Vier Temperamente und Katholizismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''vier Temperamente''' ([[Latein|lat.]] ''temperamentum'' „das richtige Maß, die richtige Mischung“, von [[Latein|lat.]] ''temperare'' „mäßigen, mischen“; im 16. Jahrhundert im Sinne von „ausgeglichenes Mischungsverhältnis“ in der Pharmazie verwendet), bestimmen die die mehr oder weniger ''dauerhafte'' Grundgestimmtheit oder [[Gemüt]]sart des [[Mensch]]en. Grundsätzlich verfügt ''jeder'' Mensch über ''alle vier'' Temperamente, die ganz individuell auf die vielfältigste Weise gemischt sind. Im Idealfall sind alle vier Temperamente im harmonischen Gleichgewicht, in der Regel gibt es aber Akzentverschiebungen, durch die meist ein Temperamente stärker hervorsticht, die zwei benachbarten mitschwingen und das vierte, gegensätzliche in den Hintergrund tritt.
'''Katholizismus''' bezeichnet soziologisch weniger die offizielle Lehre der [[Wikipedia:Römisch-katholische Kirche|Katholischen Kirche]] sondern das tatsächliche Denken, Empfinden und Handeln katholischer Bevölkerungsteile besonders dort, wo sie die Mehrheit bilden und [[Wikipedia:Soziales Milieu|milieuprägend]] wirken.  


== Temperamente und Ätherleib ==
In Europa prägt der Katholizismus die Zivilisation vor allem in Ländern, in denen der [[Wikipedia:Protestantismus|Protestantismus]] schwach war, etwa in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich, oder im Zuge der [[Wikipedia:Gegenreformation|Gegenreformation]] zurückgedrängt wurde. Im deutschsprachigen Raum ist er v.a. im Westen und Süden Deutschlands anzutreffen, aber auch in [[Wikipedia:Österreich|Österreich]]. In [[Wikipedia:Irland|Irland]] und [[Wikipedia:Polen|Polen]] steht die nationale Identität dem Katholizismus besonders nahe, da sich dort jeweils eine nationale Opposition auf den überlieferten Katholizismus stützte. Eine große Rolle spielt der Katholizismus darüber hinaus in [[Wikipedia:Lateinamerika|Lateinamerika]].


Anders als augenblickliche [[Emotion]]en oder [[Gefühl]]e, haben die Temperamente ihren Sitz im [[Ätherleib]]. Von hier aus wirken sie aber teilweise bis in die ''äußere'' [[Gestalt]]ung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] hinein, anderseits spiegeln sie sich in ''inneren'' Erlebnissen des [[Astralleib]]s bzw. der [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensglieder]] wider.
Der Begriff bedeutet ursprünglich allumfassend, universell und leitet sich vom Griechischen ''{{polytonisch|κάτολος}}'' ({{polytonisch|κατά}}: herab, gegen, entgegen; {{polytonisch|ὅλος}}: ganz, umfassend) ab. In diesem Sinne wird er etwa von [[Aristoteles]] oder [[Wikipedia:Polybios|Polybios]], aber auch von frühen christlichen Schriftstellern verwendet; so spricht etwa [[Wikipedia:Justin der Märtyrer|Justin der Märtyrer]] von der „katholischen Auferstehung“. Diese Bedeutung hat sich in der Bezeichnung [[Wikipedia:Katholische Briefe|Katholische Briefe]] für einige [[Wikipedia:Neues Testament|neutestamentliche]] Bücher erhalten. Die Wortverbindung „[[Wikipedia:Katholische Kirche|Katholische Kirche]]“ wurde erstmals von [[Wikipedia:Ignatius von Antiochien|Ignatius von Antiochien]] um das Jahr 110 verwendet, um diese von Kleingruppen abzugrenzen.<ref>[http://www.newadvent.org/cathen/03449a.htm Engl. Erklärung aus der New Catholic Encyclopedia]</ref>


{{GZ|Diese vier Temperamente drücken sich im Ätherleib aus. Es gibt also vier verschiedene Hauptarten von Ätherleibern. Diese haben wiederum verschiedene Strömungen und Bewegungen, die sich in einer bestimmten Grundfarbe im [[Astralleib]] ausdrücken. Das ist nicht etwa vom Astralleib abhängig, es zeigt sich nur darin.|95|64}}
== Überblick ==
=== Katholizismus in Deutschland ===
Seit der [[Wikipedia:Reichsgründung|Reichsgründung]] 1871 waren die Katholiken mit etwa einem Drittel Bevölkerungsanteil eine Minderheit in [[Wikipedia:Deutsches Kaiserreich|Deutschland]]. Das änderte sich nach 1945, als die vorwiegend protestantischen Gebiete des deutschen Nordostens verloren gingen bzw. zur sowjetischen Besatzungszone kamen.


== Temperamente und Elemente ==
In der Bundesrepublik von 1949 bis 1989 hatte das römisch-katholische Milieu bis in die 1970er Jahre einen großen gesellschaftspolitischen Einfluss. Nicht nur Bundeskanzler wie [[Wikipedia:Konrad Adenauer|Konrad Adenauer]] und [[Wikipedia:Helmut Kohl|Helmut Kohl]], sondern auch ein Kritiker wie [[Wikipedia:Heinrich Böll|Heinrich Böll]] war im rheinischen beziehungsweise süddeutschen Katholizismus verwurzelt. Führungspersönlichkeiten wie die Kardinäle [[Wikipedia:Joseph Frings|Joseph Frings]], [[Wikipedia:Julius Döpfner|Julius Döpfner]], [[Wikipedia:Joseph Höffner|Joseph Höffner]] wurden stark beachtet, in etwa auch noch [[Wikipedia:Karl Lehmann|Karl Lehmann]]. Die [[Wikipedia:Deutsche Bischofskonferenz|Deutsche Bischofskonferenz]], jetzt unter ihrem Vorsitzenden [[Wikipedia:Robert Zollitsch|Robert Zollitsch]], steht für eine große öffentliche Wahrnehmung der römisch-katholischen Kirche ein. Trotz der Folgen der staatlichen Wiedervereinigung (relativ starker Anstieg des statistischen Anteils konfessionsloser Deutscher) bemüht man sich, diesen Einfluss auch weiterhin zu sichern. Dennoch kann man nicht von einer an sich klerikalen Republik sprechen.
[[Datei:Bild 268xyz.jpg||mini|hochkant=1.6|Die anthroposophische-galensche Lehre der vier Elemente und der vier Temperamente]]


Nach [[Hippokrates von Kós]] (460-375 v. Chr.), der die ''Temperamentenlehre'' erstmals ''exoterisch'' formuliert hat, werden vier Temperamente unterschieden, die den [[Elemente|vier Elementen]] entsprechen:
Nach statistischen Daten der Deutschen Bischofskonferenz (und der Süddeutschen Zeitung vom 5. Februar 2009, S. 2, „Die frustrierte Mehrheit“) hat die Zahl der Katholiken in Deutschland (jeweils 1990 zu 2007) von 28.252.000 auf 25.461.000, die Zahl der Taufen von 299.796 auf 185.586, die Zahl der Trauungen von 116.332 auf 49.393 und der Anteil der Gottesdienstteilnehmer von 21,9 auf 13,7 Prozent abgenommen.


<div style="margin-left:50px">
Die von Papst [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Benedikt XVI.]] anlässlich des Weltjugendtages in Köln 2005 geforderte Hinwendung der Kirche in Deutschland dazu, „missionarisch“ zu werden, könnte eine neue, zum kulturellen Umfeld eher kontrastierende Tendenz begünstigen. Die starke ökumenische Orientierung der römisch-katholischen Kirche in Deutschland wird derzeit jedoch noch fortgesetzt. Diese ökumenische Ausrichtung wird von manchen Theologen kritisiert, da die römisch-katholische Kirche durch die Hinwendung zum Protestantismus ihre eigene Identität aufzugeben scheine.
* [[Choleriker]] ([[Feuer]])
* [[Sanguiniker]] ([[Luft]])
* [[Melancholiker]] ([[Wasser]])
* [[Phlegmatiker]] ([[Erde (Element)|Erde]])
</div>


{{GZ|Es steht nun in einer geheimnisvollen Verwandtschaft mit den vier Elementen der elementarischen
=== Katholizismus in Österreich ===
Welt dasjenige im Menschen, was man seine Temperamente nennt,
In Folge des [[Wikipedia:Josephinismus|Josephinismus]] wies der österreichische Katholizismus während der [[Wikipedia:Habsburgermonarchie|Habsburgermonarchie]] eine ausgeprägte Nähe zum Staat auf. Während des [[Wikipedia:Austrofaschismus|Austrofaschismus]] von 1933 bis 1938 galt Österreich für manche konservativen Katholiken dann geradezu als „Musterstaat“. Österreichische Bischöfe haben den Anschluss 1938 an das Großdeutsche Reich überdies viel wohlwollender begrüßt als deutsche Bischöfe. Aus dieser historischen Situation heraus belastet, hat der Episkopat das II. Vatikanum zum Anlass genommen, sich weitgehend liberal zu profilieren. Eine große Nähe zur [[Wikipedia:ÖVP|ÖVP]] (Österreichische Volkspartei) ist kaum zu leugnen. Katholiken in [[Wikipedia:Österreich|Österreich]] distanzieren sich mitunter noch deutlicher vom Papsttum als in Deutschland. Es sind aber auch vehemente Befürworter des [[Wikipedia:Katholischer Traditionalismus|Traditionalismus]] anzutreffen. Das generelle Problem, welche Nähe oder Distanz der katholischen Konfession zum Staat angemessen ist, tritt in Österreich deutlicher hervor als in Deutschland.
und zwar so, daß eine Verwandtschaft besteht zwischen dem melancholischen Temperament
und dem Elemente der Erde, zwischen dem phlegmatischen Temperament
und dem Elemente des Wassers, zwischen dem sanguinischen Temperament
und dem Elemente der Luft, und zwischen dem cholerischen Temperament und
dem Elemente des Feuers. Diese Verwandtschaft kommt im Erleben der elementarischen
Welt so zum Ausdruck, daß in der Tat zum Beispiel der cholerische Mensch
mehr Neigung hat, mit den im Feuer in der elementarischen Welt lebenden Wesenheiten
und Tatsachen zusammenzuwachsen als mit den in den anderen Elementen
lebenden Wesenheiten. Der Sanguiniker hat wiederum mehr die Neigung, mit den
im Element der Luft auftretenden Wesenheiten zusammenzuwachsen, der Phlegmatiker
mit den im Wasser und der Melancholiker mit den in der Erde auftretenden Tatsachen
und Wesenheiten. So kommt man in eine gewisse Abhängigkeit in dem Augenblicke,
in dem man durch wirkliches Erleben die elementarische Welt betritt.
Und Sie können sich daraus leicht die Vorstellung bilden, daß die verschiedensten
Menschen Ihnen im Grunde genommen das Verschiedenste erzählen können von
der elementarischen Welt und daß eigentlich keiner so ganz unrecht zu haben
braucht, wenn er verschieden von einem andern seine eigenen Erlebnisse in dieser
Welt schildert. Daher brauchen Sie sich gar nicht zu verwundern, wenn die Schilderungen
gewisser niederer [[Hellseher]] in bezug auf die elementarische Welt sehr voneinander
abweichend sind, denn beurteilen kann man diese Welt doch erst dann,
wenn man eine genaue Erkenntnis von sich selber hat.|119|163f}}


== Die Temperamente und die Viersäftelehre ==
=== Katholizismus in der Schweiz ===
Die Situation der katholischen Kirche in der [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]] ist noch schwieriger zusammenzufassen, da die konfessionelle und staatskirchenrechtliche Eigenart jedes einzelnen [[Wikipedia:Kanton (Schweiz)|Kantons]] berücksichtigt werden muss. In manchen Kantonen üben staatliche Stellen über eigene Organe eine mittelbare Kontrolle kirchlicher Angelegenheiten aus.


Erst [[Galenos von Pergamon]] ([[dt.]] Galēn; * um 129 n. Chr. in [[Wikipedia:Pergamon|Pergamon]]; † um 216 n. Chr. in [[Rom]]) verband die Temperamentenlehre mit der ebenfalls schon von Hippokrates aufgestellten [[Viersäftelehre|Viersäftelehre]] ([[Humoralpathologie|Humoralpathologie]]), in dem er den ''humores'', den vier hauptsächlichen Körperflüssigkeiten, jeweils ein Temperament zuordnete:
=== Verhältnis der Römischen Kirche zur Politik und zivilen Gesellschaft ===
[[Datei:Weltreligionen.png|thumb|300px|Länder, in denen das Christentum die vorherrschende Religion ist, sind violett (kath.), blau (prot.) oder rötlich (orth.) gekennzeichnet]]  
Papst [[Wikipedia:Pius IX.|Pius IX.]] setzte 1870 die Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit in Lehrfragen durch. Diese „Geburtsurkunde“ des römischen Anspruchs in moderner Zeit bewirkte, außerhalb der eigentlich theologischen Probleme, eine eindeutige Zuordnung des Papsttums zum „geistlichen Bereich“. Die zunächst unfreiwillige Abkehr von päpstlich-kirchenstaatlicher Politik beseitigte zwangsläufig auch eine wesentliche Ursache der [[Wikipedia:Intransigenz|Intransigenz]] der Päpste [[Wikipedia:Leo XII.|Leo XII.]] bis [[Wikipedia:Gregor XVI.|Gregor XVI.]]). Der so zugleich begründete päpstliche Internationalismus brachte Papst [[Wikipedia:Leo XIII.|Leo XIII.]], dem Begründer der neueren katholischen Soziallehre (†&nbsp;1903), großes Ansehen ein. In der Konfrontation mit dem optimistischen [[Wikipedia:Humanismus|Humanismus]] der Moderne kämpfte Papst [[Wikipedia:Pius X.|Pius X.]] (1903−1914) um eine größere religiöse Wirksamkeit der Kirche in der Gesellschaft. Im Ersten Weltkrieg gelang es Papst [[Wikipedia:Benedikt XV.|Benedikt XV.]] überdies, den Katholizismus als überparteilich und supranational zu festigen. Seither hat die römisch-katholische Kirche die wesentlichen Forderungen der internationalen [[Wikipedia:Friedensbewegung|Friedensbewegung]] (Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüstung) in ihr Programm integriert.


<div style="margin-left:50px">
Der Sturz vieler europäischer [[Wikipedia:Monarchie|Monarchie]]n 1918 und die Befreiung der nichtkatholischen Staatskirchen von politischer Bevormundung eröffnete auch neue Möglichkeiten des interkonfessionellen Dialogs, der aber erst nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges breite Akzeptanz auf römisch-katholischer Seite fand.
*[[Blut]] ([[lat.]] sanguis, {{ELSalt|αἷμα}} ''háima''): [[Sanguiniker]] ({{polytonisch|αἱματώδης}} ''háimatodes'')
*[[Schleim]] ({{ELSalt|φλέγμα}} ''phlégma''): [[Phlegmatiker]] ({{polytonisch|φλεγματικός}} ''phlegmatikós'')
*[[Schwarze Galle]]nflüssigkeit ({{ELSalt|μέλαινα χολή}} ''mélaina cholḗ'' bzw. {{polytonisch|χυμός μελαγχολικός}} ''chymós melagcholikós''): [[Melancholiker]] ({{polytonisch|μελαγχολικός}} ''melagcholikós'')
*[[Gelbe Galle]]nflüssigkeit ({{ELSalt|χολή}} ''cholḗ''): [[Choleriker]] ({{polytonisch|χολερικός}} ''cholerikós'')
</div>


== Die Bildung der Temperamente bei der Inkarnation ==
Die programmatische Selbstkorrektur durch das [[Wikipedia:Zweites Vatikanisches Konzil|2. Vatikanische Konzil]] (1962–65), vorbereitet durch die Päpste [[Wikipedia:Pius XI.|Pius XI.]] und [[Wikipedia:Pius XII.|Pius XII.]], durchgeführt durch die Konzilspäpste [[Wikipedia:Johannes XXIII.|Johannes XXIII.]] und [[Wikipedia:Paul VI.|Paul VI.]], hat aber gerade in den typisch römisch-katholischen Milieus interne Krisen heraufbeschworen. In jedem der römisch-katholisch geprägten Länder war die Situation der Kirche noch nicht frei von Belastungen aus den politischen Konflikten. In Spanien fand die Kirche erst allmählich eine Distanz zum [[Wikipedia:Franco-Regime|Franco-Regime]]. In Italien besteht auch heute noch Dissens, ob die ''civiltà cattolica'' eine eher christlich demokratische oder eine eher traditionell autoritätsbezogene politische Haltung begünstigt. Besonders gravierend ist die Situation in Frankreich, wo der nationale Katholizismus in Opposition zur Republik stand, so dass es (vor allem vor 1914 und nach 1945) auch zu Übertreibungen in der Gegenrichtung kam. Jüngere kirchliche Bewegungen in diesen Ländern werden seitens liberaler Theologie oft mit politischen Kategorien bewertet, ohne dass dies dem spirituellen Anliegen des ''[[Wikipedia:renouveau catholique|renouveau catholique]]'' entspräche.


Wenn der [[Mensch]] zu einer neuen [[irdisch]]en [[Inkarnation]] heruntersteigt, muss sich seine [[geist]]ige [[Individualität]], sein [[ewig]]er [[Wesenskern]], der durch [[Reinkarnation|wiederholte Erdenleben]] schreitet, mit dem durch die [[Vererbung]]sströmung bereitgestellten vergänglichen [[Leib]] verbinden und es muss ein richtiger Ausgleich dieser beiden Strömungen gesucht werden. Dieser Ausgleich spiegelt sich im Temperament wieder:
Der Schwerpunkt des weltweiten Katholizismus hat sich seit 1980er Jahren nach Lateinamerika, Afrika und allmählich auch Asien verlagert. Afrika südlich der Sahara wendet sich verstärkt dem Christentum zu. Die römisch-katholische Kirche in Lateinamerika steht aber, wegen ihrer langen Bindung an die europäisch-katholische Tradition, vor besonders gravierenden Herausforderungen. Hier wurde seit den 1960er Jahren der Versuch einer [[Wikipedia:Befreiungstheologie|Befreiungstheologie]] unternommen, die aus römischer Sicht jedoch als Rückfall in Konzepte, die eine [[Wikipedia:politische Theologie|politische Theologie]] begünstigen, jetzt aber unter marxistischer Perspektive zu sehen sei, bekämpft wurde.


{{GZ|Nun entsteht die
Im anglo-amerikanischen Kulturraum hat die römisch-katholische Kirche seit dem 19. Jahrhundert nach und nach an Akzeptanz gewinnen können, ist aber noch immer als Konfession der Minderheit zu werten.
große Frage: Wie kann dasjenige, was aus ganz anderen Welten stammt, was sich Vater
und Mutter suchen muß, sich vereinen mit dem Leiblich-Physischen, wie kann es
sich umkleiden mit dem, was die körperlichen Merkmale sind, durch die der Mensch
hineingestellt wird in die Vererbungslinie? Wie geschieht die Vereinigung der beiden
Strömungen, der geistig-seelischen Strömung, in die der Mensch hineingestellt ist
durch die Wiederverkörperung, und der leiblichen Strömung der Vererbungslinie? Es
muß ein Ausgleich geschaffen werden. Indem die beiden Strömungen sich vereinigen,
färbt die eine Strömung die andere. Sie färben sich gegenseitig. So wie sich die
blaue und die gelbe Farbe etwa vereinigen in dem Grün, so vereinigen sich die beiden
Strömungen im Menschen zu dem, was man sein Temperament nennt. Das
Temperament gleicht das Ewige mit dem Vergänglichen aus. Dieser Ausgleich geschieht
dadurch, daß dasjenige, was wir als die Glieder der menschlichen Natur kennengelernt
haben, in ganz bestimmter Art und Weise miteinander ins Verhältnis tritt.|57|277f}}


== Temperamente und Wesensglieder ==
Insgesamt steht der Katholizismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts erst am Anfang der ihm vom II. Vatikanischen Konzil gestellten Aufgabe, gleichermaßen die religiöse Tradition fortzuführen, aber doch inmitten des jeweiligen kulturellen Umfeldes „auf der Höhe der Zeit“ mitzuwirken. Papst [[Wikipedia:Johannes Paul II.|Johannes Paul II.]] versuchte in seinem Pontifikat, den Selbstvollzug der Kirche als Weltkirche in einem universalen und interreligiösen Horizont persönlich zu verorten; mit seinen Reisen und Lehrschreiben, den Weltjugendtagen und Heiligsprechungen erlangte er dabei große Aufmerksamkeit.
[[Bild:Vier Apostel (Albrecht Duerer).jpg|thumb|[[Wikipedia:Die vier Apostel|Die vier Apostel]] von [[Wikipedia:Albrecht Dürer|Albrecht Dürer]], eine Darstellung der vier Temperamente: [[Johannes (Apostel)|Johannes]] ([[Sanguiniker]]), [[Simon Petrus|Petrus]] ([[Phlegmatiker]]), [[Markus (Evangelist)|Markus]] ([[Choleriker]]) und [[Paulus von Tarsus|Paulus]] ([[Melancholiker]])]]


Die vier Temperamente hängen eng mit den vier grundlegenden [[Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en zusammen. Dominiert eines der Wesensglieder die anderen, so drückt sich das in den im [[Ätherleib]] wirkenden Temperamenten folgendermaßen aus, wobei zugleich auch ganz bestimmte Organsysteme besonders hervortreten. Für den Erwachsenen ergibt sich dabei folgender Zusammenhang:
Unmittelbare Sonderrechte innerhalb der Staatsordnungen strebt der Katholizismus ausdrücklich nicht mehr an. So vereinbarten Italien und der Vatikan im Jahr 1984 den Verzicht auf die römisch-katholische Staatsreligion.


<div style="margin-left:50px">
== Wissenschaft ==
*[[Ich]] - [[Blut]]kreislauf<ref name="Blut">Es ist kein Widerspruch, dass hier das Blut, als einer der vier Körper''säfte'', dem Sanguiniker zugeordnet wird, anderseits der [[Blut]]kreislauf, als Organsystem, dem Choleriker entspricht.</ref> - [[Choleriker]]
*[[Astralleib]] - [[Nervensystem]] - [[Sanguiniker]]
*[[Ätherleib]] - [[Drüsen]]system - [[Phlegmatiker]]
*[[Physischer Leib]] - [[Knochen]]system - [[Melancholiker]]
</div>


{{GZ|Beherrscht der Ich-Träger die übrigen Glieder des Menschen, so herrscht das cholerische Temperament vor. Herrscht
Der Begriff Katholizismus wird wissenschaftlich von der [[Wikipedia:Religionswissenschaft|Konfessionskunde]], der [[Phänomenologie]] und [[Wikipedia:Soziologie|Soziologie]] benutzt, um die Praxis des katholischen Glaubens durch den einzelnen Gläubigen, aber auch die gesellschaftliche Relevanz des katholischen Glaubens zu beschreiben. Entsprechendes gilt für das Wort Protestantismus, das dies bei den protestantischen Christen beschreibt.
der Astralleib über die anderen Glieder, so sprechen wir dem Menschen ein sanguinisches
Temperament zu. Herrscht vor der Ätherleib, so sprechen wir vom phlegmatischen
Temperament. Und ist vorherrschend der physische Leib, so handelt es sich
um ein melancholisches Temperament. Das Ich drückt sich in der Zirkulation des
Blutes aus. Deshalb ist beim Choleriker vorherrschend das Blutsystem. Der Astralleib
findet seinen physischen Ausdruck im Nervensystem; wir haben deshalb beim
Sanguiniker im physischen Leibe tonangebend das Nervensystem. Der Ätherleib
drückt sich physisch aus im Drüsensystem; deshalb ist beim Phlegmatiker im physischen
Leibe tonangebend das Drüsensystem. Der physische Leib als solcher kommt
nur im physischen Leibe zum Ausdruck; deshalb ist der physische Leib beim Melancholiker
das äußerlich Tonangebende.|57|278f}}


Beim [[Kind]] ist die Beziehung der Temperamente zu den Wesensgliedern bis etwa zum 9./10. Lebensjahr noch anders gelagert {{Lit|vgl. Eltz, S. 84}}:
Der Katholizismus gilt traditionell sowohl in Bezug auf [[Moral]], als auch politisch als [[Wikipedia:Konservatismus|konservativ]], aber auch volkstümlich ([[Wikipedia:Volksfrömmigkeit|Volksfrömmigkeit]]). Eine große Rolle spielen weiterhin das Gemeinschaftsbewusstsein sowie die religiös-kulturelle Tradition. Innerhalb des Katholizismus bestehen auch diverse Strömungen, die häufig mit der Politik entlehnten Begriffen zusammengefasst werden (insbesondere [[Wikipedia:Linkskatholizismus|Linkskatholizismus]]) bzw. als „Progressisten“ und „Traditionalisten“ bezeichnet werden.


<div style="margin-left:50px">
Vor dem Hintergrund globaler gesellschaftlicher Veränderungen befindet sich der Katholizismus, jedenfalls sofern er selbst einen traditionellen Kulturkreis prägte, zwar in einem grundlegenden Umgestaltungsprozess. Unter der Jugend in Europa ist der überlieferte Katholizismus auch weiterhin ein Minderheitenphänomen. Die Auflösung der typisch katholischen Milieus bewirkt bei progressiven wie konservativen Kräften aber entgegengesetzte Reaktionen. Die Gegenwehr des [[Wikipedia:Integralismus|Integralismus]] vermag nur eine sehr geringe Minderheit der Katholiken anzuziehen (z.&nbsp;B. Lefebvre-Bewegung, mit der höchstens 0,015 % der 1,1 Mrd. Katholiken sympathisieren), da die traditionelle Volksfrömmigkeit stark nachlässt. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht wirken die konfessionellen Milieus jedoch auch dann noch auf die persönlichen Verhaltensmuster, wenn die eigentlich kirchliche Bindung bereits nicht mehr bewusst empfunden wird.
*[[Ich]] - [[Melancholiker]]
*[[Astralleib]] - [[Choleriker]]
*[[Ätherleib]] - [[Sanguiniker]]
*[[Physischer Leib]] - [[Phlegmatiker]]
</div>


== Charakteristik der vier Temperamente ==
== Anspruch des Papsttums ==


Reine Temperamente in ihrer vollen Einseitigkeit sind im Leben kaum zu finden. Im Grunde hat jeder Mensch alle vier Temperamente, aber oft sticht eines besonders hervor. Oft sind auch zwei Temperamente sehr stark ausgebildet, ein drittes spielt noch leise mit, während das vierte nur sehr, sehr schwach hervortritt. Das cholerische Temperament ist häufig mit dem melancholischen verbunden, ebenso das sanguinische mit dem phlegmatischen, wobei sich in dem jeweils ersteren die aktive, im zweiten die mehr passive Seite des Charakters ausdrückt. Problematischer ist die enge Verbindung der beiden aktiven Temperamente, also Cholerik und Sanguinik, was einen hyperaktiven Charakter ergibt, oder die Verbindung der beiden passiven Temperamente, Phlegmatik und Melancholie, was dem Menschen einen passiv verzweifelnden Charakter verleiht. Die Temperamente bilden auch Gegensatzpaare, von denen dann das eine sehr stark, das andere kaum ausgeprägt ist. Dem cholerischen Temperament steht das phlegmatische als schroffer Gegensatz gegenüber, ebenso dem sanguinischen das melancholische, so wie [[Feuer]] und [[Wasser]] Gegensätze sind und auch [[Luft]] und [[Erde]].  
Zentrales Element im römisch-katholischen Selbstverständnis ist das [[Wikipedia:Papsttum|Papsttum]]. Die als „petrinisches Prinzip“ bezeichnete Funktion des Bischofs von Rom unterscheidet diese Kirche sichtbar von anderen Konfessionen. Als Nachfolger des Apostels Petrus gilt der Papst in der römisch-katholischen Kirche als Fels der Gesamtkirche und Stellvertreter Christi auf Erden.  


Es gibt kein ''gutes'' und kein ''schlechtes'' Temperament. Jedes hat positive, das Eigenwohl und das soziale Miteinander gleichermaßen fördernde, wie auch negative, lebenshemmende Eigenschaften. Durch Erziehung und später durch Selbsterziehung sollen die Temperamente keineswegs geschwächt oder nivelliert, sondern in ihrer positven Kraft gestärkt werden. Im Idealfall kommt der Mensch dazu, über die positiven Kräfte aller vier Temperamente in voller Stärke und im ausgewogenen Gleichmaß frei zu verfügen - aber das ist in der Regel ein fernes Entwicklungsziel, das nur durch die energische Arbeit am [[Ätherleib]] erreicht werden kann.
Dem Vorwurf, dass sich das Papsttum stets in die Politik einmische, wird von der römisch-katholischen Kirche entgegen gehalten, dass der christliche Glaube über die politischen und gesellschaftlichen Sphären hinaus reiche. Das petrinische Prinzip etabliert einen religiösen Internationalismus, einen weltweiten öffentlichen Anspruch. Das wiederum findet sich in der ursprünglich Wortbedeutung von „katholisch“ als „allgemein“ wieder.


=== Physiognomie ===
In der Folge dieses Anspruchs, die Religion der Politik und der Gesellschaft überzuordnen, setzte sich der ''Heilige Stuhl'' mit dem jeweiligen Gegenüber im staatlichen Bereich auseinander. Mit ihrer jahrhundertelangen [[Wikipedia:Diplomatie|Diplomatie]] weisen die päpstlichen Institutionen einen großen Erfahrungsschatz auf. Heute wird die Institution des Papsttums (nicht nur der Vatikanstaat) von fast allen Staaten der Welt auch völkerrechtlich anerkannt.
<gallery class="center centered" perrow="4">
Bild:Sanguiniker.jpg|Sanguiniker
Bild:Choleriker.jpg|Choleriker
Bild:Melancholiker.jpg|Melancholiker
Bild:Phlegmatiker.jpg|Phlegmatiker
</gallery>


=== Die vier Grundtypen ===
Während sich die Orthodoxie in ein orientalisches Staatskirchentum einfügte, traten die Bischöfe von Rom in einen vielhundertjährigen Konflikt mit den Staatsgewalten ein. Im Bereich der lateinischen Kirche trat der Anspruch des päpstlich formulierten [[Wikipedia:Primat (römisch-katholische Kirche)|Primats]] mit besonderer Deutlichkeit im 11. Jahrhundert in Erscheinung ([[Wikipedia:Gregor VII.|Gregor VII.]], ''[[Wikipedia:Dictatus Papae|Dictatus Papae]]'', 1075).
Die reinen [[Typen (Psychologie)|Grundtypen]], um sie recht anschaulich zu machen, charakterisiert [[Rudolf Steiner]] so:


{{GZ|Beim Choleriker ist vorzugsweise das Ich und das Blutsystem vorherrschend. Dadurch tritt er auf als der Mensch, der sein Ich unter allen Umständen durchsetzen will. Von der Zirkulation des Blutes schreibt sich alles Aggressive des Cholerikers her, alles was mit der starken Willensnatur des Cholerikers zusammenhängt. Im Nervensystem und Astralleib sind die auf- und abwogenden Empfindungen und Gefühle. Nur dadurch, daß diese durch das Ich gebändigt werden, kommt Harmonie und Ordnung hinein. Würde er sie nicht durch sein Ich bändigen, so würden sie auf- und abfluten, ohne daß man bemerken könnte, der Mensch übt irgendeine Herrschaft über sie aus. Der Mensch würde hingegeben sein allem Wogen von Empfindung zu Empfindung, von Bild zu Bild, von Vorstellung zu Vorstellung und so weiter.
In der Zeit seit dem Spätmittelalter nahm die Machtfülle der Territorialstaaten zu. Diese nutzten die Reformation zum Zweck weiterer Steigerung ihrer Autorität aus, übrigens auch in den katholischen Monarchien. Seit dem Westfälischen Frieden von 1648 deshalb fast vom „diplomatischen Parkett“ verschwunden, schien das Papsttum vor 1789 den absoluten Monarchien insgesamt unterlegen zu sein. In nachnapoleonischer Zeit gelang jedoch ein schrittweiser Wiederaufstieg.


Etwas von dem tritt ein, wenn der astralische Leib vorherrscht, also beim Sanguiniker, der in gewisser Weise den auf- und abwogenden Bildern, Empfindungen und Vorstellungen hingegeben ist, da bei ihm der Astralleib und das Nervensystem vorherrschen. Das, was des Menschen Blutzirkulation ist, ist der Bändiger des Nervenlebens. Was tritt ein, wenn ein Mensch blutarm, bleichsüchtig ist, wenn der Bändiger nicht da ist? Dann tritt ein zügelloses Auf- und Abfluten der Bilder; Illusionen, Halluzinationen treten auf. Einen kleinen Anflug davon haben wir beim Sanguiniker. Der Sanguiniker kann nicht bei einem Eindruck verweilen, er kann nicht festhalten an einem Bilde, er haftet nicht mit seinem Interesse an einem Eindruck. Er eilt von Lebenseindruck zu Lebenseindruck, von Wahrnehmung zu Wahrnehmung. Das kann man besonders beim sanguinischen Kinde beobachten; da kann es einem Sorge machen. Leicht ist Interesse da, ein Bild fängt leicht an zu wirken, macht bald einen Eindruck, aber der Eindruck ist bald wieder verschwunden.
Heute urteilen auch manche außerkirchliche Beobachter, dass der Katholizismus im 20. Jahrhundert angesichts der „Krise des Humanismus“ einen wesentlichen Beitrag für den Fortbestand der Zivilisation geleistet habe.


Gehen wir jetzt zum phlegmatischen Temperament über! Wir sahen, daß das phlegmatische Temperament dadurch entsteht, daß vorherrschend gemacht ist das, was wir Äther- oder Lebensleib nennen, das, was des Menschen Wachstums- und Lebensvorgänge im Innern regelt. Es kommt das in innerer Behaglichkeit zum Ausdruck. Je mehr der Mensch in seinem Ätherleib lebt, desto mehr ist er in sich selber beschäftigt, und läßt die äußeren Dinge laufen. Er ist in seinem Innern beschäftigt.
Doch auch das Gegenteil ist wahr: "Zum Beispiel beobachtet man, dass das Christentum zuerst bekämpft wurde, um später selbst zu einer Unterdrückerreligion zu werden, als es schließlich akzeptiert wurde. Weshalb? Weil mit der Akzeptanz die niederen Kräfte der Natur ins Spiel kamen. (...) (Denn) als das Christentum selbst an die Macht kam, wurde es unterdrückerisch. Somit setzten sich die niederen Kräfte durch die Akzeptanz des Christentums an den Platz der wahren spirituellen Kraft Christi." (Lit.: A.B. Purani, S. 127).


Beim Melancholiker haben wir gesehen, daß der physische Leib, also das dichteste Glied der menschlichen Wesenheit, der Herr wird über die anderen. Immer, wenn der dichteste Teil Herr wird, dann fühlt das der Mensch so, daß er nicht Herr ist darüber, daß er ihn nicht handhaben kann. Denn der physische Leib ist das Instrument, das er durch seine höheren Glieder überall beherrschen soll; jetzt aber herrscht dieser physische Leib, setzt dem anderen Widerstand entgegen. Das empfindet der Mensch als Schmerz, Unlust, als die trübselige Stimmung des Melancholikers. Es ist immer ein Aufsteigen von Schmerzen da. Von nichts anderem rührt diese Stimmung her, als daß der physische Leib der innern Behaglichkeit des Ätherleibes, der Beweglichkeit des Astralleibes und der Zielsicherheit des Ichs Widerstände entgegenstellt.
== Zum Verhältnis des Katholizismus zur Anthroposophie ==


Was wir da sehen als die Mischung der vier Wesensglieder des Menschen, das tritt uns im äußeren Bilde klar und deutlich entgegen. Wenn das Ich vorherrscht, will der Mensch sich gegen alle äußeren Widerstände durchsetzen, will in Erscheinung treten. Es hält dann förmlich die anderen Glieder des Menschen im Wachstum zurück, den Astralleib und den Ätherleib, läßt sie nicht zu ihrem Rechte kommen. Rein äußerlich tritt das einem schon entgegen. Johann Gottlieb Fichte zum Beispiel, der deutsche Choleriker, ist schon äußerlich als solcher kenntlich. Er verriet schon äußerlich deutlich im Wuchs, daß die anderen Wesensglieder zurückgehalten worden sind. Oder ein klassisches Beispiel eines Cholerikers ist Napoleon, der so klein geblieben ist, weil das Ich die anderen Wesensglieder zurückgehalten hat. Es handelt sich nun natürlich nicht darum, daß behauptet wird, der Choleriker sei klein und der Sanguiniker groß. Wir dürfen die Gestalt des Menschen nur mit seinem eignen Wuchs vergleichen. Es kommt darauf an, in welchem Verhältnis zur ganzen Gestalt der Wuchs steht. Beim Sanguiniker herrscht das Nervensystem, der Astralleib vor. Er wird in seinem in sich beweglichen Leben an den Gliedern arbeiten; er wird auch das äußere Abbild des Menschen so beweglich wie möglich machen. Haben wir beim Choleriker scharf geschnittene Gesichtszüge, so beim Sanguiniker bewegliche, ausdrucksvolle, sich verändernde Gesichtszüge. Sogar in der schlanken Gestalt, im Knochenbau, sehen wir die innere Beweglichkeit des Astralleibes am ganzen Menschen. In den schlanken Muskeln zum Beispiel kommt sie zum Ausdruck. Das ist auch zu sehen in dem, was der Mensch äußerlich darlebt. Auch wer nicht hellsehend ist, kann dem Menschen schon von hinten ansehen, ob er Sanguiniker oder Choleriker ist. Dazu braucht man nicht Geisteswissenschaftler zu sein. Sieht man einen Choleriker gehen, so kann man beobachten, wie er jeden Fuß so setzt, als ob er bei jedem Schritt nicht nur den Boden berühren wolle, sondern als ob der Fuß noch ein Stück in den Boden hineingehen sollte. Beim Sanguiniker dagegen haben wir einen hüpfenden, springenden Gang. Auch feinere Merkmale finden sich in der äußeren Gestalt. Die Innerlichkeit der Ich-Natur, die geschlossene Innerlichkeit des Cholerikers tritt uns entgegen in dem schwarzen Auge des Cholerikers. Sehen Sie sich den Sanguiniker an, bei dem die Ich-Natur nicht so tief gewurzelt ist, bei dem der astralische Leib seine ganze Beweglichkeit ausgießt, da ist das blaue Auge vorherrschend. So könnten viele Merkmale angeführt werden, die das Temperament in der äußeren Erscheinung zeigen.
''"Die Bewußtseinsseele sollte herankommen. Rom wollte bewahren gegenüber der Bewußtseinsseele - und bewahrt es bis heute - die suggestive Kultur, jene suggestive Kultur, welche geeignet ist, die Menschen zurückzuhalten vom Übergehen zum Bewußtseinsseelenzustand, welche geeignet sein soll, die Menschen auf dem Standpunkte der Verstandes- oder Gemütsseele zu halten. Das ist ja der eigentliche Kampf, den Rom gegen den Fortgang der Welt führt, daß es beharren will, dieses Rom, bei etwas, was für die Verstandes- oder Gemütsseele taugt, während die Menschheit in ihrer Entwickelung fortschreiten will zur Bewußtseinsseele."''<ref>Rudolf Steiner, Geschichtliche Symptomatologie, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1982, Seite 44f</ref>


Das phlegmatische Temperament tritt einem entgegen in der unbeweglichen, teilnahmslosen Physiognomie, in der Fülle des Körpers, besonders in der Ausarbeitung der Fettpartien; denn das ist das, was besonders der Ätherleib ausarbeitet. In alledem tritt uns die innere Behaglichkeit des Phlegmatikers entgegen. Er hat einen schlotternden Gang. Er tritt sozusagen nicht ordentlich auf, setzt sich nicht in Beziehung zu den Dingen. - Und sehen Sie sich den Melancholiker an, wie er zumeist einen vorhängenden Kopf hat, nicht aus sich heraus die Kraft hat, den Nacken zu steifen. Das Auge ist trübe; da ist nicht der Glanz des schwarzen Cholerikerauges. Der Gang ist zwar fest, aber es ist nicht der Gang des Cholerikers, das feste Auftreten des Cholerikers, sondern es ist etwas Schleppend-Festes.|57|279f}}
Wie Ludwig Kleeberg berichtet, sah sich Rudolf Steiner selbst veranlaßt zum möglichen Gegensatz zwischen Anthroposophie und Katholizismus Stellung zu nehmen:
"Rudolf Steiner fragte mich nun, ob ich denn einen Widerspruch sähe zwischen Theosophie und Katholizismus. Darauf wußte ich keine Antwort, die ihn und mich befriedigte, zu geben. Ob es mir denn nicht aufgefallen sei, meinte er, daß nicht ein Protestant die Theosophie verkündige, sondern ein Katholik — nämlich er selbst —, und er kenne gewiß den Katholizismus wie wenige. Wenn man allerdings die Theosophie nehme, die Annie Besant verkündige, so sei sie nach katholischen Begriffen häretisch und könne dies nicht anders sein. Dagegen wäre in der letzten Enzyklika kein einziger Satz enthalten, unter den seine Lehre oder die von ihm vertretene Lehre fiele. Als er in Rom Vorträge gehalten habe, seien aus diesen vier Vorträgen nur drei Sätze verurteilt worden, und das sei doch sehr wenig. Der Thomismus, so fuhr er fort, sei mit der Theosophie die einzig mögliche Weltanschauung; auch ihn würde ich wohl kennen gelernt haben, und er führe zur Theosophie. Die Wiederverkörperung werde die Kirche wohl jetzt nicht annehmen, aber es gebe noch außer der Schrift die Tradition. Origenes lehre die Präexistenz, und von dieser zur Reinkarnationslehre sei es nicht mehr weit."<ref>Ludwig Kleeberg: Wege und Worte (1990), S. 252 f.</ref>


== Die karmischen Ursachen des Temperaments ==
Außer vereinzelten Versuchen, wie etwa durch Prof. Dr. [[Martin Kriele]] und [[Willi Seiß]] (aber auch durch Dr. Michael Frensch sowie [[Pietro Archiati]] und Wilhelm Maas), den [[Katholizismus]] mit der [[Anthroposophie]] zu versöhnen, kennzeichnet gegenwärtig eine innere Fremdheit, das Verhältnis von Katholiken und Anthroposophen, was z.B. einen [[Valentin Tomberg]] auch nötigte, nach seiner Konversion zum [[Katholizismus]] radikal mit der [[Anthroposophie]] zu brechen.
 
Insgesamt verhindert die katholische Glaubensdogmatik die freie Entfaltung des Menschenwesens so nachhaltig, als dass von einem starken Gegensatz zwischen diesen beiden Strömungen gesprochen werden kann, der unüberbrückbar scheint. Nicht nur der Machtanspruch der [[Jesuiten]] und des derzeit in der katholischen Kirche tonangebenden [[Opus Dei]], sondern auch ein gewisser Kavadergehorsam der Katholiken in aller Welt, sorgt dafür, dass die anthroposophische Literatur für Katholiken vielfach wie verbotene Schriften erscheinen müssen.
Wiederholte Erlebnisse, die in einem früheren Erdenleben von ''außen'' an den Menschen herangekommen sind, drücken sich in der nächsten [[Inkarnation]] in der Temperamentsanlage aus, wobei auch eine wesentliche Rolle spielt, wie wir im damaligen Erdenleben, mit diesen sich wiederholenden Erfahrungen umgegangen sind:
 
{{GZ|Was Sie in diesem Leben wiederholt erleben, das kommt in Ihrem folgenden Leben
als Grundcharakter. Ein melancholisches Temperament kommt daher, daß der
Mensch im vorigen Leben viele traurige Eindrücke gehabt hat, die ihn immer wieder
in eine traurige Stimmung versetzt haben; dadurch hat eben der nächste Ätherleib
eine Neigung für eine traurige Stimmung. Umgekehrt ist es bei denen, die allem im
Leben eine gute Seite abgewinnen, die dadurch in ihrem Astralleib Lust und Freude,
frohe Erhebung erzeugt haben; das gibt im nächsten Leben eine bleibende Charaktereigenschaft
des Ätherleibes und bewirkt ein heiteres Temperament. Wenn der
Mensch aber, trotzdem ihn das Leben in eine harte Schule nimmt, all das Traurige
kraftvoll überwindet, dann wird im nächsten Leben sein Ätherleib geboren mit einem
cholerischen Temperament. Man kann also, wenn man all das weiß, geradezu
sich seinen Ätherleib für das nächste Leben vorbereiten.|100|85}}
 
Man kann dadurch bis zu einem gewissen Grad vorhersehen bzw. sogar beeinflussen, wie sich das Temperament in der nächsten Inkarnation gestalten wird, wobei allerdings, wie schon oben besprochen, die durch Vererbung erworbenen Leibesglieder, auf die man zunächst keinen direkten Einfluss hat, auch eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
 
{{GZ|Das melancholische Temperament wird karmisch
besonders dann hervorgerufen, wenn ein Mensch im vorhergehenden Leben
gezwungen war, im kleinsten, engsten Kreise zu leben, viel für sich allein zu sein, immer
nur sich mit sich selbst zu beschäftigen, so daß er kein Interesse für anderes in
sich wecken konnte. Wer dagegen viel kennengelernt hat, wer mit vielen Dingen zusammengekommen
ist und sie nicht bloß angeschaut hat, mit dem das vorige Leben
hart umgegangen ist, der wird ein Choleriker. Wenn man ein angenehmes Leben ohne
viel Kämpfe und Mühsale hatte, oder auch wenn man viel gesehen hat, an vielem vorbeigekommen ist, es aber nur angesehen hat, so geht das alles karmisch immer im nächsten Leben im Grundwesen auf den nächtstdichteren Leib über. Man wird
ein Phlegmatiker oder Sanguiniker.|95|64}}
 
== Psychopathologie der Temperamente ==
 
{{GZ|Bei der Erziehung handelt es sich nicht darum, die Temperamente auszugleichen, zu nivellieren, sondern es handelt sich darum, sie in die richtigen Geleise zu bringen. Aber in jedem Temperamente liegt eine kleine und eine große Gefahr der Ausartung. Beim cholerischen Menschen liegt in der Jugend die Gefahr vor, daß ein solcher Mensch durch Zornwütigkeit, ohne daß er sich beherrschen kann, sein Ich eingeprägt erhält. Das ist die kleine Gefahr. Die große Gefahr ist die Narrheit, die aus ihrem Ich heraus irgendein einzelnes Ziel verfolgen will. Beim sanguinischen Temperamente ist die kleine Gefahr die, daß der Mensch in Flatterhaftigkeit verfällt. Die große Gefahr ist, daß das Auf- und Abwogen der Empfindungen in Irrsinn einmündet. Die kleine Gefahr des Phlegmatikers ist die Interesselosigkeit gegenüber der äußeren Welt; die große Gefahr ist die Idiotie, der Stumpfsinn. Die kleine Gefahr beim melancholischen Temperament ist der Trübsinn, die Möglichkeit, daß der Mensch nicht herauskommt über das, was im eignen Innern aufsteigt. Die große Gefahr ist der Wahnsinn.|57|291}}
 
== Temperamente und Pädagogik ==
[[Datei:GA295 028.gif|center|500px|Die vier Temperamente]]
{{GZ|Was ist das? Das ist auch eine Charakterisierung der vier Temperamente.
Die melancholischen Kinder sind in der Regel schlank und
dünn; die sanguinischen sind die normalsten; die, welche die Schultern
mehr heraus haben, sind die phlegmatischen Kinder; die den untersetzten
Bau haben, so daß der Kopf beinah untersinkt im Körper, sind
die cholerischen Kinder.
 
Bei Michelangelo und Beethoven haben Sie eine Mischung von melancholischem
und cholerischem Temperament.
 
Nun bitte ich, durchaus zu berücksichtigen, daß wir, wenn es sich
um das Temperament beim Kinde handelt, als Lehrer durchaus nicht
berufen sind, die betreffenden Temperamente von vornherein als «Fehler
» anzusehen und bekämpfen zu wollen. Wir müssen das Temperament
erkennen und uns die Frage stellen: Wie haben wir es zu behandeln,
um ein wünschbares Lebensziel mit ihm zu erreichen, so daß aus
dem Temperament das Allerbeste wird und die Kinder mit Hilfe des
Temperaments das Lebensziel erreichen?|295|28}}
 
=== Die Erziehung des Kindes ===
 
{{GZ|Wenn wir uns das alles vorhalten, so werden wir sehen, daß in dem Lenken und Leiten der Temperamente eine bedeutsame Aufgabe der Lebenspraxis liegt. Aber um die Temperamente zu leiten, ist der Grundsatz zu beachten, daß immer mit dem gerechnet werden muß, was da ist, nicht mit dem, was nicht da ist. Hat ein Kind ein sanguinisches Temperament, so können wir ihm nicht dadurch in der Entwicklung weiterhelfen, daß wir Interesse hineinprügeln wollen; man kann nicht ihm einbleuen etwas anderes, als was eben sein sanguinisches Temperament ist. Wir sollen nicht fragen: Was fehlt dem Kinde, was sollen wir ihm einprügeln? - sondern wir sollen fragen: Was hat ein sanguinisches Kind in der Regel? Und damit müssen wir rechnen. In der Regel werden wir eines finden, ein Interesse kann immer erregt werden; das Interesse für irgendeine Persönlichkeit, wenn das Kind auch noch so flatterhaft ist. Wenn wir die richtige Persönlichkeit nur sind, oder wenn wir ihm die richtige Persönlichkeit beigesellen können, so tritt das Interesse schon auf. Nur auf dem Umwege der Liebe zu einer Persönlichkeit kann beim sanguinischen Kinde Interesse auftreten. Mehr als jedes andere Temperament braucht das sanguinische Kind Liebe zu einer Persönlichkeit. Alles muß getan werden, daß bei einem solchen Kinde die Liebe erwache. Liebe ist das Zauberwort. Wir müssen sehen, was da ist. Wir müssen sehen, allerlei Dinge in die Umgebung des Kindes zu bringen, von denen man doch bemerkt hat, daß es tieferes Interesse daran hat. Diese Dinge muß man zum Sanguiniker sprechen lassen, muß sie auf das Kind wirken lassen, muß sie ihm dann wieder entziehen, damit das Kind sie wieder begehrt, und sie ihm von neuem geben. Man muß sie so auf das Kind wirken lassen, wie die Gegenstände der gewöhnlichen Welt auf das sanguinische Temperament wirken.
 
Beim cholerischen Kinde gibt es auch einen Umweg, durch den die Entwicklung immer zu leiten ist. Hier heißt das, was die Erziehung sicher leitet: Achtung und Schätzung einer Autorität. Hier handelt es sich nicht um ein Beliebt¬machen durch die persönlichen Eigenschaften, wie beim sanguinischen Kinde, sondern es kommt darauf an, daß das cholerische Kind immer den Glauben hat, daß der Erzieher die Sache versteht. Man muß zeigen, daß man in den Dingen Bescheid weiß, die um das Kind vorgehen. Man darf sich nicht eine Blöße geben. Das Kind muß immer den Glauben erhalten, daß der Erzieher die Sache kann, sonst hat er sofort verspielt. Ist Liebe zur Persönlichkeit das Zaubermittel beim sanguinischen Kinde, so Achtung und Schätzung des Wertes einer Person das Zauberwort beim cholerischen Kinde. Ihm müssen besonders solche Gegenstände in den Weg geführt werden, die ihm Widerstand entgegensetzen. Widerstände, Schwierigkeiten müssen ihm in den Weg gelegt werden. Man muß versuchen, ihm das Leben nicht so leicht zu machen.
 
Das melancholische Kind ist nicht leicht zu leiten. Hier aber gibt es wieder ein Zaubermittel. Wie beim sanguinischen Kinde Liebe zur Persönlichkeit, beim cholerischen Schätzung und Achtung des Wertes des Erziehers die Zauberworte sind, so ist beim melancholischen Kinde das, worauf es ankommt, daß die Erzieher Persönlichkeiten sind, die im Leben in einer gewissen Weise geprüft sind, die aus einem geprüften Leben heraus handeln und sprechen. Das Kind muß fühlen, daß der Erzieher wirkliche Schmerzen durchgemacht habe. Lassen Sie das Kind merken an allen den hunderterlei Dingen des Lebens die eigenen Lebensschicksale. Das Mitfühlen mit dem Schicksale dessen, der um einen ist, wirkt hier erziehend. Auch hier beim Melancholiker muß man rechnen mit dem, was er hat. Er hat Schmerzfähigkeit, Unlustfähigkeit; die sitzen in seinem Innern, die können wir nicht ausprügeln. Aber wir können sie ablenken. Lassen wir ihn gerade im Außenleben berechtigten Schmerz, berechtigtes Leid erfahren, damit er kennenlernt, daß es Dinge gibt, an denen er Schmerz erleben kann. Das ist es, worauf es ankommt. Nicht soll man ihn zerstreuen: dadurch verhärten Sie seine Trübsinnigkeit, seinen Schmerz im Innern. Er soll sehen, daß es Dinge im Leben gibt, an denen man Schmerz erfahren kann. Wenn man es auch nicht zu weit treiben darf, so kommt es doch darauf an, daß an den äußeren Dingen Schmerz erregt wird, der ihn ablenkt.
 
Der Phlegmatiker darf nicht einsam aufwachsen. Wenn es bei den anderen schon gut ist, Gespielen zu haben, so ist das besonders beim Phlegmatiker der Fall. Er muß Gespielen haben mit den mannigfaltigsten Interessen. Er kann erzogen werden durch das Miterleben der Interessen und möglichst vieler Interessen der anderen Persönlichkeiten. Wenn er sich gleichgültig verhält gegen das, was in der Umgebung ist, so kann sein Interesse angefacht werden dadurch, daß die Interessen der Gespielen, der Gesellen auf ihn wirken. Kommt es beim melancholischen Kinde auf das Miterleben des Schicksals einer anderen Persönlichkeit an, so beim phlegmatischen auf das Miterleben der Interessen seiner Gespielen. Nicht Dinge als solche wirken auf den Phlegmatiker; aber wenn sich die Dinge in anderen Menschen spiegeln, dann spiegeln sich diese Interessen in der Seele des phlegmatischen Kindes. Dann sollen wir beson¬ders darauf sehen, daß wir Gegenstände in seine Umgebung bringen, Ereignisse in seiner Nähe geschehen lassen, wo das Phlegma am Platze ist. Man muß das Phlegma auf die richtigen Gegenstände lenken, denen gegenüber man phlegmatisch sein darf.|57|292ff}}
 
==== Wie kann man auf die Temperamente durch die Farben wirken ? ====
 
{{GZ|Nehmen wir also an, ein Kind tritt einem im frühen Lebensalter als ein cholerisches Kind gegenüber. Es wird nicht erst ein
Frage- und Antwortspiel brauchen, um darauf zu kommen, daß es
sich um ein cholerisches Kind handelt, sondern es wird sich
vielleicht dadurch schon zeigen, daß es furchtbar strampelt bei
jeder Gelegenheit, daß es sich auf den Boden wirft, um sich
schlägt. Alle diese Äußerungen sind die entsprechenden bei dem
cholerischen Kinde.
 
Nun wird man, wenn man Laie ist, wahrscheinlich glauben,
daß man ein solches Kind bändigen kann, indem man es möglichst
in eine beruhigende farbige Umgebung bringt. Das ist aber nicht
wahr. Wenn Sie das cholerische Kind mit Blau umgeben oder mit
blauen Kleidern anziehen, dann wird es gerade dadurch, daß es
diese beruhigende blaue Farbe um sich hat, die es nicht stößt, sein
cholerisches Temperament da hinein ausleben; es wird gerade
noch z'widerer, polternder werden. Dagegen in einer Umgebung,
in der es überall mit roter, mit der aufregenden roten Farbe
umgeben sein wird — Sie wissen ja aus anderen Vorträgen, daß die Gegenfarbe die grüne ist, daß die grün-bläuliche Gegenfarbe hervorgerufen wird —, da muß sich das Kind innerlich, indem es
fortwährend mit Rot umgeben wird, anstrengen, um innerlich die
Gegenfarbe zu erleben und wird gerade nicht äußerlich aufgeregt.
Also das Gleiche, das ist dasjenige, was bändigend auf ein aufgeregtes Kind wirkt.
 
Auf der anderen Seite wird man auf ein melancholisches Kind
gut wirken, wenn man es gerade veranlaßt, indem man es in eine
blaue, grünlich-blaue Umgebung bringt, aus sich herauszugehen,
also nicht etwa sich davor fürchtet, daß wenn man ihm eine
beruhigende, eine zur Verehrung herausfordernde blaue oder
blaugrüne Umgebung gibt, daß man es dadurch noch melancholischer macht. Hier handelt es sich darum, wirklich einzusehen, wie
aus der Wesenheit des Menschen es folgt, daß man Gleiches mit
Gleichem bekämpft. Sie sehen, es handelt sich überall darum, von
der Wesenheit des Menschen auszugehen und mit der Erkenntnis,
die man da gewinnt, ans Leben heranzukommen.
 
Ich möchte aber ausdrücklich bemerken, daß es im allgemeinen
nicht zu einer Schematisierung kommen soll, wenn man das Erziehungswesen als Kunst betrachtet, und daß daher schon diese
Denkweise, die da auftritt, wenn man sagt: Wie kann man die
Temperamente durch Farben beeinflussen und dergleichen - daß
das schon wiederum so eine intellektuelle Systematisiererei zeigt.
Wird das Erziehungswesen zur Kunst, dann kommt man nicht zu
solchem intellektualistischen Schematisieren. Da wird man nicht,
wenn es sich um die Farbe handelt, auf die Temperamente blicken,
sondern da wird man im allgemeinen mehr darauf bedacht sein, ob
das Kind ein aufgeregtes oder ein abgeregtes Kind ist. Es kann
zum Beispiel auch vorkommen, daß ein unter Umständen phlegmatisches Kind auch in derselben Weise wie ein melancholisches
Kind mit den Farben und dergleichen behandelt werden muß.
Kurz, es wird sich darum handeln, daß man aus einer lebendigen
Erziehungswissenschaft auch eine lebendige Erziehungskunst entwickle.|291a|443f}}
 
=== Selbsterziehung des Erwachsenen ===
 
Der [[Verstand]] kann bei der [[Selbsterziehung]] direkt nur wenig helfen. Es genügt nicht, das Richtige zu ''wissen'', sondern es muss ''getan'', d.h. regelmäßig ''geübt'' werden. Nur durch rhythmisch wiederholtes Üben kann der [[Ätherleib]] allmählich verwandelt werden:
 
{{GZ|Auch die Selbsterziehung kann der Mensch hier in die Hand nehmen. Nicht dadurch kommt zum Beispiel der Sanguiniker zum Ziele, daß er sich sagt: Du hast ein sanguinisches Temperament, das mußt du dir abgewöhnen. - Der Verstand, direkt angewandt, ist auf diesem Gebiete oft ein Hindernis. Indirekt vermag er dagegen viel. Der Verstand ist hier die allerschwächste Seelenkraft. Bei stärkeren Seelenkräften, wie es die Temperamente sind, vermag der Verstand direkt sehr wenig, kann nur indirekt wirken. Der Mensch muß mit seinem Sanguinismus rechnen; Selbstermahnungen fruchten nicht. Es kommt darauf an, den Sanguinismus am rechten Orte zu zeigen. Wir können uns durch den Verstand Erlebnisse schaffen, für die das kurze Interesse des Sanguinikers berechtigt ist. Wenn wir also solche Verhältnisse auch noch so sehr im Kleinen herbeiführen, bei denen das kurze Interesse am Platze ist, so wird es schon hervorrufen, was nötig ist. Beim cholerischen Temperament, da ist es gut, solche Gegenstände zu wählen, durch den Verstand solche Verhältnisse herbeizuführen, bei denen es uns nichts hilft, daß wir toben, wo wir durch unser Toben uns selbst ad absurdum führen. Das melancholische Temperament soll nicht an den Schmerzen und Leiden des Lebens vorbeigehen, sondern soll sie gerade aufsuchen, soll mitleiden, damit sein Schmerz abgelenkt werde an die richtigen Gegenstände und Ereignisse. Sind wir Phlegmatiker, die keine Interessen haben, so ist es gut, daß wir uns möglichst viel mit recht uninteressanten Gegenständen beschäftigen, uns mit recht viel Quellen der Langweile umgeben, daß wir uns gründlich langweilen. Dann werden wir uns gründlich kurieren von unserem Phlegma, es uns gründlich abgewöhnen. So rechnet man mit dem, was da ist, und nicht mit dem, was nicht da ist.|57|294}}
 
== Tabelle ==
<table cellspacing="0" cellpadding="5" width="99%" border="1">
  <tr style="background:#800080; color:white">
    <td colspan="2"><strong>Temperament</strong></td>
    <td><strong><center>Choleriker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Sanguiniker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Melancholiker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Phlegmatiker</center></strong></td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Wesensglied</strong></td>
    <td>[[Ich]]</td>
    <td>[[Astralleib]]</td>
    <td>[[Ätherleib]]</td>
    <td>[[Physischer Leib]]</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Körpersäfte</strong></td>
    <td>[[Weiße Galle]] (Chole)</td>
    <td>[[Blut|Rotes Blut]]<ref name="Blut"> </ref> (Sanguis)</td>
    <td>[[Schwarze Galle]] (Phlegma)</td>
    <td>[[Schleim|Grüner Schleim]] (Melas Chole)</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Eigenschaften</strong></td>
    <td>warm und feucht</td>
    <td>warm und feucht</td>
    <td>kalt und feucht</td>
    <td>kalt und trocken</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Element</strong></td>
    <td>[[Feuer]]</td>
    <td>[[Luft]]</td>
    <td>[[Wasser]]</td>
    <td>[[Erde (Element)|Erde]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Altersstufe</strong></td>
    <td>[[Jugend]]</td>
    <td>[[Kindheit]]</td>
    <td>[[Alter]]</td>
    <td>[[Erwachsenenalter]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Richtung</strong></td>
    <td>[[Süden]]</td>
    <td>[[Osten]]</td>
    <td>[[Westen]]</td>
    <td>[[Norden]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Jahreszeit</strong></td>
    <td>[[Sommer]]</td>
    <td>[[Frühling]]</td>
    <td>[[Herbst]]</td>
    <td>[[Winter]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Tageszeit</strong></td>
    <td>[[Mittag]]</td>
    <td>[[Morgen]]</td>
    <td>[[Abend]]</td>
    <td>[[Nacht]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Bewusstsein</strong></td>
    <td>Wachen</td>
    <td>Träumen</td>
    <td>Schlafen</td>
    <td>Sterben, Kranksein, Tod</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Organsystem</strong></td>
    <td>Znetrales Nervensystem und Rückenmark<ref name="Blut"> </ref>, Galle</td>
    <td>Blutkreislauf und Herz</td>
    <td>Schwarzes Nervensystem, schwarzes Sonnengeflecht</td>
    <td>Lymphatisches System</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Mimik</strong></td>
    <td>Nasenwurzel zusammengezogen (Wutfalte), Mund gepresst</td>
    <td>gehobene Brauen und Mundwinkel</td>
    <td>in der Mitte hochgezogene Brauen und Mittelfalte, Mundwinkel gesenkt</td>
    <td>Augenlider und Kiefer locker hängend</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Gestik</strong></td>
    <td>kraftvoll abwärts</td>
    <td>mit Leichtigkeit rhythmisch aufstrebend</td>
    <td>bequem sinkenlassend</td>
    <td>vergebens mühsam aufstrebend</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Gang</strong></td>
    <td>stampfend (Ferse), O-beinig</td>
    <td>hüpfend, tänzelnd</td>
    <td>schlurfend</td>
    <td>X-beinig</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Tugend</strong></td>
    <td>Mut</td>
    <td>Liebe, Interesse</td>
    <td>Geduld</td>
    <td>Mitleid</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Untugend</strong></td>
    <td>Wut</td>
    <td>Triebhaftigkeit</td>
    <td>Wehleidigkeit</td>
    <td>Trägheit</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Bosheit</strong><br>
:tätig<br>
:erleidend</td>
    <td><br>
Gewalttätigkeit<br>
Angst</td>
    <td><br>
Lügenhaftigkeit<br>
Leichtsinnigkeit</td>
  <td><br>
Grausamkeit<br>
Masochismus</td>
    <td><br>
Hartherzigkeit<br>
Antriebslosigkeit</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Geisteskrankheit</strong></td>
    <td>Tobsucht</td>
    <td>Irrsinn, Narrheit</td>
    <td>Trübsinn, Wahnsinn</td>
    <td>Stumpfsinn</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Wappentier<ref name="Wappentier>Die Wappentiere entsprechen den vier [[Sphinx]]-Tieren bzw. den Evangelisten-Symbolen und auch den entsprechenden [[Tierkreiszeichen]]. Dabei ergibt sich allerdings eine andere Zuordnung der [[Elemente]] zu den Tierkreiszeichen, als sie heute in der [[Astrologie]] üblich ist, indem die Luft- und Wasserzeichen vertauscht sind. Der Adler, der dem Skorpion entspricht, ist hier dem Luftelement zugeordnet und der Wassermann oder Engel dem Wasserelement.</ref></strong></td>
    <td>Löwe</td>
    <td>Wassermann (Mensch/Engel)</td>
    <td>Adler</td>
    <td>Stier</td>
  </tr>   
</table>


== Literatur ==
== Literatur ==
{{Glomer-Suche|Temperamente}}
* [[Wikipedia:Henri de Lubac|Henri de Lubac]], ''Catholicisme. Les aspects sociaux du dogme'', 1938.
* Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984) {{Vorträge|57}}
* [[Wikipedia:Jean Guitton|Jean Guitton]], ''Le Catholicisme hier, aujourd'hui et demain'', 1972.
* Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990) {{Vorträge|95}}
* [[Wikipedia:Émile Poulat|Émile Poulat]], ''L'église c'est un monde'', 1986.
* Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981) {{Vorträge|100}}
* August Schuchert/Heinz Schütte: ''Die Kirche in Geschichte und Gegenwart'', Vlg. des Borromäusvereins, Bonn 1969
* Rudolf Steiner: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988) {{Vorträge|119}}
* [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]], ''Kirche, Ökumene und Politik'', Einsiedeln 1987.
* Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990) {{Vorträge|291a}}
* [[Renate Riemeck]]: ''Glaube - Dogma - Macht. Geschichte der Konzilien'', Urachhaus Vlg. 1985
* Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis der menschlichen Temperamente'', Vortragsstellen von R. Steiner, ausgewählt und zusammengestellt von C. Englert-Faye, Zbinden Vlg., Basel 1985
* [[Martin Kriele]]: ''Anthroposophie und Kirche. Erfahrungen eines Grenzgängers'', Herder Vlg., Freiburg i. Br. 1996
* Heinrich Eltz: ''Die menschlichen Temperamente'', 3. Auflage, Verlag Paul Haupt, Bern - Stuttgart - Wien 2000, ISBN 978-3258049540
* Lothar Gassmann: ''Kleines Katholizismus-Handbuch'', MABO-Vlg., Schacht-Audorf 2006
* [[Karl Rössel-Majdan]]: ''Vom Wunder der menschlichen Stimme. Sprachgestaltung''. Troxler, Wien 1975
* Heinz Pfeifer: ''Brüder des Schattens''. Vom Wirken verborgener Widersachermächte, 4. vollständig überarbeitete Auflage, Lochmann-Vlg., Basel 2010, S. 36 ff.
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_elemente.pdf Die vier Elemente und die vier Temperamente] Website
* [[Sergej O. Prokofieff]]: ''Die Beziehung des späteren Tomberg zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2003
 
* [[Pietro Archiati]]: ''Aus meinem Leben''. Meine Erfahrung mit Kirche und Anthroposophie, Archiati Vlg., München 2004
{{GA}}
* Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen'', BOD, Norderstedt 2010
* Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II'', BOD, Norderstedt 2011
* A.B. Purani: ''Abendgespräche mit Sri Aurobindo'', Aquamarin Vlg., Grafing 2012


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Das_Geheimnis_der_menschlichen_Temperamente.pdf Das Geheimnis der menschlichen Temperamente] - Vortrag gehalten von Dr. Rudolf Steiner in Berlin am 4. März 1909
{{Wikiquote|Katholizismus}}
* [http://www.rosejourn.com/index.php/rose/article/view/9/52 Christian Rittelmeyer: ''Die Temperamente in der Waldorfpädagogik. Ein Modell zur Überprüfung ihrer Wissenschaftlichkeit''] ([http://projektart-berne.de/Downloads/Rittelemeyer_Temperamente.pdf alternativer Download])
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Version vom 22. Juli 2017, 02:32 Uhr

Katholizismus bezeichnet soziologisch weniger die offizielle Lehre der Katholischen Kirche sondern das tatsächliche Denken, Empfinden und Handeln katholischer Bevölkerungsteile besonders dort, wo sie die Mehrheit bilden und milieuprägend wirken.

In Europa prägt der Katholizismus die Zivilisation vor allem in Ländern, in denen der Protestantismus schwach war, etwa in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich, oder im Zuge der Gegenreformation zurückgedrängt wurde. Im deutschsprachigen Raum ist er v.a. im Westen und Süden Deutschlands anzutreffen, aber auch in Österreich. In Irland und Polen steht die nationale Identität dem Katholizismus besonders nahe, da sich dort jeweils eine nationale Opposition auf den überlieferten Katholizismus stützte. Eine große Rolle spielt der Katholizismus darüber hinaus in Lateinamerika.

Der Begriff bedeutet ursprünglich allumfassend, universell und leitet sich vom Griechischen κάτολος (κατά: herab, gegen, entgegen; ὅλος: ganz, umfassend) ab. In diesem Sinne wird er etwa von Aristoteles oder Polybios, aber auch von frühen christlichen Schriftstellern verwendet; so spricht etwa Justin der Märtyrer von der „katholischen Auferstehung“. Diese Bedeutung hat sich in der Bezeichnung Katholische Briefe für einige neutestamentliche Bücher erhalten. Die Wortverbindung „Katholische Kirche“ wurde erstmals von Ignatius von Antiochien um das Jahr 110 verwendet, um diese von Kleingruppen abzugrenzen.[1]

Überblick

Katholizismus in Deutschland

Seit der Reichsgründung 1871 waren die Katholiken mit etwa einem Drittel Bevölkerungsanteil eine Minderheit in Deutschland. Das änderte sich nach 1945, als die vorwiegend protestantischen Gebiete des deutschen Nordostens verloren gingen bzw. zur sowjetischen Besatzungszone kamen.

In der Bundesrepublik von 1949 bis 1989 hatte das römisch-katholische Milieu bis in die 1970er Jahre einen großen gesellschaftspolitischen Einfluss. Nicht nur Bundeskanzler wie Konrad Adenauer und Helmut Kohl, sondern auch ein Kritiker wie Heinrich Böll war im rheinischen beziehungsweise süddeutschen Katholizismus verwurzelt. Führungspersönlichkeiten wie die Kardinäle Joseph Frings, Julius Döpfner, Joseph Höffner wurden stark beachtet, in etwa auch noch Karl Lehmann. Die Deutsche Bischofskonferenz, jetzt unter ihrem Vorsitzenden Robert Zollitsch, steht für eine große öffentliche Wahrnehmung der römisch-katholischen Kirche ein. Trotz der Folgen der staatlichen Wiedervereinigung (relativ starker Anstieg des statistischen Anteils konfessionsloser Deutscher) bemüht man sich, diesen Einfluss auch weiterhin zu sichern. Dennoch kann man nicht von einer an sich klerikalen Republik sprechen.

Nach statistischen Daten der Deutschen Bischofskonferenz (und der Süddeutschen Zeitung vom 5. Februar 2009, S. 2, „Die frustrierte Mehrheit“) hat die Zahl der Katholiken in Deutschland (jeweils 1990 zu 2007) von 28.252.000 auf 25.461.000, die Zahl der Taufen von 299.796 auf 185.586, die Zahl der Trauungen von 116.332 auf 49.393 und der Anteil der Gottesdienstteilnehmer von 21,9 auf 13,7 Prozent abgenommen.

Die von Papst Benedikt XVI. anlässlich des Weltjugendtages in Köln 2005 geforderte Hinwendung der Kirche in Deutschland dazu, „missionarisch“ zu werden, könnte eine neue, zum kulturellen Umfeld eher kontrastierende Tendenz begünstigen. Die starke ökumenische Orientierung der römisch-katholischen Kirche in Deutschland wird derzeit jedoch noch fortgesetzt. Diese ökumenische Ausrichtung wird von manchen Theologen kritisiert, da die römisch-katholische Kirche durch die Hinwendung zum Protestantismus ihre eigene Identität aufzugeben scheine.

Katholizismus in Österreich

In Folge des Josephinismus wies der österreichische Katholizismus während der Habsburgermonarchie eine ausgeprägte Nähe zum Staat auf. Während des Austrofaschismus von 1933 bis 1938 galt Österreich für manche konservativen Katholiken dann geradezu als „Musterstaat“. Österreichische Bischöfe haben den Anschluss 1938 an das Großdeutsche Reich überdies viel wohlwollender begrüßt als deutsche Bischöfe. Aus dieser historischen Situation heraus belastet, hat der Episkopat das II. Vatikanum zum Anlass genommen, sich weitgehend liberal zu profilieren. Eine große Nähe zur ÖVP (Österreichische Volkspartei) ist kaum zu leugnen. Katholiken in Österreich distanzieren sich mitunter noch deutlicher vom Papsttum als in Deutschland. Es sind aber auch vehemente Befürworter des Traditionalismus anzutreffen. Das generelle Problem, welche Nähe oder Distanz der katholischen Konfession zum Staat angemessen ist, tritt in Österreich deutlicher hervor als in Deutschland.

Katholizismus in der Schweiz

Die Situation der katholischen Kirche in der Schweiz ist noch schwieriger zusammenzufassen, da die konfessionelle und staatskirchenrechtliche Eigenart jedes einzelnen Kantons berücksichtigt werden muss. In manchen Kantonen üben staatliche Stellen über eigene Organe eine mittelbare Kontrolle kirchlicher Angelegenheiten aus.

Verhältnis der Römischen Kirche zur Politik und zivilen Gesellschaft

Länder, in denen das Christentum die vorherrschende Religion ist, sind violett (kath.), blau (prot.) oder rötlich (orth.) gekennzeichnet

Papst Pius IX. setzte 1870 die Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit in Lehrfragen durch. Diese „Geburtsurkunde“ des römischen Anspruchs in moderner Zeit bewirkte, außerhalb der eigentlich theologischen Probleme, eine eindeutige Zuordnung des Papsttums zum „geistlichen Bereich“. Die zunächst unfreiwillige Abkehr von päpstlich-kirchenstaatlicher Politik beseitigte zwangsläufig auch eine wesentliche Ursache der Intransigenz der Päpste Leo XII. bis Gregor XVI.). Der so zugleich begründete päpstliche Internationalismus brachte Papst Leo XIII., dem Begründer der neueren katholischen Soziallehre († 1903), großes Ansehen ein. In der Konfrontation mit dem optimistischen Humanismus der Moderne kämpfte Papst Pius X. (1903−1914) um eine größere religiöse Wirksamkeit der Kirche in der Gesellschaft. Im Ersten Weltkrieg gelang es Papst Benedikt XV. überdies, den Katholizismus als überparteilich und supranational zu festigen. Seither hat die römisch-katholische Kirche die wesentlichen Forderungen der internationalen Friedensbewegung (Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüstung) in ihr Programm integriert.

Der Sturz vieler europäischer Monarchien 1918 und die Befreiung der nichtkatholischen Staatskirchen von politischer Bevormundung eröffnete auch neue Möglichkeiten des interkonfessionellen Dialogs, der aber erst nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges breite Akzeptanz auf römisch-katholischer Seite fand.

Die programmatische Selbstkorrektur durch das 2. Vatikanische Konzil (1962–65), vorbereitet durch die Päpste Pius XI. und Pius XII., durchgeführt durch die Konzilspäpste Johannes XXIII. und Paul VI., hat aber gerade in den typisch römisch-katholischen Milieus interne Krisen heraufbeschworen. In jedem der römisch-katholisch geprägten Länder war die Situation der Kirche noch nicht frei von Belastungen aus den politischen Konflikten. In Spanien fand die Kirche erst allmählich eine Distanz zum Franco-Regime. In Italien besteht auch heute noch Dissens, ob die civiltà cattolica eine eher christlich demokratische oder eine eher traditionell autoritätsbezogene politische Haltung begünstigt. Besonders gravierend ist die Situation in Frankreich, wo der nationale Katholizismus in Opposition zur Republik stand, so dass es (vor allem vor 1914 und nach 1945) auch zu Übertreibungen in der Gegenrichtung kam. Jüngere kirchliche Bewegungen in diesen Ländern werden seitens liberaler Theologie oft mit politischen Kategorien bewertet, ohne dass dies dem spirituellen Anliegen des renouveau catholique entspräche.

Der Schwerpunkt des weltweiten Katholizismus hat sich seit 1980er Jahren nach Lateinamerika, Afrika und allmählich auch Asien verlagert. Afrika südlich der Sahara wendet sich verstärkt dem Christentum zu. Die römisch-katholische Kirche in Lateinamerika steht aber, wegen ihrer langen Bindung an die europäisch-katholische Tradition, vor besonders gravierenden Herausforderungen. Hier wurde seit den 1960er Jahren der Versuch einer Befreiungstheologie unternommen, die aus römischer Sicht jedoch als Rückfall in Konzepte, die eine politische Theologie begünstigen, jetzt aber unter marxistischer Perspektive zu sehen sei, bekämpft wurde.

Im anglo-amerikanischen Kulturraum hat die römisch-katholische Kirche seit dem 19. Jahrhundert nach und nach an Akzeptanz gewinnen können, ist aber noch immer als Konfession der Minderheit zu werten.

Insgesamt steht der Katholizismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts erst am Anfang der ihm vom II. Vatikanischen Konzil gestellten Aufgabe, gleichermaßen die religiöse Tradition fortzuführen, aber doch inmitten des jeweiligen kulturellen Umfeldes „auf der Höhe der Zeit“ mitzuwirken. Papst Johannes Paul II. versuchte in seinem Pontifikat, den Selbstvollzug der Kirche als Weltkirche in einem universalen und interreligiösen Horizont persönlich zu verorten; mit seinen Reisen und Lehrschreiben, den Weltjugendtagen und Heiligsprechungen erlangte er dabei große Aufmerksamkeit.

Unmittelbare Sonderrechte innerhalb der Staatsordnungen strebt der Katholizismus ausdrücklich nicht mehr an. So vereinbarten Italien und der Vatikan im Jahr 1984 den Verzicht auf die römisch-katholische Staatsreligion.

Wissenschaft

Der Begriff Katholizismus wird wissenschaftlich von der Konfessionskunde, der Phänomenologie und Soziologie benutzt, um die Praxis des katholischen Glaubens durch den einzelnen Gläubigen, aber auch die gesellschaftliche Relevanz des katholischen Glaubens zu beschreiben. Entsprechendes gilt für das Wort Protestantismus, das dies bei den protestantischen Christen beschreibt.

Der Katholizismus gilt traditionell sowohl in Bezug auf Moral, als auch politisch als konservativ, aber auch volkstümlich (Volksfrömmigkeit). Eine große Rolle spielen weiterhin das Gemeinschaftsbewusstsein sowie die religiös-kulturelle Tradition. Innerhalb des Katholizismus bestehen auch diverse Strömungen, die häufig mit der Politik entlehnten Begriffen zusammengefasst werden (insbesondere Linkskatholizismus) bzw. als „Progressisten“ und „Traditionalisten“ bezeichnet werden.

Vor dem Hintergrund globaler gesellschaftlicher Veränderungen befindet sich der Katholizismus, jedenfalls sofern er selbst einen traditionellen Kulturkreis prägte, zwar in einem grundlegenden Umgestaltungsprozess. Unter der Jugend in Europa ist der überlieferte Katholizismus auch weiterhin ein Minderheitenphänomen. Die Auflösung der typisch katholischen Milieus bewirkt bei progressiven wie konservativen Kräften aber entgegengesetzte Reaktionen. Die Gegenwehr des Integralismus vermag nur eine sehr geringe Minderheit der Katholiken anzuziehen (z. B. Lefebvre-Bewegung, mit der höchstens 0,015 % der 1,1 Mrd. Katholiken sympathisieren), da die traditionelle Volksfrömmigkeit stark nachlässt. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht wirken die konfessionellen Milieus jedoch auch dann noch auf die persönlichen Verhaltensmuster, wenn die eigentlich kirchliche Bindung bereits nicht mehr bewusst empfunden wird.

Anspruch des Papsttums

Zentrales Element im römisch-katholischen Selbstverständnis ist das Papsttum. Die als „petrinisches Prinzip“ bezeichnete Funktion des Bischofs von Rom unterscheidet diese Kirche sichtbar von anderen Konfessionen. Als Nachfolger des Apostels Petrus gilt der Papst in der römisch-katholischen Kirche als Fels der Gesamtkirche und Stellvertreter Christi auf Erden.

Dem Vorwurf, dass sich das Papsttum stets in die Politik einmische, wird von der römisch-katholischen Kirche entgegen gehalten, dass der christliche Glaube über die politischen und gesellschaftlichen Sphären hinaus reiche. Das petrinische Prinzip etabliert einen religiösen Internationalismus, einen weltweiten öffentlichen Anspruch. Das wiederum findet sich in der ursprünglich Wortbedeutung von „katholisch“ als „allgemein“ wieder.

In der Folge dieses Anspruchs, die Religion der Politik und der Gesellschaft überzuordnen, setzte sich der Heilige Stuhl mit dem jeweiligen Gegenüber im staatlichen Bereich auseinander. Mit ihrer jahrhundertelangen Diplomatie weisen die päpstlichen Institutionen einen großen Erfahrungsschatz auf. Heute wird die Institution des Papsttums (nicht nur der Vatikanstaat) von fast allen Staaten der Welt auch völkerrechtlich anerkannt.

Während sich die Orthodoxie in ein orientalisches Staatskirchentum einfügte, traten die Bischöfe von Rom in einen vielhundertjährigen Konflikt mit den Staatsgewalten ein. Im Bereich der lateinischen Kirche trat der Anspruch des päpstlich formulierten Primats mit besonderer Deutlichkeit im 11. Jahrhundert in Erscheinung (Gregor VII., Dictatus Papae, 1075).

In der Zeit seit dem Spätmittelalter nahm die Machtfülle der Territorialstaaten zu. Diese nutzten die Reformation zum Zweck weiterer Steigerung ihrer Autorität aus, übrigens auch in den katholischen Monarchien. Seit dem Westfälischen Frieden von 1648 deshalb fast vom „diplomatischen Parkett“ verschwunden, schien das Papsttum vor 1789 den absoluten Monarchien insgesamt unterlegen zu sein. In nachnapoleonischer Zeit gelang jedoch ein schrittweiser Wiederaufstieg.

Heute urteilen auch manche außerkirchliche Beobachter, dass der Katholizismus im 20. Jahrhundert angesichts der „Krise des Humanismus“ einen wesentlichen Beitrag für den Fortbestand der Zivilisation geleistet habe.

Doch auch das Gegenteil ist wahr: "Zum Beispiel beobachtet man, dass das Christentum zuerst bekämpft wurde, um später selbst zu einer Unterdrückerreligion zu werden, als es schließlich akzeptiert wurde. Weshalb? Weil mit der Akzeptanz die niederen Kräfte der Natur ins Spiel kamen. (...) (Denn) als das Christentum selbst an die Macht kam, wurde es unterdrückerisch. Somit setzten sich die niederen Kräfte durch die Akzeptanz des Christentums an den Platz der wahren spirituellen Kraft Christi." (Lit.: A.B. Purani, S. 127).

Zum Verhältnis des Katholizismus zur Anthroposophie

"Die Bewußtseinsseele sollte herankommen. Rom wollte bewahren gegenüber der Bewußtseinsseele - und bewahrt es bis heute - die suggestive Kultur, jene suggestive Kultur, welche geeignet ist, die Menschen zurückzuhalten vom Übergehen zum Bewußtseinsseelenzustand, welche geeignet sein soll, die Menschen auf dem Standpunkte der Verstandes- oder Gemütsseele zu halten. Das ist ja der eigentliche Kampf, den Rom gegen den Fortgang der Welt führt, daß es beharren will, dieses Rom, bei etwas, was für die Verstandes- oder Gemütsseele taugt, während die Menschheit in ihrer Entwickelung fortschreiten will zur Bewußtseinsseele."[2]

Wie Ludwig Kleeberg berichtet, sah sich Rudolf Steiner selbst veranlaßt zum möglichen Gegensatz zwischen Anthroposophie und Katholizismus Stellung zu nehmen: "Rudolf Steiner fragte mich nun, ob ich denn einen Widerspruch sähe zwischen Theosophie und Katholizismus. Darauf wußte ich keine Antwort, die ihn und mich befriedigte, zu geben. Ob es mir denn nicht aufgefallen sei, meinte er, daß nicht ein Protestant die Theosophie verkündige, sondern ein Katholik — nämlich er selbst —, und er kenne gewiß den Katholizismus wie wenige. Wenn man allerdings die Theosophie nehme, die Annie Besant verkündige, so sei sie nach katholischen Begriffen häretisch und könne dies nicht anders sein. Dagegen wäre in der letzten Enzyklika kein einziger Satz enthalten, unter den seine Lehre oder die von ihm vertretene Lehre fiele. Als er in Rom Vorträge gehalten habe, seien aus diesen vier Vorträgen nur drei Sätze verurteilt worden, und das sei doch sehr wenig. Der Thomismus, so fuhr er fort, sei mit der Theosophie die einzig mögliche Weltanschauung; auch ihn würde ich wohl kennen gelernt haben, und er führe zur Theosophie. Die Wiederverkörperung werde die Kirche wohl jetzt nicht annehmen, aber es gebe noch außer der Schrift die Tradition. Origenes lehre die Präexistenz, und von dieser zur Reinkarnationslehre sei es nicht mehr weit."[3]

Außer vereinzelten Versuchen, wie etwa durch Prof. Dr. Martin Kriele und Willi Seiß (aber auch durch Dr. Michael Frensch sowie Pietro Archiati und Wilhelm Maas), den Katholizismus mit der Anthroposophie zu versöhnen, kennzeichnet gegenwärtig eine innere Fremdheit, das Verhältnis von Katholiken und Anthroposophen, was z.B. einen Valentin Tomberg auch nötigte, nach seiner Konversion zum Katholizismus radikal mit der Anthroposophie zu brechen. Insgesamt verhindert die katholische Glaubensdogmatik die freie Entfaltung des Menschenwesens so nachhaltig, als dass von einem starken Gegensatz zwischen diesen beiden Strömungen gesprochen werden kann, der unüberbrückbar scheint. Nicht nur der Machtanspruch der Jesuiten und des derzeit in der katholischen Kirche tonangebenden Opus Dei, sondern auch ein gewisser Kavadergehorsam der Katholiken in aller Welt, sorgt dafür, dass die anthroposophische Literatur für Katholiken vielfach wie verbotene Schriften erscheinen müssen.

Literatur

  • Henri de Lubac, Catholicisme. Les aspects sociaux du dogme, 1938.
  • Jean Guitton, Le Catholicisme hier, aujourd'hui et demain, 1972.
  • Émile Poulat, L'église c'est un monde, 1986.
  • August Schuchert/Heinz Schütte: Die Kirche in Geschichte und Gegenwart, Vlg. des Borromäusvereins, Bonn 1969
  • Joseph Ratzinger, Kirche, Ökumene und Politik, Einsiedeln 1987.
  • Renate Riemeck: Glaube - Dogma - Macht. Geschichte der Konzilien, Urachhaus Vlg. 1985
  • Martin Kriele: Anthroposophie und Kirche. Erfahrungen eines Grenzgängers, Herder Vlg., Freiburg i. Br. 1996
  • Lothar Gassmann: Kleines Katholizismus-Handbuch, MABO-Vlg., Schacht-Audorf 2006
  • Heinz Pfeifer: Brüder des Schattens. Vom Wirken verborgener Widersachermächte, 4. vollständig überarbeitete Auflage, Lochmann-Vlg., Basel 2010, S. 36 ff.
  • Sergej O. Prokofieff: Die Beziehung des späteren Tomberg zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2003
  • Pietro Archiati: Aus meinem Leben. Meine Erfahrung mit Kirche und Anthroposophie, Archiati Vlg., München 2004
  • Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010
  • Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II, BOD, Norderstedt 2011
  • A.B. Purani: Abendgespräche mit Sri Aurobindo, Aquamarin Vlg., Grafing 2012

Weblinks

Private Internetseiten


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  1. Engl. Erklärung aus der New Catholic Encyclopedia
  2. Rudolf Steiner, Geschichtliche Symptomatologie, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1982, Seite 44f
  3. Ludwig Kleeberg: Wege und Worte (1990), S. 252 f.