Seelenkräfte und Sieben Planeten: Unterschied zwischen den Seiten

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Drei grundlegende '''Seelenkräfte''' oder '''Seelenfähigkeiten''', die das [[Seelenleben]] des heutigen [[Mensch]]en prägen, lassen sich deutlich unterscheiden: das [[Denken]], das [[Fühlen]] und das [[Wollen]]. Diese Dreigliederung des Seelenlebens wurde erstmals von [[Johannes Nikolaus Tetens]] (1736-1807) klar beschrieben, der eine „psychologische Analyse der Seele“ nach [[naturwissenschaft]]licher Methode anstrebte.
'''Sieben Planeten''', die gemeinsam die [[Hebdomas]] ({{ELSalt|εβδομάς}} „Siebenheit“) bilden, bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der [[Erde]], die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser ''gegenwärtiges'' [[Planetensystem]] auf, das außen vom [[Tierkreis]] umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. [[Okkulte Planeten|okkulten Planeten]] verwechselt werden, die verschiedene ''frühere'' und ''spätere'' Entwicklungsstadien (→ [[Weltentwicklungsstufen]]) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei [[Inkarnation]]en hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr [[karmisch]] ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist.  


Die Trennung dieser drei Seelenkräfte ist nicht in allen drei [[seelisch]]en [[Wesensglieder]]n gleich stark ausgeprägt. In der [[Empfindungsseele]] sind Denken, Fühlen und Wollen noch sehr stark ineinander verwoben. In der [[Verstandes- oder Gemütsseele]] setzt sich das Wollen bereits deutlich ab, während Denken und Fühlen noch eng miteinander verbunden sind. Erst mit der [[Bewusstseinsseele]] beginnt die vollständige Trennung aller drei Seelenkräfte. Ein vollständige Trennung der drei Seelenkräfte wird auch durch eine entsprechend vorangeschrittene [[Geistesschulung]] erreicht, die bis zu einer [[Spaltung der Persönlichkeit]] führt.
== Übersicht ==
[[Sonne]] und [[Mond]] werden im [[Okkultismus]] auch als Planeten, als Wandelsterne, angesehen, was aus [[geozentrisch]]er Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten [[Uranus, Neptun und Pluto]] werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben.  


{{GZ|Wir unterscheiden
Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den [[Planetensphären]], die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare [[physisch]]e [[Planet]] gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre.
zwar diese drei Seelenfähigkeiten, Denken, Fühlen
und Wollen, aber in dem einheitlichen Leben der Seele
sind sie durchaus nicht in strenger Weise von einander
geschieden. Man müßte eigentlich sagen: Wenn wir vom
Denken, vom Vorstellen reden, so reden wir von einer
Seelenfähigkeit, in der durchaus zum Beispiel der Wille
und auch das Gefühl drinnen ist, aber es ist hauptsächlich
das Denken drinnen. Im Willen wiederum sind
durchaus Gedanken drinnen, aber es ist hauptsächlich
Wille drinnen. So ist es nur das Hervorstechendste, das
in den einzelnen Seelenfähigkeiten bezeichnet wird,
während überall unter der Oberfläche, kann man sagen,
auch die anderen Seelenfähigkeiten liegen.|82|120f}}


In der [[Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] wird durch die Götterdreiheit [[Odin]], [[Wili]] und [[We]] auf die drei Seelenkräfte hingewiesen.
Mit dem Übergang zum [[heliozentrisch]]en [[Kopernikanisches System|kopernikanischen System]] wurde die Reihung der [[Planeten]] Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende [[Okkulte Reihenfolge der Planeten]] ergibt, die sich nicht von der [[Raum|räumlichen]] Distanz, sondern von den [[Siderische Periode|siderischern Umlaufzeiten]] ableitet:


== Seelenkräfte und Wesensglieder ==
::# [[Mond]]
::# [[Merkur]]
::# [[Venus]]
::# [[Sonne]]
::# [[Mars]]
::# [[Jupiter]]
::# [[Saturn]]


Die Seelenkräfte entfalten sich durch die Tätigkeit der [[Vier Wesensglieder|vier grundlegenden Wesensglieder]] des [[Mensch]]en. Das [[Denken]] webt zwischen dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] und dem [[Ätherleib]], das [[Fühlen]] schwingt zwischen dem Ätherleib und dem [[Astralleib]] und das [[Wollen]] wirkt zwischen [[Ich]] und [[Astralleib]].
Der Saturn ist im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom [[Tierkreis]] umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht.


{{GZ|Da ist zunächst der physische Leib
Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom [[Kopernikanisches Weltbild|kopernikanischen Weltbild]] her kennen. So beschreibt er unter anderem [[Lemniskatenbahnen der Planeten]].
des Menschen (siehe Zeichnung, hell); da ist dann der Ätherleib des
Menschen (rot). Zwischen beiden ist die webende Gedankenwelt, insofern
sie eingegliedert ist in unseren Organismus. Zwischen dem Ätherleib
und dem astralischen Leib (grün) befindet sich die Gefühlswelt,
und zwischen dem astralischen Leib und der Ich-Hülle (blau) befindet
sich die Willenswelt.|208|15}}


[[Datei:GA208 015.gif|center|500px|Zeichnung aus GA 208, S. 15 (Tafel 1)]]
{| class="prettytable"
! Planet
! Metall
! Wochentag
! Organ
! Baum
! Chakra<ref>nach der Systematik von [[Johann Georg Gichtel#Die Lotosblumen in ihrer Beziehung zu den kosmischen Verhältnissen|Johann Georg Gichtel]]</ref>
! Symbol
! [[Wikipedia:Unicode|Unicode]]
|-
| [[Mond]]
| [[Silber]]
| [[Montag]]
| [[Gehirn]]
| [[Kirsche]]
| [[Wurzelchakra]] (4-blättrig)
| [[Bild:Moon symbol decrescent.svg|50x25px|Letztes Viertel]] || U+263E <big>{{Unicode|☾}}</big>
|-
| [[Merkur (Planet)|Merkur]]
| [[Quecksilber]]
| [[Mittwoch]]
| [[Lunge]]
| [[Ulme]]
| [[Sakralchakra]] (6-blättrig)
| [[Bild:Mercury symbol.svg|50x25px|Merkur]] || U+263F <big>{{Unicode|☿}}</big>
|-
| [[Venus (Planet)|Venus]]
| [[Kupfer]]
| [[Freitag]]
| [[Nieren]]
| [[Birke]]
| [[Nabelchakra|Oberbauchchaktra]] (10-blättrig)
| [[Bild:Venus symbol.svg|50x25px|Venus]] || U+2640 <big>{{Unicode|♀}}</big>
|-
| [[Sonne]]
| [[Gold]]
| [[Sonntag]]
| [[Herz]]
| [[Esche]]
| [[Herzchakra]] (12-blättrig)
| [[Bild:Sun symbol.svg|50x25px|Sonne]]  || U+2609 <big>{{Unicode|☉}}</big>
|-
| [[Mars (Planet)|Mars]]
| [[Eisen]]
| [[Dienstag]]
| [[Galle]]
| [[Eiche]]
| [[Halschakra|Kehlchakra]] (16-blättrig)
| [[Bild:Mars symbol.svg|50x25px|Mars]] || U+2642 <big>{{Unicode|♂}}</big>
|-
| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]]
| [[Zinn]]
| [[Donnerstag]]
| [[Leber]]
| [[Ahorn]]
| [[Stirnchakra]] (2-blättrig)
| [[Bild:Jupiter symbol.svg|50x25px|Jupiter]] || U+2643 <big>{{Unicode|♃}}</big>
|-
| [[Saturn (Planet)|Saturn]]
| [[Blei]]
| [[Samstag]]
| [[Milz]]
| [[Buchen]], [[Tannen]], [[Zypresse]]
| [[Scheitelchakra]] (1000-blättrig)
| [[Bild:Saturn symbol.svg|50x25px|Saturn]] || U+2644 <big>{{Unicode|♄}}
|}


== Seelenkräfte und Lebensalter ==
== Farbzuordnung zu den sieben Planeten ==
[[Bild:Pentagramm.jpg|thumb|250px|[[Pentagramm-Übung]]]]
[[Datei:Hexagramm.jpg|thumb|250px|[[Hexagramm-Übung]]]]


Der Zusammenhang der Seelenkräfte wandelt sich mit dem [[Lebensalter]]. Das ist insbesondere in der [[Pädagogik]] zu berücksichtigen. Beim [[Kind]] ist das [[Fühlen]] noch ganz eng mit dem [[Wollen]] verbunden. Erst im [[Erwachsenenalter]] trennen sich [[Denken]], Fühlen und Wollen voneinander. Im [[Alter]] wachsen Denken und Fühlen immer stärker zusammen.
[[Datei:GA230 030.gif|mini|250px|Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten, Schwarz-Weiß-Zeichnung aus {{GZ||230|30|28}}]]


{{GZ|Der Mensch trägt in sich denkendes Erkennen,
In verschiedenen Zusammenhängen hat [[Rudolf Steiner]] unterschiedliche [[Farben]] den Planeten zugeordnet, was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck der verschiedenen [[esoterisch]]en und [[Kunst|künstlerisch]]-[[Ästhetik|ästhetischen]] Aspekte zu verstehen ist<ref>vgl. hierzu z.B. den Vortrag in Wien, 1. Juni 1918 {{GZ||271|165ff}}.</ref>.  
Fühlen und Wollen. Schauen wir das Kind an, dann haben wir in dem
Bilde, das uns das Kind seelisch darbietet, eine enge Verknüpfung zwisehen
Wollen und Fühlen. Man möchte sagen, Wollen und Fühlen sind
im Kinde zusammengewachsen. Wenn das Kind zappelt, strampelt, so
macht es genau die Bewegungen, die seinem Fühlen in diesem Augenblicke
entsprechen; es ist nicht imstande, die Bewegungen etwa von
dem Gefühl auseinanderzuhalten.


Anders wird das beim Greise. Bei ihm ist das Entgegengesetzte der
In der [[Pentagramm-Übung]], die sich auf den [[Ätherleib]] bezieht, und in der [[Hexagramm-Übung]], die mit dem [[Astralleib]] zusammenhängt, entsprechen den Planeten nach ihren [[Seele|seelischen]] Qualitäten folgende Farben, geordnet nach den [[Wochentage]]n bzw. nach der [[Chaldäische Reihe|Chaldäischen Reihe]], die mit den großen planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] zusammenhängen:
Fall: denkendes Erkennen und Fühlen sind zusammengewachsen, und
das Wollen tritt in einer gewissen selbständigen Art auf. Es verläuft
also der menschliche Lebensgang in der Weise, daß das Fühlen, welches
zuerst an das Wollen gebunden ist, sich allmählich im Laufe des
Lebens vom Wollen loslöst. Und damit haben wir es gerade vielfach im
Erziehen zu tun: mit dem Loslösen des Fühlens vom Wollen. Dann
verbindet sich das vom Wollen losgelöste Fühlen mit dem denkenden
Erkennen. Damit hat es dann das spätere Leben zu tun. Wir haben das
Kind für das spätere Leben nur dann richtig vorbereitet, wenn wir in
ihm bewirken, daß das Fühlen sich gut loslösen kann von dem Wollen;
dann wird es in einer späteren Lebensära als Mann oder Frau auch das
losgelöste Fühlen mit dem denkenden Erkennen verbinden können und
wird so dem Leben gewachsen sein. Warum hören wir dem Greise zu,
auch wenn er uns von seinen Lebenserfahrungen erzählt? Weil er im
Laufe seines Lebens sein persönliches Empfinden verbunden hat mit
seinen Begriffen und Ideen. Er erzählt uns nicht Theorien, er erzählt
uns das, was er persönlich an Gefühlen hat anknüpfen können an die
Ideen und Begriffe. Bei dem Greise, der wirklich sein Fühlen mit dem
denkenden Erkennen verbunden hat, klingen daher die Begriffe und
Ideen warm, klingen wirklichkeitsgesättigt, konkret, persönlich; während
bei dem Menschen, der mehr im Mannes- oder Frauenalter stehengeblieben
ist, die Begriffe und Ideen theoretisch, abstrakt, wissenschaftlich
klingen. Das gehört einmal zum menschlichen Leben, daß von
den menschlichen Seelenfähigkeiten ein gewisser Gang durchgemacht
wird, indem sich das fühlende Wollen des Kindes entwickelt zu dem
fühlenden Denken des Greises. Dazwischen liegt das menschliche Leben,
und wir werden zu diesem menschlichen Leben nur gut erziehen,
wenn wir eine solche Sache psychologisch ins Auge zu fassen vermögen.|293|108f}}


== Zusammenhang mit früheren Weltentwicklungsstufen ==
:{{color|Saturn (Samstag)||green}} - {{color|Sonne (Sonntag)||orange}} - {{color|Mond (Montag)||violet}} - {{color|Mars (Dienstag)|white|red}} - {{color|Merkur (Mittwoch)||yellow}} - {{color|Jupiter (Donnerstag)|white|blue}} - {{color|Venus (Freitag)|white|indigo}}


Die drei grundlegenden Seelenkräfte des Menschen wurden bereits auf den der [[Erdentwicklung]] vorangegangenen [[Weltentwicklungsstufen]] ''veranlagt'': Das [[Wollen]] auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]], auf dem unter der Leitung der [[Geister des Willens]] auch die Grundlage des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] geschaffen wurde, das [[Fühlen]] auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]], auf unter Führung der [[Geister der Weisheit]] der [[Ätherleib]] gebildet wurde, und das [[Denken]] auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], auf dem der Menschenvorfahre unter der Herrschaft der [[Geister der Bewegung]] mit dem [[Astralleib]] begabt wurde. Von hier aus erhellt sich auch der weiter unten besprochene Zusammenhang mit den Wesenheiten der [[Dritte Hierarchie|dritten Hierarchie]], die während dieser früheren planetarischen Entwicklungsphasen ihre [[Menschheitsstufe]] durchmachten: Die [[Archai]] auf dem alten Saturn, die [[Archangeloi]] auf der alten Sonne und die [[Angeloi]] auf dem alten Mond.
<div style="margin-left:20px">
 
"In Form eines Pentagramms geht eine Strömung durch den Ätherkörper:
{{GZ|Es ist nun außerordentlich schwierig — denn alle Begriffe andern
Von dem Punkt des Ich in der Stirn nach den beiden Füßen,
sich von Planetenzustand zu Planetenzustand — zu definieren, was die
von dort zu den antipolarischen Händen und von einer Hand zur
Mission der alten Saturn-, der alten Sonnen-, der alten Mondepoche
andern durch das Herz hindurch. Mit der Beugung des Körpers und
war. Es ist dies nicht leicht, weil man zunächst die Mission unserer Erde
der Glieder beugen sich auch die Strömungen. Mit den verschiedenen
sehr abstrakt charakterisieren muß. Man bekommt am leichtesten eine
Teilen der Strömungen stehen die verschiedenen Planeten wie
Vorstellung davon, wenn man sich vergegenwärtigt, wie die verschiedenen
angegeben in Verbindung. Man hat die Planeten mehr als Prinzipien
Kräfte beschaffen sind, die im Weltenraum sich offenbaren. Nun
zu fassen, die eigentlich immer und auf allen Globen wirken, nur auf
haben Sie, wenn Sie auf das menschliche Innere, auf das Seelenleben
den einzelnen in hervorragender Weise.
schauen, Wollen, Fühlen und Denken, und wiederum haben Sie, wenn
Sie auf die menschlichen Hüllen blicken, auf das Äußere der Menschennatur,
physischen Leib, Ätherleib und Astralleib, so daß Sie, wenn Sie
den heutigen Menschen anschauen und von seinem Ich zunächst absehen,
ihn als ein Gewebe auffassen können des physischen, Äther- und
Astralleibes, in das hineingewoben sind — wie in eine äußere Hülle —
Wollen, Fühlen und Denken.
 
Nun sind diese Kräfte im Menschen, sowohl im äußerlichen wie im
inneren Menschen, immer verwandt mit irgendwelcher früheren Mission,
die gebunden war an frühere Verkörperungen der Erde. Da haben
wir zum Beispiel die Saturnmission. Wenn Sie sich eine annähernde
Vorstellung von derselben machen wollen, dann können Sie sich dieselbe
verwandt denken mit dem, was menschlicher physischer Leib auf
der einen Seite und menschlicher Wille auf der anderen Seite ist. Das
ist so zu denken, daß, wenn es keine Saturnverkörperung unserer Erde
gegeben hätte, der Wille des Menschen auf der einen Seite und sein
physischer Leib auf der anderen Seite nicht hätten zu ihrer heutigen
Gestaltung kommen können. Der Mensch verdankt das, was er an Wille
und physischem Leib hat, dem alten Saturn. Daß er den physischen
Leib dem Saturn verdankt, entnehmen wir aus der Akashachronik. Es
wirkt aber auch jeder vorhergehende Zustand in den auf diesen Zustand
folgenden Gestaltungen nach. Was sich daher heute kundgibt als Wille,
ist zurückzuführen auf die Nachwirkung des Saturnelementes. Das
wird zu dem Ergebnisse, daß vom Innern des Menschen sich dessen
Wesenheit als Wille kundgibt. Von der Mission des Sonnenzustandes
bekommen Sie einen Begriff, wenn Sie das, was man menschlichen
Ätherleib nennt, betrachten und daran anknüpfen das Fühlen. Daß der
Ätherleib bis auf die alte Sonne zurückgeht, wurde Ihnen schon gesagt.
Die Nachwirkung wirkt aber so, daß der Mensch die inneren Kräfte
des Fühlens später entwickeln konnte. Und wenn wir endlich auf den
Mondzustand blicken, so sehen wir, daß der Astralleib des Menschen
und das menschliche Denken an denselben gebunden ist. So daß wir
sagen können: Damit diese Kräfte des inneren und äußeren Menschen —
physischer Leib, Ätherleib und Astralleib; Wollen, Fühlen und Denken
— sich so haben entwickeln können, daß sie der Mensch heute als
äußeres und inneres Leben besitzt, dazu waren drei aufeinanderfolgende
kosmische Missionen nötig. Und diejenigen Wesenheiten, die wir
als die Wesenheiten der Hierarchien bezeichnet haben, mußten, damit
die Aufgabe der drei aufeinanderfolgenden Verkörperungen unserer
Erde erfüllt werden und dem Menschen verliehen werden konnte, was
in seiner heutigen Konstitution zum Vorschein kommt, jedesmal in
entsprechender Wechseltätigkeit zusammenwirken.
 
Es mußte also die Mission des alten Saturnzustandes erfüllt werden,
sonst hätte der Mensch nicht den Einschlag des physischen Leibes und
des Wollens erhalten können. Es mußte die Mission der Sonne erfüllt
werden, sonst hätte er nicht den Ätherleib und das Fühlen erhalten
können, und endlich mußte die Mission des Mondes erfüllt werden,
sonst hätte er nicht den Astralleib und das, was wir die Kraft des Denkens
nennen, haben können. So sind die drei vorhergehenden Verkörperungen
unserer Erde insbesondere demjenigen gewidmet, was wir
eines der vorherrschenden Elemente unserer eigenen, persönlichen Wesenheit,
unseres «Ich» nennen können. Es liegt nämlich die Tatsache
vor, daß der äußere, physische Leib, der ausgeflossen ist aus dem Wesen
des alten Saturn, aus den Geistern des Willens, nichts anderes darstellt,
als den Willen von außen gesehen. Bei uns wirkt der Wille als Innenleben
aus dem Inneren. — Diese Worte sind ganz genau gewählt, sie sind
nicht phantastisch, sondern ganz genau der Natur der Sache entsprechend.
Sie können aus ihnen viel lernen. — Die Sonnenperiode hat die
Erde durchgemacht, um den Ätherleib auf der einen Seite zu begründen
durch den Einfluß der Geister der Weisheit, und um zu begründen auf
der anderen Seite durch das Fortwirken des Elementes der Weisheit
dasjenige, was die innere Weisheit reflektiert: das Gefühl. Dasjenige,
was die Mondenmission war, hängt mit dem Astralleibe und mit dem
Denken in ähnlicher Weise zusammen.


Jetzt fragt es sich: Was haben die hauptsächlich auf der Erde wirkenden
<poem>Das Prinzip des Saturn ist die physische Grundlage
und die Erde formenden Geister der Form für eine besondere
                    der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
Mission gewählt?
                    des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
                    des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
                    des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
                    des Jupiter die Befreiung des Ichs
                    der Venus das Aufgehen in Liebe.


Wir können zunächst sagen: Die Geister, die auf dem Saturn hauptsächlich
Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive den Prinzipien:  
gewirkt haben, die Geister des Willens oder Throne, hatten die
                  [[Saturn]] - [[Grün]]
Mission, das Element einzuweben, das später während der Erdenentwickelung
                  [[Sonne]] - [[Orange]]
in dem Willen sich offenbart. Das ist die große Saturnmission:
                  [[Mond]] - [[Violett]]
den Willen einzuimpfen, die Willenskräfte einzupflanzen. Wenn
                  [[Mars]] - [[Rot]]
wir so etwas betrachten, so bekommen wir Hochachtung und Respekt
                  [[Merkur]] - [[Gelb]]
vor den waltenden kosmischen Mächten. Wir bekommen eine richtige
                  [[Jupiter]] - [[Blau]]
Wertschätzung diesen Mächten gegenüber, wenn wir sehen, daß zu dem
                  [[Venus]] - [[Indigo]]
kunstvollen Gewebe von äußerem Willen, der in dem physischen Leibe
</poem>
lebt, und von innerem Willen eine besondere planetarische Mission
notwendig war. Die gesamte Welt der Hierarchien mußte einen Planeten
entstehen und wieder vergehen lassen, um das Verhältnis zustande
zu bringen, was in uns als äußeres und inneres Willenselement
eingewoben ist. Ebenso mußte die alte Sonne entstehen, um den Ätherleib
und das Gefühlselement, das innere Weisheitselement entstehen zu
lassen. Was sich dann in unserem Denkelement, in unserer Astralität,
als inneres Gedankenelement im Menschen reflektiert, dazu war die
Mondmission notwendig.|121|95ff}}


== Zusammenhang mit Weisheit, Schönheit und Güte ==
Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch
ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck
ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper
die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm
den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern
''flächenhaft körperlich'' dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten
Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn
auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht
(Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche;
die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.


{{Hauptartikel|Weisheit, Schönheit und Güte}}
Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun:
 
dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn-
<div style="margin-left:20px">
Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele
"Nun hat man in den neueren Zeiten immer diese drei höchsten Ideale
(Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele,
der Menschheit in Zusammenhang gebracht mit den drei uns bekannten
die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend
und in den verschiedensten Beziehungen betrachteten menschlichen
die Farben.
Seelenkräften. Man hat das Ideal der Weisheit mit dem Denken oder
dem Vorstellen in Zusammenhang gebracht, das Ideal der Schönheit
mit dem Fühlen, das Ideal der Güte mit dem Wollen.


Weisheit kann dem Menschen nur werden in klaren Vorstellungen,
Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten
in klarem Denken. Das, was Gegenstand der Kunst ist, das Schöne,
meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner
kann nicht so erfaßt werden. Das Fühlen ist diejenige Seelenkraft, die
Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige
vorzugsweise zu tun hat mit der Schönheit, so sagten die Seelenforscher,
Gefühle in sich erwecken." {{Lit|{{G|264|189ff}}}}
die Psychologen seit langer Zeit. Und das, was als das Gute in der Welt
sich verwirklicht, hängt mit dem Wollen zusammen." {{Lit|{{G|272|194}}}}
</div>
</div>


<div style="margin-left:20px">
=== Planetenfarben (esoterisch) ===
"Daher sagten die [[Rosenkreuzer]]: Gestalte die Welt so, daß sie in sich
{{Hauptartikel|Planetenfarben (esoterisch)}}
enthält Weisheit, Schönheit und Stärke, dann spiegelt sich in uns Weisheit,
Schönheit und Stärke. Hast du die Zeit dazu benutzt, dann ziehst
du selbst aus dieser Erde hinaus mit dem Spiegelbild von Weisheit,
Schönheit und Stärke. Weisheit ist das Spiegelbild des Manas; Schönheit,
Frömmigkeit, Güte ist das Spiegelbild der Buddhi; Stärke ist das
Spiegelbild des Atma.


Zuerst entwickeln wir um uns her ein Reich der Weisheit dadurch,
Eine ganz andere Darstellung hat [[Heinrich Elijah Benedikt]] in seinm Werk "Kabbala" geben. Es ist eine rein esoterische [[Planetenfarben (esoterisch)|Zuordnung der Planetenfarben]].
daß wir die Weisheit fördern. Dann entwickeln wir ein Reich der
Schönheit auf allen Gebieten. Dann tritt sichtbar Weisheit auf und es
spiegelt sich in uns: Buddhi. Zuletzt verleihen wir dem Ganzen
physisches Dasein, Weisheit im Inneren, Schönheit nach außen.
Wenn wir die Kraft haben, dies durchzusetzen, dann haben wir
Stärke: Atma, die Kraft, alles das in Realität umzusetzen. So richten
wir in uns die drei Reiche auf: Manas, Buddhi, Atma.


Nicht durch müßige Beschaulichkeit gelangt der Mensch auf der
=== Planetenfarben (indisch) ===
Erde weiter, sondern indem er der Erde Weisheit, Schönheit und
{{Hauptartikel|Planetenfarben (indisch)}}
Stärke einverleibt. Durch die Arbeit unseres höheren Ich gestalten
wir die uns von den Göttern gegebenen vergänglichen Leiber um
und schaffen uns selbst ewige Leiber." {{Lit|{{G|93a|177}}}}
</div>


== Gold, Weihrauch und Myrrhe ==
Für die [[Eurythmie]] hingegen ist noch wieder eine andere Farbordnung gebräuchlich:


[[Symbol]]e für die drei grundlegenden Seelenkräfte sind auch die drei Gaben der [[Heilige Drei Könige|Weisen aus dem Morgenland]], die in einer früheren [[Inkarnation]] Schüler des hohen [[Einweihung|Eingeweihten]] [[Zarathustra]] gewesen waren. Das [[Gold]] steht für die [[Weisheit]] des [[Denken]]s, der [[Weihrauch]] für die [[Frömmigkeit]] des [[Gefühl]]s und die herbe [[Myrrhe]] für die [[Wille]]nskraft.
:{{color| Mond (violett) ||violet}}, {{color| Merkur (gelb) ||yellow}}, {{color| Venus (grün) ||green}}, {{color| Sonne (weiß) ||white}}, {{color| Mars (rot) |white|red}}, {{color| Jupiter (orange) ||orange}}, {{color| Saturn (blau) |white|blue}}


{{GZ|Eine ungeheure Anhänglichkeit entwickelte sich in den Schulen der
Eine Variation dieser Farbzuordnung, die in ähnliche Weise auch von Steiner verwendet wird, nennt sich das "Indische System":
Chaldäer zu der Individualität - nicht zu der Persönlichkeit - des
Zarathustra. Sie fühlten sich verwandt, diese Weisen des Morgenlandes,
mit ihrem großen Führer. Sie sahen in ihm den Stern der Menschheit,
denn «Zoroaster» ist eine Umschreibung des Wortes «Goldstern»
oder «Stern des Glanzes». Sie sahen in ihm einen Abglanz der Sonne
selbst. Und aus ihrer tiefen Weisheit heraus- konnte es ihnen nicht
verborgen bleiben, als ihr Meister in Bethlehem wiedererschien. Da
wurden sie durch ihren Stern geführt und brachten ihm die äußeren
Zeichen für das Beste, was er den Menschen hatte geben können. Das
Beste, was man einem Menschen aus der Zarathustra-Strömung geben
konnte, war das Wissen von der äußeren Welt, von den Geheimnissen
des Kosmos, aufgenommen in den menschlichen Astralleib, in Denken,
Fühlen und Wollen, so daß die Zarathustra-Schüler ihr Denken, Fühlen
und Wollen, die Kräfte ihrer Seele, durchsetzen wollten mit der
Weisheit, die man einsaugen kann aus den tiefen Grundlagen der göttlich-geistigen Welt. Für dieses Wissen, das man sich durch die Einsaugung
der äußeren Geheimnisse zu eigen machen kann, hatte man
als Symbole Gold, Weihrauch und Myrrhen: Gold als Symbolum für
das Denken, Weihrauch für die Frömmigkeit, für das, was uns als
Fühlen durchdringt, und Myrrhen für die Kraft des Wollens. So zeigten
sie ihre Zusammengehörigkeit mit ihrem Meister, als sie vor ihm
erschienen, da er wiedergeboren wurde in Bethlehem. Daher erzählt
uns der Schreiber des Matthäus-Evangeliums tatsächlich richtig, wie
die Weisen, unter denen der Zarathustra gewirkt hatte, wußten, daß
er wiedererschienen war unter den Menschen, und wie sie durch die
drei Symbole - Gold, Weihrauch und Myrrhen - , die Symbole für das
Beste, was er ihnen gegeben hat, ihre Verwandtschaft mit ihm ausdrückten
([[Matthäus-Evangelium|Matthäus]] {{BB|2|11}}).|114|102f}}


== Zusammenhang mit den Hierarchien ==
:{{color|Mond (violett)||violet}}, {{color|Merkur (weiß)||white}}, {{color|Venus (orange)||orange}}, {{color|Sonne (gelb)||yellow}}, {{color|Mars (rot)|white|red}}, {{color|Jupiter (grün)||green}}, {{color|Saturn (blau)|white|blue}}


Im engeren Sinn hängen die Fähigkeiten von [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]] mit den [[Wesenheit]]en der [[Dritte Hierarchie|dritten Hierarchie]] zusammen.
[[Datei:GA236 210.gif|700px]]


{{GZ|Wir Menschen denken. Wir glauben zunächst, nur
Quelle: Karmavorträge, [[GA 236]], S. 210
unsere Gedanken zu erleben. Aber indem unsere Gedanken durch unsere Seele
ziehen, leben in unseren Gedanken die [[Angeloi]] in Wirklichkeit darinnen. Und wie
wir mit unseren Sinnen empfinden, wie wir irgend etwas angreifen, erfassen, so
leben in unserem Denken - das ist ihr Empfinden - die Angeloi drinnen. Sie
bringen uns das zum Bewußtsein. Und ebenso wie empfinden in unserem Denken
die Angeloi, so erleben in unserem Fühlen die [[Archangeloi]] und so schauen in
unserem Wollen die [[Archai]].|270b|108}}


Betrachtet man die Sache in einem noch umfassenderen Sinn, erkennt man, dass letzlich alle Hierarchien an der Tätigkeit unserer Seelenkräfte beteiligt sind. In seinen [[GA 26|anthroposophischen Leitsätzen]] hat [[Rudolf Steiner]] diesen Zusammenhang knapp und übersichtlich dargestellt. Im [[Denken]] spiegelt sich die [[dritte Hierarchie]], im [[Fühlen]] die [[zweite Hierarchie]] und im [[Wollen]] die [[erste Hierarchie]]:
== Schicksalbestimmende und menschenbefreiende Planeten ==


{{GZ|59. Eine unbefangene Betrachtung des Denkens zeigt, daß
Nach [[antike]]r Anschauung bestimmen die sieben Planeten das [[Schicksal]] ([[Heimarmene]]) des [[Mensch]]en. [[Rudolf Steiner]] hat noch genauer unterschieden zwischen ''schicksalbestimmenden'' und ''menschenbefreienden'' [[Planet]]en.  
die Gedanken des gewöhnlichen Bewußtseins kein eigenes
Dasein haben, daß sie nur wie Spiegelbilder von etwas auftreten.
Aber der Mensch fühlt sich als ''lebendig'' in den Gedanken.
Die ''Gedanken'' leben nicht; ''er aber'' lebt ''in'' den Gedanken.
Dieses Leben urständet in Geist-Wesen, die man
(im Sinne meiner «[[GA 13|Geheimwissenschaft]]») als die der dritten
Hierarchie, als eines Geist-Reiches, ansprechen kann.


60. Die Ausdehnung dieser unbefangenen Betrachtung auf
=== Obersonnige und untersonnige Planeten ===
das Fühlen zeigt, daß die Gefühle aus dem Organismus aufsteigen,
daß sie aber nicht von diesem erzeugt sein können.
Denn ihr Leben trägt ein vom Organismus unabhängiges
Wesen in sich. Der Mensch kann sich mit seinem Organismus
in der Naturwelt fühlen. Er wird aber gerade dann,
wenn er dies, sich selbst verstehend tut, sich mit seiner Gefühlswelt
in einem geistigen Reiche fühlen. Das ist dasjenige
der zweiten Hierarchie.


61. Als Willenswesen wendet sich der Mensch nicht an seinen
Die '''untersonnigen Planeten''' [[Mond]], [[Merkur]] und [[Venus]] bestimmen das menschliche Schicksal. Der [[Mond]] wirkt in den [[Vererbung]]skräften. Die erdnahen ''inneren'' Planeten [[Merkur]] und [[Venus]] tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die ''äußeren'' Planeten, die '''obersonnigen Planeten''' [[Mars]], [[Jupiter]] und [[Saturn]], fördern die menschliche [[Freiheit]].
Organismus, sondern an die Außenwelt. Er fragt nicht,
wenn er gehen will, was empfinde ich in meinen Füßen,
sondern, was ist dort draußen für ein Ziel, zu dem ich kommen
will. Er vergißt seinen Organismus, indem er will. In
seinem Willen gehört er seiner Natur nicht an. Er gehört da
dem Geist-Reich der ersten Hierarchie an.|26|41}}


== Zusammenhang mit der Trinität ==
<div style="margin-left:20px">
"Der Mond, der die
herben, sich ganz in sich selbst zurückziehenden Geister enthält [→ die [[Urlehrer der Menschheit]]], der
nur dasjenige, was aus dem Universum ihm zugestrahlt wird, wiederum
zurückstrahlt, der baut eigentlich das Äußere, den Körper
des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen
also die Vererbungskräfte. In ihm sitzen eben jene geistigen
Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen,
kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation
auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt...


Die drei Seelenkräfte hängen auch mit der [[Trinität]] zusammen. Das [[Denken]] neigt sich dem Verständnis des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] zu, das [[Fühlen]] dem [[Christus]] und das [[Wollen]] dem [[Vatergott]].
Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen
in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage,
in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars
und namentlich Jupiter und Saturn, wenn der Mensch in einem richtigen
Verhältnis zu ihnen steht, etwas Befreiendes. Sie reißen ihn los
von allem Schicksalsbestimmten und machen ihn gerade zu einem
freien Wesen.


{{GZ|Dieses dreigliedrige Wesen ist seinerseits so, daß das eigentliche
[[Datei:GA228_025.gif|center|300px|Schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten]]
Denkerische hinneigt zum Verständnis desjenigen, was der Geist,
der Heilige Geist ist, daß das Fühlende hinneigt zum Verständnis
desjenigen, was der Sohn, der Christus ist, und daß alles Wollende
hinneigt zu dem Verständnis des Vaters. Man muß sich eigentlich
immer verbunden fühlen, indem man sich weiß als ein denkendes,
fühlendes und wollendes Wesen durch die seelische Dreiheit mit
dem Geist, mit dem Sohn, mit dem Vater.|343a|373}}


== Die sechs Primärtätigkeiten der menschlichen Seele ==
Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches
Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des
Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem
eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß
des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein
eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand
seiner persönlichen Freiheit.


Nach dem Philosophen und Anthroposophen [[Joachim Stiller]] gibt es genau sechs Primärtätigkeiten der menschlichen Seele. Diese sind:
Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt,
der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle
Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man
die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn
man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen,
er läßt die Menschen denken als freie Wesen.


[[Datei:Bild 332yz.jpg|thumb|420px|Das Hexagramm als Gestaltbild für die sechs Primärtätigkeiten der menschlichen Seele (Idee: [[Joachim Stiller]])]]
Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß
sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen
mußte dem Ratschlüsse der anderen Sonnenfernen Planeten, nicht
dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch
auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber
er ist in einer gewissen Weise frei.


* [[Wahrnehmen]]
So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die
* [[Denken]]
menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen
* [[Vorstellen]]
Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten
* [[Empfinden]]
genannt werden müssen [Zeichnung S. 25]." {{Lit|{{G|228|24ff}}}}
* [[Fühlen]]
</div>
* [[Wollen]]
 
Es gibt dabei eine gewisse Wertigkeit, so Stiller:
 
Die erste Primärtätigkeit der menschlichen Seele:
 
* [[Wollen]]
 
Die ersten beiden Primärtätigkeiten der menschlichen Seele:
 
* [[Denken]], [[Wollen]]
 
Die ersten drei Primärtätigkeiten der menschlichen Seele:
 
* [[Denken]], [[Fühlen]], [[Wollen]]
 
Die ersten vier Primärtätigkeiten der menschlichen Seele:
 
* [[Denken]], [[Empfinden]], [[Fühlen]], [[Wollen]]
 
Die ersten fünf Primärtätigkeiten der menschlichen Seele:
 
* [[Denken]], [[Vorstellen]], [[Empfinden]], [[Fühlen]], [[Wollen]]
 
Alle sechs Primärtätigkeiten der menschlichen Seele:
 
* [[Wahrnehmen]], [[Denken]], [[Vorstellen]], [[Empfinden]], [[Fühlen]], [[Wollen]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Damit der Mensch ganz Mensch werde'', [[GA 82]] (1994), ISBN 3-7274-0820-0 {{Vorträge|082}}
* Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001), ISBN 3-7274-1140-6 {{Vorträge|114}}
* Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie'', [[GA 121]] (1982), 5. Aufl., ISBN 3-7274-1210-0 {{Vorträge|121}} ; 6. Aufl., stark bearbeitete und erweiterte Neuauflage 2017: ISBN 3727412119
* Rudolf Steiner: ''Kunst und Kunsterkenntnis'', [[GA 271]] (1985), ISBN 3-7274-2712-4 {{Vorträge|271}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_planetenanalogien.pdf Planetenanalogien zu den sieben Planeten] PDF
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270/2]] (1999),  ISBN 3-7274-2700-0 {{Vorträge|270b}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band I: Faust, der strebende Mensch , [[GA 272]] (1981), ISBN 3-7274-2720-5 {{Vorträge|272}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343a]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Joachim Stiller]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Grundbegriffe]]  
<references />
[[Kategorie:Seelenkräfte|!]]
 
[[Kategorie:Planetenmedizin]]
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[[Kategorie:Die sieben Urvokale|201]]
[[Kategorie:Die sieben Urprinzipien|201]]

Version vom 22. April 2019, 14:54 Uhr

Sieben Planeten, die gemeinsam die Hebdomas (griech. εβδομάς „Siebenheit“) bilden, bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der Erde, die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser gegenwärtiges Planetensystem auf, das außen vom Tierkreis umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. okkulten Planeten verwechselt werden, die verschiedene frühere und spätere Entwicklungsstadien (→ Weltentwicklungsstufen) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei Inkarnationen hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr karmisch ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist.

Übersicht

Sonne und Mond werden im Okkultismus auch als Planeten, als Wandelsterne, angesehen, was aus geozentrischer Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben.

Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den Planetensphären, die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare physische Planet gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre.

Mit dem Übergang zum heliozentrischen kopernikanischen System wurde die Reihung der Planeten Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende Okkulte Reihenfolge der Planeten ergibt, die sich nicht von der räumlichen Distanz, sondern von den siderischern Umlaufzeiten ableitet:

  1. Mond
  2. Merkur
  3. Venus
  4. Sonne
  5. Mars
  6. Jupiter
  7. Saturn

Der Saturn ist im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom Tierkreis umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht.

Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom kopernikanischen Weltbild her kennen. So beschreibt er unter anderem Lemniskatenbahnen der Planeten.

Planet Metall Wochentag Organ Baum Chakra[1] Symbol Unicode
Mond Silber Montag Gehirn Kirsche Wurzelchakra (4-blättrig) Letztes Viertel U+263E
Merkur Quecksilber Mittwoch Lunge Ulme Sakralchakra (6-blättrig) Merkur U+263F
Venus Kupfer Freitag Nieren Birke Oberbauchchaktra (10-blättrig) Venus U+2640
Sonne Gold Sonntag Herz Esche Herzchakra (12-blättrig) Sonne U+2609
Mars Eisen Dienstag Galle Eiche Kehlchakra (16-blättrig) Mars U+2642
Jupiter Zinn Donnerstag Leber Ahorn Stirnchakra (2-blättrig) Jupiter U+2643
Saturn Blei Samstag Milz Buchen, Tannen, Zypresse Scheitelchakra (1000-blättrig) Saturn U+2644

Farbzuordnung zu den sieben Planeten

Pentagramm-Übung
Hexagramm-Übung
Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten, Schwarz-Weiß-Zeichnung aus (Lit.:GA 230, S. 30)

In verschiedenen Zusammenhängen hat Rudolf Steiner unterschiedliche Farben den Planeten zugeordnet, was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck der verschiedenen esoterischen und künstlerisch-ästhetischen Aspekte zu verstehen ist[2].

In der Pentagramm-Übung, die sich auf den Ätherleib bezieht, und in der Hexagramm-Übung, die mit dem Astralleib zusammenhängt, entsprechen den Planeten nach ihren seelischen Qualitäten folgende Farben, geordnet nach den Wochentagen bzw. nach der Chaldäischen Reihe, die mit den großen planetarischen Weltentwicklungsstufen zusammenhängen:

Saturn (Samstag) - Sonne (Sonntag) - Mond (Montag) - Mars (Dienstag) - Merkur (Mittwoch) - Jupiter (Donnerstag) - Venus (Freitag)

"In Form eines Pentagramms geht eine Strömung durch den Ätherkörper: Von dem Punkt des Ich in der Stirn nach den beiden Füßen, von dort zu den antipolarischen Händen und von einer Hand zur andern durch das Herz hindurch. Mit der Beugung des Körpers und der Glieder beugen sich auch die Strömungen. Mit den verschiedenen Teilen der Strömungen stehen die verschiedenen Planeten wie angegeben in Verbindung. Man hat die Planeten mehr als Prinzipien zu fassen, die eigentlich immer und auf allen Globen wirken, nur auf den einzelnen in hervorragender Weise.

Das Prinzip des Saturn ist die physische Grundlage
                    der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
                    des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
                    des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
                    des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
                    des Jupiter die Befreiung des Ichs
                    der Venus das Aufgehen in Liebe.

Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive den Prinzipien:
                  Saturn - Grün
                  Sonne - Orange
                  Mond - Violett
                  Mars - Rot
                  Merkur - Gelb
                  Jupiter - Blau
                  Venus - Indigo

Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern flächenhaft körperlich dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht (Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche; die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.

Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun: dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn- Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele (Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele, die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend die Farben.

Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige Gefühle in sich erwecken." (Lit.: GA 264, S. 189ff)

Planetenfarben (esoterisch)

Hauptartikel: Planetenfarben (esoterisch)

Eine ganz andere Darstellung hat Heinrich Elijah Benedikt in seinm Werk "Kabbala" geben. Es ist eine rein esoterische Zuordnung der Planetenfarben.

Planetenfarben (indisch)

Hauptartikel: Planetenfarben (indisch)

Für die Eurythmie hingegen ist noch wieder eine andere Farbordnung gebräuchlich:

Mond (violett) , Merkur (gelb) , Venus (grün) , Sonne (weiß) , Mars (rot) , Jupiter (orange) , Saturn (blau)

Eine Variation dieser Farbzuordnung, die in ähnliche Weise auch von Steiner verwendet wird, nennt sich das "Indische System":

Mond (violett), Merkur (weiß), Venus (orange), Sonne (gelb), Mars (rot), Jupiter (grün), Saturn (blau)

Quelle: Karmavorträge, GA 236, S. 210

Schicksalbestimmende und menschenbefreiende Planeten

Nach antiker Anschauung bestimmen die sieben Planeten das Schicksal (Heimarmene) des Menschen. Rudolf Steiner hat noch genauer unterschieden zwischen schicksalbestimmenden und menschenbefreienden Planeten.

Obersonnige und untersonnige Planeten

Die untersonnigen Planeten Mond, Merkur und Venus bestimmen das menschliche Schicksal. Der Mond wirkt in den Vererbungskräften. Die erdnahen inneren Planeten Merkur und Venus tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die äußeren Planeten, die obersonnigen Planeten Mars, Jupiter und Saturn, fördern die menschliche Freiheit.

"Der Mond, der die herben, sich ganz in sich selbst zurückziehenden Geister enthält [→ die Urlehrer der Menschheit], der nur dasjenige, was aus dem Universum ihm zugestrahlt wird, wiederum zurückstrahlt, der baut eigentlich das Äußere, den Körper des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen also die Vererbungskräfte. In ihm sitzen eben jene geistigen Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen, kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt...

Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage, in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars und namentlich Jupiter und Saturn, wenn der Mensch in einem richtigen Verhältnis zu ihnen steht, etwas Befreiendes. Sie reißen ihn los von allem Schicksalsbestimmten und machen ihn gerade zu einem freien Wesen.

Schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten
Schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten

Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand seiner persönlichen Freiheit.

Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt, der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen, er läßt die Menschen denken als freie Wesen.

Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen mußte dem Ratschlüsse der anderen Sonnenfernen Planeten, nicht dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber er ist in einer gewissen Weise frei.

So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten genannt werden müssen [Zeichnung S. 25]." (Lit.: GA 228, S. 24ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. nach der Systematik von Johann Georg Gichtel
  2. vgl. hierzu z.B. den Vortrag in Wien, 1. Juni 1918 (Lit.:GA 271, S. 165ff).