Sexualität und Berg der Versuchung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Albrecht Duerer Adam und Eva.jpg|thumb|250px|[[Adam und Eva]], [[Wikipedia:Albrecht Dürer|Albrecht Dürer]], 1507]]
[[Datei:Palestine Jericho2 tango7174.jpg|mini|400px|Der ''Dschabal al-Quruntul'' knapp außerhalb der Stadt [[Wikipedia:Jericho|Jericho]].]]
Die '''Sexualität''' ist eine Folge des [[Sündenfall]]s und der damit verbundenen [[Geschlechtertrennung]]. Der [[Paradies]]esmensch war noch ein doppelgeschlechtliches [[Wesen]]. Durch die [[luziferisch]]e [[Versuchung]] stieg der [[Mensch]] auf die feste [[Erde (Planet)|Erde]] herab und begann sich erstmals in dichten [[Physischer Leib|physischen Leibern]] zu verkörpern, die aber nur mehr einseitig [[Mann|männlich]] oder [[weib]]lich ausgeprägt waren. Das [[Seelenleben]] des Menschen begann sich dadurch stärker zu differenzieren. Im männlichen [[Leib]] drückte sich nach der Geschlechtertrennung zunächst mehr der [[Wille]] aus, im weiblichen Leib das [[Vorstellung]]smäßige.


Allmählich öffneten sich die [[Sinne]] nach außen auf die [[sinnliche Welt]] und der Mensch begann sich langsam als eigenständiges Wesen von der Welt zu unterscheiden. Durch den luziferischen Einfluss erwachte damit auch die [[sinnlich]]e [[Begierde]]. Die sinnliche Begierde ist Ausdruck des dahinter stehenden [[Egoismus]], in dem die [[astral]]en [[Antipathie]]kräfte die [[Sympathie]]kräfte beiweitem überwiegen. Die Sexualität blieb lange davor bewahrt, mit den egoistischen Triebkräften verunreinigt zu werden. Bis weit in die [[atlantische Zeit]] hinein, lief der [[Fortpflanzung|Befruchtungsvorgang]] aber weitgehend [[unbewusst]] und damit auch begierdefrei ab.  
Auf dem '''Berg der Versuchung''' ({{arS|جبل الأربعين|d=Ǧabal al-arbaʿīn}} oder {{arF|جبل القرنطل|d=Ǧabal al-Qurunṭul}}, {{enS|Mount of Temptation}} oder {{lang|en|Mount Quarantania}}, wie ''al-arbaʿīn'' nach der Zahl [[Vierzig]] benannt), der im  [[Wikipedia:Westjordanland|Westjordanland]] wenige Kilometer außerhalb der Stadt [[Wikipedia:Jericho|Jericho]] liegt, soll der [[Christentum|christlicher]] Überlieferung zufolge nach der [[Jordan-Taufe]] nach [[40]]-tägiger [[Einsamkeit]] die [[Versuchung Christi]] stattgefunden haben.  


Erst als die [[irdisch]]en [[Inkarnation]]en des Menschen begannen, konnte sich sein [[individuell]]es [[Ich]] ausbilden und damit wurden auch die Voraussetzungen geschaffen, dass die [[Liebe]] in der [[Menschheit]] erwachen konnte. Die Geschlechtsliebe ist die Vorstufe zu einer viel umfassenderen Form der [[Liebe]], die im höchsten Sinn nur mehr von den reinen Kräften der [[Sympathie]] getragen wird.
{{Zitat|vor=|nach=|1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.«
11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.|[[Matthäus-Evangelium]]|{{BB|Mt|4|1-11}}}}


Beim Kind spielt die Sexualität noch keine Rolle. Alle dahin gehenden Aussagen sind aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht falsch und beruhen auf einer Fehlinterpretation bloß äußerlich konstatierter Erscheinungen. Erst wenn der im ersten [[Lebensjahrsiebent]] dominierende nach außen gerichtete [[Mineral]]isierungsprozess mit dem [[Zahnwechsel]] seinen Abschluss findet, beginnt im zweiten Jahrsiebt allmählich und zuerst noch ganz zart der nach innen gerichtete Sexualisierungsprozess, der dann mit der [[Pubertät]] zu einer gewissen Reife kommt. Erst mit der [[Geschlechtsreife]] löst sich die mütterliche [[Astralhülle]] auf, in die der [[Astralleib]] des Kindes bis dahin eingebettet war, und wird nun zu einem eigenständigen [[Wesensglied]] des heranwachsenden Jugendlichen. Diesen frei geworden Astralleib beherrschen zu lernen, ist dann die wesentliche Aufgabe im dritten [[Jahrsiebt]]. Erst danach, mit Beginn des vierten Jahrsiebents, ist das [[Ich]] bereit, verantwortungsvoll mit der Sexualität umzugehen.
Dass die Versuchung «[[auf dem Berg]]» stattfand, ist nach [[Rudolf Steiner]] ein Zeichen dafür, dass sie im [[Bewusstseinszustand]] der [[Inspiration]] erlebt wurde {{Lit|{{G|139|151}}, {{G|93a|63}}}}.
 
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[[Bild:Bis zum Zahnwechsel.gif|thumb|left|Kräfteströmungen im menschlichen Organismus bis zum [[Zahnwechsel]].]]
"Sehen Sie, in den ersten sieben Jahren sind fortwährende Strömungen, Kräftewirkungen vorhanden von dem übrigen Organismus nach dem Haupte hin. Gewiß sind auch Strömungen vom Kopf nach dem übrigen Organismus, die sind aber in dieser Zeit schwach im Verhältnis zu den starken Strömungen, die von dem Leib nach dem Kopfe gehen. Wenn der Kopf wächst in den ersten sieben
Jahren, wenn er sich noch weiter ausbildet, so rührt das davon her, daß der Leib eigentlich seine Kräfte in den Kopf hineinschickt; der Leib drückt sich in den Kopf hinein in den ersten sieben Jahren, und der Kopf paßt sich der Leibesorganisation an. Das ist das Wesentliche in der menschlichen Entwickelung, daß sich der Kopf in den ersten sieben Jahren der Leibesorganisation anpaßt. Daher dieses Eigentümliche, was man beobachten kann, wenn man einen feinen Sinn hat für das Verwandeln des menschlichen Antlitzes in den ersten sieben Lebensjahren, dieses Heraufströmen der übrigen Organisation. Beachten Sie das nur einmal, wie das Gesicht des Kindes ist, und wie es nach dem Zahnwechsel ganz anders geworden ist, wo sich der ganze Leib gewissermaßen in den Gesichtsausdruck hineinergossen hat.
 
[[Bild:Bis zur Reife.gif|thumb|Kräfteströmungen im menschlichen [[Organismus]] vom [[Zahnwechsel]] bis zur [[Geschlechtsreife]].]]
Dann kommt die Zeit ungefähr vom siebenten bis zum vierzehnten Lebensjahre, der zweite Lebensabschnitt des Menschen, bis zur Geschlechtsreife. Da findet das gerade Entgegengesetzte statt: ein fortwährendes Strömen der Kopfkräfte in den Organismus hinein, in den Leib hinein; da paßt sich der Leib dem Kopfe an. Das ist sehr interessant wahrzunehmen, wie eine vollständige Revolution im Organismus stattfindet: ein Strömen, ein Hinaufkraften des Leibes in den Kopf in den ersten sieben Jahren, was dann den Abschluß findet im Zahnwechsel, und dann eine Umkehrung, ein Hinunterströmen, Hinunterkraften. Und durch dieses Hinunterströmen, Hinunterkraften wird der Mensch erst ein Geschlechtswesen. Jetzt wird der Mensch erst ein sexuelles Wesen. Und das, was die vorerst himmlischen oder irdischen Organe zu Geschlechtsorganen macht, das kommt aus dem Kopf, das ist Geist. Die physischen Organe - man kann es geradezu so aussprechen - sind gar nicht für Sexualität bestimmt; sie werden erst angepaßt der Sexualität. Und wer behauptet, sie wären ursprünglich der Sexualität angepaßt, der urteilt nur nach der äußeren Meinung. Sie sind so, daß die einen angepaßt sind dem Himmlischen, die anderen dem Irdischen. Abbilder sind sie. Der Geschlechtscharakter wird ihnen erst aufgedrückt durch das, was aus der Kopfströmung kommt vom siebenten bis zum vierzehnten Jahre. Da erst wird der Mensch ein Geschlechtswesen.
 
Es ist außerordentlich bedeutsam, daß man diese Dinge genau ins Auge faßt; denn man erlebt es heute in der Praxis alle Augenblicke, daß Leute kommen mit den kleinsten Kindern und darüber klagen, daß sie geschlechtliche Ungezogenheiten haben. Das ist vor dem siebenten Jahre gar nicht möglich, weil das, was dann vorhanden ist, überhaupt nichts Geschlechtliches ist, gar nicht diese Bedeutung hat. Und es würde auf medizinische Weise eine Heilung hier nicht eintreten können, sondern auf normale Weise dadurch, daß man diese Dinge nicht mehr mit falschen Namen benennt und dadurch ihnen falsche Begriffshüllen überwirft. Erwerbe man sich doch wiederum jene, ich möchte sagen, heilige Unschuld, welche die Alten hatten mit Bezug auf diese Dinge, denen es gar nicht eingefallen wäre bei ihrem noch atavistischen Wissen aus der geistigen Welt, bei Kindern schon von der Sexualität zu sprechen." {{Lit|{{G|170|46ff}}}}
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Wie im individuellen einzelnen Erdenleben, so erwachte die bewusste Sexualität auch in der Menschheit insgesamt erst allmählich. Als die sexuelle Vereinigung der beiden Geschlechter zu einem immer bewussteren Vorgang wurde, kam die Menschheit dabei zugleich auf einen gefährlichen Scheideweg, der aber beschritten werden muss, wenn das menschliche [[Ich]] sein Entwicklungsziel erreichen soll. Einerseits wurde das Tor zur [[Liebe]] geöffnet, die das eigentliche Entwicklungsziel der [[Erdentwicklung|Erd]]- und [[Menschheitsentwicklung]] ist. Anderseits wurde damit auch der Abgrund aufgerissen, der die Menschheit in den schlimmsten Egoismus hinabschleudern kann, in dem nur mehr die dunkelsten Kräfte der [[Antipathie]] herrschen, die den Menschen in die Fänge der schlimmsten [[Widersacher]]mächte, der [[Asuras]], treibt. Im Sexualsystem liegt der Ursprung des Egoismus und mit Hilfe der Sexualität wollen die Asuras den Egoismus bis zur [[Schwarze Magie|schwarzmagischen Gewalt]] steigern:
 
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"Die höheren Kräfte unserer geistigen Vorgänger sind verknüpft mit den Kräften unserer eigenen niederen Natur. Die menschlichen Leidenschaften stehen in okkulter Beziehung zu den höheren Kräften der uns vorausgegangenen geistigen Wesenheiten. Überall wo Ausschweifung ist, dort ist die Materie gegeben, in der mächtige asurische Kräfte raffinierte Intellektualität ausströmen in die Welt. Bei verdorbenen Menschenstämmen sind solche starken asurischen Kräfte zu finden. Der schwarze Magier bezieht gerade aus dem Sumpf der Sinnlichkeit seine stärksten dienenden Kräfte. Die sexuellen Riten sind dazu da, um in diese Kreise hineinzubannen. Es besteht ein fortwährender Kampf auf der Erde, der auf der einen Seite danach strebt, die Leidenschaften zu läutern, und auf der anderen Seite das Streben hat nach Verstärkung der Sinnlichkeit. Die Wesenheiten, die das Christus-Prinzip zum Führer haben, suchen die Erde für sich zu gewinnen, aber auch die anderen, feindlichen Wesenheiten suchen die Erde an sich zu reißen." {{lit|{{G|093a|149}}}}
</div>
 
Könnten die Asuras ihr Ziel erreichen und die Menschheit im absoluten Egoismus verhärten, dann würde damit auch das menschliche [[Ich]] ausgelöscht, denn das [[Wesen]] des [[Ich]]s besteht darin, sich selbst bedingungslos zu verschenken.
 
Starke Impulse erfährt die Sinnlichkeit durch die Kräfte [[Oriphiel]]s, die mit dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] zusammenhängen, auf dem die Keime zu unseren [[Sinnesorgane]]n gelegt wurden. Im kommenden [[Oriphiel-Zeitaleter]], das unser gegenwärtiges [[Michaelzeitalter]] ablösen wird, werden wir diesen Einfluss noch viel stärker zu spüren bekommen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Erde steht jetzt (periodenweise) unter dem Einfluß der
Saturnkräfte der Erde, das heißt der Kräfte, die die Erde beibehalten
hat von dem alten Saturn her, auf dem die ersten Anfänge
zu unseren Organen gebildet wurden. (Die Aufgabe des Saturns
bestand darin, die ersten Keime zu unseren physischen Sinnesorganen
zu entwickeln.)
 
Die Erde steht periodenweise unter dem Einfluß der Kräfte
der Planeten, deren Zustand wir durchgemacht haben. Und so
stehen wir jetzt unter dem Einfluß der Saturnkräfte der Erde.
Die Saturnkräfte wirken auf die Sinnesorgane, die bis zu einer
früher nicht erreichten Höhe ausgebildet sind. Daraus erklärt es
sich, daß das Streben und Trachten der Menschheit in so hohem
Maße auf das Sinnenfällige gerichtet ist.
 
Oriphiel bekommt seine Kräfte aus dem heutigen Saturn. Nach
vierhundert Jahren wird er seine Herrschaft wieder antreten.
Wenn dann die irdischen Saturnkräfte sich mit den Kräften des
heutigen Saturn vereinen, wird es auf der Erde noch viel schlimmer
werden. Die furchtbaren Entartungen, die wir schon heute
in geschlechtlichen Dingen sehen, werden noch ein viel höheres
Maß erreichen; sie könnten überhaupt nicht existieren, wenn nicht
der Saturn die Erde beherrschte." {{Lit|{{G|266a|261f}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
* [[Fortpflanzung]]
* [[Sexuelle Askese]]
* [[Keuschheit]]
* [[Sexualität und Nationalismus]]


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), XIX, Berlin, 17. Oktober 1905
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
#Judith von Halle: ''«Und wäre Er nicht auferstanden...». Die Christus-Stationen auf dem Weg zum geistigen Menschen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2005, S. 130 - 132 (über den 2. Berg der Versuchung), ISBN 978-3037690017


{{GA}}
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[[Kategorie:Sexualität]]
[[Kategorie:Bibel]] [[Kategorie:Neues Testament]] [[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Christus]] [[Kategorie:Christologie]]

Version vom 12. April 2016, 18:21 Uhr

Der Dschabal al-Quruntul knapp außerhalb der Stadt Jericho.

Auf dem Berg der Versuchung (arab. جبل الأربعين, DMG Ǧabal al-arbaʿīn oder جبل القرنطل / Ǧabal al-Qurunṭul, eng. Mount of Temptation oder Mount Quarantania, wie al-arbaʿīn nach der Zahl Vierzig benannt), der im Westjordanland wenige Kilometer außerhalb der Stadt Jericho liegt, soll der christlicher Überlieferung zufolge nach der Jordan-Taufe nach 40-tägiger Einsamkeit die Versuchung Christi stattgefunden haben.

1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« 5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Dass die Versuchung «auf dem Berg» stattfand, ist nach Rudolf Steiner ein Zeichen dafür, dass sie im Bewusstseinszustand der Inspiration erlebt wurde (Lit.: GA 139, S. 151, GA 93a, S. 63).

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Judith von Halle: «Und wäre Er nicht auferstanden...». Die Christus-Stationen auf dem Weg zum geistigen Menschen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2005, S. 130 - 132 (über den 2. Berg der Versuchung), ISBN 978-3037690017
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.