C3%A9_Les_Grands_Initi%C3%A9s.pdf]
* ''Le drame sacré d’Éleusis'', 1890
* ''Sanctuaires d’Orient'', Paris 1898
* ''Les grandes légendes de France'', Paris 1893
* ''Les enfants de Lucifer'', 1900
* ''Précurseurs et révoltés'', Paris 1904
* ''La Prêtresse d’Isis (Légende de Pompéi)'', 1907
* ''Femmes inspiratrices et poètes annonciateurs'', Paris 1908
* ''L’évolution divine du sphinx au Christ'', 1912
* ''Les prophètes de la renaissance'', 1920
* ''L’âme celtique et le génie de la France à travers les âges'', Paris 1920
* ''Merlin l’enchanteur'', Paris 1921
* ''Le rêve d’une vie. Confession d’un poète'' (Autobiographie), 1928
 
=== Deutsche Übersetzungen ===
 
* ''Edouard Schuré's Geschichte des deutschen Liedes''. Eingeleitet von [[Wikipedia:Adolf Stahr|Adolf Stahr]], Berlin 1870
** Reprint der 3. Auflage von 1884: Sändig, Wiesbaden 1974, ISBN 3-253-02897-6
* ''Richard Wagner und das musikalische Drama'', 1877
* ''Die Kinder des Luzifer''. Autorisierte Übersetzung von [[Marie Steiner|Marie von Sivers]], Leipzig 1905
* ''Die Großen Eingeweihten''. Autorisierte Übersetzung von Marie von Sivers. Mit einem Vorwort von [[Rudolf Steiner]], Leipzig 1909
** Aktuelle Auflage: Anaconda, Köln 2006, ISBN 3-86647-027-4
* ''Die Heiligtümer des Orients''. Autorisierte Übersetzung von Marie von Sivers, Leipzig 1912
** Neuauflage (Reprint): Engel, Stuttgart 1991, ISBN 3-927118-02-8.
* ''Die Priesterin der Isis''. Eine Legende aus Pompeji, übersetzt von Many Cihlar, Leipzig 1920
* ''Die göttliche Entwicklung von der Sphinx bis zum Christus'', übersetzt von J. Hardt, Leipzig 1922
* ''Das Heilige Drama von Eleusis''. Rekonstruiert von E. S., in freie Rhythmen gebracht durch Rudolf Steiner, Dornach 1939
* ''Propheten des Humanismus. Vom Genius des Glaubens, der Wissenschaft, der Schönheit, der Kraft und der Liebe'', Urachhaus, Stuttgart 1991, ISBN 3-87838-685-0


== Literatur ==
== Literatur ==
* Camille Schneider: ''Edouard Schuré. Seine Lebensbegegnungen mit Rudolf Steiner und Richard Wagner''. Die Kommenden, Freiburg 1971, ohne ISBN.
* Erich Kästner: ''Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder'' (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
* ''Edouard Schuré und die christliche Esoterik Rudolf Steiners''. Hg. von der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung (Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe 42), Dornach 1973, ohne ISBN.
* Stephanie Haack: ''Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben''. In: ''Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde''. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
* Michael Ladwein: ''Edouard Schuré – eine biographische Skizze''. In: ''Novalis. Zeitschrift für spirituelles Denken''. Nr. 1 und 2, 2004, {{ISSN|1420-3235}}.
* Gerhard Lamprecht: ''Emil und die Detektive.'' In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): ''Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm'' Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ladwein-reisen.de/Aufs9.html Edouard Schuré – eine biographische Skizze] - Essay von Michael Ladwein aus ''Novalis'' 1/2004 und 2/2004
{{Commonscat}}
* Zentral- und Landesbibliothek Berlin: [http://www.zeitreisen.de/kaestner/start.htm ''Emil und die Detektive'']. Die Seite bereitet die „Stadtrundfahrt“ des Romans mit historischem Text- und Bildmaterial auf.
* [http://www.filmernst.de/media/files/Materialien/Emil%20und%20die%20Detektiv.pdf Vom Buch zum Film] (PDF; 186&nbsp;kB)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Geboren 1841]]
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[[Kategorie:Mann]]


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{{Wikipedia}}

Version vom 12. Juni 2018, 23:54 Uhr

Emil und die Detektive ist ein 1929 erschienener Roman für Kinder von Erich Kästner.

Skulptur in Marburg

Rezeption

In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.

Handlung

Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen Gustav mit der Hupe angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine Pony Hütchen zu den Detektiven.

Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.

Entstehungsgeschichte

Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der Weltbühne angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (Herz auf Taille, 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.

Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.

Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert[1] oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch Emil und die Detektive von den Nationalsozialisten verboten.[2]

Fortsetzung

Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel Emil und die drei Zwillinge. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. Emil und die drei Zwillinge erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.

Adaptionen

Verfilmungen

  • 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
  • 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
  • 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
  • 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
  • 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
  • 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
  • 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
  • 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch

Bühnenfassungen

Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).

Vertonungen

Das Musical Emil und die Detektive, dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.

2008 zeigte das Ostschweizer Theater Jetzt eine eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.[3]

Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Erich Kästner: Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
  • Stephanie Haack: Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben. In: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
  • Gerhard Lamprecht: Emil und die Detektive. In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.

Weblinks

Commons: Emil und die Detektive - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.
  2. Vgl. Karsten Brandt: Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker
  3. Emil und die Detektive
  4. Inszenierung des Atze Musiktheaters


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