Prädestination

Aus AnthroWiki
Version vom 4. Juni 2008, 09:02 Uhr von imported>Odyssee

Die Prädestination (von lat. praedestinatio = Vorherbestimmung) oder Prädestinationslehre bezeichnet eine theologische Anschauung, nach der das Schicksal des Menschen und des ganzen Kosmos schon vom Schöpfungsurbeginn an von Gott verherbestimmt ist. Diese Lehre wurde erstmals von Augustinus von Hippo formuliert und später insbesondere von Calvin vertreten.

Augustinus hat seine Prädestinationslehre vor allem in seinen Schriften De gratia et libero arbitrio und De correptione et gratia formuliert, die um das Jahr 427 entstanden sind. Aufgrund seiner sündhaften Natur könne der Mensch sein Heil in Gott nicht aus eigenem freien Willen finden, sondern er bedürfe dazu der weisheitsvollen Lenkung Gottes. Augustinus trat damit der im Pelagianismus vertretenen Selbsterlösungslehre entgegen. ER beruft sich dabei insbesondere auf folgende Bibelstellen:

"Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten." (Epheser 1,3-6 EU)
"Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind; denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht." (Römer 8,28-30 EU)