Islamistischer Terrorismus und Kategorie:Islamistischer Terrorismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:UA Flight 175 hits WTC south tower 9-11 edit.jpeg|mini|Der ''[[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September 2001]]'' war der größte Terroranschlag in der Geschichte. Seine Folgen bestimmten große Teile der internationalen Politik im folgenden Jahrzehnt.]]
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Mit dem Begriff '''islamistischer Terrorismus''' (seltener auch ''islamischer Terrorismus'') wird [[Terrorismus]] bezeichnet, der durch [[Islamismus]] motiviert ist. Islamistische Terroristen berufen sich zur Rechtfertigung ihrer Aktionen auf die Grundlagen des [[Islam]], auf den [[Koran]] und die [[Sunna]], wobei diese teils dem Zweck entsprechend interpretiert werden.
 
Islamistische Terroristen haben im 21. Jahrhundert weltweit eine Vielzahl schwerer Anschläge verübt, darunter die größten Anschläge in der Geschichte der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und einiger [[Europa|europäischer]] Länder.
 
Auch nach der Tötung [[Osama bin Laden]]s ist die [[Dschihadismus|dschihadistische]] Bewegung deutlich gewachsen und stellt eine ständige Bedrohung dar.
 
== Ideologie ==
Zentral in der Ideologie islamistisch-terroristischer Gruppierungen und Organisationen ist die kompromisslos kriegerische Interpretation des Begriffs [[Dschihad]], der als islamisch legitimierter militärischer Kampf zur Ausweitung und Verteidigung des Gebiets des Islam (Dar al-Islam) verstanden wird. Ein wichtiges Denkmuster ist dabei die Einteilung der Welt in den [[Dār al-Islām]] und den [[Dār al-Harb]]. Diese zwei Begriffe finden sich jedoch weder im Koran noch in den [[Hadith]]en. Hinzu kommt nach der Lehre [[Ibn Taimiya]]s der Kampf gegen Herrscher, die als [[Apostasie im Islam|vom Islam abgefallen]] gelten, weil sie die [[Scharia]] nicht anwenden. Wichtige Ideologen waren dabei [[Muhammad ibn Abd al-Wahhab]], [[Sayyid Qutb]] und [[Abdallah Yusuf Azzam|Abdallah Azzam]].
 
Der Islamwissenschaftler [[Guido Steinberg]] untersucht in seinem Buch ''Der nahe und der ferne Feind – Das Netzwerk des islamistischen Terrorismus'' die Dynamik zwischen diesen beiden Formen des islamistischen Terrorismus, wobei der „nahe Feind“ aus der Sicht der Terroristen die Herrscher muslimischer Staaten sind, der „ferne Feind“ vor allem die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Israel]], die manchmal als der „große Satan“ und der „kleine Satan“ bezeichnet werden. Nach Steinberg ist der internationale islamistische Terrorismus ohne diese Dynamik kaum zu verstehen. Danach entstanden in einzelnen muslimischen Ländern Terrororganisationen, die zuerst die eigene Regierung stürzen wollten. Da dies nicht möglich war, fanden die [[Mudschahed|religiösen “Freiheitskämpfer”]] nach dem [[Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan]] ein neues Betätigungsfeld in [[Afghanistan]], wo sie mit Unterstützung ihrer Heimatländer und auch der USA in den 1980er Jahren die [[Sowjetunion]] bekämpften. Erst nach dem Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, der als Sieg der Muslime verstanden wurde, begannen die einzelnen Gruppen den Kampf gegen den „fernen Feind“ zu organisieren. Eine zentrale Figur war dabei [[Osama bin Laden]] und seine Organisation [[Al-Qaida]].
 
Die Ideologie umfasst [[Antisemitismus (nach 1945)|Antisemitismus]] und [[Antiamerikanismus]] bzw. die Ablehnung westlicher Denk- und Lebensweise<ref>Khalid Duran (Hrsg.)/Michael Pohly (Hrsg.): Osama bin Laden und der internationale Terrorismus. München, Ullstein Verlag, 2001, S. 42</ref> und betrachtet „sämtliche weltliche Autorität als nicht bindend für Muslime“.<ref>Thomas Steinmetz: Globaler Kleinkrieg. Untersuchung der Struktur des substaatlichen Akteurs, Frankfurt am Main 2011, S. 160</ref> Die Autoren [[Hasan al-Banna]], [[Sayyid Qutb]] und [[Sayyid Abul Ala Maududi|al-Maududi]] gelten als zentrale Theoretiker des [[Dschihadismus]].<ref>Thomas Steinmetz: Globaler Kleinkrieg. Untersuchung der Struktur des substaatlichen Akteurs, Frankfurt am Main 2011, S. 98</ref> Das wichtigste Dokument ist die Gründungserklärung der ''Islamischen Weltfront für den heiligen Krieg gegen die Juden und Kreuzfahrer'':
{{Zitat-en|In order to obey the Almighty, we hereby give the following judgement: The judgement to kill and fight Americans and their allies, whether civilian or military, is an obligation for every Muslim who is able to do so in any country […] Launch a raid on the American soldiers of Satan and their allies of the Devil.}}
 
Diese 1998 von mehreren Islamistenführern unter Vorsitz von [[Osama bin Laden]] verabschiedete Erklärung verdeutlicht Strategie und Ideologie des islamistischen Terrorismus.<ref>Johannes Urban: Die Bekämpfung des Internationalen Islamistischen Terrorismus, Wiesbaden 2006, S. 61</ref>
 
Charakteristisch für den islamistischen Terrorismus ist seine Bereitschaft zur [[Asymmetrische Kriegführung|asymmetrischen Kriegführung]], insbesondere durch [[Selbstmordattentat]]e. Dabei spielt die religiöse Vorstellung, dass sie als „[[Märtyrer]]“ (''Schahid'', Pl. ''Schuhada'') direkt ins [[Garten Eden|Paradies]] einziehen dürfen, eine wichtige Rolle bei der Bereitschaft der Terroristen, den eigenen Tod in Kauf zu nehmen. Aber auch Beweggründe wie gesellschaftliches Ansehen und die finanzielle Unterstützung der Familie von Selbstmordattentätern tragen zur Motivation bei.
 
== Brennpunkte und Entwicklung ==
[[Datei:Islamic terrorism.png|mini|Länder, in denen islamistische Anschläge zwischen dem [[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September 2001]] und dem [[Mordanschlag in London am 22. Mai 2013|22. Mai 2013]] verübt wurden]]
 
Betroffen vom islamistischem Terrorismus sind zunächst die Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst. Dort versuchen die Terroristen, die aus ihrer Sicht nicht islamisch legitimierten und/oder zu pro-westlichen Regime gewalttätig zu destabilisieren und durch ihre Vorstellung eines fundamentalistischen [[Theokratie|Gottesstaates]] zu ersetzen.
 
In der westlichen Weltöffentlichkeit finden dagegen hauptsächlich die Anschläge innerhalb der westlichen Welt Aufmerksamkeit, während vergleichbare Angriffe gegen [[Christen]] und andere [[Religiöse Minderheit|religiöse Minderheiten]] in Afrika und im Nahen Osten kaum wahrgenommen werden. Weitere Brennpunkte des islamistischen Terrorismus sind die Südgrenze der ehemaligen [[Sowjetunion]] ([[Islam in Russland#Nordkaukasus|Kaukasuskonflikte]]), [[Indien#Terrorismus in Indien|Indien]] und Teile [[Ozeanien]]s.
 
Entgegen optimistischen Einschätzungen, die Tötung Bin Ladens würde den dschihadistischen Terrorismus und die Netzwerke schwächen, ist die Bewegung nach der [[Operation Neptune’s Spear]] deutlich gewachsen und stellt eine große Bedrohung für Europa dar. So kam der Politikwissenschaftler [[Seth G. Jones]] in einer 2014 veröffentlichten Studie auf 49 dschihadistische Gruppen. Die Gefahr wird nach Auffassung [[Peter R. Neumann]]s auch dadurch verstärkt, dass es innerhalb des Dschihadismus einen Konkurrenzkampf gibt, der die Wahrscheinlichkeit für Anschläge in Westeuropa erhöht.<ref>Peter R. Neumann: ''Die neuen Dschihadisten. IS, Europa und die nächste Welle des Terrorismus.'' Ullstein, Berlin 2015, S. 10–11</ref>
== Reaktionen in westlichen Ländern ==
In der öffentlichen Diskussion der westlichen Welt fand der Begriff verstärkt nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschlägen am 11. September 2001]] in den USA Beachtung. Die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus ist seither ein Schwerpunkt in dem von den Vereinigten Staaten propagierten „[[Krieg gegen den Terror]]“.
 
== Reaktionen von Muslimen ==
Die Bewertung des Terrors ist sowohl in der islamischen Öffentlichkeit als auch bei muslimischen Rechtsgelehrten nicht einheitlich.<ref>vgl. dazu bspw. [http://www.bpb.de/themen/NTUS8X,2,0,Selbstmordattent%E4ter.html Volker Trusheim: ''Selbstmordattentäter. Islamische Positionen zu Selbstmordattentaten.]'', Artikel v. 27. August 2007, S. 3, im [http://www.bpb.de/themen/EHOB0Y,0,Islamismus.html ''Dossier Islamismus''] der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]</ref>
 
Einerseits werden von vielen muslimischen Organisationen und Rechtsgelehrten islamistisch motivierte Terroranschläge gegen unschuldige Menschen, und insbesondere Selbstmordattentate, deutlich und öffentlich verurteilt.<ref>vgl. dazu z. B. die [http://muslime-gegen-terror.de/erklaerungen.php Sammlung von Stellungnahmen] auf der deutschsprachigen Website [http://muslime-gegen-terror.de/ ''Muslime gegen Terror'']</ref> So demonstrierten am 21. November 2004 auf einer Großdemonstration in Köln 20.000 bis 25.000 Muslime gegen islamistischen Terrorismus.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,328990,00.html spiegel.de]</ref> In einer gemeinsamen Erklärung distanzierten sich die größten muslimischen Verbände in Deutschland am 25. August 2006 von den vereitelten Terroranschlägen auf zwei Regionalbahnen Nordrhein-Westfalens und betonten dabei, dass solche Taten durch den Islam nicht gerechtfertigt werden können.<ref>{{Wikinews|Nach Kofferbomben: Muslimische Verbände verurteilen Terror|Nach Kofferbomben: Muslimische Verbände verurteilen Terror}}</ref> Im Oktober 2006 verabschiedeten sunnitische und schiitische Religionsgelehrte in Mekka eine Erklärung, die Selbstmordattentate und Anschläge auf heilige Stätten zur Sünde erklärt.<ref>{{Wikinews|Irakische Geistliche: Selbstmordattentate sind Sünde|Irakische Geistliche: Selbstmordattentate sind Sünde}}</ref>
 
Zur Situation in Deutschland kam 2007 eine umfangreiche Studie im Auftrag des [[Bundesinnenministerium]]s u.a. zu dem Ergebnis, dass etwa 40 % der befragten Muslime physische Gewalt für ein legitimes Mittel der Auseinandersetzung bei einem Angriff des Westens gegen den Islam halten, dass aber über 90 % der Befragten Selbstmordattentate und Terror für nicht legitim halten.<ref>Katrin Brettfeld und [[Peter Wetzels]]: [http://www.bmi.bund.de/cae/servlet/contentblob/139732/publicationFile/14975/Muslime%20in%20Deutschland.pdf/Muslime%20in%20Deutschland.pdf#page?203 ''Muslime in Deutschland. Integration, Integrationsbarrieren und Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und religiös motivierter Gewalt.''] (PDF) Ergebnisse von Befragungen im Rahmen einer multizentrischen Studie in städtischen Lebensräumen. Universität Hamburg, Fakultät für Rechtswissenschaft, Institut für Kriminalwissenschaften, Abteilung Kriminologie, Hamburg, Juli 2007, S. 199. Vgl. dazu Der Spiegel, 20. Dezember 2007 / Anna Reimann:
[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,524535,00.html ''500 Seiten politischer Sprengstoff'']</ref>
 
Das amerikanische Meinungsforschungsinstitut ''[[The Gallup Organization]]'' veröffentlichte im März 2008 die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zum Thema „Who Speaks for Islam? What a Billion Muslims Really Think“ (dt.: ''Wer spricht für den Islam? Was eine Milliarde Muslime wirklich denken''). Demnach bewundert die große Mehrheit der Muslime den Westen für seine Demokratie und seine bürgerlichen Freiheiten, will aber nicht, dass man ihnen westliche gesellschaftspolitische Strukturen aufzwingt.<ref>[https://www.welt.de/politik/article1779741/Mehrheit-der-Muslime-bewundert-westliche-Werte.html Mehrheit der Muslime bewundert westliche Werte], [[Die Welt]] vom 9. März 2008</ref>
 
Andererseits spiegeln die westlichen Medien bevorzugt die Selbstdarstellungen der muslimischen Verbände in Europa oder in den USA. Der Blick auf Medien und öffentliche Meinung in arabischen Ländern macht deutlich, dass Terroranschläge dort in Abhängigkeit vom Kontext beurteilt werden: Die Anschläge in Europa – insbesondere die [[Madrider Zuganschläge]] oder die [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London]] – oder die [[Terroranschläge am 11. September 2001]] in den USA wurden mehrheitlich verurteilt. Selbstmordattentate im Irak nach dem Einmarsch der Amerikaner und insbesondere der islamistische Terror gegen Israel im Rahmen des [[Nahostkonflikt]]s dagegen werden meist als begründet angesehen oder verteidigt.<ref>[http://www.bpb.de/themen/NTUS8X,2,0,Selbstmordattent%E4ter.html Volker Trusheim: ''Selbstmordattentäter. Islamische Positionen zu Selbstmordattentaten.]'', a.a.O.</ref> Einen Eindruck davon gibt das umfangreiche Material beim Übersetzungsdienst [[Middle East Media Research Institute]] (MEMRI), wo Zeitungsmeldungen und Video-Mitschnitte aus arabischen Medien veröffentlicht und Übersetzungen angeboten werden.<ref>[http://www.memri.org/, memri.org] die Video-Mitschnitte unter http://www.memritv.org/</ref>
 
Vertreter der acht größten muslimischen Verbände Deutschlands verurteilten die [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris]] scharf; sie brachten ihr Mitgefühl und ihre Solidarität mit Frankreich zum Ausdruck und warben für Frieden, Dialog und Zusammenhalt. Zugleich appellierten sie an das Verantwortungsbewusstsein aller Muslime gegen [[Islamismus|Radikalisierung]] in ihrem persönlichen Umkreis. Auch kündigten sie an, ihre Anstrengungen für die Verteidigung gegen den Islamismus und für die [[Europäische Identität|europäischen]] Werte wie Freiheit und [[Pluralismus (Politik)|Pluralismus]] zu erhöhen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.tagesschau.de/inland/muslime-paris-103.html|titel= Muslime verurteilen Anschläge: „Wir rücken noch enger zusammen“ |hrsg=[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]|datum=2015-11-16|zugriff=2015-11-16}}</ref>
 
== {{Anker|Bundesrepublik Deutschland}} Deutschland ==
{{Siehe auch|Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015#Gefahr durch islamistischen Terrorismus und Radikalisierung}}
 
=== Wertung durch Politik und Verfassungsschutz ===
Nach Erkenntnissen des [[Bundesamt für Verfassungsschutz|Bundesamts für Verfassungsschutz]] sind beinahe alle islamistischen Terroraktivitäten in Deutschland dem fundamentalistischen [[Salafismus in Deutschland|Salafismus]] zuzurechnen.<ref name="Bundesverfassungsschutz">''[http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_islamismus/salafistische_bestrebungen/ Salafistische Bestrebungen]'', abgerufen am 17. August 2012.</ref> 2013 waren Salafisten die am raschesten wachsende islamistische Gruppe in Deutschland.<ref name="NOZ" />
 
Infolge der Anschlagserie durch [[Mohamed Merah]] in Südfrankreich 2012 ist auch in Deutschland die Sorge vor inländischen Einzeltätern gewachsen, die ihre Tat individuell planen und ausführen. Diese sogenannten „einsamen Wölfe“ würden, so das Bundesamt für Verfassungsschutz, eine mitunter plötzliche Selbstradikalisierung durchlaufen – oft beschleunigt durch extremistisches Propagandamaterial im Internet – und seien ohne direkte Verbindung zu bekannten islamistischen Terrornetzwerken für die Sicherheitsbehörden im Vorfeld kaum aufspürbar. Anders als beim herkömmlichen, von Gruppen organisierten Terrorismus gehe dem Anschlag nicht unbedingt eine Ausbildung im [[Terrorcamp]] im muslimischen Ausland voraus, sondern der Radikalisierungsprozess der Attentäter vollziehe sich inmitten der deutschen Gesellschaft. Die Ausführung des Anschlags könne spontan oder erst nach akribischer Vorbereitung erfolgen. Im April 2012 galten Bundesinnenminister [[Hans-Peter Friedrich|Friedrich]] (CSU) zufolge etwa 130 Islamisten in Deutschland als „[[Gefährder]]“, potentielle Attentäter auf dem Bundesgebiet. Um junge Muslime vom gewaltbereiten Extremismus fernzuhalten, fordert die Islamismus-Expertin [[Claudia Dantschke]] ihre umfassende Einbindung im engen persönlichen Umfeld, namentlich in Familie und Schule sowie Moscheegemeinde und Einwandererorganisation.<ref>Florian Flade: [https://www.welt.de/politik/deutschland/article106152874/Der-gefaehrliche-Trend-zum-islamistischen-Amoklauf.html ''Der gefährliche Trend zum islamistischen Amoklauf.''] In: ''[[Die Welt]]'', 3. April 2012.</ref>
 
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|+ Syrien-Dschihadisten aus [[Deutschland]]
! Datum
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| Juni 2013
| 60<ref>[[17. Deutscher Bundestag|Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode]]: [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/143/1714391.pdf ''Reisebewegungen und Radikalisierungen syrischer Kämpfer''] (PDF) Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage, Drucksache 17/14391, S. 1, 17. Juli 2013, abgerufen am 15. März 2014</ref>
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| August 2013
| 120<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/120-dschihadisten-aus-deutschland-sind-nach-syrien-gezogen-a-915306.html ''Bürgerkrieg: 120 Dschihadisten aus Deutschland sind nach Syrien gezogen''], [[Der Spiegel]], 7. August 2013, abgerufen am 15. März 2014</ref>
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| Oktober 2013
| 200<ref name="Der Spiegel & Die Zeit" />
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| Dezember 2013
| 240<ref name="NOZ">[http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/437869/mehr-deutsche-dschihad-kampfer-in-syrien ''Mehr deutsche Dschihad-Kämpfer in Syrien''], [[Neue Osnabrücker Zeitung]], 21. Dezember 2013, abgerufen am 15. März 2014</ref>
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| Januar 2014
| 270<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/verfassungsschutz-270-islamisten-sind-von-deutschland-nach-syrien-gereist-12764232.html ''Verfassungsschutz: 270 Islamisten sind von Deutschland nach Syrien gereist''], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 22. Januar 2014, abgerufen am 15. März 2014</ref>
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| Februar 2014
| 300<ref>{{Webarchiv | url=http://www.stern.de/news2/aktuell/verfassungsschutz-warnt-vor-dschihadisten-aus-syrien-2092905.html | wayback=20140315130322 | text=''Verfassungsschutz warnt vor Dschihadisten aus Syrien''}}, [[Stern (Zeitschrift)|Stern]], 26. Februar 2014, abgerufen am 15. März 2014</ref>
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| August 2014
| 400<ref>[http://jungle-world.com/artikel/2014/34/50434.html ''Der Schrecken kommt aus Dinslaken''], jungle-world.com vom 25. September 2014</ref>
|-
| September 2014
| 450<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/dschihadisten-101.html ''Brauchen wir schärfere Gesetze?''], Tagesschau.de vom 21. August 2014</ref>
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| Dezember 2014
| 550<ref>[http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5917826/politiker-warnen-vor-is-rueckkehrern.html ''Politiker warnen vor IS-Rückkehrern''], 28. Dezember 2014</ref>
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| Januar 2015
| 600<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/deutsche-dschihadisten-diese-islamisten-bedrohen-deutschland-2167380.html ''Diese Terroristen bedrohen Deutschland''], stern.de vom 29. Januar 2015</ref>
|-
| Mai 2015
| 700<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/passentzug-fuer-deutsche-dschihadisten-solingen-statt-syrien-1.2464422 ''Solingen statt Syrien''], sueddeutsche.de vom 4. Mai 2015</ref>
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|}
 
Im Juni 2013 warnte das Bundesamt für Verfassungsschutz vor einer erhöhten Anschlagsgefahr durch [[Dschihadismus|dschihadistische]] Krieger, die aus dem [[Syrischer Bürgerkrieg|syrischen Bürgerkrieg]] „emotionalisiert“ und möglicherweise mit „direktem Kampfauftrag“ nach Deutschland zurückgekehrt seien.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article117390962/Kampfbereite-Islamisten-kehren-aus-Syrien-zurueck.html ''Kampfbereite Islamisten kehren aus Syrien zurück.''] In: ''[[Die Welt]].'' 24. Juni 2013, abgerufen am 24. Juni 2013</ref> Im Oktober 2013 schätzte die Behörde die Zahl der Dschihadisten aus Deutschland, die sich im syrischen Kriegsgebiet aufhalten oder auf der Reise dorthin befinden, auf zweihundert Personen, von denen die Mehrheit einen [[Deutsche Staatsangehörigkeit|deutschen Pass]] besitzt.<ref name="Der Spiegel & Die Zeit">[http://www.spiegel.de/politik/ausland/verfassungsschutz-beobachtet-reisewelle-nach-syrien-a-928900.html ''Verfassungsschutz-Geheimbericht: 200 Islamisten aus Deutschland ziehen in syrischen Krieg.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 20. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2013; [http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/deutsche-islamisten-syrien ''200 deutsche Islamisten wollen im syrischen Krieg kämpfen.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 21. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2013</ref> Deutschsprachige Islamisten bildeten damit das größte Truppenkontingent der zu diesem Zeitpunkt geschätzten eintausend Freiwilligen aus Europa.<ref name="Der Spiegel & Die Zeit" /> In einem „German Camp“, das als Sammlungspunkt dient, bereiteten die Männer sich auf den militärischen Einsatz aufseiten der islamistischen Opposition vor.<ref name="Der Spiegel & Die Zeit" /> Bis 2013 seien acht [[Freischärler]] aus Deutschland nach Erkenntnissen des Nachrichtendienstes in dem Konflikt umgekommen.<ref name="Der Spiegel & Die Zeit" /> Neben steigenden Ausreisezahlen registrierte die Behörde verstärkte Bemühungen um den Aufbau einer Propagandastruktur, mit deren Hilfe weitere deutschsprachige Kämpfer für den Dschihad in Syrien angeworben werden sollen.<ref name="Der Spiegel & Die Zeit" /> Im Februar 2014 gaben deutsche Behörden an, mindestens 20 [[Dschihad]]isten aus Deutschland seien in Syrien getötet worden.<ref>[http://jungle-world.com/artikel/2014/34/50434.html Der Schrecken kommt aus Dinslaken] 21. August 2014.</ref> Bis März 2014 war die Zahl der nach Syrien ausgereisten Dschihadisten, laut Verfassungsschutz, auf dreihundert angewachsen – darunter zwanzig Frauen, die unterstützend tätig sind und mit Kämpfern sogenannte [[Dschihad-Ehe]]n eingehen.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article125275769/Traum-deutscher-Maedchen-von-der-Dschihad-Ehe.html ''Syrien-Krieg. Traum deutscher Mädchen von der „Dschihad-Ehe“''], [[Die Welt]], 28. Februar 2014, abgerufen am 14. März 2014; [http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/frauen-aus-nrw-ziehen-in-den-heiligen-krieg-in-syrien-id9107550.html ''Frauen aus NRW ziehen in den Heiligen Krieg in Syrien''], [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]], 11. März 2014, abgerufen am 14. März 2014</ref> Im August 2014 erhöhte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz deren Zahl im WDR auf 400.<ref>[http://jungle-world.com/artikel/2014/34/50434.html ''Der Schrecken kommt aus Dinslaken''], jungle-world.com 21. August 2014</ref>
 
Im September haben deutsche Behörden mit Sorge auf die Rückkehr deutscher Dschihadisten aus dem Irak und Syrien gesehen und über die Ausbürgerung deutscher IS-Kämpfer nachgedacht. Damit sollte einer wachsenden Terrorgefahr in Deutschland entgegengewirkt werden.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/islamischer-staat-behoerden-erwaegen-ausbuergerung-deutscher-is-kaempfer-2139742.html ''Behörden erwägen Ausbürgerung deutscher IS-Kämpfer''], [[Stern (Zeitschrift)|Stern]], 21. September 2014</ref> Im Dezember 2014 gingen deutsche Sicherheitsbehörden von mehr als 550 Islamisten aus, die aus Deutschland Richtung Syrien ausgereist sein sollen,<ref>[http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5917826/politiker-warnen-vor-is-rueckkehrern.html ''Politiker warnen vor IS-Rückkehrern''], 28. Dezember 2014</ref> im Mai 2015 von fast 700.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/passentzug-fuer-deutsche-dschihadisten-solingen-statt-syrien-1.2464422 ''Solingen statt Syrien''], sueddeutsche.de vom 4. Mai 2015</ref> 100 Fälle seien bekannt in denen die Kämpfer aus Deutschland in Syrien und im Irak getötet wurden.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de/inland/deutsche-is-kaempfer-107.html | wayback=20150824025333 | text=''Bislang etwa 100 deutsche IS-Kämpfer getötet''}}, tagesschau.de vom 23. August 2015</ref> Zusätzlich würden auch mindestens 15 Kämpfer für die [[Al-Shabaab (Miliz)|Al-Shabaab]] in Somalia kämpfen.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/terrorismus-dschihadisten-somalia-al-shabaab ''15 deutsche Dschihadisten kämpfen in Somalia.''] In: ''[[Die Zeit]]'', 16. Mai 2015.</ref>
 
=== Terror und Terrorgefahr in Deutschland ===
'''2001'''
 
Drei der vier Selbstmordpiloten der [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschläge vom 11. September 2001]] hatten zuvor eine [[Hamburger Terrorzelle|Terrorzelle in Hamburg]] geformt, wo sie die Anschläge vorbereiteten und regelmäßig gemeinsam die [[Al-Quds-Moschee Hamburg|Al-Quds-Moschee]] besuchten.<ref>National Commission on Terrorist Attacks upon the United States [http://www.9-11commission.gov/report/911Report_Ch5.htm Al Qaeda aims at the American Homeland. 5.3 The Hamburg Contingent], 21. August 2004, abgerufen am 25. August 2011</ref>
 
'''2006'''
 
Im Juli 2006 schlug ein [[Versuchte Bombenanschläge vom 31. Juli 2006|Bombenanschlag von libanesischen Islamisten]] auf zwei Nahverkehrszüge in Westdeutschland fehl.
 
'''2007'''
 
2007 wurde die [[Sauerland-Gruppe]], eine vierköpfige Terrorzelle der [[Islamische Dschihad-Union|Islamischen Dschihad-Union]] aus deutschen [[Konvertit]]en und Deutschtürken, ausgehoben. Die Gruppe hatte den Einsatz von [[Autobombe]]n gegen amerikanische Militäreinrichtungen und zivile Ziele auf deutschem Boden geplant.
 
'''2008'''
 
Im September 2008 misslang ein Mordanschlag dreier Minderjähriger auf eine Kölner Polizeistreife, die in einen Hinterhalt gelockt worden war. Sie gaben an, Waffen erbeuten zu wollen, um in einen heiligen Krieg zu ziehen und Amerikaner töten zu wollen. Zwei von ihnen reisten im Frühjahr 2013 nach Syrien aus.<ref>[http://www.rundschau-online.de/koeln/-polizisteninkoeln-rondorfbeschossenueberfallhatteislamistischen,15185496,26295548.html ''Polizisten in Köln-Rondorf beschossen. Überfall hatte islamistischen Hintergrund''], [[Kölnische Rundschau]], 20. Februar 2014, abgerufen am 14. März 2014; [http://www.focus.de/politik/ausland/ausreise-aus-deutschland-dschihadisten-mutter-spaziert-mit-kalaschnikow-munition-durch-flughafenkontrolle_id_3672522.html ''Ausreise aus Deutschland. Dschihadisten-Mutter kommt mit Waffen-Magazin und Zielfernrohr durch Kontrolle''], [[Focus]], 8. März 2014, abgerufen am 14. März 2014</ref>
 
'''2010'''
 
Vermutlich im April 2010 kam der Islamist [[Eric Breininger]] in der Nähe von Mir Ali, im [[Stammesgebiete unter Bundesverwaltung|von Pakistan verwalteten Stammesgebiet]], bei Gefechten ums Leben.
 
'''2011'''
 
Im März 2011 erschoss der islamistische [[Kosovo-Albaner]] [[Arid Uka]] zwei US-Soldaten und verletzte zwei weitere schwer, die sich auf dem Weg nach Afghanistan befanden ([[Mordanschlag am Frankfurter Flughafen am 2. März 2011]]).
 
Im April 2011 wurden die vier Mitglieder der [[Düsseldorfer Zelle]] verhaftet, die laut Anklage einen Sprengstoffanschlag auf eine große Menschenmenge vorbereiteten.
 
'''2012'''
 
Am 5. Mai 2012 kam es am Rande einer Demonstration der Partei [[Pro NRW]] in Bonn zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Hundert Salafisten auf die Demonstranten losgingen, so dass diese von der Polizei geschützt werden mussten. Dabei wurden 29 Beamte verletzt, zwei davon erlitten durch Messerstiche schwere Verletzungen.<ref>[http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-05/salafisten-pro-nrw-gewalt zeit.de] [[Zeit]]-Online vom 6. Mai 2012, abgerufen am 20. Juni 2015</ref>
 
Im Dezember 2012 kam es zu einem [[Sprengsatzfund am Bonner Hauptbahnhof 2012|versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof]], für den der deutsche Konvertit Marco G. aus der hiesigen [[Salafismus in Deutschland|Salafisten-Szene]] verdächtigt wird.<ref>[http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/themen/bombenfund/Verdacht-gegen-Marco-G-erhaertet-sich-article1174775.html ''Versuchter Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof. Verdacht gegen Marco G. erhärtet sich''], [[General-Anzeiger (Bonn)|General-Anzeiger]], vom 18. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2013; [https://www.welt.de/politik/deutschland/article125810178/Anklage-nach-versuchtem-Bombenanschlag-in-Bonn.html ''Anklage nach versuchtem Bombenanschlag in Bonn''], [[Die Welt]], 14. März 2014, abgerufen am 15. März 2014</ref>
 
'''2013'''
 
Im März 2013 verhinderte die Polizei ein Attentat auf den Parteivorsitzenden von [[Pro NRW]], [[Markus Beisicht]].<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/zugriff-nahe-beisichts-haus-salafisten-planten-mordanschlag-auf-pro-nrw-chef-markus-beisicht_aid_939110.html ''Salafisten planten Mordanschlag auf Pro-NRW-Chef Markus Beisicht''], [[Focus]], 13. März 2013, abgerufen am 19. November 2013</ref> Der [[Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof]] erhob in diesem Zusammenhang Anklage gegen Marco G. und weitere Salafisten.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article125810178/Anklage-nach-versuchtem-Bombenanschlag-in-Bonn.html ''Anklage nach versuchtem Bombenanschlag in Bonn''], [[Die Welt]], 14. März 2014, abgerufen am 15. März 2014</ref> Im Oktober 2013 zog der Tod des Salafisten und ehemaligen Fußball-Jugendnationalspielers [[Burak Karan]] in Syrien mediale Aufmerksamkeit auf sich.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ex-nationalspieler-und-islamist-burak-karan-wurde-in-syrien-getoetet-a-934142.html ''Toter Islamist Burak Karan: Vom deutschen Nationalspieler zum Dschihadisten''], [[Der Spiegel]], 18. November 2013, abgerufen am 19. November 2013</ref>
 
'''2014'''
 
Der Islamist Philip Bergner aus [[Dinslaken]] und Angehöriger der sogenannten [[Lohberger Brigade]] sprengte sich 2014 im Irak in die Luft und tötete damit 20 Menschen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.rp-online.de/politik/deutsche-dschihadisten-veruebten-selbstmordattentate-aid-1.4492295 |titel=Deutsche Dschihadisten verübten Selbstmordattentate |werk=rp-online.de |datum=2014-09-01|zugriff=2014-10-20}}</ref> Im September desselben Jahres sprengte sich der Islamist Ahmet C. aus [[Ennepetal]] in Bagdad in die Luft und tötete damit 54 Menschen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.tagesschau.de/selbstmordattentater-100.html |titel= Deutsche Selbstmordattentäter im Irak – Sorge über deutschen „Terror-Export“ |werk=tagesschau.de |datum=2014-09-16|archiv-url=https://web.archive.org/web/20140916185223/http://www.tagesschau.de/selbstmordattentater-100.html|archiv-datum=2014-09-16|zugriff=2014-11-24}}</ref>
 
'''2015'''
 
Am 18. Januar 2015 verbot die Polizei Dresden wegen einer „konkreten“ islamistischen Terrorgefahr eine für den Folgetag geplante [[PEGIDA]]-Demonstration.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article136496668/Demo-Verbot-in-Dresden-wegen-Terrorgefahr.html ''Demo-Verbot in Dresden wegen Terrorgefahr''], [[Die Welt]] vom 18. Januar 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015</ref> Die Entscheidung, die in das Grundrecht auf [[Versammlungsfreiheit]] eingriff, stieß anschließend auf Kritik in der Politik; Regierungskreise äußerten die Vermutung, die Terrorbedrohung gegen die – steigenden Zulauf verzeichnende – PEGIDA-Bewegung sei von sächsischen Stellen „hochgejazzt“ worden.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/pediga-demo-dresden-abgesagt-kritik-100.html ''Demonstrationsverbot in der Kritik''], [[Bayerischer Rundfunk]] vom 20. Januar 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015</ref>
 
Am 15. Februar 2015 wurde der [[Braunschweiger Karneval]], mit über 250.000 [[Jeck]]en der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands, von der Polizei wegen "einer konkreten Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund" abgesagt.<ref>[http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/umzug-abgesagt-chronik-eines-traurigen-tages-zum-nachlesen-id1764872.html Umzug abgesagt – Chronik eines traurigen Tages zum Nachlesen], [[Braunschweiger Zeitung]], abgerufen am 22. Oktober 2015</ref>
 
Nach einer Terrorwarnung kam es am 28. Februar 2015 zu einem Großeinsatz der Bremer Polizei. Im Visier waren Salafisten. Das Islamische Kulturzentrum Bremen wurde durchsucht, in der Innenstadt patrouillierten mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten. Präventiv wurden auch die Schutzmaßnahmen für die Jüdische Gemeinde erhöht.<ref>[http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/terrorwarnung104.html ''Polizeiaktionen gegen Bremer Salafistenszene'']</ref>
 
Ende April 2015 verhaftete die Polizei im Vorfeld des bekannten Straßenrennens [[Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt]] ein salafistisches Ehepaar türkischer Herkunft, das es der Vorbereitung eines Terroranschlags verdächtigte. Das Radrennen wurde anschließend aus Sicherheitsgründen abgesagt.<ref>[http://www.fnp.de/rhein-main/Vereitelter-Terror-Anschlag-in-Oberursel-Hatte-Halil-D-Helfer;art801,1382980 ''Terroristen in Oberursel Vereitelter Terror-Anschlag in Oberursel: Hatte Halil D. Helfer?''], [[Frankfurter Neue Presse]], 4. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015</ref> Gegen den männlichen Verdächtigen erhob die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage wegen Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags; allerdings ist bislang unklar, welches Anschlagsziel der Mann ins Auge gefasst hatte.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/innere-sicherheit-islamistische-terrorgefahr-anklage-gegen-35-jaehrigen_id_5045641.html Mutmaßlicher Islamist wegen Anschlagsplan in Hessen angeklagt], [[Focus]], vom 28. Oktober 2015, abgerufen am 3. Januar 2016</ref>
 
Am 17. September 2015 erschoss die Berliner Polizei den irakischen Islamisten Rafik K., nachdem dieser auf der Straße eine Polizistin mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt hatte.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article146537997/Berliner-Polizei-erschiesst-Islamisten.html ''Berliner Polizei erschießt Islamisten''], [[Die Welt]], abgerufen am 18. Oktober 2015</ref>
 
Vier Tage nach den [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris|Pariser Anschlägen im November]] wurde das Länderspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Niederlande in Hannover nach Hinweisen auf einen geplanten islamistischen Terroranschlag kurz vor dem Anpfiff abgesagt. Die Suche nach den potentiellen Attentätern ist bislang erfolglos geblieben.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/laenderspiel-absage-hannover-terror-warnung-israel-geheimdienst ''Israels Geheimdienst warnte vor Anschlag in Hannover''], [[Die Zeit]], vom 25. November 2015, abgerufen am 2. Januar 2016</ref>
 
In der Silvesternacht wurde der [[München Hauptbahnhof|Münchner Hauptbahnhof]], der zweitgrößte Bahnhof Deutschlands, sowie der [[Bahnhof München-Pasing]] nach einer Warnung vor koordinierten islamistischen Bombenanschlägen geräumt. Die Ermittlungen haben bislang keine konkreten Ergebnisse gebracht.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article150516441/Doppel-Anschlag-sollte-offenbar-Bahnhof-treffen.html ''Terroralarm in München. Doppel-Anschlag sollte offenbar Bahnhof treffen''], [[Die Welt]], vom 1. Januar 2016, abgerufen am 2. Januar 2016</ref>
 
'''2016'''
 
Am 4. Februar wurden bei bundesweiten Razzien zwei algerische Männer und eine Frau aus der Islamistenszene festgenommen. Von Berlin aus wollten sie Attentate vorbereiten. Der Hauptverdächtige hielt sich nach Polizeiangaben in einem Erstaufnahmeauflager für Flüchtlinge in Attendorn auf und wurde dort festgenommen. Er wird wegen Zugehörigkeit zur Terrorgruppe ISIS auch von algerischen Behörden gesucht und soll vom IS militärisch ausgebildet worden sein.
 
Am 26. Februar attackierte eine 16-jährige deutsch-marokkanischer Herkunft einen Polizisten während einer Personenkontrolle am Hauptbahnhof in [[Hannover]] mit einem Gemüsemesser und verletzte ihn schwer am Hals. Das islamisch aufgezogene Mädchen war auf einer Türkeireise vom [[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischen Staat]] (IS) angeworben worden. Es handelt sich um den ersten Anschlag in Deutschland, der von der Terrormiliz angeordnet wurde.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.wsj.com/articles/trial-of-teenager-safia-s-starts-behind-closed-doors-in-germany-1476969360|titel=Trial of Teenager 'Safia S' Starts Behind Closed Doors in Germany|werk=[[The Wall Street Journal]]|datum=2016-10-20|zugriff=2017-01-17}}</ref>
 
Am 16. April zündeten zwei jugendliche Salafisten mit [[Migrationshintergrund]] eine [[Anschlag in Essen 2016|Bombe in einem Essener Sikh-Tempel]] und verletzten dabei drei Menschen.<ref>{{Internetquelle|url=https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/anschlag-auf-sikh-hochzeit-war-islamistischer-terrorakt/|titel=Anschlag auf Sikh-Hochzeit war islamistischer Terrorakt|werk=[[Junge Freiheit]]|datum=2016-04-21|zugriff=2017-01-17}}</ref> Nach Erkenntnissen der Ermittler handelt es sich bei den beiden Tätern um Sympathisanten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
 
Am 2. Juni wurden in Brandenburg, NRW und Baden-Württemberg drei Syrer festgenommen. Sie sollten offenbar im Auftrag des sogenannten Islamischen Staats (IS) einen Terroranschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen.
 
Am 18. Juli attackierte ein IS-Sympathisant in einem [[Angriff in einer Regionalbahn bei Würzburg|Zug bei Würzburg]] vier Personen mit einer Axt und wurde bei einem Polizeieinsatz erschossen.
 
Am 24. Juli sprengte sich ein weiterer IS-Sympathisant [[Sprengstoffanschlag von Ansbach|vor dem Haupteingang eines Musikfestivals in Ansbach]] in die Luft. Dabei wurden 15 Personen verletzt.
 
Am 19. Dezember ereignete sich der [[Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche]] bei dem ein mutmaßlich islamistischer Attentäter einen Sattelzug in eine Menschenmenge steuerte und 12 Menschen tötete. 45 Menschen wurden verletzt, 30 davon schwer.
 
=== Anschläge in Urlaubsgebieten ===
Westliche Touristen gehören zu den bevorzugten Anschlagszielen in Urlaubsgebieten im islamischen Raum, vor allem im südlichen und östlichen Mittelmeergebiet. Islamistische Terrorangriffe, bei denen deutsche, österreichische oder Schweizer Touristen umkamen:
 
'''1994'''
 
Bei einem Angriff auf ein Kreuzfahrtschiff in Ägypten wird im März eine deutsche Urlauberin erschossen.<ref name="diezeit02052005">{{Internetquelle | titel=Chronik des Terrors | werk=[[Die Zeit]] | datum=2005-05-02 | url=http://www.zeit.de/2005/18/Aegypten_Chronik | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
Im September werden bei einem Angriff auf einen ägyptischen Badeort vier Touristen erschossen, darunter zwei Deutsche.<ref name="diezeit02052005" />
 
'''1995'''
 
Im Dezember wurden in Kaschmir fünf Touristen entführt, darunter der Deutsche [[Dirk Hasert]]. Die Behörden gehen vom Tod aller Touristen aus.
 
'''1997'''
 
Ein [[Anschlag auf Touristen in Kairo 1997|Anschlag auf einen Touristenbus]] am [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptischen Museum]] in [[Kairo]] kostete im September neun deutsche Urlauber das Leben.<ref>[http://edition.cnn.com/WORLD/9710/30/egypt.verdict/ ''Egyptian bus assailants sentenced to death''], [[CNN]], vom 30. Oktober 1997, abgerufen am 10. Januar 2016</ref>
 
Bei einem Angriff auf den [[Hatschepsut-Tempel]] im ägyptischen [[Luxor]] ermordete die islamistische Gruppe [[Gamaa Islamija]] im November 62 Menschen, darunter 36 Schweizer und vier deutsche Touristen ([[Anschlag von Luxor 1997]]).
 
'''2002'''
 
Bei einem [[Anschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge 2002|Selbstmordanschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge]] auf der tunesischen Insel [[Djerba]] kamen im April vierzehn deutsche Touristen ums Leben. [[Al-Qaida]] bekannte sich zu der Tat.
 
Im September tötet eine Autobombe in Saudi-Arabien einen deutschen Staatsbürger.<ref name=Drucksache>{{Internetquelle|url=http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/076/1807604.pdf|titel=Anfrage an die Bundesregierung |autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=2016-07-22}}</ref>
 
Bei Sprengstoffanschlägen der radikal-islamischen Gruppe [[Jemaah Islamiyah]] auf ein Nachtviertel auf der indonesischen Ferieninsel [[Bali]] kamen im Oktober 202 Menschen ums Leben, darunter sechs deutsche und drei Schweizer Urlauber ([[Anschlag von Bali 2002]]).
 
'''2003'''
 
Eine Touristengruppe wird in Algerien von Al-Qaida entführt und später freigelassen. Eine Deutsche erlitt zuvor einen Hitzeschlag.<ref>{{Literatur|Autor=Sebastian Sigler|Titel=Deutsche Geisel aus Augsburg in Algerien gestorben|Sammelwerk=Welt Online|Datum=2003-07-30|Online=https://www.welt.de/print-welt/article249677/Deutsche-Geisel-aus-Augsburg-in-Algerien-gestorben.html|Abruf=2016-07-22}}</ref>
 
'''2006'''
 
Bei einer Serie von Bombenanschlägen im ägyptischen Urlaubsort [[Dahab]] starben im April 2006 22 Menschen, darunter ein zehnjähriger deutscher Junge.<ref>Matthias Gebauer: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/terror-in-dahab-blutiges-ende-eines-hippie-traums-a-413060.html ''Blutiges Ende eines Hippie-Traums''] In: ''[[Der Spiegel]]'', 25. April 2006.</ref>
 
'''2015'''
 
Bei einem [[Anschlag in Port El-Kantaoui 2015|Anschlag nahe der tunesischen Stadt Sousse]] am 26. Juni erschoss ein islamistischer Einzeltäter 38 Menschen, darunter zwei deutsche Badeurlauber.<ref>[http://www.mopo.de/news/terroranschlag-tunesien--auswaertiges-amt-bestaetigt-zweites-deutsches-todesopfer-898212 ''Tunesien: Auswärtiges Amt bestätigt zweites deutsches Todesopfer.''] In: ''[[Hamburger Morgenpost]]'', 29. Juni 2015.</ref>
 
'''2016'''
 
8. Januar: Ein österreichisches Ehepaar wurde bei einem Messerangriff von [[Islamischer Staat (Organisation)|ISIS]]-Anhängern im ägyptischen Badeort [[Hurghada]] leicht verletzt.<ref>[http://kurier.at/politik/ausland/oesterreichisches-ehepaar-bei-terror-angriff-in-hurghada-verletzt/173.995.560 ''Zwei Österreicher bei Terror-Angriff in Hurghada verletzt''], [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]], vom 8. Januar 2016, abgerufen am 10. Januar 2016</ref>
 
12. Januar: Bei einem [[Terroranschlag am 12. Januar 2016 in Istanbul|Selbstmordanschlag im touristischen Zentrum von Istanbul]], unweit der [[Sultan-Ahmed-Moschee|Blauen Moschee]], tötete ein mutmaßlicher [[Islamischer Staat (Organisation)|ISIS]]-Unterstützer aus Syrien durch eine Bombenexplosion zwölf Menschen, darunter zehn Mitglieder einer deutschen Reisegruppe.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/istanbulanschlag-103.html ''Auswärtiges Amt meldet zehn deutsche Todesopfer''], [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]], vom 13. Januar 2016, abgerufen am 13. Januar 2016</ref> Sieben weitere Deutsche werden verletzt.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-01/istanbul-explosion-sultan-ahmet-moschee-tuerkei ''Acht Deutsche in Istanbul getötet.''] In: ''[[Die Zeit]]'', 12. Januar 2016.</ref>
 
Am 13. März starben bei einem [[Anschläge am 13. März 2016 in Grand-Bassam|Anschlag in der Elfenbeinküste]] 18 Menschen, darunter eine Deutsche.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-03/elfenbeinkueste-al-qaida-terrorangriff-deutsches-opfer | titel=Eine Deutsche bei Angriff in Elfenbeinküste getötet | werk=[[Die Zeit]] | datum=2016-03-14 | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
Am 14. Juli starben in [[Nizza]] bei einem [[Anschlag in Nizza am 14. Juli 2016|Terroranschlag mit einem LKW]] 84 Menschen, darunter zwei Deutsche.
 
Am 11. Dezember wurde am [[Maulid an-Nabī]] (Geburtstag des Propheten) in [[Kairo]] ein Anschlag auf eine [[koptisch-orthodoxe Kirche]] verübt. Beim Selbstmordanschlag wurden 25 Menschen getötet und 49 verletzt.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/anschlag-kairo-kathedrale-muslimbruderschaft-festnahmen|titel=IS bekennt sich zu Anschlag in Kairo|datum=2016-12-13|zugriff=2016-12-14|werk=Zeit Online}}</ref>
 
=== Anschläge im sonstigen Ausland ===
Anschläge mit deutschen, österreichischen oder Schweizer Opfern im sonstigen Ausland:
 
'''1979'''
 
Der deutsche Geschäftsmann Hans-Joachim Leib wird im Zuge der iranischen Revolution ermordet.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39867508.html | titel=„Wir sitzen wie auf Kugeln“ | werk=[[Der Spiegel]] | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
'''1995'''
 
Der Kriegsberichterstatter [[Jochen Piest]] wird im Januar von tschetschenischen Rebellen getötet.
 
'''2001'''
 
Bei den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terrorangriffen vom 11. September]] in den USA befanden sich unter den rund dreitausend Opfern auch elf deutsche Staatsangehörige.<ref>[http://www.tz.de/welt/erste-gedenkstaette-fuer-deutsche-opfer-des-11-september-65831.html ''Erste Gedenkstätte für deutsche Opfer des 11. September''], [[tz]], vom 20. Februar 2010, abgerufen am 25. Januar 2016</ref>
 
Im November töten die Taliban drei westliche Kriegsreporter, darunter den Deutschen [[Volker Handloik]].
 
'''2004'''
 
Im April wurden 2 GSG-9-Beamte von Islamisten ermordet.<ref name=Drucksache/>
 
Im Mai wurde ein Deutscher in Riad von Islamisten ermordet.<ref name=Drucksache/>
 
'''2005'''
 
Im Mai wurden 2 deutsche Staatsbürger im Irak ermordet. Die Bundesregierung stuft die Todesfälle als geheim ein.<ref name=Drucksache/>
 
'''2006'''
 
Die Reporter Karen Fischer und Christian Struwe wurden im Oktober von Taliban ermordet.<ref name=Drucksache/>
 
'''2007'''
 
Der Deutsche [[Sinan Krause]] wurde im Februar im Irak entführt. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr.
 
Im März wurde ein deutscher Entwicklungshelfer in Afghanistan ermordet.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-diebe-erschiessen-deutschen-entwicklungshelfer-a-470696.html | titel=Diebe erschießen deutschen Entwicklungshelfer | autor=Lisa Erdmann, Matthias Gebauer | werk=[[Spiegel Online]] | datum=2007-03-08 | zugriff=2016-09-01 }}</ref>
 
Im Juli wurde der Deutsche Rüdiger Diedrich von den Taliban entführt und erlitt einen Herzinfarkt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.abendblatt.de/nachrichten/nachrichten-des-tages/article107309864/Eine-deutsche-Geisel-tot.html | titel=Eine deutsche Geisel tot | werk=[[Hamburger Abendblatt]] | datum=2007-07-22 | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
'''2008'''
 
Bei Angriffen einer von Pakistan unterstützten Kommandoeinheit aus islamistischen Separatisten [[Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai|auf die indische Finanzmetropole Bombay]] kamen über 170 Menschen ums Leben. Zu den drei deutschen Todesopfern zählte auch der Medienunternehmer [[Ralph Burkei]].<ref name="Übersicht ausgewählter islamistisch-terroristischer Anschläge des BfV">[https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-islamismus-und-islamistischer-terrorismus/zahlen-und-fakten-islamismus/zuf-is-2015-uebersicht-ausgewaehlter-islamistisch-terroristischer-anschlaege.html ''Übersicht ausgewählter islamistisch-terroristischer Anschläge''], [[Bundesamt für Verfassungsschutz]], vom 18. Juni 2015, abgerufen am 25. Januar 2016</ref>
 
'''2009'''
 
Die Deutsch-Afghanin [[Sitara Atschiksai]] wurde im April von Taliban ermordet.
 
Im Juni wurden die christlichen Missionarinnen Anita Grünwald und Rita Stumpp im Jemen ermordet.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article13122793/Anita-und-Rita-starben-aus-Liebe-zu-Jesus.html | titel=Anita und Rita starben aus Liebe zu Jesus | autor=Till-Reimer Stoldt | werk=[[Die Welt]] | datum=2011-04-16 | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
'''2010'''
 
Im Juli starb ein Deutscher bei einem Selbstmordanschlag in Kunduz.<ref name=Drucksache/>
 
Im August wurden 10 christliche Missionare in Afghanistan ermordet, darunter eine Deutsche.<ref name=Drucksache/>
 
Im Dezember wurde ein deutscher Entwicklungshelfer bei einem Anschlag in Afghanistan getötet.<ref name=Drucksache/>
 
'''2011'''
 
Bei einem [[Terroranschlag am Flughafen Moskau-Domodedowo|Selbstmordanschlag auf den Moskauer Hauptflughafen]] kamen im Januar 35 Menschen ums Leben, darunter zwei Österreicher und ein Deutscher. Zu der Tat bekannte sich der tschetschenische Rebellenführer [[Doku Umarow]].<ref name="Übersicht ausgewählter islamistisch-terroristischer Anschläge des BfV" />
 
Im November starb ein deutscher Tourist bei einer Entführung in Mali.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/getoeteter-deutscher-mali-fliegt-touristen-aus-timbuktu-aus-a-800077.html|titel=Mali fliegt Touristen aus Timbuktu aus|autor=|hrsg=Spiegel Online|werk=|datum=|zugriff=2016-07-22}}</ref>
 
'''2012'''
 
Im Januar starben 5 entführte Touristen in Äthiopien, darunter zwei Deutsche.<ref name=Drucksache/>
 
Im Mai wurde der deutsche Ingenieur Edgar Raupach von Boko Haram in Nigeria ermordet.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.tagesspiegel.de/politik/entfuehrungen-deutscher-ingenieur-in-nigeria-getoetet/6696388.html|titel=Deutscher Ingenieur in Nigeria getötet|autor=|hrsg=Tagesspiegel|werk=|datum=2012-06-01|zugriff=2016-07-22}}</ref>
 
'''2013'''
 
Bei einem Angriff auf die deutsche Botschaft im Jemen starb ein Sicherheitsbeamter.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/sanaa-offenbar-mitarbeiter-der-deutschen-botschaft-im-jemen-getoetet-a-926352.html | titel=Angriff auf deutsche Botschafterin im Jemen - Leibwächter erschossen | werk=[[Spiegel Online]] | datum=2013-10-06 | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
Im September wurden zwei Deutsche bei einem Selbstmordattentat im Jemen getötet.<ref>{{Internetquelle | titel=Deutsche unter den Opfern im Jemen | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] | datum=2013-12-05 | url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/anschlag-al-qaidas-deutsche-unter-den-opfern-im-jemen-12696079.html | zugriff=2016-07-22 }}</ref>
 
'''2014'''
 
Die deutsche Reporterin [[Anja Niedringhaus]] wurde im April in Afghanistan von einem Islamisten ermordet.
 
'''2015'''
 
Bei den [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris|Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris]] sprengten sich drei islamistische Selbstmordattentäter während des Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich vor dem [[Stade de France]] in die Luft; die Attentäter hatten zuvor vergeblich versucht, ins Stadion zu gelangen. Dort schauten auch der französische Staatspräsident Hollande und der deutsche Außenminister [[Frank-Walter Steinmeier|Steinmeier]] das Spiel. Beim Angriff im [[Bataclan]]-Theater ermordeten die Attentäter 90 Menschen.
 
'''2016'''
 
Bei den [[Terroranschläge in Brüssel am 22. März 2016|Terroranschlägen am 22. März 2016 in Brüssel]] kam es zu zwei Selbstmordattentaten am [[Flughafen Brüssel-Zaventem]] und einem weiteren Selbstmordattentat an der Station ''Maelbeek/Maalbeek'' der [[Metro Brüssel]], die sich in unmittelbarer Nähe zur [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] und zum [[Europäischer Rat|Europäischen Rat]] befindet. Zu den Anschlägen bekannte sich die islamistische Terrororganisation "[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat"]]. Bei den Attentaten kamen 35 Opfer ums Leben. Weitere 300 Menschen wurden verletzt.<ref>{{Internetquelle | titel=35 Tote - Belgien erhöht abermals Zahl der Terroropfer | werk=[[Die Welt]] | datum=2016-03-28 | url=https://www.welt.de/politik/ausland/article153725195/35-Tote-Belgien-erhoeht-abermals-Zahl-der-Terroropfer.html | zugriff=2016-04-05 }}</ref>
 
== Aussteigerprogramme ==
Bei der [[Libysche Islamische Kampfgruppe|Libyschen Islamischen Kampfgruppe]] (LIKG) gelang es, deren Führungsriege zum Verfassen einer mehr als vierhundert Seiten umfassenden berichtigenden Studie zu bewegen, die zur Freilassung ihrer Mitglieder aus den Gefängnissen führte.<ref>{{Webarchiv | url=http://magharebia.com/cocoon/awi/xhtml1/en_GB/features/awi/newsbriefs/general/2011/02/17/newsbrief-03 | wayback=20110305155118 | text=Libya releases LIFG members}}</ref> Die im September 2009 veröffentlichte Studie verurteilt die Tötung von Zivilisten unter dem Vorwand des Dschihad und fand in der arabischen Welt große Beachtung. Im Zusammenhang mit dieser Studie kam es zu einer öffentlichen Infragestellung der geistigen Grundlagen von al-Qaida durch frühere Weggefährten Osama bin Ladens.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2193096/Die-Zweifel-der-Gotteskrieger.html Die Zweifel der Gotteskrieger]</ref><ref>[http://edition.cnn.com/2009/WORLD/africa/11/09/libya.jihadi.code/ New jihad code threatens al Qaeda]</ref>
Von 2010 bis 2014 betrieb das [[Bundesamt für Verfassungsschutz]] das Aussteigerprogramm [[HATIF]]. Aufgrund mangelnder Resonanz wurde das Programm eingestellt.
2012 richtete das [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]] die [[Beratungsstelle Radikalisierung]] ein.<ref>[http://www.bamf.de/DE/DasBAMF/Beratung/beratung-node.html ''Beratungsstelle Radikalisierung'']. Webseite der Beratungsstelle. Abgerufen am 30. Dezember 2014.</ref> Diese Telefonhotline richtet sich vor allem an ratsuchende Angehörige von Personen, die sich radikalisieren. Neben der direkten Hilfe für Familienangehörige soll so auch versucht werden, eine weitere Radikalisierung zu verhindern.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Islamistischer Terrositmsu}}
 
== Literatur ==
(chronologisch)
* {{Literatur|Autor=Peter Heine |Titel=Terror in Allahs Namen. Extremistische Kräfte im Islam |Ort=Herder |Jahr=2001 |ISBN=3-451-05240-7}} (= Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 449)
* [[Bassam Tibi]]: Vom klassischen Djihad zum terroristischen Djihadismus – Der irreguläre Krieg der Islamisten und die neue Weltunordnung, in: Backes/Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus und Demokratie, Band 14, Baden-Baden 2002, S. 27–44
* {{Literatur|Autor=Hans-Peter Raddatz |Titel=Von Allah zum Terror? Der Djihad und die Deformierung des Westens |Verlag=Herbig-Verlag |Ort=München |Jahr=2002 |ISBN=3-7766-2289-X}}
* {{Literatur|Autor=Matthias Küntzel |Titel=Djihad und Judenhaß. Über den neuen antisemitischen Krieg |Verlag=ça ira-Verlag |Jahr=2002 |ISBN=3-924627-06-1}}
* Reinhard Scholzen: ''Antiwestlicher Hass im Namen des Propheten. Islamismus und islamistischer Terrorismus im Spiegel der Verfassungsschutzberichte''. In: Global campaign against terrorism. Eine Herausforderung für die deutsch-amerikanische Partnerschaft, hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik. Berlin 2002, S. 18–27.
* Reinhard Möller (Hrsg.): ''Islamismus und terroristische Gewalt''. Ergon-Verlag 2004, ISBN=3-89913-365-X <ref>[https://www.pw-portal.de/rezension/23678-islamismus-und-terroristische-gewalt_27198 Rezension, Inhaltsverzeichnis]</ref>
* {{Literatur|Autor=Gilles Kepel |Titel=Das Schwarzbuch des Dschihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus |Verlag=Piper Verlag |Ort=München |Jahr=2004 |ISBN=3-492-24248-0}}
* {{Literatur|Autor=Guido Steinberg |Titel=Der nahe und der ferne Feind. Das Netzwerk des islamistischen Terrorismus |Verlag=Beck-Verlag |Jahr=2005 |ISBN=3-406-53515-1}}
* {{Literatur|Autor=Egün Capan |Titel=Terror und Selbstmordattentate aus islamischer Perspektive |Verlag=INID |Monat=5 |Jahr=2005 |ISBN=3-935521-10-3}}
* Mark A. Gabriel:
** ''Islam und Terrorismus: Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt''. Resch-Verlag, 2. (unveränderte) Aufl. 2005, ISBN=3-935197-39-X
** ''Motive islamischer Terroristen: Eine Reise in ihre religiöse Gedankenwelt''. Resch-Verlag 2007, ISBN 3935197519 <ref>Originaltitel: ''Journey into the mind of an Islamic Terrorist'', Creation House, 2006.</ref>
* Johannes Urban: ''Die Bekämpfung des internationalen islamistischen Terrorismus''. VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006, ISBN 978-3-531-15263-9.
* Nicole Klitzsch: ''Muslimische Rebellen in den Philippinen. Politische Strategien zwischen Djihadismus und Verhandlungstisch'' (= ''Mitteilungen des Instituts für Asienkunde Hamburg.'' Nr. 392). IFA, Hamburg 2006, ISBN 978-3-88910-324-6.
* {{Literatur|Autor=Raymond Ibrahim |Titel=The Al Qaeda Reader: The Essential Texts of Osama Bin Laden’s Terrorist Organization |Verlag=Broadway Books |Ort= |Jahr=2007 |ISBN=0-7679-2262-X}}
* {{Literatur|Herausgeber=Thomas Kolnberger, Clemens Six |Titel=Fundamentalismus und Terrorismus. Zu Geschichte und Gegenwart radikalisierter Religion |Verlag=Magnus Verlag |Jahr=2007 |ISBN=978-3-88400-604-7}}
* {{Literatur|Autor=Hiltrud Schröter |Titel=Das Gesetz Allahs: Menschenrechte, Geschlecht, Islam und Christentum |Ort=Helmer |Tag=9 |Monat=5 |Jahr=2007 |ISBN=3-89741-221-7}}
* {{Literatur|Autor=Elhakam Sukhni |Titel=Die ,Märtyreroperation' im Dschihad: Ursprung und innerislamischer Diskurs |Verlag=Akademische Verlagsgemeinschaft München |Jahr=2011 |ISBN=3-86924-107-1}}
* {{Literatur|Autor=[[Tilman Nagel]] |Titel=Angst vor Allah? Auseinandersetzungen mit dem Islam |Verlag=Duncker & Humblot |Ort=Göttingen |Jahr=2014 |ISBN=978-3-428-14373-3}}
* Markus C. Schulte von Drach (2016): ''Guter Islam, böser Islam'' (Essay, [http://www.sueddeutsche.de/1.2849053 online])
* Stefan Goertz: ''Islamistischer Terrorismus.'' Analyse - Definitionen - Taktik, Kriminalistik - C.F. Müller 2017, ISBN 978-3-7832-0051-5
 
== Weblinks ==
* Bundesamt für Verfassungsschutz: [http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_islamismus/ Islamismus und islamistischer Terrorismus] (Portal)
* Informationsportal zur politischen Bildung: [http://www.politische-bildung.de/islamistischer_terror_europa.html Islamistischer Terrorismus in Europa]
* [http://jihadintel.meforum.org/identifiers/ Database: Identifiers of Designated Islamic Terrorist Organizations]
* Guido Steinberg (2002): [http://www.kas.de/db_files/dokumente/zukunftsforum_politik/7_dokument_dok_pdf_209_1.pdf ''Islamismus und islamistischer Terrorismus im Nahen und Mittleren Osten''] (PDF) Ursachen der Anschläge vom 11. September 2001, ISBN 978-3-933714-28-2.
* Sabine Damir-Geilsdorf (2004): [http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Islam/damir2.html ''Krieg im Namen des Islam?''] Aushandlungen und Transformationen religiöser Konzepte am Beispiel der islamischen „Märtyreraktionen“ im Palästinakonflikt.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Recht]]
[[Kategorie:Sicherheit]]
[[Kategorie:Terrorismus]]
[[Kategorie:Terrorismus]]
[[Kategorie:Islamistischer Terrorismus|!]]
[[Kategorie:Islamischer Terrorismus]]
[[Kategorie:Islam]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 25. Januar 2018, 18:33 Uhr