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Seelenkräfte und Sieben Planeten: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Sieben Planeten''', die gemeinsam die [[Hebdomas]] ({{ELSalt|εβδομάς}} „Siebenheit“) bilden, bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der [[Erde]], die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser ''gegenwärtiges'' [[Planetensystem]] auf, das außen vom [[Tierkreis]] umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. [[Okkulte Planeten|okkulten Planeten]] verwechselt werden, die verschiedene ''frühere'' und ''spätere'' Entwicklungsstadien (→ [[Weltentwicklungsstufen]]) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei [[Inkarnation]]en hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr [[karmisch]] ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist. | |||
== Übersicht == | |||
[[Sonne]] und [[Mond]] werden im [[Okkultismus]] auch als Planeten, als Wandelsterne, angesehen, was aus [[geozentrisch]]er Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten [[Uranus, Neptun und Pluto]] werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben. | |||
Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den [[Planetensphären]], die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare [[physisch]]e [[Planet]] gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre. | |||
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Mit dem Übergang zum [[heliozentrisch]]en [[Kopernikanisches System|kopernikanischen System]] wurde die Reihung der [[Planeten]] Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende [[Okkulte Reihenfolge der Planeten]] ergibt, die sich nicht von der [[Raum|räumlichen]] Distanz, sondern von den [[Siderische Periode|siderischern Umlaufzeiten]] ableitet: | |||
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Der Saturn ist im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom [[Tierkreis]] umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht. | |||
Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom [[Kopernikanisches Weltbild|kopernikanischen Weltbild]] her kennen. So beschreibt er unter anderem [[Lemniskatenbahnen der Planeten]]. | |||
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| [[Bild:Moon symbol decrescent.svg|50x25px|Letztes Viertel]] || U+263E <big>{{Unicode|☾}}</big> | |||
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| [[Merkur (Planet)|Merkur]] | |||
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| [[Bild:Mercury symbol.svg|50x25px|Merkur]] || U+263F <big>{{Unicode|☿}}</big> | |||
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| [[Kupfer]] | |||
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| [[Bild:Venus symbol.svg|50x25px|Venus]] || U+2640 <big>{{Unicode|♀}}</big> | |||
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| [[Stirnchakra]] (2-blättrig) | |||
| [[Bild:Jupiter symbol.svg|50x25px|Jupiter]] || U+2643 <big>{{Unicode|♃}}</big> | |||
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| [[Blei]] | |||
| [[Samstag]] | |||
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| [[Buchen]], [[Tannen]], [[Zypresse]] | |||
| [[Scheitelchakra]] (1000-blättrig) | |||
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In verschiedenen Zusammenhängen hat [[Rudolf Steiner]] unterschiedliche [[Farben]] den Planeten zugeordnet, was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck der verschiedenen [[esoterisch]]en und [[Kunst|künstlerisch]]-[[Ästhetik|ästhetischen]] Aspekte zu verstehen ist<ref>vgl. hierzu z.B. den Vortrag in Wien, 1. Juni 1918 {{GZ||271|165ff}}.</ref>. | |||
In der [[Pentagramm-Übung]], die sich auf den [[Ätherleib]] bezieht, und in der [[Hexagramm-Übung]], die mit dem [[Astralleib]] zusammenhängt, entsprechen den Planeten nach ihren [[Seele|seelischen]] Qualitäten folgende Farben, geordnet nach den [[Wochentage]]n bzw. nach der [[Chaldäische Reihe|Chaldäischen Reihe]], die mit den großen planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] zusammenhängen: | |||
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der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt | |||
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des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut | |||
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des Jupiter die Befreiung des Ichs | |||
der Venus das Aufgehen in Liebe. | |||
Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive den Prinzipien: | |||
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auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht | |||
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Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun: | |||
dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn- | |||
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(Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele, | |||
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Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten | |||
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{{Hauptartikel|Planetenfarben (esoterisch)}} | |||
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=== Planetenfarben (indisch) === | |||
{{Hauptartikel|Planetenfarben (indisch)}} | |||
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Eine Variation dieser Farbzuordnung, die in ähnliche Weise auch von Steiner verwendet wird, nennt sich das "Indische System": | |||
:{{color|Mond (violett)||violet}}, {{color|Merkur (weiß)||white}}, {{color|Venus (orange)||orange}}, {{color|Sonne (gelb)||yellow}}, {{color|Mars (rot)|white|red}}, {{color|Jupiter (grün)||green}}, {{color|Saturn (blau)|white|blue}} | |||
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Quelle: Karmavorträge, [[GA 236]], S. 210 | |||
== Schicksalbestimmende und menschenbefreiende Planeten == | |||
Nach [[antike]]r Anschauung bestimmen die sieben Planeten das [[Schicksal]] ([[Heimarmene]]) des [[Mensch]]en. [[Rudolf Steiner]] hat noch genauer unterschieden zwischen ''schicksalbestimmenden'' und ''menschenbefreienden'' [[Planet]]en. | |||
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=== Obersonnige und untersonnige Planeten === | |||
Die '''untersonnigen Planeten''' [[Mond]], [[Merkur]] und [[Venus]] bestimmen das menschliche Schicksal. Der [[Mond]] wirkt in den [[Vererbung]]skräften. Die erdnahen ''inneren'' Planeten [[Merkur]] und [[Venus]] tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die ''äußeren'' Planeten, die '''obersonnigen Planeten''' [[Mars]], [[Jupiter]] und [[Saturn]], fördern die menschliche [[Freiheit]]. | |||
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des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen | |||
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Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen, | |||
kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation | |||
auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt... | |||
Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen | |||
in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage, | |||
in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars | |||
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Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches | |||
Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des | |||
Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem | |||
eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß | |||
des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein | |||
eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand | |||
seiner persönlichen Freiheit. | |||
Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt, | |||
der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle | |||
Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man | |||
die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn | |||
man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen, | |||
er läßt die Menschen denken als freie Wesen. | |||
Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß | |||
sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen | |||
mußte dem Ratschlüsse der anderen Sonnenfernen Planeten, nicht | |||
dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch | |||
auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber | |||
er ist in einer gewissen Weise frei. | |||
So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die | |||
menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen | |||
Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten | |||
genannt werden müssen [Zeichnung S. 25]." {{Lit|{{G|228|24ff}}}} | |||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* | * Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}} | ||
* | * Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}} | ||
* | * Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}} | ||
* | * Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}} | ||
* Rudolf Steiner: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985), ISBN 3-7274-2712-4 {{Vorträge|271}} | |||
* | * [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_planetenanalogien.pdf Planetenanalogien zu den sieben Planeten] PDF | ||
* [[ | |||
{{GA}} | {{GA}} | ||
[[Kategorie: | == Einzelnachweise == | ||
[[Kategorie: | <references /> | ||
[[Kategorie: | |||
[[Kategorie:Planetenmedizin]] | |||
[[Kategorie:Metalltherapie]] | |||
[[Kategorie:Astrologie]] | |||
[[Kategorie:Lebensprozesse|301]] | |||
[[Kategorie:Naturphilosophie]] | |||
[[Kategorie:Lebensstufen|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Planeten|!101]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Planetenfarben|301]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Weltanschauungsnuancen|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Planetenbäume|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Planetenmetalle|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Getreidearten|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Organe|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Urvokale|201]] | |||
[[Kategorie:Die sieben Urprinzipien|201]] |
Version vom 22. April 2019, 14:54 Uhr
Sieben Planeten, die gemeinsam die Hebdomas (griech. εβδομάς „Siebenheit“) bilden, bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der Erde, die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser gegenwärtiges Planetensystem auf, das außen vom Tierkreis umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. okkulten Planeten verwechselt werden, die verschiedene frühere und spätere Entwicklungsstadien (→ Weltentwicklungsstufen) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei Inkarnationen hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr karmisch ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist.
Übersicht
Sonne und Mond werden im Okkultismus auch als Planeten, als Wandelsterne, angesehen, was aus geozentrischer Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben.
Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den Planetensphären, die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare physische Planet gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre.
Mit dem Übergang zum heliozentrischen kopernikanischen System wurde die Reihung der Planeten Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende Okkulte Reihenfolge der Planeten ergibt, die sich nicht von der räumlichen Distanz, sondern von den siderischern Umlaufzeiten ableitet:
Der Saturn ist im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom Tierkreis umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht.
Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom kopernikanischen Weltbild her kennen. So beschreibt er unter anderem Lemniskatenbahnen der Planeten.
Planet | Metall | Wochentag | Organ | Baum | Chakra[1] | Symbol | Unicode |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Mond | Silber | Montag | Gehirn | Kirsche | Wurzelchakra (4-blättrig) | U+263E ☾ | |
Merkur | Quecksilber | Mittwoch | Lunge | Ulme | Sakralchakra (6-blättrig) | U+263F ☿ | |
Venus | Kupfer | Freitag | Nieren | Birke | Oberbauchchaktra (10-blättrig) | U+2640 ♀ | |
Sonne | Gold | Sonntag | Herz | Esche | Herzchakra (12-blättrig) | U+2609 ☉ | |
Mars | Eisen | Dienstag | Galle | Eiche | Kehlchakra (16-blättrig) | U+2642 ♂ | |
Jupiter | Zinn | Donnerstag | Leber | Ahorn | Stirnchakra (2-blättrig) | U+2643 ♃ | |
Saturn | Blei | Samstag | Milz | Buchen, Tannen, Zypresse | Scheitelchakra (1000-blättrig) | U+2644 ♄ |
Farbzuordnung zu den sieben Planeten
In verschiedenen Zusammenhängen hat Rudolf Steiner unterschiedliche Farben den Planeten zugeordnet, was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck der verschiedenen esoterischen und künstlerisch-ästhetischen Aspekte zu verstehen ist[2].
In der Pentagramm-Übung, die sich auf den Ätherleib bezieht, und in der Hexagramm-Übung, die mit dem Astralleib zusammenhängt, entsprechen den Planeten nach ihren seelischen Qualitäten folgende Farben, geordnet nach den Wochentagen bzw. nach der Chaldäischen Reihe, die mit den großen planetarischen Weltentwicklungsstufen zusammenhängen:
- Saturn (Samstag) - Sonne (Sonntag) - Mond (Montag) - Mars (Dienstag) - Merkur (Mittwoch) - Jupiter (Donnerstag) - Venus (Freitag)
"In Form eines Pentagramms geht eine Strömung durch den Ätherkörper: Von dem Punkt des Ich in der Stirn nach den beiden Füßen, von dort zu den antipolarischen Händen und von einer Hand zur andern durch das Herz hindurch. Mit der Beugung des Körpers und der Glieder beugen sich auch die Strömungen. Mit den verschiedenen Teilen der Strömungen stehen die verschiedenen Planeten wie angegeben in Verbindung. Man hat die Planeten mehr als Prinzipien zu fassen, die eigentlich immer und auf allen Globen wirken, nur auf den einzelnen in hervorragender Weise.
Das Prinzip des Saturn ist die physische Grundlage
der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
des Jupiter die Befreiung des Ichs
der Venus das Aufgehen in Liebe.
Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive den Prinzipien:
Saturn - Grün
Sonne - Orange
Mond - Violett
Mars - Rot
Merkur - Gelb
Jupiter - Blau
Venus - Indigo
Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern flächenhaft körperlich dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht (Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche; die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.
Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun: dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn- Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele (Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele, die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend die Farben.
Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige Gefühle in sich erwecken." (Lit.: GA 264, S. 189ff)
Planetenfarben (esoterisch)
Eine ganz andere Darstellung hat Heinrich Elijah Benedikt in seinm Werk "Kabbala" geben. Es ist eine rein esoterische Zuordnung der Planetenfarben.
Planetenfarben (indisch)
Für die Eurythmie hingegen ist noch wieder eine andere Farbordnung gebräuchlich:
- Mond (violett) , Merkur (gelb) , Venus (grün) , Sonne (weiß) , Mars (rot) , Jupiter (orange) , Saturn (blau)
Eine Variation dieser Farbzuordnung, die in ähnliche Weise auch von Steiner verwendet wird, nennt sich das "Indische System":
- Mond (violett), Merkur (weiß), Venus (orange), Sonne (gelb), Mars (rot), Jupiter (grün), Saturn (blau)
Quelle: Karmavorträge, GA 236, S. 210
Schicksalbestimmende und menschenbefreiende Planeten
Nach antiker Anschauung bestimmen die sieben Planeten das Schicksal (Heimarmene) des Menschen. Rudolf Steiner hat noch genauer unterschieden zwischen schicksalbestimmenden und menschenbefreienden Planeten.
Obersonnige und untersonnige Planeten
Die untersonnigen Planeten Mond, Merkur und Venus bestimmen das menschliche Schicksal. Der Mond wirkt in den Vererbungskräften. Die erdnahen inneren Planeten Merkur und Venus tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die äußeren Planeten, die obersonnigen Planeten Mars, Jupiter und Saturn, fördern die menschliche Freiheit.
"Der Mond, der die herben, sich ganz in sich selbst zurückziehenden Geister enthält [→ die Urlehrer der Menschheit], der nur dasjenige, was aus dem Universum ihm zugestrahlt wird, wiederum zurückstrahlt, der baut eigentlich das Äußere, den Körper des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen also die Vererbungskräfte. In ihm sitzen eben jene geistigen Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen, kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt...
Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage, in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars und namentlich Jupiter und Saturn, wenn der Mensch in einem richtigen Verhältnis zu ihnen steht, etwas Befreiendes. Sie reißen ihn los von allem Schicksalsbestimmten und machen ihn gerade zu einem freien Wesen.
Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand seiner persönlichen Freiheit.
Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt, der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen, er läßt die Menschen denken als freie Wesen.
Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen mußte dem Ratschlüsse der anderen Sonnenfernen Planeten, nicht dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber er ist in einer gewissen Weise frei.
So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten genannt werden müssen [Zeichnung S. 25]." (Lit.: GA 228, S. 24ff)
Literatur
- Rudolf Steiner: Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole, GA 101 (1992), ISBN 3-7274-1010-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis, GA 228 (2002), ISBN 3-7274-2280-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, GA 230 (1993), ISBN 3-7274-2300-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914, GA 264 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Kunst und Kunsterkenntnis, GA 271 (1985), ISBN 3-7274-2712-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Joachim Stiller: Planetenanalogien zu den sieben Planeten PDF
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |
Einzelnachweise
- ↑ nach der Systematik von Johann Georg Gichtel
- ↑ vgl. hierzu z.B. den Vortrag in Wien, 1. Juni 1918 (Lit.:GA 271, S. 165ff).