Tria Principia und Emil und die Detektive: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Tria Principia''' ([[Latein|lat.]] die ''drei Prinzipien'') sind ein wichtiges Grundkonzept der [[Alchemie]], das allmählich immer deutlicher ergänzend und erweiternd aus der [[Vier-Elemente-Lehre]] abgeleitet wurde. Die drei ''philosophischen'' Prinzipen oder [[Substanz]]en sind: [[Sulphur]] ([[Feuer]] und [[Luft]] umfassend), [[Mercurius]] ([[Wasser]]) und [[Sal]] ([[Erdelement]]). ''Sulphur'' steht für das brennbare, ''Mercurius'' für das flüchtig-flüssige und ''Sal'' für das feste, formgebende, stabile Prinzip.
'''Emil und die Detektive''' ist ein 1929 erschienener [[Roman]] für Kinder von [[Erich Kästner]].


Auf rein [[physisch]]er Ebene entsprechen die Tria Principia den drei Grundtypen der [[Wikipedia:Chemische Bindung|chemischen Bindung]]<ref>V. Gutmann, E. Hengge: ''Allgemeine und anorganische Chemie'', Verlag Chemie, Weinheim 1975, S 3</ref>: ''Sulphur'' entspricht der [[Wikipedia:Atombindung|Atombindung]] (''kovalente'' Bindung), ''Mercurius'' der [[Wikipedia:Metallische Bindung|metallischen Bindung]] und ''Sal'' der [[Wikipedia:Ionische Bindung|ionischen Bindung]], so wie die 4 Elemente [[Wikipedia:Physik|physikalisch]] mit den klassischen und nicht-klassischen [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzuständen]] zusammenhängen.
[[Datei:Emil und die Detektive Buch Marburg.jpg|mini|Skulptur in Marburg]]


Der [[Wikipedia:Chemiker|Chemiker]] und Chemiehistoriker [[John Read]] (1884–1963) gibt folgende tabellarische Übersicht über die grundlegenden Eigenschaften der drei Prinzipen<ref>John Read: ''Prelude to
== Rezeption ==
Chemistry: An Outline of Alchemy, Its Literature and Relationships'', The Macmillan Company, New York 1937</ref>:
In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.


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== Handlung ==
|-
Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen ''Gustav mit der Hupe'' angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine ''Pony Hütchen'' zu den Detektiven.
! Mercurius !! Sulphur !! Sal
|-
| metallisch, schmelzbar<br>
flüchtiges Prinzip<br>
alkoholisch<br>
[[Geist]]<br>
Wasser
| brennbar<br>
fixes Prinzip<br>
ölig, fettig<br>
[[Seele]]<br>
Luft, Feuer
| unbrennbar, beständig<br>
in der Asche enthalten<br>
salzig, erdig<br>
[[Körper]]<br>
Erde
|}


Derartige eindeutige Zuordnungen, namentlich die Zuteilung der Prinzipien zu [[Leib]], [[Seele]] und [[Geist]], sind allerdings mit großer Vorsicht zu nehmen und werden der inhärenten Dynamik dieser Prinzipien nicht gerecht. Je nach Zusammenhang und Betrachtungswinkel sind auch ganz andere Zuordnungen geboten. Das Konzept der drei Prinzipien verlangt eine sehr flexible, der jeweiligen Situation angepasste Handhabung.
Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.


Alle Stoffe, namentlich alle [[Wikipedia:Metall|Metall]]e, entstehen nach alchemistischer Auffassung durch ein jeweils spezifisches Zusammenwirken dieser drei Prinzipien. Durch geeignete Eingriffe in diese 3 substanzbildenden Prozesse sollte die Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] und die [[Transmutation]] unedler Metalle zu [[Gold]] möglich sein.
== Entstehungsgeschichte ==
Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der ''Weltbühne'' angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (''Herz auf Taille'', 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.


[[Paracelsus]] hat die ''Lehre von den drei Prinzipien'' vor allem auf die Beurteilung von Krankheitsprozessen und auf die richtige Bereitung der [[Spagyrik|spagyrischen]] Heilmittel bezogen.
Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf&nbsp;– in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.


[[Rudolf Steiner]] hat die Tria Principa insbesonders auch im Zusammenhang mit der [[Dreigliederung des menschlichen Organismus]] betrachtet. Jürg Himmelbach gibt in den ''Beiträgen zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe'' 118/119 einen guten Überblick über die Bedeutung der Tria Principa aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht:
Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert<ref>Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.</ref> oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch ''Emil und die Detektive'' von den Nationalsozialisten verboten.<ref>Vgl. Karsten Brandt: [http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/brandt-karsten-2005-02-03/HTML/chapter6.html ''Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker'']</ref>


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== Fortsetzung ==
"In den alchemistischen Bezeichnungen Sal, Mercur, Sulfur steckt auch das aristotelische
Form- und Stoffprinzip als eine Urpolarität darinnen. Der Stoff (Sulfur) als
gleichsam «zerbrochene Form», als «Füllmaterial der Form» steht am einen Pol, die
Form (Sal) als solche steht am andern. Haben wir irgendeinen sinnlich wahrnehmbaren
Gegenstand im Raum vor uns, können wir an ihm diese Polarität Stoff (Sulfur)
und Form (Sal) feststellen. Da die räumliche, den Sinnen erscheinende Welt nicht
eine starre ist, sondern Form wie Stoff fluktuieren (Metamorphose-Metabolismus),
muß noch ein drittes Prinzip (Mercur) da sein, das zwischen den Polen vermittelt
und Balance hält: Es ist Ausdruck des «Panta rhei» des Heraklit (das Merkurielle),
des «Alles fließt» oder, wenn man noch die Richtung des Fließens berücksichtigt,
das «Solve» (das Auflösen, das Sulfurischwerden) «et coagula» (das Verfestigen, das
Kristallisieren, das Salinischwerden) der Spagyriker. Auch in den Aggregatzuständen:
fest (Sal) - flüssig (Mercur) - gasförmig, wärmehaft (Sulfur) kommen die Tria-
Principia zum Ausdruck, oder, wenn wir die alchemistischen Bezeichnungen für die
Aggregatzustände, die die Alchemisten Elemente nannten, verwenden, finden wir
diese wieder in: der Erde (Sal) - dem Wasser (Mercur) - der Luft, dem Feuer (Sulfur).
Etwas weniger offensichtlich sind die Tria-Principia bei den menschlichen
Temperamenten; das cholerische und sanguinische ist sulfurisch, das phlegmatische
ist merkuriell und das melancholische ist salinisch. Den Temperamenten entsprechen
die menschlichen Säfte (Humores), aus denen die Antike und später auch die
mittelalterliche Medizin die Organe und Organsysteme hervorgehen läßt. Ist ihr
Mischungsverhältnis im Gleichgewicht (Synkrasis), ist der Mensch gesund; ist es
gestört (Dyskrasis), ist der Mensch krank. Auch hier kann man die Tria-Principia
erkennen. Blut und gelbe Galle entsprechen dem Sulfur, der Schleim entspricht dem
Merkur und die schwarze Galle entspricht dem Sal.


Blicken wir auf den dreigliedrigen Menschen in seiner Gesamtheit so, wie er ist in
Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel ''[[Wikipedia:Emil und die drei Zwillinge|Emil und die drei Zwillinge]]''. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. ''Emil und die drei Zwillinge'' erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.
seiner jeweiligen Dreigliedrigkeit auf der geistigen, seelischen und leiblichen Ebene,
so können wir hier die folgende Zuordnung nach dem Tria-Principia feststellen:
Der sulfurische Pol zeigt sich zunächst im Geist, dann auf der geistigen Ebene im
planvollen Handeln, auf der seelischen Ebene im Wollen und im leiblichen Bereich
im Stoffwechsel-Gliedmaßen-System.


Der salinische Gegenpol zeigt sich zuerst im Leibe, dann auf geistiger Ebene im
== Adaptionen ==
Gedächtnis, im Erinnern, auf seelischer Ebene im Vorstellen und auf leiblicher Ebene
=== Verfilmungen ===
im Nerven-Sinnes-System.
* 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
* 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
* 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
* 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
* 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
* 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
* 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
* 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch


Das verbindende, Gleichgewicht herstellende und erhaltende Prinzip, das Merkurielle,
=== Bühnenfassungen ===
finden wir auf der obersten Ebene in der Seele, auf der geistigen Ebene in der
Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).
Geistesgegenwart, im seelischen Bereich im Fühlen und auf der Leibesebene im
rhythmischen System.


Gehen wir nun den Tria-Principia in den Naturreichen unterhalb des Menschen
=== Vertonungen ===
nach:
Das Musical ''Emil und die Detektive'', dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.


Im Tierreich finden wir als Repräsentanten für das sulfurische Prinzip Tiere, die
2008 zeigte das Ostschweizer ''Theater Jetzt eine'' eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.<ref>[http://www.kikimaeder.com/aktuell/emil-und-die-detektive Emil und die Detektive]</ref>
stark im Stoffwechsel leben. Dafür ist die Kuh der Repräsentant. Für das salinische
Prinzip sind jene Tiere repräsentativ, die im Nerven-Sinnes-System ihre stärkste
Aussprägung haben. Dafür ist der Adler ein gutes Beispiel. Und für die Tiere, die das
merkurielle Prinzip stark ausgeprägt haben, kann der Löwe als Beispiel dienen, da er
sehr stark im rhythmischen System (Atmung und Kreislauf) lebt.


Gehen wir zur Pflanze hinunter, finden wir die Tria-Principia in der Dreigliederung
Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.<ref>[http://atzeberlin.de/seiten/repertoire/seiten/musicals-emil-und-die-detektive.php Inszenierung des Atze Musiktheaters]</ref>
der Sproßpflanze: Wurzel (Sal) -, Sproß, bestehend aus Stengel und Blatt (Mercur)
-, Blüte, Frucht und Samen (Sulfur). Wenn man den dreigegliederten Menschen
und die dreigliedrige Pflanze, wie sie zum Erdboden stehen, nebeneinanderstellt,
kann man sagen: Der Mensch ist die umgekehrte Pflanze.


Gehen wir zu den Mineralien im weitesten Sinn, das heißt zu den leblosen Stoffen
== Siehe auch ==
hinunter, so können wir diese nach den Tria-Principia klassifizieren. Wir haben die
Stoffe, die bei Raumtemperatur dem festen Element (Sal) zuzuordnen sind: Als repräsentativ
dafür kann Quarz, Kochsalz, aber auch Saccharose angesehen werden.
Wir haben dann die Stoffe, die bei Raumtemperatur flüssig (Mercur) sind: Dazu
kann Quecksilber, Wasser, aber auch Alkohol gezählt werden. Als drittes haben wir
Stoffe, die bei Zimmertemperatur flüchtig, gasförmig sind, leicht verdampfen, verduften
oder verbrennen. Dazu gehören Schwefel, Phosphor, aber auch die ätherischen
Öle.


Mit dieser Klassifizierung ist aber die Betrachtung der Mineralien sowie Metalle
* {{WikipediaDE|Emil und die Detektive}}
nach den Tria-Principia noch keineswegs erschöpft. Jeder mineralische Stoff, sei es
* {{WikipediaDE|Emil und die drei Zwillinge}}
Gold, Quarz, Wasser, Luft, Bienenwachs, Schlangengift oder Lavendelöl hat wieder
die ganzen Tria-Principia in sich, auch wenn man ihn aufgrund seines Verhaltens
bei Raumtemperatur einem einzigen Prinzip zuordnen kann. So ist Gold zunächst
als salinische Substanz anzusprechen. Trotzdem trägt es auch die andern
beiden Prinzipien in sich, und es kommt nur auf die entsprechende Behandlung,
das pharmazeutische Verfahren an, um das sulfurische oder merkurielle Prinzip aus
dem salinischen Gold hervorzuholen. Wir möchten dies an der Substanz Gold für
ein pharmazeutisches Verfahren - dem Potenzieren - exemplifizieren. Das Potenzieren
ist als Verfahren in vitro dem Verdauungsprozeß, einem Prozeß in vivo,
nachgezeichnet: Es ist ein schrittweises Verdünnen einer Substanz, verbunden mit
einem festen Verdünnungsverhältnis (zum Beispiel 1 : 10) und einer rhythmischen
Behandlung der Substanz bei jedem Verdünnungsschritt (Schütteln oder Verreiben),
was der Behandlung einer eingenommenen Substanz - sei es Nahrung oder
Arzneimittel - durch den Speichel, den Magen- und Darmsaft und das Blut, verbunden
mit der Peristaltik beziehungsweise der pulsierenden Blutzirkulation entspricht.
Wenn wir dieses Verfahren auf Gold anwenden, so bringen wir es zustande,
daß allmählich das salinische Prinzip des Goldes der Potenzstufen D 1 - D 10
ins merkurielle der Potenzstufen D 10 - D 20 übergeht und dann, wenn wir weiterpotenzieren,
können wir sogar das sulfurische Prinzip im Gold zum Vorschein
bringen (Potenzstufen D 20 - D 30).


Ziehen wir ein vorläufiges Fazit unserer bisherigen Betrachtung: Rudolf Steiner
== Literatur ==
hat uns in den Tria-Principia tatsächlich den Schlüssel für die Aufhebung der geistigen,
* Erich Kästner: ''Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder'' (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
seelischen sowie leiblichen Ungleichgewichte, die wir als Krankheiten bezeichnen,
* Stephanie Haack: ''Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben''. In: ''Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde''. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
an die Hand gegeben, wenn wir die Entsprechungen zwischen den Prozessen
* Gerhard Lamprecht: ''Emil und die Detektive.'' In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): ''Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm'' Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.
im menschlichen Organismus, seinen Organsystemen und Organen und den Prozessen
in der außermenschlichen Natur aufsuchen." {{Lit|Beiträge 118/119, S 22ff}}


== Quellen ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* Zentral- und Landesbibliothek Berlin: [http://www.zeitreisen.de/kaestner/start.htm ''Emil und die Detektive'']. Die Seite bereitet die „Stadtrundfahrt“ des Romans mit historischem Text- und Bildmaterial auf.
* [http://www.filmernst.de/media/files/Materialien/Emil%20und%20die%20Detektiv.pdf Vom Buch zum Film] (PDF; 186&nbsp;kB)


<references/>
== Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
# ''Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe'', Heft Nr. 118/119, Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung, Dornach 1997
[[Kategorie:Episches Werk]]
[[Kategorie:Erich Kästner]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]


[[Kategorie:Alchemie]]
{{Wikipedia}}

Version vom 12. Juni 2018, 22:54 Uhr

Emil und die Detektive ist ein 1929 erschienener Roman für Kinder von Erich Kästner.

Skulptur in Marburg

Rezeption

In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.

Handlung

Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen Gustav mit der Hupe angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine Pony Hütchen zu den Detektiven.

Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.

Entstehungsgeschichte

Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der Weltbühne angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (Herz auf Taille, 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.

Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.

Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert[1] oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch Emil und die Detektive von den Nationalsozialisten verboten.[2]

Fortsetzung

Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel Emil und die drei Zwillinge. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. Emil und die drei Zwillinge erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.

Adaptionen

Verfilmungen

  • 1931 Emil und die Detektive (1931), Deutschland, Regie: Gerhard Lamprecht
  • 1935 Emil and the Detectives (1935), Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
  • 1950 Toscanito y los detectives, Argentinien, Regie: Antonio Momplet
  • 1954 Emil und die Detektive (1954), Deutschland, Regie: Robert Adolf Stemmle
  • 1956 Emil to tantei tachi, Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
  • 1958 Pega Ladrão, Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
  • 1964 Emil und die Detektive (1964), USA, Regie: Peter Tewksbury
  • 2001 Emil und die Detektive (2001), Deutschland, Regie: Franziska Buch

Bühnenfassungen

Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).

Vertonungen

Das Musical Emil und die Detektive, dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt.

2008 zeigte das Ostschweizer Theater Jetzt eine eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher Bernhard-Theater eine Schweizerdeutsch Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.[3]

Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Erich Kästner: Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
  • Stephanie Haack: Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben. In: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
  • Gerhard Lamprecht: Emil und die Detektive. In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.

Weblinks

Commons: Emil und die Detektive - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.
  2. Vgl. Karsten Brandt: Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker
  3. Emil und die Detektive
  4. Inszenierung des Atze Musiktheaters


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