Protyposis und Kategorie:Berlin: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Protyposis''' ({{ELSalt|προτύπωσις}} „das Vorbilden“) ist ein von von dem deutschen [[Physik]]er [[Thomas Görnitz]] geprägter Begriff für sogenannte ''abstrakte bedeutungsfreie Bits von Quanteninformation'' (AQI-Bits), die von ihm als Basis der kosmischen [[Evolution]] angesehen werden und die gemeinsame Grundlage von [[Materie]], [[Energie]] und [[Information]] darstellen. Den ersten Anstoß dazu, letztlich die gesamte Realität auf Quanteninformation zurückzuführen, hat der [[Physik]]er [[Wikipedia:Carl Friedrich von Weizsäcker|Carl Friedrich von Weizsäcker]] (1912-2007) mit seiner [[Wikipedia:Quantentheorie der Ur-Alternativen|Quantentheorie der Ur-Alternativen]] (kurz „Ure“ genannt) gegeben. Unabhängig davon hatte [[Wikipedia:John Archibald Wheeler|John Archibals Wheeler]] (1911-2008) einen ähnlichen Ansatz mit seiner Idee des „''It from Bit''“ verfolgt.
Diese Kategorie enthält Unterkategorien und Artikel zum Thema '''[[w:Berlin|Berlin]]'''.


Die Protyposis bildet nach Görnitz die einheitliche Grundsubstanz des [[Sein]]s, und entfaltet sich durch die [[Evolution]] des [[Kosmos]], des [[Leben]]s und der [[Kultur]] zu immer komplexeren [[Struktur]]en. Auch die Struktur von [[Raum]] und [[Zeit]] lässt sich nach Görnitz aus dem Protyposis-Konzept ableiten<ref name=":0">{{Literatur |Autor=T. Görnitz |Titel=Abstract Quantum Theory and Space-Time Structure; I. Ur Theory and Bekenstein-Hawking Entropy |Sammelwerk=Intern. J. Theoret. Phys. |Band=27 |Nummer=5 |Datum=1988 |Seiten=527-542}}</ref><ref name=":1">{{Literatur |Autor=Thomas Görnitz |Titel=Abstract Quantum Theory and Space-Time Structure; II. A Model of Cosmological Evolution |Sammelwerk=International Journal of Theoretical Physics |Band=27 |Nummer=6 |Datum=1988 |Seiten=659-666}}</ref> . Weiters ergibt sich daraus eine Erklärung für die Größenordnung der [[Entropie]] der [[Wikipedia:Schwarzes Loch|Schwarzen Löcher]]<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Görnitz |Titel=Abstract Quantum Theory and Space-Time Structure: I. Ur Theory and Bekenstein-Hawking Entropy |Sammelwerk=International Journal of Theoretical Physics |Band=27 |Nummer=5 |Datum=1988 |Seiten=527-542}}</ref> und eine Herleitung der [[Einstein]]schen Gleichungen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Görnitz |Titel=Deriving General Relativity from Considerations on Quantum Information |Sammelwerk=Advanced Science Letters |Band=4 |Nummer=2 |Datum=2011 |Seiten=577–585}}</ref>  sowie der [[Wikipedia:Eichgruppe|Eichgruppe]]n U(1), SU(2) und SU(3) der [[Fundamentale Wechselwirkung|fundamentalen Wechselwirkungen]]<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Görnitz, Uwe Schomäcker |Titel=The Structures of Interactions: How to Explain the Gauge Groups U(1), SU(2) and SU(3) |Sammelwerk=Foundations of Science |Datum=2016-11-24 |Seiten=1–23 |DOI=10.1007/s10699-016-9507-6}}</ref>.
{{Portal|Berlin}}


Im Vorwort zu «Von der Quantenphysik zum Bewusstsein» geben Frido und Christine Mann eine kurze Übersicht über die Grundgedanken:
'''{{WikipediaDE|Kategorie:Berlin}}'''


{{LZ|Die auf der Grundlage physikalischer Fakten beruhende Theorie der
[[Kategorie:DeutschlandWiki|*]]
Protyposis
[[Kategorie:Bundesland (Deutschland)]]
ist eine stringente Weiterentwicklung der „Kopenhagener Deutung
[[Kategorie:Stadt (Deutschland)]]
der Quantenmechanik“ von 1927 durch Niels Bohr und Werner Heisenberg.
[[Kategorie:Millionenstadt]]  
Diese neue Theorie von Görnitz & Görnitz baut auf der damals formulierten
[[Kategorie:Hauptstadt]]
Unbestimmtheitsrelation auf und ermöglicht es, auch den Beobachter in die
[[Kategorie:Großstadt]]
physikalischen Erklärungen einzubeziehen. Dies wird durch die Annahme
[[Kategorie:Berlin|!]]
der abstrakten, noch ungefüllten Quanteninformation als Grundlage der
physikalisch beschreibbaren Welt möglich. Aus dieser sogenannten Protyposis
werden Materie, Energie, aber auch unser Bewusstsein gebildet. Mit dieser
Theorie wurde die noch sehr allgemeine Annahme einer Ur-Information
als Grund aller Dinge von Carl Friedrich v. Weizsäcker sehr viel genauer
spezifiziert. Nach Görnitz & Görnitz ist die abstrakte Quanteninformation
mit sogenannten Qubits als einfachsten, über den ganzen Kosmos ausgedehnten
Einheiten der Urstoff des Kosmos. Alle materiellen Objekte und
Energiezustände sind spezielle Lokalisationen („Kondensate“) der abstrakten
Quanteninformation. Die aus der unbelebten Materie hervorgehenden Lebewesen
werden als informationsgesteuerte, instabile Systeme in labilem Gleichgewicht
beschrieben und das aus dem Leben hervorgehende Bewusstsein als
ebenfalls auf den Qubits beruhende sich selbst erlebende und erkennende
Information, die jetzt mit Bedeutungen versehen wird.
 
Die gesamte Evolution des Kosmos vom Urknall bis zur Entstehung
des Bewusstseins als steuernde Quanteninformation beruht auf dieser als
„Protyposis“ bezeichneten, abstrakten Quanteninformation. Sie ist noch
bedeutungsfrei und „mögliche“, „vorweggenommene“ oder „Vor-Gestalt“,
„Vorstellung“, ein „Modell“ von etwas Zukünftigem. Durch diese Protyposis
ist grundsätzlich eine Wechselwirkung zwischen Geistigem und Körperlichem
möglich, eine Wechselwirkung der Protyposis mit sich selbst. Durch diesen
ontologischen Monismus aufgrund der universellen Gültigkeit der Quantentheorie
wird jede willkürliche Trennung von Geist und Materie im Sinne der
klassischen Physik vor allem seit Newton und Laplace obsolet. Es wird stattdessen
sogar eine „geistige“ Grundstruktur der Materie angenommen, die uns
erst recht nahelegt, die in unseren Köpfen als Erbe der klassischen Physik
immer noch nistenden Vorstellungen von der Baustein-Struktur der Materie
endgültig aufzugeben.|Görnitz 2016, Vorwort}}
 
Thomas Görnitz erläutert sein Konzept wie folgt:
 
{{LZ|Eine sehr große Verständnishürde für dieses neue Konzept von Materie
besteht darin, bei der Quanteninformation von Sender, Empfänger und
sogar auch von Bedeutung abstrahieren zu müssen. Um das Verstehen zu
erleichtern und die fast unvermeidbare Assoziation von >Information< zu
>Bedeutung< zu unterbinden, haben wir für diese, so abstrakt gemeinte
Quanteninformation auf Vorschlag des Altphilologen R. Schüßler einen
neuen Namen gewählt: Protyposis ({{polytonisch|προτύπωσις}}). Der griechische Wortstamm
({{polytonisch|τνπόω}} - eindrücken, prägen, {{polytonisch|προτνπόω}}, eine Vorstellung von etwas
Zukünftigem geben) soll deutlich machen, dass sich der Protyposis eine
Form einprägen kann, nämlich dann, wenn sie sich zu Materie gestaltet hat.
>Protyposis< ist also mögliche Gestalt (nicht notwendig von Materiellem,
sondern z.B. auch von Gedanklichem), ist eine Entität, die möglicherweise
bedeutungsvoll wird.
 
Wir werden später zeigen, dass die Protyposis als die eigentliche Grundsubstanz
alles Seienden angesehen werden kann, denn sie kann in speziellen
Zuständen zu all dem >kondensieren<, was in der Physik unter Energie- und
Materiequanten (den sogenannten Elementarteilchen) verstanden wird.|Görnitz 2008, S. 18}}
 
Nach Görnitz kann mit dem Konzept der Protyposis auch die [[Descartes|cartesianische]] Kluft zwischen [[Geist]] und [[Materie]], zwischen der „[[res cogitans]]“ und der „[[res extensa]]“, die die abendländische [[Philosophie]] der [[Neuzeit]] bis heute vor ein ungelöstes Problem stellt, endgültig überwunden werden.
 
{{LZ|Wir weisen bereits schon hier darauf hin, dass mit der Äquivalenz von
Information, Energie und Materie auch ein ganz neuer Zugang zum Menschen
und zum Verstehen seiner geistig-seelischen Aspekte möglich wird.
Zum einen dürfen wir Menschen unseren Gedanken als Quanteninformation
den gleichen Realitätsgrad zubilligen wie Quantenteilchen im Gehirn, wie
beispielsweise den Protonen, deren Verteilung mit der Kernmagnetresonanztomographie
(MNR), auch als Kernspintomographie bekannt, beobachtet
werden kann.
 
Mit der somit auch aus naturwissenschaftlicher Sicht gegebenen Realität
des Seelischen kann zugleich das Hauptproblem der gegenwärtigen Hirnforschung
und der noch dem deterministisch-materialistischen Denken
verhafteten Philosophie des Geistes gelöst werden, ohne dass man deswegen
eine dualistische Weltsicht postulieren müsste. Eine gegenseitige
Wechselwirkung zwischen dem Seelischen und dem Körperlichen ist letztlich
eine Wechselwirkung der Protyposis mit sich und daher nichts, wogegen
die Naturwissenschaften Einwände erheben müssten.|ebd. S. 19}}
 
Aus Protyposis-Konzept entwickelte Görnitz auch eine konsistente Theorie des [[Bewusstsein]]s bzw. [[Selbstbewusstsein]]s:
 
{{LZ|Information ist außerdem etwas, das auch durch eine unauflösliche Verbindung
zur >Codierung< gekennzeichnet werden kann. Codierung ist Information
über Information, macht also den grundlegenden selbstbezüglichen
Charakter der Information deutlich.
 
<center>''Information ist zu interpretieren durch ein ihr in der kosmischen Evolution eingeprägtes Streben nach Selbstkenntnis.''</center>
 
Damit muss die kosmische Entwicklung nicht mehr als eine >ziellose Angelegenheit<
erscheinen, wie manche Entwicklungsbiologen meinen [...]
 
Mit unserem neuen Konzept wird jetzt die Vorstellung möglich, dass
Evolution eine fortlaufende Veränderung im Kosmos von einfachen Systemen
hin zu immer komplexeren ist, zu solchen, die schließlich in die Lage
kommen, über diese Evolution und ihren möglichen Sinn nachzudenken.
Damit zielt die kosmische Evolution auf >Systeme<, in denen die abstrakte
Quanteninformation zu bedeutungsvoller Information über Information
werden kann - wie im Menschen - und die biologische und geistige Entwicklung
erscheint auf natürliche Weise in die kosmische Evolution eingebunden
zu sein.
 
Wenn also die moderne Naturwissenschaft es ermöglicht, aufbauend auf
empirischen Erfahrungen, langgehegte Vorurteile über die Welt und ihre
Beschaffenheit, insbesondere über die Materie, zu relativieren, so kann
dadurch auch in ihrem Begriffssystem das >Geistige< den ihm gebührenden
Platz erhalten und eine Einheit von Geist und Natur erscheint als etwas
Natürliches.|ebd. S. 20f}}
 
== Literatur ==
* Thomas und Brigitte Görnitz: ''Von der Quantenphysik zum Bewusstsein - Kosmos, Geist und Materie.'' Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg, 2016, ISBN 978-3-662-49081-5.
* Thomas und Brigitte Görnitz: ''Die Evolution des Geistigen – Quantenphysik, Bewusstsein, Religion.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-56717-3.
* Thomas Görnitz, Brigitte Görnitz: ''Der kreative Kosmos - Geist und Materie aus Quanteninformation.'' 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2006, ISBN 3-8274-1768-6.
* Ralf Krüger: ''Quanten und die Wirklichkeit des Geistes: Eine Untersuchung zum Leib-Seele-Problem.'' transit, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3173-9.
* [[Wikipedia:Frido Mann|Frido Mann]], Christine Mann: ''Es werde Licht: Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik.'' S. Fischer, Frankfurt am Main, 2017, ISBN 978-3-10-397245-0.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Quantenphysik]]

Version vom 9. Dezember 2020, 06:26 Uhr

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